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DPMA - Erfinderaktivitäten 2006/2007

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Da die Herstellung vor allem offenporiger Metallschäume<br />

bis in die 1990er Jahre sehr teuer war (650 € pro Liter),<br />

vgl. [1], beschränkte sich die breite Anwendung auf<br />

geschlossenporige Schäume, die pulvermetallurgisch oder<br />

schmelzmetallurgisch hergestellt wurden.<br />

Eine bis heute weit verbreitete Herstellungsmöglichkeit für<br />

Aluminiumschaum ist das Aufschäumen von<br />

Aluminiumschmelze mit Wasser oder Titanhydrid, vgl.<br />

Figur 1.<br />

Figur 1: Aufschäumbehälter für Aluminiumschmelze mit<br />

nachgeordneter Auffangform aus WO 94/09931 A1.<br />

Dabei wird in einem abgetrennten Bereich des<br />

Schmelzebehälters die Aluminiumschmelze gerührt, wobei<br />

gleichzeitig das Aufschäummittel mittels des Rührgerätes<br />

eingeblasen wird. Der Schaum entweicht nach oben und<br />

wird in einer Form gefangen und eingepresst. Man kann<br />

das Aufschäummittel aber auch direkt in eine Form geben,<br />

in der der Schaum erzeugt und gleichzeitig in Form<br />

gebracht wird.<br />

Aber erst mit der preiswerten gießtechnischen Herstellung<br />

von geschlossen- oder offenporigen Schäumen und<br />

Metallschaumverbundkörpern erlebten poröse Metalle seit<br />

ca. 1999 eine Renaissance, die bis heute anhält und in<br />

internationalen Konferenzen gipfelt. Vom 5.-7. September<br />

<strong>2007</strong> findet bereits die 5. Konferenz zu porösen Metallen<br />

und Metallschaum in Montreal, Kanada statt.<br />

Offenporige Metallschäume werden inzwischen, wie aus<br />

dem Feinguss bekannt, mittels „verlorener Formen“<br />

hergestellt. Das heißt, in eine Gießform werden Platzhalter<br />

positioniert, die mit metallischer Schmelze umgossen<br />

werden. Nach dem Erstarren des Metalls oder der<br />

Metalllegierung werden die Platzhalter entfernt. Als<br />

Platzhalter kommen alle Materialien in Frage, die auch aus<br />

dem Feinguss als Positivmodell bekannt sind, wie Wachs,<br />

Styropor oder Kunststoffschwamm, vgl. Figur 2.<br />

Figur 2: Form mit Metallschaumkern in zwei verschiedenen<br />

Porositäten, DE 10 2005 023 595 A1.<br />

Ferner werden schlammbeschichteter Kunstharzschaum<br />

oder ein Kohlenstoffskelett als Positivmodell offenbart, vgl.<br />

US 3 695 869 A. Mit diesen Positivmodellen lassen sich<br />

noch gezielter Porengröße und Porenverteilung einstellen.<br />

Noch variabler in der Erzeugung des Porenvolumens und<br />

der Porenvereilung scheint eine Herstellung eines<br />

Positivmodells aus einer Stützschale, die metallische oder<br />

keramische Hohlkugeln in der Größenordnung von 0,1 bis<br />

20 mm enthält, zu sein. In der DE 100 46 174 A1 wird<br />

beschrieben, dass diese Hohlkugeln mit verschiedensten<br />

Funktionsschichten versehen werden können, die durch<br />

physikalische oder chemische Behandlung fließfähig,<br />

plastisch und/oder elastisch verformt werden können.<br />

Dadurch können die Stützschale einerseits als auch die<br />

Hohlkugeln mit der Stützschale andererseits oder die<br />

Hohlkugeln untereinander adhäsiv und/oder formschlüssig<br />

fixiert werden.<br />

Die Funktionsschichten können beispielsweise als<br />

Korrosionsschutz der Hohlkugeln des Positivsmodells<br />

dienen. Eine Besonderheit ist, dass als<br />

Funktionsschichten auch solche Materialien verwendet<br />

werden können, die beim Erwärmen das Volumen<br />

vergrößern, also Aufschäumen. Hierdurch ist es möglich,<br />

gezielt in unterschiedlichen Bauteilbereichen<br />

unterschiedliche Porendurchmesser in vorher<br />

bestimmbarem Ausmaß zu erzeugen.<br />

<strong>Erfinderaktivitäten</strong> <strong>2006</strong>/<strong>2007</strong> 31

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