7-9/2011 - Leporello

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kunst Ausstellungen annäherung Alle Theorie ist grau, sagt ein Sprichwort. Um Farbe ins weite Feld des Kunstgeschichtsstudiums zu bringen, hat das Institut für Kunstgeschichte der Universität Würzburg das Projekt “Im Fokus der Kunstgeschichte” ins Leben gerufen. Ziel war es, im Martin-von-Wagner-Museum in der Würzburger Residenz eine Ausstellung einzurichten, die einerseits den Ansprüchen der Wissenschaft genügt, andererseits dem Besucher Freude bereitet, sich in diesem speziellen Fall - der Standort Würzburg legt es nahe - an der Kunst der venezianischen Maler und Zeichner des 18. Jahrhunderts zu erfreuen. Zu diesem Zweck wurden zwei Historiengemälde von Giambattista Tiepolo genauer untersucht. Die Ergebnisse sind um einige zur Thematik passende Leihgaben noch bis 2. Oktober in einem Kabinett aus Stellwänden zu begutachten. Unter Zuhilfenahme von modernen Tablets ist es möglich, sich ganz nach individuellem Interesse weiter in die Thematik zu vertiefen. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog. Darüber hinaus wird die Schau durch zahlreiche Vorträge und Ausstellungsgespräche vor Ort zu Tiepolos Werk und Umfeld ergänzt. Ein ausführlicher Flyer mit allen Veranstaltungen findet sich im Internet unter www.fokus-kunstgeschichte.de. sek i Die Ausstellung ist Dienstag bis Samstag von 10 bis 13.30 Uhr sowie jeden 2. Sonntag (24. Juli, 7. August, 21. August, 4. September, 18. September, 2. Oktober) zu besichtigen. Von Ansbach bis Zürich 8 l Leporello Ordnung im Zufall Kreuzwertheimer Malerin Antje Vega mit drei Ausstellungen in der Region vertreten Menschen, Landschaften und seit ein paar Jahren verstärkt auch Tieren widmet die in Kreuzwertheim lebende Malerin Antje Vega ihre künstlerische Aufmerksamkeit. Der Wesensverwandschaft zwischen Mensch und Affe spürt sie inspiriert durch Peter Hoegs Roman “Ich möchte auf eine Art sein wie Du” noch bis 24. Juli in der Kreisgalerie Mellrichstadt nach. Wenige Tage später, ab 29. Juli, beweist die in Niedersachsen geborene Malerin einmal mehr ihr Talent, durch waches und sensibles Beobachten das Wesen eines Menschen oder einer Landschaft zu erschließen. Unter dem sprechenden Titel “Gesichterlandschaften Landschaftsgesichter” zeigt sie in der Galerie der Sparkasse Mainfranken Würzburg bis 30. September eine umfangreiche Werkschau Die Manufakturen der Sammlung Ludwig Bamberg 5. 2. – 6.11. 2011 Sammlung Ludwig Bamberg Altes Rathaus | Obere Brücke 1 | 96047 Bamberg Di-So 9.30-16.30 Uhr | www.museum.bamberg.de zu diesem Komplex. Schon als Schulkind in der Berliner Straßenbahn konnte sie die Augen nicht von den Mitfahrern lassen, erntete skeptische bis verärgerte Blicke, wenn sie gar so direkt hinschaute, um das Typvolle eines Gesichtes zu ergründen und zu fassen, um es dann mit flinken Bleistiftstrichen auf einen Block zu bannen. Bis heute sucht ihr Auge immer wieder das durch Alter und Lebenserfahrung geformte Gesicht, das Geschichten zu erzählen weiß. Eindringlich sind die Ergebnisse in Öl, denen man sich nur schwer entziehen kann, vermitteln sie doch mit kleinen Gesten, Akzentuierungen von Hautpartien und gekonnter farblicher Inszenierung das ge Caminobscura M U S E E N D E R S T A D T B A M B E R G Günter Derleth │ Sven Nieder Spanische Pilgerwege in Fotografien der Camera obscura Günter Derleth │ Sven Nieder 16. 4. – 6. 11. 2011 Historisches Museum Bamberg wisse Etwas, das fragend innehalten lässt. Auch Landschaften haben diese Gesichter, man muss sie nur erkennen, weiß Antje Vega, die leidenschaftlich gerne mit Skizzenblock im Rucksack bevorzugt in den Südalpen unterwegs ist, um dem Charakteristischen der Berglandschaft nachzuspüren. In jeder Landschaft finde man die Ordnung in der Zufälligkeit der Formation, versucht sie in Wort zu kleiden, was sie rein intuitiv erfasst. Schroffe Gesichter treten hier zu Tage, aber auch einige liebliche, buntere. Jene Charakterstudien Tauberfrankens zeigt sie dann ab 18. September in der kleinen Galerie in Grünsfeld. Petra Jendryssek Alte Hofhaltung │ Domplatz 7 │ 96049 Bamberg │ Di-So 9-17 Uhr www.museum.bamberg.de ANZ_Derleth_Nieder_und_A-Z_Leporello_210x80.indd 1 04.07.11 12:30
Neue Sicht Vier Museen tauschen untereinander Kunst Synergien nutzen, neugierig machen, Kunst ins Gespräch bringen, das möchte das neue Projekt “Kunst geht fremd” vierer unterfränkischer Museen. Die Kooperation zwischen Mainfränkischem Museum, dem Museum im Kulturspeicher, den Museen und Galerien der Stadt Schweinfurt sowie der Kulturagentur RhönGrabfeld basiert auf einem Tauschprinzip. Je zwei Museen tauschen untereinander ein Kunstwerk und lassen es in neuem Kontext ihre Geschichte “anders erzählen”. Auf diese Weise versprechen sich die Initiatorinnen in den jeweiligen Häusern neue Sichtweisen auf die Objekte und die sie präsentierenden Häuser. Im Mainfränkischen Museum ist der sogenannte “Echtertisch” aus Schweinfurt zu Gast. Am 17. Juli und am 28. September infor Kunstvermittlung Freunde des Museums am Dom wirken seit zehn Jahren Er ist relativ jung, doch er hat schon eine Menge bewirkt. Dieses Jahr besteht der Würzburger Verein der „Freunde des Museums am Dom“ zehn Jahre. Seine Mitglieder müssen nicht konfessionell gebunden sein, sollten sich aber identifizieren mit dem von Dr. Jürgen Lenssen, dem Kulturreferenten der Diözese Würzburg, entworfenen erfolgreichen Konzept des Museums, alter und neuer Kunst Fragen des Menschseins und einer Deutung des Lebens sowie einer über die Realität der Welt hinausweisenden transzendentalen Kraft zu erörtern. Eine Mitgliedschaft (Jahresbeitrag 25 Euro) erschließt viele interessante Begegnungen, auch mit Künstlern. Gegründet wurden die „Freunde“ 2001 schon vor der Eröffnung des Museums; heute zählen sie 785 Mitglieder. Unter dem Vorsitz des 2005 verstorbenen Dr. Martin Wilfert und seinen Nachfolgern Prof. Dr. Dieter Gekle sowie derzeit Dr. Renate Fiedler wurden bisher 250 000 Euro zum Ankauf von 19 Kunstwerken zur Verfügung gestellt. Gelder für Erwerbungen kommen nicht miert um 14.30 Uhr ein Expertengespräch über die stadtgeschichtlichen Hintergründe. Am 24. Juli (14.30 Uhr) schließt sich eine Familienführung zum Thema an. Im Gegenzug ziehen Tilman Riemenschneiders “Leuchterengel” aus dem Mainfränkischen Museum in die Kunsthalle Schweinfurt. Dr. Claudia Lichte vom Mainfränkischen Museum wird zu den Leuchterengeln aus der Sammlung Sattler am 4. August (19 Uhr) einen Vortrag in der Kunsthalle halten. Das Museum im Kulturspeicher bereichert das Kloster Wechterswinkel mit der Gruppe “Kirchweihtanz” von Christian Calov und erhält im Austausch Helmut Dirnaichners konkretes Gemälde “Übers Meer”. Auch hierzu werden Verträge folgen. sek nur durch großzügige Sponsoren, Geld und Sachspenden zusammen, sondern auch durch gezielte Aktivitäten, wie den jährlichen Weihnachtsmarkt. Abgebildet sind alle diese „Freundes“Gaben in der 40 seitigen, von Sponsoren finanzierten Jubiläumsschrift. Darin enthalten ist auch eine Chronik des Vereins und eine Würdigung von Bischof em. Dr. PaulWerner Scheele, Ehrenmitglied und tatkräftiger Unterstützer des Museums. Doch nicht nur der Erweiterung und Pflege der Sammlungen des Museums dient der Freundeskreis, sondern er widmet sich auch regelmäßig der Vermittlung von Kunst. Das geschieht für alle Altersgruppen und Bevölkerungsschichten in den gerne angenommenen Kinderführungen, in persönlichen Gesprächen mit Gegenwartskünstlern und Kunstinteressierten im Rahmen von Ausstellungseröffnungen, in Tagesfahrten etwa zu Kirchen der Diözese oder bei mehrtägigen Reisen zu den Stätten europäischer Kunst und Kultur. Renate Freyeisen kunst News Der sogenannte “Echtertisch” aus Schweinfurt ist bis 30. Oktober in der Stadtgeschichtlichen Abteilung des Mainfränkischen Museums im Fürstenbau zu sehen und kehrt damit für kurze Zeit in die Räume zurück, für die ihn Fürstbischof Julius Echter ursprunglich hatte fertigen lassen. Karl Röhrig (1886-1972) und die Avantgarde der Skulptur in Deutschland von Barlach bis Voll Rüfferstraße 4, 97421 Schweinfurt www.kunsthalle-schweinfurt de Kleine Leute 15. 7. – 3. 10. 2011 Di-So 10-17 Uhr Do 10-21 Uhr Leporello l 9
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