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Schriftenreihe Verkehrssicherheit 14: „Risiko raus“ – Fachliche - DVR

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der Arbeitsschutzbehörden<br />

und Unfallversicherungen<br />

herausgestellt (Grüneberg<br />

& Dieckhoff, 2008).<br />

Seit 2002 überprüft die Hessische<br />

Arbeitsschutzverwaltung<br />

die Durchführung von GB in<br />

Betrieben (Hessisches Ministerium<br />

für Arbeit, Familie und<br />

Gesundheit, 2008). Acht Jahre<br />

nach Einführung der Verpflichtung<br />

zur Durchführung von GB<br />

fanden in der Hälfte der 900<br />

untersuchten Unternehmen<br />

noch keine GB statt. In einer<br />

folgenden Untersuchung von<br />

Ursachen stellte sich heraus,<br />

dass ein mangelndes Verantwortungsverständnis<br />

der<br />

Unternehmensleitung, unklare<br />

Zuständigkeitsregelungen und<br />

mangelnde Bereitstellung von<br />

Ressourcen (z.B. Zeit, Befugnis)<br />

der Durchführung der GB entgegen<br />

stehen. Weiterhin stellte<br />

sich v.a. in kleineren Unternehmen,<br />

die über keine interne<br />

Sicherheitsbetreuung verfügen,<br />

heraus, dass es an Kompetenzen<br />

in der Umsetzung mangelt.<br />

Betrachtet man die Wirksamkeit<br />

von Sicherheitsfachkräften<br />

im Arbeitsschutz, so zeigt sich<br />

im Rahmen der Sifa-Langzeitstudie,<br />

die mehr als 2000<br />

Sicherheitsfachkräfte über<br />

acht Jahre begleitet, und die<br />

Wirksamkeit in Abhängigkeit<br />

von Rahmen-, Betriebs- und Personenfaktoren<br />

analysiert, dass<br />

die Gesamtkonzepterstellung<br />

für Gefährdungsanalysen mit<br />

besonders hoher Wirksamkeit<br />

verbunden ist. Diejenigen Fachkräfte,<br />

die ihre Führungskräfte<br />

in der Gefährdungsanalyse<br />

unterstützen, diese aber nicht<br />

selbst und allein durchführen,<br />

erzielen besonders hohe Wirksamkeitswerte<br />

(Trimpop et al.,<br />

2007; Hamacher et al. 2009).<br />

70 % von ca. 1000 befragten<br />

Fachkräften für Arbeitssicherheit<br />

geben an, dieses zu tun,<br />

weil sie von der Wirksamkeit<br />

überzeugt sind. Diejenigen, die<br />

sich nicht um ein betriebliches<br />

Gesamtkonzept kümmern, führen<br />

als Begründung an, dass<br />

dieses nicht zu ihrem Zuständigkeitsbereich<br />

gehört (36 %),<br />

sie hierfür noch mehr Kompetenzen<br />

benötigen (23 %)<br />

bzw. weil es im Betrieb nicht<br />

anerkannt wird (20 %) (Trimpop<br />

et al., 2008) . Schließlich<br />

lässt sich aus der Studie<br />

ableiten, dass bei den Themen<br />

des Arbeitsschutzes, die sich<br />

aus der reinen Arbeitssicherheit<br />

herausbewegen, z.B.<br />

Gesundheitsförderung, psychische<br />

Prozesse und auch<br />

<strong>Verkehrssicherheit</strong>, mit Abstand<br />

die niedrigsten Werte für die<br />

Wirksamkeit der Fachkräfte für<br />

Arbeitssicherheit angegeben<br />

werden. Auch Geschäftsführer,<br />

Betriebsräte und Betriebsärzte<br />

geben an, bei diesen<br />

Themen wenig bewirken zu<br />

können und gehen davon aus,<br />

dass sie Sicherheitsfachkräfte<br />

sich intensiv engagieren<br />

würden. Es scheint sich niemand<br />

konsequent um den<br />

Verkehrsbereich zu kümmern,<br />

was erneut eine umfassende<br />

Gefährdungsanalyse mit Risikobewertung<br />

als unbedingt<br />

wichtig erscheinen lässt.<br />

In vielen Gefährdungsbeurteilungen<br />

werden bereits Aspekte<br />

des Fahrens und Transportierens<br />

berücksichtigt. So sind<br />

vielfältige Vorlagen für die<br />

Gefährdungsbeurteilung im<br />

innerbetrieblichen Verkehr<br />

zu finden, die beispielsweise<br />

die Sicherheit beim Betrieb<br />

von Flurförderfahrzeugen<br />

darstellen können. Hier stehen<br />

technische Bedingungen (z.B.<br />

Kennzeichnung von Wegen,<br />

regelmäßige Prüfung der<br />

Betriebssicherheit), die persönliche<br />

Eignung der Mitarbeiter,<br />

sowie Sicherheitsunterweisungen<br />

und das Vorhandensein<br />

von PSA im Vordergrund.<br />

Organisationale und vor allem<br />

situationale Gefährdungen<br />

sind hier nicht abgebildet.<br />

Im Zusammenhang mit organisationaler<br />

Mobilität finden sich<br />

im Ratgeber für GB der BAuA<br />

(2004) unter „Mechanische<br />

Gefährdungen“ im Abschnitt<br />

1.3. „Gefährdungen durch<br />

Transport und bewegte Arbeitsmittel“,<br />

in dem Fahrzeuge (z.B.<br />

Lkw, Kipper), Flurförderzeuge<br />

sowie Krane / Hebewerkzeuge<br />

im Vordergrund stehen und<br />

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