05.12.2012 Aufrufe

Wasseralfinger Bildstöckleskrippe

Wasseralfinger Bildstöckleskrippe

Wasseralfinger Bildstöckleskrippe

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Die Krippenlandschaft<br />

Gott wird für uns Mensch – damals leibhaftig in Bethlehem; heute da,<br />

wo sich unser Leben abspielt. Diese Überzeugung spiegelt sich auch in<br />

der Landschaft der <strong>Bildstöckleskrippe</strong> wieder:<br />

Das Herz des Geschehens, die Geburtsstätte Jesu, ist in einen der für<br />

Wasseralfingen so typischen Steinbrüche auf dem Braunenberg transportiert.<br />

(Der dort gebrochene weiße Jura war zur Verhüttung des unter<br />

Tage gewonnenen Eisenerzes erforderlich.)<br />

Die Heilige Familie findet ihre Zuflucht in genau dem Steinbruch, der<br />

sich etwa 1 km nördlich vom Naturfreundehaus befindet. Dieser Ort hat<br />

für viele <strong>Wasseralfinger</strong> eine besondere Bedeutung. Vor und in den Wirren<br />

des 2. Weltkrieges war er Treffpunkt der Katholischen Jugend, deren<br />

Mitglied auch Sieger Köder war. Auf dem kleinen Hügel in der Mitte der<br />

Anlage errichtete die Gruppe 1934 erstmals ein Bildstöckle mit einer geschnitzten<br />

Madonna. Sie musste bereits im Jahre 1941 ersetzt werden,<br />

da „die Anderen“ sie zerstört hatten.<br />

Als im Verlauf des Krieges auch Mitglieder der Katholischen<br />

Jugend ihr Leben lassen mussten, setzten ihnen<br />

die Überlebenden in „ihrem Steinbruch“ ein Denkmal<br />

und erstellten 1944 ein schlichtes Birkenkreuz mit der<br />

Aufschrift: „Unseren gefallenen Freunden“. Ihm folgten<br />

1946 zwei Gedenksteine mit den Aufschriften „Unseren<br />

gefallenen Freunden. Katholische Jugend Wasseralfingen“<br />

und „Eine größere Liebe hat niemand, als wer<br />

sein Leben hingibt für seine Freunde“.<br />

Für viele <strong>Wasseralfinger</strong> – besonders natürlich für die<br />

noch lebenden Mitglieder der damaligen Katholischen<br />

Jugend – ist dieser Steinbruch bis zum heutigen Tage<br />

nicht nur eine Stätte der Erinnerung. Er ist Sinnbild für<br />

gelebte Unbeirrbarkeit im Glauben aber auch für Liebe<br />

und Treue über den Tod hinaus. Künftigen Generationen<br />

will er ein Mahnmal gegen das Vergessen sein.<br />

In der <strong>Bildstöckleskrippe</strong> ist es der Ort, wo Himmel<br />

und Erde sich berühren und Gott Mensch wird.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!