Pfeil online 1-2009 - djo
Pfeil online 1-2009 - djo Pfeil online 1-2009 - djo
[online] Nr. 1 April 2009 21 Jahre kurdische Jugendarbeit in Deutschland Schwerpunktthema: Schwerpunktthema: Kurdischer Kinder- und Jugendverband – Komciwan Das Infomagazin der -Deutsche Jugend in Europa
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[<strong>online</strong>]<br />
Nr. 1 April <strong>2009</strong><br />
21 Jahre kurdische<br />
Jugendarbeit in<br />
Deutschland<br />
Schwerpunktthema:<br />
Schwerpunktthema: Kurdischer Kinder- und<br />
Jugendverband – Komciwan<br />
Das Infomagazin der -Deutsche Jugend in Europa
[<strong>online</strong>]<br />
INhAlt<br />
inhalt<br />
Vorwort 1<br />
INtErNAtIoNAlES<br />
Finanzkrise schmilzt Schnee und Eis 2<br />
Jugendbegegnung in Petrosawodsk vom 8. bis 17. Feb. <strong>2009</strong><br />
Praxishandbuch zum 3<br />
deutsch-russischen Jugendaustausch<br />
BuNDESVErBAND<br />
54. Bundesjugendtag in Duderstadt 4<br />
weist in die Zukunft<br />
haus zur Sahlenburg 6<br />
Neuer pädagogischer leiter 6<br />
im haus zur Sahlenburg<br />
Neue Gesichter im Bundesverband 7<br />
SchwErPuNktthEmA<br />
kurdischer kinder- und Jugendverband – 8<br />
komcIwAN<br />
Der komcIwAN-Vorstand stellt sich vor 10<br />
4. kurdische kulturtage in Berlin 12<br />
Newroz: hoffnung und Neubeginn 13<br />
Gedenktag der opfer von halabja 15<br />
in Bremen<br />
mItGlIEDSorGANISAtIoNEN<br />
Danzdeel Salzkotten erhält 16<br />
kulturpreis der Stadt Salzkotten 2008<br />
Shlomo u Bshena 16<br />
5. Internationales Jugendtheater- 17<br />
und musikfestival JulA<br />
Jugend- und Studentenring der 18<br />
Deutschen aus russland: landesverbände<br />
Bayern und Niedersachsen gegründet<br />
AktuEllES, tIPPS uND<br />
rEZENSIoNEN<br />
made in Germany. Erfolgsgeschichten 19<br />
von jungen Deutschen aus russland.<br />
Sprachanimation /Animacja językowa 19<br />
mElDuNGEN 20<br />
Jugendleiterschulung <strong>2009</strong> in halle (Saale)<br />
<strong>djo</strong>-landesverband Sachsen-Anhalt e.V.<br />
Projekttage Integration auf der wasserkuppe<br />
Ehrenamts-kampagne der <strong>djo</strong>-Deutsche Jugend in Europa<br />
werbekampagne des regionalverbandes<br />
Detmold-münster gestartet<br />
Animationsfilmprojekt „Bilder im kopf“<br />
Projekt eines Zentrums für assyrische Studien<br />
in cambridge präsentiert in Augsburg und Paderborn<br />
Nr. 1/<strong>2009</strong>
Nr. 1/2008<br />
Liebe Freundinnen<br />
und Freunde,<br />
Vor zwei Jahren haben<br />
wir uns im Bundesvorstand<br />
die Frage gestellt,<br />
wie wir die Vielfalt<br />
und das stetige wachsen<br />
unseres Verbandes<br />
bündeln und darstellen<br />
können. wichtig war<br />
und ist es für uns, gemeinsam mit den landesverbänden<br />
und Bundesgruppen den <strong>djo</strong>-leitfaden<br />
zu erarbeiten und inhaltlich zu füllen. Der <strong>djo</strong>leitfaden<br />
ist der Anfang einer Diskussion, die<br />
für unseren Verband zukunftsweisend sein wird.<br />
Daher lag auch in diesem Jahr darin der Schwerpunkt.<br />
Durch die gemeinsame Diskussion mit der<br />
1. Generation, den Gründern des Verbandes und<br />
uns, der 4. Generation, haben wir die Arbeit weiter<br />
voran gebracht.<br />
unsere Initiative zur Stärkung des Ehrenamtes<br />
wurde auch in diesem Jahr von unseren mitgliedsorganisationen<br />
wahrgenommen, um ihren aktiven<br />
Ehrenamtlichen, stellvertretent für alle anderen, für<br />
ihr Engagement mit einer besonderen Veranstaltung<br />
zu danken. wir wollen als Verband an dieser Initiative<br />
festhalten und sie als tradition etablieren.<br />
Besonders stolz bin ich, dass die Delegierten des<br />
Bundesjugendtages uns ihr Vertrauen geschenkt<br />
und den Bundesvorstand in seinem Amt bestätigt<br />
haben. Ich möchte die Gelegenheit nutzen und<br />
mich im Namen des Vorstandes für euer Vertrauen<br />
zu bedanken. Aber vor allem möchte ich dem<br />
Bundesvorstand für die letzten zwei erfolgreichen<br />
Jahre danken und freue mich auf eine weitere gute<br />
Zusammenarbeit.<br />
Der Schwerpunkt dieser Ausgabe ist der Bundesgruppe<br />
komcIwAN und kurdistan gewidmet.<br />
wir bekommen die Gelegenheit, die Entstehung<br />
und die ereignisreichen Phasen des Verbandes in den<br />
letzten 20 Jahren mit zu erleben.<br />
Fragen, die die Bedeutung von komcIwAN für<br />
ihre mitglieder, die Verantwortung als mitglied<br />
des Bundesvorstandes oder die Zukunft des Verbandes<br />
betreffen, wurden exemplarisch in Interviews<br />
dargestellt.<br />
Vorwort<br />
Ein besonderes Augenmerk gilt dem monat märz,<br />
der für die kurdische Bevölkerung sehr bedeutsam<br />
ist, aufgrund verschiedener prägender Ereignisse<br />
(bspw. der Giftgasangriff auf die kurdische Stadt<br />
halabja im märz 1988) oder Volksfeste, wie das<br />
kurdische Neujahrsfest, das am 21. märz gefeiert<br />
wird, dessen Geschichte aus einer Sage des kurdischen<br />
Volkes entstanden ist, den widerstand thematisiert<br />
und diesen bis heute symbolisiert.<br />
wir erhoffen uns, durch die vielfältigen Artikel<br />
einen Einblick in die Verbandsgeschichte, aber auch<br />
in die Geschichte kurdistans, geben zu können.<br />
In diesem Sinne wünsche ich euch viele informationsreiche<br />
lesestunden<br />
mit lieben Grüßen, hetav tek<br />
1<br />
[<strong>online</strong>]
[<strong>online</strong>]<br />
INtErNAtIoNAlES<br />
Finanzkrise schmilzt Schnee und Eis<br />
Jugendbegegnung in Petrosawodsk vom 8. bis 17. Februar <strong>2009</strong><br />
Idyllisch liegt die Stadt Petrosawodsk, die hauptstadt<br />
kareliens, am ufer des zugefrorenen onegasees.<br />
Ganz anders als im acht Stunden entfernten<br />
Sankt Petersburg geht es hier ruhig und beschaulich<br />
zu. Jedoch, einmal im Jahr wird es laut, bunt<br />
und international. hyperborea – Das Eisskulpturenfestival<br />
lockt regelmäßig künstler und touristen<br />
aus russland und den angrenzenden ländern<br />
an. Auch wir wollten es uns in diesem Jahr<br />
nicht entgehen lassen. Zehn junge menschen aus<br />
Sachsen-Anhalt, thüringen und Berlin planten<br />
gemeinsam mit ihren Partnern vom Deutsch-russischen<br />
Begegnungszentrum der Stadt den Preis<br />
für die schönste Eisskulptur mit nach hause zu<br />
bringen. Doch die Enttäuschung war groß, als es<br />
plötzlich hieß: „kein Schnee in Petrosawodsk! Das<br />
Festival fällt aus.“ was nun? Die Entscheidung fiel<br />
nicht schwer – wir fahren trotzdem.<br />
Am 8. Februar ging es dann auch los. Ein kurzer<br />
Zwischenstopp in Sankt Petersburg, dann eine<br />
kurze Nachtfahrt mit der russischen Eisenbahn<br />
und schon standen wir verschlafen, erschöpft und<br />
froh, endlich angekommen zu sein, auf dem Bahnhof<br />
in Petrosawodsk. Die unterbringung erfolgte<br />
in Gastfamilien. Allein oder zu zweit wurden wir<br />
auf die Familien unserer Partner verteilt. Einige<br />
von uns fuhren das erste mal nach russland.<br />
Für sie war es besonders spannend, solch einen<br />
direkten Einblick in das Alltagsleben zu erhalten.<br />
Als Alternative zum Festival hatten sich unsere<br />
Freunde in Petrosawodsk einfallen lassen, den<br />
Schwerpunkt unserer Begegnung auf die Sprache<br />
zu legen. uns Deutschen kam das sehr gelegen.<br />
2<br />
Die meisten konnten bereits ein paar worte russisch,<br />
während der rest großes Interesse zeigte,<br />
ein paar Grundlagen der Sprache zu erlernen.<br />
Auch auf russischer Seite war das Interesse an der<br />
deutschen Sprache sehr groß. optimale Voraussetzungen<br />
für sprachanimatorische Spiele, mit denen<br />
wir jeden tag einleiteten.<br />
Als besonderes highlight hatten wir uns im Vorfeld<br />
überlegt, unsere Begegnung zu dokumentieren<br />
und anschließend in einer radiosendung<br />
zu präsentieren. Dazu liehen wir uns vom freien<br />
radio corax in halle ein Aufnahmegerät und<br />
interviewten, bewaffnet mit einem mikrofon, alles<br />
und jeden. uns ging es vor allem darum, einen<br />
Querschnitt des lebens in karelien zu zeigen.<br />
Besonders die Gedanken, Sorgen und wünsche<br />
junger leute interessierten uns dabei. Am Ende<br />
wird es einen radiobeitrag geben, der im raum<br />
halle ausgestrahlt wird. Den rest der Zeit verbrachten<br />
wir gemeinsam mit einem Besuch in der<br />
universität und einer Gesprächsrunde mit Germanistikstudenten,<br />
wir versuchten uns im Volkssport<br />
Nummer 1 in karelien, dem Skifahren und<br />
beschworen die Naturgeister der ureinwohner im<br />
Norden russlands. Eins verwunderte uns deutsche<br />
teilnehmer jedoch die ganze Zeit – so weit das<br />
Auge reichte: Schnee und Eis. Das Geheimnis war<br />
schnell gelüftet. Bei einer Gesprächsrunde im rathaus<br />
mit Vertretern der Stadt, die uns über Ausbildung,<br />
wirtschaftsentwicklung und tourismus<br />
informierten, kam schnell heraus, dass hyperborea<br />
Nr. 1/<strong>2009</strong><br />
weiße Überraschung:<br />
teil nehmer der<br />
Begegnung am ufer<br />
des zugefro renen<br />
onegasees.
Nr. 1/<strong>2009</strong> INtErNAtIoNAlES<br />
[<strong>online</strong>]<br />
Das Praxishandbuch zum deutsch-russischen<br />
Jugendaustausch bietet viele<br />
Anregungen, Informationen und tipps<br />
aus der Praxis für die Praxis, wie sich<br />
Jugendbegegnungen mit russland realisieren<br />
lassen. Es richtet sich vor allem<br />
an Jugendleiter und organisatoren von<br />
Begegnungen, die praktische hinweise<br />
zur konzeption, Finanzierung, organisation,<br />
aber auch zur landeskunde<br />
und zu interkulturellen Situationen<br />
erhalten.<br />
Ein deutsch-russischer theaterworkshop<br />
in köln oder St. Petersburg,<br />
ein deutsch- und russischsprachiger<br />
tomsk-Stadtführer für junge<br />
leute, eine kanufahrt entlang<br />
der wolga oder eine Fahrradtour<br />
durch Deutschland zu einzelnen<br />
uNESco weltkultur erbestätten,<br />
um diese zu fotografieren und<br />
anschließend die Ergebnisse im<br />
rahmen einer Ausstellung zu präsentieren<br />
- all das und noch vieles<br />
mehr kann mit Engagement und dem<br />
nötigen wissen verwirklicht werden.<br />
Solche Aktionen müssen jedoch sehr<br />
gut geplant und vorbereitet sein und<br />
mit dem jeweiligen deutschen bzw. rus-<br />
angesichts der finanziellen Schwierigkeiten in diesem<br />
Jahr abgesagt wurde. Für uns jedoch war das<br />
Festival längst vergessen. Schnell haben sich neue<br />
Freundschaften geschlossen. unser Programm war<br />
spannend und abwechslungsreich<br />
und erlaubte uns viele Einblicke<br />
in kultur, Geschichte und<br />
leben der region. Eine<br />
rückbegegnung im<br />
August <strong>2009</strong> ist auch<br />
schon in Planung.<br />
Die letzten zwei<br />
tage verbrachten<br />
mit einem mikrofon bewaffnet erkundeten wir<br />
das leben junger leute in karelien.<br />
Praxishandbuch zum deutsch-russischen Jugendaustausch<br />
sischen Partner so genau wie möglich<br />
abgesprochen und kompetent durchgeführt<br />
werden. Das Praxishandbuch<br />
zum deutsch-russischen Jugendaustausch<br />
dient dabei als eine kompakte<br />
praxisorientierte Arbeitshilfe.<br />
Die Besonderheit dieses Praxishandbuches<br />
liegt vor allem darin, dass erstmals<br />
deutsche und russische haupt-<br />
und ehrenamtliche multiplikatoren<br />
gemeinsam zu wort kommen und<br />
aus ihrem großen Erfahrungsschatz<br />
der<br />
letzten Jahre<br />
berichten.<br />
wir in Sankt Petersburg und wandelten auf den<br />
Spuren Peters des Großen. mit einem Besuch<br />
im Deutsch-russischen Begegnungszentrum in<br />
der Petrikirche beendeten wir unsere Fahrt und<br />
freuen uns bereits sehr auf das wiedersehen im<br />
Sommer.<br />
wir bedanken uns bei der Stiftung Deutschrussischer<br />
Jugendaustausch – Eine Initiative des<br />
Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen<br />
und Jugend, der Freien und hansestadt hamburg,<br />
der Bosch Stiftung und des ost-Ausschusses der<br />
Deutschen wirtschaft für ihre unterstützung.<br />
Florin Schmidt, <strong>djo</strong>-landesverband Sachsen-Anhalt<br />
Ein weiteres Novum ist, dass dieses<br />
Praxishandbuch sowohl in deutscher<br />
als auch in russischer Sprache entstanden<br />
ist. Das Praxishandbuch zum<br />
deutsch-russischen Jugendaustausch<br />
ist das Ergebnis einer guten bilateralen<br />
Zusammenarbeit und will für diese<br />
werben. Für ihre unterstützung bedanken<br />
wir uns bei der Stiftung Deutschrussischer<br />
Jugendaustausch – Eine<br />
Initiative des Bundesministeriums für<br />
Familie, Senioren, Frauen und Jugend,<br />
der Freien und hansestadt hamburg,<br />
der Bosch Stiftung und des ost-Ausschusses<br />
der Deutschen wirtschaft.<br />
„Seit Jahren engagiert sich die <strong>djo</strong>-Deutsche Jugend in Europa<br />
in besonderer Weise im deutsch-russischen Jugendaustausch. Eine<br />
friedliche Entwicklung Europas kann nur dann gesichert werden,<br />
wenn Russland in die europäischen Prozesse eingebunden wird und<br />
es einen regen persönlichen und gedanklichen Austausch beider Seiten<br />
gibt. Die häufig sehr einseitige Berichterstattung über Russland verstellt<br />
allzu oft den Blick auf die positiven Veränderungen und das<br />
hohe zivilgesellschaftliche Engagement Einzelner und gesellschaftlicher<br />
Gruppen in Russland. Demgegenüber scheinen sich Europa und<br />
Deutschland, aus Sicht der russischen Bevölkerung, durch schärfere<br />
Visabestimmungen immer stärker abzuschotten. Der deutsch-russische Jugendaustausch<br />
ist einerseits für die Persönlichkeitsentwicklung der Teilnehmer wichtig, andrerseits ist<br />
er auch ein nicht zu unterschätzendes Element der Kommunikation und Annäherung<br />
verschiedener Gesellschaften.“<br />
(<strong>djo</strong>-Bundesvorsitzender Thomas Hoffmann)<br />
3
[<strong>online</strong>]<br />
BuNDESVErBAND<br />
54. Bundesjugendtag in Duderstadt<br />
weist in die Zukunft<br />
Der 54. Bundesjugendtag war in diesem Jahr in<br />
vieler hinsicht eine spannende und gelungene Veranstaltung.<br />
kernthema des Bundesjugendtages war<br />
die Diskussion um den <strong>djo</strong>-leitfaden. Dieser soll<br />
ein modernes Grundsatzpapier der <strong>djo</strong>-Deutsche<br />
Jugend in Europa werden. Auf dem letzten Bundesjugendtag<br />
haben wir uns in kleingruppen mit<br />
verschiedenen Einzelthemen beschäftigt. Dieses<br />
mal besprachen wir die vorliegenden texte im Plenum,<br />
was zu einer reihe von spannenden inhaltlichen<br />
Diskussionen führte, welche die teilnehmer<br />
als sehr bereichernd wahrgenommen haben. Großer<br />
Dank gilt den moderatoren, die es einerseits<br />
geschafft haben, möglichst viele an der Diskussion<br />
zu beteiligen, aber andererseits auch die verschiedenen<br />
Anträge und Sichtweisen zusammengeführt<br />
haben. Das war eine souveräne leistung!<br />
Die Grundaussagen der bisherigen texte wurden<br />
angenommen, aber es hat eine große Anzahl von<br />
Änderungswünschen gegeben, die bis zum nächsten<br />
Bundesjugendtag eingearbeitet werden sollen.<br />
Darüber hinaus soll das Jahr genutzt werden, um<br />
ein entsprechendes layout für den leitfaden zu<br />
entwerfen.<br />
Ziel ist es, auf dem nächsten Bundesjugendtag<br />
den <strong>djo</strong>-leitfaden zu beschließen. mit einem<br />
neuen Grundsatzpapier wollen wir an die<br />
Öffentlichkeit gehen und auf die <strong>djo</strong> aufmerksam<br />
machen. Deshalb soll der nächste Bundesjugendtag<br />
in Berlin stattfinden, um Politik und<br />
Verwaltung zu erreichen. Im nächsten Jahr gibt<br />
es darüber hinaus noch wichtige Jubiläen: 10<br />
Jahre Öffnung des Verbandes auf Bundesebene<br />
und 20 Jahre Deutsche Einheit. Beide Jubiläen<br />
sind wichtige Ankerpunkte unserer Verbandsgeschichte,<br />
die sich auch auf dem 55. Bundesjugendtag<br />
entsprechend<br />
4<br />
wieder finden sollen. Am Abend hat die 70er-<br />
Jahre-Party gut eingeschlagen. Der Schatzmeister<br />
heizte so gut ein, dass auch noch um vier uhr<br />
morgens die tanzfläche guten Zuspruch fand.<br />
Vielen Dank an den DJ robert wild und die<br />
choreographin des Abends,<br />
Zuzanna krzysztofik, für<br />
die tolle Veranstaltung!<br />
Am Sonntag<br />
wurde gewählt.<br />
Der bisherige<br />
Vorstand wurde<br />
ohne Gegenstimme<br />
in seinem<br />
Amt bestätigt.<br />
hetav tek<br />
(kurdischer kinder-<br />
und Jugendverband<br />
komcIwAN e.V.) und thomas hoffmann<br />
(<strong>djo</strong>-Deutsche Jugend in Europa, Bundesverband<br />
e.V.) wurden als Bundesvorsitzende gewählt. Ihre<br />
Stellvertreter sind maria klimovskikh (Verband<br />
der russischsprachigen Jugend in Deutschland,<br />
Junost e.V.), Jeannine Drost (<strong>djo</strong>, landesverband<br />
Berlin) und Grigo Simsek (Assyrischer<br />
Jugendverband mitteleuropa e.V.), der bisher<br />
Beisitzer war. Als Schatzmeister wurde robert<br />
wild (Sudetendeutsche Jugend) bestätigt. Den<br />
Bundesvorstand komplettieren als Beisitzer<br />
Susann Steinert (<strong>djo</strong>, landesverband Sachsen-<br />
Anhalt), Dorothea Schmidt (<strong>djo</strong>, landesverband<br />
Bayern), rohat Dogan (kurdischer kinder- und<br />
Jugendverband komcIwAN e.V.) und Julia<br />
Scheidt, mit der wir eine neue Beisitzerin im<br />
Bundesvorstand haben. Sie ist die Vertreterin<br />
des Jugend- und Studentenrings der Deutschen<br />
aus russland. Es hat sich auch eine<br />
weitere Änderung ergeben. Felix Nitsch hat<br />
sich nicht zur wiederwahl gestellt. wir<br />
danken ihm für sein Engagement in den<br />
letzten beiden Jahren.<br />
thomas hoffmann, <strong>djo</strong>-Bundesvorsitzender<br />
Nr. 1/<strong>2009</strong><br />
Schon zum 54. mal<br />
haben sich die<br />
<strong>djo</strong>-mitglieder<br />
auf dem Bundesjugendtag<br />
getroffen.<br />
Einsame Spitze<br />
war auch harry<br />
wijnvoord alias<br />
christian Gradt.
Nr. 1/<strong>2009</strong> BuNDESVErBAND<br />
[<strong>online</strong>]<br />
Die texte des<br />
leitfadens wurden<br />
im Plenum<br />
besprochen.<br />
Bundesjugendtag <strong>2009</strong> - Beobachtungen und Gedanken eines Ehemaligen<br />
Seit vielen Jahren habe ich mal wieder einen Bundesjugendtag besucht. tatsächlich sind es wohl<br />
an die zwanzig Jahre. Seitdem hat der Verband ein neues Gesicht bekommen. Die durchgreifenden<br />
Veränderungen der späten 80iger Jahre haben nicht nur die unmittelbaren Zielsetzungen und<br />
Aufgaben der <strong>djo</strong> berührt. Auch die Struktur des Verbands hat sich spürbar gewandelt: einstmals<br />
bedeutsame und sehr aktive Bundesgruppen waren innerhalb kürzester Zeit nicht mehr existent.<br />
Stattdessen haben menschen und organisationen zu uns gefunden von denen bis dahin nur sehr<br />
wenig Notiz genommen wurde, deren Schicksal und Anliegen jedoch dem der <strong>djo</strong>-Deutsche Jugend<br />
in Europa sehr nahe lag und liegt.<br />
Statt (nicht an Stelle von!) einer Bundesgruppe oberschlesien tritt nunmehr eine Gruppe auf die<br />
sich „Junost“ nennt, wo einstmals ost- und westpreußen neben Danzigern saßen, haben heute<br />
junge kurden und Assyrer Platz gefunden. Für so manchen „altgedienten <strong>djo</strong>-ler“ mag dies durchaus<br />
befremdlich erscheinen und wie mir der Bundesgeschäftsführer sagt, erreichen ihn auch Briefe<br />
worin genau dies zum Ausdruck gebracht wird. was aber ist denn das Befremdliche? man mag<br />
sich daran erinnern, dass die mundart des vertriebenen jungen mädchens aus Gleiwitz oder das<br />
harte „r“ des jungen mannes, der es mit seiner mutter gerade noch geschafft hat mit dem letzten<br />
Schiff von Gdingen aus nach Schleswig-holstein zu gelangen, seinerzeit als äußerst befremdlich<br />
empfunden wurde.<br />
In einer Vielzahl von Erklärungen haben wir uns mit dem Schicksal von Vertreibung und kulturellem<br />
Identitätsverlust beschäftigt und uns mahnend an die Verantwortlichen in der welt gewandt,<br />
dafür zu sorgen, dass es nie wieder zu dem kommen mag, womit wir unmittelbar berührt waren<br />
und was uns zusammen geführt hat. wir haben uns in kongressen und Seminaren mit der thema-<br />
tik: „Flucht und Vertreibung weltweit“ befasst und fanden zunehmend Anerkennung mit unseren<br />
Anliegen. wen wundert´s wenn dann zunehmend menschen zu uns finden, deren Anliegen einstmals<br />
unsere eigenen waren?<br />
Ich war sehr angenehm überrascht, wie engagiert und fundiert über die neuen leitlinien der <strong>djo</strong>-<br />
Deutsche Jugend in Europa diskutiert und beraten wurde. was mich jedoch besonders ansprach<br />
und zugleich nachdenklich stimmte war, wie sehr man sich mit der sechzigjährigen<br />
Geschichte und den Anliegen des Verbandes identifiziert! wer sich noch an die leidvolle<br />
Geschichte des <strong>djo</strong>-Gedenksteins erinnert, der zunächst auf dem ludwigstein<br />
errichtet, später mit Farbe beschmiert und eingemauert worden ist, und nun erfährt,<br />
dass man sich darum sorgt, wie dieser Stein wieder in einen würdigen Zustand und an<br />
einen gemäßen Standort gebracht werden soll, dem darf man doch nicht den rücken<br />
kehren. hinwenden ist angesagt! unterstützen<br />
wo man es noch kann, sich als Gesprächspartner<br />
anbieten und die Erfahrungen und kenntnisse<br />
zur Verfügung stellen, über die gerade<br />
wir älteren aus unserer langjährigen <strong>djo</strong>-<br />
Geschichte verfügen.<br />
Ja, der Verband hat sich gewandelt. Vor<br />
Jahren lautete mal das motto: So bunt<br />
ist unser Bund!<br />
und heute? Die <strong>djo</strong>-Deutsche Jugend in<br />
Europa von heute ist ein farbenfroher Verband<br />
von engagierten jungen menschen die<br />
dafür eintreten, dass ihre kulturelle Identität<br />
weiter lebt und sich neue traditionen entwickeln;<br />
ganz so wie wir es getan haben, wodurch<br />
der Verband uns zur heimat geworden ist.<br />
hans-Peter German<br />
„Die Zusammensetzung des Vorstandes spiegelt<br />
viele Aspekte des Gesamtverbandes der<br />
<strong>djo</strong>-Deutsche Jugend in Europa wider. Zum<br />
einen haben wir eine große Bedeutung der<br />
Bundesgruppen zu verzeichnen, welche in den<br />
letzten Jahren noch zugenommen hat. Die<br />
Doppelstruktur unseres Verbandes von landesverbänden<br />
und Bundesgruppen ist in dieser<br />
Form einmalig in Deutschland. Dies ist eine<br />
gute Voraussetzung für den Beitritt von neuen<br />
mitgliedsverbänden. Zum anderen spiegelt sich<br />
die Vielfalt in dem Bundesvorstand<br />
wider und ist deshalb<br />
auch ein hervorragendes<br />
Abbild des Verbandes.“<br />
<strong>djo</strong>-Bundesvorsitzende hetav tek<br />
„Es war vor zwei Jahren ein<br />
mutiger Schritt, eine Doppelspitze<br />
mit zwei Bundesvorsitzenden<br />
zu wählen und<br />
einen Generationswechsel zu<br />
wagen. Die Ergebnisse der<br />
letzten zwei Jahre haben aber<br />
diesen mut belohnt. Insbesondere<br />
von den neuen Vorstandsmitgliedern<br />
sind wichtige<br />
neue Impulse gekommen.“<br />
<strong>djo</strong>-Bundesvorsitzender thomas hoffmann<br />
Der Vorstand<br />
geht wieder<br />
motiviert seine<br />
Arbeit an.<br />
5
[<strong>online</strong>]<br />
BuNDESVErBAND<br />
Haus zur Sahlenburg<br />
Die ausgezeichnete lage unseres hauses mit seinen<br />
hervorragenden Voraussetzungen und einer<br />
sehr guten Infrastruktur ermöglichen es uns im<br />
Bereich Erlebnis- und umweltpädagogik, neue<br />
Programme anzubieten. Einer der schönsten<br />
Strände der Nordseeküste und der wernerwald<br />
sind nur 500m vom haus entfernt und bieten<br />
abwechslungsreiche Erlebnismöglichkeiten, diese<br />
Programme durchzuführen.<br />
Neben der Erlebnis- und umweltwoche bieten<br />
wir ab sofort ein teambuidling-wochenende an.<br />
Die Programme können individuell gestaltet und<br />
je nach Aufenthaltsdauer angepasst werden.<br />
Bei den pädagogischen Angeboten stehen die<br />
Entwicklung der Persönlichkeit und sozialer<br />
kompetenzen im Fokus. Im laufe der woche<br />
bzw. des wochenendes werden gruppendynamische<br />
Prozesse angeregt, um insbesondere die<br />
teamfähigkeit zu entwickeln, das Selbstvertrauen<br />
zu stärken und die körper- und Sinneswahrnehmung<br />
zu fördern.<br />
ob Schul-, Jugend- oder Freizeitgruppen, ob<br />
Sport- oder Bildungsvereine – jeder muss sich<br />
hallo, ich heiße moritz Zimmermann. Nach<br />
Abschluss meines Studiums an der Deutschen<br />
Sporthochschule köln zum Sommersemester<br />
2008 habe ich nach einer qualifizierten mög-<br />
lichkeit gesucht, mein theoretisches wissen und<br />
meine praktischen Erfahrungen anzuwenden. Als<br />
pädagogischer leiter in der Jugendbildungsstätte<br />
haus „Zur Sahlenburg“ in cuxhaven habe ich<br />
diese chance nun bekommen.<br />
mit diesen themen beschäftigen, denn sie sind<br />
im Alltag präsenter denn je! wir sind davon überzeugt,<br />
dass wir durch die vor ort gegebenen möglichkeiten<br />
und zielgruppenorientierten Programme<br />
einen erlebnisreichen Aufenthalt bieten.<br />
moritz Zimmermann, pädagogischer leiter im haus Sahlenburg<br />
So könnte ihre Erlebniswoche aussehen:<br />
6 Blöcke á 2,5 - 3 Stunden (Im Sommer 2 Blöcke am Strand)<br />
mo: Anreise (Erkundung der näheren umgebung)<br />
Di:<br />
mi:<br />
Do:<br />
1.Block kommunikations-/kooperationsspiele<br />
2.Block kommunikations-/kooperationsspiele<br />
3.Block Erlebnisausflug (z.B. wattwanderung)<br />
4.Block Erlebnisausflug<br />
5.Block Vertrauensspiele<br />
6.Block mobiler hochseilgarten - reflexion)<br />
Fr: Abreise (Verabschiedung von der Nordsee)<br />
Ich bin am 11.01.1982 in köln geboren und<br />
habe meinen Abschluss als Diplom-Sportwissenschaftler<br />
gemacht. Neben meiner langjährigen<br />
tätigkeit als Erlebnispädagoge und Sporttrainer<br />
neuer pädagogischer Leiter im Haus zur Sahlenburg<br />
6<br />
habe ich bereits während des Studiums an sozialen<br />
Projekten für die Deutsche Sporthochschule<br />
köln sowie für die Stadt köln mitgewirkt. Ein<br />
Auslandspraktikum in Südafrika im Bereich<br />
Erlebnissport und tourismus ermöglichte mir,<br />
meine Fähigkeiten und sozialen kompetenzen in<br />
einem multikulturellen umfeld auszubauen.<br />
Ich freue mich auf meine neue Aufgabe und<br />
hoffe, die Neugier des einen oder anderen<br />
geweckt zu haben.<br />
mit vielen Grüßen von der küste, moritz<br />
Nr. 1/<strong>2009</strong><br />
Das haus zur<br />
Sahlenburg liegt<br />
direkt an der<br />
Nordsee
Nr. 1/<strong>2009</strong> BuNDESVErBAND<br />
[<strong>online</strong>]<br />
neue Gesichter im Bundesverband<br />
mein Name ist Aldona Godyk. Ich bin<br />
30 Jahre alt und wohne seit kurzem<br />
in Berlin. Seit dem 1. Februar<br />
<strong>2009</strong> bin ich als Fachkraft für Verwaltung<br />
und Buchhaltung beim<br />
<strong>djo</strong>-Bundesverband e.V. in Berlin<br />
angestellt. teilweise habe ich<br />
die Arbeitsaufgaben von Susanne<br />
Schüller übernommen, außerdem<br />
soll ich das Bundesfinanzreferat<br />
unterstützen.<br />
Von Beruf bin ich<br />
umweltschutzexpertin,<br />
habe aber<br />
nie im gelernten<br />
Beruf gearbeitet.<br />
Einige Zeit nach<br />
Ich heiße Zuzanna krzysztofik (mein polnischer<br />
Familienname ist einfacher auszusprechen als<br />
er aussieht...), bin 33 und seit Anfang Februar<br />
als kulturreferentin beim <strong>djo</strong>-Bundesverband<br />
tätig. Vorher habe ich ein halbes Jahr lang dem<br />
kulturreferat und der Geschäftsführung bei der<br />
Vorbereitung und Durchführung von Projekten<br />
zugearbeitet.<br />
In Berlin lebe ich seit sechs Jahren. Ich bin als<br />
Austauschstudentin hierher gekommen, habe<br />
mich in die Stadt verliebt und bin geblieben.<br />
mit warschau, wo ich mein Studium in linguistik<br />
und Ethnologie abgeschlossen habe, bin ich<br />
durch meine Familie, Freunde und mein Doktorstudium<br />
immer noch verbunden. Ich promoviere<br />
im Bereich der migrationsforschung und habe<br />
auch Erfahrung in praktischer migrantenarbeit,<br />
unter anderem beim Flüchtlingsrat Brandenburg<br />
in Potsdam und radio „multikulti“ in Berlin. Die<br />
interkulturelle und internationale Jugendarbeit<br />
kenne ich seit meiner tätigkeit beim Deutsch-<br />
dem Studium habe ich an dem evs-Europäischen<br />
Freiwilligen Dienst in Deutschland teilgenommen.<br />
Danach war ich immer – ehren- oder hauptamtlich<br />
– auf dem sozialen Gebiet tätig.<br />
Die letzten dreieinhalb Jahre habe ich in Bonn<br />
gelebt und dort bei den ijgd-Internationalen<br />
Jugendgemeinschaftsdiensten gearbeitet, sowohl<br />
im pädagogischen als auch im administrativen<br />
Bereich. mein Arbeitsverhältnis war befristet und<br />
Ende 2008 stand ich vor der Frage: „was mache<br />
ich weiter?“ Die Stelle beim Bundesverband habe<br />
ich mit Neugier und Freude angenommen. Der<br />
umzug nach Berlin verlief allerdings schwieriger<br />
und komplizierter als gedacht. Jetzt bin ich aber<br />
schon hier, freue mich auf meine neue Arbeit im<br />
neuen Verband, auf neue netten kollegInnen und<br />
neue Aufgaben.<br />
Polnischen Jugendwerk und bei den treffen der<br />
Initiativen Youth Banks.<br />
Viele <strong>djo</strong>’ler habe ich<br />
schon kennen gelernt<br />
und freue mich schon<br />
auf weitere interessante<br />
leute, mit denen<br />
ich zusammenarbeiten<br />
werde!<br />
7
[<strong>online</strong>]<br />
SchwErPuNktthEmA: kurdischer kinder- und Jugendverband – komcIwAN<br />
Kurdischer Kinder- und Jugendverband –<br />
Komciwan<br />
Gründungszeit 1988 – 1992:<br />
In den ersten Jahren ging es innerverbandlich erst<br />
einmal um die Struktur und die organisation.<br />
mitgliedsvereine gab es in vielen westdeutschen<br />
Großstädten, parallel zu den schon bestehenden<br />
Strukturen von komkAr: So wurden beispielsweise<br />
Vereinsräume gemeinsam genutzt. In den<br />
Vorständen waren zu dieser Zeit überwiegend die<br />
Jugendlichen vertreten, die aus politischen Gründen<br />
aus der türkei fliehen mussten.<br />
Inhaltlich beschäftigte sich komcIwAN natürlich<br />
mit den Barrieren und Problemen der kurdischen<br />
Jugendlichen in Deutschland. Vorrangig<br />
halfen sich die mitglieder gegenseitig. Dabei gab<br />
es die positive Entwicklung, dass Jugendliche, die<br />
sich erfolgreich in die hiesige Gesellschaft integriert<br />
hatten und studierten, für die Anderen eine<br />
Vorbildfunktion ausübten. Neben diesen gesellschaftlichen<br />
und integrativen Fragen stand die<br />
Pflege der kurdischen kultur und der kurdischen<br />
Sprache im mittelpunkt. Integration ist unserer<br />
Ansicht nach nur möglich, wenn einem jungen<br />
menschen seine wurzeln bekannt sind. Es entstanden<br />
Sprachkurse kurdisch, Folklorekurse, Sazkurse<br />
und Gesangs-, tanz- und theatergruppen. Es war<br />
eine dynamische Zeit.<br />
komcIwAN war von Anfang an auch politisch<br />
engagiert. Seit der Gründung bis heute fordert der<br />
Verband die Anerkennung der kurden als eigene<br />
Volksgruppe in Deutschland. Zudem beteiligte<br />
sich komcIwAN zu dieser Zeit an Protestkundgebungen,<br />
mahnwachen und an anderen Aktionen<br />
zu den themen Giftgasanschlag auf halabja,<br />
Golfkrieg und dem damit verbundenen leid der<br />
kurdischen Flüchtlinge.<br />
Phase von 1993-2002:<br />
Nach den Gründungsjahren, in denen das hauptaugenmerk<br />
auf die eigenen Strukturen gelegt und<br />
eine solide Basis geschaffen wurde, begann sich<br />
komcIwAN nach und nach zu öffnen. Die einzelnen<br />
mitgliedsvereine starteten die Zusammenarbeit<br />
mit den Jugendringen und wurden deren<br />
mitglieder. In Bayern gab es zudem schon seit<br />
Anfang der 90er Jahre eine intensive Zusammenarbeit<br />
mit der <strong>djo</strong>-Deutsche Jugend in Europa.<br />
Im Jahre 1995 wurde komcIwAN mitglied im<br />
landesverband Bayern der <strong>djo</strong> und ist seit dem im<br />
landesvorstand vertreten.<br />
Gemeinsam mit komkAr wurde schließlich<br />
auch erreicht, dass in einigen Bundesländern wie<br />
Nordrhein-westfalen oder Niedersachen kurdisch<br />
als „muttersprachiges Ergänzungsunterrichtsfach“<br />
angeboten wurde. Ab mitte der 90er Jahre organisierte<br />
komcIwAN Sommer- und wintercamps,<br />
wo multiplikatoren ausgebildet wurden. Diese<br />
camps wurden zu magneten für die Jugendlichen.<br />
Seit der Gründung feiert komkAr Jahr für Jahr<br />
in vielen Städten Newroz, das kurdische Neujahrsfest,<br />
den wichtigsten tag des Jahres. Dabei finden<br />
Feste für mehrere tausende Zuschauer statt.<br />
An diesen Newrozfeierlichkeiten beteiligt sich<br />
komcIwAN sehr stark, vor allem mit kulturellen<br />
highlights wie tanzaufführungen. Zudem<br />
veröffentlicht komcIwAN viermal jährlich eine<br />
verbandseigene Zeitschrift mit dem Namen<br />
Ein interview mit Letife Timar, 19 Jahre, abiturientin<br />
Nr. 1/<strong>2009</strong><br />
Komciwan feiert dieses Jahr sein 21-jähriges Bestehen. Der Erwachsenenverband KomKaR, Verband der Vereine aus<br />
Kurdistan, war zwar schon 1979 entstanden, doch die Jugendlichen wollten unabhängiger von ihren Eltern, von den<br />
Erwachsenen werden. Sie hatten viele spezifische Probleme: Jung-Sein in einer neuen welt, Schul- und ausbildungsfragen,<br />
Generationskonflikte etc. So erklärt sich der Schritt zur Gründung eines eigenen Verbandes, der in anlehnung an den<br />
Erwachsenenverband „Komciwan – Vereinigung der Jugendverbände aus Kurdistan“ genannt wurde. Die Geschichte<br />
von Komciwan lässt sich in drei abschnitte einteilen:<br />
8<br />
Wie bist du zu KomciWan gekommen? Durch meine Eltern, die bei komkAr aktiv<br />
sind, habe ich immer von der Arbeit von komcIwAN gehört. Seit dem winterlager<br />
2006 habe ich mich in die Arbeit von komcIwAN mit eingebracht.<br />
KomciWan ist für dich… ein vielfältiges und lehrreiches Netzwerk für kurdische Jugendliche.<br />
inwiefern vertritt KomciWan deine interessen? Durch die mitgliedschaft von komcIwAN<br />
bei der <strong>djo</strong>-Deutsche Jugend in Europa, führen wir ein Stück Integration durch, welche<br />
unter anderem ein wichtiger Aspekt in meiner Vorstellung ist.<br />
Deine Zukunftsperspektiven für KomciWan? Ich wünsche mir, dass komcIwAN<br />
zukünftig unzählige Jugendliche anspricht und erreicht. Des weiteren erhoffe ich für<br />
komcIwAN, dass es alle Ziele, die es sich gesetzt hat, erreicht und weitere ansetzten wird.
Nr. 1/<strong>2009</strong> SchwErPuNktthEmA: kurdischer kinder- und Jugendverband – komcIwAN<br />
[<strong>online</strong>]<br />
„kINE Em“ (wer sind wir?), in der aktuelle wie<br />
auch geschichtliche, gesellschaftliche oder andere<br />
texte publiziert wurden. Die verschiedenen kurse,<br />
die in der Gründungszeit gestartet wurden, wurden<br />
weitergeführt oder zum teil noch ausgebaut.<br />
komcIwAN war in einer Zeit des enormen wachstums,<br />
insbesondere weil immer neue Jugend liche<br />
aus der heimat kamen. Problematisch war Ende<br />
der 90er Jahre allerdings, dass auf der Führungsebene<br />
ein Generationswechsel verpasst wurde.<br />
Ein interview mit Dilan Kücük, 19 Jahre, abiturientin<br />
Wie bist du zu KomciWan gekommen? Durch das Folklore-Seminar 2006<br />
habe ich komcIwAN kennen gelernt und bin seitdem mitglied.<br />
KomciWan ist für dich… meine zweite Familie.<br />
inwiefern vertritt KomciWan deine interessen? Durch seine Angebote in den<br />
Bereichen Jugendarbeit, weiterbildung und kultur vertritt komcIwAN meine<br />
Interessen, da ich mich in der Arbeit wieder finden kann.<br />
Deine Zukunftsperspektiven für KomciWan? Ich wünsche mir, dass in vielen<br />
Städten kurdistans sowie in meiner heimatstadt, Dersim, komcIwAN<br />
gegründet wird.<br />
Zu Beginn des neuen Jahrtausends, auch mit<br />
dem Stopp der Einreise von neuen Jugendlichen<br />
aus den kurdischen Gebieten der türkei, stand<br />
komcIwAN vor einer schwierigen Zeit.<br />
komcIwAN ist ein gemeinnütziger, eingetragener Verein mit Sitz in wuppertal.<br />
Gegründet als „komcIwAN – Vereinigung der Jugendverbände aus<br />
kurdistan“ 1988 in Bremen wurde der Name 2008 auf der mitgliederversammlung<br />
in „komcIwAN – kurdischer kinder-und Jugendverband“ geändert.<br />
komcIwAN ist ein bundesweiter Verband, der sich für die Interessen<br />
der kurdischen kinder und Jugendlichen in Deutschland und in kurdistan<br />
einsetzt.<br />
höchstes Gremium ist die mitgliederversammlung, auf der jährlich ein<br />
Vorstand gewählt wird. Es gibt einen geschäftsführenden Vorstand, der<br />
aus der/dem Vorsitzenden, den stellvertretenden Vorsitzenden und den Schatzmeistern<br />
besteht.<br />
Es gibt bei komcIwAN bisher keine landesebene, das heißt, dass auf die<br />
Bundesebene die kreisebene folgt. Auf kreisebene gibt es mitgliedsvereine<br />
oder komitees, die noch nicht den Status eines mitgliedsvereins haben. Die<br />
mitgliedsvereine entsenden Delegierte zu der mitgliedsversammlung.<br />
komcIwAN ist mitglied bei komkAr und bei der <strong>djo</strong>-Deutsche Jugend<br />
in Europa.<br />
komcIwAN ist vor allem in westdeutschen Großstädten und in Berlin zu finden.<br />
mitgliedsvereine: hamburg, Bremen, Berlin, leer, wuppertal, Dortmund,<br />
Bottrop, Duisburg, köln, mannheim, karlsruhe, Frankfurt, Stuttgart, heilbronn,<br />
münchen und Nürnberg.<br />
komitees: lübeck, hannover, Greven, Göttingen, troisdorf, ulm, würzburg,<br />
Freiburg, trier und regensburg.<br />
Restrukturierung 2003 – 2008<br />
komcIwAN hatte in vielen Städten noch mitgliedsvereine,<br />
aber nicht mehr in der Vielzahl<br />
und in der Stärke, wie in den 90ern. um zu alter<br />
Stärke zurückzufinden, musste komcIwAN<br />
nach langfristigen Partnerschaften suchen.<br />
In Bayern verlief die mitgliedschaft bei der <strong>djo</strong>-<br />
Deutsche Jugend in Europa sehr erfolgreich.<br />
komcIwAN stellte nicht nur ein mitglied des<br />
landesvorstandes, sondern hatte auch den Vorsitz<br />
im größten kreisverband, in münchen, inne.<br />
Viele gemeinsame Veranstaltungen und Aktionen<br />
stärkten das Zusammengehörigkeitsgefühl. Ein<br />
komcIwAN’ler in Bayern fühlte sich gleichzeitig<br />
auch als <strong>djo</strong>’ler. mit diesen sehr erfreulichen<br />
Erfahrungen und mit der positiven Entwicklung<br />
der <strong>djo</strong>-Deutsche Jugend in Europa auf Bundesebene,<br />
die im Jahre 2000 ihre Öffnung für migrantenjugendselbstorganisationen<br />
beschlossen<br />
hatte, suchte man intensiveren kontakt. Im märz<br />
2004 wurde komcIwAN schließlich mitglied<br />
bei der <strong>djo</strong>-Deutsche Jugend in Europa, Bundesverband<br />
e.V. mit unterstützung der <strong>djo</strong> konnten<br />
viele strukturelle Probleme angegangen werden.<br />
komcIwAN konnte in den letzten vier Jahren<br />
nicht nur regelmäßig camps veranstalten, sondern<br />
organisiert inzwischen auch erfolgreich deutschtürkische<br />
Jugendbegegnungen. Diese Verbindung<br />
in die heimat der Eltern spielt für viele Jugendliche<br />
eine wichtige rolle. Im Gegensatz zur früheren<br />
Zeit tragen nun vor allem Jugendliche die<br />
Verantwortung, die in Deutschland geboren und<br />
aufgewachsen sind. Dadurch haben sich die Ziele<br />
zwar nicht geändert, aber die Gewichtung dieser.<br />
komcIwAN legt noch größeren wert auf Partizipation<br />
an der hiesigen Gesellschaft, übernimmt<br />
Aufgaben innerhalb der <strong>djo</strong>, aber auch im Deutschen<br />
Bundesjugendring ( DBJr).<br />
An der reichen Geschichte des Verbandes erkennt<br />
man das Potential, das in komcIwAN steckt.<br />
Viele Jugendliche mit kurdischem migrationshintergrund<br />
möchten ein teil der hiesigen Gesellschaft<br />
sein. Ihnen ist es aber gleichzeitig auch wichtig,<br />
ihre eigene kurdische Geschichte, kultur und Sprache<br />
zu kennen. mit all diesen komponenten bildet<br />
sich ihre persönliche Identität. Neben dieser persönlichen<br />
Identität spielt die kurdische Identität<br />
eine wichtige rolle, da bis heute die Verwandten<br />
und Bekannten der Jugendlichen in kurdischen<br />
Gebieten unterdrückt werden. Auch um auf diese<br />
ungerechtigkeit aufmerksam zu machen, engagieren<br />
sich viele Jugendliche bei komcIwAN.<br />
9
[<strong>online</strong>]<br />
SchwErPuNktthEmA: kurdischer kinder- und Jugendverband – komcIwAN<br />
mem û Zin – Das nationalepos der Kurden<br />
von Ehmedê Xanî<br />
Der Komciwan-Vorstand stellt sich vor<br />
name: kerem timar,<br />
alter: 23 Jahre<br />
wohnort und organisation/<br />
Jugendclub: lebt zurzeit in Istanbul<br />
(Studium), war und ist<br />
immer noch in Bottrop bei<br />
komcIwAN tätig.<br />
Bei Komciwan aktiv<br />
seit 2006.<br />
name: mizgin kilinc,<br />
alter: 19 Jahre<br />
wohnort und organisation/<br />
Jugendclub: lebt in hamburg<br />
und ist auch bei komcIwAN<br />
hamburg tätig.<br />
Bei<br />
Komciwan<br />
aktiv seit<br />
2006.<br />
name: Arzu celik, alter: 20 Jahre, wohnort und organisation/Jugendclub: trier/<br />
mannheim; komcIwAN/<strong>djo</strong> und bald SPD.<br />
Bei Komciwan seit... ich geboren bin! Ich habe zuerst mit kinderfolklore angefangen und<br />
war auf jeder Veranstaltung.<br />
ich engagiere mich, weil... ich kurdischen Jugendlichen den richtigen weg zeigen will und<br />
dafür sorgen möchte, dass sie ihre kultur nicht vergessen. und dass sie sich in Deutschland<br />
integrieren sollen und dabei nicht auf den falschen weg kommen.<br />
mein Zukunftsplan: Für Sommer <strong>2009</strong>: Viel Spaß und Erfolg mit den Jugendlichen! Sie sollen<br />
sich dort wohl fühlen und das, was sie gelernt haben, in ihrem eigenen leben anwenden! Für<br />
Sommer 2029: Ich hoffe, mit sehr vielen Jugendlichen ein sehr großes Sommercamp planen zu<br />
können... und mit allen zusammen das <strong>djo</strong>-Festival zu feiern.<br />
ich erinnere mich gerne an... die camps, die jedes Jahr ge plant werden und auch erfolgreich<br />
durchgeführt werden. wahrscheinlich auch an die Jubiläumsfeier, die noch geplant<br />
wird.<br />
Komciwans größter Erfolg: Dass der Verein 21 Jahre besteht und wir uns gut<br />
integriert und uns weiterentwickelt haben in diesen Jahren. Natürlich haben wir<br />
auch immer eine gute Zusammenarbeit mit der <strong>djo</strong> gehabt und werden das auch<br />
weiterhin haben.<br />
was gibt’s noch zu tun: Vieles! Es wäre natürlich gut, mehreren Jugendlichen<br />
diesen weg zu zeigen und eine größere Zusammenarbeit mit mehreren<br />
organisationen zu haben. und dass man uns besser kennt!<br />
Verantwortung ist... etwas sehr wichtiges. wenn du etwas weißt und etwas<br />
tun kannst, damit etwas geschieht oder nicht geschieht, dann hast du<br />
„Verantwortung“.<br />
name: hetav tek, alter: 27 Jahre<br />
Nr. 1/<strong>2009</strong><br />
Eines Tages träumte der junge Mem von einem wunderschönem Mädchen namens Zin, das wiederum<br />
von einem Jungen träumte. Als sich die beiden in der Newroznacht des kurdischen Neujahrfestes<br />
in Cizire Botan begegneten, verliebten sie sich auf den ersten Blick und wußten, dass sie füreinander<br />
bestimmt waren. Zin war die Schwester eines Herrschers namens Emir. Mem dagegen war ein<br />
Schreiber am Hof. Mem und Zin wollten zusammen sein, doch unglückliche Umstände verhinderten,<br />
dass sie heiraten durtfen. Beko, der Diener von Emir, brachte eine Lüge hervor, indem er zu seinem<br />
Herrscher sagte, dass Tajdin, der Schwager von Zin, die Schwester von seiner Frau, Zin, Mem<br />
versprochen habe. Durch diese Lüge kam es dazu, dass Emir Mem im Kerker einsperrte und ihn in<br />
Ketten legte. Mem bekam mehrere Wochen weder etwas zu Essen noch zu Trinken. Mem und Zin<br />
begannen zu leiden. Sie strebten durch ihre Sehnsucht nach dem Tod. Durch dieses Leiden aß und<br />
trank Zin nichts mehr und erkrankte. Als Zin die Nachricht von Mems Tod bekam, konnte sie sich<br />
kein Leben ohne ihre große Liebe Mem vorstellen und nahm sich das Leben. Mem und Zin wurden<br />
zusammen begraben. Aus Rache brachte Tajdin den Verräter Beko um. Beko wurde auf der Fußseite<br />
von Mem und Zin begraben. Erst im Tode war die Vereinigung der Liebenden möglich...<br />
Über diese liebesgeschichte wurde von Ehmede Xani ein Buch verfasst. Ehmede Xani war ein kurdischer Schriftsteller, Gelehrter und Poet. Sein hauptwerk<br />
ist die Erzählung über die liebesgeschichte mem û Zin aus dem Jahre 1692. Im Jahre 1992 wurde von Ümit Elci ein Film über mem und Zin in<br />
türkischer Sprache gedreht. Für die kurden symbolisiert mem das Volk und Zin kurdistan, die von einander getrennt bleiben und sich nicht vereinigen<br />
können. Nezlihan celik/ komcIwAN mannheim<br />
10<br />
wohnort und organisation/Jugendclub: wuppertal / komcIwAN<br />
wuppertal und Bundesverband.<br />
Bei Komciwan seit… meinem 13. lebensjahr. Angefangen habe<br />
ich mit der Folkloregruppe in wuppertal. Gemeinsam mit Freunden<br />
haben wir in wuppertal komcIwAN gegründet, wo ich den<br />
Posten der stellvertretenden Vorsitzenden innehatte.<br />
ich engagiere mich bei Komciwan, weil… ich schnell die<br />
Erfahrung gemacht habe, dass man nur gemeinsam stark ist, dass<br />
man mit vielen Stimmen mehr erreicht als alleine gegen ungerechtigkeiten<br />
zu kämpfen. Aber vor Allem habe ich durch komcIwAN<br />
und mein Engagement meine kurdischen wurzeln kennen gelernt<br />
und erlebt. Ich kann von mir behaupten, dass ich eine deutsche<br />
kurdin bin. Diese Erkenntnis habe ich durch meine Arbeit und<br />
die unterstützung von komcIwAN erhalten.<br />
Zukunftsplan: Für Sommer <strong>2009</strong>: Sommercamp <strong>2009</strong>, ein reibungsloser<br />
Generationswechsel im Vorstand. Für Sommer 2029:<br />
Überall, wo es kurdische Jugendliche gibt, komcIwAN zu gründen.<br />
DIE Anlaufstelle für kurdische Jugendliche und Politik zu<br />
sein. Privat werde ich im Sommer 2029 im freien kurdistan und in<br />
Deutschland (meinen beiden heimatländern) leben und arbeiten.<br />
ich erinnere mich gerne an … meine Zeit als mitglied ohne Verantwortung<br />
bei komcIwAN.<br />
Komciwans größter Erfolg: Einer unsere größten Erfolge ist<br />
es, seit mehr als 20 Jahren, mit all seinen tiefen und höhen, zu<br />
existieren. Im laufe der Zeit waren wir für kurdische Jugendliche<br />
ein Stützpfeiler in ihrer Integration und Identitätsfindung.<br />
was gibt’s noch zu tun: Jugendarbeit steht niemals<br />
still und es gibt immer etwas zu tun. Gerade das<br />
macht es spannend.<br />
Verantwortung ist … sehr anspruchsvoll. man hat<br />
automatisch eine Vorbildfunktion und versucht,<br />
dieser gerecht zu werden. Für mich ist es wichtig,<br />
die guten Erfahrungen, die ich im laufe<br />
der Jahre machen durfte, weiter zu geben.<br />
Jugendlichen das Gefühl zu geben, dass es<br />
wichtig ist, im leben Verantwortung zu<br />
übernehmen und dass komcIwAN<br />
hierfür eine gute Gelegenheit ist.
Nr. 1/<strong>2009</strong> SchwErPuNktthEmA: kurdischer kinder- und Jugendverband – komcIwAN<br />
[<strong>online</strong>]<br />
name: Berivan Adigüzel, alter: 22 Jahre, wohnort und<br />
organisation/Jugendclub: Bremen – komcIwAN.<br />
Bei Komciwan seit... 2006.<br />
ich engagiere mich, weil... ich denke, dass Jugendlichen mit migrationshintergrund<br />
der Ausgleich zwischen der Pflege ihrer kultur und der<br />
Integration in die deutsche Gesellschaft in einer Gemeinschaft mit Jugendlichen<br />
gleicher herkunft um einiges erleichtert wird.<br />
mein Zukunftsplan: Für Sommer <strong>2009</strong>: unser alljährliches Sommerlager,<br />
rückbegegnungen mit „cIrA“ aus Diyarbakir, Jugendbegegnung<br />
nach Agiri, Jubiläumsfeier, uvm. Für Sommer 2029: meine wenigkeit im<br />
ruhestand!!!<br />
ich erinnere mich gerne an... die Jugendbegegnung in Diyarbakir mit dem<br />
kulturverein „cIrA“. Es war eine tolle Erfahrung, etwas über die Arbeit<br />
kurdischer Jugendlicher in meiner heimat zu erfahren, mich zum thema<br />
Jugendarbeit mit ihnen auszutauschen und mit ihnen gemeinsam die<br />
wunderschöne landschaft kurdistans zu erkunden.<br />
Komciwans größter Erfolg: Ich denke,<br />
komcIwANs Erfolge kann und sollte man<br />
nicht auf ein bestimmtes Erlebnis beschränken,<br />
denn allein dass wir in diesem Jahr<br />
21 Jähriges Jubiläum feiern, ist ein grosser<br />
Erfolg.<br />
wo gibt’s noch zu tun: wie in den meisten<br />
Jugendverbänden gibt es auch bei<br />
komcIwAN noch einiges zu tun, wie<br />
zum Beispiel Vereinsgründungen, und<br />
das am Besten überall auf der welt!<br />
Verantwortung ist... etwas,<br />
was die welt um einiges<br />
verbessern würde, wenn<br />
jeder sie auf sich<br />
nehmen würde.<br />
name: Serdar Altay, alter: 23 Jahre, wohnort und organisation/Jugendclub:<br />
mannheim, komcIwAN.<br />
Bei Komciwan seit... 2003.<br />
ich engagiere mich, weil... ich motiviert bin.<br />
mein Zukunftsplan: Für Sommer <strong>2009</strong>: Ein erfolgreiches und unterhaltsames<br />
Sommerlager. Für Sommer 2029: komcIwAN International.<br />
ich erinnere mich gerne an... das winterlager 2007.<br />
Komciwans größter Erfolg: Austauschbegegnung in Diyarbakir.<br />
was gibt’s noch zu tun: Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Verantwortung ist... etwas, dem sich viele entziehen, aber nicht alle. (wenn<br />
man Entscheidungen trifft, die sich auch auf andere Personen beziehen und<br />
dabei für diese tat haftet)<br />
Schatzmeister<br />
name: Azad Disci, alter: 23 Jahre,<br />
wohnort und organisation/Jugendclub: komcIwAN Berlin.<br />
Bei Komciwan seit... 2006.<br />
ich engagiere mich, weil... ich für mein Vaterland lebe.<br />
mein Zukunftsplan: Für Sommer <strong>2009</strong>: Bessere kommunikation<br />
in komcIwAN. Für Sommer 2029: meine kinder sind dabei.<br />
Die sollen mir dann berichten.<br />
ich erinnere mich gerne an... das camp in hilders, weil das<br />
mein erstes mal war. So viele kurdische Jugendliche, dachte<br />
ich mir...<br />
Komciwans größter Erfolg: wanderungen durch kurdistan<br />
(Austausch).<br />
wo gibt’s noch zu tun: Überall. Zuerst aber in unseren<br />
herzen.<br />
Verantwortung ist... ein Vorbild zu sein. Starke Persönlichkeit<br />
zeigen zu können.<br />
name: Erkan kilinc, alter: 29 Jahre, wohnort und organisation/Jugendclub:<br />
hamburg/komcIwAN e.V hamburg.<br />
Bei Komciwan seit... vielen Jahren.<br />
ich engagiere mich, weil... ich möchte, dass alle kurdischen Jugendlichen ihre Identität<br />
und muttersprache nicht vergessen und sich auf einem richtigen weg in Deutschland<br />
integrieren.<br />
mein Zukunftsplan: Für Sommer <strong>2009</strong>: Sommercamp <strong>2009</strong> und eine Jugendbegegnung.<br />
Eine Frau finden. Für Sommer 2029: Eine weltreise, wenn es klappt, oder unsere Jugendcamps<br />
im Ausland!<br />
ich erinnere mich gerne an... die winter- und Sommercamps, da wir jedes mal dort neue<br />
Jugendliche kennenlernen und viel Spaß haben.<br />
Komciwans größter Erfolg: unser größter Erfolg ist, dass<br />
wir es geschafft haben, auf der Bundesebene ein mittelgroßer<br />
Verband zu werden, und dass wir mit den Jugendlichen im<br />
Ausland (Verein cira) kontakt aufgebaut haben. Natürlich<br />
auch unser 20 järhiges Bestehen.<br />
was gibt’s noch zu tun: wir sollten einen noch engeren<br />
kontakt zu den Jugendlichen haben und natürlich mehr<br />
Jugendliche zu unserem Verein heranziehen. mehr werbung,<br />
mehrere Projekte!<br />
Verantwortung ist... den kurdischen Jugendlichen<br />
eine sichere und geborgene Atmosphäre zu bieten.<br />
Seine Verantwortung bewusst auf sich zu nehmen,<br />
bedeutet an sich schon einen wichtigen Schritt auf<br />
dem wege schnelleren Fortschritts.<br />
name: Seyran camlibel, alter: 21 Jahre, wohnort und organisation/Jugendclub:<br />
wuppertal – komcIwAN wuppertal.<br />
Bei Komciwan seit... 7 Jahren.<br />
ich engagiere mich, weil... ich mich mit komcIwAN identifiziere und mich gerne für<br />
kinder und Jugendliche einsetze. komcIwAN begleitet mich schon mein leben lang.<br />
Aus diesem Grund bin ich seit ca. 7 Jahren auch aktiv dabei.<br />
mein Zukunftsplan: Für Sommer <strong>2009</strong>: Im Sommer <strong>2009</strong> möchten wir bzw. möchte ich,<br />
dass wir unsere Ziele (Sommerlager, Fachkräfteaustausch und die rückbegegnungen) erreichen<br />
und dies mit Erfolg und einer menge Spaß. Für Sommer 2029: Ich möchte, dass 2029<br />
meine kinder dort weiter machen, wo ich aufgehört habe.<br />
ich erinnere mich gerne an... das Sommerlager 2007, da ich<br />
dort meinen jetzigen Verlobten kennengelernt habe. Sehr<br />
kitschig, aber dennoch mein schönstes Erlebnis bei komcIwAN.<br />
Komciwans größter Erfolg: Dies ist schwer zu entscheiden,<br />
denn komcIwAN hat sehr viele kleine und<br />
schöne Erfolge gefeiert. wir sind im letzten Jahr 20<br />
geworden und dies ist schon ein Erfolg. Natürlich<br />
auch die Ermöglichung eines Fachkräfteaustauschs,<br />
und die immer schöneren Jugendcamps. Also es<br />
gibt eine menge Erfolge, die wir vor allem der<br />
<strong>djo</strong> verdanken.<br />
was gibt’s noch zu tun: wir müssen noch<br />
aktiver werden, uns noch mehr mühe geben und<br />
noch mehr investieren.<br />
Verantwortung ist... die Folgen für eigene oder<br />
fremde handlungen zu tragen, d.h. ich muss<br />
dazu stehen, wenn mal etwas schief läuft.<br />
name: Bengin tek, alter: 18 Jahre,<br />
wohnort und organisation/Jugendclub: wuppertal<br />
Bei Komciwan seit… seit dem winterlager 2006.<br />
ich engagiere mich, weil… ich gerne der kurdischen Sache diene und<br />
komcIwAN sich genau in meinen Interessensbereichen einsetzt.<br />
mein Zukunftsplan: Für Sommer <strong>2009</strong>: Schuften und Vereinsarbeit für<br />
komcIwAN. Für Sommer 2029: weiter Schuften, und weiterhin für<br />
komcIwAN tätig sein.<br />
ich erinnere mich gerne an… das Sommercamp 0 8 , d i e<br />
motivation der leute und natürlich das wet- ter.<br />
Komciwans größter Erfolg: Die Newrozbe- teiligung<br />
seit 2007, bei der komcIwAN einen kleinen Beitrag<br />
zum Erfolg geleistet hat.<br />
was gibt’s noch zu tun: Vieles in verschieden<br />
Bereichen, aber alles ist mit der richtigen<br />
motivation machbar.<br />
Verantwortung ist… mit einer gewissen<br />
Selbstdisziplin an Dinge heranzugehen,<br />
ohne jemandem Schaden<br />
zuzufügen.<br />
11
[<strong>online</strong>]<br />
SchwErPuNktthEmA: kurdischer kinder- und Jugendverband – komcIwAN<br />
Der kurdische kunst- und kulturverein cIrA<br />
(dt.: licht), dessen hauptsitz in Diyarbakir ist,<br />
befasst sich mit dem Problem des Vergessens der<br />
kurdischen kultur und versucht, der Vernach-<br />
lässigung entgegen zu wirken. Der Verein, der<br />
ausnahmslos ehrenamtlich arbeitet, setzt sich<br />
zur Zeit aus knapp 150 mitgliedern zusammen,<br />
wovon ein Großteil aus kurdischen Schülern und<br />
Studenten besteht.<br />
Es wurden anfänglich kommissionen für Sprache,<br />
literatur, Fotographie und Film gegründet, die<br />
seit dieser Zeit aktiv sind, zudem werden in<br />
jedem Jahr unzählige Seminare, Versammlungen,<br />
Podiumsdiskussionen, Gespräche und Ausstellungen<br />
organisiert. Auf diesen Veranstaltungen<br />
werden themen wie kurdische Gesellschaftsstrukturen,<br />
Geschichte, Sprache, kultur, literatur,<br />
kunst und Poesie behandelt. Ein weiterer<br />
mit den 4. kurdischen kulturtagen wollte der kurdische<br />
Jugendverband komcIwAN, in Zusammenarbeit<br />
mit dem kurdischem kultur- und hilfsverein<br />
Berlin, den menschen die kurdischen wurzeln allmählich<br />
näher bringen und die antiken kulturstätten<br />
und landschaften kurdistans, mit der einzigartigen<br />
kulturlandschaft hasankeyfs im Vordergrund,<br />
präsentieren.<br />
Das motto der kurdischen kulturtage lautete „rettet<br />
hasankeyf – Stoppt Ilisu!“<br />
Aspekt, auf den sehr großer wert gelegt wird, ist<br />
die Archivierung von kurdischen Dokumenten<br />
und Quellen und solchen, welche die kurden<br />
betreffen, genauso wie auf die politische Sensibilisierung<br />
der jugendlichen mitglieder.<br />
trotz öffentlichen Drucks und Übergriffen werden<br />
weiterhin andere kurdische kulturvereine<br />
von cIrA gegründet. cIrA wird weder vom<br />
Staat noch von der kommunalverwaltung gefördert<br />
und auch nicht unterstützt. um aber den<br />
Verein entlasten zu können und seine bedeutsame<br />
und vielseitige Arbeit weiterführen zu<br />
können, werden bestimmte Ausgaben, wie z.B.<br />
miet-, Strom- oder telefonkosten oder aber<br />
auch teilweise die Sommercamps von mitgliedern<br />
übernommen, die einer Arbeit nachgehen.<br />
Des weiteren unterstützen cIrA-mitglieder zu<br />
Beginn eines jeden Schuljahres die kinder aus<br />
den Slums, indem sie entweder aus ihren eigenen<br />
finanziellen mitteln oder aus Sachspenden die<br />
benötigten Schulmaterialien bereitstellen.<br />
Es ist uns eine besondere Ehre, cIrA als Partner<br />
gewonnen und gemeinsam im letzten Jahr zwei<br />
sehr erfolgreiche Jugendbegegnungen durchgeführt<br />
zu haben. Dilan timar, hetav tek<br />
4. Kurdische Kulturtage in Berlin<br />
(24.10. – 26.10.2008)<br />
12<br />
Das Südostanatolienprojekt GAP (Güneydogu<br />
Anadolu Projesi) ist für die Einen eine lösung der<br />
sozialen und wirtschaftlichen Probleme in Nordkurdistan,<br />
für die Anderen jedoch ein Beispiel eines<br />
größenwahnsinnigen Projektes, mit dem eine ganze<br />
region in den ökonomischen und ökologischen<br />
Abgrund gedrängt wird. Vor allem der kurdischen<br />
und historischen Stadt hasankeyf droht der unter-<br />
Nr. 1/<strong>2009</strong>
Nr. 1/<strong>2009</strong> SchwErPuNktthEmA: kurdischer kinder- und Jugendverband – komcIwAN<br />
[<strong>online</strong>]<br />
gang. Die umsetzung dieses Projektes würde zum<br />
Verlust des lebensraumes und der Existenzgrundlage<br />
der Einheimischen führen.<br />
Auch wir, von der kurdischen Jugendorganisation<br />
komcIwAN Berlin, beschäftigten uns mit und für<br />
die rettung hasankeyfs und beteiligten uns ebenfalls<br />
an den kulturtagen.<br />
Die 4. kurdischen kulturtage fanden in der werkstatt<br />
der kulturen in Berlin/kreuzberg statt. Am<br />
ersten tag eröffnete Dr. med. Sükri Güler (Vorstandsvorsitzender<br />
des kkh e.V. Berlin) mit seiner<br />
rede das Programm und stellte den berühmten<br />
kurdischen Journalisten, Schriftsteller und maler,<br />
Arif Sevinc (Diyarbekir) vor. Darauf folgte die Diavorführung<br />
über die bedrohte Stadt hasankeyf und<br />
andere wunderschöne Sehenswürdigkeiten kurdistans.<br />
Der Abend wurde abgerundet mit den schö-<br />
Ein interview mit Evin Kofli, 24 Jahre, Studentin<br />
Wie bist du zu KomciWan gekommen? Durch Freunde habe ich von komcIwAN<br />
gehört. während der Jugendbegegnung nach Diyarbakir im letzten Jahr habe ich den Verein<br />
kennen gelernt. Durch die teilnahme an den Seminaren, die komcIwAN durchgeführt<br />
hat, habe ich mich von der Arbeit überzeugen können und bin geblieben.<br />
KomciWan ist für dich… Eine chance für kurdische Jugendliche, sich sozial und kul-<br />
turell zu engagieren.<br />
inwiefern vertritt KomciWan deine interessen? Für mich, als eine Jugendliche mit<br />
kurdischem migrationshintergrund, ist es wichtig zu wissen, wer ich bin und wo meine<br />
kulturellen wurzeln liegen. mit komcIwAN kann ich mich insofern identifizieren, dass<br />
ich mir auf der einen Seite meines kurdischen Seins bewusst werde und auf der anderen<br />
Seite das leben in Deutschland mitgestalte.<br />
Deine Zukunftsperspektiven für KomciWan? Dass wir durch unsere erfolgreiche Arbeit<br />
einen hohen Bekanntheitsgrad erreichen und somit eine Einladung ins weiße haus bekommen,<br />
um den Präsidenten zu beraten.<br />
newroz: Hoffnung und neubeginn<br />
mÜncHEn/15. märz <strong>2009</strong>: Die münchner muffathalle ist berstend voll. Zwischen den dunkel gekleideten männern<br />
leuchtet es bunt. Grün, gelb, rot, weiß: wohin das auge blickt, lachen ihm die bunten Stoffe der Kurdinnen<br />
wie Frühlingsblumen entgegen. Kinder laufen ausgelassen im Kreis. Und es ist auch ein<br />
anlass zur Freude: Die Kurden feiern „newroz“, ihr traditionelles neujahrsfest, mit dem<br />
sie nun schon seit 2621 Jahren den Frühling willkommen heißen.<br />
Doch Newroz (übersetzt: „Neuer tag“),<br />
ist nicht nur das Fest der wiedergeburt<br />
der Natur – Newroz ist auch<br />
das Fest der Freiheit des kurdischen<br />
Volkes. Im mythos des kurdischen<br />
nen klängen der Sängerin Nûre. Im mittelpunkt<br />
des zweiten tages stand der 90-minütige Dokumentarfilm<br />
„und macht euch die Erde untertan“ von<br />
christoph walder und die anschließende Podiumsdiskussion<br />
über das Ilisu-Staudammprojekt und die<br />
Staudämme am Fluss munzur mit den referenten<br />
Dr. mukaddes Sahin (freie Journalistin), heike Drillisch<br />
(wEED) und Süleyman Ates (lehrer).<br />
Der dritte und letzte tag der kulturtage wurde<br />
hauptsächlich von komcIwAN organisiert. Eröffnet<br />
mit der Folkloregruppe komA DIlAN, fing<br />
der tag heiter an. Danach wurde von Dr. Jan Ilhan<br />
kizilhan (uni Freiburg) die kultur- und Identitätsproblematik<br />
von kurdischen Jugendlichen referiert.<br />
Nach einer kleinen Pause folgte eine rede von rohat<br />
Dogan (ehemaliges Vorstandsmitglied des Bundesvorstandes<br />
komcIwAN) über die „Vereinigung<br />
der Jugendverbände aus kurdistan“ (komcIwAN).<br />
Dabei ging er auf die Entstehungsgeschichte und<br />
wichtige Etappen der Entwicklung des Jugendverbandes<br />
sowie die Identitätssuche vieler kurdischer<br />
Jugendlicher in Deutschland ein. „Die kultur und<br />
Sprache sind der Schlüssel zur Identität“, so rohat<br />
Dogan. Abschließend wurde ein sehr humorreiches<br />
und bedeutungsvolles theaterstück „Der Auftrag“<br />
von karzan und Abdulla mehmud, aufgeführt,<br />
indem es um die Identitätssuche von kurdischen<br />
Jugendlichen geht. Es wurde viel gelacht und von<br />
jung bis alt sehr aufmerksam zugehört.<br />
Im Großen und Ganzen war es eine gelungene Veranstaltung,<br />
worauf die Veranstalter kkh e.V. (komkar-Berlin)<br />
und komcIwAN Berlin sehr stolz sein<br />
können. medya kofli, komcIwAN Berlin<br />
Neujahrsfestes befreit der Schmied kawa die menschen<br />
von einem Despoten und zündet zum Zeichen<br />
der Freiheit ein Feuer auf den Bergen kurdistans an.<br />
Auch heute werden in kurdistan allerorts Feuer entzündet,<br />
mit denen die kurden ihre unabhängigkeit<br />
mädchen aus der kurdischen Volkstanzgruppe koma Gula Sor (dt.: Gruppe rote rose); die rote rose ist ein<br />
Synonym für kurdistan.<br />
13
[<strong>online</strong>]<br />
SchwErPuNktthEmA: kurdischer kinder- und Jugendverband – komcIwAN<br />
und Freiheit ersehnen. Newroz ist deshalb ein wichtiger<br />
tag für das Selbstverständnis der kurden und<br />
es ist der tag, an dem sie ihre traditionen und ihre<br />
kultur besonders pflegen. Einige der bekanntesten<br />
kurdischen musiker treten beim münchner Neujahrsfest<br />
in der muffat halle auf: mikael Aslan und<br />
seine musikgruppe, die Gruppe Denge ciwanen<br />
Azad (komcIwAN) und die Gruppe kani. Star<br />
des Abends ist der seit 30 Jahren im Exil lebende<br />
berühmte kurdische Sänger Şivan Perwer.<br />
Eine kurdische Volkstanzgruppe (koma Gula Sor)<br />
fällt besonders auf: Junge mädchen tanzen mit<br />
Begeisterung und mit einer seligen hingabe im<br />
Gesicht die tänze ihrer Vorfahren. Ihre feuerroten<br />
kurdischen trachten werden in sanftes licht gehüllt.<br />
Die leichtfüßigen Bewegungen der mädchen bezaubern,<br />
genauso wie der lächelnde Ernst in ihren<br />
Gesichtern. Dies ist ohne Frage mehr als ein tanz<br />
– hier wird ein jahrtausendalter Pakt der Gemeinsamkeit<br />
zelebriert.<br />
was bringt Jugendliche dazu, diese kurdischen<br />
Volkstänze zu erlernen, anstatt wie andere in ihrem<br />
Alter in die Disko zu gehen? Die 27-jährige Sevda,<br />
eine der tänzerinnen, weiß es: „Es ist sehr wichtig<br />
für uns, dass wir unsere kurdische Identität pflegen.“<br />
Dies tun die Jugendlichen im Verein komcIwAN,<br />
der Jugendorgani sation des kurdischen Arbeitervereins<br />
komkAr. Erste Aufgabe des Vereins ist es,<br />
die kurdische kultur weiterleben zu lassen. Nicht<br />
nur mit Volkstanzgruppen, auch in anderen Bereichen<br />
wie musik, theater und literatur. Aus diesem<br />
Grund treffen sich die Jugendlichen im Alter von<br />
14 bis 27 Jahren jedes wochenende in der münchner<br />
Bergmannstraße. ob Schüler oder Azubis, Arbeiter<br />
oder Asylbewerber: Alle fühlen sich hier wohl und<br />
willkommen.<br />
und wie steht es um die jungen Frauen? haben die<br />
hier etwas zu sagen? „Aber sicher doch“, wirft die<br />
Gymnasiastin reha ein, „bei uns sind die Frauen<br />
wirklich gleichberechtigt“. Feudale Strukturen<br />
haben bei komcIwAN keinen Platz. Die mädchen<br />
haben sogar eine eigene organisation, die kurdische<br />
Frauen organisation „komjin“, so dass sie ihre Interessen<br />
noch besser durchsetzen können.<br />
„Außerdem wollen wir auch den Deutschen nahebringen,<br />
wer wir sind und wie wir leben“, erzählen<br />
die mädchen von koma Gula Sor. Denn hier<br />
herrschen oft noch große wissenslücken und das<br />
Bild der kurden wird nicht selten von Vorurteilen<br />
dominiert. So wollen die Jugendlichen gezielt nach<br />
außen gehen und der Öffentlichkeit von ihrem<br />
leben, von ihren Zielen, von ihren traditionen und<br />
14<br />
von der aktuellen politischen lage in kurdistan<br />
erzählen. wer sich auf dem Neujahrsfest umblickt,<br />
erkennt, wie wichtig diese Arbeit ist. unter den rund<br />
800 Gästen des kurdischen Neujahrsfests in der<br />
muffathalle sitzen nur versprengt und sehr vereinzelt<br />
einige Deutsche. mehr Gemeinsamkeit könnte<br />
hier nicht schaden.<br />
und wer könnte diese besser schaffen als die Jugendlichen<br />
von komcIwAN? Sie sondern sich nicht ab.<br />
Ganz im Gegenteil. Der Verein, der in münchen über<br />
100 mitglieder hat, arbeitet eng mit anderen deutschen<br />
und internationalen kulturvereinen zusammen.<br />
wichtig ist den Jugendlichen das friedliche<br />
miteinander.<br />
Zudem spricht komcIwAN Jugendliche aus<br />
allen gesellschaftlichen Bereichen an. Gerade für<br />
Jugendliche, denen es wirtschaftlich nicht gut geht,<br />
ist der Verein eine chance, an Bildungsangebote<br />
zu kommen. „wir leisten einen wichtigen Beitrag<br />
zur Integration, indem wir Jugendlichen bei Problemen<br />
helfen, sie beraten und fördern“, so rohat,<br />
der Vorsitzende von komcIwAN. Das können<br />
Seminare sein, aber auch Sprachkurse. Die Jugendlichen<br />
wünschen sich für ihren Verein deshalb eine<br />
breitere gesellschaftliche Anerkennung und nicht<br />
zuletzt auch die nötigen finanziellen mittel. Denn<br />
nur durch diese ist kulturarbeit überhaupt erst möglich.<br />
Das Newrozfest in der muffathalle wurde vom Verein<br />
zur Förderung ethnischer minderheiten e.V. veranstaltet<br />
und vom kulturreferat der landeshauptstadt<br />
münchen unterstützt. Dies lässt darauf hoffen,<br />
dass die Stadt münchen erkennt, welch wichtige<br />
Arbeit die kurdischen Jugendlichen leisten und sie<br />
dementsprechend fördern wird.<br />
So läutet das Newroz-Fest in der muffathalle<br />
vielleicht nicht nur ein Neues Jahr ein, sondern<br />
könnte auch hoffnung und Neubeginn<br />
für eine noch bessere gemeinsame<br />
kulturarbeit aller münchner sein. Die<br />
Jugendlichen von komcIwAN werden<br />
sich auf jeden Fall auch im Neuen Jahr<br />
weiter dafür einsetzen.<br />
rohat Dogan von<br />
komcIwAN münchen,<br />
ehemaliges Vorstandsmitglied,<br />
hat das Newrozfest<br />
in der muffathalle<br />
mitgefeiert.<br />
reşad Özkan, Freier Journalist<br />
Nr. 1/<strong>2009</strong>
Nr. 1/<strong>2009</strong> SchwErPuNktthEmA: kurdischer kinder- und Jugendverband – komcIwAN<br />
[<strong>online</strong>]<br />
halabja ist eine Stadt im Bundesstaat kurdistan<br />
im Irak mit etwa 57.000 Einwohnern. Die hauptsächlich<br />
von kurden bewohnte Stadt liegt an der<br />
Grenze zwischen dem Iran und dem Irak. weltweit<br />
bekannt wurde dieser ort, nachdem er am<br />
16. märz 1988, am Ende des Ersten Golfkriegs<br />
des Irak gegen den Iran, mit Giftgas bombardiert<br />
wurde. mindestens 5.000 der 40.000 Einwohner<br />
von halabja starben an diesem tag, weitere<br />
10.000 wurden lebensgefährlich verletzt, viele<br />
starben später an den Folgen des Giftes. halabja<br />
gilt seitdem als trauriger höhepunkt der nach<br />
Gedenktag der opfer von Halabja in Bremen<br />
Am 16. märz <strong>2009</strong> jährte sich zum 21. mal<br />
der tag, an dem irakische kampfflugzeuge mit<br />
chemischen waffen, die zum größten teil von<br />
deutschen Firmen produziert worden waren, die<br />
Zivilbevölkerung der kurdischen Stadt halabja<br />
mit Giftgas angegriffen haben.<br />
Zu diesem traurigen Anlass fanden sich auch in<br />
diesem Jahr komkAr, der Verband der Vereine<br />
aus kurdistan und komcIwAN in Bremen auf<br />
dem marktplatz zusammen, um gemeinsam den<br />
ca. 5.000 opfern von halabja zu gedenken.<br />
Das Besondere in diesem Jahr war, dass dieser tag<br />
von komcIwAN Bremen organisiert wurde.<br />
Zu Beginn wurden Ansprachen auf Deutsch und<br />
kurdisch gehalten und Flugblätter von Jugendlichen,<br />
die in kurdische Nationalfarben gehüllt<br />
waren, an Passanten verteilt.<br />
Im Anschluss führten kinder und Jugendliche<br />
in kurdischen trachten eine Darstellung auf,<br />
der uns den Alltag der Bewohner der kurdischen<br />
Stadt halabja an einem ganz normalen tag verdeutlichen<br />
sollte: Frauen beim Brot backen und<br />
einer koran-Sure „Anfal“ (Beute) benannten irakischen<br />
militäroffensive gegen kurdische Autonomiebestrebungen.<br />
Nach kurdischen Angaben<br />
sollen dabei 4.500 Siedlungen (90 % aller Dörfer<br />
im Nordirak!) zerstört und bis zu 180.000<br />
menschen ermordet worden sein. In mindestens<br />
42 Fällen kam den Angaben zufolge Giftgas zum<br />
Einsatz. Der westen beschränkte sich damals auf<br />
einen schüchternen Protest gegenüber Saddam<br />
hussein, der mit der Anwendung dieser waffen<br />
gegen die menschenrechte und die Genfer konvention<br />
von 1925 verstieß.<br />
wasser holen, männer beim Backgammon spielen<br />
und kinder die fröhlich auf den Strassen herumtollen...<br />
Dieses Idyllische Bild wurde im nächsten<br />
moment durch die Darstellung des luftangriffes<br />
der mit chemischen waffen gerüsteten kampfflugzeuge<br />
zerstört und in halabja nahm das<br />
leben in einem Augenblick ein tragisches Ende.<br />
während die Darsteller für einige minuten liegen<br />
blieben, spielte das vom berühmten kurdischen<br />
Sänger Şivan Perwer zu diesem traurigen Ereig-<br />
nis verfasste und gleichnamige lied „halepce“<br />
im hintergrund. Gleichzeitig wurden originalbilder<br />
der opfer vom 16. märz 1988 gezeigt, was<br />
die Zuschauer in tiefe trauer versetzte.<br />
Gegen Ende dieser tragischen Darbietung wurde<br />
eine Schweigeminute zum Gedenken der opfer<br />
von halabja gehalten und nach einer kurzen<br />
Pause wurde das ganze Szenario von den kindern<br />
und Jugendlichen wiederholt, insgesamt<br />
5 mal. Berivan Adigüzel, komcIwAN Bremen<br />
15
[<strong>online</strong>]<br />
mItGlIEDSorGANISAtIoNEN<br />
Die Danzdeel Salzkotten als kreisverband Paderborn<br />
der <strong>djo</strong>-Nrw hat für jahrelange herausragende<br />
kulturelle leistungen in ihrer heimatstadt<br />
Salzkotten im vergangenen Jahre deren kulturpreis<br />
erhalten. Bürgermeister michael Dreier<br />
würdigte neben der Jugendarbeit den kontinuierlichen<br />
Beitrag der Gruppe zur Völkerverständigung<br />
und deren stete Bemühungen um<br />
gesellschaftliche Verantwortung. Die Danzdeel<br />
sei wahrlich ein kulturelles Aushängeschild und<br />
Imageträger für die Stadt, sowohl im innern, als<br />
auch nach außen hin, weit über Stadt- und auch<br />
ländergrenzen hinweg. 1971 gegründet, war die<br />
Danzdeel zunächst eine tanzgruppe, die sich zum<br />
Ziel gesetzt hatte, Volkstänze und -lieder der aus<br />
Pommern vertriebenen Deutschen zu bewahren.<br />
Schnell schloss man sich der Deutschen Jugend<br />
des ostens an. Ebenso wie sich die DJo zur <strong>djo</strong>-<br />
Deutschen Jugend in Europa wandelte, machte<br />
die Danzdeel Salzkotten eine Entwicklung durch,<br />
die sie heute als ein breit aufgestellter kulturverein<br />
mit kinder- Jugend- und Erwachsenentanzgruppe,<br />
einer musikgruppe, einem chor<br />
und einer Ehemaligengruppe dastehen lässt.<br />
Eine enge Bindung zur <strong>djo</strong> hat die Danzdeel<br />
nicht zuletzt durch einen ihrer Gründerväter<br />
und Vorsitzenden Dr. wolfgang Ehlert, der dem<br />
landesverband der <strong>djo</strong>-Nrw sogar einige Jahre<br />
vorstand. So lag es nah, dass mit werner richter<br />
ein <strong>djo</strong>-urgestein die laudatio hielt. richter,<br />
vielen besser bekannt als „Spaddel“, langjähriger<br />
heimleiter der gesamtdeutschen Bildungstätte<br />
himmighausen, verglich die Danzdeel mit einem<br />
Baum, der sich aus dem kleinen Pflänzchen<br />
tanzgruppe zu einem bewundernswerten Baum<br />
Danzdeel Salzkotten erhält Kulturpreis der Stadt Salzkotten 2008<br />
voller knospen, Blüten und Früchte entwickelt<br />
hat. Damit unterstrich er den umfang der kulturarbeit,<br />
die die Danzdeel mittlerweile leistet.<br />
So wird u.a. seit 1988 regelmäßig ein eigenes<br />
kinder- und Jugendfestival für Volkstanzgruppen,<br />
zu Vereinsjubiläen ein Volkstanzfestival<br />
für Erwachsene und jährlich wiederkehrend ein<br />
Folkmusikkonzert organisiert. Darüber hinaus ist<br />
die Danzdeel regelmäßig international bei vielen<br />
Festivals und Begegnungen vertreten. Die pommerschen<br />
wurzeln der Gruppe stehen naturgemäß<br />
nicht mehr so deutlich im Vordergrund wie<br />
noch in den Gründungsjahren - dennoch ist die<br />
Danzdeel mit ihrem repertoire aus pommerschen<br />
und niederdeutschen tänzen und ihrer Jamunder<br />
tracht auch heute noch oftmals zu Gast bei der<br />
pommerschen landsmannschaft und anderen<br />
Vertriebenenverbänden.<br />
Bei so einem Potential ließ sich die Danzdeel die<br />
Gestaltung der Preisverleihung natürlich nicht<br />
nehmen. So brachten alle Gruppierungen ihr<br />
können im gut gefüllten rathaussaal zum Besten.<br />
Stolz war man besonders auf die tatsache,<br />
dass sich die Jury bei sechs Vorschlägen einstimmig<br />
zur wahl der Danzdeel entschloss. Nachdem<br />
Dr. Ehlert aus den händen von Bürgermeister<br />
Dreier und dem kulturaus schussvorsitzenden<br />
krause den kulturpreis in Empfang genommen<br />
hatte, durfte sich der Vorsitzende stellvertretend<br />
für die Danzdeel noch in das Goldene Buch der<br />
Stadt eintragen. Jörg Friedrich, Danzdeel Salzkotten<br />
Nr. 1/<strong>2009</strong><br />
Dr. wolfgang Ehlert<br />
trägt sich stellvertretend<br />
für die Danzdeel<br />
in das Goldene Buch<br />
der Stadt ein.<br />
Shlomo u Bshena, die assyrische Geschichte zählt das Jahr 6759<br />
„Dimmer-ankia als Entscheider der Schicksale,<br />
Nunki als Sprecher der weisheit, Asari als Schenker<br />
des kulturlandes, Jupiter als Signalgeber,<br />
merkur als regenbringer, Saturn als wahrheit<br />
und Gerechtigkeit, mars als Bringer des wilden<br />
Feuers, Sirius als Ausloter des meerwassers, Bootes<br />
als herr des Enlils, Nenegar aus sich selbst<br />
entstanden, Numušda als Bringer des Dauerre-<br />
16<br />
gens, die Brust des Skorpions als Zieher über das<br />
meer, Sonne und mond beruhigen alle herren.<br />
Gibt es einen anderen Gott außer meinem Gott?<br />
... Nein! Niemand ist wie mein Gott.“<br />
So betete der oberpriester vom tempel Babylons<br />
zu marduk, dem höchsten Gott, am Akitu-Fest<br />
im monat Nisannu. Die rituale und Feierlichkeiten<br />
erstreckten sich über elf tage und sollten das
Nr. 1/<strong>2009</strong> mItGlIEDSorGANISAtIoNEN<br />
[<strong>online</strong>]<br />
neue Jahr anläuten und dem land<br />
Fruchtbarkeit und Segen bringen.<br />
Als Erben dieser uralten tradition<br />
wünschen wir euch ein frohes assyrisches<br />
Neujahr. unser Volk hat sich seit jener Zeit in vielerlei<br />
hinsicht entwickelt, sei es nach vorne oder<br />
auch nach hinten, doch trotz aller Veränderungen<br />
ist es uns gelungen wichtige traditionen, die uns<br />
ausmachen, uns kennzeichnen und von anderen<br />
Völkern unterscheiden nicht zu vergessen und von<br />
Generation zu Generation weiterzugeben.<br />
man hört von skeptischen Stimmen, dieses Neujahrsfest<br />
zu feiern sei unsinn, sei eine überholte<br />
und zwecklose tradition, es sei sogar unchristlich.<br />
Erwidern kann man darauf nur, dass in diesem<br />
Falle die Erhaltung der tradition der Zweck selbst<br />
ist und dass umgekehrt viele christliche traditionen<br />
tatsächlich heidnische wurzeln haben. Das<br />
Akitu-Fest heute ist ein rein kulturelles Fest. wir<br />
gedenken unserer Vorfahren und unserer herkunft<br />
und freuen uns darauf, dass der Frühling anbricht<br />
und die Natur von neuem erblüht. Vergessen wir<br />
während der Feierlichkeiten nicht, dass Assyrer in<br />
der heimat nicht so unbeschwert zusammenfinden<br />
können wie wir hier und dass auch die, die<br />
5. internationales Jugendtheater- und musikfestival JULa<br />
12.-16. november 2008 in münchen<br />
Im vergangenen herbst fand das internationale<br />
theater- und musikfestival JulA bereits zum<br />
fünften mal statt und hat sehr viele Eindrücke<br />
bei den Gästen so wie bei den teilnehmern<br />
hinterlassen. russisch und Deutsch sprechende<br />
Besucher kamen aus verschiedenen Städten<br />
Deutschlands.<br />
Das Festival wird von Jahr zu Jahr größer und<br />
kann auf seine Ausmaße richtig stolz sein: im<br />
laufe der fünf tage wurde das Festival von ca.<br />
1500 Zuschauern besucht! Die teilnehmer hatten<br />
die Gelegenheit, 9 theatergruppen aus Deutschland,<br />
russland, ukraine und tschechien, sowie<br />
3 musikgruppen zu sehen.<br />
mit dabei war das<br />
theater „19“ aus<br />
charkiw (ukraine)<br />
mit dem Stück<br />
„tschmo“, einem<br />
Zweiakter nach<br />
wladimir Zherebzow.<br />
Die Stamm-<br />
geflohen sind, bei weitem noch nicht den geregelten<br />
Alltag haben, den wir ihnen wünschen. wir<br />
sollten als Vereine und Verbände das möglichste<br />
tun, um ihnen zur Seite zu stehen. horst oberkampf<br />
beschreibt in seinem neu erschienen Buch<br />
„Im Blickpunkt: christen im Nordirak“ die dortige<br />
Situation in Form eines persönlichen Erfahrungsberichtes.<br />
Die lektüre ist aufklärend und unbedingt<br />
empfehlenswert. wir möchten euch noch abschließend<br />
auf die anstehenden hauptaktivitäten des<br />
Assyrischen Jugendverband mitteleuropa e.V. (AJm)<br />
hinweisen. Das wären neben camp Ashur im Sommer,<br />
die anstehende Jugendreise nach russland und<br />
das AJm-Event, welches in kooperation mit dem<br />
Zentralverband der Assyrischen Vereinigung in<br />
Deutschland (ZAVD) im oktober stattfinden wird.<br />
wir bitten euch darum, bereits jetzt eure Volleyballteams<br />
und Folkloregruppen wettkampfbereit zu<br />
machen. weitere Informationen findet ihr rechtzeitig<br />
auf unserer homepage www.ajm-<strong>online</strong>.com. Es<br />
lohnt sich daher regelmäßig vorbeizuschauen.<br />
wir verbleiben also mit herzlichen Grüßen und wünschen,<br />
und freuen uns darauf euch wiederzusehen,<br />
vielleicht schon zu Neujahr, auf einer der zahlreichen<br />
Veranstaltungen unserer Vereine. Euer AJm-Vorstand<br />
gäste des Festivals - die Studenten der Staatlichen<br />
Allrussischen Filmhochschule S. A. Gerasimov /<br />
Fakultät für Schauspiel aus moskau zeigten das<br />
Stück „Bless you, schoolboy!“ nach der gleichnamigen<br />
Novelle von Bulat okudzhava. Zum<br />
erstem mal nahm das russische Nationaltheater<br />
lessja ukrainka aus kiew an dem Festival teil, es<br />
wurde das Stück „Jenseits hin...“ über das leben<br />
des ukrainischen Dichters wassyl Stus aufgeführt.<br />
Die Studiobühne/ theaterwissenschaft lmu aus<br />
münchen nahm mit einem etwas außergewöhnlichen<br />
Stück teil: einem Poetry-Drama mit Slamtexten<br />
nach motiven aus Paulo coelhos roman<br />
"Veronika beschließt zu sterben". Beim<br />
letzen Festival wurde ein neues<br />
Genre „theater Slam“<br />
durchge-<br />
17
[<strong>online</strong>]<br />
mItGlIEDSorGANISAtIoNEN<br />
führt: es ist ein wettbewerb der Jugend - theatergruppen,<br />
bei dem jede teilnehmende Gruppe<br />
die möglichkeit bekommt, sich vorzustellen, aber<br />
auch andere theatergruppen kennen zu lernen.<br />
Der musikalische teil wurde im rahmen der bereits<br />
in münchen bekannten Piroschki-Party und einer<br />
themenparty „theatro-Party“ durchgeführt. Die<br />
Gruppen beNutS (Ska/rock/Alternativ) aus<br />
münchen, Sergei Babkin (Songwriter) aus charkiv,<br />
ukraine und Jurassic Blues (New-ost-rock)<br />
aus hamburg brachten die halle zum Beben, so<br />
dass viele Zugaben gespielt werden mussten.<br />
Nicht zu vergessen sind mehrere workshops, die<br />
von den teilnehmern des Festivals sehr professionell<br />
umgesetzt wurden. Dabei konnte man einen<br />
Einblick in die theaterwelt außerhalb der Bühne<br />
bekommen und vielleicht den einen oder ande-<br />
Jugend- und Studentenring der Deutschen aus Russland:<br />
Landesverbände Bayern und niedersachsen gegründet<br />
18<br />
Seit der Gründung des JSDr-Bundesverbandes im<br />
märz 2008 (Jugendorganisation der landsmannschaft)<br />
mit dem landesverband Baden-württemberg<br />
als Initiator und Dr. ludmila kopp als Fachreferentin<br />
für Jugendarbeit haben sich in den nachfolgenden<br />
monaten nach und nach landesgruppen<br />
etabliert, in denen die eigentliche Arbeit mit den<br />
Jugendlichen stattfindet – vor allem geht es dabei<br />
um außerschulische Bildungsarbeit und Integrationsarbeit.<br />
Auch kulturelle Aktivitäten, internationale<br />
Begegnungen oder Freizeit- und Sportaktivitäten<br />
werden organisiert. In der Zwischenzeit<br />
haben sich landesgruppen in Nordrhein-westfalen,<br />
Sachsen-Anhalt, mecklenburg-Vorpommern, Bayern<br />
und Niedersachsen organisiert. Die Jugendorganisation<br />
der landsmannschaft sieht sich als Brücke und<br />
Vermittler für russlanddeutsche Jugendliche, deren<br />
Aufgabe es ist, den zugewanderten jungen leuten<br />
bei ihrer Integration in Deutschland zu helfen.<br />
Am 29. November 2008 versammelten sich Jugendliche<br />
aus neun bayerischen Städten zur Gründung<br />
des landesverbandes. unterstützt wurden sie dabei<br />
von ihrer landsmannschaft und dem JSDr-Bundesverband.<br />
Zum Vorsitzenden wurde Alexander hermann<br />
aus landshut gewählt, zu seinen Stellvertretern<br />
Veronika wald (regensburg) und Paul<br />
Fast (Neutraubling). Schatzmeister wurde<br />
Yuriy Batrun aus Fürth, zu Beisitzern<br />
wählte man Galina kornev<br />
(Ingolstadt), thomas kromer<br />
(Augsburg) und Anna Baron<br />
ren trick lernen. So gab es zum Beispiel einen<br />
workshop von den Absolventen der Staatlichen<br />
Allrussischen Filmhochschule S.A. Gerasimov,<br />
die den Nachwuchsschauspielern verschiedene<br />
techniken und Übungen vorführten.<br />
Das nächste Festival ist für den herbst <strong>2009</strong><br />
geplant. Die genauen Daten stehen noch nicht<br />
fest. wir werden euch darüber rechtzeitig informieren!<br />
Bis zum nächstem mal auf JulA 09!<br />
Die Förderer des internationalen theater- und<br />
musikfestivals JulA waren: Bundesministerium<br />
für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Ausländerbeirat<br />
des landeshauptstadt münchen,<br />
<strong>djo</strong>-Deutsche Jugend in Europa e.V., Stiftung<br />
„Jugend braucht Zukunft“, Verband „Junost“,<br />
dieGesellschafter.de, Aktion mensch.<br />
michael Fedoruk (Verband „Junost“)<br />
Nr. 1/<strong>2009</strong><br />
(Bad Abbach). Die maßnahme fand mit unterstützung<br />
der <strong>djo</strong>-Bayern statt. Im Januar, beim landesjugendtag<br />
der <strong>djo</strong> in Erlangen, hatte man einen<br />
Aufnahmeantrag als mitgliedsverband gestellt. Der<br />
landesvorstand empfahl seine Aufnahme in die<br />
<strong>djo</strong>-Bayern und die Delegierten folgten dieser Empfehlung<br />
einstimmig. wie die Satzung es vorsieht,<br />
bekam der JSDr sofort ein mandat und konnte<br />
mitbestimmen.<br />
Am 6. Dezember 2008 wurde der JSDr-landesverband<br />
Niedersachsen gegründet. landesvorsitzender<br />
des niedersächsischen JSDr wurde Andreas helbert<br />
(hannover). weitere Vorstandsmitglieder sind Alina<br />
Yakovenko aus lüneburg (stellvertretende Vorsitzende),<br />
Paul Derabin aus laatzen (stellvertretender<br />
Vorsitzender), kristina Schäfer (osnabrück), Eleonora<br />
Schäfer (osnabrück), Vladyslav Ponomarenko<br />
(oldenburg) und leonid Spungin (hannover). Im<br />
Februar <strong>2009</strong> wurde ein kooperationsvertrag mit der<br />
<strong>djo</strong>-Deutsche Jugend in Europa, landesverband Niedersachsen<br />
geschlossen. Das Ziel ist, die Jugendarbeit<br />
gemeinsam zu gestalten. Die inhaltlichen Schwerpunkte<br />
der Zusammenarbeit sind: unterstützung<br />
der Jugendstrukturen und Selbstorganisationen von<br />
jugendlichen russlanddeutschen, gemeinsame multiplikatorenschulungen<br />
und Jugendbegegnungen, interkulturelle<br />
Jugendarbeit, Fortbildungen für Fachkräfte<br />
und Bildungsseminare sowie Veranstaltung von konferenzen,<br />
Symposien und Ausstellungen.<br />
Quellen: Der Zauberer (märz <strong>2009</strong>),<br />
www.jsdr.de, www.<strong>djo</strong>-niedersachsen.de
Nr. 1/<strong>2009</strong> AktuEllES, tIPPS uND rEZENSIoNEN<br />
[<strong>online</strong>]<br />
made in Germany. Erfolgsgeschichten von jungen Deutschen<br />
aus Russland.<br />
59 Erfolgsgeschichten von russlanddeutschen Spitzensportlern,<br />
jungen musikern, Autoren, Sängern,<br />
Schauspielern, regisseuren, Filmemachern, Journalisten,<br />
wissenschaftlern, Selbstständigen oder<br />
auch Schönheitsköniginnen sind in der jüngst<br />
erschienenen Publikation „made in Germany.<br />
Erfolgsgeschichten von jungen Deutschen aus<br />
russland“ zusammengefasst worden. Viele von<br />
ihnen sind als kinder oder<br />
als junge Erwachsene nach<br />
Deutschland gekommen.<br />
um erfolgreich zu werden,<br />
sollten sie doppelt,<br />
ja mehrfach so viel einsetzen,<br />
wie ihre<br />
Sprachanimation /animacja językowa<br />
Joanna Bojanowska<br />
Das Buch von Bojanowska wurde gleichzeitig in<br />
zwei (deutsch und polnisch) Sprachen geschrieben<br />
und bietet eine sehr breite Auswahl von Integrationsspielen,<br />
sowohl für bilaterale als auch für multinationale<br />
Gruppen. mit hilfe<br />
dieser Spiele werden Sprachhemmungen<br />
abgebaut und<br />
die teilnehmer lernen einfache<br />
wörter. Zuerst werden unkomplizierte<br />
Begrüßungsspiele dargestellt,<br />
dann werden komplexere<br />
Spiele besprochen. Viele<br />
verschiedene Anlagen sind hinzugefügt,<br />
welche die Durchführung<br />
der Sprachanimation erleichtern<br />
und praktische hinweise und<br />
tipps für Animateure geben. Alle<br />
Spiele stärken die Gruppenarbeit<br />
Altersgenossen, die in Deutschland geboren und<br />
aufgewachsen waren. mit viel Fleiß, Zielstrebigkeit,<br />
leistungswillen und Ausdauer aber auch mit<br />
talent, kreativität und leiden schaft haben die jungen<br />
menschen ihr leben zum Erfolg gebracht.<br />
Die Bestellung ist bei den herausgebern (landsmannschaft<br />
der Deutschen aus russland e.V.,<br />
Jugend- und Studentenring der Deutschen aus<br />
russland) unter Übernahme von Versandkosten<br />
möglich. Die Broschüre gibt es auch <strong>online</strong> unter<br />
folgendem link: www.deutscheausrussland.de/<br />
abdw/jsdr_br.pdf<br />
Gefördert durch das Bundesamt für migration und<br />
Flüchtlinge im rahmen des Integrationsprojektes<br />
„open Play Aktion<br />
Integration“.<br />
und die kommunikation zwischen den teilnehmern.<br />
Ein Beispiel ist das Spiel „Dschungelauslauf“,<br />
bei welchem die teilnehmer sich auf einer Expedition<br />
im Dschungel befinden und mithilfe von einfachen<br />
wörtern, die richtungen bezeichnen, andere<br />
„blinde“ teilnehmer aus dem Dschungel hinauszuführen<br />
versuchen. Der Dschungel kann in Form von<br />
hindernisparcours aus einfachen Gegenständen wie<br />
Stühlen oder einem zwischen Bäumen hängenden<br />
Seil gebaut werden. Als Gewinner gilt die Gruppe,<br />
die als erste die teilnehmer mit verbundenen Augen<br />
zum Ziel bringt.<br />
Gefördert durch das Deutsch-Polnische Jugendwerk.<br />
Das Buch ist erhältlich unter www.dpjw.org<br />
und bei der Autorin Joanna Bojanowska<br />
(j.bojanowska@gmx.de).<br />
19
[<strong>online</strong>]<br />
mElDuNGEN<br />
Jugendleiterschulung <strong>2009</strong> in Halle<br />
(Saale) <strong>djo</strong>-Landesverband Sachsenanhalt<br />
e.V.<br />
Auch in diesem Jahr fand im Januar und märz<br />
die sechstägige Jugendleiterausbildung in zwei<br />
modulen in der Villa Jühling in halle statt.<br />
Der Schwerpunkt der Ausbildung lag in der<br />
Arbeit mit Jugendlichen mit Zuwanderungserfahrung<br />
und in der Betreuung von Jugendgruppen<br />
während internationaler Jugendbegegnungen.<br />
15 Jugendliche setzten sich in<br />
zahlreichen praktischen und theoretischen<br />
Übungen mit den themen Jugendverbandsarbeit,<br />
rechte und Pflichten in der Jugendarbeit,<br />
konfliktlösungskompetenz, Gruppenpädagogik,<br />
kommunikationstechniken, Projekt- und<br />
Finanzmanagement, Sucht und Prävention<br />
sowie mit dem Einfluss von extremen Gruppen<br />
auf Jugendliche auseinander und konnten ihr<br />
wissen in diesen Bereichen erweitern. Zudem<br />
hatten die teilnehmenden die möglichkeit,<br />
sich in den methodischen Bausteinen Spiel-<br />
und Erlebnispädagogik sowie theaterpädagogik<br />
selbst auszuprobieren. Im Juni <strong>2009</strong> werden die<br />
frischgebackenen Jugendleiter ihre Jugendleitercard<br />
in den händen halten können und sich<br />
bereits in unseren Jugendsommerprojekten<br />
engagieren. Susann Steinert<br />
animationsfilmprojekt „Bilder im Kopf“<br />
Die Projekttage Integration fanden vom 6. – 8.<br />
märz <strong>2009</strong> auf der wasserkuppe (hessen) statt.<br />
20 teilnehmer der tagung vertraten einige<br />
<strong>djo</strong>-landesverbände und den Bundesverband,<br />
die Bundesgruppen Junost, AJm, JSDr und<br />
SJD sowie andere Vereine und Projekte wie<br />
krone e.V., wushu Sportclub Senden e.V.<br />
und das SmINt (Schmalkalden-meiningen<br />
Integration)-Projekt. Die Integrationsprojekte<br />
der teilnehmenden organisationen wurden<br />
vorgestellt und diskutiert. Im Anschluss wurden<br />
Ideen für eine Informationsplattform rund<br />
um die Jugendarbeit der <strong>djo</strong> gesammelt, die der<br />
Ehrenamts-Kampagne der <strong>djo</strong>-<br />
Deutsche Jugend in Europa<br />
Im rahmen des Bundesjugendtages am 28.<br />
märz <strong>2009</strong> in Duderstadt wurden Ehrenamtliche<br />
des Jahres 2008 feierlich geehrt: kara<br />
Egers, max heckmann, Julia luft, Siegfried<br />
reigel, Inna rempel und Yevgeniya wirz. Alle<br />
landesverbände und Bundesgruppen der <strong>djo</strong>-<br />
Deutsche Jugend in Europa werden jedes Jahr<br />
aufgerufen, den Ehrenamtlichen des Jahres zu<br />
benennen. Die prämierten Ehrenamtlichen<br />
bekommen in diesem Jahr die Einladung zur<br />
teilnahme an einem kletterkurs, der vom 24.<br />
– 26.07.<strong>2009</strong> in Bahratal/Sächsische Schweiz<br />
stattfindet.<br />
Der Jugendclub walenki (Junost e.V., Berlin/Potsdam) hat gerade sein Filmprojekt „Bilder im kopf“<br />
abgeschlossen. Im Projekt kommen Jugendliche mit unterschiedlichen kulturellen hintergründen<br />
und verschiedenen Integrationsbiographien zu wort, um sich mit künstlerischen mitteln mit dem<br />
thema Stereotypen und klischees zu beschäftigen. Durch den Film mit Elementen der Animation<br />
wird nicht nur dieses thema aufgedeckt, sondern auch versucht, die klischee-Bilder in unseren und<br />
in den köpfen von Anderen zu brechen und dadurch dem thema "Individualität und Einzigartigkeit"<br />
näher zu kommen.<br />
20<br />
Projekttage integration auf der wasserkuppe<br />
Nr. 1/<strong>2009</strong><br />
Vernetzung einzelner organisationen und Projekte<br />
dienen würde. Die Plattform wird voraussichtlich<br />
noch in diesem Jahr entstehen.<br />
Dieter Caspary (li.) <strong>djo</strong>-Landesgeschäftsführer Niedersachsen<br />
und Olga Heine (re.), JunOst Leipzig.<br />
werbekampagne des Regionalverbandes<br />
Detmold-münster gestartet<br />
Der regionalverband Detmold-münster der<br />
<strong>djo</strong>-Deutsche Jugend in Europa möchte sich<br />
als Jugendverband mit seinen Aktivitäten und<br />
Angeboten in der Öffentlichkeit noch bekannter<br />
machen. Dazu haben die ehrenamtlichen mitarbeiter<br />
und der Vorstand in Zusammenarbeit<br />
mit dem Bildungsreferenten herbert Schnalle<br />
zahlreiche werbestrategien entwickelt.<br />
Es wurden neue Banner, kugelschreiber und<br />
Prospekte angefertigt und ein Infozelt mit<br />
einem variablen Stand angeschafft. Damit<br />
präsentieren sich die Jugendleiter auf märkten<br />
und zu anderen Gelegenheiten in ostwestfalen,<br />
lippe und dem münsterland.<br />
herbert Schnalle<br />
Projekt eines Zentrums für assyrische<br />
Studien in cambridge präsentiert in<br />
augsburg und Paderborn<br />
Das angedachte Studienzentrum in cambridge<br />
soll das Studium der modernen Assyriologie<br />
ermöglichen. Ein Archiv mit reichhaltigem<br />
Quellenmaterial zu den Assyrern, eine jährliche<br />
konferenz für junge Akademiker sowie eine<br />
Professur in modernen assyrischen Studien;<br />
dies sind die Bestandteile einer Vision, welche<br />
sich bereits in der umsetzungsphase befindet.<br />
Das Projekt wurde von Prof. Dr. Geoffrey Allan<br />
khan, Professor der semitischen Sprachen in<br />
cambridge, Nineb lamassu, Direktor des londoner<br />
Firodil Institutes sowie dem Archäologen<br />
Dr. John macGinnis im November 2008<br />
in Deutschland präsentiert. Veranstalter der<br />
Vorträge in Augsburg und Paderborn war der<br />
Assyrische Jugendverband mitteleuropa e.V.
HospitantenInnen für Russland und die Ukraine gesucht!<br />
Die <strong>djo</strong>-Deutsche Jugend in Europa vermittelt junge Fachkräfte der<br />
Jugendarbeit in russische und ukrainische Organisationen. Ziele des<br />
<strong>djo</strong>-Hospitationsprogramms sind:<br />
l Jungen Fachkräften aus den beteiligten Ländern die Möglichkeit zu<br />
geben, einander kennen zu lernen, zusammen zu arbeiten und voneinander<br />
zu lernen.<br />
l Einblicke in die Arbeitsweisen, Organisationsstrukturen, Finanzwesen<br />
und Netzwerke der Jugendarbeit in Russland und der Ukraine<br />
zu gewinnen<br />
Na, neugierig?<br />
Hospitanten<br />
Dann bewirb Dich!<br />
email: assistent@<strong>djo</strong>.de<br />
Tel: 030/446778-12 / 14, Fax: 030/446778-11<br />
Weitere Information unter: www.<strong>djo</strong>-jugendreisen.de<br />
Was gewinnst Du?<br />
l Neue Kontakte zu vielen aufgeschlossenen aktiven<br />
Leuten<br />
l Einblicke in die osteuropäische Jugendarbeit und<br />
das alltägliche Leben des jeweiligen Landes<br />
l Interkulturelle Kompetenzen<br />
Was solltest du mitbringen?<br />
l Du solltest zwischen 18 und 26 Jahre alt sein<br />
l Beherrschung der deutschen Sprache<br />
l Flexibilität<br />
l Interesse an Osteuropa<br />
l Freude an der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen<br />
l 4–12 Wochen Zeit zwischen Juli und Dezember<br />
Welche Kosten trägst Du?<br />
l Versicherungs- und Visakosten<br />
l Reisekosten (75 % der Fahrtkosten,<br />
max. jedoch 358,- € werden erstattet)<br />
l Verpflegungskosten
Termine <strong>2009</strong><br />
24. – 27. april <strong>2009</strong><br />
ukrainisch-Polnisch-Deutsches<br />
Jugendforum in Przemysl<br />
30. april – 03. mai <strong>2009</strong><br />
Bundesvorstandsklausur in Berlin<br />
21. – 24. mai <strong>2009</strong><br />
multiplikatorenschulung zur<br />
internationalen Jugendarbeit in cuxhaven<br />
21. – 24. mai <strong>2009</strong><br />
Vorbereitungsseminar für Deutsch-<br />
russisches und Deutsch-ukrainisches<br />
hospitationsprogramm in cuxhaven<br />
26. – 28. Juni <strong>2009</strong><br />
Fortbildung<br />
Finanzmanagement (allgemein) in Berlin<br />
Gefördert vom<br />
Artikel, die mit Namen des Verfassers ver sehen<br />
oder gekennzeichnet sind, stellen nicht unbedingt<br />
die meinung des her ausgebers dar. Für<br />
unverlangt eingesendete manuskripte kann keine<br />
Gewähr übernommen werden, eine rücksendung<br />
ist nur bei ausreichendem rückporto möglich.<br />
kürzungen aus redaktionellen Gründen sind<br />
vorbe halten.<br />
Die nächste <strong>Pfeil</strong> [<strong>online</strong>]-Ausgabe erscheint im Juli<br />
<strong>2009</strong>. redaktionsschluss ist der 15. Juni <strong>2009</strong>.<br />
Nachdruck mit Quellenangaben und<br />
Zusendungen von Belegexemplaren gestattet.<br />
Es gilt Anzeigenpreisliste Nr. 6<br />
vom 1. Januar 2003<br />
wir danken für die treue leserschaft und für die<br />
journalistischen Beiträge.<br />
Deutsche Jugend in Europa<br />
05. – 11. Juli <strong>2009</strong><br />
Interkulturelle theaterakademie<br />
in cuxhaven<br />
24. – 26. Juli <strong>2009</strong><br />
Ehrenamts-kampagne (klettern) in Bahratal<br />
24. – 26. Juli <strong>2009</strong><br />
Ak Internationales-kurs:kJP-mittel<br />
des Bundes in Bahratal<br />
26. Juli – 01. august <strong>2009</strong><br />
multiplikatorenlager Integration in Bahratal<br />
05. – 07. august <strong>2009</strong><br />
Fortbildung kultur (Veranstaltungsmana<br />
gement modul 3) in Güntersberge<br />
07. – 09. august <strong>2009</strong><br />
III. Interkulturelles <strong>djo</strong>- Festival<br />
in Güntersberge<br />
09. – 16. august <strong>2009</strong><br />
Deutsch - russisch - ukrainische<br />
Sommerakademie in Bahratal<br />
09. – 11. September <strong>2009</strong><br />
Bundesvorstandssitzung in leipzig<br />
Herbst <strong>2009</strong><br />
Fortbildung kultur (Veranstaltungsmana<br />
gement modul 5) in leipzig<br />
29. Sept. – 02. nov. <strong>2009</strong><br />
Internationale kulturelle woche<br />
in cuxhaven<br />
impressum<br />
das <strong>djo</strong>-Infomagazin<br />
erscheint im 56. Jahrgang<br />
Herausgeber<br />
<strong>djo</strong>-Deutsche Jugend in Europa<br />
Bundesverband e. V.<br />
kuglerstraße 5, 10439 Berlin<br />
tel. (030) 446 778-0<br />
Fax (030) 446 778-11<br />
e-mail: info@<strong>djo</strong>.de<br />
www.<strong>djo</strong>.de<br />
Verantwortlich<br />
thomas hoffmann<br />
Redaktion<br />
Zuzanna krzysztofik<br />
Aldona Godyk<br />
Gestaltung<br />
Grafische umsetzung – A. hellinger<br />
Erscheint vierteljährlich im Eigenverlag<br />
der <strong>djo</strong>-Deutsche Jugend in Europa<br />
Bundesverband e. V.<br />
iSSn<br />
1610-2436