Erst Minus, dann Plus: Der Luftverkehr in Deutschland hat sich <strong>2010</strong> von dem historischen Rückgang des Vorjahres erholt – trotz schlechten Wetters und Flugausfällen nach dem Ausbruch eines Vulkans. Experten rechnen damit, dass der bisherige Rekordwert aus dem Jahr 2008 – 3,15 Millionen Flüge – 2012 übertroffen wird.
Rückkehr zum Wachstum Jeder dritte Flug in Europa führt durch den deutschen Luftraum. 8 Es geht wieder aufwärts: Nach dem dramatischen Rückgang des Vorjahres ist <strong>2010</strong> die Zahl der Starts, Landungen und Überflüge im deutschen Luftraum auf 2,97 Millionen gestiegen – ein Plus von 1,5 Prozent. Und die Experten sind sich einig: Der Luftverkehr wird weiter wachsen. 2012 soll der bisherige Rekordwert von 3,15 Millionen Flügen übertroffen werden. Das eigentliche Wachstum findet jedoch woanders statt. Die Krise im Luftverkehr scheint überwunden. 9,49 Millionen Flüge nach Instrumentenflugregeln wurden <strong>2010</strong> in Europa registriert – 0,8 Prozent mehr als im Jahr davor. Jeder dritte Flug führt dabei durch den deutschen Luftraum. Mit 2,97 Millionen Ein-, Aus- und Überflügen hat der Flugverkehr in Deutschland um 1,5 Prozent zugenommen. Dabei wurde das Wachstum in Deutschland vor allem durch den Ausbruch des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull, der den Luftverkehr vor allem im April beeinträchtigte, sowie durch die witterungsbedingten Flugausfälle zu Anfang und Ende des Jahres gebremst. Ohne diese Faktoren hätte der Verkehrszuwachs doppelt so hoch ausfallen können. Die bisherigen Rekordwerte des Jahres 2008 – 3,15 Millionen Flüge in Deutschland und 10,08 Millionen in Europa – sind allerdings noch nicht wieder erreicht. Doch die Experten sind sich einig: Beide Marken werden bald geknackt. In ihrer im Februar 2011 vorgelegten Mittelfrist- Prognose sagt EUROCONTROL voraus, dass der Flugverkehr in Europa bis zum Ende des Prognosehorizonts 2017 auf 11,6 Millionen Flugbewegungen zunimmt. Für Deutschland erwartet EURO- CONTROL einen Anstieg um 22 Prozent auf 3,64 Millionen. Der Rekordwert von 2008 soll 2012 übertroffen werden. Auch die International Air Transport Association (IATA) meldet eine Rückkehr zum Wachstum. Die Zahl der Passagierkilometer, die 2009 um 3,5 Prozent gesunken war, legte <strong>2010</strong> um insgesamt 8,2 Prozent zu. Dabei lagen die monatlichen Steigerungsraten zwischen 4,9 und 11,9 Prozent. Einziger Ausreißer ist – bedingt durch den Vulkanausbruch – der April. Noch deutlicher ist die Erholung bei der Luftfracht, die in der Krise um 10,1 Prozent geschrumpft war: Laut IATA stieg die Zahl der Frachttonnenkilometer <strong>2010</strong> um 20,6 Prozent. Allerdings ist die Entwicklung je nach Weltregion sehr unterschiedlich. In Europa registrierte die IATA im Jahr <strong>2010</strong> 5,1 Prozent mehr Passagierkilometer. Die Zahl der Frachttonnenkilometer nahm in der gleichen Zeitspanne um 10,8 Prozent zu. So erfreulich diese Steigerungsraten sind: Im internationalen Vergleich nehmen sie sich eher bescheiden aus. Das stärkste Passagierwachstum findet derzeit im Nahen Osten statt: Dort registrierte die IATA für <strong>2010</strong> einen Anstieg um 17,8 Prozent. Auch beim Frachtverkehr liegt der Nahe Osten vorn: Die Zahl der Frachttonnenkilometer wuchs um 26,7 Prozent. In den beiden wichtigsten Frachtmärkten – Asien/Pazifik und Nordamerika – lagen die Steigerungsraten ebenfalls jenseits der 20-Prozent-Marke. ✈