DPMA - Erfinderaktivitäten 2006/2007
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Druckerpatronen für Tintenstrahldrucker<br />
Dipl.-Ing. Ulrich Rödiger, Abt. 1.26<br />
Wer hat sich beim Kauf einer Tintenstrahl- (Ink-Jet) Druckerpatrone noch nicht über den (vermeintlich)<br />
hohen Preis geärgert? Die Druckerpatronen für den Tintenstrahldruck haben sich innerhalb von zwanzig<br />
Jahren von einfachen Tintenbehältern zu Bestandteilen ausgeklügelter Tintenversorgungssysteme<br />
entwickelt. Die Flut von Patentdokumenten, die in jedem Jahr in diesem Bereich veröffentlicht wird,<br />
macht deutlich, dass das Geschäft mit Druckerpatronen ein stark umkämpfter Markt ist, in dem die<br />
Verfolgung von Schutzrechten eine nicht unbedeutende Rolle spielt. Aus dieser Fülle von Anmeldungen<br />
sollen einige vorgestellt werden, die geeignet erscheinen, eine Übersicht über die Funktionsweise von<br />
austauschbaren Druckerpatronen und den derzeitigen Stand der Technik zu geben.<br />
Figur 1: Rund 130 Quadratmeter im Ink-Jet Textildruck<br />
bedruckter Stoff, bereitgestellt von 3P InkJet Textiles AG,<br />
verwandeln das Eingangstor der Gemeinsamen Forschungsstelle<br />
der EU-Kommission (Joint Research Centre - JRC) in Ispra am<br />
Lago Maggiore (Italien) seit Januar <strong>2007</strong> sechs Monate lang<br />
optisch in das Brandenburger Tor anlässlich der deutschen<br />
Ratspräsidentschaft (mit Genehmigung der obs/3P InkJet Textiles<br />
AG).<br />
1. Einleitung<br />
Mit der Tintenstrahl-Drucktechnologie können heute<br />
Textdokumente mit gestochen scharfer Schrift,<br />
Schwarz/Weiß-Grafiken, Farbgrafiken, Bilder in Foto-<br />
Qualität und sogar meterlange Groß- und Textildrucke<br />
hergestellt werden (Figur 1). Die hohe Druckqualität und<br />
die unterschiedlichen Anwendungsgebiete erfordern<br />
ausgeklügelte Tintenversorgungssysteme und raffiniert<br />
aufgebaute Tintenstrahl-Druckerpatronen. Je nach<br />
Anwendungsgebiet werden sehr unterschiedliche<br />
Anforderungen an das Tintenversorgungssystem gestellt.<br />
Bei den Tintenstrahldruckern für zu Hause sind die<br />
Tintenpatronen als Verbrauchsartikel und damit als<br />
Massenprodukte konzipiert. Häufig sind mehrere<br />
Farbtinten und die Druckköpfe zu einer austauschbaren<br />
„Einweg“-Tintenpatrone integriert. Wenn die Tinte<br />
verbraucht ist, gelangt die gesamte Anordnung „in den<br />
Müll“. Es werden jedoch alle Verschleißteile gleichzeitig<br />
ausgewechselt, so dass die Druckqualität weitgehend<br />
konstant bleibt.<br />
Figur 2: Tintenstrahldrucker; 26 Papierzufuhrschacht, 28<br />
Papierablage, 30/32 austauschbare Druckerpatronen für<br />
schwarze und farbige Tinten, 34/36 Druckköpfe, 38<br />
Druckerschlitten, 40 Führungsstange, 50 Station zur Wartung der<br />
Druckköpfe (aus DE 195 31 352 C2).<br />
Weit verbreitet sind inzwischen Tintenstrahldrucker, bei<br />
denen die Druckköpfe im Drucker verbleiben und nur die<br />
Tintentanks, teilweise sogar jede Farbpatrone einzeln,<br />
austauschbar sind. Die Druckköpfe und die<br />
Tintenpatronen sind auch hier auf einem Schlitten<br />
angeordnet, der sich entlang des Aufzeichnungsträgers<br />
hin- und herbewegt.<br />
Bei Großformat-Tintenstrahldruckern befinden sich nur die<br />
52 <strong>Erfinderaktivitäten</strong> <strong>2006</strong>/<strong>2007</strong>