Schriftenreihe Verkehrssicherheit 14: „Risiko raus“ – Fachliche - DVR

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05.12.2012 Aufrufe

• Die Teilnehmer kennen die aktuellen Unfallzahlen im innerbetrieblichen Transport. • Aktuelle Entwicklungen in der Gesetzgebung sind präsent. • Weiterbildungsmöglichkeiten für Unternehmer und „Endverbraucher“ sind bekannt und können vermittelt werden. • Unternehmen können mit Schwerpunkt auf den innerbetrieblichen Transport besucht, beraten und Lösungsmöglichkeiten angeboten werden. • BG-spezifische Seminare können für verschiedene Teilnehmerkreise konzipiert, angeboten und durchgeführt werden. Zeitraum: schnellstmöglich 9.4.3. Innerbetriebliche und überbetriebliche Fachkräfte Bei dieser Personengruppe handelt es sich in der Ausbildungskaskade um die vorletzte Stufe. Diese Personen schulen letztendlich die Endverbraucher und bewirken Verhaltensänderungen mit unterschiedlichem Erfolg. Beispiel hierfür sind z. B. die Ausbilder von Gabelstaplerfahrern, Kranführern oder auch den Führungspersonen im Unternehmen, die für den Arbeitschutz verantwortlich sind. Voraussetzung für deren erfolgreichen Einsatz ist das o. g. 136 Erstellen geeigneter Medien- und Schulungsunterlagen. Seminarziele: • Die Teilnehmer können themenspezifische Teilnehmerkreise schulen und ausbilden. • Sie kennen die aktuellen Regelungen. • Sie kennen pädagogische Methoden und Mittel der Erwachsenenbildung und können diese anwenden. • Sie können Seminarkonzepte auf das eigene Unternehmen anpassen und modifizieren, wo erforderlich. Zeitraum: schnellstmöglich Bemerkung: Im Hinblick auf die unterschiedlichen Themenkreise wäre es sinnvoll, wenn Seminare für ähnliche Problemfelder im innerbetrieblichen Bereich auch mit vergleichbaren Mitteln und Methoden kommuniziert werden. Darüber hinaus sind – soweit noch nicht erfolgt – möglicherweise gleichlautende Weiterbildungsangebote zu überprüfen und – wo gegeben – inhaltlich anzugleichen. Mögliche Unterschiede in den Zielgruppen lassen natürlich keine Aussage zu, innerhalb welchen Zeitraums entsprechende Schulungen durchzuführen sind, doch – soweit vorhanden – sind entsprechende Regelungen auch anzuwenden. Ein Beispiel sind die Vorgaben für die Ausbildung von Gabelstaplerfahrern. 9.5. Qualitätssicherung der Ausbildung Durch den DGUV wurde zusammen mit der Konferenz der Präventionsleiter ein Papier zur Qualitätssicherung in der Ausbildung nach SBG VII verabschiedet. Dieses legt Standards und Methoden fest, um die Qualität von Schulungsmaßnahmen nachhaltig zu verbessern. Diese Methoden können auch auf all diese Schulungsmaßnahmen mit angewendet werden. Die Standards sind zwar festgelegt, eine Umsetzung zum Kampagnenbeginn ist jedoch nicht zu erwarten. Darüber hinaus sind noch nicht alle Berufsgenossenschaften diesem Qualitätsverbund verbindlich beigetreten. Dies trifft auch für die Unfallversicherungsträger der öffentlichen Hand zu. So wird vorgeschlagen – unabhängig von diesem Standard –, die bereits bestehenden Ausbildungsrichtlinien in einem eigenen System zu erfassen. Leider gibt es auch in der Praxis immer noch völlig

unterschiedliche Umsetzungen der Ausbildungsstandards. So sind die früher leider häufigen Ausbildungen von Gabelstaplerfahrern in einer Halb-Tages- Ausbildung in einer Gaststätte zwar weniger geworden, jedoch immer noch nicht vollständig verschwunden. Konkret könnte versucht werden, unter dem Schirm der Kampagne ein Label für entsprechend lizenzierte Ausbildungsbetriebe zu generieren. Wie dieses im Detail umgesetzt werden könnte, kann (sicherlich nur in Teilen) z. B. bei der entsprechenden Qualifizierung und Lizenzierung der Trainer der Pkw-Sicherheitstrainings über den deutschen Verkehrssicherheitsrat betrachtet werden. Analog gibt es auch entsprechende Programme im Bereich Ladungssicherung. Die Handhabung der Arbeitsmittel im Bereich Transport und Verkehr bedarf stetiger Schulung, Beratung und ausreichender Weiterbildung. Dies sollte im Rahmen der Kampagne entsprechend kommuniziert werden. [15] [16] [17] Ziel: Qualitätssicherung der Ausbilder Maßnahme: Zertifizierung der Ausbilder nach festgelegten Standards als Personenzertifizierung Zeitrahmen: 1 Jahr 9.6 Weitergehende Maßnahmen In einigen Branchen gibt es darüber hinaus unterschiedliche Einschätzungen von tatsächlichen Gefährdungen mit teilweise unterschiedlichen Schlussfolgerungen für Präventionskonzepte. Diese Problematik sollte auch im politischen Raum offen diskutiert werden. Es ist z.B. nur schwer nachvollziehbar, warum beim Umgang mit Handhubwagen oder auch elektrisch betriebenen Mitgängerflurförderzeugen im gewerblichen Bereich auf Grund der Gefährdungen eine Verwendung von Sicherheitsschuhen vorgesehen ist. Es gibt jedoch noch Branchen, wo die Umsetzung dieser Regelung nicht konsequent umgesetzt wird. Auf die verbindliche Regelung und Umsetzung wird im Hinblick auf die Befindlichkeiten der dort Beschäftigten teilweise verzichtet. Ein Unternehmer im Transportgewerbe hat z. B. hierdurch Kommunikationsprobleme, wenn er seinen Auslieferungsfahrern den Umgang mit Handhubwagen nur mit der entsprechenden persönlichen Schutzausrüstung gestattet, bei den Abnehmern, die diese Paletten dann weiter transportieren, eben dies dann nicht für erforderlich angesehen wird. Maßnahme: Vereinheitlichungen der Präventionskonzepte bei identischen Gefährdungen sollen angestrebt werden, um die Akzeptanz von Maßnahmen und Vorschriften zu verbessern Zeitrahmen: 1 Jahr 10. Schlusswort/ Zusammenfassung Mit dem innerbetrieblichen Transport spricht diese Kampagne ein Themenfeld an, was durch die tägliche Präventionsarbeit aller Unfallversicherungsträger in der Regel bereits intensiv betreut wird. Im Gegensatz zum öffentlichem Straßenverkehr sind die Gefährdungen jedoch einfacher direkt vor Ort ansprechbar und besichtigbar. Dies erleichtert die Ansprache der betroffenen Gruppen erheblich, da so eine Betreuung und Beratung der „Kunden“ vor Ort durch die Präventionsexperten – im Gegensatz zu öffentlichem Verkehrsraum – möglich ist. Diesen Vorteil gilt es zu nutzen. Darüber hinaus gibt es z.B mit der GDA eine Initiative, die sich schwerpunktmäßig ebenfalls auf diesen Bereich fokussiert. Diese Schnittmenge wird bereits genutzt, um Synergien 137

unterschiedliche Umsetzungen<br />

der Ausbildungsstandards. So<br />

sind die früher leider häufigen<br />

Ausbildungen von Gabelstaplerfahrern<br />

in einer Halb-Tages-<br />

Ausbildung in einer Gaststätte<br />

zwar weniger geworden,<br />

jedoch immer noch nicht<br />

vollständig verschwunden.<br />

Konkret könnte versucht werden,<br />

unter dem Schirm der<br />

Kampagne ein Label für entsprechend<br />

lizenzierte Ausbildungsbetriebe<br />

zu generieren.<br />

Wie dieses im Detail umgesetzt<br />

werden könnte, kann (sicherlich<br />

nur in Teilen) z. B. bei der<br />

entsprechenden Qualifizierung<br />

und Lizenzierung der Trainer<br />

der Pkw-Sicherheitstrainings<br />

über den deutschen <strong>Verkehrssicherheit</strong>srat<br />

betrachtet<br />

werden. Analog gibt es auch<br />

entsprechende Programme im<br />

Bereich Ladungssicherung.<br />

Die Handhabung der Arbeitsmittel<br />

im Bereich Transport<br />

und Verkehr bedarf stetiger<br />

Schulung, Beratung und ausreichender<br />

Weiterbildung. Dies<br />

sollte im Rahmen der Kampagne<br />

entsprechend kommuniziert<br />

werden. [15] [16] [17]<br />

Ziel: Qualitätssicherung der<br />

Ausbilder<br />

Maßnahme: Zertifizierung<br />

der Ausbilder nach festgelegten<br />

Standards als<br />

Personenzertifizierung<br />

Zeitrahmen: 1 Jahr<br />

9.6 Weitergehende<br />

Maßnahmen<br />

In einigen Branchen gibt es<br />

darüber hinaus unterschiedliche<br />

Einschätzungen von<br />

tatsächlichen Gefährdungen<br />

mit teilweise unterschiedlichen<br />

Schlussfolgerungen<br />

für Präventionskonzepte.<br />

Diese Problematik sollte auch<br />

im politischen Raum offen<br />

diskutiert werden. Es ist z.B.<br />

nur schwer nachvollziehbar,<br />

warum beim Umgang mit<br />

Handhubwagen oder auch<br />

elektrisch betriebenen Mitgängerflurförderzeugen<br />

im<br />

gewerblichen Bereich auf<br />

Grund der Gefährdungen eine<br />

Verwendung von Sicherheitsschuhen<br />

vorgesehen ist. Es gibt<br />

jedoch noch Branchen, wo die<br />

Umsetzung dieser Regelung<br />

nicht konsequent umgesetzt<br />

wird. Auf die verbindliche<br />

Regelung und Umsetzung wird<br />

im Hinblick auf die Befindlichkeiten<br />

der dort Beschäftigten<br />

teilweise verzichtet.<br />

Ein Unternehmer im Transportgewerbe<br />

hat z. B. hierdurch<br />

Kommunikationsprobleme,<br />

wenn er seinen Auslieferungsfahrern<br />

den Umgang mit Handhubwagen<br />

nur mit der entsprechenden<br />

persönlichen Schutzausrüstung<br />

gestattet, bei den<br />

Abnehmern, die diese Paletten<br />

dann weiter transportieren,<br />

eben dies dann nicht für erforderlich<br />

angesehen wird.<br />

Maßnahme: Vereinheitlichungen<br />

der Präventionskonzepte<br />

bei identischen Gefährdungen<br />

sollen angestrebt<br />

werden, um die Akzeptanz<br />

von Maßnahmen und Vorschriften<br />

zu verbessern<br />

Zeitrahmen: 1 Jahr<br />

10. Schlusswort/<br />

Zusammenfassung<br />

Mit dem innerbetrieblichen<br />

Transport spricht diese<br />

Kampagne ein Themenfeld<br />

an, was durch die tägliche<br />

Präventionsarbeit aller<br />

Unfallversicherungsträger<br />

in der Regel bereits intensiv<br />

betreut wird. Im Gegensatz<br />

zum öffentlichem Straßenverkehr<br />

sind die Gefährdungen<br />

jedoch einfacher direkt vor<br />

Ort ansprechbar und besichtigbar.<br />

Dies erleichtert die<br />

Ansprache der betroffenen<br />

Gruppen erheblich, da so<br />

eine Betreuung und Beratung<br />

der „Kunden“ vor Ort durch<br />

die Präventionsexperten – im<br />

Gegensatz zu öffentlichem<br />

Verkehrsraum – möglich ist.<br />

Diesen Vorteil gilt es zu nutzen.<br />

Darüber hinaus gibt es z.B mit<br />

der GDA eine Initiative, die<br />

sich schwerpunktmäßig ebenfalls<br />

auf diesen Bereich fokussiert.<br />

Diese Schnittmenge wird<br />

bereits genutzt, um Synergien<br />

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