Schriftenreihe Verkehrssicherheit 14: „Risiko raus“ – Fachliche - DVR
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2. Zusammenfassendes<br />
Wirkmodell der<br />
Regelbefolgung<br />
Mit einem Schwerpunkt auf<br />
den Wirkungen von Überwachung<br />
und Abschreckung<br />
lässt sich das folgende Wirkmodell<br />
der Regelbefolgung<br />
zusammenführen (Abb. 4).<br />
Subjektive<br />
Strafhärte (W)<br />
32<br />
Gesetze und<br />
aktive Überwachung<br />
Publicity Objektive Wahrscheinlichkeit<br />
der Strafverfolgung<br />
Externaler<br />
Weg<br />
Dabei wird zwischen einem<br />
externalen Weg der Generierung<br />
von Regelbefolgung<br />
über Abschreckung und<br />
einem internalen Weg der<br />
Regelbefolgung aufgrund von<br />
Überzeugung unterschieden.<br />
Veränderungen der informellen<br />
sozialen Normen, die eine<br />
Abb. 4: Wirkmodell der Regelbefolgung<br />
Abschreckung<br />
Subjektive Wahrscheinlichkeit<br />
der Strafverfolgung (E)<br />
Soziale Verhaltensnormen<br />
Regelbefolgung<br />
Verbesserung der <strong>Verkehrssicherheit</strong><br />
Polizeipräsenz<br />
Aufklärung<br />
Internaler<br />
Weg<br />
Wahrgenommene<br />
Verhaltenskontrolle<br />
Regelbefolgung einfordern,<br />
können eine Brücke zwischen<br />
externalem „Druck“ und<br />
internalem „Zug“ schaffen<br />
und von daher auf breiter<br />
Ebene besonders wirksam<br />
sein. Dieser Übergang scheint<br />
sich in besonderem Maße<br />
bei jungen Fahrern zu finden,<br />
bei denen sich noch verstärkt<br />
überdauernde Verhaltensmuster<br />
aufbauen. Ergebnisse aus<br />
dem BASt-Projekt WINKOVER<br />
(Stern, Schlag u.a., 2006; Rößger,<br />
2008) zeigten u.a., dass<br />
junge Fahrer besonders sensitiv<br />
gegenüber Überwachung sind<br />
und auch hierüber Verhaltensmuster<br />
aufgebaut werden, die<br />
eine spätere eigenständige<br />
Regelbefolgung unterstützen.<br />
Hautzinger & Pfeiffer (2001)<br />
betrachteten die Zusammenhänge<br />
zwischen subjektiver<br />
und objektiver Entdeckungswahrscheinlichkeit,wahrgenommener<br />
Kontrollintensität<br />
sowie den Grad der Befolgung<br />
von Geschwindigkeits- und<br />
Alkoholvorschriften in deutschen<br />
Städten. Für den Bereich<br />
Geschwindigkeit konnte der<br />
Zusammenhang zwischen<br />
objektiver und subjektiver Entdeckungswahrscheinlichkeit<br />
in<br />
einem Extremgruppenvergleich<br />
nur in zwei von vier Städten<br />
festgestellt werden. Eine höhere<br />
objektive Überwachungsintensität<br />
führte zu höherer<br />
wahrgenommener Kontrollintensität,<br />
jedoch nicht zwingend