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DPMA - Erfinderaktivitäten 2006/2007

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aus Keramik aber auch aus Titan oder Tantal hergestellt<br />

und haben den Vorteil gegenüber Vollmaterial, dass sie<br />

von Gewebe oder mineralisierten Knochen durchwachsen<br />

werden und somit als bleibendes Gerüst dienen können,<br />

vgl. Figur 9.<br />

Ferner sind diese schwammigen Implantate Zell- und<br />

Geweberezeptoren, Träger bioaktiver Stoffe, erhöhen die<br />

Röntgentransparenz und setzen die Erzeugung von<br />

Störsignalen bei Magnetresonanzverfahren herab.<br />

Voraussetzung ist auch hierbei wieder die Offenporigkeit<br />

des Implantats und insbesondere der Grad der<br />

miteinander in Verbindung stehenden Poren und die<br />

Porengröße.<br />

Als optimale Porengröße für das fibrovaskuläre<br />

Einwachsen der Zellen gilt eine Porengröße von 0.015 -<br />

0,050 mm, wobei für das Einwachsen von mineralisierten<br />

Knochen eine Porengröße von größer als 0,15 mm<br />

gefordert ist. Porengrößen von weniger als 0,01 mm<br />

verhindern ein Einwachsen der Zellen und Porengrößen<br />

zwischen 0,05 und 0,15 mm führen zu einer<br />

Osteoidbildung, vgl. EP 560 279 B1.<br />

Figur 9: Knochenimplantat aus Schwammstruktur 3 zwischen<br />

den vom Bruch unterbrochenen Knochen 2 und fixiert mit einer<br />

Schiene 4 aus DE 10 2005 037 141 A1.<br />

Neben der posttraumatischen Versorgung von<br />

Knochenbrüchen ist damit auch gewährleistet, dass<br />

osteoporose- und tumorbedingte Knochendefekte<br />

dauerhaft stabilisiert werden können.<br />

Eine hohe Stabilität des Implantatgerüstes und ein<br />

optimiertes Einwachsen des organischen Gewebes ergibt<br />

sich dann, wenn die Porosität von innen nach außen und<br />

umgekehrt kontinuierlich zu- oder abnimmt.<br />

Außer der gießtechnischen Herstellung nach Art des<br />

Feingusses ist es auch hier möglich, mit Hohlkugeln zu<br />

arbeiten, vgl. DE 10 2004 045 410 A1und Figur 10.<br />

Durch den Einsatz von Hohlkugeln ist es nicht nur<br />

möglich, die Porosität einzustellen, sondern die<br />

verschiedensten Stellen des Implantats mit verschieden<br />

dicken Hohlkugeln und materialtechnisch mit<br />

verschiedenem E-Modul auszustatten, so dass eine<br />

verschiedene Verformbarkeit und Festigkeit innerhalb des<br />

Implantates erzeugt werden kann.<br />

Die metallischen oder auch keramischen Hohlkugel-<br />

Implantate können mittels Beschichtung auf einen<br />

polymeren Kern, ggf. durch Pyrolyse und anschließende<br />

Sinterung hergestellt werden oder sie werden als<br />

Grünkörper, also ohne Sinterung in einer Form gehalten<br />

und dann erwärmt, wodurch die Hohlkugeln untereinander<br />

versintert werden.<br />

Dem Implantat können dabei nicht nur unterschiedliche<br />

Porosität und mechanische Eigenschaften verliehen<br />

werden. Vielmehr ist es auch möglich, das Implantat aus<br />

verschiedenen Materialien herzustellen. So wird nach der<br />

DE 10 2004 045 410 A1 am äußeren mit dem Gewebe in<br />

Verbindung stehenden Umfang des Implantates<br />

biokompatibles Keramikmaterial eingesetzt, was mit<br />

steigender Porengröße in metallische Hohlkugeln im<br />

Inneren übergehen kann, vgl. Figur 10.<br />

Ebenso kann ein solcher Implantatkörper aus Hohlkugeln<br />

und offenporigen Schäumen zusammengesetzt sein.<br />

Es ist auch möglich, sich selbst auflösende Keramik mit<br />

Metallhohlkugeln und/oder Metallschaum zu verwenden,<br />

die zu Beginn des Heilungsprozesses das Einwachsen<br />

von Gewebe fördert. Beispiele für solche biokompatiblen<br />

Keramiken sind, neben dem Aluminiumdioxid,<br />

Hydroxylapatit oder Kalziumphosphate.<br />

34 <strong>Erfinderaktivitäten</strong> <strong>2006</strong>/<strong>2007</strong>

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