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DPMA - Erfinderaktivitäten 2006/2007

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Dieselmotor. Im Vergleich dazu erbringt der Voll-Hybrid im<br />

zähen und auch im flüssigen Stadtverkehr teilweise<br />

deutliche Verbrauchsvorteile. Bei Überland- oder<br />

Autobahnfahrten jedoch schneidet er deutlich schlechter<br />

ab. Hier kommt der schlechtere Wirkungsgrad des<br />

permanent betriebenen Ottomotors sowie die durch die<br />

Hybridkomponenten deutlich erhöhte Fahrzeugmasse zum<br />

Tragen.<br />

Es werden auch Voll-Hybrid-Konzepte verfolgt, bei denen<br />

statt eines Ottomotors ein Dieselmotor eingesetzt werden<br />

soll. Dadurch könnte der Verbrauch bei Überland- und<br />

Autobahnfahrten weitgehend dem mit konventionellem<br />

Dieselmotor entsprechen. Nachteilig in Bezug auf den<br />

Kraftstoffverbrauch wäre hier lediglich die erhöhte<br />

Fahrzeugmasse. Problematisch bei diesen Konzepten<br />

sind die durch den Einsatz des Dieselmotors verursachten<br />

extrem hohen Kosten des Gesamtfahrzeugs.<br />

4. Marktpotential für Hybridfahrzeuge<br />

Der Markt für Hybridfahrzeuge konzentriert sich heute<br />

noch auf die USA und Japan, wo über 90 % der<br />

Fahrzeuge verkauft werden. Während im Jahr 2004 in den<br />

USA ca. 83.000 Einheiten abgesetzt werden konnten (zwei<br />

Drittel davon „Toyota Prius II“), sind es in Deutschland nur<br />

1800 Fahrzeuge gewesen.<br />

Prognosen, denen eine Auswertung der Planzahlen der<br />

Automobilhersteller zugrunde gelegt wurde, gehen von<br />

einem Anstieg auf etwa 1,8 Millionen Einheiten im Jahr<br />

2015 für den US-Markt aus. Nach sehr optimistischen<br />

Prognosen könnte sogar mit einer Steigerung auf bis zu 5<br />

Millionen Einheiten weltweit im Jahr 2015 gerechnet<br />

werden (1 Mio. Japan, 3 Mio. USA, 1 Mio. Europa). Allein<br />

Toyota plant für 2010 mit einem Absatz von 1 Mio.<br />

Einheiten [2], [5]<br />

5. <strong>Erfinderaktivitäten</strong><br />

Die Entwicklungsaktivitäten der Fahrzeughersteller in<br />

diesem Fahrzeugsegment lassen sich u. a. durch die<br />

Anzahl der getätigten Patentanmeldungen verfolgen. In<br />

Tabelle 1 ist die Anzahl der für den Bereich<br />

„Hybridfahrzeuge“ und „Start-Stopp-Betrieb“ relevanten<br />

Anmeldungen von Anmeldern ausgewählter<br />

Herkunftsländer in den Jahren 1996 bis 2005 dargestellt<br />

(Betrachtet wurden die IPC-Klassen F02N, F01N, F16H,<br />

H01M, H02J, F01L, F02D, B60K, B60L, B60W.).<br />

Deutlich zu erkennen ist die führende Position japanischer<br />

Anmelder. Zu den aktivsten Anmeldern aus Japan zählen<br />

Toyota, Honda und Nissan. Der größte Teil der US-<br />

Anmeldungen wurde von Ford, der größte Teil der<br />

deutschen Anmeldungen von Bosch getätigt. Auffällig ist,<br />

dass bei den japanischen und amerikanischen<br />

Anmeldungen der überwiegende Teil der Anmeldungen<br />

auf sehr wenige Anmelder zurückzuführen ist, während<br />

sich diese bei den deutschen Anmeldungen auf viele<br />

Anmelder verteilen.<br />

Anmeldejahr<br />

Herkunftsland Anmelder<br />

DE US JP KR FR<br />

1996 134 148 250 32 23<br />

1997 216 132 238 17 33<br />

1998 186 227 308 17 61<br />

1999 272 293 386 28 89<br />

2000 284 374 817 39 118<br />

2001 658 1440 1726 111 208<br />

2002 357 761 862 52 111<br />

2003 341 808 956 69 107<br />

2004 340 721 1028 107 152<br />

2005 414 713 918 111 141<br />

Summe 3202 5617 7489 583 1043<br />

Tabelle 1: Anzahl der Anmeldungen in den Bereichen<br />

„Hybridfahrzeuge“ und „Start-Stopp-Betrieb“ in den Jahren 1996<br />

bis 2005 für ausgewählte Herkunftsländer.<br />

6. Entwicklungsschwerpunkte<br />

Von der Entwicklung eines Hybridfahrzeuges sind nahezu<br />

sämtliche Baugruppen eines Fahrzeugs betroffen, d. h. es<br />

können nur wenige vorhandene Elemente unverändert<br />

übernommen werden. Angefangen bei Elektromotoren,<br />

Energiespeichern und Getrieben, die komplett neu<br />

entwickelt werden müssen, sind Fahrwerk, Karosserie,<br />

Brems- und Lenksystem, Heizung und Klimatisierung<br />

teilweise sehr umfassend anzupassen. Die bereits bei<br />

konventionellen Fahrzeugen äußerst aufwändige<br />

Motorsteuerung wird durch ein weitaus komplexeres<br />

Antriebs- und Energiemanagement ersetzt [3]. Im<br />

Folgenden werden anhand von Beispielen eingereichter<br />

Patentanmeldungen einige Entwicklungsschwerpunkte<br />

aufgezeigt.<br />

70 <strong>Erfinderaktivitäten</strong> <strong>2006</strong>/<strong>2007</strong>

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