Obersee Oberschwaben Rheintal - suedland.net
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Die besten Genußhandwerker der Region 2012 / 2013 / 3 Euro Obersee Oberschwaben Rheintal www.suedland.net Köche Südland · WIR SIND GENUSS · . U U
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Die besten Genußhandwerker der Region<br />
2012 / 2013 / 3 Euro<br />
<strong>Obersee</strong> <strong>Oberschwaben</strong><br />
<strong>Rheintal</strong><br />
www.<strong>suedland</strong>.<strong>net</strong><br />
Köche<br />
Südland · WIR SIND GENUSS ·<br />
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U
Hier<br />
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richtig<br />
Wir orientieren uns an hoher Qualität. Auch in der Gastronomie und Hotellerie wird stets das Beste erwartet.<br />
Mit Gourmet erfüllt die Randegger Ottilien-Quelle den Anspruch nach einem besonderen Mineralwasser.<br />
Natürlich, sanft perlend und mit reduzierter Kohlensäure ist Randegger Gourmet der ideale Begleiter zu einem feinen Essen.<br />
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Für gute Köche führten die Römer Krieg. Köche waren zu Zeiten<br />
Kaiser Augustus und Tiberius beliebt und teuer. – Und heute?<br />
Die Kunst mit einfachsten Lebensmitteln schmackhafte<br />
Gerichte zu kochen, zu braten oder zu dämpfen hatte<br />
bereits in der Antike eine hohe Qualität erreicht. Im<br />
Mittelalter wurde das Kochhandwerk besonders in den<br />
Klöstern weiter ausgebaut, später an den Höfen des<br />
Adels gepfl egt. Und heute? In Zeiten der Mikrowelle<br />
und Fertiggerichte? Da wird die Anzahl gestandener<br />
Koch-Handwerker kleiner – aber für Feinschmecker so<br />
wertvoll, wie zu Römerzeiten.<br />
31<br />
Ein Hoch dem Koch-Handwerk<br />
Noch immer dauert eine durchschnittliche Kochlehre drei Jahre, doch<br />
manch ein alter Hase fragt sich, was die angehenden Köche in den „modernen<br />
Küchen“ heute lernen? Die Kücheneinrichter machen aus Kochhandwerkern<br />
elektronisch hochgebildete Systemadministratoren. Auf<br />
Knopfdruck schaffen sie dank modernster Kombidämpfer mit „ClimaSelect“<br />
und „StepMatic“ in Self-Cooking-Centern ein perfektes, zartrosa<br />
Roastbeef. Aber warum und wie? Oder: „Lass die mal einen Lammsattel<br />
zerlegen oder ein Reh aus der Decke schlagen“, lästern erfahrene Kollegen.<br />
Es ist keine Frage des Alters oder der Maschinenstürmerei. Es ist eine<br />
Frage des Geschmacks. Computergesteuert schmeckt die Republik<br />
von Hamburg bis Konstanz gleich. Die Köche der losen Vereinigung<br />
„Südland-Köche“ von der Ortenau bis Oberstdorf setzen sich für ihre<br />
individuelle geschmackliche Vielfalt ein. Deshalb kochen sie mit Herz,<br />
Verstand und mit ihren Händen.<br />
Martin Kraus<br />
Hotel Goldenes Rad<br />
Friedrichshafen<br />
S. 24<br />
Josef Ermler<br />
Landhotel Hirschen<br />
Ostrach<br />
S. 15<br />
Romanshorn<br />
33<br />
Ralf Felder<br />
Restaurant Felders<br />
Friedrichshafen<br />
S. 12<br />
Michael Gürgen<br />
Schloss Montfort<br />
Langenargen, S. 10<br />
Egon Michael Durach<br />
Hotel Kleber Post<br />
Bad Saulgau<br />
S. 8<br />
Josef Bösch<br />
Gasthof Adler<br />
Bad Waldsee<br />
S. 6<br />
Peter Schöllhorn<br />
Hotel Restaurant Hirsch<br />
Langenargen, S. 16<br />
Marcello Cortegiani<br />
Ristorante Da Nico<br />
Kressbronn, S. 19<br />
Andreas Völker<br />
Bodensee-Hotel Sonnenhof<br />
Kressbronn, S. 27<br />
Harald Weber<br />
Schlosshotel Wasserburg<br />
1<br />
Ravensburg<br />
Wasserburg<br />
S. 18<br />
30 32<br />
Willy Zach<br />
Torrgel<br />
Röthis<br />
S. 14<br />
Achim Schoch<br />
Restaurant Waldhorn<br />
Ravensburg, S. 5<br />
Berthold Schmiedinger<br />
Restaurant Grüner Baum<br />
Bad Waldsee<br />
S. 22<br />
Artur Frick-Renz<br />
Gasthof Zum Hirsch<br />
Neukirch-Goppertsweiler<br />
S. 20<br />
Anton Lanz<br />
Gourmet Restaurant Lanz<br />
Hergensweiler, S. 28<br />
Thomas Kraus<br />
Schachener Hof<br />
Lindau, S. 7<br />
Isny<br />
im Allgäu<br />
13<br />
Helmut Benner<br />
Romantik Restaurant Altes Gericht<br />
A14 Sulz, S. 26<br />
Dornbirn<br />
96<br />
Auch das kleinste Gericht unserer Köche braucht<br />
viele Handgriffe, denn wer kochen will, muss die<br />
Lebensmittel frisch verarbeiten; wer regional kochen<br />
will, muss das Gemüse des Bauern aus der<br />
Nachbarschaft selbst putzen und schnippeln; und<br />
wer nach seinem eigenen Geschmack servieren<br />
will, muss selbst Hand anlegen bei Vorbereitung,<br />
Zubereitung und Anrichten.<br />
Wir haben uns in den Küchen unserer Mitglieder<br />
der Köche in <strong>Oberschwaben</strong> und am <strong>Obersee</strong> umgesehen. Wir standen<br />
den Köchen während ihrer Handarbeiten im Weg, wir haben ihnen zugeschaut,<br />
was sie alles von Hand bauen, formen und zusammensetzen.<br />
Unterm Strich steht fest: Ohne traditionelles<br />
Kochhandwerk keine moderne<br />
Kochkunst. Deshalb ein Hoch<br />
auf das altbewährte Kochhandwerk<br />
klassischer Köche - und auf unsere<br />
Südland-Köche - das Beste, was die<br />
Region zu bieten hat.<br />
Mit schmackhaften und<br />
verführerischen Grüßen<br />
Erich Schütz und Njoschi Weber<br />
Vorwort<br />
Achten Sie auf unser Zeichen – und kehren Sie gut ein<br />
Wir präsentieren die Köche auch im Inter<strong>net</strong>, klicken Sie rein: www.<strong>suedland</strong>.<strong>net</strong><br />
Die „Südland Köche <strong>Obersee</strong>, <strong>Oberschwaben</strong>, <strong>Rheintal</strong>“ sind Mitglieder der über<br />
130 Köche zählenden Südland-Köche-Gilde von Freiburg bis Oberstdorf.<br />
Die „Südland-Köche“ werden ausgewählt und betreut von der Fachagentur<br />
für Gastronomie und Hotellerie „Die Redaktion“, Überlingen, www.dieredaktion.<strong>net</strong><br />
Südland · WIR SIND GENUSS ·<br />
. U<br />
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3
4<br />
D I E E D A K T I O N<br />
Erich Schütz<br />
Chefredakteur ViSdP<br />
Produktionsleitung<br />
Njoschi Weber<br />
Anzeigenmarketing<br />
Martina Schütz, Uwe Gericke<br />
Herausgeber: Die Redaktion Public Affairs & Media<br />
Wilhelm-Beck-Str. 14 · 88662 Überlingen · Tel. 07551/948730<br />
Fax 07551/948930 · info@dieredaktion.<strong>net</strong> · www.dieredaktion.<strong>net</strong><br />
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Breisgau Markgräfl erland<br />
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Konstanz - Untersee - Hegau<br />
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Wilhelm-Beck Str. 14<br />
88662 Überlingen
Die Hüter des Waldhorn-<br />
Geschmacks<br />
Achim Schoch ist ein moderner, weltoffener Koch, trotzdem achtet er streng auf die<br />
Waldhorn-Tradition. „Das ist kein Widerspruch, im Gegenteil, das habe ich ja gerade bei<br />
Albert Bouley gelernt“, sagt er, „cross-over mit dem Blick auf alles was schmeckt, das ist<br />
die Waldhorn-Küche!“ Achim Schoch kocht seit sieben Jahren in der Küche des renommierten<br />
„Waldhorn“. Er ist ein Koch nach Bouleys Geschmack. Albert Bouley will ihn zu<br />
seinem Nachfolger aufbauen.<br />
Die Waldhorn-Küche zählt mit zum Feinsten,<br />
was der Süden der Republik den Feinschmeckern<br />
bietet. Der Patron Albert Bouley glänzte<br />
35 Jahre mit dem begehrten Michelin-Stern.<br />
Seine Fangemeinde sagt: „Noch immer kocht<br />
er auf Sterneniveau.“ Das ist auch die Latte, die<br />
sich Achim Schoch gesetzt hat. Stolz verweist<br />
er auf andere Kritiker. Gerade testeten die<br />
Gault Millau–Kritiker die Küche und zeich<strong>net</strong>en<br />
sie mit 18 von 20 möglichen Punkten aus.<br />
Achim Schoch darf einen Teil dieses Erfolgs<br />
auch seinem Konto zurechnen. Als Souschef<br />
führt er Bouleys-Brigade. „Wir haben einen extrem<br />
guten Ruf, den wollen wir halten“, sagt<br />
Schoch und fügt hinzu, „und weiter ausbauen!“<br />
Albert Bouley hört ihn sprechen und nickt<br />
gefällig. Es bleibt dabei: Wer in Ravensburg<br />
klassisch, gehoben schlemmen will, muss ins<br />
„Waldhorn“. Albert Bouley stellt die Weichen<br />
in seiner Küche. Er setzt als Garant für eine<br />
standesgemäße Zukunft auf Achim Schoch.<br />
Der Mann hat die schwäbische, bodenständige<br />
Küche im Hohenlohischen erlernt, war danach<br />
bei Sternekoch Vinzent Klink in der Stuttgarter<br />
Wielandshöhe und kochte nun sieben Jahre<br />
lang neben Albert Bouley als Sous-Chef. Kein<br />
Wunder, dass Schoch heute den weiten Spagat<br />
zwischen ausgezeich<strong>net</strong>er, bodenständiger<br />
Albert Bouley I Achim Schoch I Romantik Hotel Waldhorn I Ravensburg<br />
Schwabenküche; gehobener, französischer<br />
Haute Cuisine und exotischer, asiatischer Küchenkunst<br />
beherrscht. „Bis ich ins „Waldhorn“<br />
kam, kannte ich die asiatische Küche nur vom<br />
Chinesen um die Ecke und seiner Sojasauce“,<br />
erinnert sich Schoch an seine ersten Wochen<br />
bei Albert Bouley, „da erst gingen mir die<br />
Augen auf, mit welchen raffinierten Gewürzmischungen<br />
die Thais oder Kambodschaner<br />
ihre Grundprodukte zu kitzeln wissen.“ Heute<br />
kocht Schoch ebenso überzeugt grenzenlos,<br />
wie Albert Bouley. Schoch ist für alle schmackhaften<br />
Richtungen offen. Gerade schwärmte<br />
ihm ein Gast von einer Palmsuppe vor, die er in<br />
Afrika gegessen hatte. „Bei seinem nächsten<br />
Besuch habe ich ihn damit überrascht“, freut<br />
sich Schoch. Seine internationalen Gewürze<br />
besorgt er sich mit Albert Bouley über Foodhunter<br />
Ralf Bos. Dieser beliefert die noblen<br />
Küchen Deutschlands. „Mit Kochbananen,<br />
Kokosmilch, Curry, Hühnchen, Limonenblätter<br />
und einem Geflügelfond hatten wir die Palmsuppe<br />
verfeinert. – Der Gast war baff!“<br />
Solche Küchengeschichten stehen in der<br />
Waldhorn-Tradition. Bouley weiß: Schoch ist<br />
ein Überzeugungstäter. Kochen ist seine Leidenschaft.<br />
Bouley und Schoch: Zwei Hüter des<br />
Waldhorn-Geschmacks.<br />
Romantik Hotel Waldhorn<br />
Gastgeber Familie Bouley<br />
Küchenchef Albert Bouley<br />
Marienplatz 15<br />
D-88212 Ravensburg<br />
Tel. +49 (0) 751 / 36120<br />
www.waldhorn.de<br />
Küchen-Öffnungszeiten<br />
Waldhorn: Mittwoch bis Samstag von 12 bis 14 Uhr und<br />
von 18 bis 22 Uhr<br />
Rebleutehaus: Montag bis Samstag 12 bis 14 Uhr und<br />
von 18 bis 22 Uhr<br />
Haus, Hof und Garten<br />
Das Restaurant im „Waldhorn“ gehört nicht nur für Gourmets<br />
zum Pflichtprogramm eines Ravensburg-Besuchs.<br />
Hier zeigt sich der Reichtum und die Tradition des oberschwäbischen<br />
Bürgertums. Auch das „Rebleutehaus“<br />
reiht sich in die Sehenswürdigkeiten der Stadt ein: Denkmalschützer<br />
betrachten seine Ausstattung als wertvolles<br />
Zeugnis spätgotischer Innenarchitektur und als Beleg für<br />
die historische Bedeutung der Rebleutezunft.<br />
Auszeichnungen<br />
Michelin 1 Besteck, Gault Millau 18 Punkte/3 Hauben,<br />
Feinschmecker 3,5 F, Varta 3 Diamanten,<br />
Gusto 7 Pfannen, Schlemmer Atlas 2,5 Bestecke,<br />
Bertelsmann 4 Hauben<br />
Für Gourmets ein Vergnügen<br />
Die Krönung ist ohne Zweifel das Waldhorn-<br />
Gourmet-Menü, dazu die Waldhorn Classics<br />
oder «Gateway to Asia». Feinschmecker können<br />
sich auf der exklusiven Karte verlieren: St.<br />
Petersfisch in Soja-Honig-Marinade mit Ingwer-Sherry-Jakobsmuschel<br />
auf Orange-Bleichsellerie<br />
- schon beim Lesen läuft dem Gourmet<br />
das Wasser im Mund zusammen. Oder: Lammkoteletts<br />
in Curry-Koriandersaat-Marinade<br />
gebraten auf Chili-Cheshew-Böhnchen, Frühlingszwiebeln<br />
und Röstini.<br />
Achim Schoch beweist längst, dass er als würdiger<br />
Nachfolger in der Waldhorn-Küche für<br />
Albert Bouley gehandelt wird. Ravensburger<br />
Gourmets pilgern zu den Beiden, wohin sonst?<br />
Einsteiger testen zunächst das Rebleutehaus –<br />
bevor sie beim nächsten Besuch dann doch in<br />
das legendäre Restaurant wechseln, staunen<br />
und genießen.<br />
Tournedos „Rossini“ Nouvelle – Rinderfilet mit Trüffelhaube<br />
und Entenleberpraline mit Pfifferlingsauce,<br />
hausgemachte Chutney und knusprige Polenta<br />
5
Alexander Bösch I Hotel Gasthaus Adler I Bad Waldsee-Gaisbeuren<br />
Handwerk aus einer Hand<br />
Die Stammgäste bemerken die Veränderungen kaum. Behutsam geht Alexander Bösch<br />
ans Werk. Die Teller werden etwas zeitgemäßer angerichtet, und der Klassiker Reh wird<br />
auch mal als Dreierlei angeboten: Etwas saftiges Ragout, ein Medaillon vom Rücken und<br />
dazu noch eine Rehleberpraline. Feinschmecker registrieren den neuen Wind. Es hat sich<br />
herumgesprochen. Alexander Bösch lüftet das Gefieder des elterlichen Traditionshauses<br />
„Adler“ in Gaisbeuren.<br />
„Eigentlich steht der Adler bestens da“, sagt<br />
Alexander Bösch, „meine Eltern haben das Hotel<br />
und Restaurant in den vergangenen 25 Jahren<br />
wieder aufgebaut und bestens geführt, wir<br />
haben viele Stammgäste, ihnen allen gefällt das<br />
Angebot wie es ist.“ Alexander Bösch ist wahrlich<br />
kein Schaumschläger, im Gegenteil, der<br />
Mann ist ein Kind der Region, er schätzt das<br />
traditionelle Erbe. Er war schon Jägersmann,<br />
bevor er Gaisbeuren verließ, um sein Diplom als<br />
Betriebswirt für Tourismus zu erwerben und als<br />
Hotelmanager in Irland und Baden-Baden zu<br />
arbeiten. Jetzt backt er mit seiner Frau Nicole<br />
wieder zurück in Gaisbeuren kleinere Brötchen<br />
„Das sehe ich nicht so, unsere Familientradition<br />
lebt damit weiter und unsere Gäste haben zu<br />
uns, gerade als Wirt und Hotelier, eine ganz besonders<br />
enge Beziehung.“ Die beiden wissen,<br />
welche Herausforderungen auf sie warten.<br />
In der Küche will Alexander Bösch weiterhin<br />
mit der bisherigen Küchenchefin Petra Rundel<br />
zusammenarbeiten. Petra Rundel hat die ersten<br />
kleineren Veränderungen mit gesunder<br />
Neugier und Freude aufgenommen. „Unsere<br />
Küche lebt!“, lacht sie und richtet mit ihrem<br />
neuen Chef eine Wildschweinsülze an. Selbstverständlich<br />
ist die Sülze hausgemacht, jahreszeitlich<br />
passend mit Pfifferlingen verfeinert.<br />
6<br />
„Das ist reine Handarbeit“, sagt Alexander<br />
Bösch, „wir geben das Werk nicht aus der<br />
Hand, vom Erlegen des Wildschweins bis zum<br />
Service am Gast.“<br />
Kunstvoll gestalten die beiden den Teller. Neben<br />
die Sülze stellen sie einen Degustationslöffel<br />
mit einer feinen, säuerlichen Kräutervinaigrette,<br />
dazu einen dunkelgrünen Salat.<br />
Alexander Bösch krönt das Werk farblich perfekt<br />
mit einer hellblauen Borretschblüte und<br />
einer grellgelben Kapuzinerkresse. „Passt farblich,<br />
aber viel wichtiger ist der Geschmack! Wir<br />
verarbeiten die Kräuter und Blüten, die jahreszeitlich<br />
in unserem Garten erntereif sind.“ Dass<br />
die Kombinationen optisch und geschmacklich<br />
immer stimmen, das weiß er.<br />
Der Teller gleicht einem Kunstwerk. Doch<br />
Bösch winkt bescheiden ab: „Das ist Handwerk“,<br />
und dann hört man doch seinen Stolz<br />
heraus und er wiederholt: „Alles aus einer<br />
Hand gemacht. Wir wissen genau, was auf<br />
dem Teller liegt, wie die Sülze aufgebaut ist,<br />
bis zum letzten Kräuterblättchen im Salat.“<br />
Die Adler-Küche ist eine Frische-Küche, ohne<br />
fragliche Zusatzstoffe. Das war und ist die Adler-Kunst,<br />
die die Gäste schätzen.<br />
Hotel Gasthaus Adler<br />
Gastgeber Nicole und Alexander Bösch<br />
Küchenchefin Petra Rundel<br />
Bundesstraße 15<br />
D-88339 Bad Waldsee/Gaisbeuren<br />
Tel. +49 (0)7524 / 998-0<br />
www.hotel-gasthaus-adler.de<br />
Küchen-Öffnungszeiten<br />
Freitag bis Mittwoch 11.30 bis 14 Uhr<br />
und 18 bis 21.30 Uhr, nachmittags kleine Speisekarte<br />
Ruhetag Donnerstag<br />
Haus, Hof und Garten<br />
Anzahl Zimmer 31<br />
Keine Sorge. Das Hotel und Restaurant steht zwar an der<br />
Bundesstraße, doch wer eintritt hat diese auch schon vergessen.<br />
Die alte Gaststube schenkt mit viel Holz und Kachelofen<br />
ein heimeliges Gefühl. Im Biergarten, hinter dem<br />
Haus, fühlt sich der Gast, geschützt vor Sonnenstrahlen<br />
unter großen Bäumen, wie im Paradies.<br />
Auszeichnungen<br />
Michelin Empfehlung,<br />
Varta 1 Diamant<br />
Rehleber und Rehleber-Spätzle<br />
Wo gibt es so was? Im „Adler“ steht die unter<br />
Feinschmeckern begehrte Rehleber auf der<br />
Speiskarte, wie anderswo ein Wiener Schnitzel.<br />
Selbst die Leberspätzle in der Wildkraftbrühe<br />
sind mit der edlen Rehleber verfeinert.<br />
Wild hat im „Adler“ Tradition und das wird so<br />
bleiben. Alexander Bösch steht in der Reihenfolge<br />
der Adler-Wirte seinen Mann. Er geht auf<br />
die Pirsch und erlegt im eigenen Revier Rehe<br />
und Wildschweine. Der Vorteil für die Gäste:<br />
Die Bösch-Jäger kennen das Wild vom Anschlag,<br />
brechen es auf und zerlegen es selbst.<br />
Nur deshalb können sie ihre Gäste mit der,<br />
sonst nur dem Jäger vorbehaltenen, Rehleber<br />
verwöhnen.<br />
Aber die Küche kann auch anders. Natürlich<br />
Klassiker, wie Zwiebelrostbraten oder Rehragout,<br />
aber auch ein Taboulé mit Minze und<br />
Limettensaft zum marinierten Lammfilet, oder<br />
Graupenrisotto zum Saiblingsfilet auf der Haut<br />
gebraten.<br />
Man sollte sich überraschen lassen was Alexander<br />
Bösch noch im Schilde führt.<br />
Wildschweinsülze mit Kräutervinaigrette und<br />
Blattsalat, dazu gibt es knusprige Bratkartoffeln
Wenn die Farben harmonieren<br />
schmeckt auch das Gericht!<br />
Thomas Kraus lässt sich bei der Zusammenstellung seiner Gerichte stark von Farben<br />
inspirieren. In Ruhe bereitet er seine Saucen und Zutaten vor. „Dabei weiß ich schon im<br />
Voraus, wie danach alles zusammen harmonieren wird“, zeigt er sich geschmackssicher.<br />
Doch wie der Teller optisch aussehen wird, das ergibt sich bei ihm erst im Finish. Wenn<br />
man ihm dabei zusieht, wie geschmackvoll er jeden Teller drapiert, meldet sich schnell<br />
die Vorfreude auf das Mahl.<br />
„Freilich, das Auge isst mit“, gibt es für Thomas<br />
Kraus keinen Zweifel. Dabei sieht er einen<br />
Zusammenhang zwischen den natürlichen<br />
Lebensmittelfarben, die der Küche saisonal<br />
vorgegeben werden, und dem Verlangen der<br />
Gäste nach Farbe: Im Frühling steht Feinschmeckern<br />
der Sinn nach dem ersten, zarten Grün,<br />
wie dem seiner Bärlauchsaucen; im Sommer<br />
nach bunten Farben, wie seinem eben kreierten<br />
Fischterrinen Arrangement; im Herbst nach<br />
gedecktem Ocker, wie in seinen Kürbisgerichten<br />
und im Winter nach dunklen Gewürzen im<br />
Rotkraut oder Holundersauce zu Wild. „Das<br />
Spiel der Farben bestimmt unser Wohlbefinden“,<br />
hat Kraus als Koch längst erkannt.<br />
Diese Farbzusammenstellungen verlangen<br />
ohne Zweifel künstlerische Grundlagen. „Vielleicht<br />
die Kunst das Handwerk zu beherrschen“,<br />
wehrt Thomas Kraus den Vergleich<br />
mit Kunstmalern ab, doch die künstlerische<br />
Gestaltung seiner Teller ist nicht von der Hand<br />
zu weisen. Mit grüner Frankfurter Sauce, gelbgrüner<br />
Dillsenfsauce und weißer Yoghurtsauce<br />
serviert er seinen gestalteten Fischterrinenteller.<br />
„Aber der Geschmack bestimmt in erster<br />
Linie die farbliche Zusammenstellung“, beharrt<br />
er.<br />
Auf der anderen Seite weiß er auch: „Meist<br />
passt zusammen, was zusammen wächst!“<br />
Eine Erkenntnis, die der Mann als langjähriger<br />
Koch gewonnen hat. Zu seiner sommerlichen<br />
Fischterrine drapiert er ein Potpourri von grünem<br />
Wildsalat, darauf legt er eine hellblaue<br />
Borretschblüte mit einer zart rosa schimmernden<br />
Basilikumblüte. „Alles Sommergenüsse<br />
aus einem Garten“, bestätigen die Zutaten<br />
seine Theorie.<br />
Wer die raffiniert gestaltete Fischterrine bestellt,<br />
wird schnell die perfekte Harmonie auf<br />
dem bunten Sommerteller erfassen. Am Gaumen<br />
schmeckt die blaue Borretschblüte leicht<br />
nach Gurke, die Basilikumblüte schmeckt nussig<br />
und die grünen Salatblätter nach frischem<br />
Sommer. Dazu der frische Geschmack der<br />
Fischterrine, ebenfalls mit Sommergemüse und<br />
Estragon verfeinert. Mit der bunten Paprikatrikolore<br />
zaubert Kraus den kulinarischen Sommer<br />
auf einen Teller!<br />
Selbst die hellrötliche Farbe der Seeforelle<br />
toppt er mit einem dunkelroten Sockeye–<br />
Lachs, frischer kanadischer Wildlachs, optisch<br />
ein Ausrufezeichen. „Beißen sie hinein“, ist<br />
sich Thomas Kraus sicher: „Was optisch passt<br />
harmoniert am Gaumen erst recht!“<br />
Thomas Kraus I Hotel Schachener Hof I Lindau<br />
Hotel Schachener Hof<br />
Gastgeber Thomas W. und Brigitte Kraus<br />
Küchenchef Thomas W. Kraus<br />
Schachener Straße 76<br />
D-88131 Lindau am Bodensee<br />
Tel. +49 (0)8382 / 3116<br />
www.schachenerhof-lindau.de<br />
Küchen-Öffnungszeiten<br />
Donnerstag bis Dienstag ab 18 Uhr geöff<strong>net</strong><br />
Sonn- und Feiertag ab 12 Uhr<br />
Ruhetag Dienstag und Mittwoch<br />
Haus, Hof und Garten<br />
10 Zimmer<br />
Freilich ist die Insel die gute Stube der Lindauer. Doch das<br />
Esszimmer sollte man in der Schachener Straße suchen.<br />
Ein bisschen versteckt, idyllisch hinter Sträuchern und<br />
Blumen, steht der „Schachener Hof“ unspektakulär in der<br />
zweiten Reihe. Doch wer hier sitzt, fühlt sich als Gourmet<br />
schnell in der ersten Reihe.<br />
Dazu der freundliche Charme der Patronin Brigitte Kraus<br />
und ihre perfekte Weinempfehlung – da hört man schon<br />
bald im Weinglas den Wellenschlag des nur wenige Meter<br />
entfernten Sees.<br />
Auszeichnungen<br />
Michelin 1 Bib Gourmand, Gault Millau 14 Punkte /<br />
2 Hauben, Vartaführer 2 Diamanten / Tipp Küche,<br />
Gusto 6 Pfannen, Schlemmer Atlas 2 + Bestecke<br />
So wünscht man sich seinen Koch<br />
Thomas Kraus ist ein Koch, wie man ihn sich als<br />
Feinschmecker wünscht. Seine Speisekarte ist<br />
gespickt mit internationalen Gourmethappen,<br />
und doch serviert er das Meiste bodenständig<br />
und mit frischen Lebensmitteln aus der Region.<br />
„Ja, da bin ich schon ein Klassiker“, gibt er unumwunden<br />
zu, wenn er auch mal ein geeistes<br />
Gazpacho oder Jakobsmuscheln mit Schwarzwurst<br />
auf Kohlrabi als Vorspeise anbietet, oder<br />
zum Hauptgang Steinbutt im Bouillabaissesud<br />
oder Loup de mer an Safransauce. Grundsolide<br />
stehen auf seiner Karte auch schwäbisch-bayrische<br />
Spezialitäten, wie Felchen und Egli mit<br />
Zitronenbutter, gesch<strong>net</strong>zelter oberschwäbischer<br />
Truthahn mit Salbeibeig<strong>net</strong>s, Maishühnchenbrust<br />
auf Seeböhnchen mit Garnele oder<br />
ein Lammnüsschen in Rotweinsauce mit Böhnchen.<br />
Unser Tipp: Werfen Sie einen Blick auf die<br />
Dessert-Karte. Kraus weiß Naschkatzen zu verführen…<br />
Terrine von der Seeforelle und Paprikatrikolore<br />
7
Egon Michael Durach I Hotel Kleber Post I Bad Saulgau<br />
Einzigartig – da gibt es nichts<br />
von der Stange<br />
„Unsere Ravioli gefüllt mit Süßkartoffeln, oder das perfekt gegarte Landhuhn mit Garnelen<br />
– das alles gibt es so nur bei uns“, ist sich Egon Michael Durach sicher, „das gibt<br />
es nirgends zu kaufen, das machen wir alles selbst, vom Schälen der Kartoffeln, über<br />
die Pasta für die Ravioli bis zum Verfeinern der Füllung mit Ingwer und Zitronengras.“<br />
Zwölf Köche hat Durach dafür im Einsatz, ein hoher Preis. Doch er sagt: „Zuerst kommt<br />
der Geschmack, dann die Kalkulation.“<br />
Landhuhn mit Garnelen – darauf muss man<br />
erst kommen. Aber der Küchenchef der „Kleber<br />
Post“ winkt ab: „Helles Fleisch vom Huhn<br />
oder Kalb mit Fisch, das passt, das schmeckt<br />
man doch schon, wenn man daran denkt.“ –<br />
Dann schmunzelt er und schiebt bescheiden<br />
nach: „Ist doch nichts Neues, denken sie an<br />
Vitello Tonnato.“<br />
Dabei serviert Durach das Landhuhn auf Wokgemüse,<br />
Curryschaum und edlen Tiefseegarnelen.<br />
„Das ist das erste Gebot: 1-A-Qualität.“<br />
Am liebsten kocht er mit Lebensmitteln aus der<br />
Region, von Züchtern und Gärtner geliefert,<br />
die er kennt. „Da weiß ich was ich habe“, sagt<br />
er und verfeinert die regionalen Produkte meist<br />
mit Gourmethappen aus anderen Ländern.<br />
Am Morgen wurden Kürbisse geliefert, jetzt<br />
bereitet die Küche den Kürbis fachgerecht zu,<br />
es gilt den typischen feinen Kürbis-Geschmack<br />
heraus zu kitzeln. Ein Gemüsecouscous soll die<br />
Suppe verfeinern. Ingwer, Knoblauch, Curry,<br />
Tom Ka Paste zählen zu den Gewürzen, die<br />
den Geschmack der Suppe abrunden. Danach<br />
serviert er den Teller mit einer gebratenen Jakobsmuschel<br />
als Krönung.<br />
„Das zweite Gebot ist die perfekte Garzeit“,<br />
sagt Durach. Vor allem Fleisch gart er heute<br />
gerne im schonenden Sous-vide-Verfahren.<br />
8<br />
„Zuviel Hitze schadet guten Lebensmitteln“,<br />
schärft er seinen Köchen immer wieder ein.<br />
Die Küche der „Kleber Post“ zählt zu den<br />
Kaderschmieden des traditionellen Köche-<br />
Handwerks. „Regionale Küche ist das eine,<br />
aber ohne klassische, französische Kochkunst<br />
schmeckt auch der oberschwäbische Feldhase<br />
nicht“, sagt Durach, der schon als Küchenchef<br />
in der Sommerresidenz des französischen Präsidenten<br />
im Relais du Chauteau in Rambouillet,<br />
südlich von Versailles, kochte.<br />
Gerade hat Alexander Weint, einer seiner<br />
Nachwuchsköche, die deutsche Meisterschaft<br />
der Köche gewonnen. Mit ihm richtet er ein<br />
Lachsforellenfielt an. Denn das ist Durachs drittes<br />
Gebot: „Verführerisch perfekt anrichten.“<br />
Über jedem Teller, der die Küche der „Kleber<br />
Post“ verlässt, schwebt ein „made by Durach“.<br />
„Jeder Teller muss ganz individuell nach<br />
unserer Küche schmecken“, fordert er, „eine<br />
Kartoffelravioli ist nicht einfach eine Kartoffelravioli.<br />
Wir stimmen jede Füllung ab. Zum Süßkartoffelmousse<br />
gehört auch ein Drittel normale<br />
Kartoffel, wegen der Stärke, Chili schenkt<br />
Schärfe und Ingwer und Zitronengras einen<br />
Hauch Asia. Diese Zusammensetzung ist unsere,<br />
sie ist einmalig, das gibt es nicht zu kaufen,<br />
da muss man schon selbst Hand anlegen.“<br />
Hotel Kleber Post<br />
Gastgeber Christine und Egon-Michael Durach<br />
Küchenchef Egon-Michael Durach<br />
Poststraße 1<br />
D-88348 Bad Saulgau<br />
Tel. +49 (0)7581 / 5010<br />
www.kleberpost.de<br />
Küchen-Öffnungszeiten<br />
täglich 11 bis 14 Uhr und 18 bis 22 Uhr<br />
Haus, Hof und Garten<br />
Anzahl Zimmer 57<br />
Für jeden Hotel-Architekten sollte ein Besuch in der heutigen<br />
„Kleber Post“ Pflicht sein. Helle, klare Linien, offen<br />
gestaltet und doch ruhige Zonen und versteckte Plauschecken,<br />
dazu ein idyllischer Garten in neu angelegtem Ambiente.<br />
Das alles passt und gefällt. Genauso perfekt, wie<br />
die Teller, die serviert werden, die ebenfalls Tradition und<br />
Moderne vermählen.<br />
Auszeichnungen<br />
Michelin Bib Gourmand,<br />
Feinschmecker 2,5 F,<br />
Varta 3 Diamanten,<br />
Gusto 5 Pfannen,<br />
Schlemmer Atlas 1 Besteck<br />
Schmackhafte Aha-Überraschung<br />
Der Mann ist Koch, immer, auch im Urlaub.<br />
„Gerade im Liegestuhl fallen mir die besten<br />
Gerichte ein“, schmunzelt Egon Michael Durach.<br />
Alle sechs Wochen legt er eine völlig<br />
neue Karte vor. Dabei präsentiert er schwäbische<br />
Traditionsgerichte auf seine avantgardistische<br />
Art. Mit neuen Kombinationen und<br />
neuen Techniken schafft er für seine Gäste<br />
völlig neue Geschmackserlebnisse: Die traditionelle<br />
Erbsensuppe wird zum Schaum mit<br />
Brunnenkresse und Flusskrebsen, die heimische<br />
Lachsforelle aus Wagenhausen serviert er<br />
mit Ingwergurke und Kaviar oder den schwäbischen<br />
Lammrücken mit Zucchini-Carpaccio,<br />
Schmortomaten und Basilikumpesto.<br />
Durach will keine Langeweile auf dem Teller.<br />
Er will seine Gäste mit schmackhaften Freuden<br />
überraschen. Er kocht noch immer gerne,<br />
komponiert seine Gerichte und will, dass auch<br />
die Gäste seine Freude als Koch schmecken.<br />
„Kochen ist ja kein Selbstzweck“, sagt er, „ich<br />
wünsche den Gästen eine schmackhafte Aha-<br />
Überraschung.“<br />
Kürbisschaumsuppe mit Gemüsecouscous und<br />
Jakobsmuschel
Lachsforelle aus Wagenhausen<br />
mit Erbsenpüree und Süßkartoffelraviloli<br />
Einkaufsliste, für sechs Personen<br />
Erbsenpüree:<br />
50 g Butter<br />
20 g Schalotten<br />
400 g Erbsen<br />
4 Basilikum Blätter, Estragon<br />
50 ml Sahne<br />
Salz, Pfeffer<br />
Lachsforelle:<br />
6 Lachsforellenfilets<br />
1 TL Meersalz<br />
40 g Butter<br />
1 Zitrone<br />
Dill<br />
Süßkartoffelravioli:<br />
300 g Kartoffeln<br />
900 g Süßkartoffeln<br />
60 g Kartoffelstärke<br />
3 Eigelb<br />
1 Knoblauchzehe<br />
½ TL Kreuzkümmel<br />
2 EL Sesamöl<br />
Salz, Pfeffer<br />
30 g Ingwer<br />
Nudelteig<br />
30<br />
ZUBEREITUNGSZEIT IN MINUTEN<br />
Ruck-Zuck serviert - Zubereitungszeit 30 Minuten<br />
Tipp von Küchenchef Egon Michael Durach<br />
Erbsenpüree: Butter und Schalotten bei 90 Grad 2 min in den Thermo-Mixbehälter geben. Die<br />
Erbsen zugeben und das Ganze für weitere 6 min auf Stufe eins erhitzen. Sahne und die Kräuter<br />
und Gewürze beigeben und das Ganze auf Stufe 6 ca. 20 Sekunden pürieren und mit den Lachsforellenravioli<br />
und dem Forellenfilet servieren.<br />
Lachsforelle: Die Lachsfilets mit einer Zange oder Pinzette sorgfältig von Gräten befreien und<br />
enthäuten. Die Filets mit Salz und Zitronenabrieb würzen und mit gehacktem Dill bestreuen. Die<br />
Filets in Folie rund einwickeln und bei 80 Grad ca. 10 min in den vorgeheizten Backofen geben.<br />
Der Fisch sollte leicht glänzen und es darf kein Eiweiß ausdringen. Nun die Filets auspacken mit<br />
warmer Butter bepinseln und an Erbsenpüree servieren.<br />
Süßkartoffelravioli: Die geschälten Kartoffeln und die Süßkartoffeln in ca. 2 cm große Würfel<br />
schneiden und mit Sesamöl und Salz würzen. Die Würfel auf ein Backblech geben und bei 160°C<br />
ca. 35 min. im Ofen ausbacken. Nun die Würfel durch eine Kartoffelpresse drücken und das Ganze<br />
mit Salz, Pfeffer, Kreuzkümmel, Knoblauch und Ingwer würzen.<br />
Die Eigelbe und die Kartoffelstärke unter die Masse rühren und die Süßkartoffelfüllung auf den<br />
ausgerollten Nudelteig in kleine Häufchen verteilen und zu Ravioli formen. Diese in leicht köchelndem<br />
Salzwasser ca. 6 min ziehen lassen.<br />
9
Michael Gürgen I Schloss Montfort I Langenargen<br />
Ein ganz normaler Tag in der Schlossküche<br />
Wie soll das gehen? Im Spiegelsaal des „Schloss Montfort“ ist eine Gesellschaft mit 150 Personen angemeldet, im Konzertsaal gleichzeitig<br />
80 Personen einer Hochzeitsfeier. Dazu hat die Küche für die eine Gesellschaft ein 4-Gang-Menü zu servieren, für die andere<br />
ein 3-Gang-Buffet. Für Michael Gürgen ein Tag wie viele, für die Gäste ein ganz besonderer Festtag, der nicht getrübt werden darf.<br />
Draußen, über dem historischen „Schloss Montfort“ lacht die Sonne, in der Küche des Schlosses arbeiten den ganzen Tag über sieben<br />
Köche, konzentriert. Ab 19 Uhr wird serviert, pünktlich.<br />
10 Uhr Die Küchenbrigade rückt an. Michael Gürgen hat im Vorfeld<br />
für den Einkauf gesorgt. Manche Zutaten werden frisch angeliefert,<br />
das Gemüse holt der Chef aus dem Kühlhaus.<br />
11 Uhr Die Vorbereitungen für die verschiedenen Gänge laufen<br />
schon auf Hochtouren. Michael Gürgen will auch für hundert Gäste<br />
kochen wie für einen. Dafür richtet er mit seiner Brigade alles frisch<br />
an, Tiefkühlkost gibt es nicht. Jede Kartoffel wird in der Schlossküche<br />
selbst geschält, Salat frisch geputzt. Pawlina Trenkowa schnippelt<br />
die Karotten, die später zum Kalbsrücken serviert werden.<br />
10<br />
Schloss Montfort Langenargen<br />
Gastgeber Michael Gürgen<br />
Chefkoch Michael Gürgen<br />
Untere Seestraße 3<br />
D-88085 Langenargen<br />
Tel. +49 (0) 7543/912712<br />
www.vemax-gastro.de<br />
Küchen-Öffnungszeiten<br />
Von Mitte April bis Mitte Oktober<br />
täglich von 14 bis 22 Uhr.<br />
ganzjährig: Sonntagsbrunch ab 10 Uhr, Banketts und<br />
Gesellschaften nach Voranmeldung<br />
Haus, Hof und Garten<br />
Das weiß jeder Geschichtslehrer: Der Adel hatte die<br />
schönsten Plätze am See eingenommen. Der heutige Besucher<br />
des „Schloss Montfort“ darf die fürstliche Tradition<br />
fortsetzen, er darf in edelsten und historischen Räumen<br />
Platz nehmen, und wird zu allem hin noch so verwöhnt,<br />
wie einst die legendären Schlemmer-Herren von Montfort.<br />
Dazu laden zusätzlich direkt an der Kaimauer 150 Sitzplätze<br />
auf der weitläufigen Aussichtsterrasse mit Blick auf See<br />
und Alpenpanorama.<br />
12 Uhr Georg Hakzer, der Küchenchef<br />
brät den frischen Kalbsrücken<br />
vor, später wird er im Niedrigtemperaturbereich<br />
auf den Punkt gegart<br />
und à la minute serviert.<br />
13 Uhr Die Kaltspeisen<br />
Entenmousse mit Portweingelee,<br />
Rehterrine<br />
oder gebeizter Lachs<br />
werden zusammengestellt.<br />
André Berkäs dekoriert<br />
die verführerischen<br />
Platten.
Michael Gürgens Küchenbrigade kocht für 200 Gäste<br />
exquisit wie für einen – Wichtig ist: Alles frisch!<br />
14 Uhr Michael Gürgen bespricht mit seinem<br />
Küchenchef Georg Hakzer den kulinarischen<br />
Fahrplan. Wichtig ist: Zwischen der Hochzeitssuppe<br />
im Konzertsaal und dem Rinderfilet am<br />
Stück gebraten mit Rotweinjus im Spiegelsaal<br />
müssen die Bohnen im Speckmantel in die<br />
Pfanne.<br />
15 Uhr Gemeinsam wird das Obst geschält<br />
und geschnippelt. Pawlina Trenkowa hilft Georg<br />
und Georg (Vater und Sohn) Hakzer.<br />
16 Uhr Die Patisserie serviert zum Schluss,<br />
muss aber zwischendurch angerichtet werden.<br />
Das Limonenquarkmousse oder die weiße<br />
Mousse au Chocolat müssen durchziehen können.<br />
Vatzlav Sladek bestäubt seine Werke mit<br />
Kakao, dann werden sie kühl gestellt.<br />
17 Uhr Die Speisesäle werden nobel eingedeckt.<br />
Bianca Herter leitet am Abend den Service.<br />
Bis zu 20 Kellnerinnen und Kellner unterstehen<br />
ihrem Kommando.<br />
18 Uhr In der Servierküche werden die Bachsaiblinge<br />
auf der Haut gebraten und zum Blattsalat<br />
angerichtet.<br />
19 Uhr Der Chef, Michael Gürgen, legt letzte<br />
Hand an, die Vorspeisen werden aufgefahren,<br />
wie erwartet à la minute!<br />
Am nächsten Tag Zitat aus dem Gästebuch:<br />
Ich kann das Team vom Schloss Montfort nur empfehlen. Wir wohnen derzeit im Ausland und<br />
unsere Gäste kamen aus der ganzen Welt (USA, UK, Indien, Japan, Nigeria, …), reisen z.T. viel und<br />
haben dementsprechende Erwartungen bzw. Erfahrungen. Wir waren selbst ganz begeistert von<br />
unserem Fest und haben außerdem – unaufgefordert – sehr viel ganz positives Feedback bekommen,<br />
vom ausgezeich<strong>net</strong>en Essen über den unglaublich zuvorkommenden und <strong>net</strong>ten Service bis<br />
zum Ambiente haben es alle enorm genossen und riesig viel Spaß gehabt. Ich kann das Schloss<br />
Montfort für solche Feiern nur wärmstens empfehlen, ihr werdet es nicht bereuen. Wir werden uns<br />
auf jeden Fall ein Leben lang richtig froh und glücklich an diesen Tag erinnern.<br />
(Siehe: www.qype.com › ... › Restaurant › Deutsche Restaurants 6 Erfahrungsberichte)<br />
11
Ralf Felder I Felders K 42 I Friedrichshafen<br />
„Dafür kochen wir:<br />
Schmackofaz!“<br />
Gutes Essen, in lässiger Umgebung, leger serviert. Ralf Felder kocht nach Lust und Laune<br />
und er will, dass alles was er serviert schmeckt. Dafür bricht er manche Konventionen,<br />
führt Gourmet-Happen aus allen Teilen der Welt zusammen und kocht doch bodenständig.<br />
Felder kocht in der ersten Reihe am See. An der Promenade würden auch Hamburger<br />
und Grillwürste laufen, doch er hat Ehrgeiz und nennt als Begründung ein Wort:<br />
„Schmackofatz.“<br />
Im Sommer wird „Felders K 42“ am Mittag oft<br />
von Touristen überrannt. Doch der Küchenchef<br />
bleibt cool. „Gerade dann zeigt sich die<br />
Leistungsfähigkeit einer Küche“, sagt er und<br />
fordert auch während der Stoßzeiten perfekt<br />
angerichtete Teller. „Wir achten schon bei der<br />
Zusammenstellung der Speisekarte auf die<br />
Möglichkeit, jedes Gericht optimal zuzubereiten.“<br />
Freilich wäre in den Sommermonaten<br />
sein Restaurant auch mit Hamburger und Grillwurst<br />
gut besetzt. Doch Felder schüttelt energisch<br />
den Kopf. „Das ist nicht unser Ansinnen,<br />
dafür bin ich nicht Koch!“<br />
Mit Clemens Burkharth hat Felder sich eine<br />
junge Nachwuchskraft zur Seite gestellt, die<br />
in einem noblen 2-Sterne-Restaurant in Wien<br />
in der Lehre war und heute an der Zeppelin-<br />
University den Betriebswirt baut. Wer das<br />
K 42 besucht, kann durch eine Glasscheibe<br />
den beiden in der Küche beim Kochen zusehen.<br />
„Wir haben nichts zu verbergen“, sagt<br />
der Küchenchef. Wenn Bruder Klaus noch mit<br />
von der Partie ist, sieht man die drei manchmal<br />
im Rhythmus von Pink-Floyd Zwiebeln schneiden.<br />
„Kochen macht Spaß!“, sagt Felder nach<br />
über 20 Jahren in den verschiedensten Küchen.<br />
„In welchem Beruf kann man sich sonst<br />
so kreativ austoben?“<br />
12<br />
Clemens Burkharth schäumt eine Buttermilch<br />
auf, verfeinert die geschlagene Molke mit<br />
Estragon und Zitronensaft und bindet sie mit<br />
Semmelbröseln. Die Buttermilchmolke wird<br />
danach mit zwei Scheiben Zanderfilet in die<br />
Röhre geschoben, dazu steht auf der Speisekarte:<br />
„Blunzen“. Felder lacht, die beiden<br />
verstehen sich. Ralf Felder liebt die österreichische<br />
Küche: „Schwarzwurst“, übersetzt<br />
er und schiebt das Brät in die Pfanne. Später<br />
wird die Blutwurst auf ein Bratkartoffelrondell<br />
mit Frühlingszwiebeln und glasierten Apfelscheiben<br />
gesetzt. „Das Zusammenspiel der<br />
säuerlichen und süßlichen Aromen mit der<br />
gebratenen Schwarzwurst ist ein Hammer“,<br />
versprechen die beiden.<br />
„Alles Handarbeit“, sagt Felder, „und einfach<br />
Spaß an unserem Handwerk.“ Von Kunstwerk<br />
will er nicht reden. Trotzdem denkt er auch<br />
optisch und rührt eine rötliche Paprikasauce<br />
an, dazu auch noch eine gelbe. Warum? „Es<br />
ist Sommer, da will man bunte, frohe Farben<br />
sehen“, lächelt er kurz und meint dann sehr<br />
ernst: „Weil’s halt schmeckt. Dieser Kontrast.<br />
Das frische Zanderfilet, die krosse Buttermolke,<br />
die herzhafte Blunzen, die säuerlichen Apfelschnitze<br />
in den rösten Kartoffelscheiben und<br />
die süßliche Sauce – einfach Schmackofaz!“<br />
Felders K 42<br />
Gastgeber Ralf Felder<br />
Küchenchef Ralf Felder<br />
Karlstrasse 42<br />
D-88045 Friedrichshafen<br />
Tel. +49 (0)7541 / 391 955<br />
www.felders-restaurant.de<br />
Küchen-Öffnungszeiten<br />
täglich 9 bis 1 Uhr<br />
Okt.-Apr. Sonntag von 9.30 bis 18 Uhr<br />
Mai-Sept. Sonntag von 9.30 bis 1 Uhr<br />
Haus, Hof und Garten<br />
Die Häfler Promenade hat sich gemausert. Dank Felders<br />
Restaurant auch für Feinschmecker. Das Interieur ist<br />
modern: Man kann leger in Lounge-Sesseln schlemmen,<br />
an Bartischen oder auch an eingedeckten Restaurant-<br />
Tischen.<br />
Dank großflächiger Fenster ist man den Kapitänen der<br />
Weißen Flotte nah, auf der Terrasse neben dem alten Ladekran<br />
wird’s nie langweilig.<br />
Bunt und vielfältig<br />
Das Restaurant „Felders K 42“ ist in das Friedrichshafener<br />
Medienhaus an der Promenade<br />
integriert. Diese kulturelle Einrichtung wirbt<br />
damit: „In unserem Haus erwartet Sie ein<br />
buntes und vielfältiges Angebot.“ - Das trifft<br />
auch auf die Speisekarte des agilen Kochs zu.<br />
Der Mann kennt die kulinarischen Welten und<br />
führt zusammen, was ihm schmeckt: Spaghetti<br />
mit Mango, Scampi und einer Estragonsauce,<br />
oder er füllt die selbstgemachten Ravioli<br />
mit Feigen, Pecorino und einem Gruß aus<br />
Österreich: geröstete Marillen. Aber er kann<br />
auch ganz traditionell: Tafelspitz mit selbstgemachter<br />
Meerrettich-Kren, Gaisburger Marsch<br />
oder hausgemachter frischer Pichelsteiner Eintopf.<br />
Überhaupt Eintöpfe, eine Leidenschaft<br />
Felders. Im Winter vergeht fast keine Woche<br />
ohne irgendwelche Eintopfvarianten. Dafür<br />
im Sommer: Frische Salate, Steaks, Fischvariationen<br />
oder zum Beispiel Wassermelone mit<br />
gegrilltem Schafskäse, Honig und Rosmarin<br />
oder vegetarische Paella mit Safranreis und viel<br />
frischem Gemüse.<br />
Zanderfilet unter Molkekruste mit Bratkartoffeln<br />
und Blunzen
Tagliata auf Rucolasalat<br />
Einkaufsliste, für vier Personen<br />
4 Steaks à 250 g<br />
(z. B. vom Allgäuer Weiderind)<br />
250 g Rucola<br />
1 Zitrone<br />
100 ml Olivenöl<br />
120 g Grana Padano Parmesan am Stück<br />
50 ml Balsamicoglace<br />
Meersalz, Pfeffer<br />
Ruck-Zuck serviert - Zubereitungszeit 30 Minuten<br />
Tipp von Küchenchef Ralf Felder<br />
Rumpsteak leicht salzen und pfeffern, auf beiden Seiten kurz anbraten und im Backofen bei 100<br />
Grad – stiller Hitze ca. 12 – 14 Minuten fertig ziehen lassen.<br />
Zwischenzeitlich Rucola waschen, Marinade aus Olivenöl, Zitrone, Salz und Pfeffer zubereiten, mit<br />
dem Rucola mischen und mittig auf einem Teller anrichten.<br />
Rumpsteak in circa 1 cm breite Streifen schneiden und auf dem Rucolabett anrichten. Feinstes<br />
Olivenöl und Parmesanspäne darüber geben. Mit Balsamicoglace garnieren. Dazu schmeckt am<br />
besten ofenfrisches Focaccia.<br />
30<br />
ZUBEREITUNGSZEIT IN MINUTEN
Willy Zach I Restaurant Torggel I Röthis (Vorarlberg)<br />
Mit solidem Handwerk zur<br />
Kunst des guten Geschmacks<br />
„Wir machen fast alles selbst!“ Willy Zach ist seit November 2011 Küchenchef im traditionsreichen<br />
„Restaurant Törggel“ in Röthis. Zach setzt auf das solide Handwerk des<br />
Kochens und entwickelt daraus seine Kunst des guten Geschmacks. Er arbeitet fast nur<br />
mit selbstgemachten Zutaten und verarbeitet diese äußerst schonend, um die Natürlichkeit<br />
der Aromen zu erhalten.<br />
Die Eigenproduktion beginnt schon beim Salz<br />
und setzt sich über die Öle bis zum Essig fort.<br />
Willy Zach verwendet nur Meersalz und verfeinert<br />
es mit Chili und Lavendel, Orange und Vanille.<br />
Auf der Grundlage von neutralem Rapsöl<br />
oder aromatischem Olivenöl stellt der Küchenchef<br />
sein Kaffee- oder Limonenöl ebenfalls<br />
selbst her. Essig zaubert er aus Heidelbeeren<br />
und Tomaten. Vergorene Früchte versetzt Zach<br />
mit Essigmutter. Und wo gibt es schon Konfitüre<br />
aus grünen Tomaten zum Weichkäse? „All<br />
das macht zwar viel Arbeit, aber es lohnt sich“,<br />
sagt der Küchenchef, „und ich mach’s gerne.“<br />
Das gilt auch für die zeitaufwendige Verarbeitung<br />
der Lebensmittel. Nicht nur Fleisch, auch<br />
Gemüse gart Willy Zach bei niederer Temperatur.<br />
So werden junge Karotten mit etwas<br />
Ingwer, Vanille und Olivenöl im Vakuumbeutel<br />
vier Stunden lang bei 60 Grad confiert. Ähnlich<br />
verfährt Zach auch mit Spargel: Etwas Spargelfond,<br />
Orange und Butter dazu. Und dann<br />
22 Minuten bei 68 Grad garen. Viele Zutaten<br />
kommen aus der Region. Auf der Saluva-Alpe<br />
im Laternser Tal haben die Schweine Auslauf,<br />
die Willy Zach für seinen Schinken verarbeitet.<br />
Das Fleisch wird gepökelt, geräuchert und getrock<strong>net</strong>.<br />
„Der Schinken reift vier Monate lang<br />
im Keller, ehe er auf den Tisch kommt.“<br />
14<br />
Zach liebt es einfache Dinge, wie eine Ochsenwade,<br />
in ein anspruchsvolles Gericht zu verwandeln.<br />
Bei 76 Grad wird das Fleisch 14 Stunden<br />
gegart, so wird es zart und bleibt saftig.<br />
„So etwas macht eben keiner zuhause“, weiß<br />
er, „und wir sehen, dass das der Gast unsere<br />
zartes Fleisch schätzt.“<br />
Die gute Zusammenarbeit mit dem Service<br />
liegt Zach am Herzen. Klassiker wie Beefsteak<br />
Tatar bereiten die Mitarbeiter dem Gast am<br />
Tisch zu und gehen bei Schärfe und Zutaten<br />
auf dessen spezielle Wünsche ein. „Das wertet<br />
auch die Arbeit des Service auf“, sagt der<br />
Küchenchef.<br />
Gelernt hat der gebürtige Steirer in Graz. Zumindest<br />
die „wichtige Basis fürs Kochen“, sagt<br />
er, „doch die ist für mich entscheidend“. In anspruchsvollen<br />
Häusern von Sölden und Oberlech<br />
konnte Willy Zach diese Qualitäten weiter<br />
ausbauen. „Ich glaube nicht, dass ich schon<br />
den Zenit erreicht habe“, formuliert er seinen<br />
Anspruch, „man kann sich immer noch weiter<br />
entwickeln.“<br />
Restaurant Torggel<br />
Gastgeber Franz Dex und Angelika Dex-Rauch<br />
Küchenchef Willy Zach<br />
Torkelweg 1<br />
A-6832 Röthis<br />
Tel. +43 (0)5522 / 44052<br />
www.torggel.at<br />
Küchen-Öffnungszeiten<br />
Mittwoch bis Sonntag 11 bis 14 Uhr und 18 bis 23 Uhr<br />
Ruhetag Montag und Dienstag (Im Juli und August auch<br />
Montag geöff<strong>net</strong>)<br />
Haus, Hof und Garten<br />
Der einladende Garten empfängt den Gast gleich hinter<br />
dem Tor. Lauschige Plätze unter Bäumen und Reben, ein<br />
gemütlicher Pavillon prägen die ungezwungene Atmosphäre.<br />
Dies setzt sich mit 70 bis 80 Sitzplätzen im geschichtsträchtigen<br />
Gebäude fort, dessen zentraler Raum<br />
von der riesigen alten Weinpresse aus dem Jahr 1674<br />
geprägt wird. Warme Gastlichkeit verbindet sich auch<br />
in den drei unterschiedlich großen Stuben mit schlichter<br />
Eleganz, stilvollen Accessoires und einigen modernen<br />
Blickfängen.<br />
Auszeichnungen<br />
Das Haus wird neu bewertet<br />
Hier lässt sich der Gast<br />
gerne überraschen<br />
Beim „Torggel“-Menü kann sich der Gast mit<br />
drei, vier und fünf Gängen von Küchenchef<br />
Willy Zach überraschen lassen. Besondere Vorlieben<br />
werden dabei nach Wunsch berücksichtigt.<br />
Wer à la carte isst, dem bieten schon die<br />
Vorspeisen eine bunte Palette von knackigen<br />
Salaten mit den hausgemachten Ölen über<br />
mediterranes Vitello tonnato und Rindercarpaccio<br />
mit Rucola-Pesto bis zum klassischen<br />
Beefsteak-Tatar. Unter den Hauptgerichten<br />
findet sich Bachsaibling mit Safran-Minze-Risotto<br />
und Limetten-Chili-Joghurt, Zander mit<br />
Artischocken oder Dorade auf Korianderlinsen.<br />
Herzhaften Fleischgenuss versprechen ein<br />
Filetsteak vom heimischen Rind auf Spargelragout,<br />
glacierte Leber vom Ländle-Kalb mit Vanille-Apfel<br />
oder ein „gebackenes Stubenküken<br />
mit knuspriger Petersilie im Körberl“.<br />
Weinproben mit Gastgeber und Sommelier<br />
Franz Dex oder Käseverkostungen bietet der<br />
„Torggel“ für Gruppen ebenfalls an<br />
Lable-Rouge-Lachs mit Schinken aus dem Laternser Tal
Exakt ausstechen, sauber<br />
füllen, blank schließen<br />
Josefs Ermlers hoher Anspruch beruht auf seinen regionalen Wurzeln und seiner eigenen<br />
Kreativität. Diese kulinarische Symbiose schätzen viele Stammgäste. Dabei sind<br />
dem Ehepaar Ermler die Wünsche der Gäste und die persönliche Nähe gleichermaßen<br />
wichtig. In der vierten Generation betreiben Josef und Cordula Ermler den „Landgasthof<br />
Hirsch“ in Ostrach.<br />
„Es hat sich schon vieles geändert seit meiner<br />
eigenen Lehre. Mehr Fingerfertigkeit und Detailkenntnis<br />
sind heute erforderlich, um den<br />
eigenen Ansprüchen und den Erwartungen<br />
der Gäste gerecht zu werden.“ Bei unserem<br />
Besuch demonstriert Josef Ermler die Herstellung<br />
seiner hausgemachten „Fischmaultäschle“.<br />
Wenn der dünne Teig und die feine Farce<br />
vorbereitet sind, bedarf es noch einiger geübter<br />
Handgriffe: Eine runde Platte ausstechen,<br />
mit der Spritztülle die Fischfüllung draufsetzen<br />
und dann zum Halbrund schließen. Kurz pochieren<br />
und etwas anbraten – und fertig ist die<br />
Teigwarenvariante zum Anrichten mit einem<br />
leichten Hummersößle. Im eigenen Garten<br />
wachsen mehr frische Kräuter denn je. „Es<br />
ist schön, wenn die verschiedenen Aromen<br />
in die Nase steigen“, sagt Ermler und inhaliert<br />
tief. Doch welche Kräuter verfeinern welche<br />
Lebensmittel? Besonders spannend sind für<br />
Josef Ermler Kombinationen mit verschiedenen<br />
Komponenten, deren Charakter erhalten<br />
bleibt, die im Wechselspiel miteinander eine<br />
neue Geschmackserfahrung ermöglichen.<br />
Solch eine „Symbiose der Aromen“ ist es für<br />
den Küchenchef, wenn sein frisch zusammengestelltes<br />
Fischmousse und der selbstgemachte<br />
Teig seiner Maultasche aufeinander treffen.<br />
„In Ostrach muss es keine Seezunge sein, zumal<br />
es frischen Saibling gibt“, ist Josef Ermlers<br />
Bekenntnis zur Region. Dessen Filet schonend<br />
gegart auf einem feinen „Asia-Gemüse“ –<br />
natürlich auch aus der Region, aber asiatisch<br />
zubereitet - ist ein Heimat-Genuss mit einem<br />
Hauch Exotik.<br />
Zwar führen nicht alle Wege nach Ostrach.<br />
Doch wer den Weg ins „Landhotel Hirsch“ einmal<br />
gefunden hat, der kommt mit Sicherheit<br />
wieder. Denn es ist dem Ehepaar Ermler ein Anliegen,<br />
mit neuen Ideen das kulinarische Interesse<br />
des Gastes zu wecken oder wach zu halten.<br />
Routine ist Josef Ermler ein Gräuel. Auch<br />
als erfahrener Koch entwickelt er sich weiter.<br />
Josef Ermler hat die Gastronomie und das Kochen<br />
im Blut. Betreibt er den „Hirsch“ doch<br />
schon in der vierten Generation. Und die<br />
fünfte steht schon bereit, um diese Tradition<br />
fortzusetzen. Sohn Johannes mit seiner Frau<br />
Eveline werden nach der gemeinsamen Station<br />
im mondänen Hotel Waldhaus in Sils-Maria<br />
(Schweiz) 2013 in die Heimat zurückkehren und<br />
die Geschichte des Landgasthofes weiter schreiben.<br />
Josef Ermler I Landgasthof Hirsch I Ostrach<br />
Landhotel Hirsch<br />
Gastgeber Familie Ermler<br />
Küchenchef Josef Ermler<br />
Hauptstraße 27<br />
D-88356 Ostrach<br />
Tel.+49 (0)7585 / 92490<br />
www.landhotel-hirsch.de<br />
Küchen-Öffnungszeiten<br />
11.30 bis 14 Uhr und 17.30 bis 21 Uhr<br />
Ruhetag Montag<br />
Haus, Hof und Garten<br />
16 Zimmer<br />
Stattlich und einladend steht das Landhotel inmitten von<br />
Ostrach. Die gute, alte Wirtsstube lässt jedem Freund der<br />
Landgasthöfe das Herz höher schlagen. Hier ist nichts aufgesetzt,<br />
nichts gekünstelt. Der Gastraum ist mit hölzernen<br />
Vertäfelungen ausgekleidet, so wie es in der guten alten<br />
Zeit üblich war. Im Garten, im Schatten der Dorfkirche,<br />
unter Eichen und Birken genießen die Gäste „hohenzollerische<br />
Landküche“ mit allen wohlschmeckenden Attributen.<br />
Auszeichnungen<br />
Michelin 1 Bib Gourmand, Feinschmecker 1 F, Gusto<br />
1 Besteck , Schlemmer Atlas 2 Bestecke, Varta 1 Diamant<br />
Hohenzollernmenü und badische Sößchen<br />
„Hohenzollernmenü“ und Wild aus den Wäldern<br />
des Hauses Württemberg sind ein Bekenntnis<br />
zur Region. Zu den Klassikern des<br />
Hirschwirts gehören das Herzogliche Rehböckle<br />
als feines Ragout mit Birnenschmelz, das<br />
Kalbsragout mit feinem badischen Müller-Thurgau-Sößle<br />
oder die Filetstreifen vom Staufer<br />
Landschwein im Honig-Soja-Sößle.<br />
In der Abteilung Fisch findet sich ein glasiertes<br />
Saiblingsfilet und Fischmaultäschle neben<br />
einem knusprigen Kretzerfilet in Kapern-Zitronen<br />
gebraten.<br />
Auch Vegetarier begegnen einer feinen Auswahl,<br />
die vom Kartoffelstrudel mit Saisongemüse<br />
und Kräutersößle über das gefüllte<br />
Pfannküchle mit feinem Gemüseragout bis zum<br />
geschmolzenen Risotto mit Pfifferlingen reicht.<br />
Eine große Auswahl und aromatische Kombinationen<br />
erwarten den Genießer auch bei den<br />
Menüs, wobei Küchenchef Josef Ermler auch<br />
bei den Einzelgerichten den individuellen Wünschen<br />
des Gastes gerne nachkommt.<br />
Saiblingsfilet auf Asia-Gemüse mit Kürbistäschle<br />
15
Peter Schöllhorn I Hotel Restaurant Hirsch I Langenargen-Oberdorf<br />
Wild auf Reh im Hirsch<br />
Heute müsste der „Hirsch“ in Oberdorf Reh heißen. „Im Umkreis von 50 Kilometern wird<br />
Reh nirgendwo so schmackhaft serviert, wie im „Hirsch“!“, schwören Stammgäste. Der<br />
Küchenchef Peter Schöllhorn schmunzelt: „Schade dass Rehe nur einen Rücken haben.“<br />
Denn Schöllhorns Jäger kommen mit ihrer Quote kaum nach, und anderes Wild will er<br />
nicht. Da sucht er lieber nach anderen Zubereitungsformen, damit die Gäste neben dem<br />
legendären Rehrücken auch andere Reh-Delikatessen genießen können.<br />
„Das ist das Schöne an unserem Beruf“, sagt<br />
Peter Schöllhorn, „wir dürfen probieren und<br />
tüfteln und immer neue Kreationen schaffen.“<br />
Heimische Jäger liefern das Wild frisch in<br />
Oberdorf ab. Küchenchef Schöllhorn bereitet<br />
Rücken, Keule, Bug und Hals zu. Seine Küche<br />
ist bekannt für zart-rosa gebratene Medaillons<br />
von Rehrücken oder –keule, Rehragout aber<br />
auch für Reh-Saltimbocca, Rehcarpaccio oder<br />
Wildröllchen. Dafür greift Peter Schöllhorn<br />
in das Repertoire der raffinierten asiatischen<br />
Kochkunst und richtet einen Frühlingsrollenteig<br />
an, füllt diesen mit Rehfleischgehacktem,<br />
das er mit Curry, Soja, Ingwer und Koriander<br />
würzt. Mit Gemüsestreifen verfeinert er<br />
seine Wildrolle, die kross serviert wird.<br />
Sein derzeitiger Favorit ist der hausgeräucherte<br />
Rehschinken. „Ich wollte schon längst eine<br />
eigene Räucherkammer, das ist ideal für Fisch,<br />
aber eben auch für Reh.“ Für den Rehschinken<br />
schneidet Schöllhorn das magere Fleisch aus<br />
der Keule und beizt es 14 Tage in einer selbst<br />
angesetzten Lake. Die Lake verfeinert er mit<br />
typischen Schinkengewürzen wie Wachholder,<br />
Nelken und etwas Knoblauch, aber auch mit<br />
Orangen- und Zitronenschale. „Das macht den<br />
Geschmack frischer und runder“, weiß er zu<br />
berichten. Danach hängt er das Rehfleisch in<br />
seinen eigenen Rauch. Dafür feuert der agile<br />
Küchenchef seine kleine Räucherkammer 14<br />
Tage lang ein. „Mit reinem Buchensägemehl<br />
16<br />
bei 15 bis 25 Grad.“ Dafür muss er seine kleine<br />
Räucherkammer manchmal herunterkühlen,<br />
denn der Rehschinken würde bei höheren<br />
Temperaturen an Geschmack verlieren. Eine<br />
Sisyphusarbeit, die aber Peter Schöllhorn nicht<br />
schreckt. Im Gegenteil, man sieht ihm dabei<br />
seine Freude an. „Wenn ich daran denke, wie<br />
gut der Schinken meinen Gästen schmeckt,<br />
dann mache ich es doppelt so gerne.“<br />
Sechs Wochen kümmert sich Peter Schöllhorn<br />
um seinen Rehschinken. Nach Lake und Rauchkammer<br />
muss sich das zarte Fleisch erholen.<br />
In einem Kühlhaus bei einem Grad plus darf<br />
es mindestens zehn Tage ruhen. „Dann ist der<br />
Rehschinken perfekt!“, garantiert er.<br />
Liebevoll tranchiert Peter Schöllhorn hauchdünne<br />
Scheiben. Mit einer Gabel reicht er eine<br />
Rehschinken-Scheibe seine Frau Yvonne. Sie<br />
liebt den leckeren Happen. Vor acht Jahren<br />
haben die beiden den „Hirsch“ übernommen.<br />
Heut zählt das Haus für Feinschmecker zu den<br />
beliebtesten Hotels am See.<br />
Trotz der Seenähe werden die Rehgerichte von<br />
den Stammgästen als besondere Spezialität der<br />
Küche gepriesen. Deshalb achtet auch Peter<br />
Schöllhorn auf 1-A-Qualität. Nur echtes Wild<br />
aus heimischen Wäldern kommt ihm in seine<br />
Küche. „Das ist einfach ehrlich“, schwärmt er,<br />
„ehrlich aufgewachsen, ganz natürlich“ und<br />
im „Hirsch“ sind die Gäste wild auf Reh.<br />
Hotel Restaurant Hirsch<br />
Gastgeber Yvonne und Peter Schöllhorn<br />
Küchenchef Peter Schöllhorn<br />
Ortsstraße 1<br />
D-88085 Langenargen/Oberdorf<br />
Tel. +49 (0)7543 / 93030<br />
www.hotel-hirsch-bodensee.de<br />
Küchen-Öffnungszeiten<br />
17.30 bis 21 Uhr<br />
Ruhetag Montag und Dienstag.<br />
Haus, Hof und Garten<br />
Anzahl der Zimmer 25<br />
Junge Wirtepaare wie die Schöllhorns braucht das Land!<br />
In wenigen Jahren haben die beiden aus dem elterlichen<br />
Gasthof einen modernen Hotelbetrieb gezaubert. Peter<br />
Schöllhorn sorgt für eine traditionelle, ausgezeich<strong>net</strong>e<br />
Küche, seine Frau Yvonne für modernes Flair. Man sitzt im<br />
Stammhaus mit Kachelofen, oder im hellen Nebenraum<br />
mit seinem südländischen Charme.<br />
Die Terrassen sind großzügig angelegt und locken mit<br />
bequemen und zeitgemäßen Lounge-Korbsesseln. Man<br />
sitzt ungezwungen, inmitten eines bäuerlichen Ortskern.<br />
Noch ein Insidertipp!<br />
Die großen Gourmet-Kritiker scheinen den<br />
kleinen Ort Oberdorf noch nicht zu kennen.<br />
Kein Wunder, zählt der Küchenchef des<br />
„Hirsch“, Peter Schöllhorn, doch eher zu den<br />
bescheidenen seiner Zunft. Statt großer Worte<br />
kocht er lieber. Er verlässt sich dabei auf<br />
seine Produkt-Auswahl, bezieht alle seine Lebensmittel<br />
am liebsten aus der Region, wie<br />
vom Bio-Bauern aus Oberdorf, Pilze aus dem<br />
Vorarlberg oder Fisch aus dem Bodensee. Tiefkühlkost<br />
ist seine Sache nicht. „Regional bekomme<br />
ich die frischesten Lebensmittel und<br />
die schmecken immer! Im Rhythmus der Natur<br />
den eigenen Charakter den Lebensmitteln<br />
lassen, ist Schöllhorns Philosophie, deshalb ist<br />
er bekannt für sein Gemüse mit Biss, gewürzt<br />
mit frischen Kräutern, sanft gegartes Wild und<br />
sorgfältig gegrillte Felchen.<br />
Seine Frau Yvonne hat sich zu einer kenntnisreichen<br />
Weinnase entwickelt und zu seinen<br />
Gerichten den Weinkeller ausgebaut. Sie weiß<br />
den passenden Wein zu empfehlen. Jeder<br />
Tropfen wird verkostet und sorgfältig ausgewählt,<br />
bevor er in den Keller kommt, um im<br />
richtigen Moment als idealer Essensbegleiter<br />
seine Seele preiszugeben.<br />
...bei der Schupfnudel Zubereitung
Rehrücken mit Schupfnudeln<br />
Einkaufsliste, für sechs Personen<br />
1 kg mehlige Kartoffeln<br />
2 Eier<br />
200 g Mehl<br />
Rapsöl<br />
Petersilie, gehackt<br />
Salz, Pfeffer<br />
Muskat<br />
Butterschmalz<br />
30<br />
ZUBEREITUNGSZEIT IN MINUTEN<br />
Ruck-Zuck serviert - Zubereitungszeit 30 Minuten<br />
Tipp von Küchenchef Peter Schöllhorn<br />
Kartoffeln am Vortag kochen.<br />
Die geschälten Kartoffeln durch eine Kartoffelpresse drücken. Mit Salz, Pfeffer & Muskat würzen.<br />
Die Eier und die gehackte Petersilie untermischen. Dann das Mehl einarbeiten und den Teig in<br />
lange Würste aufteilen. Mit einer Teigkarte schneiden und mit den Händen formen (siehe Foto).<br />
Schupfnudeln in kochendes Salzwasser geben. Sobald die Schupfnudeln oben schwimmen, aus<br />
dem Topf nehmen und auf ein mit Rapsöl geöltes Blech geben, immer wieder durchschütteln.<br />
Zum Schluss die Schupfnudeln in Butterschmalz von allen Seiten goldgelb anbraten.<br />
Sehr gut passen die Schupfnudeln zu Rehrücken und Steinpilzen.
Harald Weber & Michael Pawlitschko I Schlosshotel Wasserburg I Wasserburg<br />
„…dann ist er Kunsthandwerker!”<br />
Die Beiden sind vor drei Jahren an einem der schönsten Plätze des Sees angetreten, um<br />
zu beweisen, dass eine täglich gut besuchte Terrasse die Qualität der Küche nicht schmälern<br />
muss. „Im Gegenteil“, sagt Harald Weber, „jeder Gast ist zusätzlicher Ansporn für<br />
uns.“ Und sein Küchenchef Michael Pawlitschko schmunzelt: „Man muss nur früh aufstehen.“<br />
Jeden Morgen ab acht Uhr steht er in der Küche, damit es schmeckt.<br />
Michael Pawlitschko ist ein bescheidener Mann.<br />
Als Koch sieht er sich als Handwerker, mehr<br />
nicht. Dabei zählt er ohne Zweifel zu den kreativsten<br />
Köchen am See. Er serviert zwischendurch<br />
keck das Filet einer Bachforelle, als würde<br />
er den italienischen Kalbsfilet-Klassiker Saltimbocca<br />
braten, dabei montiert er Parmaschinken<br />
und ein Salbeiblatt auf den Fisch. Mal formt er<br />
aus dem Filet der Lachsforelle ein Pannacotta,<br />
oder er macht ein Crème brûlée mit Ziegenkäse.<br />
Auch die Idee Saiblingsfilet in seinen<br />
geliebten Strudelteig einzupacken, zeugt von<br />
der Schaffenskraft des österreichischen Kochs<br />
am bayrischen Bodenseeufer. Trocken fügt er<br />
in seinem steirischen Akzent hinzu: „Fisch und<br />
Apfel, das ist nichts Neues, das gibt‘s in jedem<br />
Gasthaus zum Matjes.“<br />
„Das ist keine Kunst“, wehrt er zu viele Komplimente<br />
zu seiner kreativen Küche ab, „das ist<br />
unser Handwerk!“ Ohne ausgefallene Kreationen<br />
würde Pawlitschko sein Beruf wohl wenig<br />
Freude machen. Um in Ruhe zu tüfteln und zu<br />
probieren steht der Küchenchef des „Schlosshotel“<br />
jeden Morgen ab acht Uhr in seiner Küche.<br />
„Ich weiß sowieso nicht, wie manche Kollegen<br />
um zwölf Uhr etwas ausgefallenes frisch<br />
servieren wollen, wenn sie erst um zehn den<br />
Herd einschalten.“<br />
18<br />
Und Michael Pawlitschko fordert auch ausreichend<br />
Zeit, um seine Gerichte anzurichten. Jeder<br />
Teller, der den Pass verlässt, muss nach seinen<br />
Maßstäben stimmig sein. „Der Teller muss<br />
verführen, man muss ihn schon mit den Augen<br />
verschlingen wollen“, sagt er und malt um das<br />
Saiblingsfilet im Strudelteig ein farblich abgestimmtes<br />
Gesamtbild. Um das helle Filet sind<br />
bunte Gemüse und Apfelstücke drapiert. Für<br />
die leichte Schärfe hat er an die Apfelstücke<br />
etwas Ingwer gegeben. Die süße Brombeere<br />
soll den Geschmack kontrastieren, daneben<br />
setzt der Küchenchef eine hellrote Orangenpelargonie<br />
und dunkelrote, säuerliche Johannisbeeren.<br />
„Das erzeugt ein ganz besonderes<br />
Geschmackspiel am Gaumen des Gastes“, ist<br />
er überzeugt.<br />
Harald Weber, ebenfalls ausgebildeter Koch<br />
und heute der Hotelier des noblen „Schlosshotel“,<br />
lässt seinen Küchenchef in seinem Reich<br />
längst gewähren. „Ja“, sagt er nachdenklich<br />
und beschaut den eben zusammengestellten<br />
Teller mit dem Seesaibling im Apfelstrudelteig:<br />
„Wenn er unbedingt nur Handwerker sein will,<br />
dann ist er eben in meinen Augen ein Kunsthandwerker!“<br />
Schlosshotel Wasserburg<br />
Gastgeber An<strong>net</strong> und Harald Weber<br />
Küchenchef Michael Pawlitschko<br />
Halbinselstraße 78<br />
D-88142 Wasserburg/Bodensee<br />
Tel. +49 (0)8382 / 2733 30-0<br />
www.schloss-hotel-wasserburg.de<br />
Küchen-Öffnungszeiten<br />
täglich von 11.30 bis 22 Uhr<br />
Haus, Hof und Garten<br />
15 Zimmer<br />
Auch ein Würstelstand würde hier Umsätze schaffen.<br />
Welch ein Glück für Feinschmecker, dass Harald Weber<br />
ein Gourmet ist. Er will auch an diesem Ort, wohl einem<br />
der schönsten Plätze am Bodensee, seine Gäste verwöhnen.<br />
Früher saßen hier nur Adlige. Jetzt dürfen die Gäste<br />
des „Schlosshotel“ in der ersten Reihe Platz nehmen. Im<br />
Schatten des Schlossturms und des Walnussbaums fühlt<br />
man sich der noblen Klasse schon sehr nahe. Hier kann<br />
man den Wellenschlag des Sees und den Seewein gleichzeitig<br />
genießen.<br />
Auszeichnungen<br />
Michelin Empfehlung<br />
Wo man den See riecht und schmeckt<br />
Hotelier und Küchenmeister Harald Weber und<br />
sein Küchenchef Michael Pawlitschko wollen<br />
ihren Gästen die Region schmackhaft servieren.<br />
Direkt am bayrischen Bodensee gibt es in<br />
erster Linie viel Bodenseefisch und natürlich<br />
auch bayrische Schmankerl. Die beiden wissen<br />
was sie dem historischen Schloss schuldig sind.<br />
Sie haben eine raffinierte Standardkarte formuliert<br />
und schreiben täglich aktuell eine Tageskarte.<br />
„Absolut fangfrischen Fisch bekommen<br />
wir vom Bodenseefischer Klaus Schmid geliefert,<br />
der wird bei uns sofort frisch verarbeitet<br />
und auf die Karte gesetzt.“<br />
Sechs Köche arbeiten in der Küche. Jede Kartoffel<br />
wird selbst geschält. „Dafür haben wir<br />
wertvolle Küchenhilfen“, sagt der Küchenchef<br />
Pawlitschko. „Fertigprodukte schmecken<br />
nicht!“ - „Auf lange Sicht rech<strong>net</strong> sich dies<br />
auch nicht“, bleibt Harald Weber sich treu. Und<br />
beide sind sich einig: „Wir wollen dass unsere<br />
Gäste die Lebensqualität des Sees schmecken.“<br />
Apfelstrudel von Seesaibling
„Cucina siciliana è la migliore!“<br />
Was für eine Vielfalt! Die italienische Küche bietet die verschiedensten Rezepte aus dem<br />
nördlichen Trentino bis in das südliche Sizilien. „Cucina siciliana è la migliore!“, sagt<br />
Marcello Cortegiani, der neue Küchenchef im „Da Nico”. Klar, dass er als Sizilianer die<br />
Küche seiner Heimat favorisiert. Und tatsächlich, seit er die italienische Küchenbrigade<br />
in Kressbronn führt, sind die Speisen herzhafter und intensiver. „Das liegt an unseren<br />
vielen Gewürzen und Kräutern in Sizilien”, sagt er und gibt eine ganze Handvoll Basilikumblätter<br />
in die Tomatensauce.<br />
Mario Raletto ist als Capo Cameriere im „Da<br />
Nico” der Garant für gleichbleibende Qualität<br />
und italienische Gastfreundschaft. Er selbst<br />
kommt aus Ampulien, dem südlichen Festland<br />
des Stiefels. Seit 15 Jahren leitet er „den Italiener“<br />
in Kressbronn. Für seine Stammgäste ist<br />
er längst zu ihrem Amico geworden. Sie nennen<br />
ihn den Pizza-König am Bodensee, aber<br />
Mario ist bescheiden und wehrt ab: „Der Titel<br />
des Pizzakönigs am Bodensee gehört Nico Tatavitto.“<br />
Er hat das Restaurant in Kressbronn<br />
vor fast 30 Jahren eröff<strong>net</strong>. „Alles was ich<br />
kann, habe ich bei ihm gelernt“, gibt er das<br />
Kompliment an seinen Lehrmeister weiter.<br />
Doch stolz legt er dann eine weitere Karte auf<br />
den Tisch: „Unsere Extra-Karte, Empfehlungen<br />
für den Abend“, erläutert er und verweist auf<br />
italienische Gerichte, zum Teil aus seiner Heimat<br />
Apulien: „Dorade im Backofen gegart“,<br />
empfiehlt er, „auf dünnen Kartoffelscheiben<br />
mit herzhaftem Oliven-Öl und feinsten, mediterranen<br />
Kräutern.“<br />
Marcello Cortegiani drapiert die Dorade heute<br />
hochkant auf den Teller. Dazu serviert er eine<br />
Paprikasauce, gegrillte Tomaten und Spinatblätter.<br />
Gemüse zählt in Italien zu den hochwertigsten<br />
Produkten der Küche. Gemüse vom<br />
Grill mit frischen Kräutern ist auch eines der<br />
typischen Antipasti. Eigenständig und vollauf<br />
genügend, wie auch Mozzarella Caprese, der<br />
berühmte Büffelkäse aus Kampanien mit frischen<br />
Basilikumblättern und reifen Tomaten<br />
und natürlich einem dunklen Olivenöl aus der<br />
Toskana.<br />
Marcello kocht seit seinem 16. Lebensjahr.<br />
„Koch ist mein Hobby“, sagt der gelernte Küchenchef.<br />
Er hat sein professionelles Fundament<br />
in der Scuola Alberghiere San Lorenzo<br />
bekommen. Danach tingelte er durch die verschiedensten<br />
Küchen, zuletzt war er im renommierten<br />
Edelitaliener „Boccaccio - cucina italiana“<br />
in Ulm. Die Leitung der Küchenbrigade hat<br />
ihn nach Kressbronn gelockt. Mario hatte ihn<br />
in Ulm besucht: „Das ist unser Mann“, sagt er,<br />
„wir wollen den Gästen italienische Küche bieten,<br />
also brauchen wir auch einen italienischen<br />
Küchenchef!“<br />
„Die besten Italienischen Köche kommen aus<br />
Sizilien“, sagt Marcello und er meint es ernst.<br />
Im Sommer hat sein Team viel zu tun, die Terrasse<br />
ist immer gut besetzt, aber im Winter will<br />
er die Pasta wieder selbst machen und auch<br />
jede Pesto. Trotzdem nimmt er sich auch heute<br />
die Zeit und drapiert seine Dorade à la Farfalle<br />
– übersetzt Schmetterling. Genauso sieht der<br />
Fisch danach auch aus.<br />
Marcello Cortegiani I Ristorante Da Nico I Kressbronn<br />
Ristorante Da Nico<br />
Gastgeber Mario Raletto<br />
Küchenchef Marcello Cortegiani<br />
Hauptstraße 33<br />
D-88079 Kressbronn<br />
Tel. +49 (0)7543 / 6416<br />
www.pizzeria-da-nico.de<br />
Küchen-Öffnungszeiten<br />
Dienstag bis Sonntag 11.30 bis 14.30 Uhr und<br />
17 bis 23 Uhr<br />
Ruhetag Montag<br />
Haus, Hof und Garten<br />
Vermutlich war es einmal ein stattliches Gasthaus, mit<br />
bürgerlicher Küche. Doch dann kam Nico und verwandelte<br />
die Wirtsstube in einen “Italiener”. Ohne viel<br />
SchnickSchnack wurde aus dem bürgerlichen Gasthaus<br />
eine Pizzeria Ristorante. Jetzt lodert in der Wirtsstube ein<br />
Feuer im Pizza-Steinofen und auf der Terrasse bestellen<br />
80 Gäste Pasta und Risotto.<br />
Weine des Monats<br />
Freilich, Bodenseeweine zählen für jeden Gourmet<br />
am See zu seinen Grundnahrungsmitteln.<br />
Aber der Gast im „Da Nico“ wäre ein Banause,<br />
würde er einen Spätburgunder bestellen.<br />
Doch Spätburgunder wird natürlich auch südlich<br />
des Gotthards angebaut. Nur dort heißt<br />
die Rebe Pinot Noir und sie schmeckt anders,<br />
ganz anders. Das ist der Spaß der Weintrinker.<br />
Italien zählt zu den wichtigsten europäischen<br />
Weinproduzenten. Jede der zwanzig Weinbauregionen<br />
des Landes hat ihre eigenständigen,<br />
typischen Weine. Im „Da Nico“ kann man viele<br />
von ihnen probieren. „Vini des Mese“ heißt<br />
die Weinreise durch das vielfältige Angebot.<br />
Eine extra Weinkarte, jeden Monat aufs Neue<br />
zusammengestellt, führt durch die Weinlandschaft<br />
Italiens. Dabei werden Flaschenweine<br />
wie Sonderangebote ausgezeich<strong>net</strong>. Man sollte<br />
die Chance nützen und sich einmal einen edlen<br />
Barolo aus dem Piemont oder einen dunkelroten,<br />
kräftigen Camelot aus Sizilien gönnen.<br />
So vielfältig schmeckt Italien…<br />
Dorade à la Farfalle<br />
19
Artur Frick-Renz I Gasthof zum Hirsch I Neukirch-Goppertsweiler<br />
„Kunst ist Optik und Geschmack“<br />
Artur Frick-Renz versteckt sich nicht hinter falscher Bescheidenheit. Gute Köche in der<br />
Tradition des französischen Großmeisters Auguste Escoffier sind für ihn ohne Zweifel<br />
Künstler. „Nicht nur ein Bild an der Wand kann Kunst sein, auch ein schmackhafter Teller<br />
mit einer Fülle bunter Aromen ist Kunst“, sagt er und fügt hinzu: „Wenn er richtig geil<br />
schmeckt!“<br />
Natürlich muss ein Künstler – ob Maler oder<br />
Koch – sein Handwerk beherrschen. „Aber<br />
Handwerker sind wir sowieso alle“, sagt der<br />
Küchenchef des „Gasthof zum Hirsch“ in Goppertsweiler<br />
und heftet seine Speisekarte in einen<br />
aufgemöbelten alten Fensterrahmen. „Ich<br />
habe schon mit zwölf Jahren geschweißt und<br />
auch Escoffier kommt aus einer Schlosserei.“<br />
Der französische Meisterkoch hat es Frick-Renz<br />
besonders angetan, vielleicht, weil er bei dem<br />
Drei-Sterne-Koch Paul Haeberlin im Elsass in<br />
der Lehre war. Gerade hat er erneut in dem<br />
Standardwerk „Guide Culinaire“ gelesen. Escoffier<br />
vereinfachte zu seiner Zeit die komplizierte<br />
Anrichteweise von Gerichten und machte<br />
sie leichter und verdaulicher. Der Mann ging<br />
seinen eigenen Weg.<br />
Vergleiche will Frick-Renz nicht zulassen.<br />
„Wer bin ich denn?“, winkt er ab. Und doch<br />
geht auch der Küchenchef im kleinen Flecken<br />
Goppertsweiler seine eigenen Wege. Er ist,<br />
wenn man seine Speisekarte liest, ein echter<br />
Querdenker. Wer sonst kommt auf die Idee<br />
und macht zu einem Seeteufel eine Schinkensalbeisauce?<br />
Seeteufel à la Saltimbocca – ist<br />
nicht neu. Doch Frick-Renz störte sich an den<br />
Zweiflern, die behaupteten der Parmaschinken<br />
20<br />
erschlage das Fischfilet. „Darum habe ich den<br />
Parmaschinken mitsamt dem Salbei zu einer<br />
Sauce montiert“, freut er sich, „und die Leute<br />
bestellen jetzt von der Sauce auch noch nach.“<br />
Sein kleiner Clou beweist: Arbeit und Handwerk<br />
darf der kreative Koch nicht scheuen.<br />
„Die Sauce macht G‘schäft“, gibt Frick-Renz<br />
unumwunden zu, aber die Reaktion der Gäste<br />
ist es wert. „Whow, that‘s great!“, schrieb ihm<br />
ein Feinschmecker ins Gästebuch.<br />
Gerade besuchte ihn ein Gast aus Hamburg,<br />
der vor einem Jahr im „Hirsch“ war. Er erinnerte<br />
sich an ein besonderes Gericht und wollte<br />
dies wieder. Er hatte damals ein Käsefondue à<br />
la Frick-Renz gegessen: Eine große Tomate ausgehöhlt,<br />
mit Mozzarella gefüllt und mit einem<br />
getoasteten Brot bedeckt. Das Arrangement<br />
hatte Frick-Renz mit Tomatenklein, Zwiebeln,<br />
Paprika, Zitronenzeste und Kümmel im Innern<br />
verfeinert und dann alles zusammen geröstet.<br />
„Das schmeckte sensationell gut“, hatte sich<br />
das Fondue bei dem Gast eingeprägt, seine Erkenntnis:<br />
„Das ist wahre, nachhaltige Küche!“<br />
Gasthof zum Hirsch<br />
Gastgeber Ulrike und Artur Frick-Renz<br />
Küchenchef Artur Frick-Renz<br />
Argenstraße 29<br />
D-88099 Neukirch-Goppertsweiler<br />
Tel. +49 (0)7528 / 1765<br />
www.gasthof-zum-hirsch.com<br />
Küchen-Öffnungszeiten<br />
Werktags ab 17 Uhr, Samstag und Sonntag 11.30<br />
bis 14 Uhr und ab 17 Uhr<br />
Ruhetag Dienstag<br />
Haus, Hof und Garten<br />
10 Zimmer 25 Betten<br />
Eine abgefahrene Idylle bietet der Gasthof an der Landstraße<br />
333 von Tettnang nach Wangen. Doch der Michelin<br />
zeich<strong>net</strong> den „Hirsch“ nicht umsonst mit gleich zwei<br />
Bestecken aus. Im „Hirsch“ kann man leger und lässig<br />
auf gehobenem Niveau schlemmen. Dazu lädt ein besonders<br />
idyllischer Garten mit einem großen Nussbaum ein.<br />
Auszeichnungen<br />
Michelin 2 Bestecke, Gault Millau 13 Punkte/1 Haube,<br />
Feinschmecker 1 F, Gusto 5 Pfannen,<br />
Schlemmer Atlas 1 Besteck, Varta Führer 1 Diamant<br />
Geschmacksexplosion<br />
Auf der Speisekarte lauern kulinarische Überraschungen.<br />
Langeweile herrscht in der Küche<br />
im „Hirsch“ wohl nie. Einfach ein Kartoffelpüree<br />
scheint Frick-Renz zu banal. Er bereitet es<br />
– je nach Saison - mit Steinpilzen zu und hebt<br />
eine frischgeschlagene Sahne darunter. „Dazu<br />
die Sauce der Ochsenbacken, das ist eine Geschmacksexplosion“,<br />
verspricht er, „diese Verbindung<br />
schmeckt nach solidem Handwerk<br />
und Kunstgenuss.“<br />
Man sollte die ständig wechselnde Speisekarte<br />
in Ruhe lesen. Die Küche macht es dem Gast<br />
leicht, Frick-Renz kocht alles frisch und sorgt<br />
so schon für eine Vorauswahl. Aber, man sollte<br />
unbedingt einen Blick auf die Dessert-Karte<br />
werfen, der Posten des Patissiers ist ein Steckenpferd<br />
des ehemaligen Konditors. Alle Sorbets<br />
macht er selbst. Unser Tipp: Creme brûlée<br />
mit Zwetschgensorbet. Es wird Ihnen in Erinnerung<br />
bleiben. Typisch nachhaltige Küche á<br />
la „Hirsch“…<br />
Geschmorte Ochsenbacken mit Kartoffelsteinpilzschaum
Tipp von Küchenchef Artur-Frick-Renz<br />
Marinierter Lachs mit Schalotten-Vinaigrette<br />
Einkaufsliste, für vier Personen<br />
400 g Lachsfilet<br />
3 Schalotten<br />
½ Zehe Knoblauch<br />
3 cl Noilly Prat<br />
5 cl Gemüsebrühe<br />
4 EL Gemüsewürfel<br />
2 EL Butter kalt<br />
Dill<br />
Salz und Pfeffer<br />
Zucker<br />
4 cl Weinessig<br />
10<br />
ZUBEREITUNGSZEIT IN MINUTEN<br />
Ruck-Zuck serviert - Zubereitungszeit 10 Minuten<br />
Die rohe Lachsseite mit einem langen Messer schräg in hauchdünne Scheiben schneiden.<br />
Auf einem warmen Teller, der zuvor mit Olivenöl bestrichen wurde, kreisförmig anrichten.<br />
Für die Marinade: Schalotten, Knoblauch, Noilly Prat und Gemüsebrühe<br />
in einen Kochtopf geben und leicht einreduzieren lassen.<br />
Gemüsewürfeln dazugeben.<br />
Mit Zucker, Salz und Pfeffer würzen und nach und nach die Butter den Essig<br />
und den fein gehackten Dill hinein rühren.
Berthold Schmidinger I Hotel Grüner Baum I Bad Waldsee<br />
Mit dem „geistigen Auge“<br />
auf Einkaufstour<br />
Für Küchenchef Berthold Schmidinger ist gutes Kochen die Verbindung von solidem<br />
Handwerk und kreativer Kunst. Schließlich kommt das Wort Kunst von Können. „Das<br />
heißt die handwerkliche Basis ist das notwendige Fundament für die Kreativität am<br />
Herd und auf dem Teller“, betont er und beweist dies jeden Tag in seinem Restaurant<br />
aufs Neue. In der dritten Generation betreiben er und seine Frau Sigrid das Hotel im<br />
Herzen von Bad Waldsee.<br />
„Ich hole mir gerne Inspirationen auf dem<br />
Markt“, sagt der Küchenchef. Doch dafür<br />
muss man die Aromen kennen und die Qualität<br />
der Zutaten, um sich ein geschmacklich<br />
ausgewogenes und optisch ansprechendes<br />
Gericht schon beim Einkauf vorstellen zu können.<br />
Das ist die Antizipation des guten Geschmacks,<br />
oder einfach ein gutes Gespür für<br />
Verbindungen die stimmen und harmonieren.<br />
„Ich muss auch wissen, mit welcher Garmethode<br />
ich ein Stück Fleisch oder ein Gemüse<br />
zubereite, um die besonderen Qualitäten zur<br />
Geltung zu bringen.“<br />
Viel Erfahrung und kreative Vorstellungskraft<br />
gehören dazu, um Gerichte „mit dem geistigen<br />
Auge vorwegnehmen“ zu können. Auf<br />
der anderen Seite müsse man „Rezepte richtig<br />
lesen können und schnell erkennen: Kann<br />
das sein? Harmonieren die Zutaten? Wird das<br />
schmecken?“ Der Geschmack alleine entscheidet<br />
für Schmidinger, was er kocht.<br />
Berthold Schmidinger selbst liebt vegetarisch,<br />
doch er hat ein Herz für die Fleisch- und Fischesser.<br />
Er bietet mit seinem „Oberschwäbischen<br />
Entrecôte“ einen Leckerbissen für Kenner. Fettauge<br />
oder feine Marmorierung garantieren ein<br />
22<br />
zartes Fleisch, dessen regionale Herkunft die<br />
Marke „PrimaRind“ garantiert. Ein Klassiker<br />
des Hauses ist der Zwiebelrostbraten für alle,<br />
die es monothematisch lieben. Beim schwäbischen<br />
Viererlei dagegen wird ein Rostbratenstück<br />
begleitet von Maultasche, Krautkrapfen<br />
und Kässpätzle, sauber kredenzt.<br />
Auch den internationalen Auftritt scheut Berthold<br />
Schmidinger nicht. Bei der letzten Spezialitätenwoche<br />
der Waldseer Wirte unter dem<br />
Slogan „Hollywood“ trat sein Serviceteam in<br />
Abendkleid und Smoking an, den Gästen wurde<br />
der rote Teppich ausgerollt und ein großer<br />
Oscar empfing sie.<br />
Der Einsatz von Bier beim Kochen ist für<br />
Schmidinger in den Räumen einer ehemaligen<br />
Brauerei eine besondere Verpflichtung. Wo<br />
man Feste, Kleinkunst und Musik in der alten<br />
Mälzerei genießen kann, setzt der Küchenchef<br />
den Gerstensaft nicht nur bei einer Biersauce<br />
ein, sondern zaubert zum Dessert auch mal<br />
ein Bierschaumsabayon. Zum Tag des deutschen<br />
Bieres, am 23. April, lässt sich Berthold<br />
Schmidinger jährlich ein anderes Bier-Menü<br />
einfallen.<br />
Hotel – Restaurant Grüner Baum<br />
Gastgeber Sigrid & Berthold Schmidinger<br />
Küchenchef Berthold Schmidinger<br />
Hauptstraße 34<br />
D-88339 Bad Waldsee<br />
Tel. +49 (0)7524 / 9790-0<br />
www.baum-leben.de<br />
Küchen-Öffnungszeiten<br />
täglich 11.30 Uhr bis 22.00 Uhr<br />
Haus, Hof und Garten<br />
Anzahl Zimmer 49<br />
„Hoimelig“ sagt der Schwabe und fühlt sich in der<br />
„Bäumle-Stube“ mit Herrgottswinkel und viel Holz zu<br />
Hause. Festlich und doch behaglich ist es im neugestalteten<br />
Restaurant mit Kaminzimmer. An wärmeren Tagen<br />
hat der Gast gleich die dreifache Wahl: Abgeschirmt auf<br />
der Malzhausterrasse, lauschig im Innenhof oder lebhafter<br />
auf der Terrasse direkt vor dem Haus, mitten in der<br />
Fußgängerzone.<br />
Auszeichnungen<br />
Michelin Empfehlung,<br />
Varta Empfehlung<br />
Vier Jahreszeiten voller Leben<br />
Der Lauf der Jahreszeiten ist im „GrünerBaum“<br />
auf der Speisekarte zu erkennen. Die Gerichte<br />
gehen mit der Saison, sind „voller Leben“ wie<br />
der Slogan des Hauses sagt. „So langsam neigt<br />
sich der Sommer dem Ende entgegen“ war bei<br />
unserem Besuch am Eingang poetisch zu lesen.<br />
Das ist zugleich das Signal zum Auftritt<br />
von Kürbissen und Pilzen. Pfifferlinge gibt es<br />
dazu in vielen Variationen, gebraten zu Blattsalaten,<br />
als Rahmsüppchen oder mit den hausgemachten<br />
Maultaschen.<br />
Fisch und Fleisch werden serviert als ganze gebratene<br />
Dorade auf einem Tomaten-Brotsalat<br />
oder gebratene Lammhüftsteaks auf sommerlichem<br />
Ratatouille, ebenfalls eine typische Reminiszenz<br />
an die Jahreszeit.<br />
Mit seinem neuen Küchenchef Christian Mayr<br />
wird Gastgeber Berthold Schmidinger auch bei<br />
den Spezialitätenwochen 2012 im November<br />
wieder vertreten sein. „Kreativität trifft auf<br />
Raffinesse“ heißt es vom 3. November bis 18.<br />
November bei dieser Retrospektive auf die<br />
Themen der letzten Jahre.<br />
Zanderfilet unter Schwarzbrotkruste auf Kürbisrisotto
Herbstlicher Kürbis-Zucchini-Salat<br />
mit warmem Ziegenkäse<br />
Einkaufsliste, für vier Personen<br />
800 g Hokkaido-Kürbis<br />
300 g Zucchini<br />
1 Knoblauchzehe<br />
etwas Gemüsebrühe<br />
Zimt<br />
Curry<br />
Salz, Pfeffer aus der Mühle<br />
Zucker<br />
1 EL Rotweinessig<br />
2 EL Olivenöl<br />
80 g Kürbiskerne<br />
Blaue Trauben<br />
etwas Rucola oder Ackersalat zum Garnieren<br />
4 Scheiben Toastbrot<br />
frische Kräuter gehackt<br />
150 g Ziegenkäserolle<br />
Ruck-Zuck serviert - Zubereitungszeit 30 Minuten<br />
Tipp von Küchenchef Berthold Schmidinger<br />
Den Kürbis halbieren, entkernen und in 2 cm große Würfel schneiden. Die Kürbiswürfel mit etwas<br />
Olivenöl, Knoblauch anschwitzen mit Zimt und Curry leicht bestäuben und mit Gemüsebrühe<br />
ablöschen. In einem Topf mit Deckel circa 2 Minuten köcheln lassen und beiseite stellen.<br />
Die Zucchini in gleich große Würfel schneiden und nur kurz anschwitzen, mit Salz, Pfeffer würzen<br />
und in eine Schüssel geben, die Kürbiswürfel dazugeben und mit Olivenöl, Rotweinessig, etwas<br />
Zucker, Salz, Pfeffer und etwas von der Kürbisbrühe dazugeben.<br />
30<br />
ZUBEREITUNGSZEIT IN MINUTEN
Martin Kraus I Hotel Goldenes Rad I Friedrichshafen<br />
Dem kulinarischen Genuss<br />
seit Generationen verpflichtet<br />
Eine regionale Küche als Grundlage, die von der mediterranen Leichtigkeit beeinflusst<br />
ist und internationalen Gourmets schmeckt – dieser Spagat gelingt Küchenchef Martin<br />
Kraus im Hotel „Goldenes Rad“ perfekt. Anregungen bekommt er dabei von Gastgeber<br />
Philip Neuner-Jehle, der selbst gelernter Koch ist und mit seinem Bruder Kasimir das<br />
Haus leitet. Urlauber, Messebesucher und Einheimische zieht es immer wieder in das<br />
Traditionshaus der Zeppelinstadt.<br />
Besondere Vorlieben hat Küchenchef Martin<br />
Kraus nicht, der seit 17 Jahren Regie in der<br />
Küche führt. „Ich mag alles, was ich auf die<br />
Karte schreibe“, sagt er, „sonst würde ich es<br />
nicht kochen!“<br />
Verarbeitet wird nur frische Ware, wenn möglich<br />
von regionalen Anbietern. Zudem geht<br />
der Küchenchef mit der Saison. Gut daher,<br />
dass Kraus auch mit Steckrüben und Pastinaken,<br />
Petersilienwurzeln und Topinambur etwas<br />
anzufangen weiß. „Die Gäste bekommen hier<br />
auch etwas zu essen, was sie zu Hause nicht<br />
haben.“ Dazu gehören ein Steckrüben/Birnen-<br />
Gemüse, eine Kombination von Petersilienwurzel<br />
und Karotten, Chips oder Suppe von<br />
Topinambur.<br />
Kraus ist nicht alleine mit seiner Kompetenz.<br />
Seniorchef Hermann Jehle war schon als Koch<br />
und Konditor um den halben Globus unterwegs,<br />
Sohn Philip Jehle absolvierte seine<br />
Ausbildung im Freiburger Colombi-Hotel bei<br />
Sternekoch Alfred Klink, ehe er Hotelmanagement<br />
studierte und in die Leitung des Hauses<br />
einstieg.<br />
„Wir stellen viele Zutaten selbst her“, sagt<br />
Martin Kraus. Bunt treiben es Kraus und seine<br />
Mitarbeiter mit den Nudeln. Sie produzieren<br />
die Teigwaren nicht nur selbst, sie hauchen<br />
24<br />
den Tagliatelle mit Sepiatinte und Rote Bete,<br />
mit Zitronengras, Tomaten und Pilzen kräftige<br />
Farben ein. Auf dem Teller lässt sich damit kreativer<br />
arbeiten. Das Spannungsfeld zwischen<br />
Einheimischen, Seetouristen und internationalen<br />
Messegästen hält die Küche auf Trab.<br />
„Es macht Spaß, die Karte daran anzupassen<br />
und einige exklusivere Produkte anzubieten“,<br />
erklärt Philip Jehle. Zum Beispiel ein „dry aged<br />
beef“. Das Fleisch der Hereford-Rinder reift<br />
vier Wochen auf dem Knochen, bei Temperaturen<br />
knapp über dem Gefrierpunkt und hoher<br />
Luftfeuchtigkeit. Damit einher geht für Martin<br />
Kraus der „Mut zu etwas mehr Fett im Fleisch“.<br />
Ein schön marmoriertes Steak davon ist zum<br />
einen noch zarter, zum anderen hat es einen<br />
intensiveren nussigen Geschmack. Für den Küchenchef<br />
eine besondere Art, handwerkliches<br />
Können zu zeigen. Die Feriengäste aus dem<br />
Norden will Kraus nicht vernachlässigen. „Wer<br />
von dort in den Urlaub hierher kommt“, sagt<br />
er, „der will eben nicht unbedingt Lachs oder<br />
Scholle, sondern einen Bodenseefisch.“ Hinzu<br />
kommt die „mediterrane Leichtigkeit“, die<br />
Martin Kraus liebt und die für ihn „gut zu der<br />
Region passt“. Gerne denkt er daher an heißen<br />
Tagen auch mal an eine spanische Kaltschale<br />
und serviert Gazpacho.<br />
Hotel Goldenes Rad<br />
Gastgeber Philip und Kasimir Neuner-Jehle<br />
Küchenchef Martin Kraus<br />
Karlstraße 43<br />
D-88045 Friedrichshafen<br />
Tel. +49 (0)7541 / 285 0<br />
www.goldenes-rad.de<br />
Küchen-Öffnungszeiten<br />
11 Uhr bis 14 Uhr und 18 bis 21.30 Uhr<br />
Sonntag Ruhetag<br />
Haus, Hof und Garten<br />
Anzahl Zimmer 70<br />
Mitten in der Stadt, unweit von der Seepromenade steht<br />
das Traditionshaus „Goldenes Rad“. Das Restaurant ist<br />
modern und freundlich eingerichtet. Auf der Terrasse sitzt<br />
man im Herzen der Altstadt an der belebten Fußgängerzone.<br />
Auszeichnungen<br />
Michelin 1 Bib Gourmand,<br />
Gault Millau 14 Punkte/1 Haube,<br />
Gusto 6 Pfannen,<br />
Schlemmer Atlas 2 Bestecke<br />
Verlockende Vielfalt<br />
Küchenchef Martin Kraus und Gastgeber Philip<br />
Jehle können ihren Gästen nicht nur die mediterrane<br />
Leichtigkeit des Sommers bescheren,<br />
wie sie in einem Loup de mer auf schwarzem<br />
Naturreisrisotto mit Safransauce und Gemüsestreifen<br />
zur Geltung kommt. Sie gehen gerne<br />
und ganz bewusst mit der Saison. „Ich freue<br />
mich schon auf die neuen Kürbisse“, lacht<br />
Philip Jehle. Die ersten Hokkaidos stehen als<br />
Schaumsüppchen mit steirischem Kernöl und<br />
gebratener Jakobsmuschel auf der Karte. Appetit<br />
machen bei den Vorspeisen ein Ziegenfrischkäse<br />
im Parmaschinkenmantel auf Wildkräutersalaten<br />
im Feigensenfdressing oder die<br />
Seawater Riesengarnelen mit jungem Knoblauch<br />
in Olivenöl gebraten auf mediterranem<br />
Gemüsesalat und Pesto Rosso. „Allgäuer Rind<br />
trifft spanische Schärfe“ verheißt ein Rostbraten<br />
mit spanischer Pfefferpaste, Koriandergrün<br />
und Limettensaft. Wer’s milder liebt, zieht vielleicht<br />
eine Hüfte vom heimischen Weidelamm<br />
vor, das mit Ratatouille, Rosmarinsauce und<br />
Kartoffelgratin serviert wird.<br />
Alles eben je nach Saison …<br />
Gebratene Bodenseeforelle mit Rucola-Karotten<br />
und Rosmarin-Kartoffeln
Eigener Bio-Weißburgunder<br />
Im Traditionshaus „Goldenes Rad“ wird immer wieder neu renoviert – nur der Weinausbau bleibt konservativ<br />
Das Hotel „Goldenes Rad“ ist ein Traditionshaus<br />
in Friedrichshafen und geht aufgeschlossen<br />
mit der Zeit. Das Restaurant<br />
wurde mit eleganten Möbeln und modernen<br />
Accessoires neu gestaltet. Die Familie<br />
Jehle ist für ihren eigenen Wein bekannt.<br />
Senior Hermann Jehle baut ihn selbst an<br />
und aus.<br />
„Wenn Sie an einem Ende fertig sind mit der<br />
Renovierung, können Sie am anderen wieder<br />
vorne anfangen“, schildert Philip Neuner-Jehle<br />
den steten Modernisierungsbedarf in dem großen<br />
Haus, das er gemeinsam mit seinem Bruder<br />
Kasimir betreibt. Seit drei Generationen ist das<br />
Hotel „Goldenes Rad“ in Händen der Friedrichshafener<br />
Familie.<br />
Es gibt immer irgendwo etwas zu tun. Dies gilt<br />
für den Hotelbereich wie für das Restaurant.<br />
Erst vor gut zwei Jahren unterzogen die Jehles<br />
den Gastraum und die Terrasse an der Fußgängerzone<br />
einer stilistischen Runderneuerung.<br />
Hier kann man sich entspannt in die neuen Sessel<br />
fallen lassen und das Flair der Zeppelinstadt<br />
auf sich wirken lassen. Im Restaurant selbst sorgen<br />
neue Fenster bis zum Fußboden für eine<br />
lichtdurchflutete Atmosphäre, elegante Möbel<br />
und moderne Accessoires für ein neues Flair,<br />
das den kulinarischen Genuss bereichert.<br />
Seit einigen Jahren verfügt das Hotel über sieben<br />
so genannte „Seaside-Appartements“ im<br />
Medienzentrum „K 42“. Die modernen Räume<br />
in dem Glaskubus auf der anderen Seite der<br />
Fußgängerzone blicken direkt auf See und Hafen.<br />
Selbst aus der Dusche können die Gäste<br />
Wind und Wellen stets im Auge behalten, wie<br />
abends bei einem Glas Wein.<br />
Apropos Wein: Qualität und Vielfalt beim Wein<br />
haben es der Familie Neuner-Jehle angetan.<br />
Vater Hermann – inzwischen über 80 Jahre alt -<br />
baut in einem kleinen Weinberg des „Hagnauer<br />
Burgstall“ seit mehr als zehn Jahren seinen<br />
eigenen Weißburgunder als Biowein an. Das<br />
Gewächs ist vom Verband Ecovin zertifiziert<br />
und bereitete wohl auch dem Gault-Millau-<br />
Gastrokritiker regelrecht Vergnügen.<br />
Im Keller des Immenstaader Winzers Matthias<br />
Röhrenbach baut der Häfler die eigene<br />
Herbsternte selbst aus. Die kleine Rarität gibt es<br />
im Restaurant, aber auch im gegenüber liegenden<br />
eigenen Geschäft „Brot - Kaffee – Wein“.<br />
Hier handelt Philip Jehle darüber hinaus mit anderen<br />
ausgewählten Weinen und frönt einem<br />
„Hobby“, wie er sagt.<br />
Im „Goldenes Rad“ in Friedrichshafen<br />
Für Weinfreunde gilt das gute, alte Korkgeld<br />
Ihre Passion für gute Gewächse teilen die<br />
Gastgeber gerne mit ihren Gästen. Deshalb<br />
verzichten sie bei der Preisgestaltung in ihrer<br />
Weinkarte auf den sonst meist üblichen Faktor.<br />
Sie legen den Händlerpreis der eigenen<br />
Vinothek zugrunde und schlagen nur ein pauschales<br />
Korkgeld von 12 Euro drauf – beim<br />
preiswerten Müller-Thurgau vom See wie bei<br />
einem hoch gehandelten Bordeaux oder Burgunder.<br />
So kann der Genießer auch mal in höhere<br />
Sphären greifen, ohne gleich sein Budget<br />
überzustrapazieren. Und der Dynamik bei den<br />
Kellerbeständen kommt die Strategie ebenfalls<br />
entgegen. „Ein guter Wein muss zwar reifen“,<br />
sagt Philip Jehle: „Doch ewig will man ihn ja<br />
auch nicht liegen lassen.“ So kann es sogar vorkommen,<br />
dass mal – wie unlängst geschehen -<br />
ein Gast aus Frankfurt anruft und einen 2000er<br />
Château Lafite bestellt. „Drei Flaschen konnte<br />
ich allerdings nur abgeben“, betont Gastgeber<br />
Jehle: „Für unsere Restaurantgäste müssen wir<br />
ja auch noch etwas zurück halten.“<br />
25
Helmut Benner I Romantik-Restaurant Altes Gericht I Sulz I Vorarlberg<br />
„Wir kaufen alle Fische rund!“<br />
Wer zur Mise en Place in Helmut Benners Küche blickt, der fühlt sich für kurze Zeit wie<br />
auf dem Hamburger Fischmarkt. Vor dem Küchenchef liegt in Eis gehüllt eine Vielfalt der<br />
frischesten Meeresfische: Steinbeißer, Steinbutt, Wolfsbarsch, Doraden oder auch Süßwasserfische<br />
wie Saibling oder Seehecht. „Wir kaufen alle Fische rund“, betont Helmut<br />
Benner, „das heißt frisch und ganz.“<br />
Bei Helmut Benner und seinem Küchenteam<br />
fängt die handwerkliche Verarbeitung beim<br />
Naturprodukt an. „Wir bekommen die Fische<br />
frisch geliefert, mit Kopf und Schwanz. Dann<br />
schuppen wir sie und filetieren sie.“ Bisweilen<br />
müssen die Mitarbeiter zuvor auch mal einen<br />
Angelhaken entfernen. Benner zählt zu den<br />
ganz wenigen, die auch beim Edelfisch Zander<br />
auf die Lieferung des ganzen Fischs bestehen.<br />
„Wenn er schon filetiert geliefert wird,<br />
schmeckt er anders“, sagt der Küchenchef, der<br />
seinen Gästen kein tiefgefrorenes Fischfleisch<br />
servieren will. „Das schmeckt man. Bei Fisch<br />
zählt nur die Frische!“ Und gelieferte Filets<br />
werden meist zur Verarbeitung kurz angefrostet.<br />
Schon beim Zubereiten merkt Benner den<br />
Unterschied. „Unser Zanderfilet wellt sich beim<br />
Braten in der Pfanne leicht und wird an den<br />
Rändern etwas dunkler“, beobachtet er. Dafür<br />
ist der Geschmack ursprünglich frisch und somit<br />
intensiver.<br />
Im „Altes Gericht“ bekommt der Gast auch<br />
hausgeräucherten Fisch, wie Felchen à la minute<br />
zubereitet. Über glimmenden Buchenholzspänen<br />
räuchert die Küche den Fisch ebenfalls<br />
mit Kopf und Schwanz. Dies dauert einige<br />
Minuten, aber die warmen Filets schmecken<br />
danach tatsächlich auf den Punkt. Dem Geschmack<br />
ist in Benners Küche jeder Handgriff<br />
untergeord<strong>net</strong>. Nichts ist hier standardisiert.<br />
Der Küchenchef schöpft aus dem Vollen seiner<br />
langjährigen Erfahrung.<br />
26<br />
„Mehr Geschmack heißt meist mehr Küchenarbeit“,<br />
aber das Glück seiner Gäste ist Benner<br />
die mehr Aufwendung wert. Dabei richten sich<br />
Gerichte und Karten ganz nach Marktlage und<br />
können sich schnell ändern.<br />
Jeder Fisch genießt bei Benner die optimale Zubereitung:<br />
Schonend gedämpft gibt es Kabeljau<br />
und Heilbutt, gratiniert werden schon mal<br />
Steinbutt und Steinbeißer, gebraten kommen<br />
Zander und Felchen auf den Teller, der Seeteufel<br />
darf auch mal auf den Grill. Und alles wird<br />
begleitet von vielen frischen Kräutern.<br />
„Viele Gäste scheuen die Arbeit mit Fischgräten<br />
und Fischkopf auf dem Teller“, weiß der<br />
Chefkoch. „Deshalb wollen sie den Fisch lieber<br />
gleich zerlegt.“ Selbstverständlich stecken in<br />
den Filets keinerlei Gräten. „Dazu gehört große<br />
Sorgfalt“, betont der Küchenchef, „doch das<br />
nehmen wir gerne in Kauf.“ Mit der Pinzette<br />
werden die kleinen weißen Gräten gezupft.<br />
Regionale Produkte sind Helmut Benner wichtig.<br />
Dies unterstreicht er mit der Herkunft von<br />
Fleisch, Gemüse und anderen Zutaten aus der<br />
Vorarlberger Umgebung. Über allem steht jedoch<br />
die Qualität und Verfügbarkeit der Produkte.<br />
Wobei den Bodenseefischern immer<br />
weniger ins Netz geht. Gerade in Osteuropa<br />
gebe es allerdings inzwischen eine hervorragende<br />
Fischerei, die beste Qualität liefere. Der<br />
erfahrene Fischkoch Benner muss es wissen.<br />
Romantik Restaurant Altes Gericht<br />
Gastgeber Silvia und Helmut Benner<br />
Küchenchef Helmut Benner<br />
Tavernenweg 1<br />
A-6832 Sulz<br />
Tel. +43 (0)5522 / 43111<br />
www.altesgericht.at<br />
Küchen-Öffnungszeiten<br />
11.30 bis 13.30 Uhr und 17.30 bis 23 Uhr<br />
Ruhetag Mittwoch<br />
Haus, Hof und Garten<br />
„Gut kochen können, ist unsere Besonderheit, unser „Altes<br />
Gericht“ und auch andere, stapelt Helmut Benner tief.<br />
Fakt aber ist, in nur wenigen denkmalgeschützten Häuser<br />
kann der Gast von Holzbrettern und Holzbalken umgeben<br />
so unbeschwert schlemmen und genießen. Vor dem historischen<br />
Gebäude gibt es 40 Sitzplätze im Garten.<br />
Auszeichnungen<br />
Preisträger der Klein- und Mittelbetriebe in der Kategorie<br />
„Tourismus“ beim Vorarlberger Wettbewerb „Säulen der<br />
Wirtschaft“. Partner der Landwirtschaft“, Verdienstzeichen<br />
des Landes Vorarlberg.<br />
Allerhand aus Fisch und Fleisch<br />
Von der Fischvielfalt geprägt ist die Speisekarte.<br />
Neben einem „Englisch gegrillten Thunfischsteak<br />
yellow fin auf sautiertem Fenchelgemüse“<br />
finden sich hier unter anderem „Seeteufel<br />
& Riesengarnelen mit Parmaschinken am Spieß<br />
gegrillt“ oder „Dreierlei Filet von Bodenseefischen<br />
in Zitronenbutter gebraten“.<br />
Benner ist zwar der Fischspezialist schlechthin,<br />
doch kommen auch Fleischfreunde keineswegs<br />
zu kurz. Gegrillte Entrecôtescheiben mit gerösteten<br />
Pfifferlingen, Rucola und Parmesan<br />
verheißen ebenso einen regionalen Genuss<br />
mit mediterraner Note wie der Lammrücken<br />
mit Limonenkruste und Zucchini-Ziegenkäse-<br />
Lasagne.<br />
Besonders preiswert ist das viergängige Romantikmenü,<br />
das nach weißer Tomatenmousse<br />
mit Orangen-Basilikum-Gelee und einem<br />
Kartoffel-Pilz-Macchiato die Wahl zwischen<br />
Loup der mer auf Steinpilzrisotto und einem<br />
Entrecôte lässt, ehe zum Finale „Geeistes von<br />
Kaffee & Schokolade mit afrikanischen Gewürzen“<br />
die Neugier weckt. Zu jedem Gang steht<br />
ein passender Wein bereit.<br />
Gedämpfter Basmati-Natur-Reis mit Koriander<br />
gegrillte Riesengarnele in der Zucchinischleife<br />
auf geschäumter Krustentiersauce
Gute Aussichten auf den See<br />
und eine kreative Küche<br />
Gute Aussichten hat der Gast von der traumhaften Terrasse des „Hotels Sonnenhof“,<br />
hoch über dem Bodensee, im Kressbronner Teilort Retterschen. Auf seinem Teller darf<br />
er von Andreas Völkers regionaler Frischeküche einen ebenso grenzenlosen Blick über<br />
den Tellerrand erwarten. Der Küchenchef lässt seiner Freude am Herd freien Lauf und<br />
gibt klassischen Gerichten seine ganz individuelle Interpretation. Dabei folgt er seinem<br />
Gespür für neue Kombinationen mit bekannten Aromen.<br />
Den Spaß am Kochen kann man bei Andreas<br />
Völker schmecken. Doch die gute Laune des<br />
Küchenchefs allein reicht nicht aus, um den<br />
Gästen einen kulinarischen Genuss zu bereiten.<br />
„Wichtigstes Fundament ist das handwerkliche<br />
Können“, sagt Völker. Erst auf dieser<br />
Grundlage kann der Koch seinen Gerichten<br />
einen künstlerischen Stempel aufdrücken und<br />
mit klassischen Gerichten kreative Ausflüge<br />
unternehmen. Der Küchenchef des „Hotels<br />
Sonnenhof“ schafft dies selbst mit dem regionalen<br />
Klassiker Maultaschen. Ihnen gibt er mit<br />
Reichenauer Gemüse im Stile einer süßsauren<br />
sizilianischen Caponata – mit Rosinen, Schafskäse<br />
und Paprikacoulis – eine internationale<br />
Note. Völker: „So lässt sich durch schmackhafte<br />
Veränderungen Neues schaffen“<br />
Handwerkliches Geschick und die nötige Fingerfertigkeit<br />
erfordern Schupfnudeln. Andreas<br />
Völker erinnert sich noch an seine Lehrjahre<br />
in der „Krone“ in Sch<strong>net</strong>zenhausen, wo ihm<br />
„Oma Ruess“ ihre Tricks weitergegeben hat.<br />
Der Teig muss durch die flachen Handteller<br />
„schupfen“. Gekochte Kartoffeln, die gleiche<br />
Menge Mehl und ein Ei, das ist alles, was es<br />
an Zutaten braucht. „Jede Schupfnudel sieht<br />
anders aus“, sagt Völker, „und das ist gut so.“<br />
Seiner Intuition für ausgewogene Rezepte<br />
folgt Andreas Völker auch beim Fisch. Eine seiner<br />
Spezialitäten ist die „Seeforelle nach Weinhändlerinnenart“,<br />
die von Mandelbutter, Trauben,<br />
roter Zwiebelmarmelade und Blattspinat<br />
begleitet wird.<br />
Die Zeiten sind vorbei, als in anspruchsvollen<br />
Küchen nur die Edelteile auf den Teller kamen.<br />
Längst haben auch die Gäste die Vielfalt<br />
schätzen gelernt. So serviert Andreas Völker<br />
ein Dreierlei vom Landschwein: als rosa gebratenes<br />
Filet, als geschmortes Bäckchen mit<br />
kräftiger Sauce und als Schweinebauch, der 24<br />
Stunden bei 80 Grad gegart wird und anschließend<br />
noch eine Knusperkruste erhält.<br />
Sein Schweinefleisch stammt vom regionalen<br />
„LandSchwein“, das die Metzgerei Buchmann<br />
aus Grünkraut als regionale Marke etabliert<br />
hat. Artgerechte Tierhaltung und eine gentechnikfreie<br />
Ernährung der Schweine sind bei<br />
den Produzenten im Deggenhausertal und<br />
vom Ostrachtal selbstverständlich. „Prima-<br />
Rind“ heißt das Pendant beim Rindfleisch. Andreas<br />
Völker ist froh, dass hohe Qualität und<br />
Regionalität hier zusammen gehören – und<br />
seine Gäste schmecken es.<br />
Andreas Völker I Bodensee-Hotel Sonnenhof I Kressbronn<br />
Bodensee-Hotel Sonnenhof<br />
Gastgeber Martina Manhardt<br />
Küchenchef Andreas Völker<br />
Sonnenhof 8<br />
D-88079 Kressbronn<br />
Tel. 49 (0)7543 / 500220<br />
www.sonnenhof-bodensee.de<br />
Küchen-Öffnungszeiten<br />
Montag bis Samstag von 17 bis 22 Uhr<br />
Von Oktober bis März nur für Hotelgäste geöff<strong>net</strong><br />
Haus, Hof und Garten<br />
Anzahl Zimmer 32<br />
Nicht zu übersehen ist der „Sonnenhof“ auf den Höhen<br />
bei Kressbronn und ebenso phänomenal ist der Blick von<br />
der Terrasse auf den See und das Alpenpanorama. Dazu<br />
das neu renovierte und großzügige Hotel.<br />
Auszeichnungen<br />
Varta 1 Diamant<br />
Kulinarische Vielfalt<br />
mit individueller Note<br />
Schon bei den Vorspeisen fällt die Wahl schwer<br />
zwischen Ziegenfrischkäse mit Feigensenf,<br />
Apfel-Chutney und feinen Wildkräuterspitzen,<br />
einer Mousse vom geräucherten Saibling und<br />
Lachsforellenkaviar mit Melone oder einem<br />
Tatar und Carpaccio vom Allgäuer Rinderfilet<br />
mit Wachtelspiegelei und gerösteten Wasabi-<br />
Kürbiskernen.<br />
Leckere Variationen erwarten den Gast beim<br />
Fisch – sei es das Doradenfilet im Panchetta-<br />
Mantel und gebratener Riesengarnele oder<br />
beim Zanderfilet unter der Pfifferlingskruste<br />
mit Ofentomaten und Zucchinirauten.<br />
Appetit machen auch Desserts wie die Schokoladen-Chili-Crème<br />
brûlée oder das Passionsfrucht-Halbgefrorene<br />
mit gebackenen<br />
Topfenknödeln und exotischen Früchten. Die<br />
Menükombinationen bietet Andreas Völker<br />
gleich mit einer kleinen Weinreise durch einzelnen<br />
Gänge an und demonstriert nebenbei<br />
Qualität und Vielfalt des Seeweins.<br />
Trilogie des guten Geschmacks: Dreierlei vom<br />
Landschwein mit Pfifferlingen und Schupfnudeln<br />
27
Anton Lanz I Restaurant Lanz I Hergensweiler<br />
Wie Hummer – nur feiner<br />
Anton Lanz will seinen Gästen nur vom Feinsten servieren. Deshalb beginnt für ihn die<br />
Arbeit als Koch nicht erst in der Küche. Schon zuvor, beim Einkauf, müssen die Lebensmittel<br />
sorgfältig geprüft werden – oder, noch besser, selbst gezüchtet. Nur so kann er<br />
sich 100prozentig auf die Qualität seiner Edelkrebse verlassen. Längst ist er zum Zuchtspezialisten<br />
des „Allgäuer Flusskrebs“ aufgestiegen.<br />
Anton Lanz ist ein Koch der besonderen Klasse.<br />
Der Mann zählt zu Deutschlands prominentesten<br />
Köchen. Er zog sich zurück in seine Heimat<br />
des Allgäus und kocht seither in seinem eigenen<br />
Restaurant auf höchstem internationalen<br />
Niveau. Bekannt wurde Lanz als Koch durch<br />
TV-Sendungen, zu Hause schätzen ihn die Feinschmecker<br />
als ihren Fischkoch und vor allem als<br />
Edelkrebs-König schlechthin.<br />
Fisch ist zurzeit gefragt, ebenso regionale Küche.<br />
Anton Lanz bedient beide Ansprüche,<br />
ohne dem Trend gefolgt zu sein. Schon bei<br />
Jahrhundertkoch Eckart Witzigmann stand er<br />
im berühmten Tantris auf dem Fischposten.<br />
In Hergensweiler blieb er seiner Leidenschaft<br />
treu und serviert Fisch in allen Variationen. Am<br />
liebsten Süßwasserfisch der Region, noch lieber<br />
seine Edelkrebse, aber auch Wild oder ein ganz<br />
klassisches Entrecôte vom Allgäuer Rind.<br />
Auch als Saucier beweist er seine Liebe zu heimischen<br />
Produkten. „Das Fleisch muss einfach<br />
fachgerecht behandelt sein, abgehangen und<br />
mürbe.“ Dafür lagert er das Fleisch des Allgäuer<br />
Rinds nach dem Kauf nochmals vier Wochen<br />
am Knochen in seinem Kühlraum, bevor<br />
er es butterzart serviert. Dazu schreibt er auf<br />
die Karte meist frisch gepflückte Pilze, die er je<br />
nach Jahreszeit auch zum Wild zubereitet.<br />
28<br />
Anton Lanz nimmt wenig Rücksicht auf modischen<br />
Schnick-Schnack in der Küche. Er ging<br />
seinen Weg und hat ganz nebenbei einige<br />
Trends gesetzt. Lebensmittel aus der eigenen<br />
Region zu verarbeiten, das ist für ihn selbstverständlich.<br />
Kochen ist für ihn Handwerk und hat<br />
Tradition. So kam er auf die Idee sich um die<br />
Allgäuer Flusskrebse zu kümmern. „Die hat es<br />
hier schon immer gegeben“, weiß er, „dann<br />
waren sie fast vergessen, man musste sich halt<br />
um die Tierchen sorgen.“<br />
Lanz, der Koch, sorgte sich nicht ohne Eigennutz:<br />
„Fast wie Hummer“, schnalzt er mit der<br />
Zunge, „nur feiner.“<br />
Regionaler Genuss: Allgäuer Edelkrebs à la Lanz<br />
Gourmet Restaurant Lanz<br />
Gastgeber Daniela und Anton Lanz<br />
Küchenchef Anton Lanz<br />
Stockenweiler 32<br />
D-88138 Hergensweiler<br />
Tel. +49 (0) 8388-243<br />
www.restaurant-lanz.de<br />
Küchen-Öffnungszeiten<br />
ab 18.00 Uhr<br />
Ruhetag Mittwoch und Donnerstag<br />
Haus, Hof und Garten<br />
Das Gasthaus ist ländlich, herrschaftlich. Teppichböden<br />
dämpfen die Unterhaltung. Mehrere stilvolle Räume laden<br />
an gediegene Tische, klassisch gedeckt. Holztäfern<br />
im Smaragd-Raum schmücken den großen Saal festlich.<br />
Zusätzlich bietet ein kleiner Raum, für bis zu zwölf Personen,<br />
den Gästen ein abgeschlossenes Wohnzimmer.<br />
Auszeichnungen<br />
2,5 Feinschmecker<br />
Französisch-allgäuische Küche<br />
Anton Lanz ist ein Klassiker unter den Gourmet-Köchen<br />
Deutschlands. Er gehörte zur Brigade<br />
um Eckard Witzigmann, die das Tantris in<br />
den 1970er Jahren zu den besten Restaurants<br />
hoch kochte. Lanz zaubert heute aus Lebensmitteln<br />
des Allgäus Haute Cuisine. Er weiß,<br />
woher er die beste Qualität bezieht, auch der<br />
internationalen Spezialitäten: Austern nur mit<br />
dem frischen und klaren Geschmack der „Fine<br />
des Claires“, Hummer aus Maine/USA oder<br />
Gänseleber aus dem Périgord.<br />
Doch vieles bezieht er auch aus der Nachbarschaft,<br />
wie die Bachforellen oder Saiblinge aus<br />
einem Weiher um die Ecke, das Wild von heimischen<br />
Jägern oder das Entrecôte von Allgäuer<br />
Metzgern. Noch kürzer sind die Lieferwege<br />
seiner Edel-Krebse. Man sollte sich das Krebs-<br />
Menü nicht entgehen lassen. Das ist Allgäuer<br />
Kochtradition mit französischer Kochkunst:<br />
Marinierter Wildlachs und gebratene Jakobsmuschel<br />
mit Allgäuer Edelkrebsen an Estragonbutter;<br />
Wan-Tan gefüllt mit Krebsmousse<br />
an Sambal Oelek, Pesto und Erdnuss-Chutney<br />
und Medaillon vom Seeteufel und Garnelen an<br />
Ingwergemüse und Tomaten-Vinaigrette.<br />
Oder, wie es Sternekoch Vincenz Klink vorschlägt:<br />
„Krebse schmecken am besten aus<br />
dem Sud!“ Anton Lanz gibt ihm recht: „Es ist<br />
der Spaß am Ausbrechen, die Zeit die man sich<br />
nimmt, das Pulen, ein kalter Weißwein, die Geselligkeit...“.<br />
Ein Muss! Für Feinschmecker.
Wer Krebse auf den Tisch bringt...<br />
...braucht eine gute Quelle. Mit großer Leidenschaft betreibt der Gourmetkoch Anton Lanz schon seit 1982<br />
eine systematische Zucht der Krustentiere.<br />
Der Allgäuer Edelkrebs ist ein ganz besonderes<br />
und schmackhaftes Tier. Das weiß<br />
Anton Lanz aus Hergensweiler nur zu gut.<br />
Der begnadete Fisch- und Krustentierkoch<br />
zaubert zwar auch Hummer und Langusten<br />
auf den Teller. „Doch der Geschmack<br />
des kleinen Allgäuer Edelkrebses ist noch<br />
feiner und zarter“, sagt Lanz, „das Krebsfl<br />
eisch harmoniert mit feinsten Kräutern<br />
wie Basilikum oder Estragon.“<br />
Anton Lanz machte aus seiner Liebe zu den<br />
Krebsen eine Passion. Mit großer Leidenschaft<br />
betreibt Lanz schon seit 1982 eine systematische<br />
Zucht der Krustentiere; mit einem Freund<br />
bewirtschaftet er inzwischen acht Weiher.<br />
„Das ist ein interessantes Hobby, wer Krebse<br />
auf den Tisch bringt, braucht schließlich eine<br />
gute Quelle!“<br />
Längst ist Lanz Experte in Sachen Artenkenntnis.<br />
Bei seinem Allgäuer Edelkrebs handelt es<br />
sich um den Flusskrebs Astacus astacus, der auf<br />
saubere Gewässer angewiesen ist und vor Jahrzehnten<br />
vom Aussterben bedroht war.<br />
Nur dank Gourmets konnte der Allgäuer Edelkrebs<br />
überleben. Entsprechend gut hütet Lanz<br />
heute seine Populationen. Gespeist werden<br />
die Becken meist mit Quellwasser, damit keine<br />
Pilzsporen von ausgesetzten oder ausgewanderten<br />
Signalkrebsen in die Teiche gelangen.<br />
Für die Edelkrebse und die Krustentier-Genießer<br />
wäre das ein Super-Gau.<br />
Der Krebskoch ist mit seiner Leidenschaft zum<br />
Biologen geworden. „Die Tiere sind dämmerungs-<br />
und nachtaktiv, deshalb sieht man sie<br />
kaum“, sagt Anton Lanz. Auch seine Gäste will<br />
der Küchenchef an dem Thema teilhaben lassen.<br />
Dreimal lädt er im Sommer zu einer Gourmet-Nacht<br />
der Krebse: Dann zieht Lanz nach<br />
einem großen Krebs-Menü mit den Genießern<br />
im Fackelschein hinaus zu einem der Weiher<br />
und stellt die Tiere in deren Lebensraum vor.<br />
Mit fünf, sechs Jahren sind die Krebse für die<br />
Küche geeig<strong>net</strong>. Rund 100 Gramm bringen die<br />
kulinarisch interessanten Tiere auf die Waage,<br />
maximal 15 bis 20 Gramm Muskelfl eisch liefern<br />
die Scheren und der kräftige Schwanz.<br />
Auszug aus<br />
„66 Lieblingsgenüsse<br />
und 11 Winzer“,<br />
Gmeiner-Verlag,<br />
S. 190,<br />
14,90 Euro<br />
Anton Lanz in Hergensweiler ist der Edelkrebs-König<br />
„Das feine Krebsfl eisch harmoniert mit<br />
feinsten Kräutern wie Basilikum oder Estragon.“<br />
Tipp<br />
Typisch Allgäu: Die Krebse kurz in gesalzenem<br />
Wurzelsud mit Weißwein kochen,<br />
Estragonbutter hinzugeben und genießen!<br />
Gourmet Restaurant Lanz · Anton Lanz<br />
Stockenweiler 32 · 88138 Hergensweiler<br />
Tel. +49 8388 / 243<br />
www.restaurant-lanz.de<br />
Öffnungszeiten: Freitag bis Dienstag<br />
ab 18 Uhr<br />
Am See des Geschmacks<br />
Für Feinschmecker und Zwiebelfreunde<br />
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66 Lieblingsgenüsse<br />
und 11 Winzer<br />
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ca. 80 Abb.<br />
€ 14,90<br />
ISBN 978-3-8392-1284-4<br />
www.gmeiner-verlag.de<br />
29
Wenn der Josef kommt - geht der Hunger<br />
Der Küchenchef des „Hirsch“ ist ein Überzeugungstäter – mit guten Lebensmitteln beweist sich der Küchenchef<br />
als ein wahrer Gut-Mensch!<br />
Küchenchef Josef Ermler ist in der vierten Generation Gastgeber im anspruchsvollen Landgasthof „Hirsch“ in Ostrach. Daneben<br />
betreibt er einen kleinen Essensdienst für Senioren und den Kindergarten St. Monika als persönlichen Beitrag zum Gemeinwesen.<br />
Dabei serviert er, wie in seinem renommierten Restaurant, den Kleinsten wie den Senioren nur vom Besten. Er will, dass die Kids<br />
von Kindesbeinen an den natürlichen und unverfälschten Ur-Geschmack ihrer Heimat kennen lernen. „Nur so wissen sie auch später<br />
natürliche Lebensmittel zu schätzen“, sagt der Überzeugungstäter, „mit guten Produkten.“ – So spricht ein wahrer Gut-Mensch.<br />
„Der Joooosef kommt!“ Freudig schallt es durch die Räume des Kindergartens<br />
St. Monika, wenn eines der Kinder den Küchenchef des Ostracher<br />
Landsgasthofs „Hirsch“ aus dem Auto steigen sieht. Dann geht es<br />
gegen Zwölf und Josef Ermler bringt das Mittagessen für gut ein Dutzend<br />
Jungen und Mädchen, die das Ganztagsangebot nutzen. Schnell<br />
ist er umringt von den Kleinen, die den Koch in Weiß längst ins Herz geschlossen<br />
haben. Neben dem Erzieherinnenteam um Uta Maurer-Taylor<br />
ist Josef Ermler quasi zum heimlichen Erzieher für ausgewogenes Essen<br />
und guten Geschmack geworden.<br />
„Für uns ist das ein echter Glücksfall“, freut sich die Leiterin des Kindergartens.<br />
In der Regel liefert der Küchenchef den Kindern sein abwechslungsreiches<br />
Tagesessen, natürlich in angemessenen Portionen.<br />
„Nur am Freitag“, sagt Josef Ermler, „da sind Pfannkuchen mit Apfelmus<br />
Pflicht.“<br />
So viel Glück hat nicht jeder Kindergarten, dass der Chef einer anspruchsvollen<br />
Küche sich um das kulinarische Wohlergehen seiner<br />
Schäfchen kümmert. Begonnen hatte Ermlers private Aktion „Essen<br />
auf Rädern“ eigentlich mit den Senioren von Ostrach. Alte Bekannte,<br />
darunter viele ehemalige Stammgäste, die nicht mehr so mobil waren,<br />
hatten bei dem Küchenchef angefragt, ob er ihnen nicht das tägliche<br />
Essen liefern könne. Ein Josef Ermler konnte und wollte da nicht „Nein“<br />
sagen. „Das sind viele Gesichter, die ich aus Kindertagen kenne.“ So ist<br />
das für ihn sein Beitrag zum sozialen Gemeinwesen. Josef Ermler: „Es<br />
ist immer ein Geben und ein Nehmen.“<br />
Als dann vor gut zwei Jahren die Kindergartenleiterin anrief, musste Josef<br />
Ermler nicht lange nachdenken ob, allenfalls wie er den Mittagstisch<br />
in den Tagesplan und die andere Arbeit einbaut. „Meine soziale Ader<br />
hat vielleicht ein wenig mit der Schulzeit im Internat von Wilhelmsdorf<br />
zu tun“, analysiert er sich selbst.<br />
„Mir geht es dabei nicht ums Geld“<br />
Josef Ermler hat täglich viel zu tun, doch auch beim Kindergarten-Service<br />
denkt er mit. Wenn morgens um 10 Uhr die Zahl der Essen noch<br />
nicht durchgegeben ist, ruft er selbst dort an: „Habt ihr heute keinen<br />
Hunger?“ Bevor er sich später auf den Weg macht, gibt er noch einmal<br />
einen Funkspruch durch mit dem Kommando „Wasserbad einschalten!“.<br />
Denn im Kindergarten kommt das Essen gleich in das Warmhaltebecken,<br />
damit für die Kleinen keine Hektik aufkommt. „Die Zusammenarbeit<br />
ist Vertrauenssache“, sagt der Küchenchef. Dennoch muss sich<br />
der öffentliche Kindergarten den amtlichen Kontrollen stellen, täglich<br />
eine Essensprobe einfrieren und aufbewahren. Gleichzeitig muss auch<br />
die Temperatur kontrolliert und dokumentiert werden.<br />
Josef Ermler serviert im Kindergarten Ostrachs<br />
Verdienen kann und will Josef Ermler mit seinem sozialen Dienst nichts.<br />
„Für mich geht das etwa Null auf Null auf“, erklärt der Küchenchef:<br />
„Mir geht es dabei nicht ums Geld.“<br />
Aber Josef Ermler freut sich riesig, wenn er an Ostern einen bunten<br />
Strauß mit Schmuckeiern bekommt, die die Kleinen gestaltet haben,<br />
oder an Weihnachten selbst gebastelte Sterne. „Die Kinder wissen, für<br />
wen sie das machen“, sagt Josef Ermler: „Das geht dann schon ans<br />
Herz.“<br />
31
PERFEKTION BIS INS<br />
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Frischer Meeres-Fisch in den Bergen<br />
Kulturreisende von München nach Monaco stoppen ihren Luxus-Bus regelmäßig in Sulz<br />
und verbinden so Kultur und Kulinarik<br />
Das „Altes Gericht“ von Sulz ist eines der<br />
interessantesten Restaurants in Vorarlberg.<br />
Helmut Benner und seine Frau Silvia<br />
haben darin zwei Fliegen mit einer Klappe<br />
geschlagen: Sie haben erstens das „Altes<br />
Gericht“ als Kulturgut erhalten, und<br />
sie haben zweitens darin ein besonderes<br />
Kapitel kulinarischer Geschichte geschrieben:<br />
Die Auswahl ihrer frischen Meeresfische<br />
in den Bergen des Bregenzerwaldes<br />
ist einzigartig. Stammgäste nehmen seit<br />
Jahren eine weite Anreise in Kauf.<br />
An Helmut Benner ist ein Heimatforscher,<br />
wenn nicht Historiker verloren gegangen. Die<br />
Geschichte des „Altes Gericht“ von Sulz, in<br />
dem er seit mehr als 25 Jahren kocht, hat ihn<br />
in den Bann gezogen. Das Kellergewölbe des<br />
Gebäudes muss schon im 8. Jahrhundert entstanden<br />
sein, als die Grafschaft Montfort aufgeteilt<br />
und just an dieser Stelle eine Mautstation<br />
eingerichtet worden war. Die Gebühr wurde<br />
oft in Naturalien beglichen, die in diesem Keller<br />
einst eingelagert wurden. Schon die Alemannen<br />
hatten hier an der alten Via Barbaresca der<br />
Römer unter freiem Himmel Recht gesprochen.<br />
Bis zum 30jährigen Krieg war das Gericht auf<br />
der Flur Müsinen zuständig vom Septinerpass<br />
bis zum Bodensee und Walensee.<br />
Aus dem 13. Jahrhundert stammt der älteste<br />
Teil des markanten Gebäudes, das durch seine<br />
Größe und seine besondere Architektur zum<br />
Wahrzeichen der Gemeinde geworden ist. Helmut<br />
Benner weiß inzwischen genau, wie lange<br />
welche Balkenverbindungstechnik angewandt<br />
wurde und kann die Bauabschnitte zuverlässig<br />
datieren. Eigentlich könnte Benner Seminare<br />
darüber abhalten und mit etwas Glück können<br />
interessierte Gästegruppen auch eine Hausführung<br />
bekommen.<br />
Vier Jahre lang dauerte die aufwendige Renovierung,<br />
ehe Helmut und Silvia Benner Ende<br />
1986 ihr Restaurant eröffnen konnten. Dabei<br />
hatten sie es mit vielen Skeptikern zu tun, die<br />
den Erfolg eines Fischrestaurants mit Benners<br />
hohem Anspruch an diesem Standort in Zweifel<br />
zogen. Doch der gebürtige Nordhesse bewies<br />
ihnen das Gegenteil. Von einer Anlaufzeit<br />
oder gar Gewöhnung der Gäste an das ungewohnt<br />
vielfältige Angebot will Helmut Benner<br />
gar nichts wissen. „Eine Idee muss vom ersten<br />
Tag an funktionieren, sonst klappt es nie“, sagt<br />
der Küchenchef, der vor vielen Jahren Poisonnier<br />
auf Sylt war.<br />
Fisch von A bis Z – von Auster bis Zander<br />
Seine Fischküche zwischen Rhein und Bergen<br />
überzeugte die Gäste von Anfang an und<br />
über mehrere Jahrzehnte hinweg bis heute.<br />
Die gleich bleibende Qualität der Gastronomie<br />
würdigte auch die Jury, als sie Helmut und<br />
Silvia Benner beim Wettbewerb „Säulen der<br />
Wirtschaft“ zu Preisträgern der Klein- und Mittelbetriebe<br />
in der Kategorie Tourismus kürte.<br />
Kultur und Kulinarik in Sulz<br />
Die Philosophie des Hauses überzeugt die<br />
Gäste: Hochwertige Produkte, schonend verarbeitet<br />
und zu einem günstigen Preis-Leistungs-Verhältnis.<br />
Rund zwei Drittel machen bei<br />
Benner die Fischgerichte aus. „Bei uns gibt es<br />
Fisch von A bis Z – von Auster bis Zander“, sagt<br />
Helmut Benner, der mit seiner Tochter Maike<br />
längst eine verlässliche Stütze im Küchenteam<br />
hat.<br />
„Ja, vieles macht sie schon besser als ich“, sagt<br />
der Vater nicht ohne Stolz. Von einer Standardisierung<br />
in der Küche hält Helmut Benner<br />
nicht viel. Das haben er und sein Team auch gar<br />
nicht nötig. „Wir arbeiten mit den frischen Zutaten,<br />
die wir bekommen“, sagt er. „Wir wollen<br />
dynamisch bleiben. Sonst macht das auch<br />
keinen Spaß.“ Und seine Begeisterung für eine<br />
kreative Küche ist regelrecht zu spüren.<br />
Kein Wunder, dass seine Gäste gerne auch<br />
weite Wege auf sich nehmen. Sie kommen aus<br />
Stuttgart und Schaffhausen nach Sulz, um die<br />
exquisite Küche in einem einzigartigen historischen<br />
Ambiente zu genießen. Luxus-Reisebusse<br />
mit anspruchsvollem Publikum, die auf dem<br />
Weg von Monaco nach München sind, machen<br />
regelmäßig in Sulz Station und verbinden<br />
gerne Kultur mit Kulinarischem. Am meisten<br />
freut sich Benner daher über den letzten Satz<br />
in Gastroführern: Reservierung unbedingt zu<br />
empfehlen.<br />
33
Weingut Markgraf von Baden<br />
900 Jahre Familientradition - über 200 Jahre Weinbautradition am Bodensee<br />
Zweitausendundzwölf – das Haus Baden<br />
blickt auf 900 Jahre Familientradition<br />
zurück. In diesen 900 Jahren ist viel geschehen.<br />
Vor allem im Weinbau hat sich<br />
viel bewegt. Denkt man nur an die Weinqualität,<br />
die mit der von vor 900 Jahren<br />
bestimmt nichts mehr zu tun hat. An der<br />
qualitätsorientierten und innovativen<br />
Entwicklung des badischen Weinbaus<br />
sind und waren die Markgrafen von Baden<br />
maßgeblich beteiligt.<br />
Allen voran Markgraf Carl-Friedrich (1738-<br />
1811). Der liberale Herrscher gilt als Schöpfer<br />
des Qualitätsweinbaus in Baden. Er ließ die Reben<br />
nach Sorten getrennt und in ausreichendem<br />
Zeilenabstand anbauen, führte den Gutedel<br />
im Markgräflerland ein und brachte den<br />
Riesling im Klingelberg nach Durbach. Auch<br />
machte er sich um Forschung und um die Ausbildung<br />
junger Winzer verdient.<br />
Als erstes Weingut in Baden setzten die Markgrafen<br />
auf Schloss Kirchberg 1925 auf die damals<br />
neue Rebzüchtung Müller-Thurgau, die<br />
heute als Inbegriff des Bodensee-Weißweins<br />
gilt.1965 ließ Max Markgraf von Baden das<br />
lange Jahre ungenutzte Rebland um die Birnau<br />
wieder mit Wein bepflanzen.<br />
Heute beschäftigt man sich im markgräflichen<br />
Weingut mit der naturnahen Erzeugung von<br />
qualitativ hochwertigen Weinen auf 135 ha<br />
Rebfläche.<br />
Schloss Staufenberg I Bermatingen I Überlingen I Birnau I Schloss Salem<br />
In Durbach, auf Schloss Staufenberg (25 ha),<br />
pflegen die Markgrafen schon sehr lange die<br />
Weinbautradition. Seit 1804 werden auch am<br />
Bodensee Weinberge (110 ha) unter markgräflicher<br />
Regie bewirtschaftet. Von Schloss<br />
Kirchberg über Bermatingen, Meersburg und<br />
Birnau bis nach Gailingen hegen und pflegen<br />
die Mitarbeiter des Markgrafen von Baden die<br />
weinbauliche Kulturlandschaft mit viel Hingabe.<br />
Das kontinuierliche Bestreben die Traubenqualität<br />
bis zum Letzten auszureizen und<br />
im Keller die Qualitätsschraube immer weiter<br />
anzuziehen, hat sich nun ausgezahlt. Seit dem<br />
1. Januar 2012 ist das Weingut Markgraf von<br />
Baden im Verband der Deutschen Prädikatsweingüter<br />
e.V. Es ist somit das erste Weingut<br />
am Bodensee, das Mitglied dieses Eliteverbundes<br />
ist. Bei einem solchen Jahresstart, fängt<br />
das Jubiläumsjahr des Hauses Baden ja schon<br />
vielversprechend an.<br />
Das Weingut Markgraf von Baden baut seine<br />
Weine im geschichtsträchtigen Keller von<br />
Schloss Salem aus. Ein Ausflug ins Schloss<br />
lohnt sich immer und lässt sich wunderbar mit<br />
einem Besuch im markgräflichen Weinverkauf<br />
verbinden. Dort kann man die Salemer Spitzentropfen<br />
verkosten und sich von <strong>net</strong>ten und<br />
weinbegeisterten Fachleuten beraten lassen.<br />
Weinverkauf<br />
Vinothek Schloss Salem<br />
88662 Salem<br />
Tel. +49 (0)7553 / 81284<br />
Weinverkauf Birnau<br />
Oberhof 1a<br />
88690 Uhldingen-Mühlhofen<br />
Tel. +49 (0)7556 / 6002<br />
Vinothek in der Greth<br />
Landungsplatz 16<br />
88662 Überlingen<br />
Tel. +49(0)7551 / 936679<br />
Weinverkauf Bermatingen<br />
Jägerstr. 11<br />
88697 Bermatingen<br />
Tel. +49(0)7544 / 2307<br />
Weinverkauf Schloss Staufenberg<br />
Ortenau<br />
77770 Durbach/ Baden<br />
Tel. +49(0)781 / 42778<br />
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Guinness in die Pfanne – Geschmack an den Fisch<br />
Thomas Kraus mag das irische Bier – Als Koch am liebsten in der Pfanne<br />
Im Irish Pub gibt es Guinness. „Da trinke<br />
ich auch gerne eines, am liebsten offen<br />
vom Fass“, sagt Thomas Kraus, der Chefkoch<br />
des „Schachener Hof“ in Lindau. Zu<br />
Hause verwendet er das dunkle, malzhaltige<br />
Bier in seiner Küche nur zum Kochen.<br />
„Aus der Flasche schmeckt es anders, aber<br />
in der Pfanne entwickelt der typische<br />
Malzgeschmack einen ganz besonderen<br />
Gout.“ Dunkel und zähflüssig serviert er<br />
seine neu kreierte Guinness-Sauce zum<br />
Bodensee-Felchen.<br />
Jedes Jahr im Winter schnürt Thomas Kraus<br />
sein Ränzlein und düst nach Irland. Dort wird<br />
er von einigen Kochschülern in der renommierten<br />
Kochschule „Institute of Technology“ in<br />
Tralee, im irischen Bezirk Kerry, erwartet. Mit<br />
seinem irischen Kollegen T.J. O‘Connor bietet<br />
er den angehenden Meisterköchen verschiedene<br />
internationale Kochkurse an. Kraus zeigt<br />
den Kochschülern den internationalen Stand<br />
in deutschen Küchen, im Gegenzug nimmt er<br />
viele Anregungen mit nach Hause an den Bodensee.<br />
In seinem Gepäck fanden sich diesmal einige<br />
original Guinness-Flaschen. Vielleicht mag Thomas<br />
Kraus in seiner Küche manch eine davon<br />
getrunken haben, doch ganz sicher hat er – wie<br />
es sich für einen geschickten Küchenchef gehört<br />
– mit dem Guinness experimentiert. Dabei<br />
ließ er sich noch von den Erinnerungen an die<br />
irische Küche leiten. Besorgte sich zuvor Fisch<br />
und Kohl. „Das sind die klassischen Grundlebensmittel<br />
auf der Insel“, hat er erfahren.<br />
Irische-Sauce in Lindau<br />
Thomas Kraus wäre kein ideenreicher Koch,<br />
würde er nicht schon von vornherein wissen,<br />
in welche Richtung er tüftelt und probiert. „Ich<br />
wollte die Grundsubstanzen der irischen Küche<br />
und unserer Bodenseeküche verschmelzen“,<br />
sagt er und tat dies wortwörtlich: Er setzte für<br />
den Kohl eine in Butter karamellisierte Grundsubstanz<br />
an und löschte diese frech mit einem<br />
Schuss Guinness ab. „Man muss die Flüssigkeit<br />
unterrühren und langsam einkochen“, hat er<br />
schnell erfahren, „das gibt anschließend den<br />
Weißkohlblättern einen malzig-süßlichen Beigeschmack.“<br />
Bescheiden winkt er ab: „Kein<br />
Hexenwerk, so verfeinern wir auch Karotten“,<br />
dann lacht er, „allerdings ohne Bier.“<br />
Auch die Sauce für den Bodenseefisch bereitet<br />
er zunächst klassisch zu. Er schwitzt Schalotten<br />
in Butterschmalz an, bestäubt die Pfanne<br />
mit Zucker, gibt Limonensaft hinzu, kocht ein,<br />
schmeckt ab und reduziert – bis er eine balsamartige<br />
Sauce erhält. „Unser Bodenseefelchen<br />
ist doch ein braver Fisch“, sagt Kraus, „seine<br />
Filets sind wahrlich kompatibel. Die malzigsüßlich<br />
Note an den hellen Filets schmeckt perfekt.“<br />
– Er könnte auch sagen: Bieriggut!<br />
37
Was auf den Tisch<br />
kommt ...<br />
PROHOGA, ein Mittelständler bei dem es alles für<br />
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Die Zukunft des Traditionshauses ist gesichert<br />
Alexander Bösch ist wieder zu Hause und hat mit seiner Frau Nicole Hotel und Gasthaus „Adler“ übernommen<br />
Die Feinschmecker <strong>Oberschwaben</strong>s können<br />
sich freuen. Ihr „Adler“ in Gaisbeuren<br />
wird weiterhin zu den schmackhaften Traditionshäusern<br />
der Region zählen. Erste<br />
Hoffnungen keimten schon, als die beiden<br />
Söhne, Stephan und Alexander Bösch, in<br />
die Fußstapfen ihrer Eltern, Marianne und<br />
Josef Bösch, stiegen. Doch dann hörte<br />
man von den Karrieren der beiden in Baden-Baden<br />
und Irland. In internationalen<br />
Hotelkonzernen erklommen beide Söhne<br />
die Karriereleiter. Stephan Bösch ist heute<br />
Hotelmanager im berühmten Brenners<br />
Park-Hotel & Spa in Baden-Baden. Doch<br />
Alexander Bösch ist wieder zu Hause und<br />
hat mit seiner Frau Nicole das elterliche<br />
Anwesen übernommen. Damit ist die Zukunft<br />
des Traditionsgasthauses gerettet<br />
und weiterhin eine schmackhafte, oberschwäbische<br />
Küche garantiert.<br />
Alexander Bösch ist ein Sohn Gaisbeurens,<br />
auch seine Frau Nicole kommt aus der Region<br />
und dazu stehen sie beide. „Das ist ja der<br />
Grund, warum wir zurück gekommen sind,<br />
und das Hotel der Eltern übernommen haben“,<br />
sagt Alexander Bösch. Er hatte schon immer<br />
die Übernahme des Landhotels im Hinterkopf.<br />
„Die Familientradition verpflichtet“, sagt er unbekümmert<br />
und verweist auf die 500jährige<br />
Geschichte des Adlers.<br />
Alexander Bösch kennt sein Erbe. Er hat im<br />
einst legendären Sterne-Restaurant Kleber<br />
Post, in Bad Saulgau, bei Andreas Kleber, sein<br />
Handwerk erlernt. Zu dieser Tradition des ehrbaren<br />
Köche-Handwerks steht er heute noch.<br />
Er will seinen Gästen die oberschwäbische<br />
Küche servieren, ohne viel Schischi. „Im Adler<br />
waren schon immer eher die Handwerker zu<br />
Hause“, weiß er und verweist auf die Geschichte<br />
des Hauses.<br />
Brauerei, Bäckerei, Ortsmetzgerei, Zollstation<br />
der Stadt Waldsee und so etwas wie ein Rathaus<br />
ist der „Adler“ in den vergangenen 500<br />
Jahren gewesen. So bleibt auch heute die geschichtliche<br />
Kontinuität als Gasthof weiterhin<br />
erhalten und damit die alte Tradition eines für<br />
<strong>Oberschwaben</strong> typischen Landgasthauses.<br />
Und noch eine Tradition bleibt: Alexander<br />
Bösch geht schon seit jungen Jahren dem<br />
Waidwerk nach. Er selbst geht leidenschaftlich<br />
gerne auf die Jagd und erlegt für die Gäste<br />
Rehe, Wildschweine und den ein oder anderen<br />
Hirsch. „Bei uns wird es auch weiterhin den<br />
fast vergessenen Aufbruch geben“, garantiert<br />
er. Feinschmecker hinterlassen bei seiner Frau<br />
Nicole ihre Adresse, damit sie die Gäste informiert,<br />
wenn Alexander wieder die begehrten<br />
Innereien des Rehs serviert. Dabei scheut er<br />
keine Mühen und verarbeitet Leber, Herz und<br />
Nieren zu einer prachtvollen und heute leider<br />
seltenen Spezialität.<br />
Der Adler in Gaisbeuren fliegt weiter<br />
Alexander Bösch hat zuletzt, ebenfalls wie<br />
sein Bruder, in Baden-Baden, für das Brenners<br />
Park-Hotel & Spa gearbeitet. Er hat die Gastronomie<br />
in dem heute bekannten Kulturhaus<br />
LA8 aufgebaut. Das LA8 ist zum In-Treff der<br />
Kulturfreunde Baden-Badens geworden. Es beherbergt<br />
neben dem Museum für Kunst und<br />
Technik des 19. Jahrhunderts das Restaurant<br />
„RIVE GAUCHE”, den Club „TWENTYONE”,<br />
zwei historische Festsäle und die Ooser<br />
Schachgesellschaft Baden-Baden.<br />
„Jetzt leiten wir zusammen unser eigenes<br />
schönes Landhotel mit 31 Zimmern“, schmunzelt<br />
Alexander und schaut zu seiner Frau Nicole.<br />
Sie sitzen im Schatten eines großen Walnussbaums<br />
im Biergarten ihrer Wirtschaft. Die<br />
Eltern Marianne und Josef Bösch haben den<br />
beiden die Regie übergeben. Allzu viel soll<br />
sich zunächst gar nicht ändern. „Wo sitzt man<br />
schöner?“, sind sich die Vier einig. Der Wirtsgarten<br />
hinter dem Haus ist eine Oase. Auch<br />
das ist Kultur, gewachsene Wirtshauskultur.<br />
Die Feinschmecker <strong>Oberschwaben</strong>s jubilieren.<br />
39
Ein Service vom Bodensee auf Erfolgsspur über das ganze Land und daüber hinaus<br />
10 Jahre „Die Köche“<br />
Juli 2002. Ein neues Gourmet-Magazin macht unter Feinschmeckern die Runde.<br />
„Die Köche - das Beste was die Region zu bieten hat!“ – Wer wagt sich solch einen anmaßenden Titel zu nehmen?<br />
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® Die Redaktion in Überlingen -<br />
eine Agentur für Public-Relations<br />
und Media Affairs – ist schon<br />
seit einiger Zeit rund um den<br />
Bodensee aktiv. Die beiden Inhaber,<br />
Njoschi Weber und Erich<br />
Schütz, gehen selbst gerne aus<br />
zum Essen. Aber welche Köche<br />
kann man empfehlen?, fragen<br />
sie 2002 zum ersten Mal öffentlich<br />
und beantworten die Frage<br />
mit ihrem neuen Magazin „Die<br />
Linzgau-Köche“.<br />
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18 Köche haben sie rund um<br />
ihren Wohnort gesammelt, Restaurants,<br />
die sie selbst guten<br />
Freunden empfehlen. „Das Magazin<br />
ist ein Tippgeber“, sagt<br />
Njoschi Weber, „unsere Artikel<br />
öffnen die Küchentüren und<br />
lassen Gäste in die Töpfe der<br />
Köche schauen.“ Dabei erfahren<br />
die Leser die Philosophie der Köche,<br />
werden aufgeklärt woher<br />
die Lebensmittel stammen und<br />
welcher Anspruch hinter welcher<br />
Küche steht.<br />
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„Die besten Kritiker des Magazins<br />
sind die Leser“, hat die Redaktion<br />
schnell erfahren. Jedes Echo<br />
fl ießt in das nächste Magazin ein.<br />
Doch schon auf die erste Ausgabe<br />
gab es fast durchgehend nur<br />
positive Reaktionen und das Lob:<br />
„Stimmt, ihr habt tatsächlich die<br />
Besten der Region.“<br />
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Folgerichtig und dem guten<br />
Geschmack verpfl ichtet haben<br />
Njoschi Weber und Erich Schütz<br />
sich anschließend durch weitere<br />
Regionen geschlemmt. Heute<br />
geben sie Köche-Tipps in acht<br />
Gebieten von Offenburg bis<br />
Oberstdorf heraus. Ihr Schlemmerparadies<br />
nennen sie „Südland<br />
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Anruf genügt – der Chef kommt<br />
Gourmet-Taxi im See-Shuttle – Von wegen Servicewüste<br />
Harald Weber ist nicht nur Koch, Gastwirt<br />
und Hotelier, der Mann ist ein Unternehmer<br />
wie aus dem Bilderbuch. Seit drei<br />
Jahren leitet er das „Schlosshotel in Wasserburg“<br />
und seither gibt er Vollgas. Sein<br />
neuester Clou: Der See-Shuttle-Service.<br />
Wer von einem Boot aus der Wasserburger<br />
Bucht seine Telefonnummer 08382<br />
– 2733300 anruft, wird von ihm abgeholt<br />
und zur Schlossterrasse gebracht. „Wenn<br />
er gut gegessen und bezahlt hat, fahre<br />
ich ihn auch wieder zurück”, lacht Harald<br />
Weber.<br />
„Das ging nicht mehr anders, ich musste eine<br />
Lösung finden“, erzählt Weber vom Beginn seiner<br />
Shuttle-Idee. Immer wieder kamen Bootsbesitzer<br />
bei ihm angeschwommen, oder standen<br />
bis zur Hüfte im Wasser und hoben ihre<br />
T-Shirts überm Kopf, damit sie auf die Terrasse<br />
gelangen konnten. „Aber das ging nicht“,<br />
echauffiert er sich noch heute, „wir sind kein<br />
Strandbad!“ Auch die Gäste wollten ihr Menü<br />
nicht neben den Freischwimmern in nassen<br />
Badehosen genießen. „Naa“, sagt der Hotelier<br />
in seinem bayrischen Dialekt, „da musste eine<br />
Lösung her.“<br />
Zunächst wollte der gute Mann einen Steg<br />
von seiner Terrasse in die Wasserburger Bucht<br />
bauen. Doch schnell erkannte er die Ausweglosigkeit<br />
seines Vorhabens. Das internationale<br />
Bodenseeabkommen verbietet neue Stege in<br />
den See. „Na also“, sagt er heute, „was bleibt<br />
mir da anderes übrig?“<br />
An manchen Sonntagen gehen über 50 Boote<br />
in der Wasserburger Bucht vor Anker. „Na<br />
freilich“, sagt Weber, „wo ist’s denn schöner<br />
am See?“ – Ihn aber fuchste, dass vieler dieser<br />
Bootsführer zu ihm wollten, aber nicht konnten.<br />
Vielleicht fiel ihm so das alte Volkslied<br />
„Wenn ich ein Vöglein wär …“ von Johann<br />
Gottfried Herder ein. Ein Vogel ist er nicht,<br />
aber ein Bootsbesitzer und dazu hat er sogar<br />
ein Bootsführer-Patent.<br />
An der Schlossmauer prangt seither ein großes<br />
Plakat: See-Shuttle-Service, auf die Schlossterrasse<br />
und wieder zurück, Telefon 08382 –<br />
2733300. Wer ihn anruft, wird von ihm oder<br />
einem Hotelmitarbeiter abgeholt. Zuvor fuhr<br />
Harald Weber einige Boote ab, und redete mit<br />
den Bootsbesitzern. Der Hotelier ist sich für<br />
nichts zu schade. „Manchmal habe ich auch<br />
die Kapitäne schon von meinem Boot aus bedient“,<br />
freut er sich über seine Lösung.<br />
Service in Wasserburg<br />
Harald Weber ist ein mittelständischer Unternehmer.<br />
„Service ist unser Job“, sagt er, „wir<br />
machen auch Catering, da fahre ich ja auch<br />
zu unseren Kunden.“ – Von wegen Dienstleistungswüste…<br />
43
Haus der Guten Weine I Meersburg<br />
Wo Köche ihren Wein verlässlich bestellen<br />
und Kunden gerne pröbeln und einkaufen<br />
Wer das Weinhaus betritt, ist begeistert.<br />
Es gibt wohl keinen schöneren Weinverkaufsraum<br />
in Süddeutschland, als das<br />
„Haus der Guten Weine“ in Meersburg.<br />
Der Geruch, die Atmosphäre, das Odeur<br />
– Weinzähne wollen länger bleiben, als<br />
für ihren Einkauf nötig wäre. Man darf<br />
hier fachsimplen und pröbeln, wie die<br />
Süddeutschen sagen. Deshalb treffen sich<br />
hier Fachleute, und solche, die einfach<br />
gerne Wein trinken.<br />
Auch nach dem 60jährigen Firmenjubiläum<br />
ist man in Meersburg nach wie vor offen für<br />
Neues. Hier sieht man die Experten vor unzähligen<br />
Probeflaschen diskutieren, hier ist Platz<br />
für Genuss, für Information, für Verkostungen,<br />
für Dialog. Ein großer Tisch in der Galerie ist<br />
Sinnbild einer Weinkultur, in der diskutiert,<br />
gefachsimpelt und geträumt werden darf.<br />
„Unsere Kunden sind sehr gut informiert. Sie<br />
wollen mehr als Wein kaufen.“ Das „Haus der<br />
Guten Weine“ ruht sich nicht aus auf Anerkennung<br />
und Titeln wie „Weinhändler des Jahres“,<br />
den es auf der weltgrößten Weinfachmesse als<br />
erste Weinhandlung in Deutschland erhielt.<br />
44<br />
Nicht umsonst ist das „Haus der Guten Weine“<br />
bevorzugter Partner der vielen Restaurants<br />
weit um den Bodensee. „Noch auf lokaler Ebene<br />
setzen wir internationale Qualitätsansprüche<br />
an“, so Christian Hack, der neben Hans-<br />
Günter Martin, einem staatlich geprüften<br />
Weinfachberater und Sommelier, gesuchter<br />
Vertrauter der Gastronomen ist.<br />
Seit Jahrzehnten engagieren sich die Hacks<br />
auch in der Bodensee-Weinszene und verbringen<br />
mit den Kellermeistern der Region zahllose<br />
Stunden, um neue Weine zu kreieren. So<br />
ist auch die erste Linzgau Cuvée der Linzgau-<br />
Köche unter der professionellen Federführung<br />
des Weinhauses 2009 geboren worden, und<br />
2012 die erste Cuvée der Konzil-Köche mit<br />
dem Weingut Vollmayer, Singen-Hilzingen.<br />
Ein weiteres erfolgreiches Projekt ist die Serie<br />
„Pinot vom See“. „Die Burgunder gehören<br />
zum Feinsten, was hier am Bodensee reift. Ihre<br />
Eleganz, ihre Finesse und Rasse ist einzigartig“,<br />
betont Einkäufer Erik Muth.<br />
Der Gang durch die Weingalerie wird mit ausführlicher<br />
Beratung belohnt. Sommelier Marc<br />
Kaiser antwortet ebenso gern auf die Frage,<br />
was zur Ente à l’orange paßt und zum weinschwierigeren<br />
Mousse au chocolat, wie auf die<br />
Frage, was man zu diesem oder jenem Wein<br />
eigentlich kochen könnte.<br />
Engagement, Leidenschaft und Kompromisslosigkeit<br />
in der Qualität lautet wohl das Trio,<br />
das dem „Haus der Guten Weine“ so viel<br />
Erfolg beschert. Dass „einer der schönsten<br />
Weinläden Deutschlands“ (Feinschmecker)<br />
am Bodensee liegt, ist für Einheimische wie<br />
für Touristen ein Glück. Wer dennoch keine<br />
Zeit findet, sich an diesen kompetenten Ort zu<br />
begeben, kann sich unter www.georg-hack.<br />
com durch den Inter<strong>net</strong>auftritt klicken, den die<br />
Zeitschrift Wein-Gourmet als „eine der besten<br />
Webseiten, um Wein zu bestellen“, empfiehlt.<br />
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Mo.-Fr. 9-12 u. 13.30-18 Uhr,<br />
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Rauch x Dex : Kulinarik = Torggel.<br />
Klingt wie Mathematik und ist doch Kulinarik: Die Formel von Franz Dex und Angelika Dex-Rauch<br />
für ihren gastronomischen Anspruch<br />
Im „Torggel“ von Röthis haben Franz Dex<br />
und Angelika Dex-Rauch der Tradition des<br />
Hauses ein modernes Gesicht gegeben.<br />
Der neue Küchenchef Willy Zach schafft<br />
die kulinarische Fortsetzung am Herd.<br />
Eine ganz eigene Formel haben Franz Dex und<br />
Angelika Dex-Rauch für ihren gastronomischen<br />
Anspruch entwickelt und unter das Trauben-<br />
Logo ihres Hauses gestellt.<br />
Rauch x Dex : Kulinarik = Torggel.<br />
Man muss diese Multiplikation und Division gar<br />
nicht lange nachzurechnen versuchen. Schon<br />
wer durch den Torbogen in den lauschigen<br />
Garten tritt, spürt diesen ungewöhnlich mathematisch<br />
formulierten Anspruch mit allen<br />
Sinnen. Denn auch die beiden Gastgeber in<br />
Röthis sind sonst weniger von Analytik denn<br />
von der positiven Emotion und vom Genuss geprägt<br />
- und das wollen sie ihren Gästen auch<br />
nicht vorenthalten. Ja, Franz Dex und Angelika<br />
Dex-Rauch wollen diese mit ihrer eigenen Leidenschaft<br />
geradezu anstecken.<br />
„Wir selbst lieben gutes Essen, ein gutes Glas<br />
Wein, ein schönes Ambiente und das wollen<br />
wir mit Ihnen teilen“, bekennen die Gastgeber<br />
auf ihrer Speisekarte vorneweg. Und es gelingt<br />
ihnen bestens, dieses Versprechen einzulösen.<br />
„Viele Gäste kommen aus einem ganz besonderen<br />
Anlass“, sagt Franz Dex, „und dann wollen<br />
wir ihnen einfach etwas Schönes bieten.“<br />
Ganz zufällig kommt hier selten ein Gast vorbei.<br />
Doch wer das Ambiente einmal genossen<br />
hat, der empfiehlt es gerne weiter. „Positive<br />
Mund-zu-Mund-Propaganda ist uns wichtiger<br />
als Restaurant-Bewertungen“, betont Dex.<br />
Acht Jahre lang hatte der gebürtige Kärntner,<br />
der in Vorarlberg aufgewachsen ist, zuvor als<br />
Restaurantleiter auf dem Bregenzer Gebhardsberg<br />
gearbeitet. Die Liebe zum Wein brachte<br />
den Sommelier auch mit seiner Frau Angelika<br />
Dex-Rauch zusammen. „Wir haben uns bei<br />
einem Weinseminar kennen gelernt“, gibt er<br />
gerne preis. Dann ergab sich 2006 die Chance,<br />
das historische Torkelgebäude zu erwerben.<br />
„Es war immer ein namhaftes Haus in Vorarlberg<br />
gewesen“, sagt Dex, „und wir haben ihm<br />
ein neues Outfit gegeben.“ Auf der einen Seite<br />
ist dieser durchgehende Stil schlichter Eleganz<br />
überall zu erkennen, auf der anderen Seite sind<br />
auch die historischen Wurzeln erhalten und an<br />
vielen Stellen sichtbar. Ästhetischer Anspruch<br />
und warme Gastlichkeit gehen hier eine glückliche<br />
Verbindung ein.<br />
Der einladende Garten ist das Erste, dem<br />
der Gast begeg<strong>net</strong>. „Dies ist sicher einer der<br />
schönsten Gärten Vorarlbergs.“ Dass der Stolz<br />
der Gastgeber durchaus berechtigt ist, lässt<br />
sich unschwer erfahren. Die Trauben wachsen<br />
einem fast in den Mund, zwischen Reben und<br />
Schatten spendenden Kastanien, denen einige<br />
unaufdringliche Sonnenschirme assistieren.<br />
Wer hier sitzt, fühlt sich schnell wie zu Hause.<br />
Dieses Gefühl lässt einen auch nicht los, wenn<br />
man den großen Gastraum betritt oder später<br />
erhaben auf dessen Galerie sitzt. Rund um den<br />
riesigen alten Torkel aus dem Jahr 1674 setzt<br />
Restaurant Torggel I Röthis I Vorarlberg<br />
sich das Wohlfühlambiente nahtlos fort. Das<br />
Holz des alten Fachwerkhauses strahlt warme<br />
Gastlichkeit aus, mit der das zeitgemäß moderne<br />
Mobiliar bestens korrespondiert. Hier lässt<br />
sich der kulinarische Tiefgang des Restaurants<br />
genüsslich ausloten.<br />
Was die monumentale Traubenpresse im Raum<br />
verspricht, hält auch der gut bestückte Weinkeller<br />
der Gastgeber. Sommelier Dex pflegt vor<br />
allem die ganze Vielfalt hochwertiger österreichischer<br />
Weine. Vorarlberg selbst mag nicht<br />
der Nabel der Weinwelt sein. Doch der Rebbau<br />
hat hier trotz der hohen Lage eine mehr<br />
als tausendjährige Tradition. In Röthis selbst<br />
reichen die Weinberge bis nahe an das Restaurant.<br />
Auf der Weinkarte sind alle wichtigen<br />
Anbaugebiete Österreichs mit ausgesuchten<br />
Gewächsen vertreten.<br />
Einen jeweils eigenen Stil haben die drei kleineren<br />
Stuben des Hauses mit ihrem mehr oder<br />
weniger intimen Charakter - die Winzerstube,<br />
die Küferstube und die Röthner Stube. Zu der<br />
unaufdringlichen, aber stilvollen Atmosphäre<br />
passt perfekt die kulinarische Philosophie des<br />
neuen Küchenchefs Willy Zach, der seit November<br />
2011 hier rund um den Herd Regie<br />
führt.<br />
45
Am See des Geschmacks<br />
Für Feinschmecker und Zwiebelfreunde<br />
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Tagungen im „Haus Lindau“<br />
Freier Blick führt zum Erfolg für Seminarteilnehmer - variable Raumangebote<br />
mit perfekter Veranstaltungstechnik<br />
Erfolgreich tagen, wo andere Urlaub machen.<br />
Das „Bodensee-Hotel Sonnenhof“<br />
im Kressbronner Teilort Retterschen hat<br />
sich binnen zwei Jahren zu einem neuen<br />
Refugium für Tagungsgäste gemausert.<br />
Mit dem neuen „Haus Lindau“ ist 2012 die<br />
Kapazität für größere Veranstaltungen<br />
oder Seminare von Firmen oder Verbänden<br />
deutlich erweitert worden.<br />
Hoch über dem Bodensee mit freiem Blick auf<br />
den See und die Bergwelt werden nicht nur die<br />
Ferien zu einer traumhaften Erholung, hier lässt<br />
sich auch auf entspannte Weise und bei beflügeltem<br />
Geist erfolgreich tagen. Die außergewöhnliche<br />
Lage ist das Pfund, mit dem der Veranstaltungsort<br />
„Sonnenhof“ wuchern kann.<br />
Mit dem „Bodensee-Hotel Sonnenhof“ haben<br />
Martina und Robert Manhardt im Jahr 2010 ein<br />
neues Refugium geschaffen, das in eine einzigartige<br />
Wohn- und Parkanlage eingebettet ist.<br />
Ein Vorteil ist die zentrale Lage zwischen Friedrichshafen<br />
als Messestadt und Wirtschaftszentrum<br />
und Bregenz, dem nahen Vorarlberg.<br />
Zu dem privilegierten Standort kommen die<br />
anspruchsvolle Ausstattung des ganzen Hotels<br />
und die Fitness- und Wellnessangebote mit einem<br />
Panorama-Schwimmbad und einer Saunalandschaft<br />
im Haupthaus. Davon profitieren<br />
Urlauber und Tagungsgäste gleichermaßen.<br />
Mit dem neuen, erst im Juli 2012 fertig gestellten<br />
„Haus Lindau“ hat das Team vom „Bodensee-Hotel<br />
Sonnenhof“ die Voraussetzungen<br />
für größere Veranstaltungen von Firmen oder<br />
Institutionen weiter verbessert. Ob Fortbildungsseminare,<br />
Teamsitzungen oder Betriebsfeiern,<br />
die variablen Raumangebote genügen<br />
höchsten Ansprüchen.<br />
Außen fügt sich der Neubau harmonisch in das<br />
bisherige Ensemble ein, innen ist er mit hochwertiger<br />
Ausstattung und perfekter Veranstaltungstechnik<br />
versehen. Dazu gehören Beamer,<br />
Mediawand, TV- und Videoanschlüsse, LAN<br />
und W-LAN.<br />
Auf den Höhen über Kressbronn<br />
Das Gastronomie-Team um Küchenchef Andreas<br />
Völker verwöhnt die Tagungs- oder Festgäste.<br />
Auch die Seminarräume unterschiedlicher<br />
Größe sind teilweise mit einer kleinen Küche<br />
für die Vor-Ort-Versorgung ausgestattet.<br />
Doch der „Sonnenhof“ kümmert sich auch<br />
darüber hinaus professionell um Firmenveranstaltungen.<br />
Unter anderem vermitteln die<br />
Gastgeber auf Wunsch begleitende Teambildung-Maßnahmen<br />
wie gemeinsames Klettern,<br />
Bogenschießen oder Kanadierfahrten,<br />
Schneeschuhtouren im Winter und gemeinsames<br />
Floßbauen im Sommer. Aber auch andere<br />
Events von der Segeltour über eine Lädinen-<br />
Ausfahrt bis hin zu einer Zeppelin-Fahrt rund<br />
um den See.<br />
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Besuchen Sie die Feinschmecker-Abende der Südland-Köche.<br />
Termine und Aktuelles im Inter<strong>net</strong>: www.<strong>suedland</strong>.<strong>net</strong><br />
jetzt Eintrittskarten reservieren<br />
Hotline 01727421533: Die Termine<br />
11.2012 Ravensburg, Konzerthaus, a. N.<br />
06.11.2012 Konstanz, Konzil<br />
14.11.2012 Villingen-S., Neue Tonhalle<br />
21.11.2012 Überlingen, Kursaal<br />
26.03.2013 Singen, Stadthalle<br />
...gute Unterhaltung<br />
...hast Du das schon probiert?<br />
...das scheint ihr aber geschmeckt zu haben<br />
...wo sind denn die Toiletten?<br />
...ein echt <strong>net</strong>tes Publikum hier<br />
...für mich als Winzer<br />
eine gelungene Präsentation<br />
+++ Oberstdorf +++ Ravensburg +++ Villingen-Schwenningen +++ Überlingen +++ Konstanz +++ Singen +++ Freiburg +++
Nie wieder Fertigsaucen!<br />
Das neue Köche-Verzeichnis mit den schmackhaftesten<br />
Einkehr-Tipps in Südland<br />
Nichts schmerzt Feinschmecker mehr als<br />
Fertigsaucen über Spargel, oder Fertigbratensaucen<br />
über einem guten Stück<br />
Fleisch. Igitt! Wer in Südland allerdings<br />
in solchen Lokalen verkehrt, hat selbst<br />
Schuld. Wir – Die Redaktion – haben in<br />
diesem Jahr zum zweiten Mal den ultimativen<br />
Gourmet-Führer für die Region<br />
zwischen Offenburg und Oberstdorf<br />
herausgebracht. Ob in der Ortenau,<br />
dem Breisgau, Markgräfl erland, Süd-<br />
Schwarzwald, Hegau, Bodenseegebiet,<br />
<strong>Oberschwaben</strong>, Oberes Allgäu oder<br />
gar Kleinwalsertal, wir geben Ihnen die<br />
schmackhaftesten Tipps. Holen Sie sich<br />
unser neues Köche-Verzeichnis 2012 bei<br />
einem unserer Köche.<br />
„Wo kann man denn bei Euch am besten einkehren?“,<br />
werden wir oft gefragt, „du wohnst<br />
doch in der Genussregion Südland. Welchen<br />
Koch empfi ehlst du mir?“ – Und tatsächlich,<br />
wir kennen über 120 Köche zwischen Offenburg<br />
und Oberstdorf persönlich. Wir haben jeden<br />
von ihnen besucht, in ihren Küchen in die<br />
Töpfe geschaut und sind von jedem unserer<br />
Mitglieder begeistert – andere nehmen wir gar<br />
nicht auf!<br />
Unsere Köche kochen von Hand, beherrschen<br />
weniger das neuste High-Tech Cooking-Center,<br />
oder wissen welche Convenience gerade<br />
neu auf dem Markt sind, aber sie alle kochen<br />
...nach dem gleichen Manifest:<br />
- Südland-Köche setzen sich für ihr Handwerk<br />
nach den Prinzipien traditioneller Kochkunst<br />
und den Richtlinien ihrer Innungsverbände ein.<br />
- Südland-Köche stehen zu ihrer Verantwortung<br />
als Küchenchef und zur Ehre ihres Berufs.<br />
- Südland-Köche verpfl ichten sich mit hochwertigen<br />
Lebensmitteln zu arbeiten.<br />
- Südland-Köche achten auf die Glaubwürdigkeit<br />
ihrer Lieferanten.<br />
- Südland-Köche fördern regionale Erzeuger<br />
und qualitätsbewußte Lebensmittelhandwerker.<br />
- Südland-Köche unterstützen umweltschonende<br />
Landwirtschaft, die sich am<br />
Prinzip der Nachhaltigkeit orientiert, mit dem<br />
Ziel natürliche Lebensgrundlagen, Artenvielfalt<br />
und Ressourcen zu schonen und<br />
dauerhaft zu erhalten.<br />
- Südland-Köche setzen sich für Erzeugnisse<br />
der Genuss-Region „Südland“ein, für qualitativ<br />
hochwertige Lebensmittel einschließlich<br />
Wein, Bier und Mineralwasser.<br />
- Südland-Köche sind unabhängig von<br />
der Nahrungsmittelindustrie.<br />
- Südland-Köche werben nur für Produkte,<br />
die im Einklang mit ihren ethischen Grundsätzen<br />
stehen.<br />
- Südland-Köche pfl egen kollegiale, freundschaftliche<br />
Beziehungen und unterstützen<br />
sich gegenseitig.<br />
Restaurant-Tipps von Offenburg bis Oberstdorf<br />
Bestellen Sie jetzt „Die Südland-Köche“-<br />
alle Adressen! Einfach per Post im<br />
Umschlag DINlang oder größer an:<br />
Die Redaktion Wilhelm-Beck Str. 14<br />
88662 Überlingen, senden mit frankiertem<br />
und adressiertem Rückumschlag.<br />
Südland<br />
Köche<br />
Die Köche der Genussregionen<br />
Kreation Egon Michael Durach<br />
...so finden Sie uns<br />
Südland Feinschmecker-Abend<br />
Einmal im Jahr treffen sich die Südland-Köche<br />
zu einem gemeinsamen Feinschmeckerabend.<br />
Über 700 Gäste genossen im März in Singen<br />
ein fulminantes Geschmacksfestival. Ludger<br />
Fetz kam zum dritten Mal aus Oberstdorf angereist<br />
und servierte Allgäuer Wild-Bratwürste<br />
auf geräuchertem Kartoffelsalat; das Slow<br />
Food Convivium servierte mit Markus Keller<br />
aus Überlingen Kroketten von der Alb Leisa<br />
auf Frühlingsgemüse; Günther Kummerländer<br />
kam aus Donaueschingen angereist und<br />
brachte ein Karotten-Ingwer-Süppchen mit Entenbrust<br />
und eingelegte Schweinsbäckle, sein<br />
Kollege aus dem Schwarzwald, Rüdiger Bosse,<br />
servierte unter anderem den ersten Bärlauch<br />
des Jahres mit einem gebratenen Kaninchenfi<br />
let; aus dem Markgräfl erland kam Claude<br />
F. Gysin und briet vor den Augen der Gäste<br />
Zanderfi let; den süßen Abschluss schenkte<br />
Volker Gmeiner aus Appenweier. Ebenfalls mit<br />
von der Partie waren die meisten Mitglieder<br />
der Konzil-Köche – ihnen allen ist der wohl<br />
schmackhafteste Abend in der Stadthalle in<br />
Singen zu verdanken.<br />
Informationen zu weiteren Feinschmeckerabenden,<br />
oder wo sie das neue Adressverzeichnis<br />
der Südland-Köche bestellen können,<br />
fi nden Sie unter www.<strong>suedland</strong>.<strong>net</strong><br />
Südland · WIR SIND GENUSS ·<br />
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U<br />
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Dipl.-Ing. Georg Ignaz Hagemeisters Bestellung<br />
„Bitte ein Felchen und dazu ein Helles!“<br />
Der Dipl.-Ing. Brauwesen und Biersommelier Hagemeister trinkt am liebsten Bier – auch zu Fisch<br />
„Ich mag Bier gerne, weil es nichts schöneres<br />
auf der Welt gibt als gutes Bier mit<br />
Freunden zu brauen“, sagt Georg Ignaz.<br />
Der Bierexperte kennt kein anderes, natürliches<br />
Getränk, das so abwechslungsreich<br />
sein kann, und sich je nach Sorte<br />
und Herstellungsverfahren mit jeder<br />
erdenklichen Gelegenheit und jedem<br />
Gericht kombinieren lässt – zumal es in<br />
seiner Zusammensetzung und in Maßen<br />
genossen eines der gesündesten Lebensmittel<br />
überhaupt ist, sagt er. Der leidenschaftliche<br />
Hobbybrauer genießt es, Bier<br />
über die Zeit der Herstellung und der Reife<br />
zu beobachten und es anschließend im<br />
Kreis guter Freunde zu verkosten. Selbst<br />
zu Fisch, darüber sprachen wir mit dem<br />
Biersommelier.<br />
Das weiß jeder Feinschmecker am Bodensee:<br />
Zu einem Felchen trinkt man einen Weißwein.<br />
Was sagt der Biersommelier?<br />
Georg Ignaz Hagemeister: Kann man durchaus,<br />
es gibt aber auch die hervorragende Alternative<br />
des Bieres. So kann man zum Beispiel je<br />
nach Zubereitungsart, ähnlich wie beim Wein,<br />
das Bier auf das Gericht abstimmen.<br />
50<br />
Nur ein Weinbanause würde in ein Lokal gehen<br />
und die Bestellung aufgeben: „Einmal<br />
Felchen mit Weißwein“. Beim Wein kennt sich<br />
jeder aus. Riesling, Silvaner, Müller-Thurgau,<br />
Chardonnay …Aber dass Bier eine genauso artenreiche<br />
Vielfalt an Begleitern zu einem lukullischen<br />
Abend bietet wissen die wenigsten. So<br />
kann man zu Fisch zig verschiedene Biere bieten<br />
Helles, Leichtes, Weizen, Alt, Kölsch, Ales,<br />
Bitters Südländische mit Maisanteil, Belgische<br />
Frucht und Suerbiere wie Kriek Lambic Peche,<br />
Trapisten zu Räucherfisch oder Festbiere zu<br />
Fisch in Panade...die Liste wäre endlos.<br />
Und zu einem Meeresfisch?<br />
Georg Ignaz Hagemeister: Zu gegrillten Sardinen<br />
ein kühles Helles, zu Tunfisch ein Festbier<br />
oder Weizen, zu Heilbutt ein belgisches Lambic,<br />
zu einer Bouillabaisse einen hellen Bock,<br />
zu Schwertfisch vielleicht ein Haferbier.<br />
Oder zu Hummer, empfehlen Sie selbst da Bier?<br />
Georg Ignaz Hagemeister: Oh, Bier passt hervorragend<br />
zu Meeresfrüchten jeglicher Art.<br />
Je purer desto leichter sollte das Bier sein um<br />
nicht zu sehr in den Vordergrund zu treten und<br />
wenn sie in einer kräftigen Tomatensoße gegart<br />
sind kann auch das Bier etwas würziger<br />
sein.<br />
Georg Ignaz Hagemeister<br />
Zum Dessert ein Radler, oder eher als Aperitif?<br />
Georg Ignaz Hagemeister: Es gibt wunderbare<br />
Biere pur oder in Mischgetränken als Aperitif<br />
und/oder Dessert zu genießen. Zum Beispiel<br />
ein Leibinger Blutorangen- Weizen mit seiner<br />
sommerlich, erfrischenden Kreation, ein herrlicher<br />
Aperitif für einen warmen sonnigen Tag.<br />
Zum Dessert bietet die Welt der ausgefallenen<br />
Bier riesige Möglichkeiten zu einer Mouse<br />
au Cocolat würde ich ein Holzfassgelagertes<br />
Bockbier empfehlen. Zu einer Créme Brullé<br />
ein säuerliches Kriek, zu einem variierten Dessertteller<br />
einen gestachelten Bock. Es gibt aber<br />
auch sehr schöne Biere die man als Abschluss<br />
eines Essens reichen kann, mit Gewürzen und<br />
anderen interessanten Zusätzen. Beispielsweise<br />
die Horny Betty der Brauerei Gusswerk. - Ich<br />
bin mir sicher das nun wieder ein Haufen puristisch<br />
veranlagter Bierbrauer ein Schimpflied<br />
auf mich anstimmen werden und am liebsten<br />
unter der Flagge des Reinheits-gebotes gegen<br />
mich in den Krieg ziehen würden. Und<br />
selbstverständlich hat dieses für Deutschland<br />
geschichtsträchtige Dokument seine Berechtigung<br />
und Annerkennung verdient. Aber als<br />
Sommelier ist es meine Aufgabe meinem Publikum<br />
nicht nur dieses zu predigen sondern auf<br />
die Artenvielfalt und Schönheit der Kombinationen<br />
des für mich besten Getränks der Welt<br />
hinzuweisen, ihr Interesse zu wecken und über<br />
den Tellerrand hinwegzuschauen.