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05.12.2012 Aufrufe

Die besten Genußhandwerker der Region 2012 / 2013 / 3 Euro Obersee Oberschwaben Rheintal www.suedland.net Köche Südland · WIR SIND GENUSS · . U U

Die besten Genußhandwerker der Region<br />

2012 / 2013 / 3 Euro<br />

<strong>Obersee</strong> <strong>Oberschwaben</strong><br />

<strong>Rheintal</strong><br />

www.<strong>suedland</strong>.<strong>net</strong><br />

Köche<br />

Südland · WIR SIND GENUSS ·<br />

. U<br />

U


Hier<br />

liegen Sie<br />

richtig<br />

Wir orientieren uns an hoher Qualität. Auch in der Gastronomie und Hotellerie wird stets das Beste erwartet.<br />

Mit Gourmet erfüllt die Randegger Ottilien-Quelle den Anspruch nach einem besonderen Mineralwasser.<br />

Natürlich, sanft perlend und mit reduzierter Kohlensäure ist Randegger Gourmet der ideale Begleiter zu einem feinen Essen.<br />

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Für gute Köche führten die Römer Krieg. Köche waren zu Zeiten<br />

Kaiser Augustus und Tiberius beliebt und teuer. – Und heute?<br />

Die Kunst mit einfachsten Lebensmitteln schmackhafte<br />

Gerichte zu kochen, zu braten oder zu dämpfen hatte<br />

bereits in der Antike eine hohe Qualität erreicht. Im<br />

Mittelalter wurde das Kochhandwerk besonders in den<br />

Klöstern weiter ausgebaut, später an den Höfen des<br />

Adels gepfl egt. Und heute? In Zeiten der Mikrowelle<br />

und Fertiggerichte? Da wird die Anzahl gestandener<br />

Koch-Handwerker kleiner – aber für Feinschmecker so<br />

wertvoll, wie zu Römerzeiten.<br />

31<br />

Ein Hoch dem Koch-Handwerk<br />

Noch immer dauert eine durchschnittliche Kochlehre drei Jahre, doch<br />

manch ein alter Hase fragt sich, was die angehenden Köche in den „modernen<br />

Küchen“ heute lernen? Die Kücheneinrichter machen aus Kochhandwerkern<br />

elektronisch hochgebildete Systemadministratoren. Auf<br />

Knopfdruck schaffen sie dank modernster Kombidämpfer mit „ClimaSelect“<br />

und „StepMatic“ in Self-Cooking-Centern ein perfektes, zartrosa<br />

Roastbeef. Aber warum und wie? Oder: „Lass die mal einen Lammsattel<br />

zerlegen oder ein Reh aus der Decke schlagen“, lästern erfahrene Kollegen.<br />

Es ist keine Frage des Alters oder der Maschinenstürmerei. Es ist eine<br />

Frage des Geschmacks. Computergesteuert schmeckt die Republik<br />

von Hamburg bis Konstanz gleich. Die Köche der losen Vereinigung<br />

„Südland-Köche“ von der Ortenau bis Oberstdorf setzen sich für ihre<br />

individuelle geschmackliche Vielfalt ein. Deshalb kochen sie mit Herz,<br />

Verstand und mit ihren Händen.<br />

Martin Kraus<br />

Hotel Goldenes Rad<br />

Friedrichshafen<br />

S. 24<br />

Josef Ermler<br />

Landhotel Hirschen<br />

Ostrach<br />

S. 15<br />

Romanshorn<br />

33<br />

Ralf Felder<br />

Restaurant Felders<br />

Friedrichshafen<br />

S. 12<br />

Michael Gürgen<br />

Schloss Montfort<br />

Langenargen, S. 10<br />

Egon Michael Durach<br />

Hotel Kleber Post<br />

Bad Saulgau<br />

S. 8<br />

Josef Bösch<br />

Gasthof Adler<br />

Bad Waldsee<br />

S. 6<br />

Peter Schöllhorn<br />

Hotel Restaurant Hirsch<br />

Langenargen, S. 16<br />

Marcello Cortegiani<br />

Ristorante Da Nico<br />

Kressbronn, S. 19<br />

Andreas Völker<br />

Bodensee-Hotel Sonnenhof<br />

Kressbronn, S. 27<br />

Harald Weber<br />

Schlosshotel Wasserburg<br />

1<br />

Ravensburg<br />

Wasserburg<br />

S. 18<br />

30 32<br />

Willy Zach<br />

Torrgel<br />

Röthis<br />

S. 14<br />

Achim Schoch<br />

Restaurant Waldhorn<br />

Ravensburg, S. 5<br />

Berthold Schmiedinger<br />

Restaurant Grüner Baum<br />

Bad Waldsee<br />

S. 22<br />

Artur Frick-Renz<br />

Gasthof Zum Hirsch<br />

Neukirch-Goppertsweiler<br />

S. 20<br />

Anton Lanz<br />

Gourmet Restaurant Lanz<br />

Hergensweiler, S. 28<br />

Thomas Kraus<br />

Schachener Hof<br />

Lindau, S. 7<br />

Isny<br />

im Allgäu<br />

13<br />

Helmut Benner<br />

Romantik Restaurant Altes Gericht<br />

A14 Sulz, S. 26<br />

Dornbirn<br />

96<br />

Auch das kleinste Gericht unserer Köche braucht<br />

viele Handgriffe, denn wer kochen will, muss die<br />

Lebensmittel frisch verarbeiten; wer regional kochen<br />

will, muss das Gemüse des Bauern aus der<br />

Nachbarschaft selbst putzen und schnippeln; und<br />

wer nach seinem eigenen Geschmack servieren<br />

will, muss selbst Hand anlegen bei Vorbereitung,<br />

Zubereitung und Anrichten.<br />

Wir haben uns in den Küchen unserer Mitglieder<br />

der Köche in <strong>Oberschwaben</strong> und am <strong>Obersee</strong> umgesehen. Wir standen<br />

den Köchen während ihrer Handarbeiten im Weg, wir haben ihnen zugeschaut,<br />

was sie alles von Hand bauen, formen und zusammensetzen.<br />

Unterm Strich steht fest: Ohne traditionelles<br />

Kochhandwerk keine moderne<br />

Kochkunst. Deshalb ein Hoch<br />

auf das altbewährte Kochhandwerk<br />

klassischer Köche - und auf unsere<br />

Südland-Köche - das Beste, was die<br />

Region zu bieten hat.<br />

Mit schmackhaften und<br />

verführerischen Grüßen<br />

Erich Schütz und Njoschi Weber<br />

Vorwort<br />

Achten Sie auf unser Zeichen – und kehren Sie gut ein<br />

Wir präsentieren die Köche auch im Inter<strong>net</strong>, klicken Sie rein: www.<strong>suedland</strong>.<strong>net</strong><br />

Die „Südland Köche <strong>Obersee</strong>, <strong>Oberschwaben</strong>, <strong>Rheintal</strong>“ sind Mitglieder der über<br />

130 Köche zählenden Südland-Köche-Gilde von Freiburg bis Oberstdorf.<br />

Die „Südland-Köche“ werden ausgewählt und betreut von der Fachagentur<br />

für Gastronomie und Hotellerie „Die Redaktion“, Überlingen, www.dieredaktion.<strong>net</strong><br />

Südland · WIR SIND GENUSS ·<br />

. U<br />

U<br />

3


4<br />

D I E E D A K T I O N<br />

Erich Schütz<br />

Chefredakteur ViSdP<br />

Produktionsleitung<br />

Njoschi Weber<br />

Anzeigenmarketing<br />

Martina Schütz, Uwe Gericke<br />

Herausgeber: Die Redaktion Public Affairs & Media<br />

Wilhelm-Beck-Str. 14 · 88662 Überlingen · Tel. 07551/948730<br />

Fax 07551/948930 · info@dieredaktion.<strong>net</strong> · www.dieredaktion.<strong>net</strong><br />

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Ihrer Wahl aus folgenden Regionen:<br />

Ortenau<br />

Breisgau Markgräfl erland<br />

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Konstanz - Untersee - Hegau<br />

Linzgau Köche<br />

<strong>Obersee</strong> <strong>Oberschwaben</strong> <strong>Rheintal</strong><br />

Oberallgäu Kleinwalsertal<br />

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C4-Umschlag an: Die Redaktion<br />

Wilhelm-Beck Str. 14<br />

88662 Überlingen


Die Hüter des Waldhorn-<br />

Geschmacks<br />

Achim Schoch ist ein moderner, weltoffener Koch, trotzdem achtet er streng auf die<br />

Waldhorn-Tradition. „Das ist kein Widerspruch, im Gegenteil, das habe ich ja gerade bei<br />

Albert Bouley gelernt“, sagt er, „cross-over mit dem Blick auf alles was schmeckt, das ist<br />

die Waldhorn-Küche!“ Achim Schoch kocht seit sieben Jahren in der Küche des renommierten<br />

„Waldhorn“. Er ist ein Koch nach Bouleys Geschmack. Albert Bouley will ihn zu<br />

seinem Nachfolger aufbauen.<br />

Die Waldhorn-Küche zählt mit zum Feinsten,<br />

was der Süden der Republik den Feinschmeckern<br />

bietet. Der Patron Albert Bouley glänzte<br />

35 Jahre mit dem begehrten Michelin-Stern.<br />

Seine Fangemeinde sagt: „Noch immer kocht<br />

er auf Sterneniveau.“ Das ist auch die Latte, die<br />

sich Achim Schoch gesetzt hat. Stolz verweist<br />

er auf andere Kritiker. Gerade testeten die<br />

Gault Millau–Kritiker die Küche und zeich<strong>net</strong>en<br />

sie mit 18 von 20 möglichen Punkten aus.<br />

Achim Schoch darf einen Teil dieses Erfolgs<br />

auch seinem Konto zurechnen. Als Souschef<br />

führt er Bouleys-Brigade. „Wir haben einen extrem<br />

guten Ruf, den wollen wir halten“, sagt<br />

Schoch und fügt hinzu, „und weiter ausbauen!“<br />

Albert Bouley hört ihn sprechen und nickt<br />

gefällig. Es bleibt dabei: Wer in Ravensburg<br />

klassisch, gehoben schlemmen will, muss ins<br />

„Waldhorn“. Albert Bouley stellt die Weichen<br />

in seiner Küche. Er setzt als Garant für eine<br />

standesgemäße Zukunft auf Achim Schoch.<br />

Der Mann hat die schwäbische, bodenständige<br />

Küche im Hohenlohischen erlernt, war danach<br />

bei Sternekoch Vinzent Klink in der Stuttgarter<br />

Wielandshöhe und kochte nun sieben Jahre<br />

lang neben Albert Bouley als Sous-Chef. Kein<br />

Wunder, dass Schoch heute den weiten Spagat<br />

zwischen ausgezeich<strong>net</strong>er, bodenständiger<br />

Albert Bouley I Achim Schoch I Romantik Hotel Waldhorn I Ravensburg<br />

Schwabenküche; gehobener, französischer<br />

Haute Cuisine und exotischer, asiatischer Küchenkunst<br />

beherrscht. „Bis ich ins „Waldhorn“<br />

kam, kannte ich die asiatische Küche nur vom<br />

Chinesen um die Ecke und seiner Sojasauce“,<br />

erinnert sich Schoch an seine ersten Wochen<br />

bei Albert Bouley, „da erst gingen mir die<br />

Augen auf, mit welchen raffinierten Gewürzmischungen<br />

die Thais oder Kambodschaner<br />

ihre Grundprodukte zu kitzeln wissen.“ Heute<br />

kocht Schoch ebenso überzeugt grenzenlos,<br />

wie Albert Bouley. Schoch ist für alle schmackhaften<br />

Richtungen offen. Gerade schwärmte<br />

ihm ein Gast von einer Palmsuppe vor, die er in<br />

Afrika gegessen hatte. „Bei seinem nächsten<br />

Besuch habe ich ihn damit überrascht“, freut<br />

sich Schoch. Seine internationalen Gewürze<br />

besorgt er sich mit Albert Bouley über Foodhunter<br />

Ralf Bos. Dieser beliefert die noblen<br />

Küchen Deutschlands. „Mit Kochbananen,<br />

Kokosmilch, Curry, Hühnchen, Limonenblätter<br />

und einem Geflügelfond hatten wir die Palmsuppe<br />

verfeinert. – Der Gast war baff!“<br />

Solche Küchengeschichten stehen in der<br />

Waldhorn-Tradition. Bouley weiß: Schoch ist<br />

ein Überzeugungstäter. Kochen ist seine Leidenschaft.<br />

Bouley und Schoch: Zwei Hüter des<br />

Waldhorn-Geschmacks.<br />

Romantik Hotel Waldhorn<br />

Gastgeber Familie Bouley<br />

Küchenchef Albert Bouley<br />

Marienplatz 15<br />

D-88212 Ravensburg<br />

Tel. +49 (0) 751 / 36120<br />

www.waldhorn.de<br />

Küchen-Öffnungszeiten<br />

Waldhorn: Mittwoch bis Samstag von 12 bis 14 Uhr und<br />

von 18 bis 22 Uhr<br />

Rebleutehaus: Montag bis Samstag 12 bis 14 Uhr und<br />

von 18 bis 22 Uhr<br />

Haus, Hof und Garten<br />

Das Restaurant im „Waldhorn“ gehört nicht nur für Gourmets<br />

zum Pflichtprogramm eines Ravensburg-Besuchs.<br />

Hier zeigt sich der Reichtum und die Tradition des oberschwäbischen<br />

Bürgertums. Auch das „Rebleutehaus“<br />

reiht sich in die Sehenswürdigkeiten der Stadt ein: Denkmalschützer<br />

betrachten seine Ausstattung als wertvolles<br />

Zeugnis spätgotischer Innenarchitektur und als Beleg für<br />

die historische Bedeutung der Rebleutezunft.<br />

Auszeichnungen<br />

Michelin 1 Besteck, Gault Millau 18 Punkte/3 Hauben,<br />

Feinschmecker 3,5 F, Varta 3 Diamanten,<br />

Gusto 7 Pfannen, Schlemmer Atlas 2,5 Bestecke,<br />

Bertelsmann 4 Hauben<br />

Für Gourmets ein Vergnügen<br />

Die Krönung ist ohne Zweifel das Waldhorn-<br />

Gourmet-Menü, dazu die Waldhorn Classics<br />

oder «Gateway to Asia». Feinschmecker können<br />

sich auf der exklusiven Karte verlieren: St.<br />

Petersfisch in Soja-Honig-Marinade mit Ingwer-Sherry-Jakobsmuschel<br />

auf Orange-Bleichsellerie<br />

- schon beim Lesen läuft dem Gourmet<br />

das Wasser im Mund zusammen. Oder: Lammkoteletts<br />

in Curry-Koriandersaat-Marinade<br />

gebraten auf Chili-Cheshew-Böhnchen, Frühlingszwiebeln<br />

und Röstini.<br />

Achim Schoch beweist längst, dass er als würdiger<br />

Nachfolger in der Waldhorn-Küche für<br />

Albert Bouley gehandelt wird. Ravensburger<br />

Gourmets pilgern zu den Beiden, wohin sonst?<br />

Einsteiger testen zunächst das Rebleutehaus –<br />

bevor sie beim nächsten Besuch dann doch in<br />

das legendäre Restaurant wechseln, staunen<br />

und genießen.<br />

Tournedos „Rossini“ Nouvelle – Rinderfilet mit Trüffelhaube<br />

und Entenleberpraline mit Pfifferlingsauce,<br />

hausgemachte Chutney und knusprige Polenta<br />

5


Alexander Bösch I Hotel Gasthaus Adler I Bad Waldsee-Gaisbeuren<br />

Handwerk aus einer Hand<br />

Die Stammgäste bemerken die Veränderungen kaum. Behutsam geht Alexander Bösch<br />

ans Werk. Die Teller werden etwas zeitgemäßer angerichtet, und der Klassiker Reh wird<br />

auch mal als Dreierlei angeboten: Etwas saftiges Ragout, ein Medaillon vom Rücken und<br />

dazu noch eine Rehleberpraline. Feinschmecker registrieren den neuen Wind. Es hat sich<br />

herumgesprochen. Alexander Bösch lüftet das Gefieder des elterlichen Traditionshauses<br />

„Adler“ in Gaisbeuren.<br />

„Eigentlich steht der Adler bestens da“, sagt<br />

Alexander Bösch, „meine Eltern haben das Hotel<br />

und Restaurant in den vergangenen 25 Jahren<br />

wieder aufgebaut und bestens geführt, wir<br />

haben viele Stammgäste, ihnen allen gefällt das<br />

Angebot wie es ist.“ Alexander Bösch ist wahrlich<br />

kein Schaumschläger, im Gegenteil, der<br />

Mann ist ein Kind der Region, er schätzt das<br />

traditionelle Erbe. Er war schon Jägersmann,<br />

bevor er Gaisbeuren verließ, um sein Diplom als<br />

Betriebswirt für Tourismus zu erwerben und als<br />

Hotelmanager in Irland und Baden-Baden zu<br />

arbeiten. Jetzt backt er mit seiner Frau Nicole<br />

wieder zurück in Gaisbeuren kleinere Brötchen<br />

„Das sehe ich nicht so, unsere Familientradition<br />

lebt damit weiter und unsere Gäste haben zu<br />

uns, gerade als Wirt und Hotelier, eine ganz besonders<br />

enge Beziehung.“ Die beiden wissen,<br />

welche Herausforderungen auf sie warten.<br />

In der Küche will Alexander Bösch weiterhin<br />

mit der bisherigen Küchenchefin Petra Rundel<br />

zusammenarbeiten. Petra Rundel hat die ersten<br />

kleineren Veränderungen mit gesunder<br />

Neugier und Freude aufgenommen. „Unsere<br />

Küche lebt!“, lacht sie und richtet mit ihrem<br />

neuen Chef eine Wildschweinsülze an. Selbstverständlich<br />

ist die Sülze hausgemacht, jahreszeitlich<br />

passend mit Pfifferlingen verfeinert.<br />

6<br />

„Das ist reine Handarbeit“, sagt Alexander<br />

Bösch, „wir geben das Werk nicht aus der<br />

Hand, vom Erlegen des Wildschweins bis zum<br />

Service am Gast.“<br />

Kunstvoll gestalten die beiden den Teller. Neben<br />

die Sülze stellen sie einen Degustationslöffel<br />

mit einer feinen, säuerlichen Kräutervinaigrette,<br />

dazu einen dunkelgrünen Salat.<br />

Alexander Bösch krönt das Werk farblich perfekt<br />

mit einer hellblauen Borretschblüte und<br />

einer grellgelben Kapuzinerkresse. „Passt farblich,<br />

aber viel wichtiger ist der Geschmack! Wir<br />

verarbeiten die Kräuter und Blüten, die jahreszeitlich<br />

in unserem Garten erntereif sind.“ Dass<br />

die Kombinationen optisch und geschmacklich<br />

immer stimmen, das weiß er.<br />

Der Teller gleicht einem Kunstwerk. Doch<br />

Bösch winkt bescheiden ab: „Das ist Handwerk“,<br />

und dann hört man doch seinen Stolz<br />

heraus und er wiederholt: „Alles aus einer<br />

Hand gemacht. Wir wissen genau, was auf<br />

dem Teller liegt, wie die Sülze aufgebaut ist,<br />

bis zum letzten Kräuterblättchen im Salat.“<br />

Die Adler-Küche ist eine Frische-Küche, ohne<br />

fragliche Zusatzstoffe. Das war und ist die Adler-Kunst,<br />

die die Gäste schätzen.<br />

Hotel Gasthaus Adler<br />

Gastgeber Nicole und Alexander Bösch<br />

Küchenchefin Petra Rundel<br />

Bundesstraße 15<br />

D-88339 Bad Waldsee/Gaisbeuren<br />

Tel. +49 (0)7524 / 998-0<br />

www.hotel-gasthaus-adler.de<br />

Küchen-Öffnungszeiten<br />

Freitag bis Mittwoch 11.30 bis 14 Uhr<br />

und 18 bis 21.30 Uhr, nachmittags kleine Speisekarte<br />

Ruhetag Donnerstag<br />

Haus, Hof und Garten<br />

Anzahl Zimmer 31<br />

Keine Sorge. Das Hotel und Restaurant steht zwar an der<br />

Bundesstraße, doch wer eintritt hat diese auch schon vergessen.<br />

Die alte Gaststube schenkt mit viel Holz und Kachelofen<br />

ein heimeliges Gefühl. Im Biergarten, hinter dem<br />

Haus, fühlt sich der Gast, geschützt vor Sonnenstrahlen<br />

unter großen Bäumen, wie im Paradies.<br />

Auszeichnungen<br />

Michelin Empfehlung,<br />

Varta 1 Diamant<br />

Rehleber und Rehleber-Spätzle<br />

Wo gibt es so was? Im „Adler“ steht die unter<br />

Feinschmeckern begehrte Rehleber auf der<br />

Speiskarte, wie anderswo ein Wiener Schnitzel.<br />

Selbst die Leberspätzle in der Wildkraftbrühe<br />

sind mit der edlen Rehleber verfeinert.<br />

Wild hat im „Adler“ Tradition und das wird so<br />

bleiben. Alexander Bösch steht in der Reihenfolge<br />

der Adler-Wirte seinen Mann. Er geht auf<br />

die Pirsch und erlegt im eigenen Revier Rehe<br />

und Wildschweine. Der Vorteil für die Gäste:<br />

Die Bösch-Jäger kennen das Wild vom Anschlag,<br />

brechen es auf und zerlegen es selbst.<br />

Nur deshalb können sie ihre Gäste mit der,<br />

sonst nur dem Jäger vorbehaltenen, Rehleber<br />

verwöhnen.<br />

Aber die Küche kann auch anders. Natürlich<br />

Klassiker, wie Zwiebelrostbraten oder Rehragout,<br />

aber auch ein Taboulé mit Minze und<br />

Limettensaft zum marinierten Lammfilet, oder<br />

Graupenrisotto zum Saiblingsfilet auf der Haut<br />

gebraten.<br />

Man sollte sich überraschen lassen was Alexander<br />

Bösch noch im Schilde führt.<br />

Wildschweinsülze mit Kräutervinaigrette und<br />

Blattsalat, dazu gibt es knusprige Bratkartoffeln


Wenn die Farben harmonieren<br />

schmeckt auch das Gericht!<br />

Thomas Kraus lässt sich bei der Zusammenstellung seiner Gerichte stark von Farben<br />

inspirieren. In Ruhe bereitet er seine Saucen und Zutaten vor. „Dabei weiß ich schon im<br />

Voraus, wie danach alles zusammen harmonieren wird“, zeigt er sich geschmackssicher.<br />

Doch wie der Teller optisch aussehen wird, das ergibt sich bei ihm erst im Finish. Wenn<br />

man ihm dabei zusieht, wie geschmackvoll er jeden Teller drapiert, meldet sich schnell<br />

die Vorfreude auf das Mahl.<br />

„Freilich, das Auge isst mit“, gibt es für Thomas<br />

Kraus keinen Zweifel. Dabei sieht er einen<br />

Zusammenhang zwischen den natürlichen<br />

Lebensmittelfarben, die der Küche saisonal<br />

vorgegeben werden, und dem Verlangen der<br />

Gäste nach Farbe: Im Frühling steht Feinschmeckern<br />

der Sinn nach dem ersten, zarten Grün,<br />

wie dem seiner Bärlauchsaucen; im Sommer<br />

nach bunten Farben, wie seinem eben kreierten<br />

Fischterrinen Arrangement; im Herbst nach<br />

gedecktem Ocker, wie in seinen Kürbisgerichten<br />

und im Winter nach dunklen Gewürzen im<br />

Rotkraut oder Holundersauce zu Wild. „Das<br />

Spiel der Farben bestimmt unser Wohlbefinden“,<br />

hat Kraus als Koch längst erkannt.<br />

Diese Farbzusammenstellungen verlangen<br />

ohne Zweifel künstlerische Grundlagen. „Vielleicht<br />

die Kunst das Handwerk zu beherrschen“,<br />

wehrt Thomas Kraus den Vergleich<br />

mit Kunstmalern ab, doch die künstlerische<br />

Gestaltung seiner Teller ist nicht von der Hand<br />

zu weisen. Mit grüner Frankfurter Sauce, gelbgrüner<br />

Dillsenfsauce und weißer Yoghurtsauce<br />

serviert er seinen gestalteten Fischterrinenteller.<br />

„Aber der Geschmack bestimmt in erster<br />

Linie die farbliche Zusammenstellung“, beharrt<br />

er.<br />

Auf der anderen Seite weiß er auch: „Meist<br />

passt zusammen, was zusammen wächst!“<br />

Eine Erkenntnis, die der Mann als langjähriger<br />

Koch gewonnen hat. Zu seiner sommerlichen<br />

Fischterrine drapiert er ein Potpourri von grünem<br />

Wildsalat, darauf legt er eine hellblaue<br />

Borretschblüte mit einer zart rosa schimmernden<br />

Basilikumblüte. „Alles Sommergenüsse<br />

aus einem Garten“, bestätigen die Zutaten<br />

seine Theorie.<br />

Wer die raffiniert gestaltete Fischterrine bestellt,<br />

wird schnell die perfekte Harmonie auf<br />

dem bunten Sommerteller erfassen. Am Gaumen<br />

schmeckt die blaue Borretschblüte leicht<br />

nach Gurke, die Basilikumblüte schmeckt nussig<br />

und die grünen Salatblätter nach frischem<br />

Sommer. Dazu der frische Geschmack der<br />

Fischterrine, ebenfalls mit Sommergemüse und<br />

Estragon verfeinert. Mit der bunten Paprikatrikolore<br />

zaubert Kraus den kulinarischen Sommer<br />

auf einen Teller!<br />

Selbst die hellrötliche Farbe der Seeforelle<br />

toppt er mit einem dunkelroten Sockeye–<br />

Lachs, frischer kanadischer Wildlachs, optisch<br />

ein Ausrufezeichen. „Beißen sie hinein“, ist<br />

sich Thomas Kraus sicher: „Was optisch passt<br />

harmoniert am Gaumen erst recht!“<br />

Thomas Kraus I Hotel Schachener Hof I Lindau<br />

Hotel Schachener Hof<br />

Gastgeber Thomas W. und Brigitte Kraus<br />

Küchenchef Thomas W. Kraus<br />

Schachener Straße 76<br />

D-88131 Lindau am Bodensee<br />

Tel. +49 (0)8382 / 3116<br />

www.schachenerhof-lindau.de<br />

Küchen-Öffnungszeiten<br />

Donnerstag bis Dienstag ab 18 Uhr geöff<strong>net</strong><br />

Sonn- und Feiertag ab 12 Uhr<br />

Ruhetag Dienstag und Mittwoch<br />

Haus, Hof und Garten<br />

10 Zimmer<br />

Freilich ist die Insel die gute Stube der Lindauer. Doch das<br />

Esszimmer sollte man in der Schachener Straße suchen.<br />

Ein bisschen versteckt, idyllisch hinter Sträuchern und<br />

Blumen, steht der „Schachener Hof“ unspektakulär in der<br />

zweiten Reihe. Doch wer hier sitzt, fühlt sich als Gourmet<br />

schnell in der ersten Reihe.<br />

Dazu der freundliche Charme der Patronin Brigitte Kraus<br />

und ihre perfekte Weinempfehlung – da hört man schon<br />

bald im Weinglas den Wellenschlag des nur wenige Meter<br />

entfernten Sees.<br />

Auszeichnungen<br />

Michelin 1 Bib Gourmand, Gault Millau 14 Punkte /<br />

2 Hauben, Vartaführer 2 Diamanten / Tipp Küche,<br />

Gusto 6 Pfannen, Schlemmer Atlas 2 + Bestecke<br />

So wünscht man sich seinen Koch<br />

Thomas Kraus ist ein Koch, wie man ihn sich als<br />

Feinschmecker wünscht. Seine Speisekarte ist<br />

gespickt mit internationalen Gourmethappen,<br />

und doch serviert er das Meiste bodenständig<br />

und mit frischen Lebensmitteln aus der Region.<br />

„Ja, da bin ich schon ein Klassiker“, gibt er unumwunden<br />

zu, wenn er auch mal ein geeistes<br />

Gazpacho oder Jakobsmuscheln mit Schwarzwurst<br />

auf Kohlrabi als Vorspeise anbietet, oder<br />

zum Hauptgang Steinbutt im Bouillabaissesud<br />

oder Loup de mer an Safransauce. Grundsolide<br />

stehen auf seiner Karte auch schwäbisch-bayrische<br />

Spezialitäten, wie Felchen und Egli mit<br />

Zitronenbutter, gesch<strong>net</strong>zelter oberschwäbischer<br />

Truthahn mit Salbeibeig<strong>net</strong>s, Maishühnchenbrust<br />

auf Seeböhnchen mit Garnele oder<br />

ein Lammnüsschen in Rotweinsauce mit Böhnchen.<br />

Unser Tipp: Werfen Sie einen Blick auf die<br />

Dessert-Karte. Kraus weiß Naschkatzen zu verführen…<br />

Terrine von der Seeforelle und Paprikatrikolore<br />

7


Egon Michael Durach I Hotel Kleber Post I Bad Saulgau<br />

Einzigartig – da gibt es nichts<br />

von der Stange<br />

„Unsere Ravioli gefüllt mit Süßkartoffeln, oder das perfekt gegarte Landhuhn mit Garnelen<br />

– das alles gibt es so nur bei uns“, ist sich Egon Michael Durach sicher, „das gibt<br />

es nirgends zu kaufen, das machen wir alles selbst, vom Schälen der Kartoffeln, über<br />

die Pasta für die Ravioli bis zum Verfeinern der Füllung mit Ingwer und Zitronengras.“<br />

Zwölf Köche hat Durach dafür im Einsatz, ein hoher Preis. Doch er sagt: „Zuerst kommt<br />

der Geschmack, dann die Kalkulation.“<br />

Landhuhn mit Garnelen – darauf muss man<br />

erst kommen. Aber der Küchenchef der „Kleber<br />

Post“ winkt ab: „Helles Fleisch vom Huhn<br />

oder Kalb mit Fisch, das passt, das schmeckt<br />

man doch schon, wenn man daran denkt.“ –<br />

Dann schmunzelt er und schiebt bescheiden<br />

nach: „Ist doch nichts Neues, denken sie an<br />

Vitello Tonnato.“<br />

Dabei serviert Durach das Landhuhn auf Wokgemüse,<br />

Curryschaum und edlen Tiefseegarnelen.<br />

„Das ist das erste Gebot: 1-A-Qualität.“<br />

Am liebsten kocht er mit Lebensmitteln aus der<br />

Region, von Züchtern und Gärtner geliefert,<br />

die er kennt. „Da weiß ich was ich habe“, sagt<br />

er und verfeinert die regionalen Produkte meist<br />

mit Gourmethappen aus anderen Ländern.<br />

Am Morgen wurden Kürbisse geliefert, jetzt<br />

bereitet die Küche den Kürbis fachgerecht zu,<br />

es gilt den typischen feinen Kürbis-Geschmack<br />

heraus zu kitzeln. Ein Gemüsecouscous soll die<br />

Suppe verfeinern. Ingwer, Knoblauch, Curry,<br />

Tom Ka Paste zählen zu den Gewürzen, die<br />

den Geschmack der Suppe abrunden. Danach<br />

serviert er den Teller mit einer gebratenen Jakobsmuschel<br />

als Krönung.<br />

„Das zweite Gebot ist die perfekte Garzeit“,<br />

sagt Durach. Vor allem Fleisch gart er heute<br />

gerne im schonenden Sous-vide-Verfahren.<br />

8<br />

„Zuviel Hitze schadet guten Lebensmitteln“,<br />

schärft er seinen Köchen immer wieder ein.<br />

Die Küche der „Kleber Post“ zählt zu den<br />

Kaderschmieden des traditionellen Köche-<br />

Handwerks. „Regionale Küche ist das eine,<br />

aber ohne klassische, französische Kochkunst<br />

schmeckt auch der oberschwäbische Feldhase<br />

nicht“, sagt Durach, der schon als Küchenchef<br />

in der Sommerresidenz des französischen Präsidenten<br />

im Relais du Chauteau in Rambouillet,<br />

südlich von Versailles, kochte.<br />

Gerade hat Alexander Weint, einer seiner<br />

Nachwuchsköche, die deutsche Meisterschaft<br />

der Köche gewonnen. Mit ihm richtet er ein<br />

Lachsforellenfielt an. Denn das ist Durachs drittes<br />

Gebot: „Verführerisch perfekt anrichten.“<br />

Über jedem Teller, der die Küche der „Kleber<br />

Post“ verlässt, schwebt ein „made by Durach“.<br />

„Jeder Teller muss ganz individuell nach<br />

unserer Küche schmecken“, fordert er, „eine<br />

Kartoffelravioli ist nicht einfach eine Kartoffelravioli.<br />

Wir stimmen jede Füllung ab. Zum Süßkartoffelmousse<br />

gehört auch ein Drittel normale<br />

Kartoffel, wegen der Stärke, Chili schenkt<br />

Schärfe und Ingwer und Zitronengras einen<br />

Hauch Asia. Diese Zusammensetzung ist unsere,<br />

sie ist einmalig, das gibt es nicht zu kaufen,<br />

da muss man schon selbst Hand anlegen.“<br />

Hotel Kleber Post<br />

Gastgeber Christine und Egon-Michael Durach<br />

Küchenchef Egon-Michael Durach<br />

Poststraße 1<br />

D-88348 Bad Saulgau<br />

Tel. +49 (0)7581 / 5010<br />

www.kleberpost.de<br />

Küchen-Öffnungszeiten<br />

täglich 11 bis 14 Uhr und 18 bis 22 Uhr<br />

Haus, Hof und Garten<br />

Anzahl Zimmer 57<br />

Für jeden Hotel-Architekten sollte ein Besuch in der heutigen<br />

„Kleber Post“ Pflicht sein. Helle, klare Linien, offen<br />

gestaltet und doch ruhige Zonen und versteckte Plauschecken,<br />

dazu ein idyllischer Garten in neu angelegtem Ambiente.<br />

Das alles passt und gefällt. Genauso perfekt, wie<br />

die Teller, die serviert werden, die ebenfalls Tradition und<br />

Moderne vermählen.<br />

Auszeichnungen<br />

Michelin Bib Gourmand,<br />

Feinschmecker 2,5 F,<br />

Varta 3 Diamanten,<br />

Gusto 5 Pfannen,<br />

Schlemmer Atlas 1 Besteck<br />

Schmackhafte Aha-Überraschung<br />

Der Mann ist Koch, immer, auch im Urlaub.<br />

„Gerade im Liegestuhl fallen mir die besten<br />

Gerichte ein“, schmunzelt Egon Michael Durach.<br />

Alle sechs Wochen legt er eine völlig<br />

neue Karte vor. Dabei präsentiert er schwäbische<br />

Traditionsgerichte auf seine avantgardistische<br />

Art. Mit neuen Kombinationen und<br />

neuen Techniken schafft er für seine Gäste<br />

völlig neue Geschmackserlebnisse: Die traditionelle<br />

Erbsensuppe wird zum Schaum mit<br />

Brunnenkresse und Flusskrebsen, die heimische<br />

Lachsforelle aus Wagenhausen serviert er<br />

mit Ingwergurke und Kaviar oder den schwäbischen<br />

Lammrücken mit Zucchini-Carpaccio,<br />

Schmortomaten und Basilikumpesto.<br />

Durach will keine Langeweile auf dem Teller.<br />

Er will seine Gäste mit schmackhaften Freuden<br />

überraschen. Er kocht noch immer gerne,<br />

komponiert seine Gerichte und will, dass auch<br />

die Gäste seine Freude als Koch schmecken.<br />

„Kochen ist ja kein Selbstzweck“, sagt er, „ich<br />

wünsche den Gästen eine schmackhafte Aha-<br />

Überraschung.“<br />

Kürbisschaumsuppe mit Gemüsecouscous und<br />

Jakobsmuschel


Lachsforelle aus Wagenhausen<br />

mit Erbsenpüree und Süßkartoffelraviloli<br />

Einkaufsliste, für sechs Personen<br />

Erbsenpüree:<br />

50 g Butter<br />

20 g Schalotten<br />

400 g Erbsen<br />

4 Basilikum Blätter, Estragon<br />

50 ml Sahne<br />

Salz, Pfeffer<br />

Lachsforelle:<br />

6 Lachsforellenfilets<br />

1 TL Meersalz<br />

40 g Butter<br />

1 Zitrone<br />

Dill<br />

Süßkartoffelravioli:<br />

300 g Kartoffeln<br />

900 g Süßkartoffeln<br />

60 g Kartoffelstärke<br />

3 Eigelb<br />

1 Knoblauchzehe<br />

½ TL Kreuzkümmel<br />

2 EL Sesamöl<br />

Salz, Pfeffer<br />

30 g Ingwer<br />

Nudelteig<br />

30<br />

ZUBEREITUNGSZEIT IN MINUTEN<br />

Ruck-Zuck serviert - Zubereitungszeit 30 Minuten<br />

Tipp von Küchenchef Egon Michael Durach<br />

Erbsenpüree: Butter und Schalotten bei 90 Grad 2 min in den Thermo-Mixbehälter geben. Die<br />

Erbsen zugeben und das Ganze für weitere 6 min auf Stufe eins erhitzen. Sahne und die Kräuter<br />

und Gewürze beigeben und das Ganze auf Stufe 6 ca. 20 Sekunden pürieren und mit den Lachsforellenravioli<br />

und dem Forellenfilet servieren.<br />

Lachsforelle: Die Lachsfilets mit einer Zange oder Pinzette sorgfältig von Gräten befreien und<br />

enthäuten. Die Filets mit Salz und Zitronenabrieb würzen und mit gehacktem Dill bestreuen. Die<br />

Filets in Folie rund einwickeln und bei 80 Grad ca. 10 min in den vorgeheizten Backofen geben.<br />

Der Fisch sollte leicht glänzen und es darf kein Eiweiß ausdringen. Nun die Filets auspacken mit<br />

warmer Butter bepinseln und an Erbsenpüree servieren.<br />

Süßkartoffelravioli: Die geschälten Kartoffeln und die Süßkartoffeln in ca. 2 cm große Würfel<br />

schneiden und mit Sesamöl und Salz würzen. Die Würfel auf ein Backblech geben und bei 160°C<br />

ca. 35 min. im Ofen ausbacken. Nun die Würfel durch eine Kartoffelpresse drücken und das Ganze<br />

mit Salz, Pfeffer, Kreuzkümmel, Knoblauch und Ingwer würzen.<br />

Die Eigelbe und die Kartoffelstärke unter die Masse rühren und die Süßkartoffelfüllung auf den<br />

ausgerollten Nudelteig in kleine Häufchen verteilen und zu Ravioli formen. Diese in leicht köchelndem<br />

Salzwasser ca. 6 min ziehen lassen.<br />

9


Michael Gürgen I Schloss Montfort I Langenargen<br />

Ein ganz normaler Tag in der Schlossküche<br />

Wie soll das gehen? Im Spiegelsaal des „Schloss Montfort“ ist eine Gesellschaft mit 150 Personen angemeldet, im Konzertsaal gleichzeitig<br />

80 Personen einer Hochzeitsfeier. Dazu hat die Küche für die eine Gesellschaft ein 4-Gang-Menü zu servieren, für die andere<br />

ein 3-Gang-Buffet. Für Michael Gürgen ein Tag wie viele, für die Gäste ein ganz besonderer Festtag, der nicht getrübt werden darf.<br />

Draußen, über dem historischen „Schloss Montfort“ lacht die Sonne, in der Küche des Schlosses arbeiten den ganzen Tag über sieben<br />

Köche, konzentriert. Ab 19 Uhr wird serviert, pünktlich.<br />

10 Uhr Die Küchenbrigade rückt an. Michael Gürgen hat im Vorfeld<br />

für den Einkauf gesorgt. Manche Zutaten werden frisch angeliefert,<br />

das Gemüse holt der Chef aus dem Kühlhaus.<br />

11 Uhr Die Vorbereitungen für die verschiedenen Gänge laufen<br />

schon auf Hochtouren. Michael Gürgen will auch für hundert Gäste<br />

kochen wie für einen. Dafür richtet er mit seiner Brigade alles frisch<br />

an, Tiefkühlkost gibt es nicht. Jede Kartoffel wird in der Schlossküche<br />

selbst geschält, Salat frisch geputzt. Pawlina Trenkowa schnippelt<br />

die Karotten, die später zum Kalbsrücken serviert werden.<br />

10<br />

Schloss Montfort Langenargen<br />

Gastgeber Michael Gürgen<br />

Chefkoch Michael Gürgen<br />

Untere Seestraße 3<br />

D-88085 Langenargen<br />

Tel. +49 (0) 7543/912712<br />

www.vemax-gastro.de<br />

Küchen-Öffnungszeiten<br />

Von Mitte April bis Mitte Oktober<br />

täglich von 14 bis 22 Uhr.<br />

ganzjährig: Sonntagsbrunch ab 10 Uhr, Banketts und<br />

Gesellschaften nach Voranmeldung<br />

Haus, Hof und Garten<br />

Das weiß jeder Geschichtslehrer: Der Adel hatte die<br />

schönsten Plätze am See eingenommen. Der heutige Besucher<br />

des „Schloss Montfort“ darf die fürstliche Tradition<br />

fortsetzen, er darf in edelsten und historischen Räumen<br />

Platz nehmen, und wird zu allem hin noch so verwöhnt,<br />

wie einst die legendären Schlemmer-Herren von Montfort.<br />

Dazu laden zusätzlich direkt an der Kaimauer 150 Sitzplätze<br />

auf der weitläufigen Aussichtsterrasse mit Blick auf See<br />

und Alpenpanorama.<br />

12 Uhr Georg Hakzer, der Küchenchef<br />

brät den frischen Kalbsrücken<br />

vor, später wird er im Niedrigtemperaturbereich<br />

auf den Punkt gegart<br />

und à la minute serviert.<br />

13 Uhr Die Kaltspeisen<br />

Entenmousse mit Portweingelee,<br />

Rehterrine<br />

oder gebeizter Lachs<br />

werden zusammengestellt.<br />

André Berkäs dekoriert<br />

die verführerischen<br />

Platten.


Michael Gürgens Küchenbrigade kocht für 200 Gäste<br />

exquisit wie für einen – Wichtig ist: Alles frisch!<br />

14 Uhr Michael Gürgen bespricht mit seinem<br />

Küchenchef Georg Hakzer den kulinarischen<br />

Fahrplan. Wichtig ist: Zwischen der Hochzeitssuppe<br />

im Konzertsaal und dem Rinderfilet am<br />

Stück gebraten mit Rotweinjus im Spiegelsaal<br />

müssen die Bohnen im Speckmantel in die<br />

Pfanne.<br />

15 Uhr Gemeinsam wird das Obst geschält<br />

und geschnippelt. Pawlina Trenkowa hilft Georg<br />

und Georg (Vater und Sohn) Hakzer.<br />

16 Uhr Die Patisserie serviert zum Schluss,<br />

muss aber zwischendurch angerichtet werden.<br />

Das Limonenquarkmousse oder die weiße<br />

Mousse au Chocolat müssen durchziehen können.<br />

Vatzlav Sladek bestäubt seine Werke mit<br />

Kakao, dann werden sie kühl gestellt.<br />

17 Uhr Die Speisesäle werden nobel eingedeckt.<br />

Bianca Herter leitet am Abend den Service.<br />

Bis zu 20 Kellnerinnen und Kellner unterstehen<br />

ihrem Kommando.<br />

18 Uhr In der Servierküche werden die Bachsaiblinge<br />

auf der Haut gebraten und zum Blattsalat<br />

angerichtet.<br />

19 Uhr Der Chef, Michael Gürgen, legt letzte<br />

Hand an, die Vorspeisen werden aufgefahren,<br />

wie erwartet à la minute!<br />

Am nächsten Tag Zitat aus dem Gästebuch:<br />

Ich kann das Team vom Schloss Montfort nur empfehlen. Wir wohnen derzeit im Ausland und<br />

unsere Gäste kamen aus der ganzen Welt (USA, UK, Indien, Japan, Nigeria, …), reisen z.T. viel und<br />

haben dementsprechende Erwartungen bzw. Erfahrungen. Wir waren selbst ganz begeistert von<br />

unserem Fest und haben außerdem – unaufgefordert – sehr viel ganz positives Feedback bekommen,<br />

vom ausgezeich<strong>net</strong>en Essen über den unglaublich zuvorkommenden und <strong>net</strong>ten Service bis<br />

zum Ambiente haben es alle enorm genossen und riesig viel Spaß gehabt. Ich kann das Schloss<br />

Montfort für solche Feiern nur wärmstens empfehlen, ihr werdet es nicht bereuen. Wir werden uns<br />

auf jeden Fall ein Leben lang richtig froh und glücklich an diesen Tag erinnern.<br />

(Siehe: www.qype.com › ... › Restaurant › Deutsche Restaurants 6 Erfahrungsberichte)<br />

11


Ralf Felder I Felders K 42 I Friedrichshafen<br />

„Dafür kochen wir:<br />

Schmackofaz!“<br />

Gutes Essen, in lässiger Umgebung, leger serviert. Ralf Felder kocht nach Lust und Laune<br />

und er will, dass alles was er serviert schmeckt. Dafür bricht er manche Konventionen,<br />

führt Gourmet-Happen aus allen Teilen der Welt zusammen und kocht doch bodenständig.<br />

Felder kocht in der ersten Reihe am See. An der Promenade würden auch Hamburger<br />

und Grillwürste laufen, doch er hat Ehrgeiz und nennt als Begründung ein Wort:<br />

„Schmackofatz.“<br />

Im Sommer wird „Felders K 42“ am Mittag oft<br />

von Touristen überrannt. Doch der Küchenchef<br />

bleibt cool. „Gerade dann zeigt sich die<br />

Leistungsfähigkeit einer Küche“, sagt er und<br />

fordert auch während der Stoßzeiten perfekt<br />

angerichtete Teller. „Wir achten schon bei der<br />

Zusammenstellung der Speisekarte auf die<br />

Möglichkeit, jedes Gericht optimal zuzubereiten.“<br />

Freilich wäre in den Sommermonaten<br />

sein Restaurant auch mit Hamburger und Grillwurst<br />

gut besetzt. Doch Felder schüttelt energisch<br />

den Kopf. „Das ist nicht unser Ansinnen,<br />

dafür bin ich nicht Koch!“<br />

Mit Clemens Burkharth hat Felder sich eine<br />

junge Nachwuchskraft zur Seite gestellt, die<br />

in einem noblen 2-Sterne-Restaurant in Wien<br />

in der Lehre war und heute an der Zeppelin-<br />

University den Betriebswirt baut. Wer das<br />

K 42 besucht, kann durch eine Glasscheibe<br />

den beiden in der Küche beim Kochen zusehen.<br />

„Wir haben nichts zu verbergen“, sagt<br />

der Küchenchef. Wenn Bruder Klaus noch mit<br />

von der Partie ist, sieht man die drei manchmal<br />

im Rhythmus von Pink-Floyd Zwiebeln schneiden.<br />

„Kochen macht Spaß!“, sagt Felder nach<br />

über 20 Jahren in den verschiedensten Küchen.<br />

„In welchem Beruf kann man sich sonst<br />

so kreativ austoben?“<br />

12<br />

Clemens Burkharth schäumt eine Buttermilch<br />

auf, verfeinert die geschlagene Molke mit<br />

Estragon und Zitronensaft und bindet sie mit<br />

Semmelbröseln. Die Buttermilchmolke wird<br />

danach mit zwei Scheiben Zanderfilet in die<br />

Röhre geschoben, dazu steht auf der Speisekarte:<br />

„Blunzen“. Felder lacht, die beiden<br />

verstehen sich. Ralf Felder liebt die österreichische<br />

Küche: „Schwarzwurst“, übersetzt<br />

er und schiebt das Brät in die Pfanne. Später<br />

wird die Blutwurst auf ein Bratkartoffelrondell<br />

mit Frühlingszwiebeln und glasierten Apfelscheiben<br />

gesetzt. „Das Zusammenspiel der<br />

säuerlichen und süßlichen Aromen mit der<br />

gebratenen Schwarzwurst ist ein Hammer“,<br />

versprechen die beiden.<br />

„Alles Handarbeit“, sagt Felder, „und einfach<br />

Spaß an unserem Handwerk.“ Von Kunstwerk<br />

will er nicht reden. Trotzdem denkt er auch<br />

optisch und rührt eine rötliche Paprikasauce<br />

an, dazu auch noch eine gelbe. Warum? „Es<br />

ist Sommer, da will man bunte, frohe Farben<br />

sehen“, lächelt er kurz und meint dann sehr<br />

ernst: „Weil’s halt schmeckt. Dieser Kontrast.<br />

Das frische Zanderfilet, die krosse Buttermolke,<br />

die herzhafte Blunzen, die säuerlichen Apfelschnitze<br />

in den rösten Kartoffelscheiben und<br />

die süßliche Sauce – einfach Schmackofaz!“<br />

Felders K 42<br />

Gastgeber Ralf Felder<br />

Küchenchef Ralf Felder<br />

Karlstrasse 42<br />

D-88045 Friedrichshafen<br />

Tel. +49 (0)7541 / 391 955<br />

www.felders-restaurant.de<br />

Küchen-Öffnungszeiten<br />

täglich 9 bis 1 Uhr<br />

Okt.-Apr. Sonntag von 9.30 bis 18 Uhr<br />

Mai-Sept. Sonntag von 9.30 bis 1 Uhr<br />

Haus, Hof und Garten<br />

Die Häfler Promenade hat sich gemausert. Dank Felders<br />

Restaurant auch für Feinschmecker. Das Interieur ist<br />

modern: Man kann leger in Lounge-Sesseln schlemmen,<br />

an Bartischen oder auch an eingedeckten Restaurant-<br />

Tischen.<br />

Dank großflächiger Fenster ist man den Kapitänen der<br />

Weißen Flotte nah, auf der Terrasse neben dem alten Ladekran<br />

wird’s nie langweilig.<br />

Bunt und vielfältig<br />

Das Restaurant „Felders K 42“ ist in das Friedrichshafener<br />

Medienhaus an der Promenade<br />

integriert. Diese kulturelle Einrichtung wirbt<br />

damit: „In unserem Haus erwartet Sie ein<br />

buntes und vielfältiges Angebot.“ - Das trifft<br />

auch auf die Speisekarte des agilen Kochs zu.<br />

Der Mann kennt die kulinarischen Welten und<br />

führt zusammen, was ihm schmeckt: Spaghetti<br />

mit Mango, Scampi und einer Estragonsauce,<br />

oder er füllt die selbstgemachten Ravioli<br />

mit Feigen, Pecorino und einem Gruß aus<br />

Österreich: geröstete Marillen. Aber er kann<br />

auch ganz traditionell: Tafelspitz mit selbstgemachter<br />

Meerrettich-Kren, Gaisburger Marsch<br />

oder hausgemachter frischer Pichelsteiner Eintopf.<br />

Überhaupt Eintöpfe, eine Leidenschaft<br />

Felders. Im Winter vergeht fast keine Woche<br />

ohne irgendwelche Eintopfvarianten. Dafür<br />

im Sommer: Frische Salate, Steaks, Fischvariationen<br />

oder zum Beispiel Wassermelone mit<br />

gegrilltem Schafskäse, Honig und Rosmarin<br />

oder vegetarische Paella mit Safranreis und viel<br />

frischem Gemüse.<br />

Zanderfilet unter Molkekruste mit Bratkartoffeln<br />

und Blunzen


Tagliata auf Rucolasalat<br />

Einkaufsliste, für vier Personen<br />

4 Steaks à 250 g<br />

(z. B. vom Allgäuer Weiderind)<br />

250 g Rucola<br />

1 Zitrone<br />

100 ml Olivenöl<br />

120 g Grana Padano Parmesan am Stück<br />

50 ml Balsamicoglace<br />

Meersalz, Pfeffer<br />

Ruck-Zuck serviert - Zubereitungszeit 30 Minuten<br />

Tipp von Küchenchef Ralf Felder<br />

Rumpsteak leicht salzen und pfeffern, auf beiden Seiten kurz anbraten und im Backofen bei 100<br />

Grad – stiller Hitze ca. 12 – 14 Minuten fertig ziehen lassen.<br />

Zwischenzeitlich Rucola waschen, Marinade aus Olivenöl, Zitrone, Salz und Pfeffer zubereiten, mit<br />

dem Rucola mischen und mittig auf einem Teller anrichten.<br />

Rumpsteak in circa 1 cm breite Streifen schneiden und auf dem Rucolabett anrichten. Feinstes<br />

Olivenöl und Parmesanspäne darüber geben. Mit Balsamicoglace garnieren. Dazu schmeckt am<br />

besten ofenfrisches Focaccia.<br />

30<br />

ZUBEREITUNGSZEIT IN MINUTEN


Willy Zach I Restaurant Torggel I Röthis (Vorarlberg)<br />

Mit solidem Handwerk zur<br />

Kunst des guten Geschmacks<br />

„Wir machen fast alles selbst!“ Willy Zach ist seit November 2011 Küchenchef im traditionsreichen<br />

„Restaurant Törggel“ in Röthis. Zach setzt auf das solide Handwerk des<br />

Kochens und entwickelt daraus seine Kunst des guten Geschmacks. Er arbeitet fast nur<br />

mit selbstgemachten Zutaten und verarbeitet diese äußerst schonend, um die Natürlichkeit<br />

der Aromen zu erhalten.<br />

Die Eigenproduktion beginnt schon beim Salz<br />

und setzt sich über die Öle bis zum Essig fort.<br />

Willy Zach verwendet nur Meersalz und verfeinert<br />

es mit Chili und Lavendel, Orange und Vanille.<br />

Auf der Grundlage von neutralem Rapsöl<br />

oder aromatischem Olivenöl stellt der Küchenchef<br />

sein Kaffee- oder Limonenöl ebenfalls<br />

selbst her. Essig zaubert er aus Heidelbeeren<br />

und Tomaten. Vergorene Früchte versetzt Zach<br />

mit Essigmutter. Und wo gibt es schon Konfitüre<br />

aus grünen Tomaten zum Weichkäse? „All<br />

das macht zwar viel Arbeit, aber es lohnt sich“,<br />

sagt der Küchenchef, „und ich mach’s gerne.“<br />

Das gilt auch für die zeitaufwendige Verarbeitung<br />

der Lebensmittel. Nicht nur Fleisch, auch<br />

Gemüse gart Willy Zach bei niederer Temperatur.<br />

So werden junge Karotten mit etwas<br />

Ingwer, Vanille und Olivenöl im Vakuumbeutel<br />

vier Stunden lang bei 60 Grad confiert. Ähnlich<br />

verfährt Zach auch mit Spargel: Etwas Spargelfond,<br />

Orange und Butter dazu. Und dann<br />

22 Minuten bei 68 Grad garen. Viele Zutaten<br />

kommen aus der Region. Auf der Saluva-Alpe<br />

im Laternser Tal haben die Schweine Auslauf,<br />

die Willy Zach für seinen Schinken verarbeitet.<br />

Das Fleisch wird gepökelt, geräuchert und getrock<strong>net</strong>.<br />

„Der Schinken reift vier Monate lang<br />

im Keller, ehe er auf den Tisch kommt.“<br />

14<br />

Zach liebt es einfache Dinge, wie eine Ochsenwade,<br />

in ein anspruchsvolles Gericht zu verwandeln.<br />

Bei 76 Grad wird das Fleisch 14 Stunden<br />

gegart, so wird es zart und bleibt saftig.<br />

„So etwas macht eben keiner zuhause“, weiß<br />

er, „und wir sehen, dass das der Gast unsere<br />

zartes Fleisch schätzt.“<br />

Die gute Zusammenarbeit mit dem Service<br />

liegt Zach am Herzen. Klassiker wie Beefsteak<br />

Tatar bereiten die Mitarbeiter dem Gast am<br />

Tisch zu und gehen bei Schärfe und Zutaten<br />

auf dessen spezielle Wünsche ein. „Das wertet<br />

auch die Arbeit des Service auf“, sagt der<br />

Küchenchef.<br />

Gelernt hat der gebürtige Steirer in Graz. Zumindest<br />

die „wichtige Basis fürs Kochen“, sagt<br />

er, „doch die ist für mich entscheidend“. In anspruchsvollen<br />

Häusern von Sölden und Oberlech<br />

konnte Willy Zach diese Qualitäten weiter<br />

ausbauen. „Ich glaube nicht, dass ich schon<br />

den Zenit erreicht habe“, formuliert er seinen<br />

Anspruch, „man kann sich immer noch weiter<br />

entwickeln.“<br />

Restaurant Torggel<br />

Gastgeber Franz Dex und Angelika Dex-Rauch<br />

Küchenchef Willy Zach<br />

Torkelweg 1<br />

A-6832 Röthis<br />

Tel. +43 (0)5522 / 44052<br />

www.torggel.at<br />

Küchen-Öffnungszeiten<br />

Mittwoch bis Sonntag 11 bis 14 Uhr und 18 bis 23 Uhr<br />

Ruhetag Montag und Dienstag (Im Juli und August auch<br />

Montag geöff<strong>net</strong>)<br />

Haus, Hof und Garten<br />

Der einladende Garten empfängt den Gast gleich hinter<br />

dem Tor. Lauschige Plätze unter Bäumen und Reben, ein<br />

gemütlicher Pavillon prägen die ungezwungene Atmosphäre.<br />

Dies setzt sich mit 70 bis 80 Sitzplätzen im geschichtsträchtigen<br />

Gebäude fort, dessen zentraler Raum<br />

von der riesigen alten Weinpresse aus dem Jahr 1674<br />

geprägt wird. Warme Gastlichkeit verbindet sich auch<br />

in den drei unterschiedlich großen Stuben mit schlichter<br />

Eleganz, stilvollen Accessoires und einigen modernen<br />

Blickfängen.<br />

Auszeichnungen<br />

Das Haus wird neu bewertet<br />

Hier lässt sich der Gast<br />

gerne überraschen<br />

Beim „Torggel“-Menü kann sich der Gast mit<br />

drei, vier und fünf Gängen von Küchenchef<br />

Willy Zach überraschen lassen. Besondere Vorlieben<br />

werden dabei nach Wunsch berücksichtigt.<br />

Wer à la carte isst, dem bieten schon die<br />

Vorspeisen eine bunte Palette von knackigen<br />

Salaten mit den hausgemachten Ölen über<br />

mediterranes Vitello tonnato und Rindercarpaccio<br />

mit Rucola-Pesto bis zum klassischen<br />

Beefsteak-Tatar. Unter den Hauptgerichten<br />

findet sich Bachsaibling mit Safran-Minze-Risotto<br />

und Limetten-Chili-Joghurt, Zander mit<br />

Artischocken oder Dorade auf Korianderlinsen.<br />

Herzhaften Fleischgenuss versprechen ein<br />

Filetsteak vom heimischen Rind auf Spargelragout,<br />

glacierte Leber vom Ländle-Kalb mit Vanille-Apfel<br />

oder ein „gebackenes Stubenküken<br />

mit knuspriger Petersilie im Körberl“.<br />

Weinproben mit Gastgeber und Sommelier<br />

Franz Dex oder Käseverkostungen bietet der<br />

„Torggel“ für Gruppen ebenfalls an<br />

Lable-Rouge-Lachs mit Schinken aus dem Laternser Tal


Exakt ausstechen, sauber<br />

füllen, blank schließen<br />

Josefs Ermlers hoher Anspruch beruht auf seinen regionalen Wurzeln und seiner eigenen<br />

Kreativität. Diese kulinarische Symbiose schätzen viele Stammgäste. Dabei sind<br />

dem Ehepaar Ermler die Wünsche der Gäste und die persönliche Nähe gleichermaßen<br />

wichtig. In der vierten Generation betreiben Josef und Cordula Ermler den „Landgasthof<br />

Hirsch“ in Ostrach.<br />

„Es hat sich schon vieles geändert seit meiner<br />

eigenen Lehre. Mehr Fingerfertigkeit und Detailkenntnis<br />

sind heute erforderlich, um den<br />

eigenen Ansprüchen und den Erwartungen<br />

der Gäste gerecht zu werden.“ Bei unserem<br />

Besuch demonstriert Josef Ermler die Herstellung<br />

seiner hausgemachten „Fischmaultäschle“.<br />

Wenn der dünne Teig und die feine Farce<br />

vorbereitet sind, bedarf es noch einiger geübter<br />

Handgriffe: Eine runde Platte ausstechen,<br />

mit der Spritztülle die Fischfüllung draufsetzen<br />

und dann zum Halbrund schließen. Kurz pochieren<br />

und etwas anbraten – und fertig ist die<br />

Teigwarenvariante zum Anrichten mit einem<br />

leichten Hummersößle. Im eigenen Garten<br />

wachsen mehr frische Kräuter denn je. „Es<br />

ist schön, wenn die verschiedenen Aromen<br />

in die Nase steigen“, sagt Ermler und inhaliert<br />

tief. Doch welche Kräuter verfeinern welche<br />

Lebensmittel? Besonders spannend sind für<br />

Josef Ermler Kombinationen mit verschiedenen<br />

Komponenten, deren Charakter erhalten<br />

bleibt, die im Wechselspiel miteinander eine<br />

neue Geschmackserfahrung ermöglichen.<br />

Solch eine „Symbiose der Aromen“ ist es für<br />

den Küchenchef, wenn sein frisch zusammengestelltes<br />

Fischmousse und der selbstgemachte<br />

Teig seiner Maultasche aufeinander treffen.<br />

„In Ostrach muss es keine Seezunge sein, zumal<br />

es frischen Saibling gibt“, ist Josef Ermlers<br />

Bekenntnis zur Region. Dessen Filet schonend<br />

gegart auf einem feinen „Asia-Gemüse“ –<br />

natürlich auch aus der Region, aber asiatisch<br />

zubereitet - ist ein Heimat-Genuss mit einem<br />

Hauch Exotik.<br />

Zwar führen nicht alle Wege nach Ostrach.<br />

Doch wer den Weg ins „Landhotel Hirsch“ einmal<br />

gefunden hat, der kommt mit Sicherheit<br />

wieder. Denn es ist dem Ehepaar Ermler ein Anliegen,<br />

mit neuen Ideen das kulinarische Interesse<br />

des Gastes zu wecken oder wach zu halten.<br />

Routine ist Josef Ermler ein Gräuel. Auch<br />

als erfahrener Koch entwickelt er sich weiter.<br />

Josef Ermler hat die Gastronomie und das Kochen<br />

im Blut. Betreibt er den „Hirsch“ doch<br />

schon in der vierten Generation. Und die<br />

fünfte steht schon bereit, um diese Tradition<br />

fortzusetzen. Sohn Johannes mit seiner Frau<br />

Eveline werden nach der gemeinsamen Station<br />

im mondänen Hotel Waldhaus in Sils-Maria<br />

(Schweiz) 2013 in die Heimat zurückkehren und<br />

die Geschichte des Landgasthofes weiter schreiben.<br />

Josef Ermler I Landgasthof Hirsch I Ostrach<br />

Landhotel Hirsch<br />

Gastgeber Familie Ermler<br />

Küchenchef Josef Ermler<br />

Hauptstraße 27<br />

D-88356 Ostrach<br />

Tel.+49 (0)7585 / 92490<br />

www.landhotel-hirsch.de<br />

Küchen-Öffnungszeiten<br />

11.30 bis 14 Uhr und 17.30 bis 21 Uhr<br />

Ruhetag Montag<br />

Haus, Hof und Garten<br />

16 Zimmer<br />

Stattlich und einladend steht das Landhotel inmitten von<br />

Ostrach. Die gute, alte Wirtsstube lässt jedem Freund der<br />

Landgasthöfe das Herz höher schlagen. Hier ist nichts aufgesetzt,<br />

nichts gekünstelt. Der Gastraum ist mit hölzernen<br />

Vertäfelungen ausgekleidet, so wie es in der guten alten<br />

Zeit üblich war. Im Garten, im Schatten der Dorfkirche,<br />

unter Eichen und Birken genießen die Gäste „hohenzollerische<br />

Landküche“ mit allen wohlschmeckenden Attributen.<br />

Auszeichnungen<br />

Michelin 1 Bib Gourmand, Feinschmecker 1 F, Gusto<br />

1 Besteck , Schlemmer Atlas 2 Bestecke, Varta 1 Diamant<br />

Hohenzollernmenü und badische Sößchen<br />

„Hohenzollernmenü“ und Wild aus den Wäldern<br />

des Hauses Württemberg sind ein Bekenntnis<br />

zur Region. Zu den Klassikern des<br />

Hirschwirts gehören das Herzogliche Rehböckle<br />

als feines Ragout mit Birnenschmelz, das<br />

Kalbsragout mit feinem badischen Müller-Thurgau-Sößle<br />

oder die Filetstreifen vom Staufer<br />

Landschwein im Honig-Soja-Sößle.<br />

In der Abteilung Fisch findet sich ein glasiertes<br />

Saiblingsfilet und Fischmaultäschle neben<br />

einem knusprigen Kretzerfilet in Kapern-Zitronen<br />

gebraten.<br />

Auch Vegetarier begegnen einer feinen Auswahl,<br />

die vom Kartoffelstrudel mit Saisongemüse<br />

und Kräutersößle über das gefüllte<br />

Pfannküchle mit feinem Gemüseragout bis zum<br />

geschmolzenen Risotto mit Pfifferlingen reicht.<br />

Eine große Auswahl und aromatische Kombinationen<br />

erwarten den Genießer auch bei den<br />

Menüs, wobei Küchenchef Josef Ermler auch<br />

bei den Einzelgerichten den individuellen Wünschen<br />

des Gastes gerne nachkommt.<br />

Saiblingsfilet auf Asia-Gemüse mit Kürbistäschle<br />

15


Peter Schöllhorn I Hotel Restaurant Hirsch I Langenargen-Oberdorf<br />

Wild auf Reh im Hirsch<br />

Heute müsste der „Hirsch“ in Oberdorf Reh heißen. „Im Umkreis von 50 Kilometern wird<br />

Reh nirgendwo so schmackhaft serviert, wie im „Hirsch“!“, schwören Stammgäste. Der<br />

Küchenchef Peter Schöllhorn schmunzelt: „Schade dass Rehe nur einen Rücken haben.“<br />

Denn Schöllhorns Jäger kommen mit ihrer Quote kaum nach, und anderes Wild will er<br />

nicht. Da sucht er lieber nach anderen Zubereitungsformen, damit die Gäste neben dem<br />

legendären Rehrücken auch andere Reh-Delikatessen genießen können.<br />

„Das ist das Schöne an unserem Beruf“, sagt<br />

Peter Schöllhorn, „wir dürfen probieren und<br />

tüfteln und immer neue Kreationen schaffen.“<br />

Heimische Jäger liefern das Wild frisch in<br />

Oberdorf ab. Küchenchef Schöllhorn bereitet<br />

Rücken, Keule, Bug und Hals zu. Seine Küche<br />

ist bekannt für zart-rosa gebratene Medaillons<br />

von Rehrücken oder –keule, Rehragout aber<br />

auch für Reh-Saltimbocca, Rehcarpaccio oder<br />

Wildröllchen. Dafür greift Peter Schöllhorn<br />

in das Repertoire der raffinierten asiatischen<br />

Kochkunst und richtet einen Frühlingsrollenteig<br />

an, füllt diesen mit Rehfleischgehacktem,<br />

das er mit Curry, Soja, Ingwer und Koriander<br />

würzt. Mit Gemüsestreifen verfeinert er<br />

seine Wildrolle, die kross serviert wird.<br />

Sein derzeitiger Favorit ist der hausgeräucherte<br />

Rehschinken. „Ich wollte schon längst eine<br />

eigene Räucherkammer, das ist ideal für Fisch,<br />

aber eben auch für Reh.“ Für den Rehschinken<br />

schneidet Schöllhorn das magere Fleisch aus<br />

der Keule und beizt es 14 Tage in einer selbst<br />

angesetzten Lake. Die Lake verfeinert er mit<br />

typischen Schinkengewürzen wie Wachholder,<br />

Nelken und etwas Knoblauch, aber auch mit<br />

Orangen- und Zitronenschale. „Das macht den<br />

Geschmack frischer und runder“, weiß er zu<br />

berichten. Danach hängt er das Rehfleisch in<br />

seinen eigenen Rauch. Dafür feuert der agile<br />

Küchenchef seine kleine Räucherkammer 14<br />

Tage lang ein. „Mit reinem Buchensägemehl<br />

16<br />

bei 15 bis 25 Grad.“ Dafür muss er seine kleine<br />

Räucherkammer manchmal herunterkühlen,<br />

denn der Rehschinken würde bei höheren<br />

Temperaturen an Geschmack verlieren. Eine<br />

Sisyphusarbeit, die aber Peter Schöllhorn nicht<br />

schreckt. Im Gegenteil, man sieht ihm dabei<br />

seine Freude an. „Wenn ich daran denke, wie<br />

gut der Schinken meinen Gästen schmeckt,<br />

dann mache ich es doppelt so gerne.“<br />

Sechs Wochen kümmert sich Peter Schöllhorn<br />

um seinen Rehschinken. Nach Lake und Rauchkammer<br />

muss sich das zarte Fleisch erholen.<br />

In einem Kühlhaus bei einem Grad plus darf<br />

es mindestens zehn Tage ruhen. „Dann ist der<br />

Rehschinken perfekt!“, garantiert er.<br />

Liebevoll tranchiert Peter Schöllhorn hauchdünne<br />

Scheiben. Mit einer Gabel reicht er eine<br />

Rehschinken-Scheibe seine Frau Yvonne. Sie<br />

liebt den leckeren Happen. Vor acht Jahren<br />

haben die beiden den „Hirsch“ übernommen.<br />

Heut zählt das Haus für Feinschmecker zu den<br />

beliebtesten Hotels am See.<br />

Trotz der Seenähe werden die Rehgerichte von<br />

den Stammgästen als besondere Spezialität der<br />

Küche gepriesen. Deshalb achtet auch Peter<br />

Schöllhorn auf 1-A-Qualität. Nur echtes Wild<br />

aus heimischen Wäldern kommt ihm in seine<br />

Küche. „Das ist einfach ehrlich“, schwärmt er,<br />

„ehrlich aufgewachsen, ganz natürlich“ und<br />

im „Hirsch“ sind die Gäste wild auf Reh.<br />

Hotel Restaurant Hirsch<br />

Gastgeber Yvonne und Peter Schöllhorn<br />

Küchenchef Peter Schöllhorn<br />

Ortsstraße 1<br />

D-88085 Langenargen/Oberdorf<br />

Tel. +49 (0)7543 / 93030<br />

www.hotel-hirsch-bodensee.de<br />

Küchen-Öffnungszeiten<br />

17.30 bis 21 Uhr<br />

Ruhetag Montag und Dienstag.<br />

Haus, Hof und Garten<br />

Anzahl der Zimmer 25<br />

Junge Wirtepaare wie die Schöllhorns braucht das Land!<br />

In wenigen Jahren haben die beiden aus dem elterlichen<br />

Gasthof einen modernen Hotelbetrieb gezaubert. Peter<br />

Schöllhorn sorgt für eine traditionelle, ausgezeich<strong>net</strong>e<br />

Küche, seine Frau Yvonne für modernes Flair. Man sitzt im<br />

Stammhaus mit Kachelofen, oder im hellen Nebenraum<br />

mit seinem südländischen Charme.<br />

Die Terrassen sind großzügig angelegt und locken mit<br />

bequemen und zeitgemäßen Lounge-Korbsesseln. Man<br />

sitzt ungezwungen, inmitten eines bäuerlichen Ortskern.<br />

Noch ein Insidertipp!<br />

Die großen Gourmet-Kritiker scheinen den<br />

kleinen Ort Oberdorf noch nicht zu kennen.<br />

Kein Wunder, zählt der Küchenchef des<br />

„Hirsch“, Peter Schöllhorn, doch eher zu den<br />

bescheidenen seiner Zunft. Statt großer Worte<br />

kocht er lieber. Er verlässt sich dabei auf<br />

seine Produkt-Auswahl, bezieht alle seine Lebensmittel<br />

am liebsten aus der Region, wie<br />

vom Bio-Bauern aus Oberdorf, Pilze aus dem<br />

Vorarlberg oder Fisch aus dem Bodensee. Tiefkühlkost<br />

ist seine Sache nicht. „Regional bekomme<br />

ich die frischesten Lebensmittel und<br />

die schmecken immer! Im Rhythmus der Natur<br />

den eigenen Charakter den Lebensmitteln<br />

lassen, ist Schöllhorns Philosophie, deshalb ist<br />

er bekannt für sein Gemüse mit Biss, gewürzt<br />

mit frischen Kräutern, sanft gegartes Wild und<br />

sorgfältig gegrillte Felchen.<br />

Seine Frau Yvonne hat sich zu einer kenntnisreichen<br />

Weinnase entwickelt und zu seinen<br />

Gerichten den Weinkeller ausgebaut. Sie weiß<br />

den passenden Wein zu empfehlen. Jeder<br />

Tropfen wird verkostet und sorgfältig ausgewählt,<br />

bevor er in den Keller kommt, um im<br />

richtigen Moment als idealer Essensbegleiter<br />

seine Seele preiszugeben.<br />

...bei der Schupfnudel Zubereitung


Rehrücken mit Schupfnudeln<br />

Einkaufsliste, für sechs Personen<br />

1 kg mehlige Kartoffeln<br />

2 Eier<br />

200 g Mehl<br />

Rapsöl<br />

Petersilie, gehackt<br />

Salz, Pfeffer<br />

Muskat<br />

Butterschmalz<br />

30<br />

ZUBEREITUNGSZEIT IN MINUTEN<br />

Ruck-Zuck serviert - Zubereitungszeit 30 Minuten<br />

Tipp von Küchenchef Peter Schöllhorn<br />

Kartoffeln am Vortag kochen.<br />

Die geschälten Kartoffeln durch eine Kartoffelpresse drücken. Mit Salz, Pfeffer & Muskat würzen.<br />

Die Eier und die gehackte Petersilie untermischen. Dann das Mehl einarbeiten und den Teig in<br />

lange Würste aufteilen. Mit einer Teigkarte schneiden und mit den Händen formen (siehe Foto).<br />

Schupfnudeln in kochendes Salzwasser geben. Sobald die Schupfnudeln oben schwimmen, aus<br />

dem Topf nehmen und auf ein mit Rapsöl geöltes Blech geben, immer wieder durchschütteln.<br />

Zum Schluss die Schupfnudeln in Butterschmalz von allen Seiten goldgelb anbraten.<br />

Sehr gut passen die Schupfnudeln zu Rehrücken und Steinpilzen.


Harald Weber & Michael Pawlitschko I Schlosshotel Wasserburg I Wasserburg<br />

„…dann ist er Kunsthandwerker!”<br />

Die Beiden sind vor drei Jahren an einem der schönsten Plätze des Sees angetreten, um<br />

zu beweisen, dass eine täglich gut besuchte Terrasse die Qualität der Küche nicht schmälern<br />

muss. „Im Gegenteil“, sagt Harald Weber, „jeder Gast ist zusätzlicher Ansporn für<br />

uns.“ Und sein Küchenchef Michael Pawlitschko schmunzelt: „Man muss nur früh aufstehen.“<br />

Jeden Morgen ab acht Uhr steht er in der Küche, damit es schmeckt.<br />

Michael Pawlitschko ist ein bescheidener Mann.<br />

Als Koch sieht er sich als Handwerker, mehr<br />

nicht. Dabei zählt er ohne Zweifel zu den kreativsten<br />

Köchen am See. Er serviert zwischendurch<br />

keck das Filet einer Bachforelle, als würde<br />

er den italienischen Kalbsfilet-Klassiker Saltimbocca<br />

braten, dabei montiert er Parmaschinken<br />

und ein Salbeiblatt auf den Fisch. Mal formt er<br />

aus dem Filet der Lachsforelle ein Pannacotta,<br />

oder er macht ein Crème brûlée mit Ziegenkäse.<br />

Auch die Idee Saiblingsfilet in seinen<br />

geliebten Strudelteig einzupacken, zeugt von<br />

der Schaffenskraft des österreichischen Kochs<br />

am bayrischen Bodenseeufer. Trocken fügt er<br />

in seinem steirischen Akzent hinzu: „Fisch und<br />

Apfel, das ist nichts Neues, das gibt‘s in jedem<br />

Gasthaus zum Matjes.“<br />

„Das ist keine Kunst“, wehrt er zu viele Komplimente<br />

zu seiner kreativen Küche ab, „das ist<br />

unser Handwerk!“ Ohne ausgefallene Kreationen<br />

würde Pawlitschko sein Beruf wohl wenig<br />

Freude machen. Um in Ruhe zu tüfteln und zu<br />

probieren steht der Küchenchef des „Schlosshotel“<br />

jeden Morgen ab acht Uhr in seiner Küche.<br />

„Ich weiß sowieso nicht, wie manche Kollegen<br />

um zwölf Uhr etwas ausgefallenes frisch<br />

servieren wollen, wenn sie erst um zehn den<br />

Herd einschalten.“<br />

18<br />

Und Michael Pawlitschko fordert auch ausreichend<br />

Zeit, um seine Gerichte anzurichten. Jeder<br />

Teller, der den Pass verlässt, muss nach seinen<br />

Maßstäben stimmig sein. „Der Teller muss<br />

verführen, man muss ihn schon mit den Augen<br />

verschlingen wollen“, sagt er und malt um das<br />

Saiblingsfilet im Strudelteig ein farblich abgestimmtes<br />

Gesamtbild. Um das helle Filet sind<br />

bunte Gemüse und Apfelstücke drapiert. Für<br />

die leichte Schärfe hat er an die Apfelstücke<br />

etwas Ingwer gegeben. Die süße Brombeere<br />

soll den Geschmack kontrastieren, daneben<br />

setzt der Küchenchef eine hellrote Orangenpelargonie<br />

und dunkelrote, säuerliche Johannisbeeren.<br />

„Das erzeugt ein ganz besonderes<br />

Geschmackspiel am Gaumen des Gastes“, ist<br />

er überzeugt.<br />

Harald Weber, ebenfalls ausgebildeter Koch<br />

und heute der Hotelier des noblen „Schlosshotel“,<br />

lässt seinen Küchenchef in seinem Reich<br />

längst gewähren. „Ja“, sagt er nachdenklich<br />

und beschaut den eben zusammengestellten<br />

Teller mit dem Seesaibling im Apfelstrudelteig:<br />

„Wenn er unbedingt nur Handwerker sein will,<br />

dann ist er eben in meinen Augen ein Kunsthandwerker!“<br />

Schlosshotel Wasserburg<br />

Gastgeber An<strong>net</strong> und Harald Weber<br />

Küchenchef Michael Pawlitschko<br />

Halbinselstraße 78<br />

D-88142 Wasserburg/Bodensee<br />

Tel. +49 (0)8382 / 2733 30-0<br />

www.schloss-hotel-wasserburg.de<br />

Küchen-Öffnungszeiten<br />

täglich von 11.30 bis 22 Uhr<br />

Haus, Hof und Garten<br />

15 Zimmer<br />

Auch ein Würstelstand würde hier Umsätze schaffen.<br />

Welch ein Glück für Feinschmecker, dass Harald Weber<br />

ein Gourmet ist. Er will auch an diesem Ort, wohl einem<br />

der schönsten Plätze am Bodensee, seine Gäste verwöhnen.<br />

Früher saßen hier nur Adlige. Jetzt dürfen die Gäste<br />

des „Schlosshotel“ in der ersten Reihe Platz nehmen. Im<br />

Schatten des Schlossturms und des Walnussbaums fühlt<br />

man sich der noblen Klasse schon sehr nahe. Hier kann<br />

man den Wellenschlag des Sees und den Seewein gleichzeitig<br />

genießen.<br />

Auszeichnungen<br />

Michelin Empfehlung<br />

Wo man den See riecht und schmeckt<br />

Hotelier und Küchenmeister Harald Weber und<br />

sein Küchenchef Michael Pawlitschko wollen<br />

ihren Gästen die Region schmackhaft servieren.<br />

Direkt am bayrischen Bodensee gibt es in<br />

erster Linie viel Bodenseefisch und natürlich<br />

auch bayrische Schmankerl. Die beiden wissen<br />

was sie dem historischen Schloss schuldig sind.<br />

Sie haben eine raffinierte Standardkarte formuliert<br />

und schreiben täglich aktuell eine Tageskarte.<br />

„Absolut fangfrischen Fisch bekommen<br />

wir vom Bodenseefischer Klaus Schmid geliefert,<br />

der wird bei uns sofort frisch verarbeitet<br />

und auf die Karte gesetzt.“<br />

Sechs Köche arbeiten in der Küche. Jede Kartoffel<br />

wird selbst geschält. „Dafür haben wir<br />

wertvolle Küchenhilfen“, sagt der Küchenchef<br />

Pawlitschko. „Fertigprodukte schmecken<br />

nicht!“ - „Auf lange Sicht rech<strong>net</strong> sich dies<br />

auch nicht“, bleibt Harald Weber sich treu. Und<br />

beide sind sich einig: „Wir wollen dass unsere<br />

Gäste die Lebensqualität des Sees schmecken.“<br />

Apfelstrudel von Seesaibling


„Cucina siciliana è la migliore!“<br />

Was für eine Vielfalt! Die italienische Küche bietet die verschiedensten Rezepte aus dem<br />

nördlichen Trentino bis in das südliche Sizilien. „Cucina siciliana è la migliore!“, sagt<br />

Marcello Cortegiani, der neue Küchenchef im „Da Nico”. Klar, dass er als Sizilianer die<br />

Küche seiner Heimat favorisiert. Und tatsächlich, seit er die italienische Küchenbrigade<br />

in Kressbronn führt, sind die Speisen herzhafter und intensiver. „Das liegt an unseren<br />

vielen Gewürzen und Kräutern in Sizilien”, sagt er und gibt eine ganze Handvoll Basilikumblätter<br />

in die Tomatensauce.<br />

Mario Raletto ist als Capo Cameriere im „Da<br />

Nico” der Garant für gleichbleibende Qualität<br />

und italienische Gastfreundschaft. Er selbst<br />

kommt aus Ampulien, dem südlichen Festland<br />

des Stiefels. Seit 15 Jahren leitet er „den Italiener“<br />

in Kressbronn. Für seine Stammgäste ist<br />

er längst zu ihrem Amico geworden. Sie nennen<br />

ihn den Pizza-König am Bodensee, aber<br />

Mario ist bescheiden und wehrt ab: „Der Titel<br />

des Pizzakönigs am Bodensee gehört Nico Tatavitto.“<br />

Er hat das Restaurant in Kressbronn<br />

vor fast 30 Jahren eröff<strong>net</strong>. „Alles was ich<br />

kann, habe ich bei ihm gelernt“, gibt er das<br />

Kompliment an seinen Lehrmeister weiter.<br />

Doch stolz legt er dann eine weitere Karte auf<br />

den Tisch: „Unsere Extra-Karte, Empfehlungen<br />

für den Abend“, erläutert er und verweist auf<br />

italienische Gerichte, zum Teil aus seiner Heimat<br />

Apulien: „Dorade im Backofen gegart“,<br />

empfiehlt er, „auf dünnen Kartoffelscheiben<br />

mit herzhaftem Oliven-Öl und feinsten, mediterranen<br />

Kräutern.“<br />

Marcello Cortegiani drapiert die Dorade heute<br />

hochkant auf den Teller. Dazu serviert er eine<br />

Paprikasauce, gegrillte Tomaten und Spinatblätter.<br />

Gemüse zählt in Italien zu den hochwertigsten<br />

Produkten der Küche. Gemüse vom<br />

Grill mit frischen Kräutern ist auch eines der<br />

typischen Antipasti. Eigenständig und vollauf<br />

genügend, wie auch Mozzarella Caprese, der<br />

berühmte Büffelkäse aus Kampanien mit frischen<br />

Basilikumblättern und reifen Tomaten<br />

und natürlich einem dunklen Olivenöl aus der<br />

Toskana.<br />

Marcello kocht seit seinem 16. Lebensjahr.<br />

„Koch ist mein Hobby“, sagt der gelernte Küchenchef.<br />

Er hat sein professionelles Fundament<br />

in der Scuola Alberghiere San Lorenzo<br />

bekommen. Danach tingelte er durch die verschiedensten<br />

Küchen, zuletzt war er im renommierten<br />

Edelitaliener „Boccaccio - cucina italiana“<br />

in Ulm. Die Leitung der Küchenbrigade hat<br />

ihn nach Kressbronn gelockt. Mario hatte ihn<br />

in Ulm besucht: „Das ist unser Mann“, sagt er,<br />

„wir wollen den Gästen italienische Küche bieten,<br />

also brauchen wir auch einen italienischen<br />

Küchenchef!“<br />

„Die besten Italienischen Köche kommen aus<br />

Sizilien“, sagt Marcello und er meint es ernst.<br />

Im Sommer hat sein Team viel zu tun, die Terrasse<br />

ist immer gut besetzt, aber im Winter will<br />

er die Pasta wieder selbst machen und auch<br />

jede Pesto. Trotzdem nimmt er sich auch heute<br />

die Zeit und drapiert seine Dorade à la Farfalle<br />

– übersetzt Schmetterling. Genauso sieht der<br />

Fisch danach auch aus.<br />

Marcello Cortegiani I Ristorante Da Nico I Kressbronn<br />

Ristorante Da Nico<br />

Gastgeber Mario Raletto<br />

Küchenchef Marcello Cortegiani<br />

Hauptstraße 33<br />

D-88079 Kressbronn<br />

Tel. +49 (0)7543 / 6416<br />

www.pizzeria-da-nico.de<br />

Küchen-Öffnungszeiten<br />

Dienstag bis Sonntag 11.30 bis 14.30 Uhr und<br />

17 bis 23 Uhr<br />

Ruhetag Montag<br />

Haus, Hof und Garten<br />

Vermutlich war es einmal ein stattliches Gasthaus, mit<br />

bürgerlicher Küche. Doch dann kam Nico und verwandelte<br />

die Wirtsstube in einen “Italiener”. Ohne viel<br />

SchnickSchnack wurde aus dem bürgerlichen Gasthaus<br />

eine Pizzeria Ristorante. Jetzt lodert in der Wirtsstube ein<br />

Feuer im Pizza-Steinofen und auf der Terrasse bestellen<br />

80 Gäste Pasta und Risotto.<br />

Weine des Monats<br />

Freilich, Bodenseeweine zählen für jeden Gourmet<br />

am See zu seinen Grundnahrungsmitteln.<br />

Aber der Gast im „Da Nico“ wäre ein Banause,<br />

würde er einen Spätburgunder bestellen.<br />

Doch Spätburgunder wird natürlich auch südlich<br />

des Gotthards angebaut. Nur dort heißt<br />

die Rebe Pinot Noir und sie schmeckt anders,<br />

ganz anders. Das ist der Spaß der Weintrinker.<br />

Italien zählt zu den wichtigsten europäischen<br />

Weinproduzenten. Jede der zwanzig Weinbauregionen<br />

des Landes hat ihre eigenständigen,<br />

typischen Weine. Im „Da Nico“ kann man viele<br />

von ihnen probieren. „Vini des Mese“ heißt<br />

die Weinreise durch das vielfältige Angebot.<br />

Eine extra Weinkarte, jeden Monat aufs Neue<br />

zusammengestellt, führt durch die Weinlandschaft<br />

Italiens. Dabei werden Flaschenweine<br />

wie Sonderangebote ausgezeich<strong>net</strong>. Man sollte<br />

die Chance nützen und sich einmal einen edlen<br />

Barolo aus dem Piemont oder einen dunkelroten,<br />

kräftigen Camelot aus Sizilien gönnen.<br />

So vielfältig schmeckt Italien…<br />

Dorade à la Farfalle<br />

19


Artur Frick-Renz I Gasthof zum Hirsch I Neukirch-Goppertsweiler<br />

„Kunst ist Optik und Geschmack“<br />

Artur Frick-Renz versteckt sich nicht hinter falscher Bescheidenheit. Gute Köche in der<br />

Tradition des französischen Großmeisters Auguste Escoffier sind für ihn ohne Zweifel<br />

Künstler. „Nicht nur ein Bild an der Wand kann Kunst sein, auch ein schmackhafter Teller<br />

mit einer Fülle bunter Aromen ist Kunst“, sagt er und fügt hinzu: „Wenn er richtig geil<br />

schmeckt!“<br />

Natürlich muss ein Künstler – ob Maler oder<br />

Koch – sein Handwerk beherrschen. „Aber<br />

Handwerker sind wir sowieso alle“, sagt der<br />

Küchenchef des „Gasthof zum Hirsch“ in Goppertsweiler<br />

und heftet seine Speisekarte in einen<br />

aufgemöbelten alten Fensterrahmen. „Ich<br />

habe schon mit zwölf Jahren geschweißt und<br />

auch Escoffier kommt aus einer Schlosserei.“<br />

Der französische Meisterkoch hat es Frick-Renz<br />

besonders angetan, vielleicht, weil er bei dem<br />

Drei-Sterne-Koch Paul Haeberlin im Elsass in<br />

der Lehre war. Gerade hat er erneut in dem<br />

Standardwerk „Guide Culinaire“ gelesen. Escoffier<br />

vereinfachte zu seiner Zeit die komplizierte<br />

Anrichteweise von Gerichten und machte<br />

sie leichter und verdaulicher. Der Mann ging<br />

seinen eigenen Weg.<br />

Vergleiche will Frick-Renz nicht zulassen.<br />

„Wer bin ich denn?“, winkt er ab. Und doch<br />

geht auch der Küchenchef im kleinen Flecken<br />

Goppertsweiler seine eigenen Wege. Er ist,<br />

wenn man seine Speisekarte liest, ein echter<br />

Querdenker. Wer sonst kommt auf die Idee<br />

und macht zu einem Seeteufel eine Schinkensalbeisauce?<br />

Seeteufel à la Saltimbocca – ist<br />

nicht neu. Doch Frick-Renz störte sich an den<br />

Zweiflern, die behaupteten der Parmaschinken<br />

20<br />

erschlage das Fischfilet. „Darum habe ich den<br />

Parmaschinken mitsamt dem Salbei zu einer<br />

Sauce montiert“, freut er sich, „und die Leute<br />

bestellen jetzt von der Sauce auch noch nach.“<br />

Sein kleiner Clou beweist: Arbeit und Handwerk<br />

darf der kreative Koch nicht scheuen.<br />

„Die Sauce macht G‘schäft“, gibt Frick-Renz<br />

unumwunden zu, aber die Reaktion der Gäste<br />

ist es wert. „Whow, that‘s great!“, schrieb ihm<br />

ein Feinschmecker ins Gästebuch.<br />

Gerade besuchte ihn ein Gast aus Hamburg,<br />

der vor einem Jahr im „Hirsch“ war. Er erinnerte<br />

sich an ein besonderes Gericht und wollte<br />

dies wieder. Er hatte damals ein Käsefondue à<br />

la Frick-Renz gegessen: Eine große Tomate ausgehöhlt,<br />

mit Mozzarella gefüllt und mit einem<br />

getoasteten Brot bedeckt. Das Arrangement<br />

hatte Frick-Renz mit Tomatenklein, Zwiebeln,<br />

Paprika, Zitronenzeste und Kümmel im Innern<br />

verfeinert und dann alles zusammen geröstet.<br />

„Das schmeckte sensationell gut“, hatte sich<br />

das Fondue bei dem Gast eingeprägt, seine Erkenntnis:<br />

„Das ist wahre, nachhaltige Küche!“<br />

Gasthof zum Hirsch<br />

Gastgeber Ulrike und Artur Frick-Renz<br />

Küchenchef Artur Frick-Renz<br />

Argenstraße 29<br />

D-88099 Neukirch-Goppertsweiler<br />

Tel. +49 (0)7528 / 1765<br />

www.gasthof-zum-hirsch.com<br />

Küchen-Öffnungszeiten<br />

Werktags ab 17 Uhr, Samstag und Sonntag 11.30<br />

bis 14 Uhr und ab 17 Uhr<br />

Ruhetag Dienstag<br />

Haus, Hof und Garten<br />

10 Zimmer 25 Betten<br />

Eine abgefahrene Idylle bietet der Gasthof an der Landstraße<br />

333 von Tettnang nach Wangen. Doch der Michelin<br />

zeich<strong>net</strong> den „Hirsch“ nicht umsonst mit gleich zwei<br />

Bestecken aus. Im „Hirsch“ kann man leger und lässig<br />

auf gehobenem Niveau schlemmen. Dazu lädt ein besonders<br />

idyllischer Garten mit einem großen Nussbaum ein.<br />

Auszeichnungen<br />

Michelin 2 Bestecke, Gault Millau 13 Punkte/1 Haube,<br />

Feinschmecker 1 F, Gusto 5 Pfannen,<br />

Schlemmer Atlas 1 Besteck, Varta Führer 1 Diamant<br />

Geschmacksexplosion<br />

Auf der Speisekarte lauern kulinarische Überraschungen.<br />

Langeweile herrscht in der Küche<br />

im „Hirsch“ wohl nie. Einfach ein Kartoffelpüree<br />

scheint Frick-Renz zu banal. Er bereitet es<br />

– je nach Saison - mit Steinpilzen zu und hebt<br />

eine frischgeschlagene Sahne darunter. „Dazu<br />

die Sauce der Ochsenbacken, das ist eine Geschmacksexplosion“,<br />

verspricht er, „diese Verbindung<br />

schmeckt nach solidem Handwerk<br />

und Kunstgenuss.“<br />

Man sollte die ständig wechselnde Speisekarte<br />

in Ruhe lesen. Die Küche macht es dem Gast<br />

leicht, Frick-Renz kocht alles frisch und sorgt<br />

so schon für eine Vorauswahl. Aber, man sollte<br />

unbedingt einen Blick auf die Dessert-Karte<br />

werfen, der Posten des Patissiers ist ein Steckenpferd<br />

des ehemaligen Konditors. Alle Sorbets<br />

macht er selbst. Unser Tipp: Creme brûlée<br />

mit Zwetschgensorbet. Es wird Ihnen in Erinnerung<br />

bleiben. Typisch nachhaltige Küche á<br />

la „Hirsch“…<br />

Geschmorte Ochsenbacken mit Kartoffelsteinpilzschaum


Tipp von Küchenchef Artur-Frick-Renz<br />

Marinierter Lachs mit Schalotten-Vinaigrette<br />

Einkaufsliste, für vier Personen<br />

400 g Lachsfilet<br />

3 Schalotten<br />

½ Zehe Knoblauch<br />

3 cl Noilly Prat<br />

5 cl Gemüsebrühe<br />

4 EL Gemüsewürfel<br />

2 EL Butter kalt<br />

Dill<br />

Salz und Pfeffer<br />

Zucker<br />

4 cl Weinessig<br />

10<br />

ZUBEREITUNGSZEIT IN MINUTEN<br />

Ruck-Zuck serviert - Zubereitungszeit 10 Minuten<br />

Die rohe Lachsseite mit einem langen Messer schräg in hauchdünne Scheiben schneiden.<br />

Auf einem warmen Teller, der zuvor mit Olivenöl bestrichen wurde, kreisförmig anrichten.<br />

Für die Marinade: Schalotten, Knoblauch, Noilly Prat und Gemüsebrühe<br />

in einen Kochtopf geben und leicht einreduzieren lassen.<br />

Gemüsewürfeln dazugeben.<br />

Mit Zucker, Salz und Pfeffer würzen und nach und nach die Butter den Essig<br />

und den fein gehackten Dill hinein rühren.


Berthold Schmidinger I Hotel Grüner Baum I Bad Waldsee<br />

Mit dem „geistigen Auge“<br />

auf Einkaufstour<br />

Für Küchenchef Berthold Schmidinger ist gutes Kochen die Verbindung von solidem<br />

Handwerk und kreativer Kunst. Schließlich kommt das Wort Kunst von Können. „Das<br />

heißt die handwerkliche Basis ist das notwendige Fundament für die Kreativität am<br />

Herd und auf dem Teller“, betont er und beweist dies jeden Tag in seinem Restaurant<br />

aufs Neue. In der dritten Generation betreiben er und seine Frau Sigrid das Hotel im<br />

Herzen von Bad Waldsee.<br />

„Ich hole mir gerne Inspirationen auf dem<br />

Markt“, sagt der Küchenchef. Doch dafür<br />

muss man die Aromen kennen und die Qualität<br />

der Zutaten, um sich ein geschmacklich<br />

ausgewogenes und optisch ansprechendes<br />

Gericht schon beim Einkauf vorstellen zu können.<br />

Das ist die Antizipation des guten Geschmacks,<br />

oder einfach ein gutes Gespür für<br />

Verbindungen die stimmen und harmonieren.<br />

„Ich muss auch wissen, mit welcher Garmethode<br />

ich ein Stück Fleisch oder ein Gemüse<br />

zubereite, um die besonderen Qualitäten zur<br />

Geltung zu bringen.“<br />

Viel Erfahrung und kreative Vorstellungskraft<br />

gehören dazu, um Gerichte „mit dem geistigen<br />

Auge vorwegnehmen“ zu können. Auf<br />

der anderen Seite müsse man „Rezepte richtig<br />

lesen können und schnell erkennen: Kann<br />

das sein? Harmonieren die Zutaten? Wird das<br />

schmecken?“ Der Geschmack alleine entscheidet<br />

für Schmidinger, was er kocht.<br />

Berthold Schmidinger selbst liebt vegetarisch,<br />

doch er hat ein Herz für die Fleisch- und Fischesser.<br />

Er bietet mit seinem „Oberschwäbischen<br />

Entrecôte“ einen Leckerbissen für Kenner. Fettauge<br />

oder feine Marmorierung garantieren ein<br />

22<br />

zartes Fleisch, dessen regionale Herkunft die<br />

Marke „PrimaRind“ garantiert. Ein Klassiker<br />

des Hauses ist der Zwiebelrostbraten für alle,<br />

die es monothematisch lieben. Beim schwäbischen<br />

Viererlei dagegen wird ein Rostbratenstück<br />

begleitet von Maultasche, Krautkrapfen<br />

und Kässpätzle, sauber kredenzt.<br />

Auch den internationalen Auftritt scheut Berthold<br />

Schmidinger nicht. Bei der letzten Spezialitätenwoche<br />

der Waldseer Wirte unter dem<br />

Slogan „Hollywood“ trat sein Serviceteam in<br />

Abendkleid und Smoking an, den Gästen wurde<br />

der rote Teppich ausgerollt und ein großer<br />

Oscar empfing sie.<br />

Der Einsatz von Bier beim Kochen ist für<br />

Schmidinger in den Räumen einer ehemaligen<br />

Brauerei eine besondere Verpflichtung. Wo<br />

man Feste, Kleinkunst und Musik in der alten<br />

Mälzerei genießen kann, setzt der Küchenchef<br />

den Gerstensaft nicht nur bei einer Biersauce<br />

ein, sondern zaubert zum Dessert auch mal<br />

ein Bierschaumsabayon. Zum Tag des deutschen<br />

Bieres, am 23. April, lässt sich Berthold<br />

Schmidinger jährlich ein anderes Bier-Menü<br />

einfallen.<br />

Hotel – Restaurant Grüner Baum<br />

Gastgeber Sigrid & Berthold Schmidinger<br />

Küchenchef Berthold Schmidinger<br />

Hauptstraße 34<br />

D-88339 Bad Waldsee<br />

Tel. +49 (0)7524 / 9790-0<br />

www.baum-leben.de<br />

Küchen-Öffnungszeiten<br />

täglich 11.30 Uhr bis 22.00 Uhr<br />

Haus, Hof und Garten<br />

Anzahl Zimmer 49<br />

„Hoimelig“ sagt der Schwabe und fühlt sich in der<br />

„Bäumle-Stube“ mit Herrgottswinkel und viel Holz zu<br />

Hause. Festlich und doch behaglich ist es im neugestalteten<br />

Restaurant mit Kaminzimmer. An wärmeren Tagen<br />

hat der Gast gleich die dreifache Wahl: Abgeschirmt auf<br />

der Malzhausterrasse, lauschig im Innenhof oder lebhafter<br />

auf der Terrasse direkt vor dem Haus, mitten in der<br />

Fußgängerzone.<br />

Auszeichnungen<br />

Michelin Empfehlung,<br />

Varta Empfehlung<br />

Vier Jahreszeiten voller Leben<br />

Der Lauf der Jahreszeiten ist im „GrünerBaum“<br />

auf der Speisekarte zu erkennen. Die Gerichte<br />

gehen mit der Saison, sind „voller Leben“ wie<br />

der Slogan des Hauses sagt. „So langsam neigt<br />

sich der Sommer dem Ende entgegen“ war bei<br />

unserem Besuch am Eingang poetisch zu lesen.<br />

Das ist zugleich das Signal zum Auftritt<br />

von Kürbissen und Pilzen. Pfifferlinge gibt es<br />

dazu in vielen Variationen, gebraten zu Blattsalaten,<br />

als Rahmsüppchen oder mit den hausgemachten<br />

Maultaschen.<br />

Fisch und Fleisch werden serviert als ganze gebratene<br />

Dorade auf einem Tomaten-Brotsalat<br />

oder gebratene Lammhüftsteaks auf sommerlichem<br />

Ratatouille, ebenfalls eine typische Reminiszenz<br />

an die Jahreszeit.<br />

Mit seinem neuen Küchenchef Christian Mayr<br />

wird Gastgeber Berthold Schmidinger auch bei<br />

den Spezialitätenwochen 2012 im November<br />

wieder vertreten sein. „Kreativität trifft auf<br />

Raffinesse“ heißt es vom 3. November bis 18.<br />

November bei dieser Retrospektive auf die<br />

Themen der letzten Jahre.<br />

Zanderfilet unter Schwarzbrotkruste auf Kürbisrisotto


Herbstlicher Kürbis-Zucchini-Salat<br />

mit warmem Ziegenkäse<br />

Einkaufsliste, für vier Personen<br />

800 g Hokkaido-Kürbis<br />

300 g Zucchini<br />

1 Knoblauchzehe<br />

etwas Gemüsebrühe<br />

Zimt<br />

Curry<br />

Salz, Pfeffer aus der Mühle<br />

Zucker<br />

1 EL Rotweinessig<br />

2 EL Olivenöl<br />

80 g Kürbiskerne<br />

Blaue Trauben<br />

etwas Rucola oder Ackersalat zum Garnieren<br />

4 Scheiben Toastbrot<br />

frische Kräuter gehackt<br />

150 g Ziegenkäserolle<br />

Ruck-Zuck serviert - Zubereitungszeit 30 Minuten<br />

Tipp von Küchenchef Berthold Schmidinger<br />

Den Kürbis halbieren, entkernen und in 2 cm große Würfel schneiden. Die Kürbiswürfel mit etwas<br />

Olivenöl, Knoblauch anschwitzen mit Zimt und Curry leicht bestäuben und mit Gemüsebrühe<br />

ablöschen. In einem Topf mit Deckel circa 2 Minuten köcheln lassen und beiseite stellen.<br />

Die Zucchini in gleich große Würfel schneiden und nur kurz anschwitzen, mit Salz, Pfeffer würzen<br />

und in eine Schüssel geben, die Kürbiswürfel dazugeben und mit Olivenöl, Rotweinessig, etwas<br />

Zucker, Salz, Pfeffer und etwas von der Kürbisbrühe dazugeben.<br />

30<br />

ZUBEREITUNGSZEIT IN MINUTEN


Martin Kraus I Hotel Goldenes Rad I Friedrichshafen<br />

Dem kulinarischen Genuss<br />

seit Generationen verpflichtet<br />

Eine regionale Küche als Grundlage, die von der mediterranen Leichtigkeit beeinflusst<br />

ist und internationalen Gourmets schmeckt – dieser Spagat gelingt Küchenchef Martin<br />

Kraus im Hotel „Goldenes Rad“ perfekt. Anregungen bekommt er dabei von Gastgeber<br />

Philip Neuner-Jehle, der selbst gelernter Koch ist und mit seinem Bruder Kasimir das<br />

Haus leitet. Urlauber, Messebesucher und Einheimische zieht es immer wieder in das<br />

Traditionshaus der Zeppelinstadt.<br />

Besondere Vorlieben hat Küchenchef Martin<br />

Kraus nicht, der seit 17 Jahren Regie in der<br />

Küche führt. „Ich mag alles, was ich auf die<br />

Karte schreibe“, sagt er, „sonst würde ich es<br />

nicht kochen!“<br />

Verarbeitet wird nur frische Ware, wenn möglich<br />

von regionalen Anbietern. Zudem geht<br />

der Küchenchef mit der Saison. Gut daher,<br />

dass Kraus auch mit Steckrüben und Pastinaken,<br />

Petersilienwurzeln und Topinambur etwas<br />

anzufangen weiß. „Die Gäste bekommen hier<br />

auch etwas zu essen, was sie zu Hause nicht<br />

haben.“ Dazu gehören ein Steckrüben/Birnen-<br />

Gemüse, eine Kombination von Petersilienwurzel<br />

und Karotten, Chips oder Suppe von<br />

Topinambur.<br />

Kraus ist nicht alleine mit seiner Kompetenz.<br />

Seniorchef Hermann Jehle war schon als Koch<br />

und Konditor um den halben Globus unterwegs,<br />

Sohn Philip Jehle absolvierte seine<br />

Ausbildung im Freiburger Colombi-Hotel bei<br />

Sternekoch Alfred Klink, ehe er Hotelmanagement<br />

studierte und in die Leitung des Hauses<br />

einstieg.<br />

„Wir stellen viele Zutaten selbst her“, sagt<br />

Martin Kraus. Bunt treiben es Kraus und seine<br />

Mitarbeiter mit den Nudeln. Sie produzieren<br />

die Teigwaren nicht nur selbst, sie hauchen<br />

24<br />

den Tagliatelle mit Sepiatinte und Rote Bete,<br />

mit Zitronengras, Tomaten und Pilzen kräftige<br />

Farben ein. Auf dem Teller lässt sich damit kreativer<br />

arbeiten. Das Spannungsfeld zwischen<br />

Einheimischen, Seetouristen und internationalen<br />

Messegästen hält die Küche auf Trab.<br />

„Es macht Spaß, die Karte daran anzupassen<br />

und einige exklusivere Produkte anzubieten“,<br />

erklärt Philip Jehle. Zum Beispiel ein „dry aged<br />

beef“. Das Fleisch der Hereford-Rinder reift<br />

vier Wochen auf dem Knochen, bei Temperaturen<br />

knapp über dem Gefrierpunkt und hoher<br />

Luftfeuchtigkeit. Damit einher geht für Martin<br />

Kraus der „Mut zu etwas mehr Fett im Fleisch“.<br />

Ein schön marmoriertes Steak davon ist zum<br />

einen noch zarter, zum anderen hat es einen<br />

intensiveren nussigen Geschmack. Für den Küchenchef<br />

eine besondere Art, handwerkliches<br />

Können zu zeigen. Die Feriengäste aus dem<br />

Norden will Kraus nicht vernachlässigen. „Wer<br />

von dort in den Urlaub hierher kommt“, sagt<br />

er, „der will eben nicht unbedingt Lachs oder<br />

Scholle, sondern einen Bodenseefisch.“ Hinzu<br />

kommt die „mediterrane Leichtigkeit“, die<br />

Martin Kraus liebt und die für ihn „gut zu der<br />

Region passt“. Gerne denkt er daher an heißen<br />

Tagen auch mal an eine spanische Kaltschale<br />

und serviert Gazpacho.<br />

Hotel Goldenes Rad<br />

Gastgeber Philip und Kasimir Neuner-Jehle<br />

Küchenchef Martin Kraus<br />

Karlstraße 43<br />

D-88045 Friedrichshafen<br />

Tel. +49 (0)7541 / 285 0<br />

www.goldenes-rad.de<br />

Küchen-Öffnungszeiten<br />

11 Uhr bis 14 Uhr und 18 bis 21.30 Uhr<br />

Sonntag Ruhetag<br />

Haus, Hof und Garten<br />

Anzahl Zimmer 70<br />

Mitten in der Stadt, unweit von der Seepromenade steht<br />

das Traditionshaus „Goldenes Rad“. Das Restaurant ist<br />

modern und freundlich eingerichtet. Auf der Terrasse sitzt<br />

man im Herzen der Altstadt an der belebten Fußgängerzone.<br />

Auszeichnungen<br />

Michelin 1 Bib Gourmand,<br />

Gault Millau 14 Punkte/1 Haube,<br />

Gusto 6 Pfannen,<br />

Schlemmer Atlas 2 Bestecke<br />

Verlockende Vielfalt<br />

Küchenchef Martin Kraus und Gastgeber Philip<br />

Jehle können ihren Gästen nicht nur die mediterrane<br />

Leichtigkeit des Sommers bescheren,<br />

wie sie in einem Loup de mer auf schwarzem<br />

Naturreisrisotto mit Safransauce und Gemüsestreifen<br />

zur Geltung kommt. Sie gehen gerne<br />

und ganz bewusst mit der Saison. „Ich freue<br />

mich schon auf die neuen Kürbisse“, lacht<br />

Philip Jehle. Die ersten Hokkaidos stehen als<br />

Schaumsüppchen mit steirischem Kernöl und<br />

gebratener Jakobsmuschel auf der Karte. Appetit<br />

machen bei den Vorspeisen ein Ziegenfrischkäse<br />

im Parmaschinkenmantel auf Wildkräutersalaten<br />

im Feigensenfdressing oder die<br />

Seawater Riesengarnelen mit jungem Knoblauch<br />

in Olivenöl gebraten auf mediterranem<br />

Gemüsesalat und Pesto Rosso. „Allgäuer Rind<br />

trifft spanische Schärfe“ verheißt ein Rostbraten<br />

mit spanischer Pfefferpaste, Koriandergrün<br />

und Limettensaft. Wer’s milder liebt, zieht vielleicht<br />

eine Hüfte vom heimischen Weidelamm<br />

vor, das mit Ratatouille, Rosmarinsauce und<br />

Kartoffelgratin serviert wird.<br />

Alles eben je nach Saison …<br />

Gebratene Bodenseeforelle mit Rucola-Karotten<br />

und Rosmarin-Kartoffeln


Eigener Bio-Weißburgunder<br />

Im Traditionshaus „Goldenes Rad“ wird immer wieder neu renoviert – nur der Weinausbau bleibt konservativ<br />

Das Hotel „Goldenes Rad“ ist ein Traditionshaus<br />

in Friedrichshafen und geht aufgeschlossen<br />

mit der Zeit. Das Restaurant<br />

wurde mit eleganten Möbeln und modernen<br />

Accessoires neu gestaltet. Die Familie<br />

Jehle ist für ihren eigenen Wein bekannt.<br />

Senior Hermann Jehle baut ihn selbst an<br />

und aus.<br />

„Wenn Sie an einem Ende fertig sind mit der<br />

Renovierung, können Sie am anderen wieder<br />

vorne anfangen“, schildert Philip Neuner-Jehle<br />

den steten Modernisierungsbedarf in dem großen<br />

Haus, das er gemeinsam mit seinem Bruder<br />

Kasimir betreibt. Seit drei Generationen ist das<br />

Hotel „Goldenes Rad“ in Händen der Friedrichshafener<br />

Familie.<br />

Es gibt immer irgendwo etwas zu tun. Dies gilt<br />

für den Hotelbereich wie für das Restaurant.<br />

Erst vor gut zwei Jahren unterzogen die Jehles<br />

den Gastraum und die Terrasse an der Fußgängerzone<br />

einer stilistischen Runderneuerung.<br />

Hier kann man sich entspannt in die neuen Sessel<br />

fallen lassen und das Flair der Zeppelinstadt<br />

auf sich wirken lassen. Im Restaurant selbst sorgen<br />

neue Fenster bis zum Fußboden für eine<br />

lichtdurchflutete Atmosphäre, elegante Möbel<br />

und moderne Accessoires für ein neues Flair,<br />

das den kulinarischen Genuss bereichert.<br />

Seit einigen Jahren verfügt das Hotel über sieben<br />

so genannte „Seaside-Appartements“ im<br />

Medienzentrum „K 42“. Die modernen Räume<br />

in dem Glaskubus auf der anderen Seite der<br />

Fußgängerzone blicken direkt auf See und Hafen.<br />

Selbst aus der Dusche können die Gäste<br />

Wind und Wellen stets im Auge behalten, wie<br />

abends bei einem Glas Wein.<br />

Apropos Wein: Qualität und Vielfalt beim Wein<br />

haben es der Familie Neuner-Jehle angetan.<br />

Vater Hermann – inzwischen über 80 Jahre alt -<br />

baut in einem kleinen Weinberg des „Hagnauer<br />

Burgstall“ seit mehr als zehn Jahren seinen<br />

eigenen Weißburgunder als Biowein an. Das<br />

Gewächs ist vom Verband Ecovin zertifiziert<br />

und bereitete wohl auch dem Gault-Millau-<br />

Gastrokritiker regelrecht Vergnügen.<br />

Im Keller des Immenstaader Winzers Matthias<br />

Röhrenbach baut der Häfler die eigene<br />

Herbsternte selbst aus. Die kleine Rarität gibt es<br />

im Restaurant, aber auch im gegenüber liegenden<br />

eigenen Geschäft „Brot - Kaffee – Wein“.<br />

Hier handelt Philip Jehle darüber hinaus mit anderen<br />

ausgewählten Weinen und frönt einem<br />

„Hobby“, wie er sagt.<br />

Im „Goldenes Rad“ in Friedrichshafen<br />

Für Weinfreunde gilt das gute, alte Korkgeld<br />

Ihre Passion für gute Gewächse teilen die<br />

Gastgeber gerne mit ihren Gästen. Deshalb<br />

verzichten sie bei der Preisgestaltung in ihrer<br />

Weinkarte auf den sonst meist üblichen Faktor.<br />

Sie legen den Händlerpreis der eigenen<br />

Vinothek zugrunde und schlagen nur ein pauschales<br />

Korkgeld von 12 Euro drauf – beim<br />

preiswerten Müller-Thurgau vom See wie bei<br />

einem hoch gehandelten Bordeaux oder Burgunder.<br />

So kann der Genießer auch mal in höhere<br />

Sphären greifen, ohne gleich sein Budget<br />

überzustrapazieren. Und der Dynamik bei den<br />

Kellerbeständen kommt die Strategie ebenfalls<br />

entgegen. „Ein guter Wein muss zwar reifen“,<br />

sagt Philip Jehle: „Doch ewig will man ihn ja<br />

auch nicht liegen lassen.“ So kann es sogar vorkommen,<br />

dass mal – wie unlängst geschehen -<br />

ein Gast aus Frankfurt anruft und einen 2000er<br />

Château Lafite bestellt. „Drei Flaschen konnte<br />

ich allerdings nur abgeben“, betont Gastgeber<br />

Jehle: „Für unsere Restaurantgäste müssen wir<br />

ja auch noch etwas zurück halten.“<br />

25


Helmut Benner I Romantik-Restaurant Altes Gericht I Sulz I Vorarlberg<br />

„Wir kaufen alle Fische rund!“<br />

Wer zur Mise en Place in Helmut Benners Küche blickt, der fühlt sich für kurze Zeit wie<br />

auf dem Hamburger Fischmarkt. Vor dem Küchenchef liegt in Eis gehüllt eine Vielfalt der<br />

frischesten Meeresfische: Steinbeißer, Steinbutt, Wolfsbarsch, Doraden oder auch Süßwasserfische<br />

wie Saibling oder Seehecht. „Wir kaufen alle Fische rund“, betont Helmut<br />

Benner, „das heißt frisch und ganz.“<br />

Bei Helmut Benner und seinem Küchenteam<br />

fängt die handwerkliche Verarbeitung beim<br />

Naturprodukt an. „Wir bekommen die Fische<br />

frisch geliefert, mit Kopf und Schwanz. Dann<br />

schuppen wir sie und filetieren sie.“ Bisweilen<br />

müssen die Mitarbeiter zuvor auch mal einen<br />

Angelhaken entfernen. Benner zählt zu den<br />

ganz wenigen, die auch beim Edelfisch Zander<br />

auf die Lieferung des ganzen Fischs bestehen.<br />

„Wenn er schon filetiert geliefert wird,<br />

schmeckt er anders“, sagt der Küchenchef, der<br />

seinen Gästen kein tiefgefrorenes Fischfleisch<br />

servieren will. „Das schmeckt man. Bei Fisch<br />

zählt nur die Frische!“ Und gelieferte Filets<br />

werden meist zur Verarbeitung kurz angefrostet.<br />

Schon beim Zubereiten merkt Benner den<br />

Unterschied. „Unser Zanderfilet wellt sich beim<br />

Braten in der Pfanne leicht und wird an den<br />

Rändern etwas dunkler“, beobachtet er. Dafür<br />

ist der Geschmack ursprünglich frisch und somit<br />

intensiver.<br />

Im „Altes Gericht“ bekommt der Gast auch<br />

hausgeräucherten Fisch, wie Felchen à la minute<br />

zubereitet. Über glimmenden Buchenholzspänen<br />

räuchert die Küche den Fisch ebenfalls<br />

mit Kopf und Schwanz. Dies dauert einige<br />

Minuten, aber die warmen Filets schmecken<br />

danach tatsächlich auf den Punkt. Dem Geschmack<br />

ist in Benners Küche jeder Handgriff<br />

untergeord<strong>net</strong>. Nichts ist hier standardisiert.<br />

Der Küchenchef schöpft aus dem Vollen seiner<br />

langjährigen Erfahrung.<br />

26<br />

„Mehr Geschmack heißt meist mehr Küchenarbeit“,<br />

aber das Glück seiner Gäste ist Benner<br />

die mehr Aufwendung wert. Dabei richten sich<br />

Gerichte und Karten ganz nach Marktlage und<br />

können sich schnell ändern.<br />

Jeder Fisch genießt bei Benner die optimale Zubereitung:<br />

Schonend gedämpft gibt es Kabeljau<br />

und Heilbutt, gratiniert werden schon mal<br />

Steinbutt und Steinbeißer, gebraten kommen<br />

Zander und Felchen auf den Teller, der Seeteufel<br />

darf auch mal auf den Grill. Und alles wird<br />

begleitet von vielen frischen Kräutern.<br />

„Viele Gäste scheuen die Arbeit mit Fischgräten<br />

und Fischkopf auf dem Teller“, weiß der<br />

Chefkoch. „Deshalb wollen sie den Fisch lieber<br />

gleich zerlegt.“ Selbstverständlich stecken in<br />

den Filets keinerlei Gräten. „Dazu gehört große<br />

Sorgfalt“, betont der Küchenchef, „doch das<br />

nehmen wir gerne in Kauf.“ Mit der Pinzette<br />

werden die kleinen weißen Gräten gezupft.<br />

Regionale Produkte sind Helmut Benner wichtig.<br />

Dies unterstreicht er mit der Herkunft von<br />

Fleisch, Gemüse und anderen Zutaten aus der<br />

Vorarlberger Umgebung. Über allem steht jedoch<br />

die Qualität und Verfügbarkeit der Produkte.<br />

Wobei den Bodenseefischern immer<br />

weniger ins Netz geht. Gerade in Osteuropa<br />

gebe es allerdings inzwischen eine hervorragende<br />

Fischerei, die beste Qualität liefere. Der<br />

erfahrene Fischkoch Benner muss es wissen.<br />

Romantik Restaurant Altes Gericht<br />

Gastgeber Silvia und Helmut Benner<br />

Küchenchef Helmut Benner<br />

Tavernenweg 1<br />

A-6832 Sulz<br />

Tel. +43 (0)5522 / 43111<br />

www.altesgericht.at<br />

Küchen-Öffnungszeiten<br />

11.30 bis 13.30 Uhr und 17.30 bis 23 Uhr<br />

Ruhetag Mittwoch<br />

Haus, Hof und Garten<br />

„Gut kochen können, ist unsere Besonderheit, unser „Altes<br />

Gericht“ und auch andere, stapelt Helmut Benner tief.<br />

Fakt aber ist, in nur wenigen denkmalgeschützten Häuser<br />

kann der Gast von Holzbrettern und Holzbalken umgeben<br />

so unbeschwert schlemmen und genießen. Vor dem historischen<br />

Gebäude gibt es 40 Sitzplätze im Garten.<br />

Auszeichnungen<br />

Preisträger der Klein- und Mittelbetriebe in der Kategorie<br />

„Tourismus“ beim Vorarlberger Wettbewerb „Säulen der<br />

Wirtschaft“. Partner der Landwirtschaft“, Verdienstzeichen<br />

des Landes Vorarlberg.<br />

Allerhand aus Fisch und Fleisch<br />

Von der Fischvielfalt geprägt ist die Speisekarte.<br />

Neben einem „Englisch gegrillten Thunfischsteak<br />

yellow fin auf sautiertem Fenchelgemüse“<br />

finden sich hier unter anderem „Seeteufel<br />

& Riesengarnelen mit Parmaschinken am Spieß<br />

gegrillt“ oder „Dreierlei Filet von Bodenseefischen<br />

in Zitronenbutter gebraten“.<br />

Benner ist zwar der Fischspezialist schlechthin,<br />

doch kommen auch Fleischfreunde keineswegs<br />

zu kurz. Gegrillte Entrecôtescheiben mit gerösteten<br />

Pfifferlingen, Rucola und Parmesan<br />

verheißen ebenso einen regionalen Genuss<br />

mit mediterraner Note wie der Lammrücken<br />

mit Limonenkruste und Zucchini-Ziegenkäse-<br />

Lasagne.<br />

Besonders preiswert ist das viergängige Romantikmenü,<br />

das nach weißer Tomatenmousse<br />

mit Orangen-Basilikum-Gelee und einem<br />

Kartoffel-Pilz-Macchiato die Wahl zwischen<br />

Loup der mer auf Steinpilzrisotto und einem<br />

Entrecôte lässt, ehe zum Finale „Geeistes von<br />

Kaffee & Schokolade mit afrikanischen Gewürzen“<br />

die Neugier weckt. Zu jedem Gang steht<br />

ein passender Wein bereit.<br />

Gedämpfter Basmati-Natur-Reis mit Koriander<br />

gegrillte Riesengarnele in der Zucchinischleife<br />

auf geschäumter Krustentiersauce


Gute Aussichten auf den See<br />

und eine kreative Küche<br />

Gute Aussichten hat der Gast von der traumhaften Terrasse des „Hotels Sonnenhof“,<br />

hoch über dem Bodensee, im Kressbronner Teilort Retterschen. Auf seinem Teller darf<br />

er von Andreas Völkers regionaler Frischeküche einen ebenso grenzenlosen Blick über<br />

den Tellerrand erwarten. Der Küchenchef lässt seiner Freude am Herd freien Lauf und<br />

gibt klassischen Gerichten seine ganz individuelle Interpretation. Dabei folgt er seinem<br />

Gespür für neue Kombinationen mit bekannten Aromen.<br />

Den Spaß am Kochen kann man bei Andreas<br />

Völker schmecken. Doch die gute Laune des<br />

Küchenchefs allein reicht nicht aus, um den<br />

Gästen einen kulinarischen Genuss zu bereiten.<br />

„Wichtigstes Fundament ist das handwerkliche<br />

Können“, sagt Völker. Erst auf dieser<br />

Grundlage kann der Koch seinen Gerichten<br />

einen künstlerischen Stempel aufdrücken und<br />

mit klassischen Gerichten kreative Ausflüge<br />

unternehmen. Der Küchenchef des „Hotels<br />

Sonnenhof“ schafft dies selbst mit dem regionalen<br />

Klassiker Maultaschen. Ihnen gibt er mit<br />

Reichenauer Gemüse im Stile einer süßsauren<br />

sizilianischen Caponata – mit Rosinen, Schafskäse<br />

und Paprikacoulis – eine internationale<br />

Note. Völker: „So lässt sich durch schmackhafte<br />

Veränderungen Neues schaffen“<br />

Handwerkliches Geschick und die nötige Fingerfertigkeit<br />

erfordern Schupfnudeln. Andreas<br />

Völker erinnert sich noch an seine Lehrjahre<br />

in der „Krone“ in Sch<strong>net</strong>zenhausen, wo ihm<br />

„Oma Ruess“ ihre Tricks weitergegeben hat.<br />

Der Teig muss durch die flachen Handteller<br />

„schupfen“. Gekochte Kartoffeln, die gleiche<br />

Menge Mehl und ein Ei, das ist alles, was es<br />

an Zutaten braucht. „Jede Schupfnudel sieht<br />

anders aus“, sagt Völker, „und das ist gut so.“<br />

Seiner Intuition für ausgewogene Rezepte<br />

folgt Andreas Völker auch beim Fisch. Eine seiner<br />

Spezialitäten ist die „Seeforelle nach Weinhändlerinnenart“,<br />

die von Mandelbutter, Trauben,<br />

roter Zwiebelmarmelade und Blattspinat<br />

begleitet wird.<br />

Die Zeiten sind vorbei, als in anspruchsvollen<br />

Küchen nur die Edelteile auf den Teller kamen.<br />

Längst haben auch die Gäste die Vielfalt<br />

schätzen gelernt. So serviert Andreas Völker<br />

ein Dreierlei vom Landschwein: als rosa gebratenes<br />

Filet, als geschmortes Bäckchen mit<br />

kräftiger Sauce und als Schweinebauch, der 24<br />

Stunden bei 80 Grad gegart wird und anschließend<br />

noch eine Knusperkruste erhält.<br />

Sein Schweinefleisch stammt vom regionalen<br />

„LandSchwein“, das die Metzgerei Buchmann<br />

aus Grünkraut als regionale Marke etabliert<br />

hat. Artgerechte Tierhaltung und eine gentechnikfreie<br />

Ernährung der Schweine sind bei<br />

den Produzenten im Deggenhausertal und<br />

vom Ostrachtal selbstverständlich. „Prima-<br />

Rind“ heißt das Pendant beim Rindfleisch. Andreas<br />

Völker ist froh, dass hohe Qualität und<br />

Regionalität hier zusammen gehören – und<br />

seine Gäste schmecken es.<br />

Andreas Völker I Bodensee-Hotel Sonnenhof I Kressbronn<br />

Bodensee-Hotel Sonnenhof<br />

Gastgeber Martina Manhardt<br />

Küchenchef Andreas Völker<br />

Sonnenhof 8<br />

D-88079 Kressbronn<br />

Tel. 49 (0)7543 / 500220<br />

www.sonnenhof-bodensee.de<br />

Küchen-Öffnungszeiten<br />

Montag bis Samstag von 17 bis 22 Uhr<br />

Von Oktober bis März nur für Hotelgäste geöff<strong>net</strong><br />

Haus, Hof und Garten<br />

Anzahl Zimmer 32<br />

Nicht zu übersehen ist der „Sonnenhof“ auf den Höhen<br />

bei Kressbronn und ebenso phänomenal ist der Blick von<br />

der Terrasse auf den See und das Alpenpanorama. Dazu<br />

das neu renovierte und großzügige Hotel.<br />

Auszeichnungen<br />

Varta 1 Diamant<br />

Kulinarische Vielfalt<br />

mit individueller Note<br />

Schon bei den Vorspeisen fällt die Wahl schwer<br />

zwischen Ziegenfrischkäse mit Feigensenf,<br />

Apfel-Chutney und feinen Wildkräuterspitzen,<br />

einer Mousse vom geräucherten Saibling und<br />

Lachsforellenkaviar mit Melone oder einem<br />

Tatar und Carpaccio vom Allgäuer Rinderfilet<br />

mit Wachtelspiegelei und gerösteten Wasabi-<br />

Kürbiskernen.<br />

Leckere Variationen erwarten den Gast beim<br />

Fisch – sei es das Doradenfilet im Panchetta-<br />

Mantel und gebratener Riesengarnele oder<br />

beim Zanderfilet unter der Pfifferlingskruste<br />

mit Ofentomaten und Zucchinirauten.<br />

Appetit machen auch Desserts wie die Schokoladen-Chili-Crème<br />

brûlée oder das Passionsfrucht-Halbgefrorene<br />

mit gebackenen<br />

Topfenknödeln und exotischen Früchten. Die<br />

Menükombinationen bietet Andreas Völker<br />

gleich mit einer kleinen Weinreise durch einzelnen<br />

Gänge an und demonstriert nebenbei<br />

Qualität und Vielfalt des Seeweins.<br />

Trilogie des guten Geschmacks: Dreierlei vom<br />

Landschwein mit Pfifferlingen und Schupfnudeln<br />

27


Anton Lanz I Restaurant Lanz I Hergensweiler<br />

Wie Hummer – nur feiner<br />

Anton Lanz will seinen Gästen nur vom Feinsten servieren. Deshalb beginnt für ihn die<br />

Arbeit als Koch nicht erst in der Küche. Schon zuvor, beim Einkauf, müssen die Lebensmittel<br />

sorgfältig geprüft werden – oder, noch besser, selbst gezüchtet. Nur so kann er<br />

sich 100prozentig auf die Qualität seiner Edelkrebse verlassen. Längst ist er zum Zuchtspezialisten<br />

des „Allgäuer Flusskrebs“ aufgestiegen.<br />

Anton Lanz ist ein Koch der besonderen Klasse.<br />

Der Mann zählt zu Deutschlands prominentesten<br />

Köchen. Er zog sich zurück in seine Heimat<br />

des Allgäus und kocht seither in seinem eigenen<br />

Restaurant auf höchstem internationalen<br />

Niveau. Bekannt wurde Lanz als Koch durch<br />

TV-Sendungen, zu Hause schätzen ihn die Feinschmecker<br />

als ihren Fischkoch und vor allem als<br />

Edelkrebs-König schlechthin.<br />

Fisch ist zurzeit gefragt, ebenso regionale Küche.<br />

Anton Lanz bedient beide Ansprüche,<br />

ohne dem Trend gefolgt zu sein. Schon bei<br />

Jahrhundertkoch Eckart Witzigmann stand er<br />

im berühmten Tantris auf dem Fischposten.<br />

In Hergensweiler blieb er seiner Leidenschaft<br />

treu und serviert Fisch in allen Variationen. Am<br />

liebsten Süßwasserfisch der Region, noch lieber<br />

seine Edelkrebse, aber auch Wild oder ein ganz<br />

klassisches Entrecôte vom Allgäuer Rind.<br />

Auch als Saucier beweist er seine Liebe zu heimischen<br />

Produkten. „Das Fleisch muss einfach<br />

fachgerecht behandelt sein, abgehangen und<br />

mürbe.“ Dafür lagert er das Fleisch des Allgäuer<br />

Rinds nach dem Kauf nochmals vier Wochen<br />

am Knochen in seinem Kühlraum, bevor<br />

er es butterzart serviert. Dazu schreibt er auf<br />

die Karte meist frisch gepflückte Pilze, die er je<br />

nach Jahreszeit auch zum Wild zubereitet.<br />

28<br />

Anton Lanz nimmt wenig Rücksicht auf modischen<br />

Schnick-Schnack in der Küche. Er ging<br />

seinen Weg und hat ganz nebenbei einige<br />

Trends gesetzt. Lebensmittel aus der eigenen<br />

Region zu verarbeiten, das ist für ihn selbstverständlich.<br />

Kochen ist für ihn Handwerk und hat<br />

Tradition. So kam er auf die Idee sich um die<br />

Allgäuer Flusskrebse zu kümmern. „Die hat es<br />

hier schon immer gegeben“, weiß er, „dann<br />

waren sie fast vergessen, man musste sich halt<br />

um die Tierchen sorgen.“<br />

Lanz, der Koch, sorgte sich nicht ohne Eigennutz:<br />

„Fast wie Hummer“, schnalzt er mit der<br />

Zunge, „nur feiner.“<br />

Regionaler Genuss: Allgäuer Edelkrebs à la Lanz<br />

Gourmet Restaurant Lanz<br />

Gastgeber Daniela und Anton Lanz<br />

Küchenchef Anton Lanz<br />

Stockenweiler 32<br />

D-88138 Hergensweiler<br />

Tel. +49 (0) 8388-243<br />

www.restaurant-lanz.de<br />

Küchen-Öffnungszeiten<br />

ab 18.00 Uhr<br />

Ruhetag Mittwoch und Donnerstag<br />

Haus, Hof und Garten<br />

Das Gasthaus ist ländlich, herrschaftlich. Teppichböden<br />

dämpfen die Unterhaltung. Mehrere stilvolle Räume laden<br />

an gediegene Tische, klassisch gedeckt. Holztäfern<br />

im Smaragd-Raum schmücken den großen Saal festlich.<br />

Zusätzlich bietet ein kleiner Raum, für bis zu zwölf Personen,<br />

den Gästen ein abgeschlossenes Wohnzimmer.<br />

Auszeichnungen<br />

2,5 Feinschmecker<br />

Französisch-allgäuische Küche<br />

Anton Lanz ist ein Klassiker unter den Gourmet-Köchen<br />

Deutschlands. Er gehörte zur Brigade<br />

um Eckard Witzigmann, die das Tantris in<br />

den 1970er Jahren zu den besten Restaurants<br />

hoch kochte. Lanz zaubert heute aus Lebensmitteln<br />

des Allgäus Haute Cuisine. Er weiß,<br />

woher er die beste Qualität bezieht, auch der<br />

internationalen Spezialitäten: Austern nur mit<br />

dem frischen und klaren Geschmack der „Fine<br />

des Claires“, Hummer aus Maine/USA oder<br />

Gänseleber aus dem Périgord.<br />

Doch vieles bezieht er auch aus der Nachbarschaft,<br />

wie die Bachforellen oder Saiblinge aus<br />

einem Weiher um die Ecke, das Wild von heimischen<br />

Jägern oder das Entrecôte von Allgäuer<br />

Metzgern. Noch kürzer sind die Lieferwege<br />

seiner Edel-Krebse. Man sollte sich das Krebs-<br />

Menü nicht entgehen lassen. Das ist Allgäuer<br />

Kochtradition mit französischer Kochkunst:<br />

Marinierter Wildlachs und gebratene Jakobsmuschel<br />

mit Allgäuer Edelkrebsen an Estragonbutter;<br />

Wan-Tan gefüllt mit Krebsmousse<br />

an Sambal Oelek, Pesto und Erdnuss-Chutney<br />

und Medaillon vom Seeteufel und Garnelen an<br />

Ingwergemüse und Tomaten-Vinaigrette.<br />

Oder, wie es Sternekoch Vincenz Klink vorschlägt:<br />

„Krebse schmecken am besten aus<br />

dem Sud!“ Anton Lanz gibt ihm recht: „Es ist<br />

der Spaß am Ausbrechen, die Zeit die man sich<br />

nimmt, das Pulen, ein kalter Weißwein, die Geselligkeit...“.<br />

Ein Muss! Für Feinschmecker.


Wer Krebse auf den Tisch bringt...<br />

...braucht eine gute Quelle. Mit großer Leidenschaft betreibt der Gourmetkoch Anton Lanz schon seit 1982<br />

eine systematische Zucht der Krustentiere.<br />

Der Allgäuer Edelkrebs ist ein ganz besonderes<br />

und schmackhaftes Tier. Das weiß<br />

Anton Lanz aus Hergensweiler nur zu gut.<br />

Der begnadete Fisch- und Krustentierkoch<br />

zaubert zwar auch Hummer und Langusten<br />

auf den Teller. „Doch der Geschmack<br />

des kleinen Allgäuer Edelkrebses ist noch<br />

feiner und zarter“, sagt Lanz, „das Krebsfl<br />

eisch harmoniert mit feinsten Kräutern<br />

wie Basilikum oder Estragon.“<br />

Anton Lanz machte aus seiner Liebe zu den<br />

Krebsen eine Passion. Mit großer Leidenschaft<br />

betreibt Lanz schon seit 1982 eine systematische<br />

Zucht der Krustentiere; mit einem Freund<br />

bewirtschaftet er inzwischen acht Weiher.<br />

„Das ist ein interessantes Hobby, wer Krebse<br />

auf den Tisch bringt, braucht schließlich eine<br />

gute Quelle!“<br />

Längst ist Lanz Experte in Sachen Artenkenntnis.<br />

Bei seinem Allgäuer Edelkrebs handelt es<br />

sich um den Flusskrebs Astacus astacus, der auf<br />

saubere Gewässer angewiesen ist und vor Jahrzehnten<br />

vom Aussterben bedroht war.<br />

Nur dank Gourmets konnte der Allgäuer Edelkrebs<br />

überleben. Entsprechend gut hütet Lanz<br />

heute seine Populationen. Gespeist werden<br />

die Becken meist mit Quellwasser, damit keine<br />

Pilzsporen von ausgesetzten oder ausgewanderten<br />

Signalkrebsen in die Teiche gelangen.<br />

Für die Edelkrebse und die Krustentier-Genießer<br />

wäre das ein Super-Gau.<br />

Der Krebskoch ist mit seiner Leidenschaft zum<br />

Biologen geworden. „Die Tiere sind dämmerungs-<br />

und nachtaktiv, deshalb sieht man sie<br />

kaum“, sagt Anton Lanz. Auch seine Gäste will<br />

der Küchenchef an dem Thema teilhaben lassen.<br />

Dreimal lädt er im Sommer zu einer Gourmet-Nacht<br />

der Krebse: Dann zieht Lanz nach<br />

einem großen Krebs-Menü mit den Genießern<br />

im Fackelschein hinaus zu einem der Weiher<br />

und stellt die Tiere in deren Lebensraum vor.<br />

Mit fünf, sechs Jahren sind die Krebse für die<br />

Küche geeig<strong>net</strong>. Rund 100 Gramm bringen die<br />

kulinarisch interessanten Tiere auf die Waage,<br />

maximal 15 bis 20 Gramm Muskelfl eisch liefern<br />

die Scheren und der kräftige Schwanz.<br />

Auszug aus<br />

„66 Lieblingsgenüsse<br />

und 11 Winzer“,<br />

Gmeiner-Verlag,<br />

S. 190,<br />

14,90 Euro<br />

Anton Lanz in Hergensweiler ist der Edelkrebs-König<br />

„Das feine Krebsfl eisch harmoniert mit<br />

feinsten Kräutern wie Basilikum oder Estragon.“<br />

Tipp<br />

Typisch Allgäu: Die Krebse kurz in gesalzenem<br />

Wurzelsud mit Weißwein kochen,<br />

Estragonbutter hinzugeben und genießen!<br />

Gourmet Restaurant Lanz · Anton Lanz<br />

Stockenweiler 32 · 88138 Hergensweiler<br />

Tel. +49 8388 / 243<br />

www.restaurant-lanz.de<br />

Öffnungszeiten: Freitag bis Dienstag<br />

ab 18 Uhr<br />

Am See des Geschmacks<br />

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€ 14,90<br />

ISBN 978-3-8392-1284-4<br />

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29


Wenn der Josef kommt - geht der Hunger<br />

Der Küchenchef des „Hirsch“ ist ein Überzeugungstäter – mit guten Lebensmitteln beweist sich der Küchenchef<br />

als ein wahrer Gut-Mensch!<br />

Küchenchef Josef Ermler ist in der vierten Generation Gastgeber im anspruchsvollen Landgasthof „Hirsch“ in Ostrach. Daneben<br />

betreibt er einen kleinen Essensdienst für Senioren und den Kindergarten St. Monika als persönlichen Beitrag zum Gemeinwesen.<br />

Dabei serviert er, wie in seinem renommierten Restaurant, den Kleinsten wie den Senioren nur vom Besten. Er will, dass die Kids<br />

von Kindesbeinen an den natürlichen und unverfälschten Ur-Geschmack ihrer Heimat kennen lernen. „Nur so wissen sie auch später<br />

natürliche Lebensmittel zu schätzen“, sagt der Überzeugungstäter, „mit guten Produkten.“ – So spricht ein wahrer Gut-Mensch.<br />

„Der Joooosef kommt!“ Freudig schallt es durch die Räume des Kindergartens<br />

St. Monika, wenn eines der Kinder den Küchenchef des Ostracher<br />

Landsgasthofs „Hirsch“ aus dem Auto steigen sieht. Dann geht es<br />

gegen Zwölf und Josef Ermler bringt das Mittagessen für gut ein Dutzend<br />

Jungen und Mädchen, die das Ganztagsangebot nutzen. Schnell<br />

ist er umringt von den Kleinen, die den Koch in Weiß längst ins Herz geschlossen<br />

haben. Neben dem Erzieherinnenteam um Uta Maurer-Taylor<br />

ist Josef Ermler quasi zum heimlichen Erzieher für ausgewogenes Essen<br />

und guten Geschmack geworden.<br />

„Für uns ist das ein echter Glücksfall“, freut sich die Leiterin des Kindergartens.<br />

In der Regel liefert der Küchenchef den Kindern sein abwechslungsreiches<br />

Tagesessen, natürlich in angemessenen Portionen.<br />

„Nur am Freitag“, sagt Josef Ermler, „da sind Pfannkuchen mit Apfelmus<br />

Pflicht.“<br />

So viel Glück hat nicht jeder Kindergarten, dass der Chef einer anspruchsvollen<br />

Küche sich um das kulinarische Wohlergehen seiner<br />

Schäfchen kümmert. Begonnen hatte Ermlers private Aktion „Essen<br />

auf Rädern“ eigentlich mit den Senioren von Ostrach. Alte Bekannte,<br />

darunter viele ehemalige Stammgäste, die nicht mehr so mobil waren,<br />

hatten bei dem Küchenchef angefragt, ob er ihnen nicht das tägliche<br />

Essen liefern könne. Ein Josef Ermler konnte und wollte da nicht „Nein“<br />

sagen. „Das sind viele Gesichter, die ich aus Kindertagen kenne.“ So ist<br />

das für ihn sein Beitrag zum sozialen Gemeinwesen. Josef Ermler: „Es<br />

ist immer ein Geben und ein Nehmen.“<br />

Als dann vor gut zwei Jahren die Kindergartenleiterin anrief, musste Josef<br />

Ermler nicht lange nachdenken ob, allenfalls wie er den Mittagstisch<br />

in den Tagesplan und die andere Arbeit einbaut. „Meine soziale Ader<br />

hat vielleicht ein wenig mit der Schulzeit im Internat von Wilhelmsdorf<br />

zu tun“, analysiert er sich selbst.<br />

„Mir geht es dabei nicht ums Geld“<br />

Josef Ermler hat täglich viel zu tun, doch auch beim Kindergarten-Service<br />

denkt er mit. Wenn morgens um 10 Uhr die Zahl der Essen noch<br />

nicht durchgegeben ist, ruft er selbst dort an: „Habt ihr heute keinen<br />

Hunger?“ Bevor er sich später auf den Weg macht, gibt er noch einmal<br />

einen Funkspruch durch mit dem Kommando „Wasserbad einschalten!“.<br />

Denn im Kindergarten kommt das Essen gleich in das Warmhaltebecken,<br />

damit für die Kleinen keine Hektik aufkommt. „Die Zusammenarbeit<br />

ist Vertrauenssache“, sagt der Küchenchef. Dennoch muss sich<br />

der öffentliche Kindergarten den amtlichen Kontrollen stellen, täglich<br />

eine Essensprobe einfrieren und aufbewahren. Gleichzeitig muss auch<br />

die Temperatur kontrolliert und dokumentiert werden.<br />

Josef Ermler serviert im Kindergarten Ostrachs<br />

Verdienen kann und will Josef Ermler mit seinem sozialen Dienst nichts.<br />

„Für mich geht das etwa Null auf Null auf“, erklärt der Küchenchef:<br />

„Mir geht es dabei nicht ums Geld.“<br />

Aber Josef Ermler freut sich riesig, wenn er an Ostern einen bunten<br />

Strauß mit Schmuckeiern bekommt, die die Kleinen gestaltet haben,<br />

oder an Weihnachten selbst gebastelte Sterne. „Die Kinder wissen, für<br />

wen sie das machen“, sagt Josef Ermler: „Das geht dann schon ans<br />

Herz.“<br />

31


PERFEKTION BIS INS<br />

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Frischer Meeres-Fisch in den Bergen<br />

Kulturreisende von München nach Monaco stoppen ihren Luxus-Bus regelmäßig in Sulz<br />

und verbinden so Kultur und Kulinarik<br />

Das „Altes Gericht“ von Sulz ist eines der<br />

interessantesten Restaurants in Vorarlberg.<br />

Helmut Benner und seine Frau Silvia<br />

haben darin zwei Fliegen mit einer Klappe<br />

geschlagen: Sie haben erstens das „Altes<br />

Gericht“ als Kulturgut erhalten, und<br />

sie haben zweitens darin ein besonderes<br />

Kapitel kulinarischer Geschichte geschrieben:<br />

Die Auswahl ihrer frischen Meeresfische<br />

in den Bergen des Bregenzerwaldes<br />

ist einzigartig. Stammgäste nehmen seit<br />

Jahren eine weite Anreise in Kauf.<br />

An Helmut Benner ist ein Heimatforscher,<br />

wenn nicht Historiker verloren gegangen. Die<br />

Geschichte des „Altes Gericht“ von Sulz, in<br />

dem er seit mehr als 25 Jahren kocht, hat ihn<br />

in den Bann gezogen. Das Kellergewölbe des<br />

Gebäudes muss schon im 8. Jahrhundert entstanden<br />

sein, als die Grafschaft Montfort aufgeteilt<br />

und just an dieser Stelle eine Mautstation<br />

eingerichtet worden war. Die Gebühr wurde<br />

oft in Naturalien beglichen, die in diesem Keller<br />

einst eingelagert wurden. Schon die Alemannen<br />

hatten hier an der alten Via Barbaresca der<br />

Römer unter freiem Himmel Recht gesprochen.<br />

Bis zum 30jährigen Krieg war das Gericht auf<br />

der Flur Müsinen zuständig vom Septinerpass<br />

bis zum Bodensee und Walensee.<br />

Aus dem 13. Jahrhundert stammt der älteste<br />

Teil des markanten Gebäudes, das durch seine<br />

Größe und seine besondere Architektur zum<br />

Wahrzeichen der Gemeinde geworden ist. Helmut<br />

Benner weiß inzwischen genau, wie lange<br />

welche Balkenverbindungstechnik angewandt<br />

wurde und kann die Bauabschnitte zuverlässig<br />

datieren. Eigentlich könnte Benner Seminare<br />

darüber abhalten und mit etwas Glück können<br />

interessierte Gästegruppen auch eine Hausführung<br />

bekommen.<br />

Vier Jahre lang dauerte die aufwendige Renovierung,<br />

ehe Helmut und Silvia Benner Ende<br />

1986 ihr Restaurant eröffnen konnten. Dabei<br />

hatten sie es mit vielen Skeptikern zu tun, die<br />

den Erfolg eines Fischrestaurants mit Benners<br />

hohem Anspruch an diesem Standort in Zweifel<br />

zogen. Doch der gebürtige Nordhesse bewies<br />

ihnen das Gegenteil. Von einer Anlaufzeit<br />

oder gar Gewöhnung der Gäste an das ungewohnt<br />

vielfältige Angebot will Helmut Benner<br />

gar nichts wissen. „Eine Idee muss vom ersten<br />

Tag an funktionieren, sonst klappt es nie“, sagt<br />

der Küchenchef, der vor vielen Jahren Poisonnier<br />

auf Sylt war.<br />

Fisch von A bis Z – von Auster bis Zander<br />

Seine Fischküche zwischen Rhein und Bergen<br />

überzeugte die Gäste von Anfang an und<br />

über mehrere Jahrzehnte hinweg bis heute.<br />

Die gleich bleibende Qualität der Gastronomie<br />

würdigte auch die Jury, als sie Helmut und<br />

Silvia Benner beim Wettbewerb „Säulen der<br />

Wirtschaft“ zu Preisträgern der Klein- und Mittelbetriebe<br />

in der Kategorie Tourismus kürte.<br />

Kultur und Kulinarik in Sulz<br />

Die Philosophie des Hauses überzeugt die<br />

Gäste: Hochwertige Produkte, schonend verarbeitet<br />

und zu einem günstigen Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />

Rund zwei Drittel machen bei<br />

Benner die Fischgerichte aus. „Bei uns gibt es<br />

Fisch von A bis Z – von Auster bis Zander“, sagt<br />

Helmut Benner, der mit seiner Tochter Maike<br />

längst eine verlässliche Stütze im Küchenteam<br />

hat.<br />

„Ja, vieles macht sie schon besser als ich“, sagt<br />

der Vater nicht ohne Stolz. Von einer Standardisierung<br />

in der Küche hält Helmut Benner<br />

nicht viel. Das haben er und sein Team auch gar<br />

nicht nötig. „Wir arbeiten mit den frischen Zutaten,<br />

die wir bekommen“, sagt er. „Wir wollen<br />

dynamisch bleiben. Sonst macht das auch<br />

keinen Spaß.“ Und seine Begeisterung für eine<br />

kreative Küche ist regelrecht zu spüren.<br />

Kein Wunder, dass seine Gäste gerne auch<br />

weite Wege auf sich nehmen. Sie kommen aus<br />

Stuttgart und Schaffhausen nach Sulz, um die<br />

exquisite Küche in einem einzigartigen historischen<br />

Ambiente zu genießen. Luxus-Reisebusse<br />

mit anspruchsvollem Publikum, die auf dem<br />

Weg von Monaco nach München sind, machen<br />

regelmäßig in Sulz Station und verbinden<br />

gerne Kultur mit Kulinarischem. Am meisten<br />

freut sich Benner daher über den letzten Satz<br />

in Gastroführern: Reservierung unbedingt zu<br />

empfehlen.<br />

33


Weingut Markgraf von Baden<br />

900 Jahre Familientradition - über 200 Jahre Weinbautradition am Bodensee<br />

Zweitausendundzwölf – das Haus Baden<br />

blickt auf 900 Jahre Familientradition<br />

zurück. In diesen 900 Jahren ist viel geschehen.<br />

Vor allem im Weinbau hat sich<br />

viel bewegt. Denkt man nur an die Weinqualität,<br />

die mit der von vor 900 Jahren<br />

bestimmt nichts mehr zu tun hat. An der<br />

qualitätsorientierten und innovativen<br />

Entwicklung des badischen Weinbaus<br />

sind und waren die Markgrafen von Baden<br />

maßgeblich beteiligt.<br />

Allen voran Markgraf Carl-Friedrich (1738-<br />

1811). Der liberale Herrscher gilt als Schöpfer<br />

des Qualitätsweinbaus in Baden. Er ließ die Reben<br />

nach Sorten getrennt und in ausreichendem<br />

Zeilenabstand anbauen, führte den Gutedel<br />

im Markgräflerland ein und brachte den<br />

Riesling im Klingelberg nach Durbach. Auch<br />

machte er sich um Forschung und um die Ausbildung<br />

junger Winzer verdient.<br />

Als erstes Weingut in Baden setzten die Markgrafen<br />

auf Schloss Kirchberg 1925 auf die damals<br />

neue Rebzüchtung Müller-Thurgau, die<br />

heute als Inbegriff des Bodensee-Weißweins<br />

gilt.1965 ließ Max Markgraf von Baden das<br />

lange Jahre ungenutzte Rebland um die Birnau<br />

wieder mit Wein bepflanzen.<br />

Heute beschäftigt man sich im markgräflichen<br />

Weingut mit der naturnahen Erzeugung von<br />

qualitativ hochwertigen Weinen auf 135 ha<br />

Rebfläche.<br />

Schloss Staufenberg I Bermatingen I Überlingen I Birnau I Schloss Salem<br />

In Durbach, auf Schloss Staufenberg (25 ha),<br />

pflegen die Markgrafen schon sehr lange die<br />

Weinbautradition. Seit 1804 werden auch am<br />

Bodensee Weinberge (110 ha) unter markgräflicher<br />

Regie bewirtschaftet. Von Schloss<br />

Kirchberg über Bermatingen, Meersburg und<br />

Birnau bis nach Gailingen hegen und pflegen<br />

die Mitarbeiter des Markgrafen von Baden die<br />

weinbauliche Kulturlandschaft mit viel Hingabe.<br />

Das kontinuierliche Bestreben die Traubenqualität<br />

bis zum Letzten auszureizen und<br />

im Keller die Qualitätsschraube immer weiter<br />

anzuziehen, hat sich nun ausgezahlt. Seit dem<br />

1. Januar 2012 ist das Weingut Markgraf von<br />

Baden im Verband der Deutschen Prädikatsweingüter<br />

e.V. Es ist somit das erste Weingut<br />

am Bodensee, das Mitglied dieses Eliteverbundes<br />

ist. Bei einem solchen Jahresstart, fängt<br />

das Jubiläumsjahr des Hauses Baden ja schon<br />

vielversprechend an.<br />

Das Weingut Markgraf von Baden baut seine<br />

Weine im geschichtsträchtigen Keller von<br />

Schloss Salem aus. Ein Ausflug ins Schloss<br />

lohnt sich immer und lässt sich wunderbar mit<br />

einem Besuch im markgräflichen Weinverkauf<br />

verbinden. Dort kann man die Salemer Spitzentropfen<br />

verkosten und sich von <strong>net</strong>ten und<br />

weinbegeisterten Fachleuten beraten lassen.<br />

Weinverkauf<br />

Vinothek Schloss Salem<br />

88662 Salem<br />

Tel. +49 (0)7553 / 81284<br />

Weinverkauf Birnau<br />

Oberhof 1a<br />

88690 Uhldingen-Mühlhofen<br />

Tel. +49 (0)7556 / 6002<br />

Vinothek in der Greth<br />

Landungsplatz 16<br />

88662 Überlingen<br />

Tel. +49(0)7551 / 936679<br />

Weinverkauf Bermatingen<br />

Jägerstr. 11<br />

88697 Bermatingen<br />

Tel. +49(0)7544 / 2307<br />

Weinverkauf Schloss Staufenberg<br />

Ortenau<br />

77770 Durbach/ Baden<br />

Tel. +49(0)781 / 42778<br />

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Guinness in die Pfanne – Geschmack an den Fisch<br />

Thomas Kraus mag das irische Bier – Als Koch am liebsten in der Pfanne<br />

Im Irish Pub gibt es Guinness. „Da trinke<br />

ich auch gerne eines, am liebsten offen<br />

vom Fass“, sagt Thomas Kraus, der Chefkoch<br />

des „Schachener Hof“ in Lindau. Zu<br />

Hause verwendet er das dunkle, malzhaltige<br />

Bier in seiner Küche nur zum Kochen.<br />

„Aus der Flasche schmeckt es anders, aber<br />

in der Pfanne entwickelt der typische<br />

Malzgeschmack einen ganz besonderen<br />

Gout.“ Dunkel und zähflüssig serviert er<br />

seine neu kreierte Guinness-Sauce zum<br />

Bodensee-Felchen.<br />

Jedes Jahr im Winter schnürt Thomas Kraus<br />

sein Ränzlein und düst nach Irland. Dort wird<br />

er von einigen Kochschülern in der renommierten<br />

Kochschule „Institute of Technology“ in<br />

Tralee, im irischen Bezirk Kerry, erwartet. Mit<br />

seinem irischen Kollegen T.J. O‘Connor bietet<br />

er den angehenden Meisterköchen verschiedene<br />

internationale Kochkurse an. Kraus zeigt<br />

den Kochschülern den internationalen Stand<br />

in deutschen Küchen, im Gegenzug nimmt er<br />

viele Anregungen mit nach Hause an den Bodensee.<br />

In seinem Gepäck fanden sich diesmal einige<br />

original Guinness-Flaschen. Vielleicht mag Thomas<br />

Kraus in seiner Küche manch eine davon<br />

getrunken haben, doch ganz sicher hat er – wie<br />

es sich für einen geschickten Küchenchef gehört<br />

– mit dem Guinness experimentiert. Dabei<br />

ließ er sich noch von den Erinnerungen an die<br />

irische Küche leiten. Besorgte sich zuvor Fisch<br />

und Kohl. „Das sind die klassischen Grundlebensmittel<br />

auf der Insel“, hat er erfahren.<br />

Irische-Sauce in Lindau<br />

Thomas Kraus wäre kein ideenreicher Koch,<br />

würde er nicht schon von vornherein wissen,<br />

in welche Richtung er tüftelt und probiert. „Ich<br />

wollte die Grundsubstanzen der irischen Küche<br />

und unserer Bodenseeküche verschmelzen“,<br />

sagt er und tat dies wortwörtlich: Er setzte für<br />

den Kohl eine in Butter karamellisierte Grundsubstanz<br />

an und löschte diese frech mit einem<br />

Schuss Guinness ab. „Man muss die Flüssigkeit<br />

unterrühren und langsam einkochen“, hat er<br />

schnell erfahren, „das gibt anschließend den<br />

Weißkohlblättern einen malzig-süßlichen Beigeschmack.“<br />

Bescheiden winkt er ab: „Kein<br />

Hexenwerk, so verfeinern wir auch Karotten“,<br />

dann lacht er, „allerdings ohne Bier.“<br />

Auch die Sauce für den Bodenseefisch bereitet<br />

er zunächst klassisch zu. Er schwitzt Schalotten<br />

in Butterschmalz an, bestäubt die Pfanne<br />

mit Zucker, gibt Limonensaft hinzu, kocht ein,<br />

schmeckt ab und reduziert – bis er eine balsamartige<br />

Sauce erhält. „Unser Bodenseefelchen<br />

ist doch ein braver Fisch“, sagt Kraus, „seine<br />

Filets sind wahrlich kompatibel. Die malzigsüßlich<br />

Note an den hellen Filets schmeckt perfekt.“<br />

– Er könnte auch sagen: Bieriggut!<br />

37


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Herausgeber: Die Redaktion Public Affairs & Media<br />

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Die Zukunft des Traditionshauses ist gesichert<br />

Alexander Bösch ist wieder zu Hause und hat mit seiner Frau Nicole Hotel und Gasthaus „Adler“ übernommen<br />

Die Feinschmecker <strong>Oberschwaben</strong>s können<br />

sich freuen. Ihr „Adler“ in Gaisbeuren<br />

wird weiterhin zu den schmackhaften Traditionshäusern<br />

der Region zählen. Erste<br />

Hoffnungen keimten schon, als die beiden<br />

Söhne, Stephan und Alexander Bösch, in<br />

die Fußstapfen ihrer Eltern, Marianne und<br />

Josef Bösch, stiegen. Doch dann hörte<br />

man von den Karrieren der beiden in Baden-Baden<br />

und Irland. In internationalen<br />

Hotelkonzernen erklommen beide Söhne<br />

die Karriereleiter. Stephan Bösch ist heute<br />

Hotelmanager im berühmten Brenners<br />

Park-Hotel & Spa in Baden-Baden. Doch<br />

Alexander Bösch ist wieder zu Hause und<br />

hat mit seiner Frau Nicole das elterliche<br />

Anwesen übernommen. Damit ist die Zukunft<br />

des Traditionsgasthauses gerettet<br />

und weiterhin eine schmackhafte, oberschwäbische<br />

Küche garantiert.<br />

Alexander Bösch ist ein Sohn Gaisbeurens,<br />

auch seine Frau Nicole kommt aus der Region<br />

und dazu stehen sie beide. „Das ist ja der<br />

Grund, warum wir zurück gekommen sind,<br />

und das Hotel der Eltern übernommen haben“,<br />

sagt Alexander Bösch. Er hatte schon immer<br />

die Übernahme des Landhotels im Hinterkopf.<br />

„Die Familientradition verpflichtet“, sagt er unbekümmert<br />

und verweist auf die 500jährige<br />

Geschichte des Adlers.<br />

Alexander Bösch kennt sein Erbe. Er hat im<br />

einst legendären Sterne-Restaurant Kleber<br />

Post, in Bad Saulgau, bei Andreas Kleber, sein<br />

Handwerk erlernt. Zu dieser Tradition des ehrbaren<br />

Köche-Handwerks steht er heute noch.<br />

Er will seinen Gästen die oberschwäbische<br />

Küche servieren, ohne viel Schischi. „Im Adler<br />

waren schon immer eher die Handwerker zu<br />

Hause“, weiß er und verweist auf die Geschichte<br />

des Hauses.<br />

Brauerei, Bäckerei, Ortsmetzgerei, Zollstation<br />

der Stadt Waldsee und so etwas wie ein Rathaus<br />

ist der „Adler“ in den vergangenen 500<br />

Jahren gewesen. So bleibt auch heute die geschichtliche<br />

Kontinuität als Gasthof weiterhin<br />

erhalten und damit die alte Tradition eines für<br />

<strong>Oberschwaben</strong> typischen Landgasthauses.<br />

Und noch eine Tradition bleibt: Alexander<br />

Bösch geht schon seit jungen Jahren dem<br />

Waidwerk nach. Er selbst geht leidenschaftlich<br />

gerne auf die Jagd und erlegt für die Gäste<br />

Rehe, Wildschweine und den ein oder anderen<br />

Hirsch. „Bei uns wird es auch weiterhin den<br />

fast vergessenen Aufbruch geben“, garantiert<br />

er. Feinschmecker hinterlassen bei seiner Frau<br />

Nicole ihre Adresse, damit sie die Gäste informiert,<br />

wenn Alexander wieder die begehrten<br />

Innereien des Rehs serviert. Dabei scheut er<br />

keine Mühen und verarbeitet Leber, Herz und<br />

Nieren zu einer prachtvollen und heute leider<br />

seltenen Spezialität.<br />

Der Adler in Gaisbeuren fliegt weiter<br />

Alexander Bösch hat zuletzt, ebenfalls wie<br />

sein Bruder, in Baden-Baden, für das Brenners<br />

Park-Hotel & Spa gearbeitet. Er hat die Gastronomie<br />

in dem heute bekannten Kulturhaus<br />

LA8 aufgebaut. Das LA8 ist zum In-Treff der<br />

Kulturfreunde Baden-Badens geworden. Es beherbergt<br />

neben dem Museum für Kunst und<br />

Technik des 19. Jahrhunderts das Restaurant<br />

„RIVE GAUCHE”, den Club „TWENTYONE”,<br />

zwei historische Festsäle und die Ooser<br />

Schachgesellschaft Baden-Baden.<br />

„Jetzt leiten wir zusammen unser eigenes<br />

schönes Landhotel mit 31 Zimmern“, schmunzelt<br />

Alexander und schaut zu seiner Frau Nicole.<br />

Sie sitzen im Schatten eines großen Walnussbaums<br />

im Biergarten ihrer Wirtschaft. Die<br />

Eltern Marianne und Josef Bösch haben den<br />

beiden die Regie übergeben. Allzu viel soll<br />

sich zunächst gar nicht ändern. „Wo sitzt man<br />

schöner?“, sind sich die Vier einig. Der Wirtsgarten<br />

hinter dem Haus ist eine Oase. Auch<br />

das ist Kultur, gewachsene Wirtshauskultur.<br />

Die Feinschmecker <strong>Oberschwaben</strong>s jubilieren.<br />

39


Ein Service vom Bodensee auf Erfolgsspur über das ganze Land und daüber hinaus<br />

10 Jahre „Die Köche“<br />

Juli 2002. Ein neues Gourmet-Magazin macht unter Feinschmeckern die Runde.<br />

„Die Köche - das Beste was die Region zu bieten hat!“ – Wer wagt sich solch einen anmaßenden Titel zu nehmen?<br />

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® Die Redaktion in Überlingen -<br />

eine Agentur für Public-Relations<br />

und Media Affairs – ist schon<br />

seit einiger Zeit rund um den<br />

Bodensee aktiv. Die beiden Inhaber,<br />

Njoschi Weber und Erich<br />

Schütz, gehen selbst gerne aus<br />

zum Essen. Aber welche Köche<br />

kann man empfehlen?, fragen<br />

sie 2002 zum ersten Mal öffentlich<br />

und beantworten die Frage<br />

mit ihrem neuen Magazin „Die<br />

Linzgau-Köche“.<br />

Südland · WIR SIND GENUSS ·<br />

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18 Köche haben sie rund um<br />

ihren Wohnort gesammelt, Restaurants,<br />

die sie selbst guten<br />

Freunden empfehlen. „Das Magazin<br />

ist ein Tippgeber“, sagt<br />

Njoschi Weber, „unsere Artikel<br />

öffnen die Küchentüren und<br />

lassen Gäste in die Töpfe der<br />

Köche schauen.“ Dabei erfahren<br />

die Leser die Philosophie der Köche,<br />

werden aufgeklärt woher<br />

die Lebensmittel stammen und<br />

welcher Anspruch hinter welcher<br />

Küche steht.<br />

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„Die besten Kritiker des Magazins<br />

sind die Leser“, hat die Redaktion<br />

schnell erfahren. Jedes Echo<br />

fl ießt in das nächste Magazin ein.<br />

Doch schon auf die erste Ausgabe<br />

gab es fast durchgehend nur<br />

positive Reaktionen und das Lob:<br />

„Stimmt, ihr habt tatsächlich die<br />

Besten der Region.“<br />

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Folgerichtig und dem guten<br />

Geschmack verpfl ichtet haben<br />

Njoschi Weber und Erich Schütz<br />

sich anschließend durch weitere<br />

Regionen geschlemmt. Heute<br />

geben sie Köche-Tipps in acht<br />

Gebieten von Offenburg bis<br />

Oberstdorf heraus. Ihr Schlemmerparadies<br />

nennen sie „Südland<br />

– wir sind Genuss!“<br />

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Das Weingut Aufricht ist ein besonderes Ausfl ugsziel,<br />

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Anruf genügt – der Chef kommt<br />

Gourmet-Taxi im See-Shuttle – Von wegen Servicewüste<br />

Harald Weber ist nicht nur Koch, Gastwirt<br />

und Hotelier, der Mann ist ein Unternehmer<br />

wie aus dem Bilderbuch. Seit drei<br />

Jahren leitet er das „Schlosshotel in Wasserburg“<br />

und seither gibt er Vollgas. Sein<br />

neuester Clou: Der See-Shuttle-Service.<br />

Wer von einem Boot aus der Wasserburger<br />

Bucht seine Telefonnummer 08382<br />

– 2733300 anruft, wird von ihm abgeholt<br />

und zur Schlossterrasse gebracht. „Wenn<br />

er gut gegessen und bezahlt hat, fahre<br />

ich ihn auch wieder zurück”, lacht Harald<br />

Weber.<br />

„Das ging nicht mehr anders, ich musste eine<br />

Lösung finden“, erzählt Weber vom Beginn seiner<br />

Shuttle-Idee. Immer wieder kamen Bootsbesitzer<br />

bei ihm angeschwommen, oder standen<br />

bis zur Hüfte im Wasser und hoben ihre<br />

T-Shirts überm Kopf, damit sie auf die Terrasse<br />

gelangen konnten. „Aber das ging nicht“,<br />

echauffiert er sich noch heute, „wir sind kein<br />

Strandbad!“ Auch die Gäste wollten ihr Menü<br />

nicht neben den Freischwimmern in nassen<br />

Badehosen genießen. „Naa“, sagt der Hotelier<br />

in seinem bayrischen Dialekt, „da musste eine<br />

Lösung her.“<br />

Zunächst wollte der gute Mann einen Steg<br />

von seiner Terrasse in die Wasserburger Bucht<br />

bauen. Doch schnell erkannte er die Ausweglosigkeit<br />

seines Vorhabens. Das internationale<br />

Bodenseeabkommen verbietet neue Stege in<br />

den See. „Na also“, sagt er heute, „was bleibt<br />

mir da anderes übrig?“<br />

An manchen Sonntagen gehen über 50 Boote<br />

in der Wasserburger Bucht vor Anker. „Na<br />

freilich“, sagt Weber, „wo ist’s denn schöner<br />

am See?“ – Ihn aber fuchste, dass vieler dieser<br />

Bootsführer zu ihm wollten, aber nicht konnten.<br />

Vielleicht fiel ihm so das alte Volkslied<br />

„Wenn ich ein Vöglein wär …“ von Johann<br />

Gottfried Herder ein. Ein Vogel ist er nicht,<br />

aber ein Bootsbesitzer und dazu hat er sogar<br />

ein Bootsführer-Patent.<br />

An der Schlossmauer prangt seither ein großes<br />

Plakat: See-Shuttle-Service, auf die Schlossterrasse<br />

und wieder zurück, Telefon 08382 –<br />

2733300. Wer ihn anruft, wird von ihm oder<br />

einem Hotelmitarbeiter abgeholt. Zuvor fuhr<br />

Harald Weber einige Boote ab, und redete mit<br />

den Bootsbesitzern. Der Hotelier ist sich für<br />

nichts zu schade. „Manchmal habe ich auch<br />

die Kapitäne schon von meinem Boot aus bedient“,<br />

freut er sich über seine Lösung.<br />

Service in Wasserburg<br />

Harald Weber ist ein mittelständischer Unternehmer.<br />

„Service ist unser Job“, sagt er, „wir<br />

machen auch Catering, da fahre ich ja auch<br />

zu unseren Kunden.“ – Von wegen Dienstleistungswüste…<br />

43


Haus der Guten Weine I Meersburg<br />

Wo Köche ihren Wein verlässlich bestellen<br />

und Kunden gerne pröbeln und einkaufen<br />

Wer das Weinhaus betritt, ist begeistert.<br />

Es gibt wohl keinen schöneren Weinverkaufsraum<br />

in Süddeutschland, als das<br />

„Haus der Guten Weine“ in Meersburg.<br />

Der Geruch, die Atmosphäre, das Odeur<br />

– Weinzähne wollen länger bleiben, als<br />

für ihren Einkauf nötig wäre. Man darf<br />

hier fachsimplen und pröbeln, wie die<br />

Süddeutschen sagen. Deshalb treffen sich<br />

hier Fachleute, und solche, die einfach<br />

gerne Wein trinken.<br />

Auch nach dem 60jährigen Firmenjubiläum<br />

ist man in Meersburg nach wie vor offen für<br />

Neues. Hier sieht man die Experten vor unzähligen<br />

Probeflaschen diskutieren, hier ist Platz<br />

für Genuss, für Information, für Verkostungen,<br />

für Dialog. Ein großer Tisch in der Galerie ist<br />

Sinnbild einer Weinkultur, in der diskutiert,<br />

gefachsimpelt und geträumt werden darf.<br />

„Unsere Kunden sind sehr gut informiert. Sie<br />

wollen mehr als Wein kaufen.“ Das „Haus der<br />

Guten Weine“ ruht sich nicht aus auf Anerkennung<br />

und Titeln wie „Weinhändler des Jahres“,<br />

den es auf der weltgrößten Weinfachmesse als<br />

erste Weinhandlung in Deutschland erhielt.<br />

44<br />

Nicht umsonst ist das „Haus der Guten Weine“<br />

bevorzugter Partner der vielen Restaurants<br />

weit um den Bodensee. „Noch auf lokaler Ebene<br />

setzen wir internationale Qualitätsansprüche<br />

an“, so Christian Hack, der neben Hans-<br />

Günter Martin, einem staatlich geprüften<br />

Weinfachberater und Sommelier, gesuchter<br />

Vertrauter der Gastronomen ist.<br />

Seit Jahrzehnten engagieren sich die Hacks<br />

auch in der Bodensee-Weinszene und verbringen<br />

mit den Kellermeistern der Region zahllose<br />

Stunden, um neue Weine zu kreieren. So<br />

ist auch die erste Linzgau Cuvée der Linzgau-<br />

Köche unter der professionellen Federführung<br />

des Weinhauses 2009 geboren worden, und<br />

2012 die erste Cuvée der Konzil-Köche mit<br />

dem Weingut Vollmayer, Singen-Hilzingen.<br />

Ein weiteres erfolgreiches Projekt ist die Serie<br />

„Pinot vom See“. „Die Burgunder gehören<br />

zum Feinsten, was hier am Bodensee reift. Ihre<br />

Eleganz, ihre Finesse und Rasse ist einzigartig“,<br />

betont Einkäufer Erik Muth.<br />

Der Gang durch die Weingalerie wird mit ausführlicher<br />

Beratung belohnt. Sommelier Marc<br />

Kaiser antwortet ebenso gern auf die Frage,<br />

was zur Ente à l’orange paßt und zum weinschwierigeren<br />

Mousse au chocolat, wie auf die<br />

Frage, was man zu diesem oder jenem Wein<br />

eigentlich kochen könnte.<br />

Engagement, Leidenschaft und Kompromisslosigkeit<br />

in der Qualität lautet wohl das Trio,<br />

das dem „Haus der Guten Weine“ so viel<br />

Erfolg beschert. Dass „einer der schönsten<br />

Weinläden Deutschlands“ (Feinschmecker)<br />

am Bodensee liegt, ist für Einheimische wie<br />

für Touristen ein Glück. Wer dennoch keine<br />

Zeit findet, sich an diesen kompetenten Ort zu<br />

begeben, kann sich unter www.georg-hack.<br />

com durch den Inter<strong>net</strong>auftritt klicken, den die<br />

Zeitschrift Wein-Gourmet als „eine der besten<br />

Webseiten, um Wein zu bestellen“, empfiehlt.<br />

Georg Hack - Haus der Guten Weine<br />

Schützenstraße 1, D-88709 Meersburg<br />

Tel +49(0)7532/4945-0, Fax 4945-20<br />

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Inter<strong>net</strong>: www.georg-hack.com<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mo.-Fr. 9-12 u. 13.30-18 Uhr,<br />

Sa. 9-12.30 Uhr


Rauch x Dex : Kulinarik = Torggel.<br />

Klingt wie Mathematik und ist doch Kulinarik: Die Formel von Franz Dex und Angelika Dex-Rauch<br />

für ihren gastronomischen Anspruch<br />

Im „Torggel“ von Röthis haben Franz Dex<br />

und Angelika Dex-Rauch der Tradition des<br />

Hauses ein modernes Gesicht gegeben.<br />

Der neue Küchenchef Willy Zach schafft<br />

die kulinarische Fortsetzung am Herd.<br />

Eine ganz eigene Formel haben Franz Dex und<br />

Angelika Dex-Rauch für ihren gastronomischen<br />

Anspruch entwickelt und unter das Trauben-<br />

Logo ihres Hauses gestellt.<br />

Rauch x Dex : Kulinarik = Torggel.<br />

Man muss diese Multiplikation und Division gar<br />

nicht lange nachzurechnen versuchen. Schon<br />

wer durch den Torbogen in den lauschigen<br />

Garten tritt, spürt diesen ungewöhnlich mathematisch<br />

formulierten Anspruch mit allen<br />

Sinnen. Denn auch die beiden Gastgeber in<br />

Röthis sind sonst weniger von Analytik denn<br />

von der positiven Emotion und vom Genuss geprägt<br />

- und das wollen sie ihren Gästen auch<br />

nicht vorenthalten. Ja, Franz Dex und Angelika<br />

Dex-Rauch wollen diese mit ihrer eigenen Leidenschaft<br />

geradezu anstecken.<br />

„Wir selbst lieben gutes Essen, ein gutes Glas<br />

Wein, ein schönes Ambiente und das wollen<br />

wir mit Ihnen teilen“, bekennen die Gastgeber<br />

auf ihrer Speisekarte vorneweg. Und es gelingt<br />

ihnen bestens, dieses Versprechen einzulösen.<br />

„Viele Gäste kommen aus einem ganz besonderen<br />

Anlass“, sagt Franz Dex, „und dann wollen<br />

wir ihnen einfach etwas Schönes bieten.“<br />

Ganz zufällig kommt hier selten ein Gast vorbei.<br />

Doch wer das Ambiente einmal genossen<br />

hat, der empfiehlt es gerne weiter. „Positive<br />

Mund-zu-Mund-Propaganda ist uns wichtiger<br />

als Restaurant-Bewertungen“, betont Dex.<br />

Acht Jahre lang hatte der gebürtige Kärntner,<br />

der in Vorarlberg aufgewachsen ist, zuvor als<br />

Restaurantleiter auf dem Bregenzer Gebhardsberg<br />

gearbeitet. Die Liebe zum Wein brachte<br />

den Sommelier auch mit seiner Frau Angelika<br />

Dex-Rauch zusammen. „Wir haben uns bei<br />

einem Weinseminar kennen gelernt“, gibt er<br />

gerne preis. Dann ergab sich 2006 die Chance,<br />

das historische Torkelgebäude zu erwerben.<br />

„Es war immer ein namhaftes Haus in Vorarlberg<br />

gewesen“, sagt Dex, „und wir haben ihm<br />

ein neues Outfit gegeben.“ Auf der einen Seite<br />

ist dieser durchgehende Stil schlichter Eleganz<br />

überall zu erkennen, auf der anderen Seite sind<br />

auch die historischen Wurzeln erhalten und an<br />

vielen Stellen sichtbar. Ästhetischer Anspruch<br />

und warme Gastlichkeit gehen hier eine glückliche<br />

Verbindung ein.<br />

Der einladende Garten ist das Erste, dem<br />

der Gast begeg<strong>net</strong>. „Dies ist sicher einer der<br />

schönsten Gärten Vorarlbergs.“ Dass der Stolz<br />

der Gastgeber durchaus berechtigt ist, lässt<br />

sich unschwer erfahren. Die Trauben wachsen<br />

einem fast in den Mund, zwischen Reben und<br />

Schatten spendenden Kastanien, denen einige<br />

unaufdringliche Sonnenschirme assistieren.<br />

Wer hier sitzt, fühlt sich schnell wie zu Hause.<br />

Dieses Gefühl lässt einen auch nicht los, wenn<br />

man den großen Gastraum betritt oder später<br />

erhaben auf dessen Galerie sitzt. Rund um den<br />

riesigen alten Torkel aus dem Jahr 1674 setzt<br />

Restaurant Torggel I Röthis I Vorarlberg<br />

sich das Wohlfühlambiente nahtlos fort. Das<br />

Holz des alten Fachwerkhauses strahlt warme<br />

Gastlichkeit aus, mit der das zeitgemäß moderne<br />

Mobiliar bestens korrespondiert. Hier lässt<br />

sich der kulinarische Tiefgang des Restaurants<br />

genüsslich ausloten.<br />

Was die monumentale Traubenpresse im Raum<br />

verspricht, hält auch der gut bestückte Weinkeller<br />

der Gastgeber. Sommelier Dex pflegt vor<br />

allem die ganze Vielfalt hochwertiger österreichischer<br />

Weine. Vorarlberg selbst mag nicht<br />

der Nabel der Weinwelt sein. Doch der Rebbau<br />

hat hier trotz der hohen Lage eine mehr<br />

als tausendjährige Tradition. In Röthis selbst<br />

reichen die Weinberge bis nahe an das Restaurant.<br />

Auf der Weinkarte sind alle wichtigen<br />

Anbaugebiete Österreichs mit ausgesuchten<br />

Gewächsen vertreten.<br />

Einen jeweils eigenen Stil haben die drei kleineren<br />

Stuben des Hauses mit ihrem mehr oder<br />

weniger intimen Charakter - die Winzerstube,<br />

die Küferstube und die Röthner Stube. Zu der<br />

unaufdringlichen, aber stilvollen Atmosphäre<br />

passt perfekt die kulinarische Philosophie des<br />

neuen Küchenchefs Willy Zach, der seit November<br />

2011 hier rund um den Herd Regie<br />

führt.<br />

45


Am See des Geschmacks<br />

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Tagungen im „Haus Lindau“<br />

Freier Blick führt zum Erfolg für Seminarteilnehmer - variable Raumangebote<br />

mit perfekter Veranstaltungstechnik<br />

Erfolgreich tagen, wo andere Urlaub machen.<br />

Das „Bodensee-Hotel Sonnenhof“<br />

im Kressbronner Teilort Retterschen hat<br />

sich binnen zwei Jahren zu einem neuen<br />

Refugium für Tagungsgäste gemausert.<br />

Mit dem neuen „Haus Lindau“ ist 2012 die<br />

Kapazität für größere Veranstaltungen<br />

oder Seminare von Firmen oder Verbänden<br />

deutlich erweitert worden.<br />

Hoch über dem Bodensee mit freiem Blick auf<br />

den See und die Bergwelt werden nicht nur die<br />

Ferien zu einer traumhaften Erholung, hier lässt<br />

sich auch auf entspannte Weise und bei beflügeltem<br />

Geist erfolgreich tagen. Die außergewöhnliche<br />

Lage ist das Pfund, mit dem der Veranstaltungsort<br />

„Sonnenhof“ wuchern kann.<br />

Mit dem „Bodensee-Hotel Sonnenhof“ haben<br />

Martina und Robert Manhardt im Jahr 2010 ein<br />

neues Refugium geschaffen, das in eine einzigartige<br />

Wohn- und Parkanlage eingebettet ist.<br />

Ein Vorteil ist die zentrale Lage zwischen Friedrichshafen<br />

als Messestadt und Wirtschaftszentrum<br />

und Bregenz, dem nahen Vorarlberg.<br />

Zu dem privilegierten Standort kommen die<br />

anspruchsvolle Ausstattung des ganzen Hotels<br />

und die Fitness- und Wellnessangebote mit einem<br />

Panorama-Schwimmbad und einer Saunalandschaft<br />

im Haupthaus. Davon profitieren<br />

Urlauber und Tagungsgäste gleichermaßen.<br />

Mit dem neuen, erst im Juli 2012 fertig gestellten<br />

„Haus Lindau“ hat das Team vom „Bodensee-Hotel<br />

Sonnenhof“ die Voraussetzungen<br />

für größere Veranstaltungen von Firmen oder<br />

Institutionen weiter verbessert. Ob Fortbildungsseminare,<br />

Teamsitzungen oder Betriebsfeiern,<br />

die variablen Raumangebote genügen<br />

höchsten Ansprüchen.<br />

Außen fügt sich der Neubau harmonisch in das<br />

bisherige Ensemble ein, innen ist er mit hochwertiger<br />

Ausstattung und perfekter Veranstaltungstechnik<br />

versehen. Dazu gehören Beamer,<br />

Mediawand, TV- und Videoanschlüsse, LAN<br />

und W-LAN.<br />

Auf den Höhen über Kressbronn<br />

Das Gastronomie-Team um Küchenchef Andreas<br />

Völker verwöhnt die Tagungs- oder Festgäste.<br />

Auch die Seminarräume unterschiedlicher<br />

Größe sind teilweise mit einer kleinen Küche<br />

für die Vor-Ort-Versorgung ausgestattet.<br />

Doch der „Sonnenhof“ kümmert sich auch<br />

darüber hinaus professionell um Firmenveranstaltungen.<br />

Unter anderem vermitteln die<br />

Gastgeber auf Wunsch begleitende Teambildung-Maßnahmen<br />

wie gemeinsames Klettern,<br />

Bogenschießen oder Kanadierfahrten,<br />

Schneeschuhtouren im Winter und gemeinsames<br />

Floßbauen im Sommer. Aber auch andere<br />

Events von der Segeltour über eine Lädinen-<br />

Ausfahrt bis hin zu einer Zeppelin-Fahrt rund<br />

um den See.<br />

47


Besuchen Sie die Feinschmecker-Abende der Südland-Köche.<br />

Termine und Aktuelles im Inter<strong>net</strong>: www.<strong>suedland</strong>.<strong>net</strong><br />

jetzt Eintrittskarten reservieren<br />

Hotline 01727421533: Die Termine<br />

11.2012 Ravensburg, Konzerthaus, a. N.<br />

06.11.2012 Konstanz, Konzil<br />

14.11.2012 Villingen-S., Neue Tonhalle<br />

21.11.2012 Überlingen, Kursaal<br />

26.03.2013 Singen, Stadthalle<br />

...gute Unterhaltung<br />

...hast Du das schon probiert?<br />

...das scheint ihr aber geschmeckt zu haben<br />

...wo sind denn die Toiletten?<br />

...ein echt <strong>net</strong>tes Publikum hier<br />

...für mich als Winzer<br />

eine gelungene Präsentation<br />

+++ Oberstdorf +++ Ravensburg +++ Villingen-Schwenningen +++ Überlingen +++ Konstanz +++ Singen +++ Freiburg +++


Nie wieder Fertigsaucen!<br />

Das neue Köche-Verzeichnis mit den schmackhaftesten<br />

Einkehr-Tipps in Südland<br />

Nichts schmerzt Feinschmecker mehr als<br />

Fertigsaucen über Spargel, oder Fertigbratensaucen<br />

über einem guten Stück<br />

Fleisch. Igitt! Wer in Südland allerdings<br />

in solchen Lokalen verkehrt, hat selbst<br />

Schuld. Wir – Die Redaktion – haben in<br />

diesem Jahr zum zweiten Mal den ultimativen<br />

Gourmet-Führer für die Region<br />

zwischen Offenburg und Oberstdorf<br />

herausgebracht. Ob in der Ortenau,<br />

dem Breisgau, Markgräfl erland, Süd-<br />

Schwarzwald, Hegau, Bodenseegebiet,<br />

<strong>Oberschwaben</strong>, Oberes Allgäu oder<br />

gar Kleinwalsertal, wir geben Ihnen die<br />

schmackhaftesten Tipps. Holen Sie sich<br />

unser neues Köche-Verzeichnis 2012 bei<br />

einem unserer Köche.<br />

„Wo kann man denn bei Euch am besten einkehren?“,<br />

werden wir oft gefragt, „du wohnst<br />

doch in der Genussregion Südland. Welchen<br />

Koch empfi ehlst du mir?“ – Und tatsächlich,<br />

wir kennen über 120 Köche zwischen Offenburg<br />

und Oberstdorf persönlich. Wir haben jeden<br />

von ihnen besucht, in ihren Küchen in die<br />

Töpfe geschaut und sind von jedem unserer<br />

Mitglieder begeistert – andere nehmen wir gar<br />

nicht auf!<br />

Unsere Köche kochen von Hand, beherrschen<br />

weniger das neuste High-Tech Cooking-Center,<br />

oder wissen welche Convenience gerade<br />

neu auf dem Markt sind, aber sie alle kochen<br />

...nach dem gleichen Manifest:<br />

- Südland-Köche setzen sich für ihr Handwerk<br />

nach den Prinzipien traditioneller Kochkunst<br />

und den Richtlinien ihrer Innungsverbände ein.<br />

- Südland-Köche stehen zu ihrer Verantwortung<br />

als Küchenchef und zur Ehre ihres Berufs.<br />

- Südland-Köche verpfl ichten sich mit hochwertigen<br />

Lebensmitteln zu arbeiten.<br />

- Südland-Köche achten auf die Glaubwürdigkeit<br />

ihrer Lieferanten.<br />

- Südland-Köche fördern regionale Erzeuger<br />

und qualitätsbewußte Lebensmittelhandwerker.<br />

- Südland-Köche unterstützen umweltschonende<br />

Landwirtschaft, die sich am<br />

Prinzip der Nachhaltigkeit orientiert, mit dem<br />

Ziel natürliche Lebensgrundlagen, Artenvielfalt<br />

und Ressourcen zu schonen und<br />

dauerhaft zu erhalten.<br />

- Südland-Köche setzen sich für Erzeugnisse<br />

der Genuss-Region „Südland“ein, für qualitativ<br />

hochwertige Lebensmittel einschließlich<br />

Wein, Bier und Mineralwasser.<br />

- Südland-Köche sind unabhängig von<br />

der Nahrungsmittelindustrie.<br />

- Südland-Köche werben nur für Produkte,<br />

die im Einklang mit ihren ethischen Grundsätzen<br />

stehen.<br />

- Südland-Köche pfl egen kollegiale, freundschaftliche<br />

Beziehungen und unterstützen<br />

sich gegenseitig.<br />

Restaurant-Tipps von Offenburg bis Oberstdorf<br />

Bestellen Sie jetzt „Die Südland-Köche“-<br />

alle Adressen! Einfach per Post im<br />

Umschlag DINlang oder größer an:<br />

Die Redaktion Wilhelm-Beck Str. 14<br />

88662 Überlingen, senden mit frankiertem<br />

und adressiertem Rückumschlag.<br />

Südland<br />

Köche<br />

Die Köche der Genussregionen<br />

Kreation Egon Michael Durach<br />

...so finden Sie uns<br />

Südland Feinschmecker-Abend<br />

Einmal im Jahr treffen sich die Südland-Köche<br />

zu einem gemeinsamen Feinschmeckerabend.<br />

Über 700 Gäste genossen im März in Singen<br />

ein fulminantes Geschmacksfestival. Ludger<br />

Fetz kam zum dritten Mal aus Oberstdorf angereist<br />

und servierte Allgäuer Wild-Bratwürste<br />

auf geräuchertem Kartoffelsalat; das Slow<br />

Food Convivium servierte mit Markus Keller<br />

aus Überlingen Kroketten von der Alb Leisa<br />

auf Frühlingsgemüse; Günther Kummerländer<br />

kam aus Donaueschingen angereist und<br />

brachte ein Karotten-Ingwer-Süppchen mit Entenbrust<br />

und eingelegte Schweinsbäckle, sein<br />

Kollege aus dem Schwarzwald, Rüdiger Bosse,<br />

servierte unter anderem den ersten Bärlauch<br />

des Jahres mit einem gebratenen Kaninchenfi<br />

let; aus dem Markgräfl erland kam Claude<br />

F. Gysin und briet vor den Augen der Gäste<br />

Zanderfi let; den süßen Abschluss schenkte<br />

Volker Gmeiner aus Appenweier. Ebenfalls mit<br />

von der Partie waren die meisten Mitglieder<br />

der Konzil-Köche – ihnen allen ist der wohl<br />

schmackhafteste Abend in der Stadthalle in<br />

Singen zu verdanken.<br />

Informationen zu weiteren Feinschmeckerabenden,<br />

oder wo sie das neue Adressverzeichnis<br />

der Südland-Köche bestellen können,<br />

fi nden Sie unter www.<strong>suedland</strong>.<strong>net</strong><br />

Südland · WIR SIND GENUSS ·<br />

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49


Dipl.-Ing. Georg Ignaz Hagemeisters Bestellung<br />

„Bitte ein Felchen und dazu ein Helles!“<br />

Der Dipl.-Ing. Brauwesen und Biersommelier Hagemeister trinkt am liebsten Bier – auch zu Fisch<br />

„Ich mag Bier gerne, weil es nichts schöneres<br />

auf der Welt gibt als gutes Bier mit<br />

Freunden zu brauen“, sagt Georg Ignaz.<br />

Der Bierexperte kennt kein anderes, natürliches<br />

Getränk, das so abwechslungsreich<br />

sein kann, und sich je nach Sorte<br />

und Herstellungsverfahren mit jeder<br />

erdenklichen Gelegenheit und jedem<br />

Gericht kombinieren lässt – zumal es in<br />

seiner Zusammensetzung und in Maßen<br />

genossen eines der gesündesten Lebensmittel<br />

überhaupt ist, sagt er. Der leidenschaftliche<br />

Hobbybrauer genießt es, Bier<br />

über die Zeit der Herstellung und der Reife<br />

zu beobachten und es anschließend im<br />

Kreis guter Freunde zu verkosten. Selbst<br />

zu Fisch, darüber sprachen wir mit dem<br />

Biersommelier.<br />

Das weiß jeder Feinschmecker am Bodensee:<br />

Zu einem Felchen trinkt man einen Weißwein.<br />

Was sagt der Biersommelier?<br />

Georg Ignaz Hagemeister: Kann man durchaus,<br />

es gibt aber auch die hervorragende Alternative<br />

des Bieres. So kann man zum Beispiel je<br />

nach Zubereitungsart, ähnlich wie beim Wein,<br />

das Bier auf das Gericht abstimmen.<br />

50<br />

Nur ein Weinbanause würde in ein Lokal gehen<br />

und die Bestellung aufgeben: „Einmal<br />

Felchen mit Weißwein“. Beim Wein kennt sich<br />

jeder aus. Riesling, Silvaner, Müller-Thurgau,<br />

Chardonnay …Aber dass Bier eine genauso artenreiche<br />

Vielfalt an Begleitern zu einem lukullischen<br />

Abend bietet wissen die wenigsten. So<br />

kann man zu Fisch zig verschiedene Biere bieten<br />

Helles, Leichtes, Weizen, Alt, Kölsch, Ales,<br />

Bitters Südländische mit Maisanteil, Belgische<br />

Frucht und Suerbiere wie Kriek Lambic Peche,<br />

Trapisten zu Räucherfisch oder Festbiere zu<br />

Fisch in Panade...die Liste wäre endlos.<br />

Und zu einem Meeresfisch?<br />

Georg Ignaz Hagemeister: Zu gegrillten Sardinen<br />

ein kühles Helles, zu Tunfisch ein Festbier<br />

oder Weizen, zu Heilbutt ein belgisches Lambic,<br />

zu einer Bouillabaisse einen hellen Bock,<br />

zu Schwertfisch vielleicht ein Haferbier.<br />

Oder zu Hummer, empfehlen Sie selbst da Bier?<br />

Georg Ignaz Hagemeister: Oh, Bier passt hervorragend<br />

zu Meeresfrüchten jeglicher Art.<br />

Je purer desto leichter sollte das Bier sein um<br />

nicht zu sehr in den Vordergrund zu treten und<br />

wenn sie in einer kräftigen Tomatensoße gegart<br />

sind kann auch das Bier etwas würziger<br />

sein.<br />

Georg Ignaz Hagemeister<br />

Zum Dessert ein Radler, oder eher als Aperitif?<br />

Georg Ignaz Hagemeister: Es gibt wunderbare<br />

Biere pur oder in Mischgetränken als Aperitif<br />

und/oder Dessert zu genießen. Zum Beispiel<br />

ein Leibinger Blutorangen- Weizen mit seiner<br />

sommerlich, erfrischenden Kreation, ein herrlicher<br />

Aperitif für einen warmen sonnigen Tag.<br />

Zum Dessert bietet die Welt der ausgefallenen<br />

Bier riesige Möglichkeiten zu einer Mouse<br />

au Cocolat würde ich ein Holzfassgelagertes<br />

Bockbier empfehlen. Zu einer Créme Brullé<br />

ein säuerliches Kriek, zu einem variierten Dessertteller<br />

einen gestachelten Bock. Es gibt aber<br />

auch sehr schöne Biere die man als Abschluss<br />

eines Essens reichen kann, mit Gewürzen und<br />

anderen interessanten Zusätzen. Beispielsweise<br />

die Horny Betty der Brauerei Gusswerk. - Ich<br />

bin mir sicher das nun wieder ein Haufen puristisch<br />

veranlagter Bierbrauer ein Schimpflied<br />

auf mich anstimmen werden und am liebsten<br />

unter der Flagge des Reinheits-gebotes gegen<br />

mich in den Krieg ziehen würden. Und<br />

selbstverständlich hat dieses für Deutschland<br />

geschichtsträchtige Dokument seine Berechtigung<br />

und Annerkennung verdient. Aber als<br />

Sommelier ist es meine Aufgabe meinem Publikum<br />

nicht nur dieses zu predigen sondern auf<br />

die Artenvielfalt und Schönheit der Kombinationen<br />

des für mich besten Getränks der Welt<br />

hinzuweisen, ihr Interesse zu wecken und über<br />

den Tellerrand hinwegzuschauen.

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