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DPMA - Erfinderaktivitäten 2006/2007

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Ferdinand Porsche entwickeltes Elektrofahrzeug auf der<br />

Pariser Weltausstellung vor. Das Fahrzeug wurde durch<br />

elektrisch betriebene Nabenmotoren an den Vorderrädern<br />

angetrieben [GB 1900/18 099], die die notwendige<br />

elektrische Energie aus einer 1800 kg schweren Batterie<br />

bezog. Die Weiterentwicklung dieses Fahrzeugs führte<br />

zum ersten Hybridfahrzeug mit Namen „Mixte“, bei dem<br />

die elektrische Energie für die Nabenmotoren von einem<br />

Dynamo erzeugt wurde, der von einem<br />

Verbrennungsmotor angetrieben wurde. [7, 8].<br />

Wie die Vielzahl an Patenten zeigt, gab es zu Beginn des<br />

letzten Jahrhunderts rege Entwicklungsaktivitäten im<br />

Bereich der Hybridantriebstechnik. Abgesehen von Start-<br />

Stopp-Systemen [DE 28 03 145 A1] sowie der<br />

Speicherung kinetischer Energie in einem Schwungrad<br />

[DE 29 33 542 B2] gab es jedoch erst wieder zum Ende<br />

des 20. Jahrhunderts erwähnenswerte Entwicklungen.<br />

Das erste moderne, serienreife und kommerziell<br />

vermarktete Hybridfahrzeug in Europa war 1997 der „Audi<br />

duo“ der dritten Generation. Die Entwicklungsgeschichte<br />

des „Audi duo“ begann bereits 1989 auf der Basis eines<br />

„Audi 100 Avant quattro“. In diesem Versuchsstadium<br />

wurde die Vorderachse von einem 5-Zylinder-Benzinmotor<br />

angetrieben und die Hinterachse durch einen Elektromotor<br />

mit 9,3 kW Leistung [DE 39 40 172 A1]. Der „Audi duo“ der<br />

dritten Generation hingegen war ein Parallel-<br />

Hybridfahrzeug mit Frontantrieb, basierend auf einem<br />

„Audi A4 Avant“. Als Antriebssysteme dienten ein<br />

Vierzylinder-Turbodieselmotor mit einer Leistung von<br />

66 kW sowie ein 21 kW starker, auf die<br />

Getriebeeingangswelle wirkender Elektromotor mit einem<br />

maximalen Antriebsdrehmoment von 20 Nm. Je nach den<br />

Anforderungen des Fahrbetriebs erfolgte automatisch der<br />

Antriebswechsel der Antriebsarten nur Dieselmotor, nur<br />

Elektrobetrieb und gemeinsamer Hybridantrieb<br />

[DE 44 36 383 A1]. Die Reichweite bei reinem<br />

Elektromotorantrieb betrug 50 km. Ein Vergleich des<br />

Verbrauchs und der CO2-Emission nach dem<br />

Europafahrzyklus (93/116/EWG) erbrachte einen<br />

Verbrauch von 4,3 l/100 km und einem CO2-Ausstoß von<br />

96 g/km für den „Audi duo“ gegenüber 5,4 l/100 km und<br />

144 g/km für einen konventionellen „Audi A4 Avant TDI“.<br />

Als elektrischer Zwischenspeicher wurde eine Blei-Vlies-<br />

Batterie verwendet, bei der der Elektrolyt in einer<br />

Vliesmatte gebunden ist, wodurch keine Säure auslaufen<br />

kann. Zudem konnte der „Audi duo“ direkt an einer<br />

Steckdose aufgeladen werden. [6].<br />

Der „Honda Insight“, ein zweisitziges Coupé, wird seit<br />

1999 in den USA angeboten. Weitere Hybridfahrzeuge<br />

aus dem Hause „Honda“ sind der aktuelle „Civic Hybrid“<br />

und sein Vorgänger der „Civic IMA“ (Integrated Motor<br />

Assist). Bei allen drei Fahrzeugen ist ein rein<br />

elektromotorischer Betrieb nicht vorgesehen. Ein Starter-<br />

Generator mit geringer Leistung ist jeweils direkt mit einem<br />

Verbrennungsmotor kleinen Hubraums gekoppelt. Der<br />

Starter-Generator liefert zusätzlichen Schub beim<br />

Beschleunigungsvorgang und dient der Wiedergewinnung<br />

kinetischer Energie beim Abbremsen im Schubbetrieb<br />

[EP 0 913 287 A2]. Der CO2-Ausstoß des „Civic Hybrid“<br />

liegt im Schnitt bei 109 g/km. Auf der Auto-Umweltliste<br />

<strong>2006</strong>/<strong>2007</strong> des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) belegte<br />

der „Honda Civic Hybrid“ den ersten Platz als<br />

umweltfreundlichstes Automobil in der Kompaktklasse.<br />

[2, 7, 9].<br />

Das derzeit erfolgreichste und sicherlich bekannteste<br />

Hybridfahrzeug ist der „Toyota Prius“, der in Japan seit<br />

1997 und seit 2000 in den USA sowie in Europa<br />

angeboten wird. Laut „Toyota“ sind bereits weltweit über<br />

400 000 Exemplare verkauft worden. Neben einem reinen<br />

Antrieb mit dem Verbrennungsmotor ist auch ein rein<br />

elektromotorischer Betrieb sowie die Kombination aus<br />

beiden Antriebssystemen möglich. Der „Prius“ verfügt über<br />

einen 1,5 l Vierzylinder-Ottomotor, der stets im<br />

effizientesten Bereich arbeitet. Seine maximale Leistung<br />

liegt bei 57 kW und sein maximales Drehmoment bei<br />

115 Nm bei 4000 Umdrehungen pro Minute. Der 50 kW<br />

starke Elektromotor liefert, in einem Bereich von 0 bis<br />

1200 Umdrehungen pro Minute, ein maximales<br />

Drehmoment von 400 Nm. In der Kombination dieser<br />

beiden Antriebssysteme ergibt sich in einem<br />

Geschwindigkeitsbereich von 0 bis 20 km/h ein<br />

maximales Drehmoment von 478 Nm. Die elektrische<br />

Energie zum Antrieb bezieht der Elektromotor u. a. von<br />

einem zusätzlichen Generator, der über ein<br />

Planetengetriebe mit dem Verbrennungsmotor gekoppelt<br />

ist [DE 197 17 844 A1]. Dieses von Toyota „Hybrid-<br />

Synergy-Drive®“ genannte Antriebskonzept wurde, neben<br />

weiteren Auszeichnungen, von Fachjournalisten aus aller<br />

<strong>Erfinderaktivitäten</strong> <strong>2006</strong>/<strong>2007</strong> 7

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