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DPMA - Erfinderaktivitäten 2006/2007

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Gießverfahren, welches dem Druckgießen ähnelt. Beim<br />

Squeeze-Casting unterscheidet man zwei Verfahren,<br />

eines, welches dem Niederdruckgießen ähnelt und<br />

Indirect-Squeeze-Casting genannt wird und das Direct-<br />

Squeeze-Casting, welches dem Gesenkschmieden ähnelt.<br />

2. 30 Jahre Entwicklung des Thixogießens<br />

2.1. Verfahren des Thixocasting<br />

Das Pressgießen (Squeeze-casting) ist ein Verfahren, wie<br />

es bereits seit 80 Jahren bekannt war, vgl. DE 654 267 A,<br />

wohingegen das Thixocasting, also das Thixogießen, zu<br />

den neueren Verfahren zählt, da es erst seit 30 Jahren<br />

eine Rolle bei der Verarbeitung der Metalle und<br />

Metalllegierungen spielt.<br />

Die Thixocast-Methode ist dabei einerseits erstmals in der<br />

Lage, die guten mechanischen Eigenschaften zu erzielen,<br />

die aufgrund der sonst nur mit dem Schmiedeverfahren<br />

herstellbaren Dichtheit des Bauteils zusammenhängen.<br />

Andererseits können mittels Thixocasting auch<br />

metallische Legierungen umgeformt werden, deren<br />

plastisches Umformverhalten ein Schmieden nicht<br />

erlauben würde.<br />

Dabei werden mit dem Thixogießen geometrische Formen<br />

der Bauteile möglich, wie sie beim Schmieden undenkbar<br />

wären, da festes Material eine zu geringe Viskosität<br />

aufweist, um in alle Ecken, Kanten und Hinterschnitte<br />

einer Form zu fließen. Das Verarbeiten der Metalllegierung<br />

im halbfesten Zustand durch Gießen setzt aber ein<br />

Material voraus, dessen Gefüge keine Dendriten aufweist,<br />

sondern kugelige Gestalt hat, vgl. Figur 2 und 3.<br />

Figur 2: Dentritische Gefügeausbildung nach dem normalen<br />

Erstarren einer Legierung, vgl. EP 545 145 A1.<br />

Figur 3: Globolitische Gefügeausbildung einer Legierung nach<br />

spezieller Abkühlung, vgl. EP 1 266 973 A2.<br />

Eine globulitische Gefügeausbildung erreicht man<br />

beispielsweise bei den gebräuchlichen<br />

Aluminiumlegierungen, durch Zusatz kornfeinender<br />

Legierungselemente oder Rühren der Schmelze beim<br />

Abkühlen. Das globulitische Gefüge ermöglicht, dass sich<br />

die festen Teile, die in der flüssigen Phase vorliegen, beim<br />

Umformen aneinander vorbeibewegen und somit nicht<br />

gegenseitig behindern. Bei den nadelförmig ausgebildeten<br />

Dentriten würde eine Umformung zur Rissbildung führen.<br />

Das Ausgangsmaterial wird entweder direkt aus der<br />

Schmelze bis in den Thixobereich abgekühlt oder als<br />

Strangpressbolzen wiedererwärmt. Beide Möglichkeiten<br />

können innerhalb der Formmaschine, meist induktiv, oder<br />

außerhalb der Formmaschine erfolgen, wobei sich bei<br />

letzterer Möglichkeit die Frage des Temperatur und<br />

Gestalt erhaltenden Transportes stellt.<br />

Der Temperatursteuerung kommt ohnehin eine hohe<br />

Bedeutung zu, da das Fließvermögen stark von ihr<br />

abhängt.<br />

Der eigentliche Gießvorgang erfolgt dann unter sehr<br />

hohem Druck und sehr schnell. Damit ist es möglich,<br />

dichte Gussstücke auch großer Querschnitte oder<br />

Gussstücke mit geringerer Porosität als beim Druckguss<br />

herzustellen, vgl. CH 639 300 A5, DE 42 32 742 A1 oder<br />

DE 100 52 638 A1.<br />

Das Gießen erfolgt zumeist auf herkömmlichen<br />

Druckgießmaschinen, bei denen ein Material in die<br />

Gießkammer eingebracht und mittels eines Kolbens mit<br />

hohem Druck in die Gießform gedrückt wird, vgl. Figur 4.<br />

24 <strong>Erfinderaktivitäten</strong> <strong>2006</strong>/<strong>2007</strong>

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