Schriftenreihe Verkehrssicherheit 14: „Risiko raus“ – Fachliche - DVR
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1. Problem und<br />
Situationsanalyse<br />
Nach den Statistiken des<br />
DGUV ereignen sich annähernd<br />
25 Prozent aller in<br />
Deutschland gemeldeten<br />
Unfälle im Bereich der gewerblichenUnfallversicherungsträger<br />
beim innerbetrieblichen<br />
Transport. Darüber hinaus<br />
sind annähernd 1/3 aller<br />
tödlichen Unfälle im Unternehmen<br />
Transportunfälle.<br />
Diese Unfälle in den Fokus<br />
einer gewerbeübergreifenden<br />
Präventionskampagne<br />
zu rücken, war daher eine<br />
logische Konsequenz dieser<br />
Tatsache. Darüber erfolgt eine<br />
Wandlung des Wirtschaftsgeschehens<br />
im Hinblick auf<br />
die Globalisierung. Es wird<br />
zunehmend durch logistische<br />
Prozesse geprägt, so dass die<br />
effiziente und sichere Organisation<br />
des innerbetrieblichen<br />
Transports wesentlich die<br />
Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens<br />
mit beeinflusst. Dass<br />
diese Wirtschaftlichkeit ebenfalls<br />
mit dem Unfallgeschehen<br />
korreliert, liegt auf der Hand.<br />
Denn es gilt: Unfälle beim<br />
innerbetrieblichen Transport<br />
bedeuten für den logistischen<br />
Ablauf einen Bruch, der sich<br />
häufiger in Schäden an Material<br />
oder Ware äußert, jedoch<br />
leider nicht selten auch Verletzungen<br />
bis hin zum Tod von<br />
Menschen nach sich zieht.<br />
122<br />
Neben dem menschlichen<br />
Leid, den UnfäIle nach sich<br />
ziehen können, sind in den<br />
Zeiten knapper Margen solche<br />
Einschnitte in betriebliche<br />
Abläufe eine Belastung der<br />
betrieblichen Ergebnisse,<br />
die sogar unter Umständen<br />
zu einer Bedrohung der<br />
wirtschaftlichen Existenz der<br />
Unternehmen führen können.<br />
Folgerichtig muss sich eine<br />
Kampagne, die zum Ziel hat,<br />
die Sicherheit beim Transport<br />
und Verkehr zu erhöhen und<br />
die Unfälle in diesen Bereichen<br />
zu reduzieren, zwingend<br />
auch dem Bereich des Unfallgeschehens<br />
im innerbetrieblichen<br />
Transport widmen.<br />
2. Begriffsdefinition<br />
Um sich den Problemen der<br />
innerbetrieblichen Transportunfälle<br />
zu nähern ist es erforderlich,<br />
diesen doch eher weit<br />
gefassten Begriff zu definieren.<br />
Von Seiten der Unfallversicherungsträger<br />
gibt es hier zwar<br />
keine Definition im Sinne “...<br />
innerbetrieblicher Transport<br />
ist...“, jedoch wird über die<br />
Einordnung und die Klassifizierung<br />
von Unfällen eine Trennung<br />
von Unfällen „im Betrieb“<br />
und „im öffentlichen Straßenverkehr“<br />
vorgenommen.<br />
Dem innerbetrieblichen<br />
Bereich werden die Unfälle<br />
zugeordnet, welche innerhalb<br />
von betrieblichen Grenzen<br />
geschehen. Geschehen diese<br />
Unfälle im Zuge von Transportarbeiten,<br />
ist eine erste Definition<br />
der „innerbetrieblichen<br />
Transportunfälle“ festgelegt.<br />
Dabei ist es unerheblich,<br />
ob sich diese Unfälle beim<br />
Transport von Hand oder<br />
aber beim maschinellen<br />
oder maschinell unterstützten<br />
Transport ereignen. [1], [2]<br />
Darüber hinaus werden auch<br />
alle Unfälle dem innerbetrieblichen<br />
Transport zugerechnet,<br />
welche direkt im Zusammenhang<br />
mit Be- und Entladetätigkeiten<br />
in Verbindung<br />
stehen. In diesen Fällen ist es<br />
nicht erforderlich, dass diese<br />
Tätigkeiten zwingend auf dem<br />
Betriebsgelände passieren.<br />
Ein Unfall, z.B. beim Abladen<br />
beim Kunden – auch wenn<br />
auf der Straße abgeladen<br />
wird – zählt immer noch zum<br />
innerbetrieblichen Transport.<br />
Die Abgrenzung zu den<br />
Straßenverkehrsunfällen ist<br />
dann folgerichtig auf die<br />
Benutzung des öffentlichen<br />
Verkehrsraumes mit einem<br />
Fahrzeug (das nicht dem<br />
innerbetrieblichen Transport<br />
zugerechnet wird) festgelegt.