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Ausgabe 2005 - Cannstatter Volksfest

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<strong>Cannstatter</strong><br />

<strong>Volksfest</strong>zeitung<br />

Informationen des <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>vereins e.V. · <strong>Ausgabe</strong> 5/<strong>2005</strong><br />

Lesen Sie: <strong>Volksfest</strong> amerikanisch +++ Schaustellerei früher und heute +++ Historisches und Aktuelles


Meisterlich feiern im Dinkelacker Festzelt!<br />

Wo der Wasen<br />

am schönsten ist.<br />

Maß muss sein! Sammeln Sie jetzt 20 Wasenpunkte und genießen Sie eine Spaß-Maß<br />

für sagenhafte 3,60 € im Dinkelacker Festzelt auf dem <strong>Cannstatter</strong> Wasen! (Regulärer<br />

Preis: 7,20 €)! Je einen Wasenpunkt finden Sie jetzt auf den Flaschen von Dinkelacker<br />

<strong>Volksfest</strong>bier. Also dann: Auf´s Fest! Am besten, Sie reservieren schon jetzt Ihre Plätze —<br />

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Mit 20 Wasenpunkten<br />

gibt´s eine Maß für nur<br />

3,60 €!<br />

Infos im Handel beim Dinkelacker<br />

<strong>Volksfest</strong>bier oder unter www.dinkelacker.de


<strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2005</strong><br />

Liebe Festbesucher<br />

aus nah und fern,<br />

Stuttgart und Bad Cannstatt –<br />

das ist eine Verbindung mit<br />

vielen Facetten und Jubiläen. In<br />

diesem Jahr wird zum 100. Mal<br />

die Vereinigung der damals königlichen<br />

Haupt- und Residenzstadt<br />

Stuttgart und der Oberamtstadt<br />

Cannstatt gefeiert. Vier Jahre<br />

dauerten damals die Verhandlungen<br />

zwischen den Oberbürgermeistern<br />

von Gauss und von Nast,<br />

bis am 1. April 1905 die Vereinigung<br />

vollzogen werden konnte.<br />

Cannstatt, das 1933 den Titel Bad<br />

erhalten hat, ist seither ein Stadtbezirk<br />

der Landeshauptstadt.<br />

Mit der Vereinigung kam<br />

natürlich auch der <strong>Cannstatter</strong><br />

Wasen und damit das<br />

<strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong> zu Stuttgart.<br />

1818 hatten König Wilhelm I. und<br />

Königin Katharina das landwirtschaftliche<br />

Fest gestiftet, das den<br />

Bauern nach schweren Missernten<br />

und Hungersnöten wieder<br />

Zuversicht geben sollte. Sie wollten<br />

damit ein positives Zeichen<br />

setzen und den Bauern Mut machen.<br />

Das <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong><br />

und der Erntedank ist heute noch<br />

durch die 24 Meter hohe, mit den<br />

Früchten des Herbstes prächtig<br />

geschmückte Fruchtsäule nach<br />

außen sichtbar.<br />

Gründung<br />

1818 von König Wilhelm I. von<br />

Württemberg und seiner Frau<br />

Katharina.<br />

Dauer<br />

24. September – 9. Oktober <strong>2005</strong><br />

Energieverbrauch<br />

entspricht einer Kleinstadt mit<br />

35.000 Einwohnern<br />

Michael Föll, Erster Bürgermeister<br />

der Stadt Stuttgart<br />

Im Laufe von beinahe zwei Jahrzehnten<br />

hat sich natürlich das<br />

<strong>Volksfest</strong> verändert, aber keiner<br />

konnte damals ahnen, dass sich<br />

daraus einmal das größte Schaustellerfest<br />

der Welt entwickeln<br />

sollte. In diesem Jahr wird vom<br />

24. September bis 9. Oktober das<br />

160. <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong> gefeiert<br />

und darauf können alle – ob<br />

<strong>Cannstatter</strong> oder Stuttgarter –<br />

stolz sein.<br />

:: Zahlen :: Daten :: Fakten ::<br />

Festgelände<br />

68.000 m 2<br />

Auf diesem Fest gibt es viel zu sehen<br />

und zu erleben. Der Reiz des<br />

größten Festes der Schwaben ist in<br />

der Mischung aus Tradition und<br />

Moderne begründet. Sie reicht<br />

von den rasanten Fahrgeschäften<br />

und den nostalgischen traditionellen<br />

Karussells über die großen<br />

Bierzelte mit Trachtenkapellen<br />

und überschäumender Stimmung<br />

bis zu den gemütlichen Weinzelten.<br />

Auch das ist eine Facette des<br />

160. <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>es, die<br />

die mehr als drei Millionen Besucher<br />

aus aller Welt erleben können.<br />

Mit der großen Eröffnungsfeier<br />

im Schwabenbräu-<br />

Festzelt und dem traditionellen<br />

Fassanstich fällt am 24. September<br />

der Startschuss zum 160. <strong>Cannstatter</strong><br />

<strong>Volksfest</strong>. Ein Höhepunkt<br />

am Eröffnungswochenende ist außerdem<br />

der große Festumzug, der<br />

am Sonntag, 25. September, durch<br />

Bad Cannstatt bis zum Wasengelände<br />

führt. Lassen Sie sich von<br />

der Atmosphäre rund um die<br />

Fruchtsäule gefangen nehmen.<br />

Genießen Sie dieses Fest mit allen<br />

Sinnen und seien Sie herzlich willkommen<br />

zum 160. <strong>Cannstatter</strong><br />

<strong>Volksfest</strong> in Stuttgart.<br />

Michael Föll<br />

Wasenbürgermeister<br />

und Erster Bürgermeister<br />

der Stadt Stuttgart<br />

Schausteller und Wirte<br />

333 Betriebe<br />

Frontmeter der Betriebe<br />

5.000 Meter<br />

Bierpreis<br />

7,20 Euro (stabil seit 4 Jahren)<br />

:: Titelbild ::<br />

Die Fruchtsäule ist<br />

das weithin sichtbare<br />

Symbol für die bäuerlichen<br />

Ursprünge des<br />

<strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>es.<br />

3


4<br />

:: Höhepunkte ::<br />

Eröffnungsfeier<br />

und Fassanstich<br />

Samstag,<br />

24. September,<br />

11 Uhr, Schwaben<br />

Bräu-Festzelt<br />

<strong>Volksfest</strong>umzug<br />

Sonntag,<br />

25. September,<br />

11 Uhr<br />

Ökumenischer<br />

Gottesdienst<br />

Mittwoch,<br />

28. September,<br />

10 Uhr<br />

Hofbräu-Zelt<br />

Familientage<br />

Mittwoch,<br />

28. September und<br />

5. Oktober<br />

Start der<br />

Heißluftballons<br />

Montag, 3. Oktober,<br />

ca. 14 Uhr (witterungsabhängig!)<br />

Musik-<br />

Großfeuerwerk<br />

Dienstag,<br />

27. September,<br />

ab 21 Uhr<br />

<strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2005</strong><br />

Das 160. <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong> lockt mit traditionellem Festzug,<br />

mit zünftiger Festzelt-Stimmung und rasanten Fahrvergnügen<br />

Festzug, Festbier, Festvergnügen<br />

Vom 24. September bis zum 9. Oktober <strong>2005</strong> wird in<br />

Stuttgart wieder das größte Schaustellerfest der Welt<br />

fröhlich und ausgiebig gefeiert! Dabei kann das <strong>Cannstatter</strong><br />

<strong>Volksfest</strong> bereits auf eine lange Tradition zurückblicken.<br />

1818 wurde – nach Jahren zahlreicher Missernten<br />

und Hungersnot – dem darbenden Volk von König<br />

Wilhelm I. und seiner russischen Gemahlin Katharina ein<br />

landesweites „Erntedankfest” geschenkt. Die 24 Meter<br />

hohe Fruchtsäule stand schon damals auf dem Wasen<br />

und gilt heute als Wahrzeichen des beliebten Wasenfestes<br />

– zu dem mittlerweile Millionen von Besuchern aus<br />

nah und fern kommen.<br />

Am Samstag, den 24. September<br />

<strong>2005</strong>, wird das<br />

größte Fest der Schwaben mit<br />

dem traditionellen Fassanstich im<br />

Schwaben Bräu-Festzelt humorvoll<br />

und spritzig eröffnet. Dann<br />

kommt Bewegung auch auf das<br />

Wasengelände: Die Fahrgeschäfte<br />

drehen sich und die Bierzelte öffnen<br />

ihre Pforten. Riesenrad, Achterbahn,<br />

Kettenkarussell, Zuckerwatte,<br />

Bratwürste, Göckele und<br />

Bier – alles, was zu einem Fest für<br />

die ganze Familie so gehört, wird<br />

täglich von 12 bis 23 Uhr angeboten.<br />

Samstags, sonn- und feiertags<br />

von 11 bis 23 Uhr.<br />

In den großen Festzelten, die jeweils<br />

bis zu 5.000 Besuchern<br />

Platz bieten, läuft der Bierhahn<br />

nahezu ununterbrochen und für<br />

das leibliche Wohl ist mit schwäbischen<br />

Gerichten wie Käsespätzle,<br />

Maultaschen, Rostbraten oder<br />

Schupfnudeln mit Kraut bestens<br />

gesorgt. Die Festwirte garantieren<br />

mit einem abwechslungsreichen<br />

Programm für beste Unterhaltung<br />

und ausgelassene Stimmung in<br />

den zünftig geschmückten Zelten.<br />

Die Verantwortung für dieses<br />

riesige Fest liegt erstmals in<br />

Händen der neu geschaffenen<br />

Veranstaltungsagentur in.stuttgart.<br />

Marcus Christen kümmert<br />

sich mit seiner Mannschaft seit<br />

Mitte Januar um das <strong>Cannstatter</strong><br />

<strong>Volksfest</strong>. Gleich zwei neue Festwirte<br />

kann er präsentieren: Peter<br />

Brandl betreibt das Fürstenberg-<br />

Zelt und Sonja Renz das neue Arcadia-Erlebniszelt.<br />

Neben der Er-<br />

Marcus Christen,<br />

der neue Mr. <strong>Volksfest</strong><br />

öffnung, die in diesem Jahr im<br />

Schwaben Bräu-Festzelt Laub<br />

stattfinden wird, ist natürlich der<br />

große Umzug am Sonntag, 25. 9.<br />

um 11 Uhr ein ganz besonderer<br />

Höhepunkt. Ein glanzvolles Highlight<br />

ist das Musikfeuerwerk am<br />

Dienstag, 27. 9. um 21.45 Uhr.<br />

Für Familien lohnt sich ein Besuch<br />

des <strong>Volksfest</strong>es besonders<br />

mittwochs, am 28. 9. und 5. 10.<br />

An den beiden Familientagen gibt<br />

es stark reduzierte Preise auf<br />

dem ganzen Wasen. Bei schönem<br />

Wetter erwartet die Besucher am<br />

Montag, 3.10. ab 14 Uhr der Start<br />

von rund vierzig Heißluftballons<br />

direkt vom <strong>Cannstatter</strong> Wasen.<br />

Das verspricht ein ganz besonderes<br />

Erlebnis zu werden. „Das<br />

<strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong> ist das<br />

größte Fest des Landes. Wir wol-


len seinen Stellenwert weiter festigen<br />

und dafür sorgen, dass es<br />

ein großes Erlebnis ist, den Wasen<br />

zu besuchen”, sagt Marcus<br />

Christen. Dafür will er nicht nur<br />

in Baden-Württemberg, sondern<br />

auch in den angrenzenden Ländern<br />

kräftig die Werbetrommel<br />

rühren.<br />

Das 160. <strong>Volksfest</strong><br />

bietet sieben große<br />

Zelte, zwei<br />

Weinzelte und rund<br />

350 Schaustellerbetriebe<br />

von der Achterbahn bis zum Gemüseraspelverkäufer.<br />

Neue Fahrattraktionen<br />

sind nicht zu erwarten,<br />

da die Schausteller in der<br />

momentanen wirtschaftlichen Situation<br />

nicht in der Lage sind,<br />

Millionen für Neuentwicklungen<br />

auszugeben. Der SWR berichtet<br />

ausführlich im Südwestfernsehen<br />

von der Eröffnung, dem Umzug,<br />

im Fröhlichen Feierabend<br />

und täglich im Wasen-TV in der<br />

Landesschau um 18.45 Uhr.<br />

Auch für Souvenirjäger hält<br />

in.stuttgart ein ganzes Sortiment<br />

bereit. Vom Sammlerbierkrug<br />

über T-Shirts in allen Varianten,<br />

bis hin zu Caps und Keyholdern<br />

reicht das Sortiment. Ein<br />

Wasenpass bietet die Möglichkeit<br />

richtig Geld zu sparen.<br />

Zehn Gutscheine,<br />

vom Festbier über das<br />

obligatorische <strong>Volksfest</strong>göckele<br />

und freies<br />

Parken bis zum Wellenflug<br />

und Fotoschießen, beinhaltet<br />

der Wasenpass. Er entspricht<br />

einem Wert von 39,60<br />

Euro, kostet aber nur 19,65 Euro.<br />

Weitere Wasenpässe für Kinder,<br />

Senioren und Familien bieten<br />

ähnliche Vergünstigungen. Der<br />

Wasenpass-Overnight bietet zudem<br />

die Möglichkeit zur kostengünstigen<br />

Übernachtung. Mehr<br />

dazu erfahren können Sie unter:<br />

www.wasenpass.de.<br />

Wulf Wager<br />

:: Information ::<br />

Veranstalter<br />

in.stuttgart Veranstaltungsgesellschaft<br />

mbH & Co. KG<br />

Am Kochenhof 16 · 70192 Stuttgart<br />

Tel. +49 (0)711 / 2 58 91 51<br />

Fax +49 (0)711 / 2 58 91 59<br />

volksfest@in.stuttgart.de<br />

www.cannstatter-volksfest.de<br />

Info-Hotline 01 80 / 5 55 29 17<br />

Fundbüro<br />

Wer auf dem <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong> Schlüssel,<br />

Geldbeutel oder andere Dinge verloren hat,<br />

wende sich an das Fundbüro: Tel. 4 80 41-407<br />

Heimweghilfe<br />

Gäste, die mit dem Pkw zum <strong>Volksfest</strong> anreisen<br />

und nach dem Besuch nicht mehr fahrtüchtig<br />

sind, werden von ehrenamtlichen Mitarbeitern<br />

mit dem eigenen Auto nach Hause gefahren.<br />

Tel. 5 59 51 14<br />

Helmaufbewahrung<br />

Hier können Wasengäste, die auf zwei<br />

Rädern kommen, während der Öffnungszeiten<br />

des <strong>Volksfest</strong>es ihren Helm deponieren.<br />

Tel. 4 80 41-407<br />

Jugendamt<br />

Das Jugendamt ist ständig vertreten und<br />

kontrolliert die Einhaltung des Jugendschutzgesetzes.<br />

Kindersammelstelle<br />

Verloren gegangene Kinder werden in der<br />

Kindersammelstelle betreut. Tel. 55 76 22<br />

Rotes Kreuz<br />

Das Deutsche Rote Kreuz übernimmt die<br />

ärztliche Erstversorgung auf dem Wasen.<br />

Tel. 55 76 22<br />

5


SSB<br />

VVS<br />

SSB<br />

VVS<br />

Stuttgart Zentrum<br />

Wasenplan<br />

Öffentliche<br />

Verkehrsmittel<br />

1 Hofbräu-Zelt<br />

Grandl’s Festzeltbetriebe<br />

2 Dinkelacker Festzelt<br />

Festwirt-Familien Klauss<br />

3 Schwaben Bräu-Festzelt<br />

Alexander Laub<br />

4 Arcadia-Erlebniszelt<br />

Sonja Renz<br />

5 Fürstenberg-Zelt<br />

Peter Brandl<br />

6 <strong>Cannstatter</strong> Oberamt<br />

Weinzelt Zaiß<br />

7 Krämermarkt<br />

8 Wasenwirt<br />

Familie Weeber<br />

9 Göckelesmaier<br />

Familie Maier<br />

10 Weinzelt Stamerhof<br />

11 Französisches Dorf<br />

7<br />

Parkplätze: Im Bereich des <strong>Cannstatter</strong> Wasens stehen Parkplätze zur Verfügung.<br />

Wir empfehlen trotzdem die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Falls Sie von außerhalb<br />

mit dem Pkw anreisen, nutzen Sie bitte auch die ausgeschilderten P+R-Plätze.<br />

Auskünfte gibt es bei der Deutschen Bahn AG, Telefon 01805 / 99 66 33 und beim VVS Verkehrs- und<br />

Tarifverbund Stuttgart GmbH, Telefon 0711 / 1 94 49.<br />

6<br />

Neckar<br />

Öffentliche Verkehrsmittel: Die Stadtbahn-<strong>Volksfest</strong>linie U 11 verkehrt vom Hauptbahnhof<br />

(Arnulf-Klett-Platz) über den Berliner Platz, Rotebühlplatz, Charlottenplatz direkt zum <strong>Cannstatter</strong> Wasen<br />

und zurück zum Hauptbahnhof.<br />

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 12 bis 23 Uhr, Samstag/Sonntag und Feiertag von 11 bis 23 Uhr<br />

6<br />

<strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2005</strong><br />

✆<br />

12 <strong>Cannstatter</strong><br />

<strong>Volksfest</strong>verein<br />

Touristik-Information<br />

i-Punkt · Fruchtsäule<br />

A in.stuttgart Veranstaltungsleitung<br />

B Polizei<br />

C Heimweghilfe<br />

D Fundbüro<br />

E Kindersammelstelle<br />

F Helmaufbewahrung<br />

5<br />

8<br />

✆<br />

4<br />

9<br />

3<br />

10<br />

2<br />

12<br />

1<br />

Info-Hotline 01 80 / 5 55 29 17<br />

www.cannstatter-volksfest.com<br />

SSB<br />

VVS<br />

TAXI<br />

✆<br />

11<br />

Schleyerhalle<br />

Stadion<br />

A, B, C, D, E, F<br />

N<br />

W O<br />

S


8<br />

<strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2005</strong><br />

König Wilhelm stiftete 1818 das<br />

„Landwirthschaftliche Fest zu Kannstadt”<br />

Riesenrad, Bullen,<br />

Göckele und Bier<br />

Bunt blinkende Lichter, Quietschen und Rattern von unbekannten<br />

Maschinen, der Duft von gebrannten Mandeln,<br />

Göckele und Steckerlfisch, fröhliche Menschen allen<br />

Alters, dazwischen der immer wieder zu hörende Ruf<br />

des Kapellmeisters in einem der großen Festzelte: „Die<br />

Krüge hoch!” Kein Zweifel, in Bad Cannstatt ist wieder<br />

<strong>Volksfest</strong>zeit. Rund drei Millionen Festfreudige tummeln<br />

sich alljährlich seit 1818 auf dem größten Schaustellerfest<br />

der Welt.<br />

Der unvorstellbar gewaltige<br />

Ausbruch des Vulkans<br />

Tambora in Indonesien 1815<br />

führte zu einer klimatischen Kata-<br />

strophe in Europa. Durch die Explosion<br />

wurden rund 100 Kubikkilometer<br />

Gestein, Asche und<br />

Staub bis in 70 Kilometer Höhe<br />

Ländliche Gebräuche in Württemberg:<br />

das <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>, Zeichnung von Johann Baptist Pflug<br />

geschleudert und verdunkelten<br />

den Himmel. Die Sprengkraft entsprach<br />

etwa 170 000 Hiroshimabomben.<br />

Die Druckwellen waren<br />

in 1500 Kilometern Entfernung<br />

noch wahrnehmbar. Zehntausend<br />

Menschen starben direkt<br />

durch den Ausbruch, rund hunderttausend<br />

durch die Folgen.<br />

Denn die Staubteilchen wurden<br />

durch Luftströmungen um die<br />

ganze Erde verteilt und verursachten<br />

sogar noch in Europa<br />

Missernten und Hungersnöte.<br />

Der Winter 1815/16 war in Württemberg<br />

der kälteste, seit es Wetteraufzeichnungen<br />

gibt. Der folgende<br />

Sommer fiel aus. Die Kartoffeln<br />

verfaulten in den Äckern.<br />

Schnee bis in den Mai und lang<br />

anhaltende Regenfälle, peitschende<br />

Gewitter und Hagel in<br />

den Wachstumsperioden wechselten<br />

einander ab und machten<br />

das Einbringen von Ernten in den<br />

Jahren 1815 und 1816 nahezu<br />

unmöglich. Im ganzen Land hungerten<br />

die Menschen. Das wenige<br />

Mehl, das noch vorhanden<br />

war, wurde mit Sägemehl gestreckt,<br />

zur Aussaat gesteckte<br />

Kartoffeln wurden wieder ausgegraben.<br />

Die Not der Bevölkerung<br />

war unbeschreiblich. Schlechter<br />

konnte die Ausgangslage des jungen<br />

König Wilhelm I., der 1816<br />

Württembergs Regent wurde,<br />

nicht sein. Sein Schwager, Zar<br />

Nikolaus von Russland, half mit<br />

Getreidelieferungen, das größte<br />

Elend zu lindern. Als dann im<br />

Jahr 1817 der erste Erntewagen<br />

wieder eingebracht wurde, kam<br />

König Wilhelm und seiner russi-


schen Frau Katharina die glorreiche<br />

Idee, ein landwirtschaftliches<br />

Fest zu stiften, das alljährlich am<br />

Geburtstag seiner Majestät, dem<br />

28. September, auf dem <strong>Cannstatter</strong><br />

Wasen stattfinden sollte.<br />

Zum ersten Fest 1818, das nur<br />

einen Tag dauerte, strömten<br />

mehr als 30 000 Besucher, und<br />

das zu einer Zeit, da die Oberamtsstadt<br />

Cannstatt selbst nur etwa<br />

3000 Einwohner hatte. Das<br />

Fest sollte die Bauern ermutigen.<br />

Als Belohnung für herausragende<br />

landwirtschaftliche Leistungen<br />

stiftete das Königspaar Geld- und<br />

Ehrenpreise. Zur gleichen Zeit<br />

gründete das beliebte Monarchenpaar<br />

eine landwirtschaftliche<br />

Unterrichtsanstalt auf Schloss<br />

Hohenheim und legte damit den<br />

Grundstein für die heutige landwirtschaftliche<br />

Fakultät. Diese<br />

und andere herausragende Leistungen,<br />

wie die Entwicklung des<br />

zweischarigen Pfluges, der noch<br />

heute als „Goldener Pflug” im<br />

Deutschen Landwirtschaftsmuseum<br />

in Hohenheim zu bewundern<br />

ist, verschafften dem jungen<br />

Monarchen die Titel „König der<br />

Landwirte” und „Landwirt unter<br />

den Königen”.<br />

Vom Landwirtschaftsfest<br />

zum<br />

Volksvergnügen<br />

Die Prämierung von Zuchtleistungen<br />

der württembergischen<br />

Bauern und die Darstellung der<br />

landwirtschaftlichen Leistungsfähigkeit<br />

waren die zentralen Themen<br />

des Festes. Doch schon beim<br />

ersten Fest siedelten sich im Umfeld<br />

der Agrarleistungsschau Versorgungs-<br />

und Schaustellerbuden<br />

an. Sie lockten mit Sauerkraut<br />

und Würsten, allerhand süßen<br />

Leckereien, ein Markt ergänzte<br />

die kulinarischen Angebote. Das<br />

fahrende Volk stellte die stärksten<br />

Männer, die dicksten Frauen und<br />

sonstige Kuriositäten zur Schau.<br />

Mit der Zeit wurde das „Landwirthschaftliche<br />

Fest zu Kannstadt”<br />

zum <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>,<br />

wuchs und gewann an Bedeutung.<br />

Im 19. Jahrhundert dauerte<br />

es zunächst nur einen einzigen,<br />

später drei, dann vier und ab den<br />

1920er Jahren schließlich fünf<br />

Tage. Zu Beginn der 1950er Jahre<br />

wurde der Wasen auf zunächst<br />

zehn, später zwölf und seit 1972<br />

auf die heute üblichen 16 Festtage<br />

ausgedehnt.<br />

Zunächst gab es nur wenige<br />

so genannte <strong>Volksfest</strong>-Buden<br />

mit Schaustellern und Bierausschank.<br />

Sie wurden zugunsten<br />

der königlichen Loge und der Honoratiorentribünen<br />

an den Rand<br />

des eigentlichen Festgeländes<br />

verbannt. Bereits 1860 kam es in-<br />

folge der zunehmenden Schaustellerzahlen<br />

zu der heute typischen<br />

Anordnung in drei Hauptstraßen<br />

und zahlreiche Nebenstraßen,<br />

um den von Jahr zu Jahr<br />

wachsenden Besucherzahlen genügend<br />

Platz zu lassen. Heute machen<br />

rund 350 Betriebe das<br />

<strong>Cannstatter</strong> Volkfest zum größten<br />

Schaustellerfest der Welt. Rund<br />

drei bis vier Millionen Besucher<br />

lockt der Wasenspaß an.<br />

Das <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong> in der Mitte des 19. Jahrhunderts.<br />

Im Hintergrund die Königsloge mit der Fruchtsäule und der<br />

Pferderennbahn<br />

<strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2005</strong><br />

Schmuckstück<br />

vom Hofbaumeister<br />

In den ersten Jahrzehnten konzentrierte<br />

sich das Hauptgeschehen<br />

des landwirtschaftlichen Festes<br />

auf das Vorführoval, an dessen<br />

dem Neckar zugewandten Seite<br />

König Wilhelm eine Tribüne mit<br />

Königsloge bauen ließ. Dazu beauftragte<br />

er seinen Hofbaumeister<br />

Nikolaus Thouret, der auch<br />

den <strong>Cannstatter</strong> Kursaal erbaut<br />

hatte. Dieser schuf mit der hoch<br />

über der Königsloge in den Himmel<br />

ragenden Fruchtsäule ein<br />

bäuerliches Erntedanksymbol,<br />

das noch heute Wahrzeichen des<br />

<strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>es ist, obwohl<br />

das Landwirtschaftliche<br />

Hauptfest nur noch alle vier Jahre<br />

stattfindet. Die 23 Meter hohe<br />

Fruchtsäule trägt an ihrer Spitze<br />

eine mit den Früchten des Feldes<br />

gefüllte Schale und wird nur vom<br />

größten transportablen Riesenrad<br />

der Welt überragt.<br />

Zu König Wilhelms Zeiten fanden<br />

in der Arena vor der Tribüne<br />

Pferderennen, Viehkörungen<br />

und Festzüge statt, so auch<br />

der berühmte, zeichnerisch komplett<br />

festgehaltene „Festzug der<br />

Württemberger” zum 25-jährigen<br />

Regierungsjubiläum König Wilhelms.<br />

Zehntausend Württemberger<br />

aus allen Oberämtern marschierten<br />

zur Huldigung des Monarchen<br />

durch Stuttgart und anderntags<br />

über das <strong>Volksfest</strong>oval –<br />

der erste <strong>Volksfest</strong>umzug. Heute<br />

ist der Umzug am ersten Festsonntag<br />

einer der Highlights des<br />

<strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>es. Rund<br />

hundert historische Gruppen von<br />

der Bürgerwehr über Schäfertanzgruppen<br />

und berufsständische<br />

Festwagen bis hin zu Trachtengruppen<br />

und Musikkapellen<br />

gestalten diesen farbenprächtigen<br />

Lindwurm. Noch heute nehmen<br />

Trachten- und Berufsgruppen am<br />

Umzug teil, die bereits 1841 dabei<br />

waren. Besondere Höhenpunkte<br />

sind Festwagennachbauten aus<br />

dieser Zeit.<br />

Lichterglanz und<br />

Mandelduft<br />

Das <strong>Volksfest</strong> ist längst ein Landesfest<br />

geworden. Klar, dass auch das<br />

Südwestfernsehen regelmäßig davon<br />

berichtet. Die Eröffnung am<br />

9


ersten <strong>Volksfest</strong>samstag, der<br />

<strong>Volksfest</strong>umzug, der „Fröhliche<br />

Feierabend”, ein „Treffpunkt”<br />

und weitere Berichterstattungen<br />

der Landesschau unterstreichen<br />

die Bedeutung des Festes.<br />

Den schönsten Reiz übt das<br />

<strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong> in den<br />

frühen Abendstunden aus. Die<br />

bunt flackernden Lichter der<br />

Geisterbahnen, der Autoscooteranlagen,<br />

der Karussells und der<br />

vielen rasanten Schaustellergeschäfte,<br />

bei denen es einem<br />

schon beim Zuschauen schwindelig<br />

wird, vermengen sich mit<br />

den vielfältigsten Düften von gebrannten<br />

Mandeln, Steckerlfisch,<br />

Pizza und anderem mehr zu einem<br />

die Sinne betörenden eigenwilligen<br />

Gemisch.<br />

Wer’s deftig mag, muss sich<br />

rechtzeitig einen Platz in einem<br />

der großen Festzelte sichern.<br />

Hier fließt das Bier in Strömen<br />

und am Abend tobt die von den<br />

Musikanten angeheizte Stimmung<br />

10<br />

<strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2005</strong><br />

Gruß-Postkarte vom <strong>Volksfest</strong> um 1900<br />

schnell, sodass kurzerhand das<br />

ganze Zelt auf den Bänken steht<br />

und singt. Wer sich diesem kollektiven<br />

Biertaumel entziehen<br />

möchte, findet in einem der kleineren<br />

Bierzelte oder in den gemütlichen<br />

Weinzelten ein lauschigeres<br />

Plätzchen.<br />

Schließlich gibt es in Cannstatt<br />

eine weltweit einmalige<br />

Initiative, die Heimweghilfe. Wer<br />

mit dem Auto auf den Wasen<br />

kommt und mehr getrunken hat,<br />

als es die Straßenverkehrsordnung<br />

zulässt, kann sich im eigenen<br />

Kfz von einem ehrenamtlichen<br />

Fahrer nach Hause fahren<br />

lassen. Schließlich ist der Führerschein<br />

schon bei 0,3 Promille gefährdet,<br />

also bereits nach einer<br />

halben Maß. Der Service ist kostenlos,<br />

lediglich die Taxikosten<br />

für die Rückfahrt des Fahrers<br />

müssen bezahlt werden.<br />

Natürlich heißt es auch auf dem<br />

<strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong> „schneller,<br />

höher, weiter”. Die Angebote der<br />

Schausteller werden immer spektakulärer.<br />

Kaum überschaubar ist<br />

die Zahl der Fahrgeschäfte, in denen<br />

man um die eigene Achse<br />

vertikal, horizontal und dann<br />

auch noch gewirbelt und gedreht<br />

wird. Doch auf dem <strong>Cannstatter</strong><br />

Wasen haben auch die Traditionsgeschäfte<br />

ihren Platz: ein über<br />

hundert Jahre altes Kettenkarussell,<br />

das seine Runden zum Klang<br />

eines alten Orchestrions dreht;<br />

der Vogeljakob mit seinen Vogelpfeifchen,<br />

die stärksten Männer<br />

der Welt, der Weltmeister der<br />

Scherenschneider, Wahrsager<br />

und das gute alte Kasperletheater.<br />

Trotz der schrillen und alles dominierenden<br />

Welt der elektronischen<br />

Medien ist das <strong>Cannstatter</strong><br />

<strong>Volksfest</strong> ein Ort des Außergewöhnlichen,<br />

des Exotischen und<br />

des bunten Fremdartigen; ein<br />

Fest, das alle Sinne erfüllt, Tradition<br />

und Moderne miteinander<br />

verknüpft und das zu besuchen<br />

sich für die ganze Familie lohnt.<br />

Wulf Wager<br />

:: Wasen-TV ::<br />

<strong>Volksfest</strong>eröffnung<br />

Samstag,<br />

24. September, 11 Uhr<br />

<strong>Volksfest</strong>umzug<br />

Sonntag,<br />

25. September,<br />

20.15–21.45 Uhr<br />

Fröhlicher<br />

Feierabend<br />

Freitag, 30. September<br />

20.15–21.15 Uhr<br />

Treffpunkt<br />

Sonntag, 2. Oktober,<br />

18.45–19.15 Uhr<br />

Landesschau<br />

Mo.–Fr. ab 18.45 Uhr


2 S T A R K E P A R T N E R<br />

F A R B E N<br />

- Maler- und Tapezierarbeiten<br />

- Teppichböden<br />

- Hochwertige Lackierungen<br />

- NEUE Farbtechniken<br />

&<br />

- ASBEST Sanierung,<br />

gem. TRGS 519<br />

- Betonsanierung mit<br />

Güteüberwachung BFI<br />

- Fassadensanierung<br />

- Fußbodenbeschichtung<br />

gem. WHG<br />

- Korrosionsschutz<br />

Heinrich-Ebner-Straße 4<br />

70372 Stuttgart<br />

Tel.: 07 11 / 95 59 11- 0<br />

Fax: 07 11 / 95 59 11 - 30<br />

maler@kauderer.de<br />

www.kauderer.de<br />

FASSADEN<br />

Das <strong>Volksfest</strong> im Internet:<br />

Heinrich-Ebner-Straße 2<br />

70372 Stuttgart<br />

Tel.: 07 11 / 95 59 11- 0<br />

Fax: 07 11 / 95 59 11- 33<br />

Ast@kauderer.de<br />

www.kauderer.de<br />

www.wasen.de<br />

www.cannstatter-volksfest.com<br />

www.cannstatter-volksfestverein.de<br />

04 - GA3<br />

Grandl’s Zelt<br />

auf dem <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong><br />

• Täglich ein ganzer Ochse am Spieß<br />

• Wechselnde Musikkapellen<br />

• 16 Tage Stimmung und gute Laune!<br />

Zahlreiche Programmhighlights! u.a.<br />

25. September: Captain Jack<br />

27. September: BILD-Festzelthammer<br />

3. Oktober: Trachtenmodenschau und Wahl der Bierkönigin<br />

Nähere Infos: www.grandl.com<br />

Reservierungs-Hotline:<br />

Tel.: 0711/54 01 666<br />

. . . beim<br />

Grandl trifft<br />

mr sich!


„Auf zum Wasa!”<br />

Cannstatt<br />

und sein <strong>Volksfest</strong><br />

0 Berittene Polizei<br />

1 ‘s <strong>Volksfest</strong>-Früchtle<br />

2 Fahnenschwinger und Fanfarenzug<br />

der Niederburg<br />

Konstanz<br />

3 Schwaben Bräu Sechser-<br />

Prachtgespann<br />

4 Festkutsche Festwirt Laub<br />

5 <strong>Cannstatter</strong> Bläserkreis<br />

<strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>verein:<br />

6 Standarte<br />

7 Der Präsident:<br />

S.K.H. Carl Herzog von<br />

Württemberg<br />

8 Kindergruppe<br />

9 Festwagen „<strong>Cannstatter</strong><br />

Kanne”<br />

10 Trachtengruppe<br />

11 Ehrenkutschen<br />

12 Musikverein Feuerbach<br />

13 Festwagen „Schausteller<br />

und Marktkaufleute”<br />

14 Festkutsche „Schaustellerfrauen”<br />

15 Schwaben International<br />

16 Spielmannszug & Fanfarenchor<br />

des Kübelesmarkts<br />

Bad Cannstatt<br />

17 Festwagen „<strong>Cannstatter</strong><br />

Fruchtsäule” von 1841<br />

18 Trachtengruppe des Kübelesmarkts<br />

Bad Cannstatt<br />

12<br />

<strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2005</strong><br />

Der bunte Höhepunkt<br />

Der große Festzug am<br />

Sonntag, 25. Sept., 11 Uhr<br />

Erleben Sie einen der schönsten und farbenprächtigsten<br />

Festumzüge des Landes. Über 30 herrlich geschmückte<br />

Festwagen, Zünfte, Trachtengruppen, Musikkapellen,<br />

historische Gruppen und rund 100 Pferde, Geißen,<br />

Schweine, bieten ein unvergessliches Erlebnis. Seit der<br />

Gründung des <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>es gehören Umzüge<br />

zu den Wasen-Höhepunkten.<br />

„Baurawerk isch koi<br />

Schleckhafa”<br />

Bäuerliches<br />

früher und heute<br />

19 Schweinetrieb der bäuerlichen<br />

Erzeugergemeinschaft<br />

Schwäbisch Hall<br />

20 Veteranenclub<br />

Bretzenacker: Festwagen<br />

„Handarbeiten”<br />

21 Festwagen<br />

„Küchenarbeiten”<br />

22 Festwagen „Mühle”<br />

23 Spielmannszug Ulm-Lehr<br />

24 Festwagen „Filder-Spitzkraut”<br />

aus Sielmingen<br />

25 Zwölfer-Weißziegengespann<br />

von Carl Gerster<br />

26 Kuhgespann mit Heuwagen<br />

von Roland Wuhrer aus<br />

Schömberg<br />

27 Der Engelwirt aus Walldürn<br />

28 Musikkapelle Zwiefaltendorf<br />

29 Festwagen „Schloss Zwiefaltendorf”<br />

30 Festwagen „Pfarrhaus”<br />

„So isch’s no au wieder!”<br />

100 Jahre Vereinigung<br />

Cannstatt und Stuttgart<br />

31 Fischerstechen-Festwagen<br />

des Kübelesmarkts Bad<br />

Cannstatt<br />

32 Cosmas und Damian, Patrone<br />

der ev. Stadtkirche<br />

33 Musikverein Bad Cannstatt<br />

34 Bezirksbeirat Bad Cannstatt<br />

35 Festwagen „Rohrtrunk” der<br />

Weingärtner Bad Cannstatt<br />

36 <strong>Cannstatter</strong> Riesentrauben<br />

des Gartenbauvereins Bad<br />

Cannstatt<br />

37 Festwagen „<strong>Cannstatter</strong><br />

Oberamt”<br />

38 Musikverein Stuttgart-Hofen<br />

39 Festwagen „Sport vor 100<br />

Jahren” des Turnerbundes<br />

Bad Cannstatt 1892<br />

40 Festwagen „<strong>Cannstatter</strong><br />

Marktstraße” der CDU Bad<br />

Cannstatt<br />

41 Spielmannszug der Gesellschaft<br />

Zigeunerinsel und<br />

„Les Geules Seches” aus<br />

Limoges<br />

42 Stuttgarter Hofbräu Achter-<br />

Prachtgespann<br />

43 Königlich-württembergisches<br />

Hofbräuregiment<br />

44 Festkutsche Festwirt Grandl<br />

„Kleider machet d’Leut!”<br />

Die schönsten Trachten<br />

aus nah und fern<br />

45 Goldhauben-Gruppe aus<br />

Bad Füssing<br />

46 Musikverein Dettingen<br />

(Horb)<br />

47 Heimat- und Museumsverein<br />

Wittendorf<br />

48 Festwagen „Erntedank”<br />

49 Trachtengruppe Wittendorf<br />

50 Musikverein Dettingen<br />

(Iller)<br />

51 Trachtengruppe „Kretta-<br />

Leit” aus Dettingen (Iller)<br />

52 Hochzeitszug der Trachtengruppe<br />

„Nowa Niwa” aus<br />

Neuzauche/Brandenburg<br />

53 Musikverein Baienfurt<br />

54 Sorbische Trachtengruppe<br />

Seidewinkel<br />

55 Stadtkapelle Hayingen<br />

56 Trachtengruppe Hayingen<br />

57 Heimat- & Volkstrachtenverein<br />

„Edelweiß”, Landsberg<br />

am Lech<br />

58 Musikcorps Niedernberg<br />

59 Taufzug der Schwarzwälder<br />

Trachtengruppe Schömberg<br />

60 Musikverein Steinheim<br />

61 Trachten- und Volkstanzgruppe<br />

Furtwangen<br />

62 Trachtenkapelle Betzingen<br />

63 Betzinger Trachten des<br />

Schwäbischen Albvereins<br />

Betzingen<br />

64 Musikverein Stadtkapelle<br />

Waldenbuch<br />

65 Südwestdeutscher Gautrachtenverband<br />

„Schaffa, schaffa,<br />

Häusle baua!”<br />

Berufsständische<br />

Gruppen<br />

66 Historische Gruppe des<br />

Radsportvereins Wendlingen<br />

am Neckar<br />

67 Musikkapelle Dettenhausen<br />

68 Festwagen „Nagoldfloß”<br />

der Flößerzunft oberes Nagoldtal<br />

69 Fanfaren- und Musikzug<br />

Lippach<br />

70 Festwagen „Herbstliche<br />

Fülle bei den Gärtnern” des<br />

Württ. Gärtnereiverbandes


71 Musikverein Renquishausen<br />

72 Festwagen „Holzkohlemeiler”<br />

aus Walhausen<br />

73 Fanfarenzug Walbertsweiler<br />

74 Festwagen „Hufschmied”<br />

von Klaus und Michael<br />

Hipp/Binsdorf<br />

75 Fürstlich Fürstenbergische<br />

Kutsche Festwirt Brandl<br />

76 Fürstlich Fürstenbergische<br />

Brauereikapelle<br />

77 Festwagen „Hausmetzger”<br />

von Pius Weser/Binsdorf<br />

78 Fanfarenzug der Narrenzunft<br />

Wehingen<br />

79 Besucherbergwerk „Tiefer<br />

Stollen” Aalen<br />

80 Langholzfuhrwerk der Original<br />

Riasr Goislschnalzer<br />

81 Riesen-Fanfarenzug des<br />

Verbandes Südwestdeutscher<br />

Fanfarenzüge<br />

82 Dinkelacker Sechser-<br />

Prachtgespann<br />

83 Festkutsche Festwirte<br />

Klauss<br />

„Der Tag, der isch so<br />

freudenreich”<br />

Die großen Kinder-<br />

und Heimatfeste<br />

Süddeutschlands<br />

84 Kinderzeche Dinkelsbühl<br />

/ Schwedengruppe<br />

85 Laupheimer Kinder- und<br />

Heimatfest<br />

Landsknechtszug Ellerbach-<br />

Freyberg<br />

Schwäbischwerder Kindertag,<br />

Donauwörth:<br />

86 Herold mit Standarte<br />

Tafelträger und Fahnenschwinger<br />

Kaiser Friedrich I. Barbarossa<br />

Kaiser Friedrich II. mit<br />

Falkner und Bogenschützen<br />

87 Kaiser Maximilian I. mit Gemahlin<br />

Bianca in Kutsche<br />

88 Festwagen „Prunkschiff mit<br />

Maria-Theresia und Kaiser<br />

Franz von Lothringen“<br />

Uracher Schäferlauf:<br />

89 Fanfarenzug Bad Urach<br />

90 Uracher Schäferreigen<br />

91 Musikkapelle und Trachtengruppe<br />

Mehrstetten<br />

Markgröninger Schäferlauf:<br />

92 Markgröninger Schäfertanzgruppe<br />

93 Erntefestwagen der Landjugend<br />

Markgröningen<br />

Heidenheimer Schäferlauf:<br />

94 Schäfertanzgruppe und<br />

Schäfermusik Heidenheim<br />

Kinder- und Heimatfest Isny<br />

95 Reichsstadtfanfaren<br />

96 Historische Gruppe aus<br />

dem 16. Jhdt.<br />

Irma-West-Kinderfest Hechingen:<br />

97 Hohenzollerische Hochzeit<br />

mit Hochzeitskutsche<br />

„Bürger im bunten Rock”<br />

Bürgerwehren und Garden<br />

aus Württemberg-<br />

Hohenzollern<br />

98 Spielmanns- und Fanfarenzug<br />

der Narrenzunft „Vetter<br />

Guser” Sigmaringen<br />

99 Hohenzollern-Kürassiere<br />

Sigmaringen<br />

100 Bürgergarde Weil der Stadt<br />

mit Württ. Feldkanone<br />

101 Bürgerwehr Niederwangen<br />

102 Historische Bürgerwehr<br />

Trochtelfingen<br />

103 Rote Ulanen Heubach<br />

<strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2005</strong><br />

Umzugsweg<br />

durch<br />

Cannstatt<br />

„Von weit her,<br />

aber do drhoim”<br />

Reig’schmeckte<br />

Stuegerter<br />

104 Bayernverein Edelweiß<br />

Untertürkheim<br />

105 Circulo Cultural Espanol<br />

106 Siebenbürger Blasmusik<br />

107 Slowenischer Kultur- und<br />

Kunstverein Triglav<br />

108 Portugiesische Grupo<br />

Folclorico Cultural<br />

109 Kroatischer Kulturverein<br />

Velebit<br />

Bahnhof<br />

<strong>Cannstatter</strong><br />

Wasen<br />

Kursaal<br />

Umzugsstrecke<br />

Beginnend am<br />

Daimlerplatz<br />

über König-Karl-<br />

Straße, Liebenzeller<br />

Straße,<br />

Wilhelmstraße,<br />

Brunnenstraße,<br />

Marktstraße,<br />

Wilhelmsplatz,<br />

Seelbergstraße,<br />

Daimlerstraße<br />

auf den Wasen.<br />

:: Wasen-TV ::<br />

<strong>Volksfest</strong>umzug<br />

Sonntag,<br />

25. September,<br />

20.15–21.45 Uhr<br />

Ausschnitte aus dem<br />

großen <strong>Volksfest</strong>umzug,<br />

moderiert von<br />

Gerd Motzkus und<br />

Wulf Wager. Straßenreporter<br />

ist Martin<br />

Häussermann.<br />

Der <strong>Cannstatter</strong> Imbiss auf dem <strong>Cannstatter</strong> Wasen<br />

freut sich auf Ihren Besuch!<br />

Familie Schiedel, Tel. 0711/55 95 018, Mobil 0172/194 79 01<br />

13


www.besh.de<br />

Vom Land in die Stadt<br />

Viehtrieb durch Stuttgart im Sommer 2000<br />

Als symbolischen Akt um auf die Verbindung und Zusammenhänge zwischen bäuerlichem Wirtschaften, Erhaltung<br />

der natürlichen Lebensgrundlagen und bewusstem Essen bei der Stadtbevölkerung aufmerksam zu machen,<br />

trieb Rudolf Bühler gemeinsam mit Claus-Peter Hutter und Klaus Beck eine Herde Schwäbisch-Hällische<br />

Landschweine und Hohenloher Rinder am 14. August 2000 durch die Innenstadt von Stuttgart. Tausende von<br />

Schaulustigen, mehrere Fernsehstationen und ein Pulk von Journalisten begleiteten den historischen Viehtrieb.


Schaustellerei auf dem Wasen<br />

Immer schneller,<br />

immer höher<br />

Weltweit zählt das <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong> zu den bedeutendsten<br />

Schaustellerfesten mit den interessantesten<br />

und spektakulärsten Fahrgeschäften. Der einstige Gründergedanke<br />

von König Wilhelm I. und Königin Katharina<br />

aus dem Jahr 1818, der rückständigen und darniederliegenden<br />

Landwirtschaft auf die Beine zu helfen ist<br />

– sieht man vom Landwirtschaftlichen Hauptfeste im<br />

vierjährigen Rhythmus ab – deutlich in den Hintergrund<br />

getreten.<br />

Einziges Relikt, das an die Zeit<br />

erinnert, als Württemberg<br />

ein reines Agrarland war, ist die<br />

weithin sichtbare Fruchtsäule,<br />

die noch immer unverzichtbar<br />

zum Wasen gehört wie der Neckar<br />

zu Bad Cannstatt. Sicher ist<br />

im Stiftungsdekret angemerkt,<br />

dass für Abwechslungen gesorgt<br />

werde, die der „frohen Feier des<br />

Tages” entsprächen. Dieser<br />

„Jahrmarkts- und Kirbetrubel”<br />

fand allerdings außerhalb des so<br />

genannten „<strong>Volksfest</strong>ovals” mit<br />

seinen Ehrentribünen und dem<br />

Königspavillon statt.<br />

Während der offizielle Teil in Gegenwart<br />

des „Geburtstagskindes”<br />

Wilhelm I. am 28. September<br />

(dem Tag nach dem Geburtstag<br />

am 27.) gefeiert wurde, waren<br />

die Festwirte und Schausteller<br />

nicht termingebunden. Es wäre<br />

ja durch nichts zu entschuldigen<br />

gewesen, hätte man die zahlreichen<br />

Zuschauer aus der Oberamtsstadt<br />

bei ihrer anstrengenden<br />

Tätigkeit als Beobachter<br />

beim Tribünenaufbau nicht „geatzt“<br />

und „getränkt“.<br />

Als sich dann nach dem eigentlichen<br />

Festtag das Interesse verlor,<br />

wurden kurz und bündig die Zelte<br />

wieder abgebrochen. Im Grunde<br />

genommen waren es zwei Feste<br />

nebeneinander, wobei sich im<br />

Laufe der Geschichte das Rahmenprogramm<br />

zum Mittelpunkt<br />

entwickeln sollte.<br />

Die Russische<br />

Schaukel<br />

Die Vergnügungen hielten<br />

sich – aus heutiger Sicht –<br />

zunächst in bescheidenen Grenzen.<br />

Schiffsschaukeln, Kletterbaum<br />

und Glücksspiele, so genannte<br />

Scholdertische sowie Kasperletheater<br />

und Seiltänzer waren<br />

für einige Jahrzehnte das Maß<br />

des Vergnügens. Das erste Karussell<br />

an des Neckars Ufer war, will<br />

man dem „Amts- und Intelligenzblatt<br />

für das Oberamt Cannstatt<br />

glauben, 1858 auf dem Wasen zu<br />

bestaunen, doch warnt bei dieser<br />

Gelegenheit der Schreiber davor,<br />

dass damit das „kindliche Vergnügen”<br />

verloren gehe. Wie dieses<br />

Lustgefährt aussah, ist nicht<br />

überliefert. Doch erst einmal begonnen,<br />

ließ sich der „Hochfahrgeschäft-Fortschritt”<br />

nicht mehr<br />

aufhalten. Schon drei Jahre später<br />

wird in der Presse von einer<br />

<strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2005</strong><br />

Seiltänzer, Spaßmacher und die stärksten Männer waren<br />

die Attraktionen im Gründerjahrhundert.<br />

Neuheit berichtet, von einer „Russischen<br />

Schaukel”, die für die damaligen<br />

Zeitgenossen geradezu<br />

atemberaubend gewesen sein<br />

muss. Während der Fahrt wurde<br />

mittels einer Haspel die Gondel in<br />

die Höhe bewegt. Eine Konstruktion<br />

also, die ein Zwischending von<br />

Karussell und Riesenrad war. Eine<br />

solche Luftfahrt hätte dem Menschen<br />

unheimlich werden können,<br />

heißt es in der zeitgenössischen<br />

Schilderung. Aber dafür, so<br />

fügt der damalige Zeitzeuge an, sei<br />

der Blick über den Festplatz mit<br />

seinem Getümmel „begeisternd”<br />

gewesen. In der damaligen Frühzeit<br />

ohne Elektrizität und Motoren<br />

waren dem Fortschritt enge Grenzen<br />

gesetzt.<br />

Ein kleines nostalgisches Relikt<br />

aus der „guten alten Zeit”, vor<br />

dem Zweiten Weltkrieg, war das<br />

Kinderkarussell, unweit der alten<br />

König-Karl-Brücke, das von jungen<br />

Kerlen durch deren Muskelkraft<br />

in rotierende Bewegung versetzt<br />

wurde. Eine anschließende<br />

Freifahrt war der Lohn.<br />

Daimlers<br />

„Teufelskärrele”<br />

Der Einsatz von Elektrizität<br />

und Motorkraft brachte für<br />

das Schaustellergewerbe ganz<br />

neue Aspekte. Zu den Pionieren<br />

gehörte Gottlieb Daimler. 1887<br />

ließ er vom Kursaal aus durch die<br />

König-Karl-Straße eine „neuartige”<br />

Straßenbahn – ohne Pferde,<br />

aber auch ohne Lokomotive –<br />

zum Wilhelmsplatz fahren, wo<br />

notgedrungen mangels Brücke<br />

Endstation für den „Nahverkehrs-<br />

Zubringer” war.<br />

<strong>Volksfest</strong>karussell der Familie Stamer um 1900 auf dem <strong>Cannstatter</strong><br />

Wasen<br />

15


In der Erfindung weiterer Verwendungsmöglichkeiten<br />

für<br />

sein Produkt „Motor” war Gottlieb<br />

Daimler von beneidenswerter<br />

Fantasie. Bei der Präsentation<br />

seiner Motorfahrzeuge war zunächst<br />

die Angst der Bevölkerung<br />

größer als das Interesse daran.<br />

Bekanntlich schlug er den Umweg<br />

über das Motorboot ein.<br />

Schließlich „ko er em Wasser uff<br />

em Necker ruhig en d’Luft fliaga”.<br />

Schon 1893 richtete Daimler einen<br />

Linienverkehr zwischen dem<br />

Berger und dem <strong>Cannstatter</strong> Ufer<br />

ein. Zeitgenössische Exponate<br />

dieser originellen Konstruktionen<br />

sind im Daimler-Museum in<br />

Untertürkheim zu bestaunen.<br />

Während Motorboote heute gang<br />

und gäbe sind, entschied sich die<br />

damalige Pferdebahn stattdessen<br />

für den elektrischen Antrieb.<br />

Technische<br />

Entwicklung nicht<br />

mehr aufzuhalten<br />

Daimlers Erfindung, das Automobil,<br />

wurde in der Folge<br />

zum beliebtesten „technischen<br />

Spielzeug” auf dem <strong>Volksfest</strong>. Das<br />

inzwischen doch reichlich antiquierte<br />

Karussell trat zunehmend<br />

etwas in den Hintergrund. So<br />

heißt es beispielsweise, dass<br />

16<br />

<strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2005</strong><br />

Gottlieb Daimlers Miniaturstraßenbahn während des <strong>Volksfest</strong>es<br />

im Jahr 1887<br />

1905 zwölf neue Hochfahrgeschäfte<br />

auf dem Wasen zu bestaunen<br />

gewesen seien und weiter:<br />

Die Karussells haben durch die<br />

neu aufgekommenen Auto-Skooter<br />

gefährliche Konkurrenz bekommen.<br />

„Momentaufnahmen”<br />

im Automobil<br />

Etwa zur gleichen Zeit machte eine<br />

andere technische Erfindung<br />

von sich Reden: der Zeppelin. Familienfotos<br />

in der Gondel waren<br />

Der Freifallturm – aus fünfzig<br />

Metern Höhe im freien Fall die<br />

Schwerelosigkeit spüren<br />

Rasante moderne Fahrgeschäfte beherrschen das Schaustellergeschäft<br />

des 21. Jahrhunderts.<br />

der letzte Schrei. Fahrten in den<br />

Zeppelinkarussells hatten bis<br />

zum Beginn des Zweiten Weltkrieges<br />

etwas Majestätisches. Die<br />

Katastrophe von Echterdingen<br />

beflügelte sogar diesen Trend.<br />

Diese Hochstimmung wurde<br />

durch sensationell aufgemachte<br />

Zeitungsberichte noch weiter angefeuert.<br />

Doch trotz aller Fortschrittseuphorie<br />

und Technikgläubigkeit<br />

wird im Jahr 1910 vor<br />

den Attraktionen, „die ins Gigantische<br />

gehen”, gewarnt. Ein Besuch<br />

heute auf dem <strong>Volksfest</strong> zeigt<br />

aber, dass es ein vergeblicher Ruf<br />

in der Wüste war.<br />

Immer höher,<br />

immer schneller<br />

Nach dem Ersten Weltkrieg mit all<br />

seinen Umbrüchen und Neuorientierungen<br />

hieß die Devise zunehmend<br />

„immer höher – immer<br />

schneller”, bis in die 1920er Jahre.<br />

So beklagten 1927 besorgte<br />

Kinderfreunde, dass es „nur noch<br />

einige Kinder-Karussells” gebe.<br />

Es war tatsächlich ein Hilferuf,<br />

wenn man zwei Jahre später in<br />

der Untertürkheimer Zeitung<br />

liest, dass das Fahrgeschäft „The<br />

Whips” den Fahrgästen die Eingeweide<br />

„nach allen Regeln der<br />

Kunst” durcheinander wirble.<br />

Die Aufzählung der Fahrgeschäfte,<br />

der Rutschbahnen und Karussells<br />

würde in diesem Zusammenhang<br />

zu weit führen. Doch an<br />

zwei Sensationen soll noch erinnert<br />

werden: an die riesige Gesamtanlage<br />

1936 anlässlich des<br />

Jubiläums „100 Jahre Deutsche<br />

Eisenbahn”, eine Nachbildung<br />

des historischen Bahnhofs 1845<br />

in Nürnberg, und an die Himalajabahn.<br />

Sie war etwa auf Höhe des<br />

Berger Stegs ausgebaut gewesen<br />

für das <strong>Volksfest</strong> im Jahre 1939.<br />

Diese riesige Holzkonstruktion<br />

war während des Zweiten Weltkrieges<br />

gegen Flugzeuge getarnt,<br />

starb aber 1945 eines ganz natürlichen<br />

Todes: Sie fiel den Sägen<br />

der frierenden Bevölkerung zum<br />

Opfer. Doch zur Ehrenrettung:<br />

Die Holzkonstruktion war wetterbedingt<br />

teilweise schon morsch<br />

geworden.<br />

Mit dem „Russischen Karussell”<br />

hat es 1861 begonnen.<br />

Heute, fast einhundertfünfzig<br />

Jahre später, ist die technische<br />

Entwicklung immer noch<br />

nicht zu Ende. Eine alte Schaustellerweisheit<br />

stimmt aber immer<br />

noch: „Es muss etwas ganz<br />

anderes sein – technisch und äußerlich.“<br />

Hans Otto Stroheker


Wer dir auf dem Heimweg hilft<br />

40 Jahre Heimweghilfe auf<br />

dem <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong><br />

Von Ferne treibt der Wind Musikfetzen aus den großen<br />

Festzelten herüber. Gemütlich wirkt der orangefarbene<br />

Container am Wasen-Verwaltungsgebäude nicht gerade.<br />

Es ist zwar angenehm warm und die Kaffeemaschine<br />

blubbert leise vor sich hin; doch die Ausstattung ist<br />

spartanisch: ein Schreibtisch und eine Biertischgarnitur,<br />

an der allerdings nie Bier fließt. Mehr gibt’s nicht und<br />

mehr brauchen die freundlichen Helfer von der Heimweghilfe<br />

auf dem <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong> auch nicht. Das<br />

einzige, was sie an diesem Abend brauchen, ist ihr Führerschein.<br />

Mit ihrem Engagement helfen die Mitarbeiter<br />

der in Deutschland einmaligen Institution Unfälle zu<br />

vermeiden und retten jährlich Hunderte von alkoholgefährdeten<br />

Führerscheinen. Sechs ehrenamtliche Fahrer<br />

stecken an diesem Abend die Köpfe zusammen und warten<br />

auf Kundschaft.<br />

Und so funktioniert’s:<br />

Der Wasenbummler kommt mit<br />

seinem Auto zum <strong>Volksfest</strong> und<br />

ein Fahrer der Heimweghilfe<br />

bringt ihn im eigenen Auto nach<br />

Hause. Der Vorteil: Das Auto steht<br />

am anderen Tag wieder zur Verfügung.<br />

Lediglich die Taxikosten für<br />

den Rücktransport des Fahrers<br />

muss der Zecher entrichten.<br />

Peter Erb hält die Fäden in<br />

der Hand. Schon lange vor<br />

Eröffnung des <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>es<br />

spricht er vertrauenswürdige<br />

und verantwortungsbewusste<br />

Fahrer, meist in den Reihen des<br />

Motorsportclubs Stuttgart, an, ob<br />

sie nicht an ein paar Abenden<br />

mitmachen wollen. Inzwischen<br />

rekrutieren sich die ehrenamtlichen<br />

Helfer aus einem Pool von<br />

vierzig Fahrern. Der 21-jährige<br />

Marcel Frank aus Stuttgart erklärt<br />

seine Motivation so: „Ich freue<br />

mich, den Leuten helfen zu können.<br />

Jeder war doch schon mal in<br />

der Lage, nicht mehr fahren zu<br />

können.“ Der Führerschein ist<br />

schon bei 0,3 Promille, also nach<br />

einer halben Maß, gefährdet. Vor<br />

vierzig Jahren hatten Dekra-Präsident<br />

Rolf Moll und Verkehrsrichter<br />

Klaus Mickschick die Idee<br />

zur bundesweit einmaligen Heimweghilfe.<br />

Einmalig deshalb, weil<br />

keine Versicherung mehr bereit<br />

ist, in anderen Städten der Republik<br />

eine Haftung zu übernehmen.<br />

Peter Erb ist stolz auf diese<br />

Institution. „Die Allianz-Police<br />

wird jährlich fortgeschrieben.<br />

Heute würde das keine Versicherung<br />

mehr machen.” Der Vorteil<br />

dieser Police ist, dass der Fahrzeughalter<br />

im Falle eines Unfalls<br />

seinen Schadensfreiheitsrabatt<br />

nicht verliert. „In vierzig Jahren<br />

hatten wir bisher nur drei Unfälle,<br />

und das bei insgesamt 8000<br />

Fahrten”, erzählt Peter Erb.<br />

<strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2005</strong><br />

Es gibt sogar Kunden, die die<br />

Heimweghilfe regelmäßig in<br />

Anspruch nehmen. Viele Geschäftsleute<br />

haben täglich Einladungen<br />

zum <strong>Volksfest</strong> zu absolvieren,<br />

müssen aber am nächsten<br />

Morgen auf ihr Auto zurückgreifen<br />

können. Ein langjähriger<br />

Stammkunde, der im Fahrerjargon<br />

nur „Testarossa” genannt<br />

wird, preist die Vorzüge: „Die Abwicklung<br />

ist traumhaft. Es gibt<br />

keine bessere Möglichkeit, nach<br />

Hause zu kommen. Beim Weindorf<br />

vermisse ich das sehr.”<br />

Stuttgarter Prominenz bedient<br />

sich regelmäßig der<br />

Heimweghilfe. Zufällig kommt<br />

gerade Erich Brodbeck, der Präsident<br />

der Stuttgarter Prominentenkicker,<br />

vorbei und fragt die<br />

Fahrer, „wie’s denn so läuft”. Früher<br />

fuhr er fast täglich mit der<br />

Heimweghilfe. Heute trinke er<br />

kaum noch Alkohol. Sagt’s und<br />

macht sich auf den Weg in den<br />

nächtlichen <strong>Volksfest</strong>zauber.<br />

Vor einigen Jahren kam ein<br />

stark angetrunkener Kunde<br />

zur Heimweghilfe und verlangte<br />

nach einem Fahrer mit Führerschein<br />

Klasse zwei. Dieser staunte<br />

nicht schlecht, als er beim Auto<br />

angekommen, einen 40-Tonner<br />

voll beladen vorfand. Auch in<br />

diesem Fall brachte der ehrenamtliche<br />

Helfer Fahrzeug und<br />

Fahrer sicher nach Hause.<br />

Wulf Wager<br />

:: Info ::<br />

Die Heimweghilfe<br />

finden Sie direkt am<br />

Wasen-Verwaltungsgebäude,<br />

schräg<br />

gegenüber der<br />

Fruchtsäule in Richtung<br />

Parkplatz. Vorbestellungen<br />

sind<br />

nicht nötig, können<br />

aber unter Tel. 0711 /<br />

5 59 51 14 vorgenommen<br />

werden.<br />

Ab 20 Uhr ist die Station<br />

besetzt.<br />

17


<strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2005</strong><br />

1<br />

M ode<br />

3<br />

2<br />

Ohne Tracht geht auf dem<br />

Wasen gar nichts mehr.<br />

Wer aufs <strong>Volksfest</strong> geht,<br />

muss richtig gekleidet sein.<br />

Country-Style oder Originaltracht<br />

sind angesagt.<br />

bedeutet weit mehr<br />

als nur ein Kleidungsstück.<br />

Sie ist ein umfassendes<br />

Sinnerlebnis. Deshalb gibt es zu<br />

jedem Anlass den richtigen Style.<br />

Zum Wasen gehört längst die reizvolle<br />

Landhausmode ebenso dazu<br />

wie das Riesenrad und die<br />

LÖSSELS<br />

Nürnberger Nürnberger Bratwurstglöckle<br />

Bratwurstglöckle<br />

<strong>Volksfest</strong>-Styleguide <strong>2005</strong><br />

Im Landhaus-Stil<br />

auf das<br />

<strong>Cannstatter</strong><br />

<strong>Volksfest</strong><br />

Fruchtsäule. Jede Altersgruppe<br />

findet bei der<br />

Folkloremode die entsprechenden<br />

Teile. Sexy und figurbetont<br />

im Schnitt setzt<br />

die Jugend auf Leder, Leinen<br />

und Baumwolle. Die Materialien<br />

sind oft naturbelassen – eine<br />

reizvolle Mischung aus urigderbem<br />

Country-Stil und sinnlicher<br />

Verführung. Ob kernig-rustikal<br />

oder trachtig-elegant –<br />

man(n) macht im Landhaus-Style<br />

immer eine gute Figur. Die Leder-<br />

4<br />

seit über<br />

60 Jahren<br />

Bratwürste aus eigener Herstellung<br />

und bayrische Schweinshaxen<br />

Am alten Standort schräg gegenüber<br />

Weinzelt Zaiß<br />

6<br />

hose, mit Kniebund oder lang, ist<br />

obligatorisch. Dazu ein Baumwollhemd<br />

und ein Walkjanker,<br />

denn im Oktober kann es schon<br />

mal etwas kühler werden.<br />

Das klassische Dirndl tragen<br />

Frauen aller Altersgruppen.<br />

Für die Jugend tut’s auch mal<br />

ein Mieder auf knackig brauner<br />

Haut. Das kann man auch locker<br />

zur Jeans tragen und auf Rock<br />

und Schürze verzichten.<br />

Karl Krügle<br />

MYSTERY<br />

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JETZT AUF DEN<br />

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2<br />

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Dienstag, Mittwoch,<br />

Freitag: 10 bis 18 Uhr<br />

Samstag:<br />

10 bis 15 Uhr


<strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2005</strong><br />

<strong>Cannstatter</strong><br />

<strong>Volksfest</strong>verein Philadelphia / USA<br />

Wasen amerikanisch<br />

Rudi Pflüger lebt immer noch in Philadelphia. „Seit fünf<br />

Jahren”, sagt er. Was nicht sein kann, schließlich ist der<br />

Münchner 1957 in die USA ausgewandert. Rudi Pflüger<br />

lacht. „Doch, doch, fünf Jahre.” Er lässt sich nicht beirren.<br />

Er hat Spaß daran. Der Münchner erzählt, dass er als 21-<br />

Jähriger seinen besorgten Eltern versprochen habe, er<br />

wolle „nur fünf Jahre” bleiben und danach wieder nach<br />

Bayern zurückkehren. Als die fünf Jahre vorüber waren,<br />

bat er seine Eltern, ihn doch wenigstens einmal zu besuchen.<br />

Das taten sie dann auch. Sohn Rudi aber kam<br />

nicht mit zurück. Sein Vater hat ihn geradezu gezwungen,<br />

in Philadelphia zu bleiben. Noch während des Besuchs<br />

in den USA.<br />

Rudi Pflüger erinnert sich genau<br />

an das Gespräch mit<br />

dem Vater.<br />

Der Vater: „Bua, du wärst richtig<br />

dumm, wenn du wieder nach<br />

Deutschland zurückkehrst.”<br />

Der Sohn: „Aber was wird die<br />

Mutter dazu sagen?”<br />

Der Vater: „Ich werde es ihr<br />

schon beibringen.”<br />

Und so sind aus den fünf Jahren<br />

inzwischen 48 Jahre geworden.<br />

Auch in Philadelphia hat Rudi<br />

Pflüger sein Deutschland. Seit<br />

neun Jahren ist er Vizepräsident<br />

des <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>-Vereins.<br />

Er war vorher bei der Vereinigung<br />

Erzgebirge. „Ich habe dort Fußball<br />

spielen können”, erinnert sich<br />

Pflüger gern. Doch Fritz Rommel,<br />

der Präsident des <strong>Cannstatter</strong><br />

<strong>Volksfest</strong>-Vereins, hat ihn überredet.<br />

„Als Bayer liegen dir die<br />

Schwaben doch näher als das Erzgebirge”,<br />

habe der Fritz zu ihm gesagt.<br />

Pflüger hat das beherzigt und<br />

den Verein gewechselt – auch ohne<br />

Fußball bei den <strong>Cannstatter</strong>n.<br />

„Das Landhaus von Präsident<br />

James Buchanan”, sagt Pflüger<br />

stolz bei einer Führung durchs<br />

Clubhaus im Nordosten Philadelphias,<br />

an der Acadamy Road gelegen.<br />

Das war es im 19. Jahrhundert.<br />

Er bleibt vor einer Holztafel<br />

mit silbernen Namensschildern<br />

stehen. Aufgelistet sind die Präsidenten<br />

und die Direktoren. Dreißig<br />

Namen. Sie heißen Manfred<br />

Birkenholz, Edwin Mayer, Herbert<br />

Schulz, Waldemar Holzapfel,<br />

Achim und Helmut Lingohr. Deutsche<br />

Einwanderer, in die Vereinigten<br />

Staaten gekommen in den<br />

späten 50ern, frühen 60ern. Wegen<br />

eines besseren Lebens und<br />

aus Abenteuerlust, sagt Pflüger.<br />

Doch Anschluss haben die meisten<br />

Neuankömmlinge dann vor<br />

allem in deutschen Clubs wie dem<br />

<strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>-Verein gefunden.<br />

1873 wurde der <strong>Cannstatter</strong><br />

<strong>Volksfest</strong>-Verein gegründet. Von<br />

Geschäftsmännern wie dem Konditor<br />

Godfrey Keebler oder dem<br />

Bierbrauer Christian Schmidt.<br />

Mitglied konnte werden, wer fließend<br />

Deutsch sprach und<br />

schrieb. „Das ist heute nicht mehr<br />

ganz so streng”, sagt Rudi Pflüger,<br />

„wir können vom Deutschtum<br />

nicht mehr existieren.” 1200 Mit-<br />

glieder hat der Verein heute, „250<br />

aktive deutsche Mitglieder”, betont<br />

Pflüger, „es kommt niemand<br />

mehr aus Deutschland.” Er sei damals,<br />

als er in die USA kam, der<br />

Jüngste gewesen, und er sei es<br />

heute noch, flachst Pflüger. 1,5<br />

Millionen Dollar Jahresumsatz<br />

macht der Verein. Die „<strong>Cannstatter</strong>”<br />

vermieten ihr Clubhaus für<br />

Hochzeiten, Betriebsfeste oder<br />

Geburtstage. Höhepunkt aber ist<br />

seit 1873: das <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong><br />

am Laborday-Wochenende<br />

Anfang September.<br />

Das 2000-Mann-Zelt ist gut<br />

gefüllt. Die Trachtenkapelle<br />

spielt „Anton aus Tirol”. Nicht<br />

nur einmal an jedem der drei Tage<br />

für die 10 000 <strong>Volksfest</strong>-Besucher.<br />

In der ersten Reihe sitzt ein<br />

älterer Mann in Lederhose. Er hat<br />

einen Ghettoblaster mitgebracht,<br />

die Record-Taste ist gedrückt.<br />

Volksmusik in deutscher Sprache<br />

ist schwer zu haben in Philadelphia.<br />

Auf den Tischen stehen Plastikbecher<br />

mit Bier. DAB aus Dortmund,<br />

Engel-Bräu aus Crailsheim.<br />

Oder Yuengling Lager aus<br />

Philadelphia. Auf den Tellern:<br />

Frankfurter Bratwurst, Leberkäs,<br />

Kassler und Maultaschen. „Haben<br />

unsere Frauen selbst gemacht”,<br />

sagt Pflüger. Oder Hamburger mit<br />

French Fries, also Pommes.<br />

„Anton aus Tirol” ist zu Ende. Sie<br />

lieben den Anton aus Tirol genauso<br />

wie den Ententanz. „Now we<br />

play: ’In München steht ein Hofbräuhaus’,<br />

kündigt der Sprecher<br />

der Trachtenkapelle an. Er übersetzt:<br />

„In Munich steht ein Hofbräuhaus.”<br />

One, two, gsuffa.<br />

In der Bar des <strong>Cannstatter</strong> Clubhauses<br />

läuft der Fernseher. Wie in<br />

jeder US-Bar. Nascar-Rennen.<br />

Noch. Später spielen die Phillies,


das Baseball-Team. Hope Knight<br />

zeigt auf ein Bild in einer Glasvitrine.<br />

Umgeben von Tellern, Mitbringsel<br />

der Besucher, mit den<br />

Aufschriften Melsungen, Königsbach,<br />

Fichtenau, Düsseldorf, Allgäuer<br />

Bauernchor. Über der Glasvitrine<br />

steht: „Schafft und erwerbt<br />

furchtlos und true – <strong>Cannstatter</strong> in<br />

Wort und Bild – gestiftet von dem<br />

<strong>Cannstatter</strong> Frauen Verein 1978”.<br />

Hope Knight zeigt auf ihr Bild.<br />

Mit rotem Dirndl, blondem<br />

Zopf. Miss <strong>Cannstatter</strong> 2003. Hope<br />

Knight winkt ab. „Auch 2004<br />

musste ich wieder ran, das zweite<br />

Jahr nacheinander”, stöhnt sie.<br />

Die Miss <strong>Cannstatter</strong> wird jedes<br />

Jahr gekürt und vertritt Philadelphia<br />

bei der nationalen Miss-<br />

Cornflower-Wahl Ende September<br />

in New York, im Rahmen der<br />

Steubenparade zu Ehren des<br />

preußischen Generals von Steuben,<br />

ohne den George Washington<br />

den Krieg gegen die Engländer<br />

niemals gewonnen hätte, wie<br />

hier jeder behauptet. Hope Knight<br />

klingt nicht gerade begeistert. Alle<br />

Kandidatinnen für die Wahl der<br />

Kornblumen-Prinzessin müssen<br />

per Vertrag zusichern, dass sie<br />

die Termine wahrnehmen. Das<br />

heißt: Dirndl an, repräsentieren,<br />

von einem deutschen Club zum<br />

anderen. Ein Jahr lang. „Der<br />

Nachwuchs ist nicht da”, zetert<br />

Hope Knight, „das ist das Problem.”<br />

Der Nachwuchs lernt in<br />

der Schule lieber Spanisch und<br />

nicht Deutsch. „Nach den beiden<br />

Weltkriegen”, sucht sie nach einer<br />

Erklärung, „war German<br />

nicht mehr so cool.” Werner Siegle<br />

setzt sich an den Tisch und<br />

sagt zu Hope Knight: „Wir sind die<br />

Dornen, Hope ist die Rose.” Die<br />

Miss <strong>Cannstatter</strong> 2003 lacht.<br />

Werner Siegle, „Jahrgang 1939”,<br />

sagt er, war früher Präsident der<br />

<strong>Cannstatter</strong>. Er kam 1960 aus<br />

Berkheim, Esslingen. 1984 sei<br />

der Berkheimer Gesangverein in<br />

Philadelphia gewesen. „Ich hätte<br />

nicht gedacht, dass mein Dorf<br />

mich mal besuchen kommt”, sagt<br />

er. Seine Augen hinter der Brille<br />

werden größer. Manchmal, gibt<br />

er zu, vermisse er Deutschland<br />

schon – wegen der Freunde.<br />

<strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2005</strong><br />

Heimweh, ein bisschen? Nein,<br />

nein. „In Deutschland ist alles geregelt,<br />

hier ist anything goes”,<br />

sprudelt er drauf los. „In so einem<br />

kleinen Dorf wie Berkheim,<br />

da weiß jeder, was man macht.<br />

Meine Cousine wusste immer Bescheid,<br />

was ich so treibe.” Das sei<br />

hier, in den USA, in Philadelphia,<br />

ganz anders.<br />

Die Trachtenkapelle macht<br />

im Festzelt Werbung: „Our<br />

CD is ten Dollars.” Volksmusik<br />

für diejenigen, die keinen Ghettoblaster<br />

mitgebracht haben. Deutsches<br />

Liedgut für den Hausgebrauch<br />

in den Suburbs, die meisten<br />

der <strong>Cannstatter</strong> leben in den<br />

Vororten Philadelphias. Es<br />

scheint, als haben sie ihr<br />

Deutschlandbild von damals mitgenommen<br />

nach Philadelphia –<br />

und hier eingefroren. Ein älteres<br />

Deutschland. Frühe Bundesrepublik,<br />

vielleicht. Rudi Pflüger sagt<br />

„Anschluss”, wenn er Wiedervereinigung<br />

meint. Und sie sagen alles<br />

auf Schwäbisch mit amerikanischem<br />

Akzent. „Ich bin mit<br />

21 Jahren hierher gekommen”,<br />

sagt Werner Siegle, „da geht die<br />

Zunge nicht mehr mit.” Oder sie<br />

sprechen in einem Mix aus<br />

schwäbisch und amerikanisch.<br />

Wie Siegle: „It's Wahnsinn, in<br />

Deutschland müsst i Kirchesteuer<br />

zahle, you know.” An einem Stand<br />

verkaufen sie Gartenzwerge.<br />

Rudi Pflüger schaut auf die<br />

„fruit column”, wie er sagt.<br />

„Na”, er überlegt, „ja, die Fruchtsäule.”<br />

Knapp zehn Meter hoch,<br />

am Anfang des Festgeländes.<br />

Handarbeit. Jedes Jahr. Eine der<br />

schönsten war die Fruchtsäule<br />

vergangenes Jahr. Mit den Gebrüdern<br />

Grimm. Märchenszenen haben<br />

sie auf Holzplatten gemalt –<br />

und dann Mais, Birnen, Zwiebeln,<br />

Kürbisse, Bohnen und Kartoffeln<br />

aufgeklebt. Hans im Glück, Hänsel<br />

und Gretel, die Bremer Stadtmusikanten<br />

und Rumpelstilzchen.<br />

„Das ist alles original, nicht<br />

aus Plastik”, trumpft Rudi Pflüger<br />

auf, „die hier ist schöner als in<br />

Cannstatt.”<br />

Einer von der Trachtenkapelle<br />

sagt ins Mikrofon, sie spielen jetzt<br />

noch „Gute Nacht, wünsch ich<br />

dir”. „Good night, I wish you.”<br />

:: Info ::<br />

Thilo Knott<br />

Der <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>-Verein<br />

wurde<br />

1873 von deutschen<br />

Einwanderern in Philadelphia<br />

gegründet.<br />

Der US-Bundesstaat<br />

Pennsylvania ist ein<br />

Mekka für deutsche<br />

Einwanderer gewesen.<br />

Man spricht hier<br />

auch vom „Dutch<br />

County”, was nichts<br />

mit den Niederlanden<br />

zu tun hat, sondern<br />

der amerikanischen<br />

Aussprache von<br />

„deutsch”. 25 Prozent<br />

der knapp 13 Millionen<br />

Einwohner haben<br />

deutsche Wurzeln.<br />

Das <strong>Volksfest</strong> ist der<br />

Höhepunkt des Vereinskalenders.<br />

www.cvvphilly.com<br />

21


Die angehende Modedesignerin<br />

erkennt die sehr weibliche,<br />

sich verschlankende Form<br />

des <strong>Volksfest</strong>symbols, sie stellt sich<br />

die Bänder der Säule als Volants<br />

vor, angekräuselt, verwendbar für<br />

Röcke, Früchte und Kreiselemente<br />

als dekorative Details. So fanden<br />

die Schülerin des Holzenbecher-<br />

Mode-Kollegs in Stuttgart und ihr<br />

Thema für eine Modekollektion<br />

zueinander: Eine trendige „Tracht”<br />

für Jugendliche mit Elementen der<br />

Fruchtsäule sollte entstehen.<br />

22<br />

<strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2005</strong><br />

Coole Tracht<br />

Mit der Fruchtsäule<br />

auf den Laufsteg<br />

Den besten Überblick über das <strong>Volksfest</strong><br />

haben die Besucher von oben, aus der<br />

Gondel eines Riesenrads. Dort liegt ihnen<br />

der Wasen zu Füßen. Während der Normalsterbliche<br />

sich nun an der Buntheit<br />

dort unten erfreut, an Zelten, Fahrgeschäften,<br />

Buden und Menschen, denkt<br />

Diane Lerch in ihrem luftigen Ausguck an<br />

Mode. Ihr Blick bleibt an der Fruchtsäule<br />

hängen. „Ihre Farben, Formen und Lebhaftigkeit<br />

haben mich beeindruckt; ich<br />

habe die Säule gesehen und sie gleich<br />

gedanklich in ein Outfit umgesetzt.”<br />

Berührungsängste mit der Tracht<br />

gab es für die 26-Jährige nie: Sie<br />

wuchs auf der Schwäbischen Alb<br />

auf, tanzte als Kind begeistert im<br />

örtlichen Heimatverein. Bis heute<br />

kann sie nicht genug vom Landleben<br />

bekommen, empfindet es<br />

„in der Stadt als wenig herzlich”<br />

und sucht auch in der Mode nach<br />

„Bodenständigem mit geschichtlichem<br />

Hintergrund”.<br />

So verschwand Diane Lerch<br />

zunächst einmal in Bibliotheken<br />

und Archiven, fragte die Mitglieder<br />

des <strong>Cannstatter</strong> Trachtenvereins<br />

und traditionsbewusste<br />

<strong>Cannstatter</strong> nach der alten Tracht<br />

des Neckarortes, nach der Geschichte<br />

des <strong>Volksfest</strong>es und der<br />

Fruchtsäule. Und sie erfuhr viel.<br />

Zum Beispiel, dass die Fruchtsäule<br />

mehrmals umgestaltet und ihr<br />

symbolischer Gehalt den Zeiten<br />

angepasst worden ist: Die erste<br />

Version entwarf 1818 Hofbau-<br />

Vorentwürfe, die sich an Fruchtsäule<br />

und <strong>Cannstatter</strong> Tracht<br />

orientieren.<br />

Einer der ersten Entwürfe,<br />

die unmittelbar an die<br />

Fruchtsäule und die zeitgenössische<br />

Mode<br />

angelehnt sind<br />

meister Nikolaus Friedrich<br />

von Thouret im Stil des Klassizismus;<br />

aus einem treppenartigen<br />

Sockel ragte eine verzierte<br />

gelb-rot-blaue Säule empor,<br />

die mit einem großen Teller<br />

voller Früchte und Blüten endete.<br />

Ab 1841 glich die Säule<br />

einer überdimensionalen<br />

Vase, aus der Erntegaben<br />

quollen. Anlässlich<br />

der silbernen Hochzeit<br />

von König Karl und Gemahlin<br />

Olga, aber auch<br />

im patriotischen Überschwang<br />

nach dem Deutsch-<br />

Französischen Krieg krönte 1871<br />

eine Siegesgöttin die Säule. 1937<br />

dankte man weder Gott noch den<br />

Göttern – das <strong>Volksfest</strong>-Wahrzeichen<br />

im monumentalen Stil der<br />

Zeit trug als weithin sichtbaren Abschluss<br />

das Hakenkreuz. Nach<br />

dem Zweiten Weltkrieg überragte<br />

übrigens erstmals wieder 1953 die<br />

geschmückte Fruchtsäule den Wasen<br />

– damals wie heute der Form<br />

von 1841 ähnlich.<br />

Die Inspirationsquelle Fruchtsäule<br />

löste in Diane Lerch ein<br />

Feuerwerk an Ideen aus. Zunächst<br />

setzte sie jede der historischen<br />

Fruchtsäulenvarianten in<br />

Entwürfe im Stil der jeweils zeitgenössischen<br />

Mode um – in Kleider,<br />

die um 1820, 1841, 1871<br />

und Ende der 1930er-Jahre sicherlich<br />

so manche <strong>Cannstatter</strong>in<br />

bei ihrem Spaziergang über den<br />

Festplatz gern getragen hätte. Anstelle<br />

des Hakenkreuzes dachte<br />

sich die junge Kreative eine Friedenstaube<br />

auf der Fruchtsäule<br />

von 1937 und zierte den Hut ihres<br />

Modells mit einer großen Feder.<br />

Eine Kollektion für Männer, Frauen<br />

und Kinder folgte, die sich wiederum<br />

an der Fruchtsäule und ihren<br />

Farben rot, blau, gelb orientierte.<br />

Die Ideen für die Details<br />

lieferte nunmehr die historische<br />

<strong>Cannstatter</strong> Tracht mit Schnürungen,<br />

Puffärmeln und leicht betonten<br />

Hüften für die Damenbekleidung.<br />

So näherte sich die angehende<br />

Designerin ihrem eigentlichen<br />

Ziel – der Trachtenkollektion<br />

für Jugendliche. Nun konnte<br />

sie zeigen, was sie in zwei Jahren<br />

Modeschule an kreativem und<br />

handwerklichem Know-how gelernt<br />

hatte: Diane Lerch entwarf<br />

und zeichnete zehn zeitgemäße<br />

Outfits; drei davon setzte sie um;<br />

sie zeichnete Schnitte, wählte<br />

Stoffe und Accessoires, die nötige<br />

Spitze wurde kurzerhand bei<br />

ebay ersteigert; sie fertigte den<br />

Zuschnitt und nähte, berechnete<br />

die Kosten und dokumentierte alles.<br />

Die Fruchtsäule inspirierte zu<br />

den runden Formen, zu kreisförmigen<br />

Details und Ausschnitten,<br />

die <strong>Cannstatter</strong> Tracht zu den modischen<br />

Akzenten. Dem Schultertuch<br />

etwa mag das breite Stoffband<br />

um den Hals entlehnt sein,<br />

das in eleganten engen langen Ärmeln<br />

mündet und dabei an Schultern<br />

und Oberarmen viel Haut<br />

zeigt; aus dem Trachten-Mieder<br />

wurden eng anliegende Oberteile.<br />

Unschwer lassen sich bei den<br />

Modellen auch die Trends der<br />

heutigen Jugendmode erkennen.<br />

Mal gewagt und extravagant, mal<br />

rustikal und handfest, dann wieder<br />

richtig verführerisch kommen<br />

Lerchs Kreationen auf dem<br />

Laufsteg daher. Aus Naturmaterialien<br />

in modischen Farben und<br />

Mustern sind sie durchaus tragbar<br />

– und ganz sicher nicht altbacken.


Bei einer Abschlussmodenschau<br />

präsentierte Lerch ihre<br />

Modelle zum Zillertaler Hochzeitsmarsch<br />

und hob sich wie mit<br />

ihrer gesamten Kollektion mutig<br />

von den anderen Präsentationen<br />

zu Technomusik ab. Doch auch<br />

ihre Kommilitonen, die Lerchs<br />

Ideen anfangs skeptisch kommentierten<br />

– „Was, mit Tracht<br />

willst du was machen?” – sind inzwischen<br />

von Dianes Idee überzeugt:<br />

„Ja, eigentlich habe ich in<br />

der Schule sogar eine kleine Welle<br />

ausgelöst, nun sind auch andere<br />

auf die Tracht gekommen und<br />

übernehmen Trachtenelemente.”<br />

Oder sie bekennen, dass sie die<br />

Kreationen à la Diane Lerch auch<br />

privat tragen würden, zum Beispiel<br />

zu Jeans. Ein besonderes<br />

Kompliment machte ein Mitglied<br />

des <strong>Cannstatter</strong> Trachtenvereins:<br />

<strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2005</strong><br />

„Mir hen’s net gern, wenn<br />

d’Tracht verschandelt wird, aber<br />

Sie hen’s nett g’macht.” Und da<br />

der Verein sich demnächst die Alltagstracht<br />

zulegen will, engagierte<br />

man Diane Lerch: Sie wird für<br />

die Werktagshäser die Schnitte<br />

machen, streng nach historischem<br />

Vorbild. Der vielseitigen<br />

und quirligen Modefrau, die bei<br />

einem Burda-Wettbewerb übrigens<br />

unter die dreißig besten<br />

Jungdesigner Deutschlands kam,<br />

Der Spaß für die ganze Familie<br />

Größte und schnellste transportable Achterbahn der Welt<br />

Es freuen sich auf Ihren Besuch: Oscar und Angela Bruch<br />

ist um ihre berufliche Zukunft<br />

nicht bange: „Ich bleibe mit<br />

Trachten in Kontakt.” Sie träumt<br />

von einem <strong>Volksfest</strong>umzug, bei<br />

dem sie ihre Kollektion als Referenz<br />

an die Fruchtsäule vorführen<br />

kann. Und sie träumt von Karl Lagerfeld:<br />

„Sollte er mich mal engagieren<br />

wollen, dann müsste er<br />

Trachtenelemente in Kauf nehmen”,<br />

meint sie spitzbübischselbstbewusst.<br />

Monika Bönisch<br />

23


24<br />

<strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2005</strong><br />

Hans-Peter Grandl (Stuttgarter Hofbräu)<br />

Reservierungstel.: 0711 / 5 40 16 66<br />

Reservierungsfax: 0711 / 5 40 16 67<br />

Reserv.-Email: volksfest@gastronomie-grandl.de<br />

Internet: www.grandl.com<br />

Musikkapelle: Die Bayrische 7, Frontal Party Pur,<br />

Königlich Württembergisches Hofbräuregiment,<br />

Gerry Vesterberg, Anton aus Tirol<br />

Highlights: Captain Jack (26.9.), BILD-Festzelthammer<br />

(28.9.), Trachtenmodenschau (3.10.)<br />

Sitzplätze: ca. 5.000<br />

Brauerei: Stuttgarter Hofbräu<br />

Bierpreis (1l): 7,20 Euro<br />

Besonderheiten: Ochsenbraterei , täglich ein<br />

ganzer Ochse am Spieß<br />

Der besondere Tipp des Wirtes: Kommen,<br />

sehen, erleben! Die Atmosphäre ist einmalig!<br />

Göckelesmaier<br />

Reservierungstel.: 0711 / 65 67 933<br />

Reservierungsfax: 0711 / 65 67 93 48<br />

Reservierungs-Email: info@goeckelesmaier.de<br />

Internet: www.goeckelesmaier.de<br />

Musikkapelle: 24.9. – 28.9. D’Wobbls,<br />

29.9. – 2.10. Die Mürztaler, 3.10. – 8.10. Die Lollies,<br />

9.10. Der Party Express. Außerdem werktags<br />

von 12–16 Uhr: Midnight Blue<br />

Highlight: Montag ist Maier-Tag! (siehe Homepage)<br />

Sitzplätze: 2.500<br />

Brauerei: Stuttgarter Hofbräu<br />

Bierpreis (1l): 7,20 Euro<br />

Besonderheiten: Die besten Göckele zum besten<br />

Preis (6,65 Euro zuzügl. Bedienung)<br />

Der besondere Tipp des Wirtes:<br />

Mittagsangebot 11–14 Uhr, Mo–Fr (außer 3.10.)<br />

1<br />

⁄2 Göckele oder 1 Maß Festbier für je 4,90 inkl. Bedienung.<br />

Dieter und Werner Klauss (Dinkelacker)<br />

Reservierungstel.: 0711 / 5 59 50 20<br />

Reservierungsfax: 0711 / 5 59 50 21<br />

Reservierungs-Email:<br />

dinkelackerfestzelt@klauss.de<br />

Internet: www.klauss.de<br />

Musikkapelle: Die Original Bachler mit Evelyn,<br />

De Höhner, Die Original Klostertaler, Truck Stop,<br />

Die Blaumeisen<br />

Sitzplätze: 4.500<br />

Brauerei: Dinkelacker<br />

Bierpreis (1l): 7,20 Euro<br />

Besonderheiten: familiengeführtes Zelt<br />

Der besondere Tipp des Wirtes:<br />

Hier brodelt der Süden. Jeden Tag Super-Stimmung<br />

mit den Bachlern.<br />

Peter Brandl (Fürstenberg)<br />

Reservierungstel.: 0711 / 1 36 38 36<br />

Reservierungsfax: 0711 / 1 36 38 35<br />

Reservierungs-Email:<br />

reservierung@fuerstenbergzelt.de<br />

Internet: www.fuerstenbergzelt.de<br />

Musikkapelle: 14 verschiedene Kapellen, täglich<br />

zweimal wechselnd<br />

Highlights: Fußball-WM-Karten-Verlosung am<br />

ersten und letzten Sonntag!<br />

Sitzplätze: 2.800<br />

Brauerei: Fürstenberg<br />

Bierpreis (1l): 7,20 Euro (Preisreduzierung um<br />

30 Cent gegenüber dem Vorjahr)<br />

Besonderheiten:<br />

gläserne Bäckerei; Galerie für 370 Personen<br />

Der besondere Tipp des Wirtes:<br />

Erleben Sie das neue Fürstenbergzelt!<br />

Alexander Laub (Schwaben Bräu)<br />

Reservierungstel.: 0711 / 56 35 65<br />

Reservierungsfax: 0711 / 55 79 83<br />

Reservierungs-Email: laubwirt@t-online.de<br />

Internet: www.laubwirt.de<br />

Musikkapelle: Orchester Joe Schwarz,<br />

Die Laudenbacher<br />

Highlights: Medienabend mit viel Prominenz am<br />

27.9. ab 17.30 Uhr<br />

Sitzplätze: 4.700<br />

Brauerei: Schwaben Bräu<br />

Bierpreis (1l): 7,20 Euro<br />

Besonderheiten: keine Preiserhöhung<br />

Der besondere Tipp des Wirtes:<br />

Schweinshaxe vom Grill, Göckele vom Holzkohlegrill<br />

Arcadia-Erlebniszelt<br />

Reservierungstel.: 0711 / 6 86 81 11<br />

Reservierungsfax: 0711 / 2 20 28 28<br />

Reservierungs-Email:<br />

info@arcadia-erlebniszelt.de<br />

Internet: www.arcadia-erlebniszelt.de<br />

Musikkapelle: Point, Harlem-Express, Countrylife,<br />

BOB–Beatles of Baltimore<br />

Highlights: Bühnenfeuerwerk, Akrobatik,<br />

Stelzenläufer, 10-Meter-Wasserfall etc.<br />

Sitzplätze: 1.300<br />

Brauerei: Dinkelacker<br />

Bierpreis (1l): 7,20 Euro<br />

Besonderheiten: Mondscheinterrasse, Champagnerbar,<br />

Caipirinhabar, Empore<br />

Der besondere Tipp der Wirtin:<br />

leichte Erlebnisküche von Hähnchen bis Scampis<br />

Festwirte: Daniela und Karl Maier Festwirt: Peter Brandl Festwirtin: Sonja Renz


Sooo Sooo ein <strong>Volksfest</strong>...<br />

Stuttgarter<br />

Hofbräu <strong>Volksfest</strong> Bier –<br />

das Beste zum Feste!<br />

...sooo ...sooo ein Bier!<br />

Unsere 3 großen Festwirte freuen sich auf Ihren Besuch:<br />

Reservierungs-Hotline 0711 / 54 01 666 Reservierungs-Hotline 0711 / 65 67 933<br />

Reservierungs-Hotline 0711/55 95 090<br />

Außerdem gibt’s unsere Biere an vielen weiteren Ausschankstellen des <strong>Cannstatter</strong> Wasens.


26<br />

<strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2005</strong><br />

Weinzelt Zaiß „<strong>Cannstatter</strong> Oberamt”<br />

Reservierungstel.: 0711 / 56 38 27,<br />

ab Festbeginn: 0711 / 5 59 5 1 11<br />

Reservierungsfax: 0711 / 55 93 32,<br />

ab Festbeginn: 0711 / 5 59 51 61<br />

Reservierungs-Email:<br />

weinstube.zaiss@t-online.de<br />

Internet: www.weinvogt.de<br />

Musikkapelle: Stern-Duo, Club 2 und Melodix<br />

sowie diverse Musikvereine aus der Region<br />

Sitzplätze: 550<br />

Besonderheiten:<br />

Der singende Weinvogt; eigener Weinbau<br />

Der besondere Tipp des Wirtes:<br />

Wein nach Bier, das rat ich dir!<br />

Weinzelt-Gedeck: 1 Essen und 1/4 Qualitätswein<br />

10,50 Euro<br />

Stamerhof<br />

Reservierungstel.: 0711 / 5 59 52 52<br />

Reservierungsfax: 0711 / 56 11 15<br />

Reservierungs-Email: info@stamerstamer.de<br />

Internet: www.kursaal-stuttgart.de<br />

Musikkapelle: jeden Tag wechselndes Unterhaltungsprogramm<br />

Sitzplätze: 300<br />

Besonderheiten: ruhige Atmosphäre, Landhaus-<br />

Stil<br />

Der besondere Tipp des Wirtes:<br />

Weine des Weingutes der Stadt Stuttgart, Weingut<br />

Herzog von Württemberg, Weingärtnergenossenschaft<br />

Rotenberg, Schwaben Bräu<br />

Wir haben ab 10 Uhr geöffnet. Machen Sie Ihre<br />

Firmenmeetings bei uns mit einem abschließenden<br />

Businessmenu; Tagungstechnik vorhanden.<br />

Wasenwirt (Weeber-Langlotz GmbH)<br />

Reservierungstel.: 0711 / 5 59 50 90<br />

Reservierungsfax: 0711 / 5 59 51 20<br />

Reservierungs-Email: kontakt@wasenwirt.de<br />

Internet: www.wasenwirt.de<br />

Musikkapelle: Grafenberger Spatzen, Alpenstarkstrom,<br />

bigFM-Morgenhans<br />

Sitzplätze: ca. 2.200<br />

Brauerei: Stuttgarter Hofbräu<br />

Bierpreis (1l): 7,30 Euro<br />

Besonderheiten: Haben Sie noch Biermarken<br />

von Weitmann? Bei einer Reservierung in unserem<br />

Festzelt tauschen wir pro Person eine Biermarke<br />

von Weitmann in eine Wasenwirtbiermarke um.<br />

Der besondere Tipp des Wirtes:<br />

Mo (außer 3.10.) und Di ist SparBIERtag (2 Maß<br />

zum Preis von einer).<br />

Festwirte: Dieter und Siegfried Zaiß Festwirte: Henny und Ernst Stamer Festwirt: Max Rudi Weeber<br />

Mit 1,2 Promille<br />

sind Sie für uns<br />

noch fahrtauglich.<br />

Selbst nach drei, vier Halben<br />

können Sie sich bei uns getrost<br />

hinters Steuer klemmen – weit<br />

dahinter. Denn fahren tut einer<br />

von uns. Und der ist garantiert<br />

nüchtern. Also … kennen Sie<br />

ein besseres Argument für eine<br />

Testfahrt?


Traditionsverein feiert Jubiläum<br />

Der Name „<strong>Cannstatter</strong><br />

<strong>Volksfest</strong>” bleibt<br />

„Das <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong> wird auch in Zukunft so heißen,<br />

ebenso der <strong>Cannstatter</strong> Wasen, jedenfalls solange<br />

ich als Wasenbürgermeister zuständig bin.“ Mit diesen<br />

wohlklingenden Worten machte Stuttgarts Erster Bürgermeister<br />

Michael Föll – ein echter <strong>Cannstatter</strong> – dem<br />

<strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>verein sein schönstes Jubiläumsgeschenk.<br />

Er ist angetreten, die Traditionen<br />

auf dem <strong>Cannstatter</strong><br />

<strong>Volksfest</strong> zu stärken und weiter zu<br />

entwickeln. Im Mai 1994 gründeten<br />

47 Firmen, Institutionen, Vereine<br />

und Privatleute auf Initiative<br />

des Schausteller-Ehrenpräsidenten<br />

Willi Stamer, des <strong>Cannstatter</strong><br />

Stadthistorikers Hans Otto Stroheker,<br />

des Festwirts Wolfgang<br />

Lochmann und der beiden Stadträte<br />

Robert Kauderer und Günther<br />

Willmann den <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>verein.<br />

Mittlerweile ist der<br />

Verein mit seinen knapp vierhundert<br />

Mitgliedern zu einer Institution<br />

geworden. Beratend steht er<br />

den Veranstaltern des <strong>Cannstatter</strong><br />

<strong>Volksfest</strong>es zur Seite und schultert<br />

als größte Aufgabe alljährlich den<br />

großen <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>umzug.<br />

„Der <strong>Volksfest</strong>verein sieht<br />

sich als Bindeglied zwischen Tradition<br />

und Moderne”, so Vorstand<br />

Robert Kauderer.<br />

Der <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>umzug<br />

ist mittlerweile zum schönsten<br />

Festzug des Landes geworden.<br />

Organisiert wird er seit 1995 von<br />

Wulf Wager, der auch für die<br />

<strong>Volksfest</strong>eröffnung verantwortlich<br />

zeichnet. Den anerkannten<br />

Brauchtumsexperten und Programmgestalter<br />

hat der <strong>Volksfest</strong>verein<br />

für sich gewinnen können<br />

und ihn auch der Stadt für die<br />

<strong>Volksfest</strong>eröffnung empfohlen.<br />

„Der Festzug ist ein alljährlicher<br />

Kraftakt, der Spaß macht.<br />

Schließlich schauen mehrere<br />

100 000 Zuschauer den bunten<br />

Festwurm entlang der Festzugsstrecke<br />

und im Fernsehen an. Das<br />

spornt an”, so Kauderer weiter.<br />

Rund 300 Helferinnen und Helfer<br />

sind dabei im Einsatz, um die<br />

rund 100 Gruppen und 3500 Mitwirkenden<br />

zu betreuen.<br />

Carl Herzog von Württemberg,<br />

ein Nachfahre des <strong>Volksfest</strong>gründers<br />

König Wilhelm I., ist der<br />

Ehrenpräsident des <strong>Cannstatter</strong><br />

<strong>Volksfest</strong>vereins. Im vergangenen<br />

<strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2005</strong><br />

November trafen sich die Mitglieder<br />

mit ihrem Ehrenpräsidenten<br />

zu einer Feierstunde in den Räumen<br />

der <strong>Cannstatter</strong> Weingärtner.<br />

Dabei versprach der Erste Bürgermeister<br />

der Stadt Stuttgart,<br />

der zugleich<br />

auch Wasenbürgermeister<br />

ist, dass es<br />

beim Traditionsnamen<br />

„<strong>Cannstatter</strong><br />

<strong>Volksfest</strong>” bleiben<br />

wird. „Es wäre<br />

Blödsinn den Namen<br />

zu ändern, weil man Tradition und<br />

Geschichtsbewusstsein nicht vernachlässigen<br />

darf”, mahnte der<br />

Herzog und kündigte zugleich seine<br />

Teilnahme am diesjährigen<br />

<strong>Volksfest</strong>umzug an.<br />

Der Vorstand des <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>vereins: Raymond Kleiner,<br />

Geschäftsführer Hans-Peter Fischer, Vorstand Hans Otto Stroheker,<br />

Isolde Pfeffer, Vorsitzender Robert Kauderer, Kassier Dieter Besemer,<br />

Herbert Zinser, Vorsitzender Wolfgang Lochmann<br />

Wasenbürgermeister Michael Föll und Carl Herzog von Württemberg<br />

beim Jubiläum des <strong>Volksfest</strong>vereins<br />

Der <strong>Volksfest</strong>verein hat in<br />

seiner kurzen Vereinsgeschichte<br />

einiges auf die Beine gestellt.<br />

„Wir haben den Unterbau<br />

der Fruchtsäule in die Wege geleitet”,<br />

beschreibt Vorstand<br />

Wolfgang Lochmann.<br />

Das Gebäude<br />

dient in der <strong>Volksfest</strong>-<br />

und Frühlingsfestzeit<br />

als Pressecenter.<br />

Der <strong>Volksfest</strong>verein<br />

ist auch darin<br />

vertreten. In der<br />

volksfestfreien Zeit ziert eine vom<br />

<strong>Volksfest</strong>verein hergestellte <strong>Cannstatter</strong><br />

Kanne den Sockel. Für das<br />

4,80 Meter hohe Gefäß sammelte<br />

der Verein 10 000 Euro. Im<br />

Umzug wird die Kanne auf einem<br />

Festwagen mitgeführt. Der <strong>Volksfest</strong>verein,<br />

der auch diese Zeitung<br />

herausgibt, hat eine Kindergruppe<br />

und eine Trachtengruppe, für<br />

die ein folkloristisches Kleid und<br />

ein schicker Trachtenanzug kreiert<br />

wurden. Zudem ist er Eigentümer<br />

eines Vereinsgeländes mit<br />

Lagergebäude in der Haldenstraße.<br />

„Das brauchen wir zur Unterbringung<br />

der zahlreichen Requisiten”,<br />

so Kauderer.<br />

Karl Krügle<br />

www.cannstatter-volksfestverein.de<br />

27


Er konnte mit seinen Ideen<br />

und Reden begeistern, der<br />

kleine, untersetzte Mann mit der<br />

Schiebermütze. Im November<br />

vergangenen Jahres verstarb im<br />

Alter von 84 Jahren Willi Stamer,<br />

Ehrenpräsident des Schaustellerverbandes<br />

Südwest und Ehrenund<br />

Gründungsmitglied des<br />

<strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>vereins.<br />

Über fünfzig Jahre war der gelernte<br />

Zuckerbäcker <strong>Volksfest</strong>beschicker.<br />

Er prägte das <strong>Cannstatter</strong><br />

<strong>Volksfest</strong> und das Stuttgarter<br />

Frühlingsfest in den Jahren und<br />

Jahrzehnten nach dem Kriege wie<br />

kein anderer. Mit seinem Wissen<br />

28<br />

<strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2005</strong><br />

In memoriam<br />

Wilhelm Stamer<br />

und seinen Ideen war er Wegbereiter<br />

eines <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>es,<br />

das auf Traditionen wurzelt<br />

und selbstbewusst für die Zukunft<br />

gewappnet ist. Sein lebenslanger<br />

Einsatz für seinen Berufsstand,<br />

die Schaustellerei, für das <strong>Volksfest</strong><br />

und für sein Bad Cannstatt<br />

werden unvergessen bleiben. Der<br />

Bundespräsident ehrte ihn für<br />

sein unnachahmliches Engagement<br />

1981 mit dem Bundesverdienstkreuz<br />

am Bande. Willi Stamer<br />

war Ritter und Ehrenrichter<br />

im Cordon bleu du Saint Esprit<br />

(Orden vom heiligen Geist). Als<br />

Förderer und Sponsor unterstütz-<br />

<strong>Cannstatter</strong> Oberamt<br />

Festwirte Dieter & Siegfried Zaiß<br />

Guad hocka, nett schwätza,<br />

lecker essa ond trenka.<br />

Vorbestellung Tel. 07 11 / 56 38 27<br />

Ab Festbeginn: 07 11 / 5 59 51 11<br />

Besuchen Sie das Weinzelt auf dem Wasen!<br />

te er viele Clubs, Faschingsgesellschaften<br />

und Musikvereine. Der<br />

Kübelesmarkt Bad Cannstatt ernannte<br />

ihn zum Ehrenmitglied.<br />

Willi Stamer war ein Macher,<br />

kein Nachmacher.<br />

Er hatte zusammen mit Rundfunksprecher<br />

Günther Willmann,<br />

Hans Otto Stroheker und Stadtrat<br />

Robert Kauderer die Idee, 1994<br />

den <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>verein<br />

zu gründen. Auch der närrische<br />

Wochenmarkt am Schmotzigen<br />

Donnerstag auf dem Bad <strong>Cannstatter</strong><br />

Marktplatz entsprang seiner<br />

Kreativität. Vieles von dem,<br />

was er initiiert hat, wird für die<br />

Zukunft bleiben und Tradition<br />

sein. Wer hohe Ideale lebt, muss<br />

vergessen, an sich selbst zu denken.<br />

Sicher hat er seiner Familie<br />

manches Mal gefehlt, wenn er<br />

sich für die Gemeinschaft engagierte.<br />

Im engen Kreis nahm nun<br />

die Familie Abschied. Im Nachruf<br />

heißt es: „Über 40 Jahre teilten<br />

wir unseren Vater und meinen<br />

Ehemann mit vielen Ehrenämtern.<br />

Im Tod wollte er mit uns alleine<br />

sein.”<br />

Wulf Wager<br />

Reservierungstel.: 0711 / 6 86 81 11<br />

Reservierungsfax: 0711 / 2 20 28 28<br />

Reservierungs-Email: info@arcadia-erlebniszelt.de<br />

Internet: www.arcadia-erlebniszelt.de


Die familienfreundliche Geisterbahn<br />

Happy Sailor<br />

everybody’s darling<br />

Fa. Manfred Howey KG, Bremen


Der Besitzer der Geisterbahn<br />

weiß, was das Publikum<br />

wünscht: in schummriger<br />

Atmosphäre erschreckt zu werden,<br />

Grusel und ein bisschen<br />

Abenteuer zu genießen. Blutrünstige<br />

Schocker, Ekliges und<br />

Brutalität sind nicht gefragt.<br />

„Gewalt gibt’s genug auf der<br />

Straße”, meint der 42-Jährige.<br />

Zudem soll die Geisterbahn familienfreundlich<br />

sein und alle<br />

Altersklassen ansprechen: Kleinere<br />

Kinder in Begleitung sollen<br />

den Grusel gut ertragen können,<br />

für Jugendliche und Erwachsene<br />

soll die Bahn aber<br />

30<br />

<strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2005</strong><br />

Geisterstunde auf dem <strong>Volksfest</strong>. Eine Gestalt mit Totenschädel<br />

in schwarzer Kutte, mit einem Knochen in<br />

der Hand ... Eingeborene, die sich um einen großen<br />

Kessel scharen, den eine weißhäutige Suppeneinlage<br />

ausfüllt ... Hannibal Lector aus dem Film „Das Schweigen<br />

der Lämmer” ... Schreie aus dem Dunkeln ... gefährlich<br />

gefräßige Tiere wie Schlangen, Tiger, Krokodil<br />

... der Fledermaustunnel, in dem der Besucher vollends<br />

die Orientierung verliert ... das ist die Grüne Hölle,<br />

der Geisterdschungel von Martin Blume.<br />

immer noch interessant genug<br />

sein und Überraschendes bieten.<br />

Fünfzehn Mitarbeiter kümmern<br />

sich um die 35 Meter breite und<br />

20 Meter hohe Anlage, betreiben<br />

sie, bauen auf und ab, verkaufen<br />

Eintrittskarten, warten die Züge<br />

und die Fahrbahn der 280 Meter<br />

langen Strecke, kontrollieren<br />

Verschleißteile, wechseln die<br />

Glühbirnen der schaurigen Beleuchtung,<br />

reinigen die Gondeln<br />

und sorgen dafür, dass sich die<br />

Besucher ordentlich gruseln.<br />

Letzteres ist vor allem Aufgabe<br />

der „lebenden Geister”, drei bis<br />

„Alle Geister sind bereit,<br />

euch zu gruseln jetzt und heut”<br />

vier verkleidete Saisonkräfte, die<br />

im Dunkel der Geisterbahn stehend<br />

einen anstrengenden Job<br />

versehen und den Fahrgast „auf<br />

zurückhaltende Art und Weise zu<br />

erschrecken versuchen”, wie<br />

Blume erklärt. Wie so vieles auf<br />

der Geisterbahn ist auch dies eine<br />

Gratwanderung: Die lebenden<br />

Geister sollen präsent sein, aber<br />

den Fahrgästen nicht zu dicht auf<br />

die Pelle rücken. Berührungen<br />

sind tabu. „Das ist eine Modesache.<br />

Damit hat mal jemand angefangen.<br />

Die anderen Betreiber<br />

müssen das natürlich nicht mitmachen,<br />

aber sie sind doch in<br />

Zugzwang.” Der Geschäftsmann<br />

weiß: Die Kirmes- und <strong>Volksfest</strong>veranstalter<br />

nehmen lieber Geisterbahnen,<br />

die auch diese Attraktion<br />

bieten. Aber die Grüne Hölle<br />

ist ohnehin eine Besonderheit:<br />

In der einzigen Dschungel- und<br />

größten transportablen Geisterbahn<br />

Deutschlands können die<br />

Besucher in sieben Zügen mit jeweils<br />

vier zusammenhängenden<br />

Geisterdschungel<br />

Grüne Hölle<br />

Gondeln Platz nehmen und auf<br />

vier Fahrebenen dem Grusel<br />

frönen. Und damit das Publikum<br />

auch wirklich alles ganz<br />

genau sehen und hören kann,<br />

drehen sich die Gondeln während<br />

der fast dreiminütigen<br />

Fahrt.<br />

1985 gelang Martin Blume übrigens<br />

der Eintrag ins Guinness<br />

Buch der Rekorde, allerdings<br />

nicht mit seinen Geistern, sondern<br />

im Dauersteilwandfahren.<br />

Ein gefragter und erfolgreicher<br />

Artist – bis zu dem Tag, an dem<br />

er verunglückte, so schwer,<br />

dass „ich die Sache eingestellt<br />

und mich umorientiert” habe.<br />

1992 kaufte er die Geisterbahnanlage<br />

gebraucht für rund vier<br />

Millionen, ohne Kosten für<br />

Kran-, Transport- und Wohnwagen<br />

gerechnet. Seitdem ist Blume<br />

Herr der Geister – zunächst<br />

stand die Bahn unter dem Motto<br />

Fantasia, dann wurde sie zur<br />

Grünen Hölle umgestaltet,


denn: „Dem Publikum muss immer<br />

wieder ein anderes Thema,<br />

eine andere Szenerie geboten<br />

werden.”<br />

Und wovor gruselt es einen Geisterbahnbetreiber?<br />

„Vorm Finanzamt.”<br />

Blume lacht und wird<br />

gleich wieder nachdenklich:<br />

„Nein. Mir gruselt vor dem Ge-<br />

Liebe Kundschaft!<br />

Wie auch im letzten Jahr steht<br />

mein<br />

bekanntes und bewährtes<br />

Crepes-Fachgeschäft neben<br />

dem Weinzelt Zaiß!<br />

Nicht weit davon finden Sie<br />

auch unsere<br />

Süßwarenspezialitäten!<br />

Es freut sich auf Ihren Besuch<br />

Familie Wirblich<br />

danken, was die Zukunft uns<br />

bringen wird ... dass die Kaufkraft<br />

nicht mehr so ist, wie sie mal war,<br />

die Kosten steigen – dass der Betrieb<br />

vielleicht nicht mehr aufrecht<br />

erhalten werden und das<br />

Gewerbe in Gefahr geraten könnte.<br />

Wir haben einen Siebzehn-<br />

Stunden-Tag während der Saison;<br />

<strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2005</strong><br />

bei einem angemessenen Verdienst<br />

ist das auch in Ordnung.<br />

Aber wenn nicht ...”<br />

Dass er <strong>2005</strong> beim <strong>Volksfest</strong><br />

in Cannstatt wieder mit dabei<br />

sein wird, steht für Blume außer<br />

Frage: „Schließlich ist das eine<br />

der größten Veranstaltungen<br />

Populär<br />

Der große Autoscooter -<br />

Spitze auf dem <strong>Volksfest</strong><br />

in Deutschland.” Dann werden<br />

auch wieder der riesige King<br />

Kong und der kleine Affe an der<br />

Fassade der Grünen Hölle die<br />

vorbeiziehenden Menschen mit<br />

ihrem Geplänkel anlocken: „Alle<br />

Geister sind bereit, euch zu gruseln<br />

jetzt und heut.”<br />

Monika Bönisch<br />

Wir freuen uns, Sie auch in diesem Jahr<br />

wieder auf dem<br />

<strong>Cannstatter</strong> Wasen<br />

begrüßen zu dürfen.<br />

Wir bieten Ihnen immer frisches PopCorn<br />

sowie frisch gebrannte Mandeln,<br />

Erdnüsse, Magenbrot, Zuckerwatte und<br />

viele süße Leckereien.<br />

Ihre Familie Manfred Popp<br />

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31


<strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2005</strong><br />

Das Wüstenderby<br />

Vom Krokodil<br />

aufs Kamel gekommen<br />

Das Tiergerippe kam bei<br />

Ausschachtungen in Werne<br />

an der Lippe nach dem Zweiten<br />

Weltkrieg zutage. Man vermutete,<br />

einen Dinosaurier gefunden<br />

zu haben. Später stellte<br />

sich heraus, dass der Fundort<br />

ein ehemaliger Kirmesplatz war,<br />

auf dem einst auch eine Krokodilschau<br />

aufgetreten war. „Eines<br />

der Krokodile meiner Vorfahren<br />

war wohl verstorben und dort<br />

32<br />

begraben worden”, erzählt Fritz<br />

Malfertheiner. Mit Krokodilen wie<br />

seine Ahnen ist Malferteiner nicht<br />

unterwegs, doch ein bisschen<br />

Exotik zeigt auch das Serienspiel<br />

Wüstenderby, mit dem die Schaustellerfamilie<br />

alljährlich auf dem<br />

Wasen mit dabei ist. Vor der Kulisse<br />

einer Wüstenstadt mit Palmen<br />

unter einem funkelnden<br />

Sternenhimmel liefern sich bunte<br />

Kamelfiguren ein spannendes<br />

Charles Blume • Hotline: 0177 / 30 22 373<br />

Rennen. Sechs bis zwölf Spieler<br />

erwecken die Kamele zum Leben.<br />

Dabei kommt es auf die Schnelligkeit<br />

und Geschicklichkeit der ersteren<br />

an; letztere lassen sich, wie<br />

es sich für brave Wüstenschiffe gehört,<br />

antreiben. Jeder Spieler<br />

steht vor einem Spielpult, auf dem<br />

in einiger Entfernung 16 Löcher<br />

mit unterschiedlicher Wertigkeit<br />

angebracht sind. Immer wenn der<br />

Spieler mit einem seiner Bälle ein<br />

Loch trifft, bewegt sich sein Kamel<br />

auf seiner Bahn nach vorn – je<br />

nach Wert des Lochs mehr oder<br />

weniger weit. Der „Kameltreiber”,<br />

der zuerst das Ziel erreicht, hat<br />

gewonnen und bekommt einen<br />

Preis. Fritz Malfertheiners Sohn<br />

und die Schwiegertochter leiten<br />

die Spiele und ermuntern die<br />

vorbeikommenden <strong>Volksfest</strong>besucher<br />

zum Mitmachen.<br />

Das kleine nostalgische<br />

Spielgeschäft behauptet<br />

sich seit etwa achtzehn Jahren<br />

auf den Festplätzen. „Das Gute<br />

bricht sich Bahn”, ist Malfertheiner<br />

überzeugt. Der Wettbewerbscharakter<br />

des Spiels zieht<br />

Menschen jeden Alters an – sogar<br />

junge Leute, die man eher<br />

kopfüber auf einem rasanten<br />

Gefährt vermuten würde, machen<br />

in der Oase Station und haben<br />

beim Wüstenderby einen<br />

Riesenspaß.<br />

Monika Bönisch


So viel gute Laune!<br />

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34<br />

<strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2005</strong><br />

Ein Angsthase traut sich in die Achterbahn<br />

Alpinabahn –<br />

Ein Selbstversuch<br />

Ich gebe zu, ich bin ein Feigling,<br />

eigentlich ein richtiger Hasenfuß,<br />

zumindest, was rasante Fahrgeschäfte<br />

betrifft. Deshalb bat ich<br />

meine Kollegin, eine Reportage<br />

über die Alpinabahn zu schreiben.<br />

Sofort kam ihr Veto: „Nein,<br />

niemals, mir wird schon beim<br />

Fahrstuhlfahren schlecht. Gerne<br />

befrage ich Leute, die gefahren<br />

sind und beschreibe, was ich sehe,<br />

aber selber fahren – niemals,<br />

Mit der großen Achterbahn<br />

sollte man besser vor dem<br />

Festzeltbesuch fahren.<br />

nie!” „Na gut, dann fahre ich halt<br />

selbst”, habe ich ihr spontan mutig<br />

mitgeteilt, ohne mir der Tragweite<br />

meines Satzes auch nur annähernd<br />

bewusst gewesen zu<br />

sein. Nun kam mein erster Tag auf<br />

dem <strong>Volksfest</strong> in diesem Jahr.<br />

Zielstrebig führte mich mein Weg<br />

direkt zur Alpinabahn. Mächtig<br />

türmte sich das metallene Geflecht<br />

von Streben und Schienen<br />

vor mir auf, gekrönt vom weißblauen,<br />

freundlich strahlenden<br />

Logo der Bahn. Sie sieht gut aus,<br />

das muss man der Betreiberfamilie<br />

Bruch schon lassen. Aber mir<br />

flößt die Achterbahn Respekt ein.<br />

Da ich noch anderes zu recherchieren<br />

hatte, verdrängte ich zunächst<br />

meinen Selbstversuch auf<br />

der Alpinabahn. Meine Zeit ließ<br />

ihn dann an diesem Tag nicht<br />

mehr zu. Gott sei Dank, da bin ich<br />

nochmal unbeschadet davongekommen.<br />

Zweiter <strong>Volksfest</strong>besuch mit meinen<br />

Töchtern. Schon im Auto ver-<br />

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besonderen Note auf dem Wasen.<br />

Traditionell, preiswert und gut.<br />

Dieses Jahr in der Mercedesstraße,<br />

in der Nähe des Laufgeschäfts Mystery<br />

Bis auf dreißig Meter klettert der Zug hinauf, um anschließend<br />

auf Schienen in die Tiefe zu stürzen.<br />

schaffe ich mir Selbstmotivation.<br />

„Ich fahre heute Alpinabahn. Wer<br />

fährt mit?”, frage ich in die Runde.<br />

Eine der beiden erklärt sich<br />

bereit den Angsthasenvater zu begleiten<br />

und nun konnte ich nicht<br />

mehr zurück. Ich will ja schließlich<br />

nicht das Attribut des coolsten<br />

Vaters in der nördlichen Hemisphäre<br />

einbüßen. Auf dem Weg<br />

zum Wasen kehren Kindheitserinnerungen<br />

zurück. Göckele gegessen,<br />

Zuckerwatte geschleckt,<br />

Wassereis gezuzelt, gebrannte<br />

Mandeln geknabbert; Looping<br />

gefahren, alles in allem fünfzehn<br />

Mark. Nach dem Looping übel geworden<br />

und für fünfzehn Mark<br />

gereihert. Oje. Wie wird’s wohl<br />

diesmal enden?<br />

Extrem mutig komme ich mir<br />

vor, als ich zwei Tickets an<br />

der Kasse löse und mich mit meiner<br />

Jüngsten in die Warteschlange<br />

stelle. Zum Glück habe ich bisher<br />

weder gegessen noch getrunken.<br />

Somit habe ich die Gefahr,<br />

etwas zu verlieren, wofür ich Geld<br />

bezahlt habe, schon mal gebannt.<br />

Man ist ja Schwabe.<br />

In der vorletzten Reihe nehmen<br />

wir Platz. Hinter uns ist nur noch<br />

ein älteres, freundliches und<br />

scheinbar völlig angstfreies Paar.<br />

Dann geht es los. Im Schneckentempo<br />

klettert die Bahn die erste<br />

Steigung hoch. Den imposanten<br />

Ausblick vermag ich im vermeintlichen<br />

Angesicht des mir sicheren<br />

Todes kaum zu genießen. Ich habe<br />

im Vorfeld genau gestoppt. Eine<br />

Fahrt dauert zwei Minuten. Ich<br />

hoffe nur, dass diese 120 Sekunden<br />

Unbehagen schnell vorübergehen<br />

oder der Tod kurz und<br />

schmerzlos eintritt. Ich habe die<br />

Zahlen kaum angedacht, da fällt<br />

der Wagen bereits in eine kurze<br />

Vertiefung. Aus dieser weiter emporkletternd<br />

höre ich meine<br />

Tochter rufen: „Jetzt geht’s glei<br />

los. Juhu!” Die letzte Silbe klang<br />

noch in dreißig Metern Höhe,<br />

während wir nahezu senkrecht in<br />

die Tiefe stürzen und einen derartigen<br />

Drive draufbekommen,<br />

dass ich mir das sorgsame Gelen<br />

meiner rotblonden Haarpracht<br />

hätte sparen können.<br />

In einer engen Rechtskurve rast<br />

die Bahn genau auf einen Pfeiler<br />

zu, um kurz darauf gerade<br />

noch einmal die Kurve zu kriegen.<br />

Mädchen kreischen. Meine<br />

Jüngste schreit: „Cool!” Auch die


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30 Meter ragt die Alpinabahn<br />

in den Wasenhimmel<br />

älteren Herrschaften hinter uns<br />

jubeln. Aus Solidarität juble ich<br />

leise mit, obwohl ich mir in Gedanken<br />

bereits die Lieder für<br />

meine Trauerfeier aussuche. Wieder<br />

geht es hoch und schon stürzt<br />

sich das fahrerlose Gefährt erneut<br />

fast senkrecht in die Tiefe, dann<br />

noch ein paarmal rauf und runter,<br />

extrem knapp an den grünen<br />

Pfeilern vorbei. Die jungen Mädchen<br />

in ihren kurzen Spaghettiträgerhemdchen<br />

reißen sogar<br />

noch die Arme in die Luft. Im<br />

Geiste sehe ich sie durch die Lüfte<br />

wirbeln. Mein Bewusstsein<br />

wird allerdings durch einen unerschütterlichen<br />

Glauben an die bewährte<br />

deutsche Ingenieurskunst<br />

genährt, sodass die Mädchen und<br />

auch ich nach einem rüden<br />

Bremsmanöver tatsächlich zwei<br />

Minuten später wohlbehalten,<br />

aber mit wackeligen Knien am<br />

Ausgangspunkt ankommen. Fassungslos<br />

darüber, dass ich die<br />

Fahrt unbeschadet überstanden<br />

habe, steige ich aus und verlasse<br />

die Bahn. Nun strotze ich vor erstarktem<br />

Selbstbewusstsein. Wie<br />

ein Held, der gerade die größte<br />

Schlacht seines Lebens geschlagen<br />

hat, trete ich meiner Großen<br />

entgegen. „Und, wie war’s?”, will<br />

sie wissen. Darauf ich: „Kinderkram,<br />

auf geht’s zum Freefall<br />

Tower!”<br />

Wulf Wager<br />

:: Infos ::<br />

Die Familienchronik der<br />

Schaustellerfamilie Bruch geht<br />

zurück bis ins Jahr 1848; die<br />

Eltern von Angela Bruch sind<br />

seit 1963 auf Märkten und<br />

<strong>Volksfest</strong>en unterwegs. Kein<br />

Wunder, dass nun die Tochter<br />

– ganz der Familientradition<br />

entsprechend – auch das<br />

<strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong> bereichert:<br />

Die Mitdreißigerin betreibt<br />

die Alpina-Bahn, eine<br />

Achterbahn von 30 Metern Höhe<br />

und 1000 verschlungenen<br />

Metern Länge, und wird dabei<br />

von neun Mitarbeitern unterstützt.<br />

Dass ihr eiserner Koloss so erfolgreich<br />

ist, führt Angela<br />

Bruch darauf zurück, dass er<br />

ein breites Publikum anspricht:<br />

„Die ganze Familie kann hier<br />

etwas erleben. Und tatsächlich:<br />

Da steigt der Familienvater, der<br />

mal Fallschirmspringer war,<br />

lässig mit Frau und Kind aus<br />

der Bahn; dahinter kommt das<br />

Gothic-Girl, das „das Schnelle<br />

so cool” findet und gleich für<br />

die nächste Runde zahlt. Dann<br />

das ältere Ehepaar, das zugibt,<br />

vor der Fahrt ein bisschen<br />

Angst gehabt zu haben. Aber:<br />

„Wir würden sofort wieder fahren.”<br />

Die Bahn hat den Vorteil,<br />

dass keine Loopings dabei<br />

sind, denn „viele Leute mögen<br />

die Fahrgeschäfte nicht, bei denen<br />

man auf dem Kopf steht”,<br />

sagt die Betreiberin. Rasant<br />

geht’s dennoch zu, auf der Alpina-Bahn.<br />

Die hohe Anfangsgeschwindigkeit<br />

von knapp 90<br />

Stundenkilometern bietet Action<br />

und lässt das Publikum<br />

jauchzen. Derweilen weiß Angela<br />

Bruch um ihre Verantwortung.<br />

„Wir tun alles, was in unseren<br />

Möglichkeiten steht, um<br />

die Sicherheit zu garantieren”<br />

– und alles, um uns Passagiere<br />

in einen zweiminütigen, wundervollenGeschwindigkeitsrausch<br />

zu bringen. (mb)


Ein Lastzug Malteser-Bier nach Rom<br />

Stuttgarter Bier<br />

für den Papst<br />

Nein, auf dem <strong>Cannstatter</strong><br />

<strong>Volksfest</strong> war Papst Benedikt<br />

XVI. noch nicht. Dort wird<br />

er sicher nicht zu erwarten sein.<br />

Wohl hat er aber eine Affinität zu<br />

Stuttgarter Bier. Im Herbst 2003<br />

empfing er – damals noch als<br />

Kardinal Ratzinger – eine Delegation<br />

der Stuttgarter Hofbräu<br />

AG. Kein Zufall, denn der Papst<br />

ist der oberste Souverän des<br />

Malteserordens, in dessen Lizenz<br />

Stuttgarter Hofbräu das beliebte<br />

Malteser-Weißbier braut.<br />

Mit der Lizenzgebühr werden<br />

katholische Priester ausgebil-<br />

det. Natürlich hat Stuttgarter<br />

Hofbräu direkt zur Papstwahl<br />

einen ganzen Lastzug mit Malteser-Weißbier<br />

nach Rom gesendet.<br />

Das kann der Papst nun<br />

nach eigenem Gusto verteilen.<br />

Hauptsache man trinkt nicht zuviel<br />

davon. Aber davor kann einen<br />

der schwäbische Nüchternheitstest<br />

bewahren. Solange<br />

man den nachfolgenden Satz<br />

stolperfrei über die Lippen bekommt,<br />

ist man noch nicht beschwipst:<br />

„Dr Papscht hot’s<br />

Schbätzlesbschdeck z’schbät<br />

bschdelld!” (ww)<br />

Hofbräuchefs Gisbert Sattler und Peter May mit Kardinal Josef<br />

Ratzinger, der jetzige Papst Benedikt XVI.<br />

Franz Köhrer, ein Name, ein Begriff<br />

WESTERN-SALOON<br />

Das Festzelt mit<br />

der längsten Tradition!<br />

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alles!<br />

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Frank Knödler, Chef der Stuttgarter<br />

Branddirektion, wollte<br />

sich nach dem Vorfall auf dem<br />

Festplatz in Aschaffenburg im<br />

Juni 2004 über die Situation auf<br />

dem Wasen informieren. In<br />

Aschaffenburg blieb der Freifallturm<br />

wegen einer technischen<br />

Störung auf 15 Metern Höhe stecken.<br />

Da kein Verantwortlicher<br />

greifbar war, der das Fahrgeschäft<br />

über die hydraulischen<br />

Bremsen und Winden ablassen<br />

konnte, mussten die Passagiere<br />

von der Feuerwehr über Drehleitern<br />

gerettet werden. „Ich wollte<br />

daher mit profunden Kennern<br />

38<br />

<strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2005</strong><br />

TÜV checkt den Wasen regelmäßig<br />

Sicherheit geht vor<br />

Sicherheit wird auf dem Wasen groß geschrieben. Alle<br />

Fahrgeschäfte werden vom TÜV überprüft, vor der Eröffnung<br />

getestet, bevor die Freigabe erteilt wird. Die Feuerwehr<br />

inspizierte im vergangenen Jahr Fahrgeschäfte,<br />

bei denen aufgrund ihrer Höhe besondere Rettungsmaßnahmen<br />

erforderlich sind.<br />

Kurz-Reisen!<br />

Schön, wenn auch<br />

der Preis kurz ist!<br />

Rom<br />

Villa ganz in Weiß<br />

ohne Balkon,<br />

Parkplatz kostenpflichtig<br />

3 Tage<br />

über den Platz gehen und das Verhalten<br />

im Einsatzfall bei den hohen<br />

Fahrgeschäften durchsprechen”,<br />

so Knödler. Es ging um<br />

Hintergrundinformationen. „Wir<br />

wollen wissen, wie alles funktioniert.”<br />

Denn im Einsatzfall müsse<br />

erst die sicherheitstechnische<br />

Prüfung, dann der Einsatz betrieblicher<br />

Notfallmaßnahmen<br />

erfolgen, dann müssen die Fahrgäste<br />

evakuiert werden. „Es ist<br />

immer eine situative Entscheidung”,<br />

so Knödler. Je mehr man<br />

daher über die Betriebe wisse,<br />

desto besser. Insgesamt fünf<br />

Fahrgeschäfte der Kategorie A ste-<br />

p. P. 5 460<br />

Bad Cannstatt<br />

Großzügige Badelandschaft,<br />

lichtdurchflutetes Dach,<br />

kostenlose Parkplätze<br />

2,5 Stunden p. P. 5 6,60<br />

Das Expertenteam begutachtet vor der Eröffnung die Fahrgeschäfte<br />

und Festzelte auf ihre Sicherheit hin.<br />

hen auf dem <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>.<br />

Das heißt, sie sind höher als<br />

30 Meter. 30 Meter ist die maximale<br />

Höhe der Drehleitern der<br />

Stuttgarter Feuerwehr. Auf dem<br />

Flughafen gibt es eine, die auf 56<br />

Meter ausgefahren werden kann.<br />

Für Sonderfälle steht die speziell<br />

ausgebildete Höhenrettungsgruppe<br />

bereit, die in der Feuerwache<br />

5 beheimatet ist. „Es wurde im<br />

Vorfeld eine Gefahrenanalyse für<br />

Extremfälle erstellt”, sagt Dienststellenleiter<br />

Dieter Langguth.<br />

„Die Höhenrettung ist gewappnet,<br />

ein Einsatz aber immer aufwändig.”<br />

Eintauchen<br />

Ausruhen<br />

Genießen<br />

Öffnungszeiten<br />

Bad & Sauna:<br />

Montag bis Sonntag<br />

9.00 Uhr bis 21.30 Uhr<br />

Mo und Do Damensauna<br />

Mi bis 13 Uhr Herrensauna<br />

Sulzerrainstraße 2<br />

70372 Stuttgart<br />

Tel. 0711.2 16-9240<br />

www.stuttgart.de/baeder<br />

Aber eigentlich ist deren Zuhilfenahme<br />

gar nicht nötig.<br />

Denn die Geschäfte der Kategorie<br />

A, die beiden Riesenräder mit 60<br />

und 50 Metern Höhe, Turbo Force<br />

(40), Alpina Bahn (34), und<br />

Imperator (34), verfügen über<br />

sicherheitstechnische Einrichtungen,<br />

die die Gondeln auch im<br />

technischen Notfall oder bei<br />

Stromausfall über Hydraulik oder<br />

Batteriebetrieb steuern können.<br />

Die Betriebe sind auch alle für die<br />

Rettungskräfte gut erreichbar<br />

und begehbar. „Uns ging es auch<br />

um die entsprechenden Ansprechpartner<br />

vor Ort”, so Knödler.<br />

Es sei schon ein großer Vorteil,<br />

dass die Feuerwache direkt<br />

gegenüber des <strong>Cannstatter</strong> Wasens<br />

platziert sei, waren die<br />

Schaustellervertreter mehr als<br />

beruhigt. Zudem wird der Festplatz<br />

während der Betriebszeiten<br />

ständig von einem Ausguck aus<br />

beobachtet. „Bei jedem neuen<br />

Fahrgeschäft muss es Vorrichtungen<br />

geben, die bei Stromausfall<br />

oder mechanischen Schäden betätigt<br />

werden können”, erläutert<br />

Volker Weber, der stellvertretende<br />

Vorsitzende des Landesverbandes<br />

der Schausteller und<br />

Marktkaufleute. Es sollte aber<br />

auch immer jemand da sein, der<br />

diese bedienen kann. In Aschaffenburg<br />

sei dies wohl nicht der<br />

Fall gewesen.<br />

Edgar Rehberger


STAMER&KINZLER Seit 2004 hat der Kursaal in Bad Cannstatt wieder eine ganz<br />

enge Beziehung zum <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>. Denn Henny Stamer<br />

und Stefan Kinzler haben die Wohlfühlgastronomie Kurpark eröffnet.<br />

- Kursaal-Stuben mit der klassisch-regionalen Küche<br />

- Park-Café mit dem vielfältigen Angebot an Torten und Kuchen<br />

- Malteser-Biergarten mit viel Platz unter schattenspendenden Bäumen<br />

Kommen Sie auf einen Besuch vorbei, genießen Sie<br />

die Ruhe des Kurparks, vergessen Sie die Hektik<br />

des Tages und lassen sich einfach von unserer<br />

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Reservierungs-Hotline<br />

für alle Betriebe: 07 11/5 59 52 52<br />

Herzlich willkommen im<br />

auf dem 160. <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong><br />

Gepflegte Gastronomie in<br />

gemütlicher Atmosphäre für<br />

die ganze Familie<br />

Seit über 30 Jahren sind wir mit unseren gastronomischen<br />

Betrieben auf dem <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong> präsent.<br />

Wir sind gerne Ihr Gastgeber und<br />

garantieren Ihnen einen abwechslungsreichen,<br />

angenehmen und fröhlichen Aufenthalt.<br />

Persönlich geführt durch Henny und Ernst<br />

Stamer und unterstützt durch eine fachlich<br />

kompetente, junge Mitarbeitercrew.<br />

Das Winter-Must am Schlossplatz Stuttgart<br />

Eröffnungsgala: Freitag, 28. Oktober, 15 Uhr<br />

Stefan<br />

Sie finden uns<br />

bei der Fruchtsäule


Brauereichef Bernhard Rebel, Ministerpräsident<br />

Günter Öttinger und Festwirt Hans-Peter Grandl Annette Schavan<br />

VfB-Torhüter Timo Hildebrandt<br />

Stuttgart – Bad Cannstatt <strong>2005</strong><br />

Wasen-Promis<br />

Seit 1818 ist das <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong> ein Anziehungspunkt<br />

für die Highsociety aus nah und fern.<br />

Höhepunkt war unbestritten das Kaiser-Treffen 1857,<br />

bei dem Zar Alexander von Russland, Napoleon III. von<br />

Frankreich und König Wilhelm I. von Württemberg<br />

gemeinsam auf das <strong>Volksfest</strong> ritten. Auch heute gibt<br />

sich die Prominenz alljährlich ein Wasen-Stelldichein.<br />

40<br />

<strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2005</strong><br />

Hartmut Engler (Pur)<br />

Porschechef Wendelin Wiedeking und Mr. Mercedes<br />

Jürgen Hubbert mit den beiden Dinkelacker-Festwirtinnen Klauss<br />

Mercedes-Rennchef Norbert Haug und Festwirtin Waltraut Grandl<br />

Gerhard Mayer-Vorfelder<br />

Schumacher-Manager<br />

Willi Weber<br />

Schauspieler Trudel Wulle und Walter Schultheiß


Hans-Peter Grandl managt sein Großzelt<br />

mit geschicktem Händchen<br />

Der charmante Festwirt<br />

Weibliche Gäste begrüßt<br />

der 47-jährige Festwirt,<br />

geboren in Vaihingen-Ensingen<br />

(„ned weid weg von Bad Cannstatt”),<br />

gerne mal mit Küsschen.<br />

Das ist nicht nur seine Masche,<br />

sondern auch vielleicht sein Erfolgsgeheimnis.<br />

Hans-Peter Grandl<br />

lacht hell und man sieht es ihm<br />

an: Es macht ihm einen Riesenspaß,<br />

sich um seine Gäste persönlich<br />

zu kümmern. Sein Zelt<br />

fasst 5000 Sitzplätze, genau so<br />

viele, wie die beiden anderen großen<br />

<strong>Volksfest</strong>zelte vis-à-vis der<br />

Fruchtsäule. Doch es ist irgendwie<br />

alles anders. Große Bilder<br />

mit Stuttgarter und <strong>Cannstatter</strong><br />

Motiven, gemalt von Professoren<br />

und Bühnenbildnern der Kunstakademie<br />

in Prag, beherrschen<br />

die Optik des Zeltes. Ebenso die<br />

Musikbühne, die dem Musikpavillon<br />

auf dem Stuttgarter<br />

Schlossplatz nachempfunden ist.<br />

Grandl’s Hofbräu-Zelt verfügt außerdem<br />

über eine Frischluft-Abluftanlage,<br />

die die gesamte rauchgeschwängerte<br />

Luft innerhalb einer<br />

Stunde einmal komplett austauscht.<br />

„Man muss dem Gast<br />

jedes Jahr mehr bieten, um erfolgreich<br />

sein zu können”, sagt<br />

Grandl, dem der Spaß an seinem<br />

Job schalkhaft aus den Augen<br />

springt. Dies gelingt ihm mit einem<br />

mittlerweile langjährig eingespielten<br />

perfekten Team: „95<br />

Prozent meiner <strong>Volksfest</strong>mitarbeiterinnen<br />

und -mitarbeiter sind<br />

jedes Jahr dabei.” Mit seinen Mitarbeitern<br />

geht der gelernte Koch,<br />

Küchenmeister und Hotelbetriebswirt<br />

genauso fröhlich um<br />

Immer lachend, so kennt man<br />

den Festwirt des Hofbräu-Zelts.<br />

wie mit den Gästen. Sie fühlen<br />

sich bei Grandl wohl und loben<br />

ihn, so wie Küchenchef Uli Ketzer:<br />

„Er ist ein Organisationstalent ohne<br />

Ende. Er ist Chef und trotzdem<br />

Kumpel.”<br />

Zweihundert Leute halten das<br />

Stuttgarter Hofbräu-Zelt am<br />

Laufen. Für jeden Bereich hat<br />

Grandl seine Führungsleute: Betriebsleiter<br />

ist Pero Djokic, Uli<br />

Ketzer ist Küchenchef, Alexa Hahn<br />

Grandls Assistentin und um die<br />

Logistik kümmert sich Zoran Nikodijevic.<br />

Nicht zu vergessen ist<br />

Hans-Peter Grandls Frau Waltraud.<br />

Sie koordiniert die Arbeit<br />

hinter den Kulissen. Dort wird auf<br />

engstem Raum organisiert und<br />

mit modernster Bürotechnik gearbeitet.<br />

Dabei darf man keine<br />

komfortablen Büros erwarten.<br />

Der einzige Komfort in Grandls<br />

kleinem Büro ist eine Liege, auf<br />

die er sich gelegentlich für eine<br />

Kurzentspannung zurückziehen<br />

kann. Das ist auch nötig, denn in<br />

Wer nichts verpassen will,<br />

merkt vor!<br />

Die Lifestyle- & Freizeitausstellungen<br />

der Messe Stuttgart im Herbst <strong>2005</strong><br />

29.10. <strong>2005</strong> – 01.11.<strong>2005</strong>:<br />

Die Freizeitmessen<br />

12.11. <strong>2005</strong> – 13.11.<strong>2005</strong>:<br />

Ausstellung für<br />

Heimtierhaltung<br />

und Tiergesundheit<br />

19.11. <strong>2005</strong> – 27.11.<strong>2005</strong>:<br />

Die Familienmesse<br />

18.–20.11.<br />

Eintritts- und Fahrkarte in einem! Die Kombikarte berechtigt zum einmaligen<br />

Besuch der jeweiligen Publikumsmesse, inklusive Hin- und<br />

Rückfahrt im gesamten VVS-Gebiet. Keine langen Wartezeiten im Stau<br />

und an den Kassen, keine Parkplatzsuche – mit dem VVS direkt und<br />

schnell zur Messe.<br />

Weitere Informationen: www.messe-stuttgart.de


42<br />

<strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2005</strong><br />

der <strong>Volksfest</strong>zeit kommt er meist<br />

erst um drei Uhr nachts ins Bett,<br />

während der Wecker dann schon<br />

um acht Uhr wieder klingelt. In<br />

den wenigen Stunden, die ihm<br />

bleiben, ist er meist nur im Halbschlaf.<br />

Das Adrenalin hält ihn<br />

wach und fit. <strong>Volksfest</strong>wirt zu sein<br />

ist eine natürliche Droge. Außerdem<br />

fährt er täglich eine Stunde<br />

auf dem Ergometer und quält sich<br />

an hundert Sit-ups.<br />

Während im Zelt die Glasmaßkrüge<br />

einen Blick auf<br />

den frischen Hofbräu-Gerstensaft<br />

erlauben, sieht der Gast nicht, was<br />

sich in Grandls Tonkrug befindet.<br />

„Jeder Gast erwartet, dass der Wirt<br />

mittrinkt. Deshalb ist bei mir nicht<br />

immer Bier im Krug.” Sagt’s lachend<br />

und begrüßt zwischendurch<br />

mal wieder einen neuen<br />

weiblichen Gast in seiner Loge mit<br />

dem obligatorischen Küsschen<br />

und einem Hofbräu-Pils in der<br />

Hand. Die 1800 Logenplätze nutzen<br />

vorwiegend Firmen und anspruchsvolle<br />

Gäste, schließlich<br />

sind die exklusiven Plätze an einen<br />

Mindestverzehr gekoppelt. Rund<br />

85 Prozent der Logenplätze sind<br />

bereits lange vor dem Fest reserviert.<br />

Das ist auch gut so, denn die<br />

1,2 Millionen Euro Vorlaufkosten<br />

müssen erwirtschaftet werden.<br />

Etwa 20 Ochsen werden während<br />

des <strong>Volksfest</strong>es verputzt.<br />

Das erreicht Grandl mit immer<br />

neuen, pfiffigen Ideen. „Wir<br />

möchten ein tolles Festzelt bieten,<br />

mit angenehm-schöner Atmosphäre,<br />

als Ort der kommunikativen<br />

Begegnung. Der <strong>Volksfest</strong>besucher<br />

soll sich bei uns entspannen,<br />

relaxen, sich nett unterhalten<br />

können oder einfach nur feiern”,<br />

so der Wirt und weiter: „Was i mir<br />

en dr Kopf gsetzt hab, dann beiß i<br />

des au durch!“<br />

Als Koch hat er in halb Europa<br />

gearbeitet. Von 1984<br />

an war er in München in der Konzernhotellerie<br />

in leitender Funktion<br />

tätig, wechselte dann als ge-<br />

Küchenchef Uli Ketzer hat alles<br />

fest im Griff.<br />

schäftsführender Direktor zur<br />

Haberl-Gastronomie, leitete dort<br />

den Münchner Olympiapark und<br />

war auch in der Ochsenbraterei<br />

auf der Wiesn aktiv. 1997 kam er<br />

wieder nach Stuttgart und kaufte<br />

von seinem Freund und Mentor<br />

Ernst Lipps dessen GmbH, die die<br />

Schleyerhalle bewirtet.<br />

Bei einem Rundgang hinter<br />

den Kulissen strahlt Grandls<br />

Gesicht. Man spürt, dass er eine<br />

riesige Freude an seinem bestens<br />

organisierten <strong>Volksfest</strong>betrieb<br />

hat. „Ich neige zum Perfektionismus.<br />

I kann halt net anderschd.”<br />

Acht- bis zehntausend Essen verlassen<br />

die Küche täglich. Da<br />

denkt der Laie an vorgefertigte<br />

Speisen, so genannte Convenience-Produkte.<br />

Doch Grandl, der<br />

gelernte Küchenmeister, zeigt in<br />

die gut gefüllte Vorratskühlkammer:<br />

„Alles frisch!” Mehrere<br />

zehntausend Göckele, mehr als<br />

zwanzig Ochsen und etliche tausend<br />

Liter Bier werden in Hans-<br />

Peter Grandls Hofbräu-Festzelt<br />

verkonsumiert. Wenn es so gut<br />

läuft und die Besteckpoliermaschine<br />

täglich 25 000 Besteckteile<br />

auf Hochglanz bringt, dann<br />

strahlt auch das Gesicht des<br />

Wirts. Das einzige, was ihn etwas<br />

betrübt ist, dass er seine vierzehnjährigen<br />

Zwillinge Marina<br />

und Stefan in der <strong>Volksfest</strong>zeit nur<br />

wenig zu Gesicht bekommt.<br />

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Wir freuen<br />

uns Dabei sein<br />

zu dürfen<br />

und wünschen<br />

euch bei diesem<br />

sympatischen<br />

familienspiel<br />

viel Glück!<br />

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44<br />

<strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung <strong>2005</strong><br />

Die neuen Wirte<br />

auf dem <strong>Volksfest</strong><br />

Peter Brandl<br />

aus München, Wirt<br />

im Fürstenbergzelt<br />

Was ist das Besondere an<br />

dem funkelnagelneuen<br />

Zelt, das Sie aufs <strong>Volksfest</strong><br />

mitbringen?<br />

Das ist eine komplett neue Holzbaukonstruktion,<br />

die innen an<br />

der Giebelseite im ersten Stock<br />

eine Galerie hat, auf der 300<br />

Personen Platz haben. Und einen<br />

begehbaren Außenbalkon<br />

sowie eine transparente Brezelbäckerei.<br />

Setzen Sie auf dem <strong>Cannstatter</strong><br />

<strong>Volksfest</strong> auf Bewährtes<br />

oder auf Neues,<br />

gibt es auch bayrische Einflüsse?<br />

Wir werden versuchen, eine gute<br />

Mischung zu bieten, also Bewährtes<br />

mit Neuem koordinieren<br />

und aufgrund unserer Herkunft<br />

werden auch einige Kleinigkeiten<br />

aus Bayern kommen,<br />

aber die sollen nicht die Hauptakzente<br />

sein.<br />

Auf welche Art von Programm<br />

dürfen sich die Besucher<br />

im Fürstenbergzelt<br />

freuen?<br />

Das Programm ist bunt gemischt,<br />

wir haben 14 namhafte<br />

Kapellen engagiert, von der<br />

Blasmusik bis hin zu Rock und<br />

Pop. Mit dabei sind auch zwei<br />

Damenkapellen.<br />

Welches sind die Highlights?<br />

Das absolute Highlight ist die<br />

Verlosung von zehn Eintrittskar-<br />

ten für die Fußballweltmeisterschaft<br />

2006, zwei fürs Eröffnungsspiel,<br />

zwei für die Halbfinalspiele,<br />

sechs für die Gruppenspiele,<br />

die in Stuttgart ausgetragen<br />

werden. Sie werden am<br />

ersten und letzten Sonntag im<br />

Festzelt verlost. Zu jeder Maß<br />

Bier gibt es ein Los und um<br />

22.30 Uhr findet auf der Bühne<br />

die Verlosung statt.<br />

Welche Zielgruppe wollen<br />

Sie ansprechen?<br />

Das <strong>Volksfest</strong> würde seinen Namen<br />

nicht verdienen, wenn nicht<br />

jede Gruppe angesprochen würde.<br />

Wir wollen ein ruhiges,<br />

friedliches <strong>Volksfest</strong> verbringen<br />

und denken, dass die Gäste so<br />

eingestellt sind, dass alle miteinander<br />

Spaß haben können.<br />

Wie viele Plätze sind in<br />

Ihrem Zelt?<br />

2900 Sitzplätze.<br />

Wie hoch wird der<br />

Bierpreis bei Ihnen sein?<br />

Die Maß Bier kostet 7,20 Euro<br />

und ist damit 30 Cent billiger als<br />

im vergangenen Jahr im Fürstenbergzelt.<br />

Was muss man gelernt<br />

haben, wenn man sich als<br />

Wirt auf einem Fest wie<br />

dem <strong>Volksfest</strong> behaupten<br />

will?<br />

Man sollte Erfahrung nicht nur<br />

im engen Sinne der Gastronomie<br />

haben. Auch die handwerkliche<br />

Seite, der Aufbau des Festzelts,<br />

Installation, Wartung, Transport<br />

gehören dazu. Dann kommt<br />

Peter Brandl<br />

natürlich die Gastronomie. Die<br />

Beschaffung von fachkundigem<br />

Personal, von erfahrenen Leuten.<br />

Und natürlich ist wichtig,<br />

was auf der Speisekarte angeboten<br />

wird, in entsprechender<br />

Qualität auf den Tisch zu bringen.<br />

Mein Ziel ist, den Gästen<br />

unter dem Motto „Das neue<br />

Fürstenbergzelt erleben” einen<br />

schönen Abend zu bescheren, so<br />

dass sie sagen, da hat mir’s gefallen,<br />

da hat’s geschmeckt, da geh<br />

ich wieder hin.<br />

Sonja Renz<br />

aus Stuttgart,<br />

Wirtin des Arcadia<br />

Erlebniszeltes<br />

Welche neue Ideen dürfen<br />

die Besucher von Ihrem<br />

Arcadia Erlebniszelt erwarten?<br />

Es ist ein ganz besonderes Zelt<br />

– es ist ja das frühere Alpirsbacher<br />

Zelt, das ich gekauft habe<br />

und das schon auf dem Wasen<br />

stand. Vom Innencharakter her<br />

ist es anders als andere Zelte. Es<br />

ist etwas zum Träumen; die Gäste<br />

sollen sich wohl fühlen, staunen,<br />

erleben und genießen. Der<br />

zehn Meter hohe Wasserfall ist<br />

noch da, ebenso die lange Arkadenallee<br />

und das Design. Aber<br />

unser Zelt wird heller sein, es<br />

hat eine Empore mit Champagner-<br />

und Caipirinhabar. Von da<br />

aus kann man rausgehen auf die<br />

Mondscheinterrasse. Frauen<br />

sind ganz besonders herzlich<br />

willkommen. Deshalb bieten wir<br />

auch speziell für sie eine leichte<br />

Küche an. Dann ist immer ein<br />

DJ da, wir haben täglich Lifebands<br />

und ein Showprogramm<br />

mit Stelzenläufern, Feuerperformance,<br />

Akrobatik, Tanzeinlagen<br />

und Bühnenfeuerwerk.<br />

Welche Art von Musik<br />

wird im Erlebniszelt<br />

zu hören sein?<br />

Country-, Party- und Stimmungsmusik,<br />

BOB Beatles of Baltimore<br />

spielen die Hits der Beatles und<br />

Harlem-Express ist eine Soulpowerband.<br />

Was sind die<br />

Programmhighlights?<br />

Die Bands und die Show- und<br />

Tanzeinlagen, die wir drei-, viermal<br />

am Tag jeweils 15 Minuten<br />

zeigen. Für die Shows haben wir<br />

Künstler von einer Zirkusschule<br />

in Berlin engagiert, die sehr gute<br />

Akrobatik bieten.<br />

Sie sprechen die<br />

Altersgruppe der 25- bis<br />

45-Jährigen an.<br />

Ich wünsche mir Leute ab 20,<br />

25 Jahren, denn die schönen<br />

Bars dürfen Jugendliche mit 16<br />

ja noch nicht betreten. Die 40-,<br />

45-Jährigen werden sich bei uns<br />

aber auch wohl fühlen. Die Leute<br />

in den Vierzigern können<br />

doch gut Partys feiern. Manche<br />

Gäste werden vielleicht auch nur<br />

im Zelt sitzen, auf den Wasserfall<br />

und die gigantischen Lichtspiele<br />

schauen. Der Wasenarzt Dr.<br />

Kübler hat mich gefragt: „Ja Sonja,<br />

ich bin über 45, darf ich dann


Sonja Renz<br />

nicht in dein Zelt kommen?”<br />

Aber natürlich sind uns auch<br />

Gäste über 45 herzlich willkommen.<br />

Wie viele Plätze<br />

bietet Ihr Zelt?<br />

1300 Sitzplätze. Aber in der Arkadenallee<br />

sind noch viele Steh-<br />

tische – insgesamt ist für 1800<br />

bis 2000 Gäste Platz.<br />

Was unterscheidet Ihre Arbeit<br />

auf dem <strong>Volksfest</strong> von<br />

der in Ihrem Biergarten im<br />

Schlossgarten in Stuttgart?<br />

Der Biergarten ist meine große<br />

Liebe, es ist schön, in der Natur<br />

zu arbeiten. Das <strong>Volksfest</strong> ist<br />

pulsierender, ist Megastress und<br />

eine Herausforderung. Es ist auf<br />

16 Tage konzentriert und alles<br />

muss auf den Punkt passen.<br />

Aber wenn das Konzept stimmt,<br />

dann hängt Herzblut dran. Mein<br />

Team und ich, wir freuen uns<br />

aufs <strong>Volksfest</strong> und wollen dem<br />

Publikum etwas Schönes bieten<br />

– das wiegt alles auf.<br />

Monika Bönisch<br />

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Das schönste<br />

<strong>Volksfest</strong>bild<br />

1. Preis:<br />

250,- Euro<br />

2. Preis:<br />

Heißluftballonfahrt<br />

für eine Person<br />

3. Preis:<br />

Gutschein über<br />

150,- Euro für den<br />

<strong>Cannstatter</strong> Wasen 2006<br />

4.-10 Preis:<br />

Je einen Kasten Bier einer<br />

Stuttgarter Brauerei<br />

Lassen Sie sich von der<br />

faszinierenden Buntheit<br />

des <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>es<br />

inspirieren. Schaffen Sie<br />

Stimmungsbilder von den<br />

Fahrgeschäften, den<br />

Zelten, den Besuchern<br />

und den auf dem Wasen<br />

arbeitenden Menschen.<br />

Gefordert sind Originalität<br />

und Qualität.<br />

Auslober: <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>verein e.V.<br />

und in.stuttgart Veranstaltungsgesellschaft<br />

mbH & Co. KG<br />

Einsendeschluss: 2. November <strong>2005</strong><br />

Einsendungen an:<br />

<strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>zeitung<br />

In der Halde 20 · 72657 Altenriet<br />

Teilnahmebedingungen:<br />

Jeder Leser kann bis zu fünf Fotos einsenden. Gewertet werden Originalabzüge, Diapositive<br />

oder digitale Bilder (Mindestgröße 5 Mio. Pixel oder 300 dpi im Format JPG<br />

oder TIF; Datei mit Ausdruck!). Auf den Fotorückseiten oder auf der CD sind der Name<br />

und die vollständige Anschrift des Bildautors, ein knapper Bildtitel sowie Aufnahmeort<br />

und -zeitpunkt zu vermerken, bei Jugendlichen bis 18 Jahren auch das Geburtsjahr.<br />

Anschließend ermittelt eine Jury die Preisträger. Die Siegerbilder werden in der<br />

<strong>Volksfest</strong>zeitung 2006 veröffentlicht. Für die eingereichten Fotos wird der <strong>Cannstatter</strong><br />

<strong>Volksfest</strong>zeitung das einfache Nutzungsrecht auch über die Wettbewerbsdauer hinaus<br />

eingeräumt. Veröffentlichungen werden nicht honoriert. Eine Rücksendung der Bilder<br />

erfolgt nur gegen einen ausreichend frankierten und adressierten Rückumschlag.


Die geballte Lebensweisheit versteht der<br />

Schwabe konzentriert in Spruchweisheiten<br />

und Aphorismen zu packen. Das unterstützt<br />

die schwäbische Maulfaulheit<br />

und erleichtert die Kommunikation auf<br />

dem <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>. Hier ein paar<br />

Versucherle rund um’s „essa ond trenka“.<br />

Frei i mi auf mein<br />

Durscht heit Obend.<br />

Die Vorfreude ist groß.<br />

Wer mit vierzig<br />

no koin Ranza hot,<br />

bleibt en Krüppl!<br />

Des isch mr liebr<br />

als a bachener Furz<br />

uf ra Gabel!<br />

Dieser Mahlzeit gilt meine ganze<br />

Zuwendung.<br />

Des schmeckt besser als<br />

a Gosch voll Reißnägel.<br />

Das schmeckt wirklich vorzüglich.<br />

46<br />

Impressum<br />

<strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>-Schwäbisch für<br />

Reig’schmeckte<br />

Was mr heut trenkt,<br />

muaß mr scho morga<br />

nemme trenka.<br />

Von de z’kleine Schuah<br />

hot der sei raode Nos<br />

net.<br />

Der hot scho emmr gern<br />

z’nass gfuadret.<br />

Er trinkt gerne einen über den Durst.<br />

Wemmr oin hot, no<br />

muaß man seh lau,<br />

sonscht isch’r nix wert.<br />

Einen ordentlichen Rausch braucht<br />

man nicht zu verstecken.<br />

Es gibt nix bessers als<br />

ebbes Guads.<br />

Ich habe einen einfachen Geschmack<br />

– immer nur das Beste!<br />

I ka essa ond trenka<br />

wane will, i han an dr<br />

Arbet oifach koi Froid!<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>verein e.V., Heinrich-Ebner-Straße 4,<br />

70372 Stuttgart, Tel. 0711 / 95 59 11-0, Fax: 0711 / 9 55 91 30<br />

www.cannstatter-volksfestverein.de<br />

Auflage: 50.000 Exemplare<br />

Redaktion und Anzeigen:<br />

Wulf Wager (ww), Monika Bönisch (mb)<br />

Mitarbeit:<br />

Thilo Knott, Karl Krügle, Björn Locke, Edgar Rehberger,<br />

Hans Otto Stroheker, Renate Wager<br />

Lieber guad koppet wia<br />

an Furz vrhoba.<br />

Schwäbische Umschreibung des<br />

Luther-Zitats: „Warum rülpset und furzet<br />

ihr nicht? Hat es euch nicht geschmacket?“<br />

Oh, wenn i no em<br />

Hemml wär ond mit<br />

Pfannkucha zudeckt!<br />

Idealisierte Vorstellung des<br />

urschwäbischen Elysiums.<br />

A halbr Balla isch<br />

nausgschmissas Geld.<br />

Wenn schon, denn schon.<br />

Manchee hendd<br />

au bloß zwoi Mäga<br />

ond koi Hirn.<br />

Bei manchen Zeitgenossen sind die<br />

Grundbedürfnisse different gewichtet.<br />

Uf oim Fuaß<br />

goht mr net hoim!<br />

Eine Maß trinken wir noch.<br />

Idee, Layout und Gestaltung:<br />

© WAGER ! Kommunikation, In der Halde 20, 72657 Altenriet<br />

Tel. 07127 / 9 31 58 07, Fax: 07127 / 9 31 58 08, www.wager.de, E-Mail: volksfest@wager.de<br />

Druck:<br />

Central-Druck Medien AG, Dornierstraße 14, 71034 Böblingen<br />

A gscheidr Wei’ hot no<br />

koim Domma gschadet.<br />

ohne Worte<br />

Proscht Gürgele, ‘s<br />

kommt a Pflatschreaga!<br />

Freudig erregter Ausruf vor dem<br />

Genuss der ersten Maß <strong>Cannstatter</strong><br />

<strong>Volksfest</strong>bieres.<br />

Mehr dieser schwäbischen Weisheiten<br />

finden Sie in dem Buch:<br />

Schwäbischer Spruchbeutel<br />

gefüllt von Wulf Wager,<br />

mit Illustrationen von Björn Locke,<br />

Silberburg-Verlag Tübingen,<br />

7,90 Euro, ISBN 3-87407-654-7,<br />

erhältlich in jeder Buchhandlung oder<br />

unter<br />

www.woascht.de<br />

Fotos:<br />

<strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong>verein/Wolfgang Buck, Wolfgang Pfeffer, Edgar Rehberger, Stuttgart Marketing,<br />

Wulf Wager, WAGER ! Kommunikation, Festwirte u.a.


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Der Jahreskrug <strong>2005</strong>!<br />

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Weitere Infos im Schwaben Bräu Festzelt.<br />

*Wird ausschließlich beim Kauf eines Schwaben Bräu Jahreskruges auf<br />

dem <strong>Cannstatter</strong> <strong>Volksfest</strong> <strong>2005</strong> angerechnet.<br />

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24. September bis 09. Oktober<br />

+++ Tischreservierungen beim Festwirt Laub: Tel. 0711/563565 +++<br />

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