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DPMA - Erfinderaktivitäten 2006/2007

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Figur 7: Konstruktionsaufbau eines leistungsverzweigten<br />

Hybridfahrzeugs mit Steuerungskomponenten sowie einem<br />

Kühlkreislauf; aus WO <strong>2006</strong> / 095 929 A1.<br />

3.2. Einteilung nach Leistungsvermögen des<br />

elektrischen Antriebssystems<br />

3.2.1. Micro- und Mild-Hybridantrieb<br />

Die einfachste Form eines Hybridantriebsstrangs bilden<br />

die sogenannten Micro- und Mild-<br />

Hybridantriebssystemvarianten. Lichtmaschine und<br />

Anlasser eines klassischen Antriebsstrangs mit<br />

Verbrennungsmotor werden hierbei durch einen Starter-<br />

Generator ersetzt. Ist der Starter-Generator mit einem<br />

Riemen mit dem Verbrennungsmotor verbunden, so<br />

spricht man von einem Micro-Hybridantrieb, ist er jedoch<br />

starr mit der Kurbelwelle verbunden, von einem Mild-<br />

Hybridantrieb. Beim Micro-Hybridantrieb, bei dem die<br />

Leistung des Starter-Generators bei maximal zwei bis<br />

drei kW liegt, lassen sich Start-Stopp-Funktionalität und<br />

ein Generatorbetrieb umsetzen. Das Einsparpotenzial im<br />

Hinblick auf den Kraftstoffverbrauch und der Reduzierung<br />

der Schadstoffemissionen liegt zwischen 5 und 10 %. Die<br />

Leistung des Elektromotors beim Mild-Hybridantrieb liegt<br />

bei maximal 10 bis 15 kW. Somit kann zusätzlich zu den<br />

Hybridfunktionen des Micro-Hybridantriebs beim Mild-<br />

Hybridantrieb noch die Unterstützungsfunktion durch die<br />

elektrische Maschine (Boostbetrieb), die Nutzbremsung<br />

(Rekuperation) sowie die Schwingungsdämpfung bei<br />

Lastwechseln realisiert werden. Die Verbrauchseinsparung<br />

liegt im Bereich von 15 – 20%. Vorteilhaft bei den Micround<br />

Mild-Hybridantriebsvarianten ist, dass keine größeren<br />

konstruktiven Änderungen an Verbrennungsmotor und<br />

Antriebsstranganordnung durchgeführt werden müssen.<br />

Ein Vertreter dieser Klasse ist der neue „Einser“ von<br />

„BMW“, der mit einer Start-Stopp-Automatik ausgerüstet<br />

ist. [13, 15, 16].<br />

3.2.2. Full-Hybridantrieb<br />

Der Full-Hybridantrieb zeichnet sich gegenüber den Micround<br />

Mild-Varianten durch einen erheblich<br />

leistungsstärkeren Elektromotor und leistungsstärkeren<br />

elektrischen Speicher aus [15]. Die Leistung des<br />

Elektromotors liegt beim Full-Hybridantrieb bei Werten weit<br />

über 15 kW und die Spannungsversorgung der<br />

elektrischen Antriebskomponenten bei Werten weit über<br />

100 V.<br />

Neben den Funktionen Start-Stopp und Generatorbetrieb,<br />

sind auf Grund der höheren Leistungsfähigkeit des<br />

Elektromotors ein starker, über mehrere Minuten<br />

andauernder Boostbetrieb, ein rein elektrischer Antrieb<br />

über weite Strecken sowie eine wirkungsvollere Dämpfung<br />

der Lastwechselschwingungen und auf Grund des<br />

leistungsfähigeren Speichers eine optimale<br />

Wiedergewinnung der Bremsenergie möglich. Der<br />

wesentliche Unterschied liegt jedoch in der Realisierung<br />

eines emissionsfreien, ausschließlichen Antriebs durch<br />

den Elektromotor über weite Strecken. Das<br />

Einsparpotenzial im Hinblick auf den Verbrauch liegt bei<br />

mehr als 20%. Der Eingriff in die Antriebsstranganordnung<br />

mit zusätzlichem Getriebe, Kupplung sowie einem<br />

leistungsfähigeren elektrischen Antriebssystem und der<br />

Anpassung des Verbrennungsmotors ist erheblich größer<br />

als bei den Micro- und Mild-Varianten. Der „Toyota Prius“<br />

zählt zu dieser Klasse. [13, 15].<br />

4. Betriebsfunktionen<br />

Durch eine intelligente und koordinierte Ansteuerung der<br />

einzelnen Komponenten der beiden unterschiedlichen<br />

Antriebssysteme lassen sich eine Vielzahl von<br />

Betriebsstrategien und Betriebsmodi erzeugen. Neben der<br />

Einsparung von Kraftstoff sowie der Verringerung der<br />

Schadstoffemissionen sind die Leistungserhöhung und<br />

der Fahrkomfort weitere Motive von<br />

Hybridantriebsfunktionen. Es lassen sich jedoch bedingt<br />

durch die Anordnung oder auch die Leistung des<br />

elektrischen Antriebssystems nicht sämtliche Betriebsmodi<br />

in jedem Hybridantriebskonzept verwirklichen.<br />

10 <strong>Erfinderaktivitäten</strong> <strong>2006</strong>/<strong>2007</strong>

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