Schriftenreihe Verkehrssicherheit 14: „Risiko raus“ – Fachliche - DVR
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erreicht wird, stellt keine<br />
Grundlage einer stabilen,<br />
gesellschaftlichen Ordnung<br />
dar, da diese Ordnung dann<br />
zusammenbricht, wenn der<br />
Zwang zusammenbricht. Vielmehr<br />
muss die gesellschaftliche<br />
Ordnung als gerechtfertigt<br />
anerkannt werden.“ Yagil<br />
(1998, 2005) zeigte, dass<br />
eine positive Wahrnehmung<br />
der Polizei in einem Zusammenhang<br />
mit einer höheren<br />
wahrgenommenen Bedeutung<br />
von Verkehrsüberwachung<br />
durch die Polizei stand. Demnach<br />
tragen Legitimität und<br />
damit verbunden das Vertrauen<br />
und die Unterstützung, die<br />
der Polizei durch die Bevölkerung<br />
entgegengebracht werden,<br />
ebenfalls zum Grad der<br />
Regelbefolgung bei. Die damit<br />
verbundenen positiven Erwartungen<br />
können nicht nur die<br />
Überwachung als gerechtfertigt<br />
legitimieren, sondern auch<br />
die Internalisierung der Verhaltensnormen<br />
begünstigen. Opp<br />
Abb. 3: Theorie der Gesetzesbefolgung<br />
(Opp, 1971)<br />
Grad der<br />
Informiertheit<br />
Grad der<br />
normativen Abweichung<br />
Grad erwarteter<br />
negativer Sanktionen<br />
Grad erwarteter<br />
positiver Sanktionen<br />
Grad der<br />
Gesetzesbefolgung<br />
(1971) schlägt in seiner Theorie<br />
der Gesetzesbefolgung<br />
vier zentrale Variable vor, die<br />
den Grad der Befolgung eines<br />
Gesetzes bestimmen (Abb. 3).<br />
So wird unter dem Grad der<br />
Informiertheit die Fähigkeit<br />
einer Person verstanden, eine<br />
Handlung oder ein Verhalten<br />
als erlaubt oder verboten zu<br />
klassifizieren. Nach diesem<br />
Ansatz ist zu erwarten, dass<br />
ein höherer Grad an Informiertheit<br />
über Regeln mit<br />
einem höheren Ausmaß an<br />
Regelkonformität einhergeht.<br />
Der Grad der normativen<br />
Abweichung meint das Ausmaß,<br />
mit dem eine Person<br />
andere Normen als die gesetzlichen<br />
Normen für verbindlich<br />
hält (z.B. peer-group Normen).<br />
Der Grad der erwarteten<br />
negativen Sanktionen bei der<br />
Überschreitung von Regeln<br />
wird als Produkt von Sanktionswahrscheinlichkeit<br />
und<br />
wahrgenommener Sanktionshärte<br />
gesehen. Mit dem Grad<br />
erwarteter positiver Sanktionen<br />
werden die Wirkungen von<br />
Belohnung bei regelkonformen<br />
Verhalten berücksichtigt.<br />
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