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DPMA - Erfinderaktivitäten 2006/2007

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4.1. Reduktion von Kraftstoff und<br />

Schadstoffemissionen<br />

4.1.1. Regeneratives Bremsen<br />

Ein wichtiger Anteil des Kraftstoffeinsparpotenzials bei<br />

Hybridantriebssystemen liegt in der Nutzung der<br />

Bremsenergie in der antriebslosen Schubphase des<br />

Fahrzeugs. Bei einem konventionellen Fahrzeug wird die<br />

kinetische Energie beim Abbremsen durch das<br />

Bremssystem in Wärme umgewandelt. Bei einem<br />

Fahrzeug mit Hybridantrieb in Form eines<br />

Verbrennungsmotors und einer elektrischen Maschine<br />

hingegen wandelt die elektrische Maschine, die in diesem<br />

Fall als Generator angesteuert wird, die<br />

Bewegungsenergie in elektrische Energie, die dann in<br />

einem elektrischen Zwischenspeicher gespeichert wird.<br />

Diese gespeicherte Energie steht dann beim nächsten<br />

Anfahr- bzw. Beschleunigungsvorgang als Antriebsenergie<br />

wieder zur Verfügung. Ist die elektrische Maschine bzw.<br />

der Generator durch eine Kupplung vom<br />

Verbrennungsmotor abtrennbar oder erfolgt eine<br />

Unterbrechung der Kraftstoffzufuhr zum<br />

Verbrennungsmotor, verbunden mit weiteren technischen<br />

Maßnahmen, so kann die Effizienz des sogenannten<br />

regenerativen Bremsens erhöht werden, da der<br />

Verbrennungsmotor nicht mehr mitgeschleppt werden<br />

muss. [3, 7, 13].<br />

4.1.2. Start-Stopp-Funktion<br />

Ein weiteres Verbrauchseinsparpotenzial ist durch die<br />

Start-Stopp-Funktionalität eines Hybridantriebsstrangs<br />

gegeben. Erkennt die Fahrzeugsteuerung, dass das<br />

Hybridfahrzeug zum Stehen kommt, beispielsweise an<br />

einer geschlossenen Bahnschranke oder im Stau, wird die<br />

Kraftstoffzufuhr zum Verbrennungsmotor unterbrochen<br />

und somit ein verbrauchshoher Leerlaufbetrieb vermieden.<br />

Das Anlassen des Verbrennungsmotors erfolgt wiederum<br />

automatisiert in Abhängigkeit von vorgegebenen<br />

Startbedingungen durch das elektrische Antriebssystem.<br />

[3, 7, 13].<br />

4.1.3. Lastpunktanhebung<br />

Insbesondere im Teillastbereich läuft der<br />

Verbrennungsmotor nicht im Bereich seines besten<br />

Wirkungsgrades bzw. seines niedrigsten<br />

Kraftstoffverbrauchs. Beim Hybridantriebssystem besteht<br />

nun die Möglichkeit, den Elektromotor als Generator<br />

anzusteuern und mit dieser zusätzlichen Last den<br />

Verbrennungsmotor im Hinblick auf den Wirkungsgrad in<br />

seinen optimierten Betriebszustand anzuheben. Die<br />

Figur 8 aus DE 42 17 668 C2 zeigt den Zusammenhang<br />

zwischen Drehmoment M und Drehzahl n eines<br />

Verbrennungsmotors. Das maximale Drehmoment des<br />

Verbrennungsmotors ist durch die Kurve 30, das<br />

aufzubringende Moment zur Überwindung des<br />

Fahrwiderstands MFW bei einer bestimmten Gangstufe mit<br />

33 und der Drehmomentverlauf bei jeweils maximalem<br />

Wirkungsgrad des Verbrennungsmotors durch die Kurve<br />

32 dargestellt. Die Kurven konstanten spezifischen<br />

Kraftstoffverbrauchs bzw. konstanten Wirkungsgrads sind<br />

mit 31´, 31´´, 31´´´ und 31´´´´ bezeichnet. Der Generator<br />

wird nun zur Erzeugung von elektrischer Energie bzw. zum<br />

Aufladen des elektrischen Speichers derart angesteuert,<br />

dass der Verbrennungsmotor ein zusätzliches<br />

Differenzmoment ΔM zwischen dem Moment zur<br />

Überwindung des momentanen Fahrwiderstands und dem<br />

Idealbetrieb entlang der Kurve 32 aufbringen muss.<br />

Figur 8: Lastpunktanhebung eines Verbrennungsmotors in den<br />

Bereich optimalen Wirkungsgrades durch die zusätzliche<br />

generatorische Last ΔM; aus DE 42 17 668 C1.<br />

Neben der Lastanhebung zur Kraftstoffeinsparung kann<br />

wie in der EP 1 182 074 A2 beschrieben durch ein<br />

zusätzlich aufzubringendes Lastdrehmoment auch die<br />

Kaltstartphase eines Verbrennungsmotors bzw. die damit<br />

zusammenhängende Zeit zur Aufheizung eines<br />

Abgaskatalysators bis zu seiner optimalen<br />

Arbeitstemperatur verkürzt und somit der<br />

Schadstoffausstoß verringert werden.<br />

4.1.4. Downsizing<br />

Eine weitere Einsparmöglichkeit besteht nun darin, einen<br />

<strong>Erfinderaktivitäten</strong> <strong>2006</strong>/<strong>2007</strong> 11

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