7-9/2011 - Leporello
7-9/2011 - Leporello
7-9/2011 - Leporello
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Highlights Juli<br />
SA<br />
23. Kissinger Nachtmusik<br />
Eine Nacht voller Musik zum Flanieren und<br />
Picknicken im wunderschönen Rosengarten<br />
Bei schlechter Witterung: Abendkonzert in<br />
der Wandelhalle<br />
Kurorchester Bad Kissingen<br />
Albert Galimzanov, Leitung<br />
21:00 Uhr Rosengarten<br />
FR<br />
29. Rakoczy-Fest 29.-31.7.<br />
In der ganzen Stadt herrscht Festtagsstimmung,<br />
überall wird getanzt und<br />
gefeiert, historische Persönlichkeiten geben<br />
sich die Ehre: Bad Kissingen feiert das<br />
RakoczyFest und erinnert an die glänzende<br />
Vergangenheit des Weltbades.<br />
Highlights August<br />
SA<br />
6. Tanzturnier<br />
GalaBall und glanzvolles Tanzturnier um<br />
die TSTVTrophy in den Standardtänzen<br />
Stargäste sind die zehn besten deutschen<br />
Tanzpaare in den Standardtänzen. Für<br />
Musik sorgt Heiner Ohnheiser mit den<br />
Tornados.<br />
20:00 Uhr Max-Littmann-Saal<br />
summertime im Kurgarten<br />
19. – 21.8.<br />
FR<br />
19. Global Kryner original<br />
Was die sechs Musiker machen, ist<br />
weder Volksmusik noch Pop. Es ist eine<br />
ganz eigene, soulig angehauchte Form<br />
von kabarettistischem Jazz, verpackt als<br />
österreichische WorldMusic, in der alles<br />
verkrainert wird, was sich in Pop, Jazz und<br />
Klassik findet.<br />
20:00 Uhr<br />
SA<br />
20. Suzi Quatro & Band<br />
Suzi Quatro hat auch mit 60 noch dieses<br />
gefährliche Leuchten in den Augen. Ihren<br />
internationalen Durchbruch feierte sie in<br />
den 70er Jahren mit „Can the Can“.<br />
20:00 Uhr<br />
SO<br />
21. Familientag<br />
Kulinarischer und musikalischer<br />
Familientag mit durchgehend buntem<br />
Kinderprogramm.<br />
ab 10:00 Uhr<br />
Kissingen-Ticket 0971 8048-444<br />
Mo Fr 8:30 bis 20:00 Uhr<br />
Sa/So 10:00 bis 14:00 Uhr<br />
kissingenticket@badkissingen.de<br />
Bayer. Staatsbad Bad Kissingen GmbH<br />
Am Kurgarten 1 • 97688 Bad Kissingen<br />
www.badkissingen.de<br />
bühne<br />
Rezension<br />
Ohne Berührungsängste<br />
„Suche impotenten Mann fürs Leben“ sorgte im Theater Spessartgrotte für Gelächter<br />
Sie ist selbstbewusst, fährt einen<br />
BMW mit Ledersitzen und ist<br />
ihr eigener Chef sie ist der Inbegriff<br />
weiblicher Emanzipation und<br />
hat einfach „die Schnauze gestrichen<br />
voll“ von Männer. Die Rede<br />
ist von Carmen Legg, Hauptfigur<br />
in Gaby Hauptmanns Bestseller<br />
„Suche impotenten Mann fürs Leben“.<br />
Am 30. Juni wurde die Premiere<br />
der gleichnamigen Komödie<br />
im Langenprozeltener Theater<br />
Spessartgrotte aufgeführt. Grandios<br />
in Szene gesetzt von Hauptdarstellerin<br />
Meike Kopka nahm die<br />
mal angenervte mal verzauberte<br />
Carmen dabei kein Blatt vor den<br />
Mund und ließ sprichwörtlich die<br />
Hüllen fallen.<br />
Die vielbeschäftigte Geschäftsfrau<br />
sehnt sich nach wirklicher<br />
Aufmerksamkeit von einem<br />
Mann, der nicht nur das Eine im<br />
Kopf hat. Dabei kommt ihr der<br />
männliche Sexualtrieb natürlich<br />
gehörig in die Quere also warum<br />
nicht einfach eine Anzeige<br />
zwecks der Suche nach einem impotenten<br />
Mann aufgeben? Doch<br />
das Ergebnis ihrer Annonce fällt<br />
mehr als ernüchternd aus: Ein<br />
kleinkarrierter Staubsaugervertreter,<br />
ein triebgesteuerter Graf<br />
oder auch ein rüpelhafter Biker<br />
scheinen ihren Plan vom Glück zu<br />
durchkreuzen! Da kommt der einfühlsame<br />
und gutaussehende David<br />
genau richtig und verdreht<br />
16 l <strong>Leporello</strong><br />
Manchmal kommt es anders als man denkt, das muss sich auch die von<br />
Männern frustrierte Carmen eingestehen...<br />
ihr mir nichts dir nichts den Kopf.<br />
Nur ist da eine Sache: Er ist alles<br />
andere als impotent und muss<br />
sich nun der schwierigen Aufgabe<br />
stellen, seine Manneskraft vor<br />
der frischverliebten Carmen zu<br />
verbergen. Was er allerdings nicht<br />
weiß: Der Liebeszauber weckt<br />
auch bei ihr wieder bestimmte<br />
Gefühle…<br />
So amüsant die Geschichte<br />
klingt, so herrlich unverkrampft<br />
und neckisch ließen die Schau<br />
spieler ihre Figuren erstrahlen.<br />
Sämtliche Spielräume wurden<br />
bis aufs Letzte ausgereizt und<br />
Gefühle zum Überschäumen gebracht.<br />
Da kam es schon mal vor,<br />
dass die Protagonisten leichtbekleidet<br />
über die Bühne fegten,<br />
und zwar so verliebt und leidenschaftlich,<br />
dass sich die Theater<br />
Bühne fast schon aufzulösen<br />
schien. Berührungsängste fehl<br />
am Platz! samz<br />
zwischen sehnsüchten und besitzansprüchen<br />
Wie viele Affären verträgt eine Ehe? Zwölf? Oder der nur eine? In der Komödie „Illusionen<br />
einer Ehe“ von Eric Assous - bis August auf der Bühne des Sommerhäuser Torturmtheaters<br />
- fragen sich das die Eheleute Jeanne (Irene Rovan) und Maxime (Philipp Weiche). Während<br />
er oberflächliche Bekanntschaften, Spielereien, One-Night-Stands und kleine Bettgeschichten<br />
bei jeder sich gebenden Gelegenheit auslebt, hat sie sich nur einmal richtig verliebt und<br />
neun Monate lang eine außereheliche Beziehung genossen. Nach einem kokettierenden<br />
Hin- und Her-Geplänkel von Ehefrau zu Ehemann steuert die Unterhaltung, in der Jeanne<br />
konkrete Zahlen fordert und Maxime sich zunächst vor der Antwort drückt, langsam in<br />
eine Richtung, in der es ans Eingemachte geht, immer ernsthafter wird die Auseinandersetzung.<br />
Während Philipp Weiche in der Rolle des Maxime sich glaubhaft und mit viel Ausdrucksmöglichkeiten<br />
immer mehr in Eifersüchteleien hinein jongliert, schwankt Irene Rovan als<br />
Jeanne zwischen schlechtem Gewissen und Coolness. Der Dialog entwickelt sich Schlag auf<br />
Schlag, Sehnsüchte zeichnen sich ab, Besitzansprüche und Verletzungen. Und dann taucht<br />
auch noch Claude auf, Maximes ältester Freund, mit dem Jeanne regelmäßig Tennis spielt.<br />
Uwe Kosubek gibt ihn gradlinig, mit Idealismus und höchster Verwunderung, als er merkt,<br />
in welches Duell er hineingeraten ist. Unter der Regie von Oliver Zimmer agiert das Trio<br />
temperamentvoll und spielfreudig. Setzt die Frage des Autors nach der Notwendigkeit<br />
absoluter Aufrichtigkeit als ratsames Fundament für eine Ehe raffiniert um. Assous' Philosophie,<br />
dass eine Bestandsaufnahme nach einigen Ehejahren an der Zeit sei, spielen die<br />
Schauspieler amüsant und facettenreich aus, ohne die Ernsthaftigkeit des Themas dabei<br />
zu verletzen. Was nach quälenden Fragen und demütigenden Beichten übrig bleibt von<br />
Freundschaft und Liebe, können sich die Zuschauer selbst ausdenken. umm<br />
Fotos: sPessArtGrotte