DPMA - Erfinderaktivitäten 2006/2007
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der Siemens AG (DE 28 12 562 C2), wies eine<br />
„Tintenmosaikschreibeinrichtung“ mit einem Schreibkopf<br />
mit 12 Tintendüsen auf, die über ein Kanalsystem mit<br />
Tinte aus einem Tintenvorratsbehälter versorgt wurden.<br />
Der Tintenvorratsbehälter war bereits auswechselbar in<br />
der entlang einer Schreibwalze verfahrbaren<br />
„Tintenmosaikschreibeinrichtung“ eingesetzt. Die Tinte<br />
wurde in einer flexiblen Kunststoffblase luftdicht<br />
verschlossen gespeichert. Im Betriebszustand erfolgte die<br />
Tintenversorgung des Schreibkopfs über eine Hohlnadel,<br />
welche Bestandteil einer Aufnahmevorrichtung war. Beim<br />
Auswechseln des Tintenvorratsbehälters kam es schon<br />
damals darauf an, zu vermeiden, dass Tinte ausfließt und<br />
Luftblasen in das Versorgungssystem eindringen. Ein in<br />
der Wandung des Tintenvorratsbehälters eingesetzter<br />
Dichtungspfropfen und das Verdrehen des<br />
Tintenvorratsbehälters aus einer Betriebsstellung in eine<br />
Ruhestellung sollten dies vermeiden.<br />
Figur 4: Siemens „Tintenmosaikschreibeinrichtung“; 1<br />
Aufnahmeeinrichtung, 2 Tintenvorratsbehälter, 3 Schreibkopf, 4<br />
Hohlnadel, 11 Pfropfen, 13 Kanalsystem (aus DE 28 12 562 C2).<br />
4. Druckerpatronen mit „Schaumkörper“<br />
Weit verbreitet sind Tintenstrahl-Druckerpatronen, deren<br />
Tintenbehälter mit einem Schwamm, einem so genannten<br />
Schaumkörper gefüllt ist, welcher mit Tinte getränkt ist.<br />
Der Schaumkörper hat die Aufgabe, die Tinte unter einem<br />
gewissen Unterdruck in dem Tintenbehälter zu speichern,<br />
so dass verhindert wird, dass die Tinte aus den Düsen<br />
ausläuft. Wenn die Tinte in dem Schaumkörper<br />
aufgenommen ist, wird jedoch auch vermieden, dass sich<br />
Druckschwankungen, die beispielsweise beim<br />
Beschleunigen und Abbremsen der auf einem Schlitten<br />
angeordneten Tintenpatrone auftreten, auf die<br />
Tintenzufuhr zum Druckkopf und damit auf das<br />
Druckergebnis auswirken. Der Schaumkörper hat aber<br />
auch die Aufgabe, zu vermeiden, dass Luftblasen aus dem<br />
Tintenbehälter zu den Düsen des Druckkopfs vordringen.<br />
Luft aus der Umgebung muss zwar entsprechend dem<br />
Tintenverbrauch in den Tintenbehälter kontrolliert<br />
eindringen können um dort einen gleich bleibenden<br />
Unterdruck zu gewährleisten, sie darf aber nicht bis in den<br />
Druckkopf vordringen, da dies zu einem fehlerhaften<br />
Ausdruck und sogar zu einer Zerstörung von<br />
Tintentröpfchen-Ausstoßelementen und damit zur<br />
Unbrauchbarkeit des Druckkopfs führen kann.<br />
Wesentliche Grundlagen für die Tintenpatronen mit<br />
Schaumkörper wurden durch die Hewlett Packard<br />
Company bereits im Jahr 1986 mit dem in der US-<br />
Patentschrift Nr. 4 771 295 bzw. in der deutschen<br />
Gebrauchsmusterschrift DE 87 18 062 U1 beschriebenen<br />
Tintenstrahlstift geschaffen. Der Tintenstrahlstift (siehe<br />
Figur 5) zeichnet sich dadurch aus, dass Tintenbehälter<br />
und der Druckkopf 28 eine Einheit bilden und bereits für<br />
drei Druckfarben ausgelegt ist. Er weist dementsprechend<br />
drei Tintenspeicherkammern 12, 14, 16 auf. Die Kammern<br />
sind mit Polyurethanschaum 42, 44, 46 definierter<br />
Porosität gefüllt. An den Tintenauslassöffnungen 22, 24,<br />
26 der Tintenkammern sind Maschenfilter 36, 38, 40<br />
angebracht, um Luftblasen und feste Partikel auszufiltern.<br />
Durch die geometrische Ausgestaltung der<br />
Tintenauslassöffnungen in Verbindung mit der Gestaltung<br />
der Kammerwände werden die Schaumkörper oberhalb<br />
der Maschenfilter gezielt komprimiert. Dies wiederum<br />
erhöht<br />
die Kapillarität der Schaumkörper oberhalb der drei<br />
Filter und verringert damit die Gefahr, dass Luftblasen den<br />
Tintenfluss unterbrechen. Der Tintenstrahlstift ist an seiner<br />
Oberseite durch einen mit Rippen 56 versehenen Deckel<br />
51 verschlossen. Die Rippen 56 dienen ebenfalls dazu,<br />
den Schaumkörper im Bereich von Belüftungsöffnungen<br />
52 zusammenzudrücken. Die Belüftungsöffnungen 52<br />
weisen Membranen aus einem porösen Material auf, die<br />
für eine ausreichende Belüftung der Tintenkammern<br />
sorgen, jedoch das Auslaufen von Tinte verhindern.<br />
54 <strong>Erfinderaktivitäten</strong> <strong>2006</strong>/<strong>2007</strong>