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DPMA - Erfinderaktivitäten 2006/2007

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eeinträchtigt wird, d. h. dass der Verbrennungsmotor<br />

sehr schnell gestartet werden kann und der Fahrer nach<br />

Betätigen des Gaspedals ohne nennenswerte zeitliche<br />

Verzögerung nach einem Stopp beispielsweise an einer<br />

Ampel wieder losfahren kann. Dazu muss der<br />

Verbrennungsmotor entsprechend schnell in Betrieb<br />

gebracht werden. Dies gelingt nur dann mit der<br />

erforderlichen Effizienz, wenn die genauen<br />

Winkelpositionen von Kurbel- und Nockenwelle möglichst<br />

schnell erkannt werden können, denn erst mit dieser<br />

Information ist eine zuverlässige Zündung und Kraftstoff-<br />

Einspritzung bzw. die erforderliche Synchronisation<br />

möglich. Eine Möglichkeit zur schnellen Bestimmung der<br />

Winkelpositionen besteht in der Verwendung aufwändig<br />

gestalteter Geberräder, die mit den entsprechenden<br />

Wellen drehfest verbunden sind und über mehrere<br />

Markierungen verfügen, die durch Sensoren erfasst<br />

werden können. Durch Auswertung der Sensorsignale<br />

durch das Motorsteuergerät werden die Winkelpositionen<br />

berechnet oder durch Verwendung einer<br />

Absolutgeberanordnung direkt bestimmt (Siemens: DE<br />

103 04 449 A1, Figur 3).<br />

Figur 3: Optimierte Ermittlung der Phasenlage beim Start einer<br />

Brennkraftmaschine, DE 103 04 449 A1.<br />

Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass die<br />

Kurbelwelle des Verbrennungsmotors mit Hilfe des<br />

Starter-Generators durch Aufbringen eines antreibenden<br />

oder abbremsenden Drehmomentes in der Auslaufphase<br />

in eine bevorzugte und damit bekannte Stellung<br />

positioniert wird. Zu diesem Zweck berechnet die<br />

Motorsteuerung während der Auslaufphase, d. h.<br />

nachdem Zündung und Einspritzung unterbrochen wurden,<br />

zunächst die erwartete Stopp-Position der Kurbelwelle für<br />

den Fall, dass kein Eingriff durch den Starter-Generator<br />

erfolgt. In Abhängigkeit von dieser berechneten Stopp-<br />

Position wird wiederum das vom Starter-Generator<br />

aufzubringende Drehmoment berechnet, um den<br />

Verbrennungsmotor in der bevorzugten Stellung zu<br />

positionieren. Diese Stellung kann dann beim erneuten<br />

Starten als bekannt vorausgesetzt werden (Toyota: DE 10<br />

2004 004 078 A1, Figur 4).<br />

Figur 4: Systemkonfiguration eines Kraftfahrzeuges mit Start-<br />

Stopp-Einrichtung und einer Vorrichtung zum Schätzen der<br />

Stopp-Position beim Abschalten, DE 10 2004 004 078 A1.<br />

Zur Unterstützung des elektrisch betriebenen Starter-<br />

Generators kann zudem ein bereits beim Abstellen des<br />

Motors in einem Zylinder eingebrachtes Gemisch<br />

gezündet und dadurch ein zusätzliches Drehmoment<br />

erzeugt werden (General Motors: DE 10 2004 046 182 A1,<br />

Figur 5). Es ist mit ähnlichen Verfahren sogar möglich,<br />

den Verbrennungsmotor ohne elektrische Hilfsenergie nur<br />

durch Zünden des vorher bereit gestellten Gemisches zu<br />

starten (sog. „Direktstart“).<br />

Durch die besondere Betriebsweise des<br />

Verbrennungsmotors mit häufigen Stopp-Phasen muss<br />

sichergestellt werden, dass stets eine ausreichende<br />

Schmierung bzw. ein ausreichender Öldruck gewährleistet<br />

wird. Während bei einigen Fahrzeugen zu diesem Zweck<br />

elektrisch angetriebene Ölpumpen verwendet werden, gibt<br />

es auch Startverfahren, bei denen eine<br />

Brennstoffeinspritzung erst dann erfolgt, wenn der<br />

Verbrennungsmotor über eine bestimmte Drehzahl hinaus<br />

beschleunigt wurde (Suzuki: DE 10 2004 002 706 A1).<br />

Durch diese Maßnahme wird zusätzlich gewährleistet,<br />

dass bei Verwendung eines hydraulisch gesteuerten<br />

Getriebes der Einkuppelvorgang sehr sanft erfolgen kann.<br />

Außerdem kann der Starter-Generator verwendet werden,<br />

um die Kurbelwelle des Verbrennungsmotors bei<br />

Motorstillstand kontrolliert zu bewegen, um eine<br />

72 <strong>Erfinderaktivitäten</strong> <strong>2006</strong>/<strong>2007</strong>

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