7-9/2011 - Leporello
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lebensART<br />
Glück ist…?<br />
Dr. Erich Schneider, Leiter Kulturamt<br />
der Stadt Schweinfurt<br />
... „etwas sehr kleines, sehr flüchtiges.<br />
In der Regel existiert Glück<br />
für mich nur in der Erinnerung, aber<br />
wenn ich daran denke, dann zaubert<br />
es mir ein Lächeln ins Gesicht!“<br />
Claudia Kuhlmann, Marketing Salt<br />
Solutions GmbH, Würzburg<br />
...“wenn mein 21jähriger Sohn zu<br />
mir sagt, ich bin stolz, dass du meine<br />
Mutter bist: du bist zwar laut, aber<br />
unglaublich lustig und hast ein<br />
sensationell großes Herz!“<br />
Peter Schäfer, ehemaliger Vorsitzende<br />
der deutsch-französischen Gesellschaft<br />
Würzburg und Begründer<br />
der deutsch-britischen Gesellschaft<br />
Würzburg<br />
...“dass ich mein Leben zum zweiten<br />
Mal mit einer sehr charmanten Frau<br />
und ihren Töchtern beginnen durfte.<br />
Glück ist für mich aber auch am<br />
Meeresstand zu sitzen und sich an<br />
der malerischen Kulisse zu ergötzen<br />
oder auch nur die Stille zu hören!“<br />
32 l <strong>Leporello</strong><br />
Kai Christian Moritz, Schauspieler<br />
Mainfranken Theater Würzburg<br />
...“der Zustand, wenn ich mich nicht<br />
danach sehne Glück zu haben!“<br />
Eva-Maria Fabisch-Uthe, Stadträtin<br />
SPD-Fraktion Würzburg<br />
...“die Fähigkeit, die kleinen<br />
Momente des Lebens wahrzunehmen<br />
und zu genießen!“<br />
Gabriele Müller, Galeristin<br />
Würzburg<br />
....“nach einem Tag das Gefühl, heute<br />
ist alles rund gelaufen!“<br />
Johannes Wolf, Ars Musica, Aub.<br />
...“dass ich diesen Abend zu<br />
„25 Jahren Theater Bockshorn“<br />
miterleben durfte!“<br />
Dr. Jürgen Lenssen, Kunst- und<br />
Kulturreferent der Diözese Würzburg<br />
...„für mich die Zufriedenheit, wenn<br />
ich in mir ruhen kann.“<br />
„ Und doch, welch ein Glück<br />
Und lieben Götter, welch<br />
Ein weiterer Versuch einer Annäherung an den Begriff „Glück“ mit neuen Statements aus K<br />
Im Juni<strong>Leporello</strong> haben wir die<br />
Büchse der Pandora geöffnet und<br />
angefangen der Frage nachzugehen:<br />
„Was ist Glück?“ Auch, wenn<br />
es die eine zufriedenstellende Antwort<br />
nicht geben sollte, Facetten<br />
der Wahrheit sind bei den Antworten<br />
unserer Probanden schon aufgeblitzt<br />
und so versuchen wir im<br />
Juli erneut unser Glück, dem Glück<br />
auf die Spur zu kommen. Glück hat<br />
viele Namen, außer im Deutschen.<br />
Keine Ahnung, ob es so glücklich<br />
ist, nur ein Wort für Glück zu haben?<br />
Im Französischen gibt es „fortune“<br />
und „chance“ für „Glück haben“,<br />
„plaisir“ für „Glücksmomente erleben“<br />
und „bonheur“ für „dauerhaft<br />
glücklich sein“. Die Briten,<br />
wer hätte das gedacht, setzen noch<br />
einen drauf: „luck“ steht für „Glück<br />
haben“, „pleasure“ für „Glück erleben“,<br />
„happiness“ für „dauerhaft<br />
glücklich leben“ und „serendipity“<br />
für „einen glücklichen Zufall“, dafür,<br />
dass man etwas findet, was man<br />
nicht gesucht hat, das einen glücklich<br />
macht. Wenn man hört, dass die<br />
Eskimos allein zehn verschiedene<br />
Wörter für „weiß“ haben, und weiß,<br />
dass diese Tatsache die Lebensumwelt<br />
und die Beschäftigung mit ihr<br />
widerspiegelt, stimmt es schon bedenklich,<br />
dass es im Deutschen nur<br />
ein einziges Wort für „Glück“ gibt.<br />
Das sollten wir ändern! Dr. Eckart<br />
von Hirschhausen hat damit schon<br />
begonnenund zwar in seinem Buch<br />
„Glück kommt selten allein…“. Hier<br />
spricht er von fünf Kategorien des<br />
„Glück“: das Glück des Zufalls, das<br />
Glück der Gemeinschaft, das Glück<br />
des Augenblicks, das Glück der Fülle<br />
und das Glück der Selbstüberwindung.<br />
Das hört sich schon besser an.<br />
Auch wir haben mehr als eine Quelle<br />
des Glücks, auch wenn wir für die<br />
anderen vier keine wohlklingenden<br />
Wörter haben. Geschenkt!<br />
Die Glücksforschung beschäftigt<br />
sich mit Glück als Gefühl und auch<br />
als Zustand, in dem sich ein Mensch<br />
befindet und der sich durch ein<br />
allgemeines, oftmals unbewusstes<br />
Wohlbefinden auszeichnet. Ausschlaggebend<br />
sind dabei keine<br />
objektiv messbaren Faktoren, sondern<br />
das subjektive Empfinden der<br />
jeweiligen Person. Was die Sache<br />
nicht unbedingt einfacher macht.<br />
Der amerikanische Schriftsteller<br />
Nicholas Comfort hat es so formuliert:<br />
„Es ist schwer das Glück in uns<br />
zu finden, es ist unmöglich, es anderswo<br />
zu finden!“ Fokussieren wir<br />
also die fünf Kategorien: Das Glück<br />
des Zufalls ist beispielsweise ein<br />
Lottogewinn. Dieses Glück wollen<br />
wir vernachlässigen, denn es macht<br />
nicht wirklich glücklich. Nicht weil<br />
Geld den Charakter verdirbt, sondern<br />
weil es wissenschaftlich erwiesen<br />
ist: Im Jaguar wird genauso viel<br />
geheult wie im Bus! Kommen wir<br />
zum Glück der Gemeinschaft: Da<br />
verhält es sich schon anders. Liebe,<br />
Freundschaft und Familie sind die<br />
größten Quellen für Glück, leider<br />
auch für Unglück. Aber bekanntlich<br />
hat jede Münze ihre zwei Seiten,<br />
eine aus Schokolade und eine<br />
andere. Aber dennoch gehen wir<br />
mit der deutschen Literatin Marie<br />
von EbnerEschenbach d´accord:<br />
Angelika Cronauer, freie Journalistin,<br />
Würzburg<br />
...“für mich mit meiner Katze, einer<br />
Zigarette und einem Glas Rotwein<br />
auf der Terrasse zu sitzen und etwas<br />
zu lesen!“