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Schriftenreihe Verkehrssicherheit 14: „Risiko raus“ – Fachliche - DVR

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Einschätzungsfehler bei<br />

bestehender Übertretungsbereitschaft.<br />

Das Verhalten wird<br />

als sozial nicht akzeptiert und<br />

als gefährdend erlebt, Konsequenzen<br />

werden als gravierend<br />

eingeschätzt. Deshalb<br />

sind diese Übertretungen weit<br />

seltener als Geschwindigkeitsvergehen.<br />

Aber die Verhaltensbotschaft,<br />

die bspw. von<br />

„gelb“ ausgeht, wird - gerade<br />

unter dem Streben nach<br />

eigenen Vorteilen oder in Eile<br />

– teilweise missinterpretiert.<br />

Abb. 5: Hintergründe spezifischer Verkehrsregelübertretungen<br />

Einflußgrößen<br />

Deliktart<br />

Geschwindig-<br />

keitsüber-<br />

tretungen<br />

Alkohol am<br />

Steuer<br />

Rotlicht-<br />

vergehen<br />

Situative<br />

Begünstigung<br />

Fehlerhaftes<br />

Situationsverständnis,<br />

falsche cues<br />

Situative Affordanzen<br />

(Kfz, Straße)<br />

(in Interaktion<br />

mit Motivation)<br />

Kaum gegeben<br />

(evtl.: Alkohol<br />

in Diskotheken<br />

u.ä.)<br />

Fehlerhaftes<br />

Situationsverständnis,<br />

Übergänge nicht klar<br />

genug („gelb“),<br />

schlechte Führung im<br />

Vorfeld (erhöhen<br />

Fehler-<br />

wahrscheinl.)<br />

Soziale<br />

Normen:<br />

a)<br />

Konsequen-<br />

zenerwartung<br />

E –<br />

W –<br />

Aber:<br />

Vermeintlicher<br />

Gewinn<br />

sicherer (E)<br />

und<br />

wichtiger (W)<br />

E –<br />

W +<br />

E +<br />

W +<br />

Aber:<br />

Vermeintlicher<br />

Gewinn<br />

sicherer (E)<br />

und<br />

wichtiger (W)<br />

Soziale Normen:<br />

b) Wahrgenomm.<br />

Gefährdung,<br />

informelle Normen,<br />

gesellschaft-<br />

liche Akzeptanz,<br />

Illegitimitätssignale<br />

Wahrgenommene<br />

Gefährdung –<br />

inf. Normen<br />

schwach<br />

Ges. Akzeptanz<br />

von Übertretungen<br />

hoch<br />

Illegitimitätssignale<br />

gering<br />

Wahrgenommene<br />

Gefährdung ?<br />

inf. Normen stark<br />

(inzwischen)<br />

Ges. Akzeptanz<br />

von Übertretungen<br />

–<br />

Illegitimitätssignale<br />

+<br />

Wahrgen.<br />

Gefährdung +<br />

inf. Normen stark<br />

Ges. Akzeptanz<br />

von Übertretungen<br />

–<br />

Illegitimitätssignale<br />

+<br />

Personale<br />

Determinanten:<br />

a) Motivation für<br />

Übertretungen<br />

Diverse trait- (Alter,<br />

Geschlecht, sensation<br />

seeking u.a.) und<br />

state-Faktoren (Eile u.a.);<br />

fehlende negative<br />

Konsequenzen<br />

und wahrgen. Vorteile:<br />

Verstärkungszirkel<br />

bewirkt Habituation<br />

Starke Habituation<br />

bis Abhängigkeit,<br />

schwache Selbstkontrolle<br />

(u.a. Wiederholungs-<br />

gefahr)<br />

State: z.B. Eile ;<br />

trait :<br />

Übertretungsbereitschaft,<br />

minor social deviances<br />

Personale<br />

Determinanten:<br />

b) Fehleran-<br />

fälligkeit und<br />

erlebte Kon-<br />

trollierbarkeit<br />

Mentales Modell<br />

incl.<br />

Konsequenzen-<br />

erwartung<br />

ungünstig;<br />

Übertretungen als<br />

kontrollierbar<br />

erlebt<br />

Bei<br />

Problemgruppe<br />

fehlt Kontrolle,<br />

sonst<br />

i.d.R. gegeben;<br />

Fehleinschätzung<br />

der individuellen<br />

Problematik<br />

- Tw. situativ<br />

begünstigt<br />

- Alter u./o.<br />

spezifische<br />

Probleme<br />

Erlebte Kontrolle<br />

ja, nur indirekt<br />

intentional<br />

Dominantes<br />

Problem und<br />

Ansatzpunkte zur<br />

Veränderung<br />

Übertretungsproblem:<br />

Motivation für und<br />

soziale Akzeptanz von<br />

V-Übertretungen bei<br />

schwacher sozialer<br />

Kontrolle (enforcement<br />

und informell) und<br />

falscher Verstärkung<br />

Teilgruppenproblem:<br />

Mangelnde Trennung<br />

Alkohol und Fahren<br />

bei Problemgruppe:<br />

Selektion und<br />

Verhaltensänderung.<br />

Allgemein: Soziale Kontrolle<br />

stärken, klare Grenzen<br />

setzen (z.B. 0%0)<br />

Einschätzungsfehler bei<br />

bestehender<br />

Übertretungsbereitschaft<br />

Übertretungsgrenzen klarer<br />

machen, proaktiv führen,<br />

Fehlerwahrscheinlichkeit<br />

technisch u. edukational<br />

vermindern<br />

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