DPMA - Erfinderaktivitäten 2006/2007
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Druckköpfe auf dem Schlitten. Die Tintenzufuhr erfolgt<br />
über Schläuche und Pumpsysteme aus Tintentanks, die<br />
wegen ihres großen Volumens und ihrer entsprechend<br />
hohen Masse stationär („off-axis“) in speziellen<br />
Aufnahmeeinheiten einzeln austauschbar am Drucker<br />
angebracht sind.<br />
Dieser Artikel beschränkt sich auf die auf einem Schlitten<br />
angeordneten, austauschbaren Druckerpatronen. Einige<br />
der hier bei der Tintenspeicherung und der<br />
Tintenzuführung auftretenden Probleme sowie Lösungen<br />
dazu werden aufgezeigt. Dabei soll auch kurz auf<br />
Anordnungen zum Wiederbefüllen von Druckerpatronen<br />
eingegangen werden. Viele Druckerpatronen sind<br />
inzwischen mit Speicherchips versehen. Was die damit<br />
ausgestatteten Druckerpatronen leisten, sowie der<br />
Datenaustausch zwischen Druckersteuerung und Patrone,<br />
wird am Ende behandelt.<br />
2. Grundlagen<br />
Allen Tintenversorgungssystemen gemeinsam ist die<br />
Forderung, dass fortwährend flüssige Tinte mit einem<br />
vorgegeben Unterdruck den Tintenstrahldüsen zugeführt<br />
und das Auslecken von Tinte aus den Düsen sowie das<br />
Vordringen von Luft dorthin vermieden werden muss.<br />
Wie funktioniert der Tintenstrahldruck? Tintenstrahl oder<br />
auch „Ink-Jet“ genannt ist der Sammelbegriff für eine<br />
Drucktechnik, bei der kleine Tintenmengen einem<br />
Reservoir entnommen, in winzige Einzeltröpfchen (von 5<br />
bis 100 Picoliter) umgewandelt und durch eine<br />
physikalisch aufgebrachte Krafteinwirkung durch die Luft<br />
auf ein Druckmedium (Papier, Folie, Textilbahn,<br />
Verpackungsmaterial) transportiert werden, wo die<br />
Gesamtheit der Einzeltröpfchen dann ein Druckbild<br />
(Einzelbuchstaben, Text, Grafik, Farbbilder etc.) ergeben<br />
[1].<br />
Die meisten heute verwendeten Tintenstrahldrucker<br />
arbeiten nach dem „on demand“ Prinzip, d. h. „auf<br />
Anforderung“: auf ein Signal der Druckersteuerung hin<br />
wird ein Ausstoßenergie-Erzeugungselement im Druckkopf<br />
angesteuert, das dann ein Tintentröpfchen abschießt.<br />
Figur 3 zeigt die Ausstoßschritte bei Verwendung eines<br />
Heizwiderstands zur Erzeugung der Ausstoßenergie in<br />
einem von der Firma Canon entwickelten Thermo-<br />
Druckkopf.<br />
Figur 3: Ausstoß eines Tintentröpfchens A: Anfangs-<br />
/Ruhestellung; B: der Heizwiderstand 2 wird bestromt; C:<br />
Dampfblase 40 und der Tintenmeniskus an der Ausstoßöffnung<br />
18 erreichen ihr maximales Volumen; D: die Dampfblase 40<br />
kollabiert plötzlich, der Tropfen 45 reißt ab und wird ausgestoßen<br />
– frische Tinte wird nachgeführt (aus DE 697 27 731 T2).<br />
Weit verbreitet sind auch Druckköpfe, bei denen<br />
piezoelektrische Wandler den Tropfenausstoß bewirken.<br />
Zur Herstellung der Druckköpfe werden heute die in der<br />
Halbleiterfertigung üblichen Produktionsverfahren genutzt.<br />
Dies ermöglicht eine preiswerte Massenfertigung und die<br />
Herstellung von Druckköpfen mit einer Vielzahl von<br />
Ausstoßöffnungen (ungefähr 30 bis 300), d. h. mit einer<br />
hohen Auflösung (300 bis 3600 dpi = dots per inch)<br />
3. Rückblick<br />
Schon vor nahezu 30 Jahren gab es Tintenstrahl-Drucker<br />
mit Tintenvorratsbehältern, die bereits mehr konnten, als<br />
nur Tinte zu speichern. Eine Tintenschreibeinrichtung aus<br />
dieser Zeit für Büro-, Daten oder Fernschreibmaschinen<br />
<strong>Erfinderaktivitäten</strong> <strong>2006</strong>/<strong>2007</strong> 53