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Bio-Trends - Ein Herz für Bio

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„ohne GentechniK“<br />

Frische Spätzle ohne Gentechnik laufen vom Band<br />

die bei den Erzeugern am Oberrhein einen entscheidenden<br />

Impuls gab, künftig nur gentechnikfreien Mais <strong>für</strong> das<br />

Hühner-, Rinder- und Schweinefutter zu produzieren. Denn<br />

2002 wurden bei der Untersuchung von Mais gentechnische<br />

Verunreinigungen festgestellt. Dies führte im Kraftfutterwerk in<br />

Kehl zu großer Aufregung und zu einer breiten Rückrufaktion<br />

des Futters. „Mit hoher Wahrscheinlichkeit stammte die<br />

Verunreinigung von einem Versuchsfeld einer Universität<br />

am Oberrhein“ sagt Bernhard Stoll, Geschäftsführer des<br />

Raiffeisen Kraftfutterwerke (RKW) mit Sitz am Kehler Hafen.<br />

Der Agraringenieur setzt sich mit seinem Unternehmen bereits<br />

seit 1997 mit viel Engagement <strong>für</strong> eine „saubere“ Linie beim<br />

Saatgut und Kraftfutter ein. Natürlich auch aus emotionalen<br />

und ideologischen Gründen, aber vor allem, weil sich<br />

ein guter Markt <strong>für</strong> gentechnikfreie Rohstoffe entwickelt<br />

hat. Durch den konsequenten Verzicht auf gentechnisch<br />

veränderte Ware konnte am Oberrhein eine geschlossene<br />

Zone beim Maisanbau sichergestellt werden. Dies wirkte<br />

sich auf das Auszahlungspreisniveau an den Landwirt sehr<br />

positiv aus.<br />

Die „Spätzle-Connection“ geht noch<br />

einen Schritt weiter<br />

Stolls Strategie lautet „kleiner 0,1 %“. Gemeint ist die zulässige<br />

Höchstmenge von gentechnisch verändertem Material<br />

im Futter. Er lehnt die bisherige Norm von 0,9 % erlaubter<br />

Verunreinigung ab. Seiner Ansicht nach tolerieren einige<br />

Saatgutfirmen die bewusste Vermischung mit gentechnisch<br />

verändertem Mais und Soja, um mit kleinen Schritten die Bahn<br />

zu brechen <strong>für</strong> Gentechnik in Lebensmitteln.<br />

Mit aufwändigen Kontrollen, Rückstellmustern aus jeder Partie<br />

und mit der doppelten schriftlichen Verpflichtung der Genossen<br />

sichert das Kraftfutterwerk ein hochwertiges und Hühnerfutter<br />

ohne Gentechnik.<br />

Beim Mais gewährleisten die Erzeuger bei der Beschaffung des<br />

Saatguts und bei der Anlieferung die Reinheit. Bei Soja kann<br />

sich Stoll auf die Partner und ein enges Kontrollnetz der Soja-<br />

28<br />

Ohne Gentechnik<br />

Chargen verlassen. Das eiweißreiche Futtermittel aus Übersee<br />

ist gemäß den Nachhaltigkeitskriterien von PROFOREST zum<br />

Schutz der brasilianischen Regenwälder erzeugt und stammt<br />

aus der Region Paraná. In Rotterdam wird der Rohstoff von<br />

einem externen Labor auf gentechnische Veränderungen,<br />

Agrarchemikalien und Toxine untersucht. Die Ergebnisse liegen<br />

im Kraftfutterwerk bereits auf dem Schreibtisch, bevor<br />

die Schiffsladung nach sieben bis acht Tagen im Kehler Hafen<br />

gelöscht wird.<br />

„Wir sind überzeugt, dass die Mehrzahl der Verbraucher<br />

bewusst auf die grüne Gentechnik verzichten will“, weiß<br />

Stoll, der in den letzten Jahren auf mehreren Hundert<br />

Veranstaltungen gesprochen hat und auch die Umfragewerte<br />

zum Verbraucherverhalten kennt. Der Markt bestärkt derzeit die<br />

Landwirte darin, dass die Strategie der RKW Kehl GmbH richtig<br />

ist. Sie wird im Gesamtunternehmen der ZG Raiffeisen eG<br />

Karlsruhe, welche die Muttergesellschaft der RKW Kehl GmbH<br />

ist, gelebt. Aus den Anfangszeiten, als die Initiative einem kleinen<br />

gallischen Dorf glich, ist mittlerweile die gentechnikfreie<br />

Region Oberrhein mit 2.700 Vertragspartnern geworden, die<br />

den Markt <strong>für</strong> gentechnikfreien Mais bestimmt.<br />

Das Prinzip der gv-freien Nahrungskette entsprang jedoch auch<br />

aus der Firmenphilosophie der RKW <strong>für</strong> eine hohe Qualität.<br />

Stoll und ALB-GOLD-Chef Freidler gehen davon aus, dass sich<br />

auf mittlere Sicht die gentechnikfreie Qualität im gehobenen<br />

Lebensmittelhandel durchsetzt, denn das Bewusstsein vieler<br />

Konsumenten entwickelt sich in den letzten Jahren hin zu einer<br />

kritischen Betrachtung des internationalen Agri-Business.<br />

Garantierte Gentechnikfreiheit als<br />

Herausstellungsmerkmal<br />

Die drei Unternehmer aus Baden-Württemberg<br />

sind sich darin einig, dass sie sich mit der<br />

lückenlos nachvollziehbaren gentechnikfreien<br />

Erzeugung einen Vorteil verschaffen. Mit bis<br />

zu 50 Tonen Tagesproduktion Teigwaren und<br />

25 Millionen Euro Jahresumsatz am Standort<br />

Trochtelfingen gestalten damit ALB-GOLD und<br />

die vorgelagerten Unternehmen den Markt <strong>für</strong><br />

gentechnikfreie Teigwaren.<br />

Frische Spätzle ohne Gentechnik laufen vom Band

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