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DPMA - Erfinderaktivitäten 2006/2007

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2.2. Geeignete Werkstoffe zum Verarbeiten mittels<br />

Thixocasting<br />

Zu den wichtigsten Auswahlkriterien für Werkstoffe, die im<br />

teilflüssigen Zustand verarbeitet werden sollen, gehören<br />

nach [2] neben der Wirtschaftlichkeit, die mechanischen<br />

Anforderungen an das Bauteil.<br />

Dabei ist von Bedeutung, dass nur solche Werkstoffe im<br />

teilflüssigen Zustand verarbeitbar sind, die ein breites<br />

Schmelzintervall aufweisen, da sich nur so ein definiertes<br />

und kontrollierbares fest/flüssig Gemisch einstellen lässt.<br />

Das Schmelzintervall ist dabei der Temperaturbereich, in<br />

dem beim Abkühlen oder Erwärmen einer definierten<br />

Legierungszusammensetzung gleichzeitig flüssige und<br />

feste Phasen nebeneinander auftreten und zwar sowohl im<br />

Randbereich als auch im Kern des Materials. Ein Material<br />

ist nicht thixotrop, wenn der gesamte Randbereich über<br />

einen bestimmten Durchmesser erstarrt ist, gleichzeitig<br />

aber der gesamte Kernbereich sich im flüssigen Zustand<br />

befindet. Es kommen daher nicht alle Legierungssysteme<br />

in Betracht, die ansonsten als gut giessbar gelten. Erprobt<br />

und serienreif für das Thixoforming sind die<br />

konventionellen Aluminiumknet- und<br />

Aluminiumgusslegierungen, Kupferlegierungen und die<br />

Eisenlegierungen, vgl. auch WO 00/04198 A1. Aber selbst<br />

unter diesen Legierungssystemen ist nicht jede Legierung<br />

gleich gut für eine Verarbeitung im fest/flüssig<br />

Phasenbereich geeignet.<br />

Selbst innerhalb eines Legierungstyps gibt es wesentliche<br />

Unterschiede in der Verarbeitbarkeit im thixotropen<br />

Zustand. Bei der Vormaterialauswahl ist demnach nicht<br />

allein die chemische Zusammensetzung, sondern die<br />

Gefügeausbildung entscheidend, und diese wird von<br />

vielen Faktoren bestimmt.<br />

Figur 4: Verarbeitung von thixotropen Material in einer<br />

Druckgussmaschine aus DE 195 18 127 C2. Das erforderliche globulitische Gefüge lässt sich auf<br />

verschiedene Weise erzeugen. Neben der Ausbildung von<br />

Zum gegenwärtigen Zeitpunkt geht es bei der<br />

feinem Korn durch eine entsprechende chemische<br />

Weiterentwicklung, die sich im Patentanmeldeverhalten<br />

Zusammensetzung, sind der Gehalt an metallischen und<br />

widerspiegelt, aber nicht so sehr um die Weiterentwicklung<br />

nichtmetallischen Verunreinigungen, die chemische<br />

der Verfahren zur Verarbeitung thixotroper Materialien, als<br />

Homogenität, die Mikrostruktur im Inneren des<br />

vielmehr um die werkstofftechnisch geeigneten<br />

Vormaterialbolzens, wie auch in dessen Randbereich,<br />

Vorrichtungen, insbesondere die Gießformen und um die<br />

eventuell vorhandene Seigerungen, die Viskosität und das<br />

Weiterentwicklung der thixotrop zu verarbeitenden<br />

rheologische (Fließ-) Verhalten beim thixotropen<br />

Werkstoffe selbst.<br />

Umformen von Bedeutung.<br />

Darüber hinaus sind auch Herstellungsfehler bei der<br />

Herstellung des Vormaterials, insbesondere beim<br />

Stranggießen, verantwortlich, ob bei der weiteren<br />

Verarbeitung<br />

auftreten.<br />

Porosität, Risse und Ausschwitzungen<br />

Neuere Entwicklungen beschäftigen sich mit der<br />

Herstellung von geeignetem Magnesiumausgangsmaterial<br />

für ein Thixoforming, insbesondere dem Thixogießen, da<br />

insbesondere im Automobilbau immer leichtere, aber auch<br />

porenfreie Materialien gefragt sind.<br />

Dabei wird eine herkömmliche Magnesiumlegierung, die<br />

für den Druckguss geeignet ist, so durch das<br />

Herstellungsverfahren modifiziert, dass sie im halbfesten<br />

Zustand verarbeitet werden kann. Das geforderte kugelige<br />

gleichmäßige Gefüge wird dadurch erzielt, dass eine<br />

erkaltete Magnesiumlegierung nicht lediglich warm und<br />

kalt verformt wird, sondern der Warm- und/oder<br />

Kaltverformung eine Extrusion bei 350° bis 400 °C<br />

<strong>Erfinderaktivitäten</strong> <strong>2006</strong>/<strong>2007</strong> 25

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