Schriftenreihe Verkehrssicherheit 14: „Risiko raus“ – Fachliche - DVR
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zeigen, dass Konturmarkierungen<br />
durch retroreflektierende<br />
Materialien eine bessere<br />
Erkennbarkeit der Fahrzeugumrisse<br />
bei Dunkelheit zu ermöglichen.<br />
Die Retroreflektion<br />
basiert auf einem optischen Linsensystem.<br />
Man unterscheidet<br />
zwischen der Prismentechnik,<br />
bei der Spiegel rechtwinklig<br />
zueinander angeordnet werden,<br />
und der Glaskugeltechnik,<br />
bei der mikroskopisch kleine,<br />
verspiegelte Glaskugeln<br />
in Stoffe und so genannte<br />
Transfer-Filme vor allem für<br />
die Verarbeitung in Kleidern<br />
und Schuhen angeordnet<br />
werden. Beide Techniken<br />
brechen einfallendes Licht so,<br />
dass es gezielt zur Lichtquelle<br />
zurückgeworfen wird. Solche<br />
Materialien sind im Abblendlicht<br />
eines Autos bereits aus ca.<br />
160 Metern Distanz sichtbar.<br />
Da Altfahrzeuge nicht mit<br />
Konturmarkierungen nachgerüstet<br />
werden müssen, besteht<br />
hier ein großer Bedarf, solche<br />
freiwilligen Umrüstungen zu<br />
bewerben, da der Sicherheitszugewinn<br />
außer Frage steht.<br />
Untersuchungen aus den USA<br />
belegen, dass sich die Unfallzahlen<br />
mithilfe retroreflektierender<br />
Markierungen um bis zu<br />
29 Prozent verringern lassen.<br />
Vergleichende Untersuchungen<br />
der TU Darmstadt von Unfällen<br />
nicht markierter Lkw mit<br />
Unfällen von Lkw, die mit Konturmarkierungen<br />
ausgerüstet<br />
waren, ergaben eine Unfallrate<br />
von 30:1; d. h. auf 30 Unfälle<br />
von unmarkierten Fahrzeugen<br />
kam nur einer mit einem<br />
markierten Lkw. Darüber<br />
hinaus erscheint es sinnvoll,<br />
dass auch Landmaschinen mit<br />
entsprechenden Konturmarkierungen<br />
ausgestattet werden.<br />
Sichtbarkeit von<br />
schwächeren<br />
Verkehrsteilnehmern<br />
Sichtbarkeit von Fußgängern<br />
(Kindern)<br />
Gerade bei insgesamt<br />
schlechten Sichtverhältnissen<br />
(Nebel, Dämmerung, Nacht)<br />
nimmt die Fähigkeit des<br />
menschlichen Auges, Objekte<br />
wahrzunehmen drastisch ab.<br />
Fußgänger und Radfahrer<br />
werden dadurch später vom<br />
Autofahrer gesehen und notwendige<br />
Reaktionen werden<br />
ebenfalls später ausgeführt.<br />
Nach Geiler (2008) gaben<br />
etwa 90 Prozent der Fahrer,<br />
die an Nachtunfällen mit Fußgängern<br />
beteiligt waren, an,<br />
den Fußgänger zu spät gesehen<br />
zu haben. Bei Tagunfällen<br />
waren es 19 Prozent. Wie das<br />
Kuratorium für <strong>Verkehrssicherheit</strong><br />
(kfv) herausfand, werden<br />
dunkel gekleidete Fußgänger<br />
in der Nacht oder bei schlechter<br />
Sicht im Abblendlicht von<br />
Autofahrern erst aus einer<br />
Distanz von 25 bis 30 Metern<br />
wahrgenommen. Befährt ein<br />
Autofahrer eine Landstraße<br />
mit 100 km/h, legt er die 30<br />
Meter in gerade einmal einer<br />
Sekunde zurück. Trifft er auf<br />
einen dunkel gekleideten<br />
Fußgänger, ist der Autofahrer<br />
folglich schon auf der Höhe<br />
des Fußgängers, wenn eine<br />
Verhaltensentscheidung anstünde.<br />
Oder anders ausgedrückt,<br />
kann der Autofahrer unmöglich<br />
reagieren. Ein hell und kontrastreich<br />
gekleideter Fußgänger<br />
wird dagegen bereits aus<br />
einer Entfernung von 40 bis<br />
50 Metern erkannt. Ist der Fußgänger<br />
gar mit reflektierender<br />
Kleidung unterwegs, wird er<br />
schon aus einer Entfernung von<br />
130 bis 160 Metern gesehen.<br />
Mittlerweile gibt es umfangreiche<br />
Möglichkeiten, Kleidung<br />
und Fahrzeuge (z.B. Fahrrad)<br />
mit gut funktionierenden<br />
Reflexmaterialien auszustatten.<br />
Solche Materialien sollten als<br />
persönliche Schutzausrüstung<br />
nach der Richtlinie 89/686/<br />
EWG auf Basis der europäischen<br />
Norm EN 13356<br />
(Reflektierendes Zubehör<br />
für den nicht-professionellen<br />
Bereich) zertifiziert sein und<br />
über ein CE-Zeichen verfügen.<br />
Häufig sind reflektierende<br />
Materialien bereits in die<br />
Kleidung eingewoben. Beim<br />
Kauf solcher Kleidung ist unbedingt<br />
auf das entsprechende<br />
CE-Zeichen zu achten.<br />
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