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Schriftenreihe Verkehrssicherheit 14: „Risiko raus“ – Fachliche - DVR

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Prof. Dr. Ralf Risser<br />

Verantwortliches Handeln<br />

Wünschenswert für die<br />

Gesellschaft und Wunsch<br />

der Entscheidungsträger<br />

Aus Sicht der <strong>Verkehrssicherheit</strong><br />

können sich Ausführungen<br />

über verantwortliches Handeln<br />

im Straßenverkehr eigentlich<br />

nur auf den Wunsch beziehen,<br />

verantwortliches Handeln der<br />

einzelnen Verkehrsteilnehmer<br />

möge zur Regel werden. Dieses<br />

verantwortliche Handeln<br />

müsste sich dann mit dem aus<br />

der Sicht der <strong>Verkehrssicherheit</strong><br />

(oder breiter betrachtet z.B.:<br />

aus der Sicht der Nachhaltigkeit)<br />

gewünschten Verhalten<br />

decken. Man wünscht sich mit<br />

anderen Worten, die Verkehrsteilnehmer<br />

mögen aus eigenem<br />

Antrieb bzw. aus eigener<br />

Initiative das Richtige tun.<br />

Aus Sicht der Gesellschaft<br />

brächte verantwortliches Handeln<br />

Vorteile für die <strong>Verkehrssicherheit</strong><br />

und damit weniger<br />

Kosten und Leid. Wenn mehr<br />

Leute verantwortlich handelten<br />

oder wenn Leute mehr<br />

verantwortlich handelten,<br />

stünden die Dinge besser.<br />

Den Entscheidungsträgern<br />

würde es viel Mühe dabei<br />

ersparen, das Verhalten der<br />

Verkehrsteilnehmer derart unter<br />

Kontrolle zu bringen, dass<br />

eine akzeptable Situation im<br />

Straßenverkehr erzielt wird.<br />

Die bisherige Darstellung ist<br />

natürlich zu allgemein und zu<br />

einfach und beruht auf der<br />

naiven Annahme, dass, wenn<br />

alle sich bemühen, die Dinge<br />

verbessert werden können. Sie<br />

enthält aber zwei wesentliche<br />

Elemente: Erstens, es muss klar<br />

sein, was die Menschen/die<br />

Verkehrsteilnehmer mit ihrem<br />

Bemühen anstreben sollten;<br />

denn dass die Verkehrsteilnehmer<br />

das Gewünschte<br />

bzw. das Richtige tun, kann<br />

logischer Weise nur erfüllt<br />

werden, wenn sie auch wissen,<br />

welches Verhalten erwünscht<br />

ist, und warum. Zweitens, die<br />

Verkehrsteilnehmer müssen<br />

auch selbst den Wunsch verspüren<br />

bzw. dazu motiviert<br />

sein, sich zu bemühen.<br />

Es gilt also zunächst, Handeln<br />

im erwünschten Sinn zu definieren<br />

bzw. zu verstehen. Überlegungen<br />

darüber, wann verantwortliches<br />

Handeln vorliegt<br />

müssen sich daher u.a. damit<br />

befassen, wie „das Richtige“<br />

definiert wird bzw. wie man<br />

dieses bestimmt. Nicht minder<br />

interessiert aber, wie sich<br />

Antrieb bzw. Initiative zu „richtigem“<br />

Handeln entwickeln.<br />

Aus der Perspektive dieser kurzen<br />

Einleitung besteht die Diskussion<br />

verantwortlichen Handelns<br />

also aus einer Mischung<br />

mehrerer Betrachtungsweisen,<br />

die sich auf das Warum und<br />

auf das Wie solchen Handelns<br />

beziehen. In aller Kürze<br />

kann man unterstreichen, dass<br />

dabei das richtige Wollen<br />

eine wichtige – wenn nicht die<br />

wichtigste – Ingredienz ist.<br />

Was ist verantwortliches<br />

Handeln?<br />

Was ist nun genauer gemeint<br />

mit verantwortlichem Handeln<br />

im Straßenverkehr? Zunächst<br />

darf man annehmen, verantwortliches<br />

Handeln ist immer<br />

pro-soziales Verhalten. Wofür<br />

sollte man sonst Verantwortung<br />

übernehmen, als dass anderen<br />

Menschen keine Nachteile<br />

aus dem eigenen Verhalten<br />

erwachsen 1 . Darauf zu achten,<br />

dass man durch zu schnelles<br />

Fahren nicht den Straßenbelag<br />

1 Schmied L. 1988, Verantwortliches<br />

Handeln im Straßenverkehr. Literaturstudie,<br />

FP 8516, Forschungsberichte<br />

der BASt, Bereich Unfallforschung<br />

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