Brown Swiss Management Award 2008 - Braunvieh Austria
Brown Swiss Management Award 2008 - Braunvieh Austria
Brown Swiss Management Award 2008 - Braunvieh Austria
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HEFT 2 / 2009<br />
INNSBRUCK, MAI 2009 P.b.b. | GZ 02Z030539 M | Verlagspostamt 6020 Ibk.<br />
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MAGAZIN FÜR ZUCHT, BESAMUNG & VERMARKTUNG<br />
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druckmanagement innsbruck 09/07
Inhalt Mai 2009<br />
4 EDITORIAL & TERMINE<br />
Vorwort des Geschäftsführers<br />
Versteigerungen im Frühjahr und Herbst 2009<br />
6 JAHRESHAUPTVERSAMMLUNG<br />
102. Jahreshauptversammlung des Tiroler <strong>Braunvieh</strong>zuchtverbandes<br />
übersteigt alle Erwartungen<br />
10 ZUCHT<br />
Aktuelles Besamungsprogramm<br />
12 BETRIEBSREPORTAGEN<br />
Betrieb Georg Taxauer am Erlerberg<br />
Betrieb Peter Greiderer in Kössen<br />
16 VERMARKTUNG<br />
Versteigerungsbarometer<br />
Tiroler Viehmarketing: Original <strong>Braunvieh</strong> – Ein ideales Produkt<br />
18 MANAGEMENT<br />
Mit Milchprogesterontest gezielt die Fruchtbarkeit verbessern<br />
Der Weg zur Spitzenqualität bei Grassilage<br />
Grünlandverbesserung durch Nach- und Übersaaten<br />
Arbeitsfalle Milchbetrieb?<br />
Phosphor in der Riunderfütterung<br />
Den Tieren Umstellungszeit gewähren<br />
Mit gesundem Wachstum die zukünftigen Chancen packen<br />
Bauten für Rinderhaltung<br />
Betriebsentwicklung mit Konzept<br />
Milchviehzucht am Biobetrieb<br />
Die Lüftung im Milchviehstall hängt von der Wärmedämmung ab<br />
34 BV-INTERNATIONAL<br />
Schöne Euter – kein Garant für tiefe Zellzahlen<br />
Durchschnittsleitungen <strong>2008</strong>/2009: Deutsches <strong>Braunvieh</strong> überzeugt<br />
Gesundheit der Kuh: Lesen in der Milch<br />
38 LANDESKONTROLLVERBAND<br />
Selbst bei klarem Wasser ist nicht alles klar – Pflicht zur Trinkwasseruntersuchung!<br />
Gesundheitsmonitoring Rind<br />
42 INTERN<br />
Detailbestimmungen von Beihilfen zum Ankauf von hochwertigen Zuchttieren<br />
Wir begrüßen unsere neuen Mitglieder<br />
Wichtige Infos für <strong>Braunvieh</strong>züchter<br />
Versteigerungsmeldungen via Internet<br />
Personelles: Unser neuer Mitarbeiter Thomas Geir aus Navis<br />
IMPRESSUM:<br />
HERAUSGEBER & EIGENTÜMER UND FÜR DEN INHALT VERANTWORTLICH:<br />
TIROLER BRAUNVIEHZUCHTVERBAND, BRIXNER STRASSE 1, A-6021 INNSBRUCK, T +43(0)59292/1822, F +43(0)59292/1829, M braunvieh@lk-tirol.at, www.tiroler-braunvieh.at<br />
GESCHÄFTSFÜHRER: DIPL.-ING. REINHARD WINKLER; REDAKTION: DOMINIK PINZGER<br />
FOTOS: ARCHIV, GRUBER, NOLLI, KELEKI, PINZGER, FANKHAUSER, DIPL.-ING. WINKLER<br />
HERSTELLUNG: DRUCKMANAGEMENT, WOLFGANG HERZIG, A-6020 INNSBRUCK; DRUCK: WALSER DRUCK KG, A-6410 TELFS<br />
3
EDITORIAL & TERMINE<br />
4<br />
Vorwort von GF Dipl.-Ing. Reinhard Winkler<br />
Ein schwieriges erstes Halbjahr<br />
2009 mit schönen Veranstaltungen<br />
neigt sich dem Ende<br />
Das 1. Halbjahr ist fast zu Ende und in diesem halben Jahr erfuhren die Züchter die<br />
harten Gesetze des globalisierten Marktes am eigenen Leib. Der Milchpreis ging von<br />
Monat zu Monat zurück und mit Mai hat diese Entwicklung auch die Zuchtviehpreise<br />
erreicht.<br />
Mittlerweile gibt es zwar mit Ausnahme von Russland für alle anderen Drittstaaten<br />
Veterinärzeugnisse, nur haben die Bauern in diesen Ländern das Problem der<br />
Finanzierung auf Grund des niedrigen Milchpreises.<br />
Die Situation am Zuchtviehsektor ist momentan sehr angespannt und ich sehe erst im<br />
Herbst Licht am Ende des Tunnels. Wir alle <strong>Braunvieh</strong>züchter und Funktionäre müssen<br />
in den nächsten Monaten weiterhin kühlen Kopf, aber mit Leidenschaft für unsere Ziele<br />
kämpfen und dann werden wir uns auch über steigende Produktpreise freuen können.<br />
Wann das sein wird, diese Frage kann derzeit wirklich seriös niemand beantworten.<br />
Motivationsfaktor Ausstellungen<br />
Die Ausstellungssaison ist zu Ende und die dort gezeigten Tiere sind ein positives Signal für<br />
die Zukunft. Gerade bei den jungen Kühen ist positiv aufgefallen, dass diese Tiere wieder<br />
sehr breit in der Brust und im Becken sind. Dadurch weisen diese <strong>Braunvieh</strong>tiere eine noch<br />
höhere Stoffwechselresistenz auf, und gerade für Almbetriebe sind sie neben der höheren<br />
Käseausbeute durch die <strong>Braunvieh</strong>milch durch diese Kapazitätsverbesserung ideal. So wie<br />
mir fiel auch allen Schaubesuchern bei den Ausstellungen die hohe Dichte an überdurchschnittlichen<br />
Exterieurmerkmalen wie Euter, Zitzen und Fundament auf. Das Erfreulichste an<br />
all diesen Beobachtungen ist die Tatsache, dass diese Merkmale nicht nur von einem Stier<br />
vererbt werden, sondern die Väter hinter diesen starken <strong>Braunvieh</strong>tieren breit gestreut sind.<br />
Leistungssicherheit verbessern<br />
Neben allen Ausstellungsintusiasmus dürfen wir die Leistungssicherheit nicht vergessen.<br />
Wenn die braune Kuh in wirtschaftlich härteren Zeiten, so wie sie derzeit vorherrschen,<br />
konkurrenzfähig bleiben will, dann muss die Leistungssicherheit züchterisch noch intensiver<br />
bearbeitet werden. Gute Exterieurkühe müssen dringend mit hohen Milchwertstieren angepaart<br />
werden. Exterieur schwache Tiere, die allerdings hohe Milchwerte haben, können<br />
natürlich mit Exterieurstieren besamt werden.<br />
Almsommer 2009<br />
Der Almsommer steht unmittelbar vor der Tür und mit den bei den Ausstellungen gesehenen<br />
<strong>Braunvieh</strong>kühen, die wieder sehr viel Kapazität in der Brust aufweisen, haben die <strong>Braunvieh</strong>züchter<br />
die richtigen Tiere für die teilweise sehr kargen Tiroler Almen. Weiters ist die<br />
<strong>Braunvieh</strong>milch, wie zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten belegen, auf Grund des hohen<br />
Kappa-Kasein-Gehaltes B mehr wert. Dies erfahren vor allem jene Almbauern, die ihre<br />
<strong>Braunvieh</strong>milch zu Hartkäse verarbeiten, da sie bis zu 10 % mehr Käseausbeute haben.<br />
Neben den nicht weg zu diskutierenden niedrigen Produktpreisen lassen mich vor allem die<br />
hohe Motivation und Begeisterung unserer <strong>Braunvieh</strong>züchter, die ich bei den diversen Veranstaltungen<br />
miterleben durfte, für die Zukunft hoffen. Mit dem Slogan „yes we can“ hat<br />
der neu gewählte US-Präsident eine weltweite Aufbruchstimmung mit einer positiven<br />
Dynamik ausgelöst. Wenn auch wir an die eigenen Stärken glauben und dem Motto<br />
„yes we can“ folgen, ist die Rinderzucht und im speziellen die <strong>Braunvieh</strong>zucht der richtige<br />
Weg.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Reinhard Winkler
Versteigerungen 2009<br />
Frühjahr<br />
Imst Dienstag, 26.05.2009 weibl. Tiere<br />
Herbst<br />
Imst Dienstag, 1.09.2009 weibl. Tiere<br />
Rotholz Mittwoch, 2.09.2009 weibl. Tiere<br />
Imst Dienstag, 22.09.2009 weibl. Tiere<br />
Imst Dienstag, 6.10.2009 Stiere u. weibl. Tiere<br />
Imst Dienstag, 20.10.2009 weibl. Tiere<br />
Imst Dienstag, 3.11.2009 weibl. Tiere<br />
Rotholz Mittwoch, 4.11.2009 weibl. Tiere<br />
Imst Dienstag, 17.11.2009 weibl. Tiere<br />
Imst Dienstag, 1.12.2009 Stiere u. weibl. Tiere<br />
ARGE-BRAUNVIEH FOTOWETTBEWERB<br />
Die ARGE <strong>Braunvieh</strong> veranstaltet einen<br />
Fotowertbewerb unter dem Moto:<br />
„Die schönsten <strong>Braunvieh</strong>-Momente“.<br />
Wenn auch Sie mitmachen möchten,<br />
dann mailen Sie uns ihre Fotos an:<br />
arge.braunvieh@lk-tirol.at oder schicken<br />
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ARGE <strong>Braunvieh</strong>, Brixnerstraße 1,<br />
6020 Innsbruck.<br />
Zu gewinnen gibt es<br />
Besamungsgutscheine der<br />
ARGE <strong>Braunvieh</strong>.<br />
Einsendeschluss ist der 1. Oktober 2009.<br />
Auf eine rege Teilnahme freut sich das Team<br />
der ARGE <strong>Braunvieh</strong>.<br />
5
JAHRESHAUPTVERSAMMLUNG<br />
6<br />
▲ Die Preisträger des <strong>Brown</strong> <strong>Swiss</strong> <strong>Management</strong> <strong>Award</strong>.<br />
Erfolg hat einen Namen: Tiroler <strong>Braunvieh</strong>!<br />
102. Jahreshauptversammlung<br />
übersteigt alle Erwartungen<br />
Am 13. April 2009 hielt der Tiroler <strong>Braunvieh</strong>zuchtverband die Jahreshauptversammlung im Oberlandsaal in Haiming<br />
ab. Dabei bewies sich einmal mehr, dass das Interesse an der <strong>Braunvieh</strong>zucht ungebrochen hoch ist, denn<br />
der Oberlandsaal in Haiming war bis auf den letzten Platz mit 400 Teilnehmern gefüllt. Besonders bemerkenswert<br />
war, dass Vertreter aller Viehzuchtvereine anwesend waren. Verbandsobmann ÖR Hans Mair konnte neben hunderten<br />
Züchterinnen und Züchter aus Tirol, zahlreiche Funktionäre, Geschäftsführer anderer Verbände, Tierzuchtdirektoren<br />
und hochrangige Vertreter der Tiroler Agrarpolitik und der bäuerlichen Standesvertretung begrüßen.<br />
Tätigkeitsbericht <strong>2008</strong><br />
Der Tätigkeitsbericht von Geschäftsführer DI Reinhard Winkler<br />
fiel sehr positiv aus.<br />
So konnte vom <strong>Braunvieh</strong>zuchtverband im Jahr <strong>2008</strong> als Höhepunkt<br />
nach dem Jubiläumsjahr 2007, nach dreißigjähriger Pause<br />
wieder eine Weltkonferenz und eine Europaschau in Mayrhofen<br />
bzw. in Rotholz abgehalten werden. Die Weltkonferenz, welche<br />
im Europahaus in Mayrhofen abgehalten wurde, war mit über<br />
400 Teilnehmern eine der größten in der Geschichte und konnte<br />
mit hochkarätigen Referenten aus der Theorie und Praxis aufwarten.<br />
Eigentlicher Höhepunkt war die Europaschau, welche aus<br />
veterinärtechnischen Gründen im letzten Moment von Mayrhofen<br />
nach Rotholz verlegt wurde. Trotz der damit verbundenen<br />
logistischen Probleme, wurde die Europaschau in Rotholz das<br />
▲ Für ihre über 40 bzw. über 50 jährige ehrenamtliche Tätigkeit im Dienste der <strong>Braunvieh</strong>zucht wurden gleich 7 <strong>Braunvieh</strong>züchter mit dem Diamantenen<br />
Ehrenzeichen bzw. mit einer Modelkuh geehrt.
▲ Gerda Löschnauer und Franz Gruber wurden für ihre Dienste im <strong>Braunvieh</strong>zuchtverband mit dem Goldenen bzw. Diamantenen Ehrenzeichen geehrt.<br />
Züchterfest schlechthin. Mit über 10.000 Besuchern aus ganz<br />
Europa wurde diese Veranstaltung die größte ihrer Art in ganz<br />
Mitteleuropa.<br />
Plus 535 Herdebuchkühe<br />
Der Tiroler <strong>Braunvieh</strong>zuchtverband besteht aus 292 Zuchtvereinen<br />
mit aktuell 2.675 aktiven Züchterinnen und Züchtern und<br />
19.740 Herdebuchkühen, dies ist ein plus von 535 Herdebuchkühen<br />
im Vergleich zum Vorjahr. Die durchschnittliche Milchleistung<br />
beträgt 6.722 kg Milch mit 4,14% Fett und 3,36 % Eiweiß.<br />
Dies ist zwar ein leichter Rückgang der Milchleistung um -1 kg,<br />
aber das hohe Leistungsniveau konnte eindrucksvoll verteidigt<br />
werden. Somit konnte die Milchleistung im Durchschnitt seit<br />
2000 um 824 kg oder um 14% gesteigert werden.<br />
Auch die Milchleistung von den Erstlingskühen konnte im gleichen<br />
Zeitraum um 16% oder um 630 kg Milch gesteigert werden<br />
und beträgt im Durchschnitt 6.228 kg Milch mit 4,14 % Fett und<br />
3,36 % Eiweiß.<br />
Vermarktungszahlen<br />
Auch die Vermarktungszahlen des Tiroler <strong>Braunvieh</strong>zuchtverbandes<br />
sind durchwegs positiv.<br />
So wurden im Jahr <strong>2008</strong> 2.553 Tiere versteigert. Dies ist zwar ein<br />
Rückgang von 142 Kalbinnen im Vergleich zum Jahr 2007. Über<br />
Drittländer konnten insgesamt 490 <strong>Braunvieh</strong>kalbinnen exportiert<br />
werden. Seit dem Jahr 1939 wurden in Summe 190.748<br />
<strong>Braunvieh</strong>tiere über die Versteigerungen und seit 1998 4.164 Kalbinnen<br />
über Drittland vermarktet. Damit wurde gezeigt, dass<br />
<strong>Braunvieh</strong> aus Tirol ein unverzichtbarer Partner der heimischen<br />
Landwirtschaft und ein Garant für den Betriebserfolg ist.<br />
Versteigerungspreise<br />
Auch die Versteigerungspreise bei den Kühen und Kalbinnen<br />
konnten in den letzten Jahren laufend gesteigert werden. So lag<br />
der Durchschnittspreis bei den Kalbinnen und im Jahr <strong>2008</strong>, bei<br />
durchschnittlich 1.724,– ¤ und bei den Kühen bei 1.537,– ¤. Erfreulich<br />
seitens des Tiroler <strong>Braunvieh</strong>zuchtverbandes ist der Inlandsabsatz.<br />
44 % der versteigerten Tiere wurden im Jahr <strong>2008</strong><br />
von Tiroler Züchterinnen und Züchtern gekauft. Damit sind die<br />
heimischen <strong>Braunvieh</strong>züchter eine treibende Kraft bei den Versteigerungen.<br />
Nutzungsdauer<br />
und Lebensleistung …<br />
… sind Eckpfeiler für erfolgreiche Milchproduktion und Zuchtviehvermarktung.<br />
Im Zuchtziel liegt der Tiroler <strong>Braunvieh</strong>zuchtverband<br />
mit dem Bekenntnis zur nachhaltigen Steigerung der<br />
Milchleistung unter Berücksichtigung der Fitnesseigenschaften<br />
und der Wirtschaftlichkeit sicher im Trend der Zukunft. Besonderes<br />
Augenmerk im Zuchtziel ist die Fruchtbarkeit, das Abkalbeverhalten,<br />
die Persis tenz, die leistungsunabhängige Nutzungsdauer<br />
und die Eutergesundheit. So ist es betriebswirtschaftlich<br />
sinnvoll, dass eine <strong>Braunvieh</strong>kuh unter guten Umweltbedingungen<br />
in fünf Laktationen 30.000 bis 35.000 kg Milch erbringen<br />
sollte.<br />
Original <strong>Braunvieh</strong><br />
Auch seitens der Original <strong>Braunvieh</strong>zucht konnte DI Reinhard<br />
Winkler nur positives berichten. So ist es gelungen innerhalb von<br />
wenigen Jahren den Original <strong>Braunvieh</strong>bestand wieder deutlich<br />
zu erhöhen. Insgesamt gab es in Tirol im Jahr <strong>2008</strong> 181 Betriebe<br />
mit 278 OB-Kühen und 382 OB-Kalbinnen.<br />
Milchproduktion ohne Kontingentierung<br />
Als Gastreferent konnte, der Präsident der Schweizer Milchproduzenten<br />
Peter Gfeller begrüßt werden, der einen Vortrag mit<br />
dem Thema „Milchproduktion ohne Milchkontingentierung- das<br />
Schweizer Milchmodell“ hielt.<br />
Ehrungen<br />
Bei der Jahreshauptversammlung des Tiroler <strong>Braunvieh</strong>zuchtverbandes<br />
werden traditionell Obmänner und Zuchtbuchführer für<br />
ihre langjährigen freiwilligen Dienste um die <strong>Braunvieh</strong>zucht geehrt.<br />
In diesem Jahr erhielten 6 Vereinsfunktionäre das Diamantene<br />
Ehrenzeichen des Tiroler <strong>Braunvieh</strong>zuchtverbandes für ihre<br />
mehr als 40 jährige Vereinsfunktion verliehen. Das Goldene Ehrenzeichen<br />
für ihre mehr als 25 jährige Verdienste um die <strong>Braunvieh</strong>zucht<br />
erhielten 8 Personen. Für über 50 Jahre im Dienst der<br />
<strong>Braunvieh</strong>zucht geehrt wurden 3 Vereinsfunktionäre allen voran<br />
Franz Mantl und Hermann Hohenrainer, beide aus Breitenwang,<br />
die unglaubliche 51 Jahre Funktionäre des VZV-Breitenwang<br />
sind. Herbert Jordan VZV-Sellrain I erhielt für 50 Jahre ehrenamt-<br />
7
JAHRESHAUPTVERSAMMLUNG<br />
8<br />
liche Zuchtbuchführertätigkeit ebenfalls eine Modelkuh. Weiters<br />
wurden auch die Besitzer von Kühen geehrt, die im Kontrolljahr<br />
<strong>2008</strong> 100.000 kg Milch überschritten haben. <strong>Braunvieh</strong> wird iseinem<br />
Namen als Lebensleistungsrasse gerecht, denn gleich 16<br />
Kühe knackten die magische Marke von 100.000 kg Milch.<br />
Mit Gerda Löschnauer und Franz Gruber gingen gleich zwei Mitarbeiter<br />
des Tiroler <strong>Braunvieh</strong>zuchtverbandes in den wohlverdienten<br />
Ruhestand. Für ihre langjährige Tätigkeit beim Verband<br />
erhielten sie das Goldene bzw. das Diamantene Ehrenzeichen<br />
des Tiroler <strong>Braunvieh</strong>zuchtverbandes.<br />
<strong>Brown</strong> <strong>Swiss</strong> <strong>Management</strong> <strong>Award</strong> <strong>2008</strong><br />
Dieser begehrte Preis wird nur verliehen, wenn der Stalldurchschnitt<br />
eines Betriebes mindestens 600 Fett- und Eiweiß-kg, die<br />
Kühe eine durchschnittliche Lebensleistung von 25.000 kg Milch,<br />
eine durchschnittliche Zellzahl von 195.000 und eine Zwischenkalbezeit<br />
von 416 Tagen nicht überschritten wird. Gleich 36 Be-<br />
▲ Die neuen Träger des Goldenen Ehrenzeichen des Tiroler <strong>Braunvieh</strong>zuchtverbandes.<br />
Ehrenzeichen des Tiroler <strong>Braunvieh</strong>zuchtverbandes<br />
Name Viehzuchtverein Jahre Funktion Ehrenzeichen<br />
Herbert Jordan<br />
Franz Mantl<br />
Hermann Hohenrainer<br />
Peter Angerer<br />
Siegfried Ruetz<br />
Franz Schöpf<br />
Josef Keiler<br />
Anton Zauner<br />
Nikolaus Ritzer<br />
Heinrich Scholl<br />
Klemens Staggl<br />
Emil Rudigier jun.<br />
Herbert Frischmann<br />
Bernhard Krug<br />
Gretl Ostermann<br />
Franz Gruber<br />
Gerda Löschnauer<br />
Sellrain I<br />
Breitenwang<br />
Breitenwang<br />
Fischl/Umgebung<br />
Axams<br />
Ried/O.<br />
Schwendt<br />
Rietz<br />
Buchberg<br />
Wildermieming<br />
Schönwies<br />
Sinsen<br />
Östen<br />
Unterleutasch<br />
Unterperfuß<br />
50<br />
51<br />
51<br />
41<br />
40<br />
40<br />
40<br />
33<br />
32<br />
30<br />
28<br />
28<br />
25<br />
25<br />
25<br />
triebe konnten diese besondere Ehrung in Empfang nehmen.<br />
Werbung<br />
Der ungeheuren Werbetätigkeit des Tiroler <strong>Braunvieh</strong>zuchtverbandes<br />
ist es zu verdanken, dass <strong>Braunvieh</strong> an Popularität kaum<br />
zu überbieten ist. Messeauftritte in ganz Europa, viele Exkursionen<br />
aus dem benachbarten Ausland und Ausstellungen sind nur<br />
einige Eckpfeiler dieser Werbe offensive.<br />
Durch diese Jahreshauptversammlung wurde wieder unter Beweis<br />
gestellt, dass sich <strong>Braunvieh</strong> aus Tirol auf dem richtigen<br />
Weg befindet und ein unverzichtbarer Partner der heimischen<br />
Landwirte für eine wirtschaftliche Milchproduktion ist.<br />
<strong>Braunvieh</strong> aus Tirol:“<br />
Andere messen sich, <strong>Braunvieh</strong> setzt Maßstäbe!“<br />
Zuchtbuchführer<br />
Obmann<br />
Zuchtbuchführer<br />
Zuchtbuchführer<br />
Zuchtbuchführer<br />
Zuchtbuchführer<br />
Obmann<br />
Zuchtbuchführer<br />
Zuchtbuchführer<br />
Zuchtbuchführer<br />
Obmann<br />
Zuchtbuchführer<br />
Obmann<br />
Zuchtbuchführer<br />
Zuchtbuchführer<br />
KUH<br />
Diamantene und Kuh<br />
Diamantene und Kuh<br />
Diamantene<br />
Diamantene<br />
Diamantene<br />
Diamantene<br />
Goldene<br />
Goldene<br />
Goldene<br />
Goldene<br />
Goldene<br />
Goldene<br />
Goldene<br />
Goldene<br />
Diamantene<br />
Goldene
▲ <strong>Braunvieh</strong> die Lebensleistungsrasse! Im Bild die Besitzer der neuen 100.000 Liter Kühe des<br />
TBV bei der Übergabe der ZAR Ehrendiplome.<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
14<br />
15<br />
16<br />
ZAR-Ehrendiplome für Kühe mit über 100.000 kg Milch<br />
Unterkircher Annemarie, Absam<br />
Falch August, St. Anton a. A.<br />
Schwemberger Michael, Aldrans<br />
Mair Franz, Mutters<br />
Plattner Georg, Innsbruck<br />
Holzknecht Josef, Grinzens<br />
Holzknecht Robert, Grinzens<br />
Mair Klaus, Terfens<br />
Moigg Josef, Mayrhofen<br />
Rahm Andreas, Zellberg<br />
Griesser Heinz, Ötz<br />
Schranz Josef, Kaunerberg<br />
Fischbacher Johann, Niederndorferberg<br />
Eberl Gertraud/Rudolf, Kolsaßberg<br />
Ausserladscheider Johann, Zellberg<br />
Ruetz Josef jun., Kematen<br />
<strong>Brown</strong> <strong>Swiss</strong> <strong>Management</strong> <strong>Award</strong> <strong>2008</strong><br />
Besitzer Name Lebensnummer Milch-Kg<br />
JUDITH<br />
BAERBEL<br />
SERITA<br />
GABI<br />
AZALEY<br />
SIMONE<br />
PRISCILLIA<br />
SARA<br />
TINA<br />
ALMA<br />
LONY<br />
ELFI<br />
CHRISTL<br />
JENNY<br />
BELLA<br />
ONDA<br />
Name Anschrift Ort<br />
Ausserladscheider Johann<br />
Eberharter Andreas<br />
Eberl Gertraud/Rudolf<br />
Fink Armella<br />
Frank Elfriede<br />
Gstrein Daniel<br />
Haid Raimund<br />
Haselwanter Manfred<br />
Hauser Veronika/Johann<br />
Hell Maria<br />
Kirchebner Johann<br />
Knoflach Bernhard<br />
Kopp Erna<br />
Kreidl Cacilia<br />
Krug Josef<br />
Lang Josef<br />
Mair Stefan<br />
Nachtschatten Markus<br />
Nigg Gottlieb<br />
Ostermann Josef<br />
Pfister Friedrich<br />
Prantl-Riesner Heidi<br />
Ripfl Johann<br />
Rudigier Walter<br />
Schuetz Walter<br />
Schweigl-Marthe Elisabeth<br />
Siegele Richard<br />
Tost Georg<br />
Unterkircher Annemarie<br />
Unterkircher Günther<br />
Wagner Siegfried<br />
Wechselberger Josef<br />
Wechselberger Martin<br />
Wieser Johann<br />
Woerz Gebhard<br />
Zangerl Emil<br />
Zellbergeben 58<br />
Zellberg 212<br />
Reindlweg 13<br />
Wildermieming 32<br />
Dorf 29<br />
Panoramastrasse 26<br />
Dorf 176<br />
Ochsengarten 9<br />
Stockach 38<br />
Oberkoflerweg 4<br />
Au 8<br />
Gschwent 286<br />
Arzberg 46<br />
Bachl 57<br />
Wildermieming 11<br />
Dorfstrasse 10<br />
Faggen 2<br />
Bruckerberg 7a<br />
Posch 55<br />
Kapellenweg 6<br />
Rohrberg 39<br />
Haimingerberg 23<br />
Pleik 89<br />
Plattwies 480<br />
Eichholz 344<br />
Wildermieming 9<br />
Prenner 60<br />
Trins 46<br />
In der Wiesn 4<br />
Hochgallmigg 129<br />
Oberlüß 53<br />
Unterstockach 235<br />
Högweg 12<br />
Wattenberg 41<br />
Stanz 31<br />
Ischgl 210<br />
DE 0930122082<br />
AT 563.262.173<br />
AT 535.912.873<br />
AT 531.347.573<br />
AT 573.152.873<br />
AT 330.806.986<br />
AT 566.778.273<br />
AT 622.376.473<br />
AT 541.159.873<br />
AT 570.726.673<br />
AT 557.748.673<br />
AT 568.314.473<br />
AT 558.047.973<br />
AT 623.375.573<br />
AT 552.730.473<br />
AT 564.230.473<br />
6280 Zellberg<br />
6280 Zellberg<br />
6114 Kolsassberg<br />
6414 Wildermieming<br />
6521 Fliess<br />
6450-Soelden<br />
6444 Laengenfeld<br />
6433 Haiming<br />
6653 Bach<br />
6020 Innsbruck<br />
6173 Oberperfuss<br />
6416 Obsteig<br />
6130 Schwaz<br />
6094 Grinzens<br />
6414 Wildermieming<br />
6175 Kematen<br />
6522 Faggen<br />
6260 Bruck<br />
6527 Kaunerberg<br />
6092 Birgitz<br />
6280 Rohrberg<br />
6425 Haiming<br />
6105 Leutasch<br />
6555 Kappl<br />
6521 Fliess<br />
6414 Wildermieming<br />
6561 Ischgl<br />
6152 Trins<br />
6067 Absam<br />
6500 Fliess<br />
6600 Reutte<br />
6283 Schwendau<br />
6133 Weerberg<br />
6113 Wattenberg<br />
6500 Stanz<br />
6561 Ischgl<br />
111.660<br />
106.525<br />
105.711<br />
105.512<br />
104.942<br />
102.785<br />
102.721<br />
102.463<br />
101.991<br />
101.449<br />
101.322<br />
101.220<br />
100.724<br />
100.448<br />
100.409<br />
100.204<br />
9
ZUCHT<br />
10<br />
Aktuelles Besamungsprogramm<br />
TESTSTIERE BRAUNVIEH<br />
Name Lebensnummer Abstammung Mutter Ø-Leistung Bewertung Mbk. Ahnenindex PREIS<br />
PLATO<br />
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DE 0974548891<br />
Player x Diego<br />
Vinozak x Jetway<br />
Husir x Jolt<br />
3/3 9.838.4,49-3,83-819<br />
3/3 11.391-4,33-3,51-893<br />
2/211.889-4,48-3,97-1004<br />
R:93 F:87 E:93<br />
R:92 F:94 E:95<br />
R:94 F:91 E:94<br />
2,39-0,00-48<br />
3,35<br />
2,20-0,00-48<br />
+642 -0,01 +0,01 GZW:120 MW:119 ¤ 6,–<br />
+802 -0,11 -0,08 GZW:114 MW:117 ¤ 6,–<br />
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<strong>Braunvieh</strong> TOP-GEN<br />
IDENTITÄT GZW MILCHLEISTUNG<br />
Nummer Name Vater MV GZW MW Mkg F% E% F<br />
CH 120.000.771.198<br />
US 195.360<br />
US 193.557<br />
US 192.278<br />
AT 075.308.545<br />
DE 09 37046641<br />
DE 09 32230236<br />
DE 09 35830301<br />
US 196.150<br />
DE 09 36432728<br />
DE 09 36791480<br />
AT 679.633.447<br />
US 191.184<br />
AT 395.989.945<br />
DE 09 36949086<br />
US 195.618<br />
CH 110.323.192.619<br />
AGIO *TM<br />
CHRIS *TM<br />
DENVER *TM<br />
EAGLE *TM<br />
EL PADRE<br />
ELLECTION<br />
ETVEI *TW *TM<br />
HURAY *TM<br />
JOEL *TM<br />
JUHUS<br />
JULENG<br />
PRESTIGE<br />
PRONTO<br />
SEMENTO<br />
VASIR<br />
VIGOR *TM<br />
WURL ET *TM<br />
IDENTITÄT FLEISCH<br />
ACE *TM<br />
ACE *TM<br />
PRELUDE<br />
EARNEST ET<br />
ELVIS ET<br />
EMICO *TM<br />
EMSTAR (M)<br />
HUSSLI<br />
ACE *TM<br />
JUVIN<br />
JUBLEND<br />
PRESIDENT ET (D)<br />
ENSIGN ET<br />
SIMVITEL<br />
VINOZAK *TW<br />
PRESIDENT ET (D)<br />
GORDON<br />
EMERALD<br />
JETWAY ET (M)<br />
JETWAY ET (M)<br />
BARBARAY (W)<br />
RHYTHM (M)<br />
COLLECTION *TM<br />
VINBREI<br />
SIRAY<br />
PRELUDE<br />
HUSSLI<br />
PLAYBOY<br />
VOGUE (D)<br />
EMORY *TM<br />
VINOS<br />
SIRAY<br />
EVEN *TM<br />
STARBUCK<br />
Begrenztes Samenlager: Huray, Vigor Restportionen: Agio, Eagle Neu: Juhus, Juleng<br />
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81 + 611 -0,06 -0,01<br />
94 +224 +0,13 +0,06<br />
95 +224 +0,17 +0,00<br />
98 +717 -0,29 -0,01<br />
89 +463 -0,11 -0,18<br />
89 +1363 -0,37 -0,26<br />
99 +507 -0,05 +0,00<br />
93 +1342 -0,15 -0,06<br />
85 +714 -0,11 -0,03<br />
89 +714 +0,46 +0,22<br />
89 +834 +0,02 +0,00<br />
89 +266 -0,06 -0,10<br />
99 +935 -0,08 -0,07<br />
92 +264 +0,03 -0,02<br />
89 +1360 +0,06 -0,04<br />
82 +642 -0,07 +0,00<br />
95 +350 +0,00 -0,04<br />
Original<br />
Nummer Name Vater MV FW SI% NTZ AUS HKL FIT SI<br />
AT 581.095.572<br />
AT 620.427.173<br />
AT 644.433.973<br />
AT 336.344.707<br />
AT 581.097.772<br />
AT 622.112.509<br />
AT 974.533.209<br />
AT 564.188.373<br />
CÄSAR *OB<br />
DINAR *OB<br />
SERKO *OB<br />
SIEGFRIED *OB<br />
VOTAN*OB<br />
RONALDO *OB<br />
KRONOS*OB<br />
WENZEL *OB<br />
COMET OB<br />
DORIAN *OB<br />
SERO *OB<br />
STEMMER OB<br />
VÖRIS OB<br />
ROLAND *OB<br />
KASTOR*OB<br />
WINETOU *OB<br />
MERLO OB<br />
HEKTOR *OB<br />
MARKO *OB<br />
SEGEN OB<br />
MERLO OB<br />
DINGO *OB<br />
VERI*OB<br />
MARKO *OB<br />
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FITNESS MILCHLEISTUNG PREIS<br />
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▲ Juhus-Tochter Ilona ▲ Juleng-Tochter<br />
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94 39 TÖ 3.L<br />
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¤ 20,–<br />
¤ 18,–<br />
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¤ 23,–<br />
¤ 20,–<br />
¤ 20,–<br />
¤ 15,–<br />
¤ 23,–<br />
¤ 7,–<br />
¤ 20,–<br />
¤ 27,–<br />
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Alle Preise BRUTTO (inkl. MwSt.)<br />
11
BETRIEBSREPORTAGEN<br />
12<br />
▲ Der Betrieb Georg Taxauer am Erlerberg.<br />
<strong>Braunvieh</strong> aktuell zu Gast auf dem Betrieb Georg Taxauer!<br />
Tiergesundheit als Garant für Leistungen<br />
Geschichte<br />
Im Jahr 2002 übernahm Georg Taxauer den<br />
elterlichen BIO-Betrieb am Erlerberg und<br />
bewirtschaftet diesen seither gemeinsam<br />
mit seiner Frau Annelies, den zwei Kindern<br />
und seinen Eltern.<br />
Stallungen<br />
Der Neu- bzw. Umbau des alten Anbindestalles<br />
in einen modernen Laufstallbetrieb<br />
erfolgte im Jahr 2005. Im Herbst desselben<br />
Jahres wurde der neue Laufstall mit<br />
Teilschubentmistung und Teilspaltenboden,<br />
der für 20 Milchkühe und das Jungvieh<br />
ausgerichtet ist, bezogen. „Die Tiergesundheit<br />
ist der Garant für die<br />
Leistungen der Kühe“ so der Betriebsleiter<br />
Georg Taxauer. Dies spiegelt sich auch<br />
in den Stallungen wieder, denn diese verfügen<br />
über ein großzügiges Platzangebot<br />
und entsprechen den neuesten Anforderungen<br />
der Tiergesundheit und der Tier-<br />
haltung. Dafür erhielt der Betrieb Taxauer<br />
den Tiergesundheitspreis der lk Tirol.<br />
Flächenausstattung<br />
Die 12 ha Eigenfläche, die von der Familie<br />
Taxauer bewirtschaftet werden, ist mehrschnittiges<br />
Grünland und wird großteils<br />
dreimal gemäht. Dabei wird besonderes<br />
Augenmerk auf die Heuqualität gesetzt.<br />
Milchleistung<br />
INFOBOX<br />
BETRIEB GEORG TAXAUER, ERLERBERG<br />
Betriebsleiter<br />
Produktionsweise<br />
Fläche<br />
Seehöhe<br />
Quote<br />
Tierbestand<br />
Gleitender Betriebsdurchschnitt<br />
Fütterung Kühe<br />
Im Laufe der Zeit konnte die Milchleistung<br />
stetig gesteigert werden. Der gleitende Betriebsdurchschnitt<br />
beträgt 6.672 kg Milch<br />
mit 4,13 % Fett und 3,47 % Eiweiß bei 507<br />
Fett und Eiweiß kg. Der Betrieb Taxauer verfügt<br />
über eine A-Quote von ca. 95.000 kg.<br />
Rationszusammensetzung<br />
Grundfutter trägt die Leistungen auf dem<br />
Betrieb Taxauer. Die Kühe erhalten Heu, 1.<br />
Georg & Annelies Taxauer<br />
Biobetrieb<br />
12 ha (Eigen) großteils 3-schnittig,<br />
Alm zugepachtet<br />
ca. 800 m<br />
ca. 95.000 L<br />
20 Kühe und Jungvieh<br />
6.575 M-kg, 4,12 F-%, 3,47 E-%, 499 FE-kg<br />
Heu 1. – 3. Schnitt,<br />
Leistungsgerechte Kraftfutterzuteilung<br />
(Futtermischung), Mineral, Viehsalz<br />
bis 3. Schnitt, ad libitum und zusätzlich<br />
eine leistungsgerechte Kraftfutterzuteilung<br />
bis 5 kg pro Tag, welche zusätzlich<br />
mit einer Mineralstoffmischung über einen<br />
Transponder gefüttert wird. Viehsalz<br />
wird in Form von Salzsteinen am Futtertisch<br />
bereitgestellt.<br />
Die Kälber erhalten ca. bis zur 10. Lebenswoche<br />
Milch, aber auch hier wird auf eine<br />
frühe Aufnahme von Grundfutter<br />
wertgelegt. Beim Absetzen von der Milch<br />
sollten die Kälber ca. 1,5 kg Kraftfutter<br />
fressen.<br />
Die Jungkalbinnen und Kalbinnen auf dem<br />
Betrieb erhalten Grundfutter mittlerer<br />
Qualität bis kurz vor dem Abkalben. Ca.<br />
einen Monat vor dem Abkalben kommen<br />
die Kalbinnen zu den Kühen und erhalten<br />
kleine Kraftfuttergaben zur Gewöhnung.<br />
Düngung<br />
Die Düngung erfolgt nur mit hofeigenen<br />
Wirtschaftsdüngern.<br />
▲ Das Betriebsleiterehepaar Georg und Annelies Taxauer.
▲ Grundfutterqualität als Garant für Milchleistung.<br />
Alpung<br />
Alle Tiere auf dem Betrieb Taxauer werden auf der zugepachteten<br />
Alm gealpt. Die Almdauer der Kühe geht von Ende Mai bis<br />
Mitte September und die des Jungviehs, je nach Witterung, bis<br />
Anfang Oktober.<br />
Zuchtziel<br />
Georg Taxauer setzt auf seinem Betrieb auf wirtschaftliche Kühe,<br />
welche neben den dafür erforderlichen Leistungen auch die dafür erforderliche<br />
Funktionalität und Fitness aufweisen müssen. Deshalb<br />
setzt der Betrieb nicht auf einen speziellen Stier, sondern das „Züchterauge“<br />
spielt bei der Auswahl der Stiere eine wichtige Rolle. „Jede<br />
Anpaarung sollte gezielt sein!“, so Georg Taxauer, damit das Betriebszuchtziel<br />
eingehalten werden kann. Der Erfolg bei der konsequenten<br />
Einhaltung des Zuchtziels gibt ihm Recht, denn zur Zeit befindet<br />
sich eine Stier, welcher auf dem Betrieb gezüchtet wurde, im<br />
Testeinsatz und ein weiterer ist auf der Stieraufzuchtstation.<br />
Schauen<br />
Georg Taxauer kann schon auf viele Schauerfolge auf Vereins-,<br />
Bezirks- und Landesebene zurückblicken, dabei sollte jedoch die<br />
Funktionalität der Tiere im Vordergrund stehen.<br />
Hauptbetriebszweige<br />
Ein Hauptstandbein des Betriebes ist neben der Milchproduktion<br />
der Zuchtviehverkauf und die Vermietung von Ferienwohnungen.<br />
M - kg<br />
7.900<br />
7.700<br />
7.500<br />
7.300<br />
7.100<br />
6.900<br />
6.700<br />
6.500<br />
Entwicklung der Milchleistung<br />
am Betrieb Taxauer<br />
5,00<br />
2002 2003 2004 2005 2006 2007 <strong>2008</strong><br />
Jahr<br />
M - kg F - % E - %<br />
▲ Tiergesundheit wird am Betrieb großgeschrieben.<br />
▲ Grundfutteraufnahme ist besonders wichtig. ▲ Richtige Aufzucht ist unerlässlich für Leistungsbereitschaft.<br />
4,00<br />
3,00<br />
2,00<br />
1,00<br />
0,00<br />
FE %<br />
13
BETRIEBSREPORTAGEN<br />
14<br />
▲ Der Betrieb Georg Greiderer in Kössen.<br />
<strong>Braunvieh</strong> aktuell zu Gast auf dem Betrieb Peter Greiderer!<br />
Grundfutterqualität ist entscheidend<br />
Geschichte<br />
Im Jahr 1990 übernahm Peter Greiderer den<br />
elterlichen Betrieb in Kössen und stellte diesen<br />
auf BIO um und bewirtschaftet diesen<br />
seither gemeinsam mit seiner Familie.<br />
Stallungen<br />
Der Neu- bzw. Umbau des alten Anbindestalles,<br />
der für ca. 24 Kühe ausgelegt war, in<br />
einen modernen Laufstallbetrieb für ca. 38<br />
Kühe und das Jungvieh, erfolgte im Jahr<br />
2007. Insgesamt bietet der neue Laufstall<br />
Platz für 62 Tiere. Besonders hervorzuheben<br />
sind der Spaltenboden mit Gummimatten<br />
und die automatische Regelung des Stallklimas<br />
sowie die Hochboxen mit KUF-Matten<br />
(8 cm dick).<br />
Flächenausstattung<br />
Greiderer Peter bewirtschaftet mit seiner<br />
Familie 22 ha. Von diesen 22 ha Gesamtfläche<br />
sind 15 ha Eigenfläche und 7 ha Pachtfläche.<br />
„Grundfutterqualität ist entscheidend!“,<br />
so Betriebsleiter Greiderer Peter.<br />
Die gesamte Fläche wird 2 bis 3 mal gemäht.<br />
Milchleistung<br />
INFOBOX<br />
BETRIEB PETER GREIDERER, KÖSSEN<br />
Betriebsleiter<br />
Produktionsweise<br />
Fläche<br />
Seehöhe<br />
Quote<br />
Tierbestand<br />
Gleitender Betriebsdurchschnitt<br />
Fütterung Kühe<br />
Im Laufe der Zeit konnte die Milchleistung<br />
stetig gesteigert werden. Der gleitende Betriebsdurchschnitt<br />
beträgt 7.554 kg Milch mit<br />
3,94 % Fett und 3,47 % Eiweiß bei 560 Fett<br />
und Eiweiß kg. Der Betrieb Greiderer verfügt<br />
über eine A-Quote von ca. 180.000 kg.<br />
Rationszusammensetzung<br />
Grundfutter ist der Garant für Leistungen<br />
am Betrieb Greiderer. Die Kühe erhalten Heu<br />
1. bis 3. Schnitt ad libitum und zusätzlich<br />
eine leistungsgerechte Kraftfutterzuteilung<br />
von max. 6 kg einer Kraftfuttermischung pro<br />
Tag, welche auf mehrer Gaben pro Tag über<br />
Transponderfütterung verabreicht wird. Zusätzlich<br />
erhalten die Kühe ca. 3 kg Graspeletts<br />
pro Tag in der Winterfütterungsperiode<br />
unabhängig davon, in welchen Laktationsdrittel<br />
sich die Kühe befinden. Trockenstehende<br />
Kühe erhalten 2 kg Graspellets und<br />
kein Kraftfutter.<br />
Peter Greiderer, Kössen<br />
Biobetrieb<br />
22 ha gesamt davon<br />
15 ha (Eigen), 7 ha zugepachtet,<br />
großteils 3-schnittig, Alm zugepachtet<br />
ca. 650 m<br />
ca. 180.000 L<br />
38 Kühe und Jungvieh<br />
7.554 M-kg, 3,94 F-%, 3,47 E-%, 560 FE-kg<br />
Heu 1. – 3. Schnitt,<br />
Leistungsgerechte Kraftfutterzuteilung<br />
(Futtermischung) Graspellets<br />
Die Kälber erhalten max. bis zur 10. Lebenswoche<br />
Milch, aber auch am Betrieb Greiderer<br />
erhalten die Kälber in der zweiten Lebenswoche<br />
Wasser und Heu zur freien<br />
Aufnahme. Um eine optimale Pansenentwicklung<br />
zu erreichen wird auf eine frühe<br />
Aufnahme von Grundfutter wertgelegt.<br />
Beim Absetzen von der Milch sollten die<br />
Kälber ca. 1,5 kg Kraftfutter fressen.<br />
Die Jungkalbinnen und Kalbinnen auf dem<br />
Betrieb erhalten Grundfutter mittlerer Qualität<br />
bis kurz vor dem Abkalben. Ca. drei bis<br />
vier Wochen vor dem Abkalben kommen die<br />
Kalbinnen zu den Kühen und erhalten kleine<br />
Kraftfuttergaben zur Gewöhnung (von 0,5<br />
kg auf 2,5 kg angefüttert).<br />
Futtererzeugung<br />
Die gesamten 22 ha werden ca. 2 bis 3 mal<br />
für die Heuproduktion gemäht, aufbereitet<br />
und belüftet um eine optimale Futterqualität<br />
zu erzielen.<br />
Düngung<br />
▲ Der Betriebsleiter Peter Greiderer.<br />
Die Düngung erfolgt nur mit hofeigenen<br />
Wirtschaftsdüngern.
▲ Der Neu- u. Umbau des Betriebes erfolgte 2007.<br />
Alpung<br />
Die Tiere auf dem Betrieb Greiderer werden auf der zugepachteten<br />
Alm (ca. 25 ha Weidefläche) gealpt. Die Almdauer der Kühe geht von<br />
Mitte Mai bis Mitte September und die des Jungviehs je nach Witterung<br />
bis Mitte Oktober.<br />
Zuchtziel<br />
Das Zuchtziel auf dem Betieb Greiderer ist kurz und bündig. Herr<br />
Greiderer setzt auf seinem Betrieb auf wirtschaftliche Kühe (Milchleistung<br />
mind. über 6.000 kg), welche neben den dafür erforderlichen<br />
Leistungen auch die dafür erforderliche Funktionalität im Melkstand<br />
und Fitness aufweisen müssen und mindestens sechsmal am<br />
Betrieb abkalben. Um diese Ziele zu erreichen nimmt der Betrieb<br />
Greiderer Peter die Zuchtberatung des Tiroler <strong>Braunvieh</strong>zuchtverbandes<br />
in Anspruch. Denn im persönlichen Gespräch mit dem Zuchtberater<br />
können die Stärken und die Schwächen jeder Kuh ermittelt und<br />
ein geeigneter Stier ausgewählt werden.<br />
Schauen<br />
Am Hof Greiderer ist man der Meinung, dass Schauen gut und wichtig<br />
für die <strong>Braunvieh</strong>zucht sind, aber die Wirtschaftlichkeit und die Funktionalität<br />
der Tiere sollten bei den Schauen mehr berücksichtigt werden.<br />
Hauptbetriebszweige<br />
Ein Hauptstandbein des Betriebes ist neben der Milchproduktion,<br />
der Zuchtviehverkauf und die Vermietung von Zimmern, sowie der<br />
Nebenerwerb.<br />
M - kg<br />
8700<br />
8400<br />
8100<br />
7800<br />
7500<br />
7200<br />
6900<br />
Entwicklung der Milchleistung<br />
auf dem Betrieb Greiderer<br />
2002 2003 2004 2005 2006 2007 <strong>2008</strong><br />
M - kg F - % E - %<br />
▲ Arbeitsabläufe wurden durch den Neubau effizienter.<br />
▲ Hygiene in der Milchproduktion ist unverzichtbar. ▲ Futterqualität ist Voraussetzung für Futteraufnahme.<br />
4,20<br />
4,00<br />
3,80<br />
3,60<br />
3,40<br />
3,20<br />
FE %<br />
15
VERMARKTUNG<br />
16<br />
Versteigerungsbarometer<br />
Durchschnittspreise Kühe<br />
2.9. 23.9. 7.10. 21.10. 5.11. 18.11. 2.12. 13.1. 3.2. 24.2. 24.3. 14.4.<br />
Durchschnittspreise Erstlingskühe<br />
2.9. 23.9. 7.10. 21.10. 5.11. 18.11. 2.12. 13.1. 3.2. 24.2. 24.3. 14.4.<br />
Durchschnittspreise Kalbinnen<br />
2.9. 23.9. 7.10. 21.10. 5.11. 18.11. 2.12. 13.1. 3.2. 24.2. 24.3. 14.4.<br />
Durchschnittspreise Jungkalbinnen<br />
2.9. 23.9. 7.10. 21.10. 5.11. 18.11. 2.12. 13.1. 3.2. 24.2. 24.3. 14.4.<br />
Durchschnittspreise Kälber<br />
2.9. 23.9. 7.10. 21.10. 5.11. 18.11. 2.12. 13.1. 3.2. 24.2. 24.3. 14.4.
Von Norbert Huter – Zukunftschance in der Fleischproduktion<br />
Original <strong>Braunvieh</strong> – Ein ideales Produkt<br />
für alle Qualitätsprogramme<br />
Weniger ist mehr, so lautet das Motto in der Zukunft der Rinderzucht.<br />
Der Weg zu den ursprünglichen Tiroler Rinderrassen wie<br />
Original <strong>Braunvieh</strong> ist nicht mehr aufzuhalten. Besonders für die<br />
Qualitätsfleischprogramme ist diese Rasse prädestiniert.<br />
Die Nachfrage nach fleischigen Schlachtkälbern ist nicht zuletzt<br />
dank dem regionalen Bewusstsein stetig am steigen. Unsere<br />
Konsumenten sind sehr wohl bereit für super Qualität auch höhere<br />
Preise zu bezahlen. Grundvoraussetzung dafür ist, besonders<br />
fleischige Kälber zu mästen. Die Handelsklassen E, U und R<br />
lassen sich sehr gut vermarkten. Lebensmittelketten wie Spar<br />
sind bereit bei stetig sehr guter Qualität den Absatz entsprechend<br />
zu erhöhen.<br />
Männliche Original <strong>Braunvieh</strong> Kälber sind bestens geeignet für<br />
die Kalbfleischproduktion. Die geringere Mastdauer und die höheren<br />
täglichen Zunahmen sind ein großer Vorteil gegenüber<br />
reiner Milchrassen. In ca. 3 Monaten erreichen Original <strong>Braunvieh</strong><br />
Mastkälber bei entsprechender Fütterung und Haltung problemlos<br />
90-100 kg Schlachtgewicht. Ein weiterer Vorteil ist die<br />
weit bessere Klassifizierung. Bei optimalem Verlauf ist die Klassifizierung<br />
meist U. Hingegen bei Milchrasse Schlachtkälbern<br />
das Ergebnis O und im besten Fall R beträgt. Der Preisunterschied<br />
bei einem Schlachtkörper von 100 kg zwischen U und O<br />
beträgt 55 Euro.<br />
Starker Druck am Milchviehsektor ist natürlich ein weiteres Argument<br />
um auf Original <strong>Braunvieh</strong> zu setzen. Die kleinstrukturierte<br />
Landwirtschaft in Tirol ist prädistiniert um mit ursprünglichen<br />
Rassen für den regionalen Markt zu produzieren.<br />
Landwirte ohne Milchkontingente können so wirtschaftlich arbeiten<br />
und mit Freude am <strong>Braunvieh</strong> ihre Existenz auch in Zeiten<br />
der Wirtschaftskrise sichern.<br />
Es ist also absolut an der Zeit umzudenken und die Chance zu<br />
nützen. Die Tiroler Vieh Marketing steht als starker Partner in<br />
Sachen Vermarktung gerne zur Verfügung.<br />
▲ Original <strong>Braunvieh</strong> ist für jedes Qualitätsprodukt bestens geeignet.<br />
Faktbox:<br />
Anforderungen<br />
an ein Vollmilchkalb<br />
Alter: BIO max. 4 Monate, sonstige Kälber 4,5 Monate<br />
Gewicht: lebend: 160 – 180 kg;<br />
Schlachtgewicht: 80 – 105 kg<br />
Fütterung: Milch, zusätzlich ein wenig Stroh u. Maiskraftfutter<br />
Brustumfang: 123 – 126 cm<br />
Ansprechpartner<br />
Norbert Huter<br />
Schlacht und Nutzviehvermarktung<br />
Brixner Straße 1, 6020 Innsbruck<br />
Tel.: 059292/1855, Fax: 059292/1859<br />
Mobil: 0664/602598/1855<br />
E-Mail: norbert.huter@lk-tirol.at<br />
17
MANAGEMENT<br />
18<br />
Mit Milchprogesterontest gezielt<br />
die Fruchtbarkeit verbessern<br />
Die Bestimmung des Progesterongehaltes in der Milch ist ein nützliches Hilfsmittel zur Fruchtbarkeitsüberwachung.<br />
Ein Schnelltest für die „Stallgasse“ ist<br />
zwar kein Ersatz für eine sorgfältige<br />
Brunstbeobachtung, in Problembeständen<br />
oder bei Kühen mit Fruchtbarkeitsstörungen<br />
kann er aber wirtschaftlich sinnvoll<br />
eingesetzt werden.<br />
▲ Nach dem Eisprung bildet sich auf<br />
dem Eierstock ein Gelbkörper, der<br />
das Hormon Progesteron produziert.<br />
Ist das Tier trächtig, bleibt der Gelbkörper<br />
bis zum Ende der Trächtigkeit<br />
erhalten. Ansonsten bildet er sich<br />
wieder zurück, und es kommt zu einer<br />
neuen Brunst.<br />
Gute Fruchtbarkeit ist kein Zufall, sondern<br />
muss geplant und gepflegt werden.<br />
Bekanntlich sind die Ursachen für Störungen<br />
im Fruchtbarkeitsgeschehen sehr vielschichtig,<br />
angefangen bei Fütterungsfehlern,<br />
ungünstigen Haltungsbedingungen,<br />
oberflächlicher Brunstbeobachtung bis<br />
hin zu mangelhafter Geburtshygiene sowie<br />
Infektionskrankheiten verschiedenster<br />
Art. Derartige Stressfaktoren werden<br />
vom Hormonsystem des Tieres mit krankhaften<br />
Reaktionen in Form von gestörten<br />
sexualzyklischen Abläufen wie Stillbrunst<br />
oder Follikelzysten beantwortet.<br />
Mit einem guten Herdenmanagement<br />
lässt sich die Fruchtbarkeit unserer Tiere<br />
deutlich verbessern. Hierzu gehört die regelmäßige<br />
Interpretation der LKV-Daten<br />
wie Milchmengenverlauf, Eiweiß- und<br />
Fettgehalte, Harnstoffwerte und Zellzahlangaben<br />
sowie stichprobenartige Blutund<br />
Harnuntersuchung und nicht zuletzt<br />
die Körperkonditionsbeurteilung (BCS)<br />
der Kühe in den einzelnen Laktationsstadien.<br />
Ein weiteres Instrument zur Fruchtbarkeitsüberwachung<br />
stellt die Bestimmung<br />
des Progesterongehaltes in der Milch dar,<br />
da sie die Funktionsabläufe am Eierstock<br />
sichtbar machen kann. Im Vergleich zu<br />
anderen hormonellen Regelfaktoren eignet<br />
sich Progesteron hierfür am besten,<br />
weil es eine Leitmelodie in der komplizier-<br />
ten Fruchtbarkeitssymphonie spielt und<br />
nicht nur im Blut, sondern auch in der<br />
Milch nachweisbar ist. Progesteron ist ein<br />
Hormon, das im Gelbkörper produziert<br />
wird und über die Blutbahn in die Milch<br />
gelangt. Seine Aufgabe besteht unter anderem<br />
darin, die Gebärmutter für die Einnistung<br />
des Embryos vorzubereiten. Der<br />
Gelbkörper bildet sich nach dem Ende einer<br />
Brunst, genauer gesagt nach dem Eisprung,<br />
wächst während des Brunstzyklus<br />
und bleibt während der gesamten Trächtigkeit<br />
erhalten. Findet dagegen keine Befruchtung<br />
statt, wird der Gelbkörper gegen<br />
Ende des Zyklus wieder abgebaut.<br />
Mit dem Ende dieser "Progesteronfabrik"<br />
So funktionierts:<br />
Der Gehalt des Hormons Progesteron schwankt während des Zyklus einer Kuh. Durch<br />
gezielte Proben an bestimmten Tagen kann auf den Zyklus und auf den Besamungserfolg<br />
geschlossen werden.<br />
Tag 0: Brunstkontrolle:<br />
Ist der Progesterongehalt niedrig, liegt eine besamungsfähige Brunst vor, falls Brunstzeichen<br />
vorhanden sind. Ist der Gehalt hoch, liegt keine echte Brunst mit der Aussicht<br />
auf einen Besamungserfolg vor.<br />
Tag 7:<br />
Zyklus- und Zystenkontrolle: Ist der Progesterongehalt gestiegen, läuft ein normaler Zyklus<br />
ab. Ist der Progesterongehalt niedrig geblieben, hat sich wahrscheinlich eine Zyste<br />
gebildet.<br />
Tag 19 bis 23:<br />
verschwindet auch das Hormon und eine<br />
neue Brunst kann beginnen.<br />
Mit den derzeit verfügbaren Tests kann<br />
der Gehalt an Progesteron in der Milch<br />
anhand von unterschiedlicher Farbabstufungen<br />
sichtbar gemacht werden. Da nur<br />
äußert geringe Hormonmengen nachzuweisen<br />
sind, ist die Genauigkeit dieser<br />
Farbreaktion ein wesentliches Qualitätskriterium<br />
für das Testverfahren. Dabei<br />
geht es um deutlich sichtbare Farbabstufungen<br />
als Voraussetzung für die eindeutige<br />
und richtige Zuordnung zu den drei<br />
Kategorien „viel, wenig und kein Progesteron“.<br />
Frühträchtigkeitskontrolle, Erkennen von Stillbrunst: Ist der Progesterongehalt niedrig,<br />
wird die Kuh umrindern. Bleibt der Progesterongehalt hoch, war die Besamung wahrscheinlich<br />
erfolgreich.
Projekt Grundfutterqualität, Ing. Peter Frank Lk Tirol<br />
„Schnell – Sauber – Sorgfältig“<br />
Der Weg zur Spitzenqualität bei Grassilage<br />
Die Produktion von Grassilage hat in den letzten Jahren ständig an Menge zugenommen. Eine hohe Grundfutterqualität<br />
erfordert eine laufende Verbesserung bei Futterinhaltsstoffen, Verdaulichkeit sowie in der<br />
Gärqualität. Durch die bewusste Beachtung der Silierregeln und den optimalen Einsatz der Siliertechnik<br />
können hier sehr gute Steigerungen erzielt werden.<br />
Ziel der Silierung ist eine rasche Absenkung<br />
des pH-Wertes durch Milchsäurebakterien,<br />
um die Konservierungsverluste zu minimieren<br />
und stabile Silagen zu erhalten.<br />
Beim Silieren ist das Augenmerk besonders<br />
auf einen ausreichenden Zuckergehalt im<br />
Futter (Gräseranteil) und eine gründliche<br />
Luftpressung im Silo zu richten. Bleibt zuviel<br />
Restzucker im Futterstock, können sich die<br />
Milchsäurebakterien nicht entwickeln, wertvoller<br />
Pflanzenzucker wird unproduktiv verheizt<br />
und den gefürchteten Gärschädlingen<br />
sind Tür und Tor geöffnet.<br />
Rechtzeitig mähen<br />
Grundlage für das Gelingen einer Silage ist<br />
ein harmonischer Pflanzenbestand mit einem<br />
starken Grasgerüst mit einer geschlossenen<br />
und dichten Grasnarbe.<br />
Die Qualitätsreife für die Silagenutzung liegt<br />
im Ähren- und Rispenschieben der Leitgräser.<br />
Bei diesem Rohfasergehalt kann das<br />
Futter noch ausreichend verdichtet werden<br />
und es beinhaltet auch ausreichend Zucker<br />
für die Milchsäurevergärung.<br />
Sauberes Futter<br />
Das Hauptproblem in der Praxis ist die oft<br />
hohe Verschmutzung des Futters. Verschmutzungen<br />
mit Erde und Mist machen<br />
von der Vergärung bis hin zur Fütterung<br />
große Probleme.<br />
- Dichte Grasnarben mit hohem Untergrasanteil,<br />
Lücken nachsäen!<br />
- Mähgeräte richtig einstellen<br />
(7cm - kein Rasierschnitt)<br />
- Heuwerbegeräte (Kreisler, Schwader) nicht<br />
kratzen lassen<br />
- Abgetrocknetes Futter mähen<br />
- Erdiges, verschmutztes Futter besser Anwelken<br />
- Wirtschaftsdünger gleichmäßig ausbringen<br />
und verteilen<br />
- Gülle mit Wasser verdünnen<br />
Sauberes Futter siliert besser und führt bei<br />
rechtzeitiger Ernte auch zu höchsten Futteraufnahmen.<br />
Anwelkgrad von 35% TM ideal<br />
Durch die Verdunstung erhöht sich die Zukkerkonzentration,<br />
dadurch steigt die Gärfähigkeit<br />
- Buttersäurebakterien werden un-<br />
terdrückt. Durch ausreichende Anwelkung<br />
gibt es keine Probleme mit Gärsaftverlusten<br />
allerdings ist ein zu starkes Anwelken (über<br />
40%) mit mehr Schaden als Nutzen verbunden.<br />
Starke Probleme beim Verdichten, sowie<br />
Fehlgärungen, Verpilzungen, Nacherwärmung<br />
und hohe Nährstoffverluste<br />
können die Folge sein.<br />
Schnell silieren und verdichten<br />
Die ratenweise Silobefüllung fördert die<br />
Gärschädlinge, daher zügig befüllen. Sonst<br />
kommt es zu Erwärmung, Zuckerverlusten,<br />
Fehlgärungen und damit zu Qualitätsverlusten.<br />
Grundlage für Silagen höchster Qualität ist<br />
eine ausreichende Verdichtung.<br />
Faustregel: Je Tonne und Stunde geerntete<br />
Trockenmasse ist ca. 1 Tonne Walzgewicht<br />
mit schmaler Bereifung erforderlich.<br />
Das Verdichten des Futters im Silo oder im<br />
Ballen zählt zu den wichtigsten Aufgaben in<br />
der Silowirtschaft. Je dichter das Futter gepresst<br />
ist, umso weniger Luft verbleibt für<br />
die Schimmel- und Hefepilze. Die Abstimmung<br />
von Siloausmaß, Walzgewicht und<br />
Anlieferungsmenge in der Silierkette ist sehr<br />
wichtig.<br />
Luftdicht abdecken<br />
Nach Abschluss der Befüllung den Silo sofort<br />
mit einer geeigneten Abdeckung luftdicht<br />
abschließen. Es darf nachträglich<br />
keine Luft in die Silage gelangen.<br />
Rundballensilage<br />
Die Rundballensilierung hat in vielen Betrieben<br />
eine große Bedeutung erlangt. Für viele<br />
Neben- und Zuerwerbsbetriebe aber auch<br />
für größere Betriebe ist es ein sehr flexibles<br />
Verfahren mit ähnlichen Futterqualitäten<br />
wie aus Fahr- oder Hochsilos. Grundsätzlich<br />
gelten dafür die oben genannten Silierregeln<br />
– es gibt aber einige zusätzliche entscheidende<br />
Faktoren:<br />
Pressen und Wickeln<br />
Für einen exakten Pressvorgang sind eine<br />
optimale Einstellung der Pressdichte, eine<br />
angepasste Fahrgeschwindigkeit und ein exakt<br />
gelegter Schwad von größter Wichtigkeit.<br />
Ein rasches Wickeln (Empfehlung: 6 Lagen)<br />
der Ballen ist sehr wichtig und sollte unmittelbar<br />
nach dem Pressen erfolgen!<br />
Transport und Lagerung<br />
Beim Transport vom Feld sollten warme Tageszeiten<br />
vermieden werden, ein äußerst<br />
schonender Umgang ist notwendig!<br />
Die Lagerung der Ballen sollte stirnseitig erfolgen<br />
– somit werden die Ballen am wenigsten<br />
verformt und damit die Folie nicht so<br />
stark beansprucht. Die Folie bleibt damit<br />
praktisch luftdicht.<br />
Als optimaler Lagerplatz dient ein befestigter,<br />
wenn möglich schattiger Platz, der sich<br />
nicht in der Nähe von Mistlagerstätten befinden<br />
darf. Beschädigte Folien sollten rasch mit<br />
Klebebändern repariert werden.<br />
Fazit<br />
Die Produktion von Qualitätssilage hat beim Ausgangsmaterial,<br />
dem Pflanzenbestand, die Grundlage.<br />
Ein harmonischer Bestand mit ausreichendem<br />
Gräseranteil lässt sich gut silieren. Mit der Einhaltung<br />
der Silierregeln kann Grundfutter mit sehr hoher<br />
Qualität erzielt werden. Die Tiere fressen mehr,<br />
die Leistungen aus dem Grundfutter werden gesteigert<br />
und somit insgesamt die Grundfutterrentabilität<br />
erhöht.<br />
19
MANAGEMENT<br />
20<br />
Projekt Grundfutterqualität, Ing. Peter Frank Lk Tirol<br />
Grundfutter ist „Goldes Wert“<br />
Grünlandverbesserung durch Nach- und Übersaaten<br />
Ein harmonischer, gesunder Pflanzenbestand<br />
besteht aus 50 – 60% Futtergräsern,<br />
10 – 30% Leguminosen und 10 –<br />
30% Kräutern. Diese Zusammensetzung<br />
ist der erste Schritt in Richtung Ertrag und<br />
Qualität.<br />
Die Ursachen des Ertrags- und Qualitätsrückgangs<br />
auf unseren Dauerwiesen sind<br />
vielfältig.<br />
- Zunahme ertragsmindernder Kräuter<br />
- Bodenschädlinge (Wühlmaus, Engerlinge)<br />
und Trockenschäden<br />
- Mechanische Verletzungen der Narbe<br />
- Kontinuierliches Erschöpfen ertragsstarker<br />
Wiesengräser<br />
- Frühe Nutzung verhindert Selbstvermehrung<br />
Der natürliche Ertragsabfall von Dauerwiesen<br />
ist ein Phänomen, dem viel zuwenig<br />
Aufmerksamkeit geschenkt wird.<br />
Langzeitversuche belegen einen Ertragsrückgang<br />
bis zu 50% durch das kontinuierliche<br />
Absterben der ertragsstarken<br />
Wiesengräser, bei gleichzeitiger Zunahme<br />
ertragsmindernder Kräuter. Bei diesen<br />
Versuchen erfolgten keine Nachsaaten<br />
und der Ertragsabfall war unabhängig<br />
von Düngung und Bewirtschaftung.<br />
Frühe Nutzung verhindert<br />
die Selbstvermehrung<br />
Die immer frühere Nutzung zwecks optimaler<br />
Futterqualität schwächt zusätzlich<br />
die ertragreichen horstbildenden Obergräser<br />
und verhindert die Selbstvermehrung<br />
durch den Samenausfall im Juli. Die<br />
intensiviere Nutzung, die höhere maschinelle<br />
Beanspruchung samt unvermeidbarem<br />
natürlichem Ertragsrückgang trägt<br />
zum Stress der Narben und Ertragsabfall<br />
von Futterwiesen bei.<br />
Bodenschädlinge<br />
Mäuse und Engerlinge verursachen weitere<br />
Schäden, die kaum vermeidbar und<br />
vorhersehbar sind. Engerlinge vermehren<br />
sich besonders in ertragsschwachen und<br />
niederwüchsigen Beständen mit hoher<br />
Sonneneinstrahlung. Hinzu kommen die<br />
mechanischen Verletzungen der Narbe bei<br />
der Ernte oder schlechter Befahrbarkeit<br />
bei Nässe.<br />
Trockenheit<br />
Durch die Trockenheit fielen die Erträge<br />
massiv ab und die Grünlandnarbe wurde<br />
massiv geschädigt. Das wichtigste Untergras<br />
der Wiesen und Weiden, die flachwurzelnde<br />
Wiesenrispe, wurde regelrecht<br />
ausgebrannt. Von den Mittel und Obergräsern<br />
konnten sich nur das horstbildende<br />
Knaulgras und der Glatthafer halten.<br />
Durch die entstandene Lückigkeit<br />
und der fehlenden Konkurrenz hatten tiefer<br />
wurzelnde Kräuter enorm viel Platz.<br />
Ein rascher Wiederaufbau eines gesunden<br />
stabilen Grasgerüstes ist daher besonders<br />
wichtig.<br />
Pflanzenbestand<br />
kontrollieren<br />
Lückige Bestände bilden ausgezeichnete<br />
Startbedingungen für Ungräser und<br />
Unkräuter. Die laufende Kontrolle der<br />
Bestände ist hier der entscheidende<br />
Punkt. Wenn man den Pflanzenbestand<br />
nicht kennt und kontrolliert, ist es schwierig<br />
Maßnahmen zur Verbesserung abzuleiten.<br />
Die Maschinenkosten bleiben fast gleich<br />
egal, ob mehr oder weniger geerntet
wird. Bei besseren Ernten sind somit die<br />
Produktionskosten geringer.<br />
Samennachschub durch<br />
regelmäßige Einsaaten<br />
sichert Erträge<br />
Die regelmäßige Aussaat unserer zuverlässigen<br />
Futtergräser und Leguminosen,<br />
ist eine wichtige Maßnahme ertragreiche<br />
Futterwiesen zu erhalten. Für längerfristige<br />
Erfolge müssen jedoch unbedingt<br />
die Grundsätze der Grünlandbewirtschaftung<br />
mit eingehalten werden (schonender<br />
Technikeinsatz, angepasste Düngung,<br />
entsprechende Grünlandpflege, Weidegang,<br />
etc. …)<br />
Bei der Auswahl des Saatguts sind die<br />
Standort- und Nutzungsfaktoren, sowie<br />
die künftigen kurz- oder längerfristigen<br />
Ertragsziele von Bedeutung. Nach- und<br />
Übersaaten in Kombination mit entsprechenden<br />
Begleitmaßnahmen sind sehr<br />
empfehlenswert und als gute Investitionen<br />
für künftige Qualitätserträge zu sehen.<br />
Erfolgsfaktoren für die<br />
Nach- und Übersaat<br />
- Richtiger Zeitpunkt: Frühjahr bis Spätsommer<br />
- Eventuell vorhergehende Unkrautbekämpfung<br />
- Gute Keimbedingungen (Boden vorbereiten,<br />
Rasierschnitt) schaffen<br />
- Angepasste Düngung (Konkurrenzverhalten<br />
steuern)<br />
- Bestes Saatgut (Saatmenge von 10 bis<br />
25 kg je nach Lückigkeit)<br />
- Schonende Folgebewirtschaftung<br />
(Schröpfschnitt nach 3 bis 4 Wochen,<br />
keine Beweidung)<br />
- Erfolgskontrolle, Nachsaat wiederholen<br />
- Einsätechnik nicht überbewerten<br />
Nach- und Übersaaten in Kombination mit<br />
entsprechenden Begleitmaßnahmen können<br />
Ertrag und Qualität unserer Grünlandbestände<br />
sicherstellen und sind als<br />
sehr gute Investitionen für künftige Qualitätserträge<br />
zu sehen. Bei der Saatgutauswahl<br />
sind die Standort- und Nutzungsfaktoren,<br />
sowie künftige kurz- oder<br />
längerfristige Ertragsziele von Bedeutung.<br />
Bei allen Bewirtschaftungsmaßnahmen<br />
und Empfehlungen sind die Standortfaktoren<br />
(Höhenlage, Boden, Wasserversorgung,<br />
…) unbedingt zu berücksichtigen –<br />
es gibt kein Patentrezept. Die Nutzungsform<br />
und – intensität ist den Standortverhältnissen<br />
anzupassen und nicht umgekehrt.<br />
Kontakt:<br />
Projekt Grundfutterqualität<br />
Ing. Peter Frank<br />
Brixner Straße 1, 6020 Innsbruck<br />
Tel.: 05 9292-1604 E-mail: peter.frank@lk-tirol.at<br />
Veranstaltungen<br />
zum Thema<br />
Grundfutterqualität<br />
Feldbegehungen<br />
zur Bestandesbeurteilung<br />
In jedem Bezirk finden ab Anfang Mai<br />
Begehungen zur Beurteilung der Wiesenbestände<br />
statt. Im Mittelpunkt stehen<br />
dabei die ertragreichen Futterpflanzen.<br />
Nur wenn man den Pflanzenbestand<br />
kennt und kontrolliert, kann man die<br />
richtigen Maßnahmen zur Verbesserung<br />
einsetzen. Lückige Bestände bilden ausgezeichnete<br />
Startbedingungen für Ungräser<br />
und Unkräuter und führen zusätzlich<br />
oft zu Verunreinigungen des Futters.<br />
Um Fehlentwicklungen beim Pflanzenbestand<br />
gegenzusteuern muss man die Ursachen<br />
dafür kennen. Die laufende Kontrolle<br />
ist hier der entscheidende Punkt.<br />
Inhalte:<br />
- Aufnahme des Pflanzenbestandes –<br />
Was ist das Leitgras?<br />
- Erkennen von wertvollen Futtergräsern<br />
und von Alarmpflanzen<br />
- Besprechen von zukünftigen Bewirtschaftungsmaßnahmen<br />
21
MANAGEMENT<br />
22<br />
Von PD Dr. habil. Matthias Schick, Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon ART, Tänikon, CH-8356 Ettenhausen.<br />
Arbeitsfalle Milchviehbetrieb?<br />
Die Arbeit gut organisieren und die Zeit konsequent nutzen – das sind die Voraussetzungen für eine wirtschaftliche<br />
Produktion auf dem zukunftsgerichteten Milchviehbetrieb. Bleibt dabei die Lebensqualität auf der Strecke?<br />
Gestaltet sich der Landwirtschaftsbetrieb mehr und mehr als Arbeitsfalle?<br />
Von der Vision zum Ziel<br />
Häufig wird vom modernen Landwirt der<br />
Spagat zwischen körperlich anstrengenden<br />
Stall- und Feldarbeiten sowie den anfallenden<br />
<strong>Management</strong>-Aufgaben verlangt.<br />
Diese kommen dabei oft zu kurz,<br />
weil sie mühsam und auch ungewohnt<br />
sind. Vielen Landwirten fällt es leichter,<br />
zu melken, zu pflügen und zu mähen als<br />
Formulare auszufüllen oder Betriebszweigkontrollen<br />
durchzuführen. Daher ist<br />
es für den unternehmerischen Erfolg notwendig,<br />
ein sogenanntes Selbstmanagement<br />
zu betreiben. Anhand einer konkreten<br />
Arbeitsplanung ist dabei festzulegen,<br />
mit welchen Aufgaben man sich zu welchen<br />
Zeiten befasst<br />
(siehe Abb. 1).<br />
Zeitdiebe erkennen<br />
Bei jeder Planung werden gleichzeitig<br />
auch immer mögliche Zeitdiebe aufgespürt<br />
(siehe Abbildung 2). Am häufigsten<br />
ergeben sich diese Zeitdiebe aus einer<br />
unklaren Zielsetzung und einer damit verbundenen<br />
unzureichenden Prioritätensetzung.<br />
Es gilt daher, vorhandene Aufgaben<br />
zu bündeln und nach Wichtigkeit bzw.<br />
Priorität einzustufen. Dies geschieht am<br />
besten schriftlich. Dadurch wird der Kopf<br />
frei für das Wesentliche. Ausserdem kön-<br />
Melken<br />
43 %<br />
Füttern<br />
20 %<br />
Misten / Einstreuen<br />
12 %<br />
Kälberbetreuung<br />
7 %<br />
<strong>Management</strong><br />
und Sonderarbeiten<br />
18 %<br />
Anbindestall, Heu, Sommerweide, 6.500 kg<br />
Zeitbedarf je Kuh und Jahr: 95 AKh (n = 20)<br />
▲ Abbildung 1: Die relativen Anteile der einzelnen Tätigkeiten<br />
zeigen gleichzeitig das Sparpotenzial in der Milchviehhaltung<br />
auf.<br />
nen die erreichten Ziele somit nach ihrer<br />
Erledigung abgehakt werden.<br />
Das Entkommen aus der Arbeitsfalle lässt<br />
sich am einfachsten mit Planungsregeln<br />
erledigen. Die wichtigsten Planungsregeln<br />
hierbei lauten: „Ziele setzen, Vorbereiten,<br />
Prioritäten setzen und Zusammenfassen“.<br />
Schon durch die Planung selbst kann ein<br />
Erfolgserlebnis vorweggenommen werden.<br />
Das Eisenhower-Prinzip als<br />
Beispiel für die Planung<br />
Die Kunst, Wesentliches vom Unwesentlichen<br />
zu unterscheiden, ist eine Erfolgsgrösse.<br />
Der amerikanische General und<br />
spätere Präsident Eisenhower hat ein einfaches<br />
Prinzip entwickelt, welches bei<br />
dieser Aufgabe helfen kann.<br />
Bei einem Großteil unserer Arbeit orientieren<br />
wir uns nicht an der Wichtigkeit einer<br />
Aufgabe, sondern an unseren Vorlieben,<br />
am Druck anderer und an vielerlei<br />
Zufällen. Für den Erfolg auf jedem Landwirtschaftsbetrieb<br />
ist aber entscheidend,<br />
dass wir uns tatsächlich um das Wichtigste<br />
zuerst kümmern.<br />
Dabei dient das Zeitmanagement dazu,<br />
systematisch das Wichtigste zuerst zu tun<br />
und die eiligen, aber eigentlich unwichtigen<br />
Aufgaben liegenzulassen, anderen zu<br />
übertragen oder einfach dem Papierkorb<br />
zu übergeben. Dabei werden sämtliche zu<br />
erledigenden Aufgaben und Ziele in zwei<br />
Kategorien aufgeteilt: Sind sie wichtig<br />
oder unwichtig? Und sind sie eilig oder<br />
nicht eilig? Ausgehend davon erhält man<br />
insgesamt vier Gruppen von Aufgaben<br />
(siehe Abb. 3). Dabei sind alle Tätigkeiten<br />
ständig zu hinterfragen und zu priorisieren.<br />
„Wichtige“ Tätigkeiten sind dabei<br />
selbst zu erledigen. „Nicht wichtige“ Tätigkeiten<br />
lassen sich im Prinzip delegieren,<br />
obwohl sie momentan noch selbst erledigt<br />
werden. „Dringende“ Tätigkeiten<br />
müssen sofort oder zeitgebunden erledigt<br />
werden, wohingegen „Nicht dringende“<br />
Tätigkeiten zu einem beliebigen Zeitpunkt<br />
realisiert werden können .<br />
Nach dem Eisenhower-Prinzip wird mit<br />
diesen vier Gruppen folgendermaßen umgegangen:<br />
Alle Aufgaben, die sowohl unwichtig als<br />
auch nicht eilig sind, werfen wir in den<br />
Papierkorb. Sind die Aufgaben zwar unwichtig,<br />
aber eilig, dann delegieren wir<br />
sie an unsere Mitarbeiter.<br />
Die wichtigen Aufgaben, die nicht eilig<br />
sind, übertragen wir in unsere Zeitplanung<br />
und sorgen dafür, dass sie zur rechten<br />
Zeit tatsächlich erledigt werden.<br />
Die Aufgaben, die gleichzeitig wichtig<br />
und eilig sind, werden sofort erledigt.<br />
▲ Abbildung 2: Zeitdiebe führen dazu, dass Arbeiten ineffizient<br />
werden.
<strong>Management</strong> als<br />
Betriebsführungsaufgabe<br />
Erst unter Einbezug von Kennzahlen zum<br />
<strong>Management</strong> ist eine Aussage über den<br />
Gesamtarbeitszeitbedarf für ein Produktionsverfahren<br />
oder den Gesamtbetrieb<br />
möglich. Ausgehend davon können die<br />
wichtigen Produktivitätskennzahlen Arbeitsproduktivität<br />
(z.B. kg Milch je<br />
Stunde) und Arbeitsverwertung (z.B. Fr.<br />
Arbeitseinkommen je Stunde) charakterisiert<br />
werden.<br />
Arbeitsplanung<br />
ist Zeiteinteilung<br />
Der erste Schritt bei der Arbeitsplanung<br />
ist immer eine konkrete Zielsetzung. Anschließend<br />
muss über den Weg dorthin<br />
entschieden werden. Die Ziele sollten<br />
schriftlich festgehalten werden. Planung<br />
kostet zwar Zeit und wird von vielen Bauern<br />
heute noch als Zeitvergeudung angesehen.<br />
Sie hilft aber, die Ziele einzuhalten,<br />
damit Zeit zu sparen und so<br />
schließlich die Arbeitszufriedenheit zu<br />
steigern. Ausserdem kann man durch die<br />
schriftliche Planung den Kopf für wesentlichere<br />
Dinge freihalten.<br />
Die Arbeits- und Zeitplanung sollte aber<br />
immer auch realistisch sein. Besonders<br />
junge und hochmotivierte Landwirte nehmen<br />
sich oft zu viel vor und sind nachher<br />
enttäuscht, wenn sie ihre eigenen Ziele<br />
nicht einhalten können.<br />
Schließlich sollten die Zeitpläne unbedingt<br />
mit der Familie abgestimmt werden.<br />
Es gibt auch noch ein Leben neben dem<br />
Landwirtschaftsbetrieb! Dieses trägt häufig<br />
dazu bei, zwischenmenschliche Konflikte<br />
erst gar nicht aufkommen zu lassen<br />
(siehe Abb. 4).<br />
Zeitplanung<br />
ist Optimierung<br />
▲ Abbildung 3: Kombinationen von Aufgabenerfüllungen nach<br />
dem Eisenhower-Prinzi<br />
Ausgehend von der Zeitplanung und der<br />
damit verbundenen Selbstkontrolle lassen<br />
sich Optimierungsstrategien ableiten.<br />
Jedes interessierende Arbeitsverfahren<br />
wird hinterfragt und im ständigen Vergleich<br />
mit SOLL-Vorgaben bzw. arbeitswirtschaftlichen<br />
Richtzahlen verbessert.<br />
Diese Richtzahlen werden periodisch und<br />
im Rahmen von Forschungsvorhaben der<br />
eidgenössischen Forschungsanstalt<br />
Agroscope Reckenholz-Tänikon ART erstellt.<br />
Der Erfolg<br />
kann in jeder Planungs-phase<br />
über<br />
Checklisten überprüft<br />
werden (siehe<br />
Tab. 1). Dabei ist allerdings<br />
darauf zu<br />
achten, dass die Arbeitsabschnitte<br />
mit<br />
den grössten Zeitanteilen<br />
bei der Optimierungbesonders<br />
betrachtet<br />
werden.<br />
Das Optimierungspotenzial<br />
eines beliebigenArbeitsverfahrens<br />
kann damit<br />
voll ausgeschöpft<br />
und die Arbeitszufriedenheitgesteigert<br />
werden.<br />
Schlussfolgerungen<br />
Gute Arbeitsorganisation<br />
und gezieltes<br />
Leben (und Zeit) im Gleichgewicht!<br />
Betrieb<br />
Selbstmanagement müssen in Kombination<br />
mit arbeitserleichternden Hilfsmitteln<br />
vor dem modernen Landwirtschaftsbetrieb<br />
nicht Halt machen. Der Anteil der<br />
<strong>Management</strong>arbeiten am Gesamtarbeitszeitbedarf<br />
für einen Landwirtschaftsbetrieb<br />
hat eine steigende Tendenz. Dies bedeutet,<br />
dass der moderne Landwirt immer<br />
mehr Zeit im Büro und immer weniger auf<br />
dem Feld oder im Stall verbringen wird.<br />
Eine gute Arbeitsorganisation trägt auch<br />
dort dazu bei, dass seine Familie und die<br />
sozialen Kontakte nicht zu kurz kommen.<br />
▲ Tabelle 1: Checklisten können zur Schwachstellenanalyse<br />
beitragen und helfen die einzelbetriebliche Arbeitsorganisation<br />
zu verbessern.<br />
Familie<br />
Soziales<br />
▲ Abbildung 4: Das Flügelradmodell zeigt auf, dass zur Erhaltung<br />
einer hohen Lebensqualität neben dem Betrieb auch<br />
noch die sozialen Bereiche und vor allem die Familie berücksichtigt<br />
werden müssen.<br />
23
MANAGEMENT<br />
24<br />
Phosphor in der Rinderfütterung<br />
Im Organismus von Rindern spielt Phosphor<br />
eine wichtige Rolle. Phosphor ist beteiligt<br />
am Knochenaufbau, am Aufbau<br />
von Eiweißbestandteilen, sowie eine<br />
wichtige Komponente beim Energiestoffwechsel<br />
in der Zelle.<br />
Von den Pansenbakterien (Mikroben) wird<br />
Phosphor ebenfalls in beträchtlicher<br />
Menge für die Rohfaserverdauung und für<br />
die mikrobielle Proteinsynthese benötigt.<br />
Durch den Rückgang mineralischer Phosphordüngung<br />
in den vergangenen Jahren<br />
und durch steigende Milchleistungen hat<br />
sich die Schere zwischen Angebot und Bedarf<br />
an Phosphor weit geöffnet. Bei einem<br />
niedrigen Phosphorgehalt im Boden<br />
wird von den Pflanzen weniger Phosphor<br />
aufgenommen und es ist folglich weniger<br />
Phosphor im Grundfutter (Heu, Grassilage,<br />
Weidegras).<br />
Tabelle 1:<br />
Durchschnittlicher Phosphorgehalt<br />
in Futtermittel<br />
Kulturart P-Gehalt in g/kg TM<br />
Grundfutter in Tirol<br />
Gerste<br />
Weizen<br />
Mais<br />
Rapsextraktionsschrot<br />
Sojaextraktionsschrot<br />
2,8<br />
4,1<br />
3,8<br />
4,0<br />
14,0<br />
7,4<br />
Mangelerscheinungen<br />
beim Rind:<br />
Nicht nur Hochleistungskühe können einen<br />
Phosphormangel erleiden, auch in<br />
Mutterkuhbeständen ist eine Phosphorunterversorgung<br />
immer wieder zu beobachten,<br />
wenn die Weiden und Mähflächen<br />
nicht ausreichend mit Phosphor gedüngt<br />
werden und den Tieren keine Mineralstoffe<br />
über eine Mineralstoffmischung zur<br />
Verfügung stehen. Ein Phosphormangel<br />
wirkt sich auch deutlich auf die Fruchtbarkeitsleistung<br />
von Milchkühen aus, da<br />
während der Eireifung am Eierstock mehr<br />
Phosphor benötigt wird. Der mittlere<br />
Phosphorgehalt der Milch liegt selbst bei<br />
einer unzureichenden Phosphoraufnahme<br />
relativ konstant bei 1,0 g je Liter. Das<br />
heißt, dass bei einer zu geringen Versorgung<br />
mit Phosphor der Phosphorgehalt in<br />
der Milch nicht abnimmt, sondern es zu<br />
einer Abnahme der Phosphorvorräte im<br />
Körper kommt. Weiters benötigt während<br />
der Trächtigkeit der Fötus höhere Mengen<br />
an Phosphor. Um das Abkalben herum<br />
kommt es bei vielen Tieren plötzlich zu einem<br />
massiven Absinken des Phosphorspiegels<br />
im Blut (Hypophosphatämie).<br />
Dies wird durch den starken Bedarf des<br />
Fötus (besonders bei Zwillingsträchtigkeit)<br />
und die einsetzende Milchbildung verursacht.<br />
Diese Erkrankung wird durch den<br />
häufig gleichzeitig auftretenden Kalziummangel<br />
(Milchfieber) erschwert. Daher<br />
sollte gerade in der Trockenstehzeit und<br />
vor Beginn der nächsten Laktation den<br />
Tieren ausreichend Phosphor zugefüttert<br />
werden, damit ein Festliegen aufgrund<br />
von Phosphormangel (atypisches Milchfieber)<br />
nach der Abkalbung nicht stattfindet.<br />
Beim Wiederkäuer empfiehlt sich während<br />
der Laktation daher ein Kalzium/Phosphorverhältnis<br />
von 1,5 bis 2:1. Bei einem Verhältnis<br />
von kleiner 1:1 oder größer als 4:1<br />
kommt es zu einer erheblichen Verschlechterung<br />
der Phosphorabsorption. In der<br />
Praxis heißt das, wenn in der Tagesration<br />
(Grundfutter, Kraftfutter, Mineralstoffmischungen)<br />
140 g Kalzium enthalten ist,<br />
sollte mindestens 70 g Phosphor in der Tagesration<br />
sein. Bei rohfaserarmen (früher<br />
Schnittzeitpunkt) oder fettreichen Rationen<br />
(Kuchen) ist die Phosphorabsorption<br />
ebenfalls verringert.<br />
Es werden Mineralfuttermischungen mit<br />
einem Phosphorgehalt von 0 g bis > 200 g<br />
angeboten. Jedoch sollte berücksichtigt<br />
werden, dass zu hohe Gehalte an Phosphor<br />
ebenso negative Auswirkungen auf<br />
die Tiergesundheit haben können. Ein<br />
dauerhafter Phosphorüberschuss von<br />
mehr als 1% Phosphor in der Ration von<br />
laktierenden Kühen ist ebenfalls zu vermeiden,<br />
da es ansonsten zu einer Blockierung<br />
der Bildung der aktiven Form des<br />
Vitamin D3 kommt und dadurch eine Hypocalcämie<br />
(klassisches Milchfieber) ausgelöst<br />
werden kann. Von den Tieren wird<br />
besonders der organische Phosphor<br />
(pflanzlicher Herkunft) gut verwertet.<br />
Als Beispiel für eine Phosphorversorgung<br />
bei Milchkühen kann angenommen werden,<br />
wenn eine Kuh durchschnittlich 20 kg<br />
Milch/Tag gibt und 16 kg Trockenmasse/<br />
Tag frisst, dann sollte ein Phosphorgehalt<br />
von 3,2 g/kg Trockenmasse enthalten sein.<br />
Das durchschnittliche Tiroler Grundfutter<br />
enthält nur einen geringen Phosphorgehalt<br />
von 2,8 g/kg Trockenmasse. Um eine<br />
Unterversorgung bei den Tieren zu vermeiden<br />
sollten daher 50 g einer Mineralstofffuttermischung<br />
mit 12 % Phosphor<br />
zugefüttert werden.<br />
Maßnahmen<br />
bei Phosphormangel:<br />
In der Praxis sollte beim Einkauf darauf<br />
geachtet werden, dass die Mineralstofffuttermischung<br />
viele Monophosphate<br />
enthält, da diese für die Tiere leichter verwertbar<br />
sind. Ebenso sind Diphospate<br />
besser aufnehmbar als die Triphosphate.<br />
Die höchste Verfügbarkeit erreicht Mononatriumphosphat.<br />
Trockenstehenden Kühen<br />
sollten nach Möglichkeit kalziumarme<br />
Mineralstoffmischungen verabreicht werden.<br />
Im Handel werden Mineralstoffmischungen<br />
für trockenstehende und laktierende<br />
Kühe angeboten.<br />
Jeder Landwirt sollte sich einen Überblick<br />
über sein Grundfutter verschaffen, dazu<br />
sollte er die Möglichkeit einer Grundfutteruntersuchung<br />
(Heu, Silage) in Betracht ziehen.<br />
Die Ergänzung der Futterration über<br />
Mineralstoffmischungen und eine phosphorreiche<br />
und kalziumarme Futterration<br />
in der Trockenstehzeit sind aktive Maßnahmen<br />
zur Verminderung eines Phosphormangels<br />
im eigenen Stall. Es wird empfohlen,<br />
dass jene Landwirte, die dieses Jahr<br />
durch Witterungseinflüsse bedingt eine<br />
späte Mahd hatten, ein großes Augenmerk<br />
auf die Phosphorversorgung der Tiere legen.<br />
Abschließend sollte jedem Landwirt<br />
bewusst sein, dass ein Zusammenspiel vieler<br />
Faktoren maßgeblich die Gesundheit,<br />
Leistungsfähigkeit und Fruchtbarkeit der<br />
eigenen Tiere beeinflussen.<br />
Um einen Überblick über den eigenen<br />
Pflanzenbestand und die Grundfutterqualität<br />
zu erhalten, bietet die Landwirtschaftskammer<br />
für Tirol auch heuer wieder<br />
die Möglichkeit am „Projekt<br />
Grundfutterqualität“ teilzunehmen, um<br />
die eigene Grundfuttersituation besser<br />
einzuschätzen. Ansprechpartner: Ing. Peter<br />
Frank, Brixnerstrasse 1, 6020 Innsbruck,<br />
Tel: 059292-1604<br />
Für fütterungstechnische Fragen<br />
steht Ihnen gerne<br />
Herr Dipl.-Ing. Peter Altenberger<br />
Brixnerstrasse 1, 6020 Innsbruck<br />
Tel: 059292-1816 zur Verfügung.
Von Fütterungsberater der lk Tirol, Dipl.-Ing. Peter Altenberger<br />
Den Tieren Umstellungszeit gewähren<br />
In Kürze beginnt auf vielen Betrieben die<br />
Zeit, in der die Kühe wieder auf die Weide<br />
getrieben oder Grünfutter eingemäht<br />
wird. Um diese Futterumstellung für die<br />
Kühe so schonend wie möglich zu gestalten,<br />
sollte ein Zeitraum von zwei bis drei<br />
Wochen für die Umstellung eingeplant<br />
werden. Diesen Zeitraum benötigen die<br />
Lebewesen im Pansen (Pansenmikroben),<br />
um sich an die Neuzusammensetzung der<br />
Ration anzupassen. Ändert man die Ration,<br />
müssen sich bestimmte Arten, Unterarten<br />
und Stämme der Mikroben neu<br />
entwickeln oder auf eine optimale Menge<br />
vermehren. Stellt man die Ration zu rasch<br />
um, kann es aufgrund eingeschränkter<br />
Mikrobentätigkeit zu einer schlechteren<br />
Verwertung des Grundfutters und daraus<br />
resultierenden Stoffwechselproblemen<br />
kommen. Daher sollte am Beginn der Umstellungsphase<br />
die Winterration (Grassilage,<br />
Maissilage und Heu) beibehalten<br />
werden und eine Zufütterung mit Grünfutter<br />
erfolgen. Sukzessive sollte der Anteil<br />
der Weide oder des Grünfutters in der<br />
Ration gesteigert werden. Dies lässt sich<br />
im Stall wesentlich einfacher durchführen<br />
als beim Weidebetrieb. Daher sollten die<br />
Weiden möglichst früh bestoßen und die<br />
Futteraufnahme über die Weidezeiten begrenzt<br />
sein. Am Beginn wäre es von Vorteil,<br />
die Tiere nur für ein bis zwei Stunden<br />
auf die Weide zu lassen. Dieser Zeitraum<br />
sollte sich im Laufe der Umstellung langsam<br />
verlängern, um den Übergang fließend<br />
zu gestalten.<br />
Rohfaserversorgung<br />
Junges Wiesen- und Weidegras ist sehr zukkerreich<br />
und rohfaserarm. Daher sollte besonders<br />
in der Umstellungsphase eine Ergänzung<br />
mit älterem Heu erfolgen, um die<br />
Strukturversorgung der Tiere sicherzustellen.<br />
Es sollte zumindest ein Kilogramm Heu<br />
pro Tag zugefüttert werden, um ein wiederkäuergerechte<br />
Ration zu gewährleisten.<br />
Kraftfutterversorgung<br />
Besonders bei der Kraftfutterversorgung<br />
haben die hohen Zuckergehalte des Grünfutters<br />
große Bedeutung. Daher sollte bei<br />
einer leistungsbezogenen Kraftfutterer-<br />
gänzung ganz besonders darauf geachtet<br />
werden, dass es zu keiner Übersäuerung<br />
des Pansens (Pansenacidose) kommt. Die<br />
Kraftfutterteilgaben sollten auch in diesem<br />
Zeitraum 1,5 bis 2 Kilogramm nicht<br />
überschreiten. Kommt es im Zuge der Umstellung<br />
auf die Sommerration auch zum<br />
Wechsel des Kraftfutters, sollte dieser<br />
Übergang ebenfalls fließend erfolgen. Zu<br />
beachten ist, dass die Tiere das Kraftfutter<br />
nicht auf nüchternen Magen verabreicht<br />
bekommen. Auch in den Sommermonaten<br />
sollte auf die Ergänzung mit<br />
Viehsalz besonders Wert gelegt werden.<br />
Daher sollte den Tiere pro Tag mindestens<br />
5 dag Viehsalz vorgelegt werden.<br />
Wasserversorgung<br />
Besonders bei höheren Temperaturen benötigen<br />
die Tiere höhere Wassermengen,<br />
um eine leistungsgerechte Versorgung sicherzustellen.<br />
So benötigt eine Milchkuh<br />
bei 28 Grad Celsius Umgebungstemperatur<br />
und 25 kg Tagesgemelk ca. 100 Liter<br />
Wasser am Tag. Mit zunehmender Leistung<br />
und Temperatur steigt der Bedarf.<br />
Daher sollte in dieser Phase besonders in<br />
den Anbindeställen auf eine gute Wasserversorgung<br />
Wert gelegt werden. Das<br />
heißt im Detail, dass pro Minute und Bekken<br />
mindestens zehn Liter Wasser nachlaufen<br />
sollten. Auch auf der Weide sollten<br />
die Tiere immer freien Zugang zu sauberen,<br />
frischen Wasser haben.<br />
Ein fließender Übergang von Winter- auf<br />
Sommerfütterung gewährleistet, dass unsere<br />
Tiere gesund und leistungsbereit in<br />
die Sommerfutterperiode starten.<br />
25
MANAGEMENT<br />
26<br />
Von Jenifer M. C. van der Maas, Bildungs- und Beratungszentrum Arenenberg,<br />
Amriswilerstrasse 50, CH-8570 Weinfelden; Telefon: +41 (0)71 626 10 55, Email: jenifer.vandermaas@tg.ch<br />
Mit gesundem Wachstum die zukünftigen<br />
Chancen packen<br />
Eine in der Beratung oft gehörte<br />
Aussage „Ich will einen Stall für<br />
50 Kühen bauen.“ Der gesamte<br />
Milchmarkt ist im Umbruch. Viele<br />
Landwirte sind voll auf Wachstumskurs.<br />
Für zukunftsgerichtete<br />
Milchviehbetriebe ist zentral, sich<br />
auf seine Stärken zu besinnen. Im<br />
Vordergrund stehen die Betriebsstrategie,<br />
die Qualität der Produktion,<br />
die Finanzen, das Risikomanagement<br />
sowie die<br />
Betriebsleiterfamilie selber.<br />
Wachstum nicht mit<br />
Größerwerden gleich<br />
setzen<br />
In der Landwirtschaft wird Wachstum oft<br />
mit Größenwachstum gleichgesetzt: mehr<br />
Flächen, grössere Ställe, mehr Tiere.<br />
Wachstum aus betriebswirtschaftlicher<br />
Sicht kann mehr Umsatz, mehr Einkommen,<br />
mehr Gewinn oder größere Wertschöpfung<br />
bedeuten. Mögliche Ansatzpunkte<br />
dazu sind, vorhandene<br />
Kapazitäten besser auszunutzen, Produktionsprozesse<br />
und Herdenmanagement zu<br />
verbessern sowie die Produktionskosten<br />
zu senken.<br />
Dabei stellen sich folgende Fragen: Wie<br />
kann ich wachsen? Bin ich geeignet zum<br />
wachsen? Es ist unabdingbar, die aktuelle<br />
Situation, mögliche zukünftige Entwicklungen<br />
und Szenarien zu analysieren, und<br />
dies in der Betriebsstrategie zu berücksichtigen.<br />
Weder schnelles noch kein<br />
Wachstum ist richtig. Unternehmer, die<br />
das Gleichgewicht zwischen den Extremen<br />
schaffen, sind auf Dauer erfolgreich.<br />
Strategie vor Augen haben<br />
Eine Betriebsstrategie ist mehr als „einen<br />
Stall für 50 Kühen bauen“. Sie zeigt der<br />
Betriebsleiterfamilie die Leitlinien für den<br />
zukünftigen Weg auf. Tätigkeiten können<br />
voll darauf ausgerichtet und Chancen gezielt<br />
gesucht werden.<br />
Betriebe mit nachhaltigem Wachstum<br />
wachsen gesund: Investitionen sind finanziell<br />
tragbar, Arbeitskapazitäten sind voll<br />
genutzt jedoch nicht überlastet, Lebensqualität<br />
hat einen hohen Stellenwert. Da<br />
jeder Betrieb ein Einzelfall ist, gibt es allgemeingültige<br />
Empfehlungen. Die Strategie<br />
muss zur Betriebsleiterfamilie, den<br />
Ressourcen und Finanzen passen. Es ist<br />
wichtig, sich rechtzeitig mit der eigenen<br />
Strategie auseinander zu setzen.<br />
Finanzen im Griff –<br />
ein Muss<br />
Erfolgreiche Milchproduzenten sind heute<br />
schon gut: Sie weisen einen Deckungsbeitrag<br />
Milchvieh auf, der bei den 50-25 %<br />
Besten liegt. Sie kennen ihre finanziellen<br />
Verhältnisse sowie die Produktionskosten<br />
der Milch genau. Investitionen sind tragbar<br />
und werden teilweise durch selbst erwirtschaftete<br />
Geldmittel finanziert. Langfristig<br />
bleiben nur die Betriebe bestehen,<br />
die nicht über ihre Verhältnisse wachsen<br />
und die Ressourcen schonen.<br />
Milchviehbetriebe müssen sich in Zukunft<br />
auf stark schwankende Milch- und Hilfsmittelpreise<br />
einstellen. In „fetten“ Jahren<br />
sind zwingend Reserven zu bilden, um in<br />
den „mageren“ Jahren davon zehren zu<br />
können. Auf Dauer können nur die Betriebe<br />
bestehen, die solide finanziert sind,<br />
überdurchschnittliche Produktionstechnik<br />
aufweisen, den technischen Fortschritt<br />
nutzen, über genügend Milchvertragsmenge<br />
verfügen und sich im Markt unternehmerisch<br />
verhalten.<br />
„Rezept“<br />
für Wachstumswillige<br />
Ein Patentrezept für die richtige Vorgehensweise<br />
gibt es nicht; dazu sind die Betriebe<br />
mit ihren ganz unterschiedlichen<br />
Ausgangslagen zu verschieden. Die nachfolgende<br />
Aufzählung kann wachstumswillige<br />
Milchviehbetriebe als Leitfaden dienen:<br />
– Klare Betriebsstrategie mit mittel- und<br />
langfristigen Zielen: Was muss bei der<br />
neuen Situation zwingend erfüllt sein,<br />
damit die Lösung ein klares JA erhält?<br />
Sind diese wirklich erfüllt?<br />
– Top Produktionstechnik und Herdenmanagement<br />
ist ein Muss! und muss schon<br />
vor dem Stallbau erfüllt sein. Wer wachsen<br />
will, muss spätestens nach einer Investition<br />
erfolgreicher sein als die Mehrheit<br />
seiner Berufskollegen. Trauen sie<br />
sich dies zu?<br />
– Keine Investition ohne zusätzliches Einkommen:<br />
Tragbare Investitionen generieren<br />
mehr Umsatz und sind in wenigen<br />
Jahren voll ausgelastet.<br />
▲ Wachstum darf nicht immer mit Größer werden gleichgesetzt werden, auch Tiergesundheit und eine Verbesserung der Arbeitsabläufe<br />
sind eine Form der Weiterentwicklung von Betrieben.
▲ Das Wachstum von Betrieben muss sehr genau geplant werden, da es von sehr vielen Faktoren abhängig ist.<br />
– Nur bauen, wenn Stallkonzept stimmt!<br />
Welche Anforderungen muss der neue<br />
Stall zwingend erfüllen? Hohe Arbeitsproduktivität<br />
und top Kuhkomfort sind<br />
heutzutage ein Muss.<br />
– Stallerweiterung einplanen: Erlaubt der<br />
gewählte Standort eine weitere Betriebsentwicklung?<br />
Sind Gülle-, Futterlagerraum,<br />
Melkraum und Liegeplätze<br />
entsprechend einbezogen?<br />
– Eigenkapitalbildung von mindestens 10<br />
bis 15'000 ¤ pro Jahr: Dies ermöglicht<br />
dem Landwirt, bei Ersatz- und Neuinvestitionen<br />
den technischen Fortschritt<br />
und die Teuerung zu finanzieren.<br />
– Positive Liquidität für die nächsten fünf<br />
Jahre: Nach einer Investition muss der<br />
Betrieb nach Abzug von Schuldzinsen,<br />
Tilgungen und Ersatzinvestitionen für<br />
die nächsten fünf Jahre einen positiven<br />
Cashflow erwirtschaften. Verändernde<br />
Rahmenbedingungen sind bei der Finanzierung<br />
und Tragbarkeitsberechnung zu<br />
berücksichtigen.<br />
– Maximal Verdoppelung des Milchviehbestandes:<br />
Bei größeren Herden steigen<br />
die Anforderungen an das Herdenmanagement<br />
und die finanziellen Einbußen<br />
bei Problemen stark an.<br />
Chancen richtig<br />
einschätzen, Risiken<br />
meistern<br />
Das Umfeld in der Landwirtschaft ist stark<br />
im Umbruch; diese Veränderungen erzeugen<br />
Ängste – diese sind ernst zu nehmen.<br />
Jeder Betrieb muss sein Umfeld individu-<br />
ell einschätzen. Was für den Einen eine<br />
Chance ist, bedeutet für den Anderen ein<br />
Risiko. Ist die Betriebsleiterfamilie der<br />
vollen Überzeugung, dass ihre Strategie<br />
in Zukunft große Marktchancen bietet,<br />
stehen alle hinter diesem Entscheid und<br />
tragen die Folgen.<br />
Das Bewusstsein rund um Risiken und deren<br />
Bewältigung ist zentral. Eine Liste<br />
hilft, den Überblick zu behalten: welche<br />
Risiken treten am ehesten ein, richten den<br />
grössten Schaden an? Wie werden die Risiken<br />
gesenkt, abgesichert, gemildert?<br />
Wie geht der Betrieb mit einem stark<br />
schwankenden Milchpreis, unsicheren<br />
Marktentwicklung oder hohen Schulden<br />
um?<br />
80 % macht der<br />
Betriebsleiter aus<br />
Was sind die wirklichen Beweggründe,<br />
dass eine Betriebsleiterfamilie Stallbau,<br />
Kreditvergabe, finanzielle und arbeitszeitliche<br />
Belastung sowie Erfolgsdruck auf<br />
sich nimmt? Argumente von Wirtschaftlichkeit<br />
bis Agrarpolitik fallen. Die eigentlichen<br />
Beweggründe einer Bauernfamilie<br />
sind oft einfacher und praktischer Natur:<br />
weniger körperlich anstrengende Arbeiten,<br />
tiefere tägliche Arbeitszeiten, mehr<br />
Freizeit oder freie Wochenenden, mehr<br />
Zeit für die Familie, mehr oder zumindest<br />
gleichviel Einkommen.<br />
Entscheidend für eine erfolgreiche Betriebsentwicklung<br />
ist zu über 80 % das eigentliche<br />
Motiv, die Einstellung der Betriebleiterfamilie.<br />
Die Ausgangslage, wie<br />
Fläche, Milchquote oder Bodenart ist weniger<br />
entscheidend. Große Investitionen<br />
brauchen nebst viel Selbstvertrauen oft<br />
viel Mut.<br />
Erfolgreiche Milchproduzenten beantworten<br />
die folgenden Fragen mit Ja: Lieben<br />
sie ihre Kühe? Haben sie ein Herz für die<br />
Milchproduktion? Sind sie bereit, sich den<br />
zukünftigen Rahmenbedingungen zu stellen,<br />
trauen sich den Schritt zu? Übernehmen<br />
sie die volle Verantwortung für ihre<br />
Tätigkeit? Sind sie in „Krisenzeiten“ bereit,<br />
nach neuen Chancen zu suchen und<br />
diese zu packen? Wenn sie etwas ändern<br />
könnten, das den Betrieb besser dastehen<br />
lässt, sind sie bereit, das Notwendige dafür<br />
zu tun?<br />
Fazit<br />
Eine passende Betriebsausrichtung, die<br />
der Betriebsleiterfamilie gerecht wird,<br />
lässt sich immer nur individuell entwikkeln.<br />
Allgemeingültige Rezepte gibt es<br />
dazu keine. Für die strategische Planung<br />
ist viel weniger die generelle Einschätzung<br />
der Märkte, sondern vielmehr die<br />
Beurteilung der Betriebsleiterfamilie entscheidend.<br />
Ausschlaggebend für den Erfolg sind<br />
letztlich die persönlichen Faktoren: Motivation,<br />
Leidenschaft, Disziplin, Ausdauer,<br />
Offenheit für Neues, Konzentration auf<br />
die Stärken und soziale Kompetenz stehen<br />
u.a. für das, was eine Unternehmerpersönlichkeit<br />
ausmacht. Die gewählten<br />
Produktionsrichtungen und die Dimensionen<br />
müssen zur Persönlichkeit passen und<br />
stimmig sein, sonst ist das Scheitern vorprogrammiert.<br />
Die Betriebsleiterfamilie<br />
muss ihre Situation, Motivation und<br />
Handlungsbereitschaft ehrlich einschätzen.<br />
Fast jedem Betrieb bieten sich in irgendeiner<br />
Form Chancen und Wachstum.<br />
Diese zu sehen, zu packen und in einer<br />
gesunden, nachhaltigen Form zu realisieren,<br />
ist matchentscheidend.<br />
27
MANAGEMENT<br />
28<br />
Von Bmstr. Dipl.-Ing. Helmut Ruetz Bauberatung der lk Tirol<br />
Bauten für Rinderhaltung<br />
Das Hausrind ist eine Nutztierart. Das Verhalten<br />
und die Körperstruktur des Auerochsen,<br />
dem Vorfahren unserer Hausrinder,<br />
haben sich als Anpassung an den<br />
Lebensraum entwickelt. Die natürlichen<br />
Lebensgebiete sind die Kaltzonen, wo sich<br />
Wald und Grünflächen abwechseln.<br />
Die heutigen Hausrinder stammen ursprünglich<br />
aus Anatolien und dem Nahen<br />
Osten. Die Domestikation zum Hausrind<br />
erfolgte bereits im 9. Jahrtausend v. Chr.<br />
Als Beleg gilt, dass ab 8300 v. Chr. Rinder<br />
zusammen mit Ackerbauern auf das bis<br />
dahin rinderlose Zypern gelangten.<br />
Rinder sind von Natur aus Wandertiere<br />
und kommen in Großgruppen bis zu 50<br />
Tieren verschiedenen Alters vor. Rangschwache<br />
Tiere (Jungkühe und Kälber)<br />
finden in der Großgruppe Schutz vor natürlichen<br />
Feinden. Rinder haben eine verbindliche<br />
Rangordnung und ein träges<br />
Gesamtverhalten.<br />
Durch den enormen Futter- und Wasserverbrauch<br />
einer Großgruppe ziehen sie<br />
ständig weiter (Wandertiere). Moderne<br />
Haltungssysteme sollen das berücksichtigen<br />
und die natürlichen Bewegungsabläufe<br />
möglichst wenig beeinflussen. Rinder<br />
sind von Natur aus „Hartgeher“ und<br />
Weichlieger“. Für zu tiefe und nasse Bewegungsflächen<br />
(nasser Auslauf, stark<br />
verschmutzte Laufgänge, …) sind Rinderhufe<br />
nicht gebaut. Rinder suchen von Natur<br />
aus kühle und trockene Aufenthaltsorte.<br />
Die Bedingungen in der<br />
Rinderhaltung weichen vom natürlichen<br />
Lebensraum ab. Durch den optimierten<br />
Stallbau sollte das natürliche Verhalten<br />
der Tiere so wenig wie möglich eingeschränkt<br />
werden.<br />
Rinder liegen etwa 10-12 Stunden pro Tag.<br />
Lange Liegezeiten sind wichtig für die<br />
Verdauung. Der größte Teil des für die<br />
Verdauung wichtigen Wiederkauens erfolgt<br />
im Liegen. Ebenso dient es der Entlastung<br />
der Klauen und der Erholung des<br />
Bewegungsapparates insgesamt. Rinder<br />
sind „Knochenlieger“, das bedeutet, dass<br />
während des Liegens Knochenvorsprünge<br />
belastet und durch das Atmen auf dem<br />
Untergrund bewegt werden.<br />
Stallklima und<br />
Gebäudeausrichtung<br />
Rinder vertragen tiefe Temperaturen sehr<br />
gut, wenn eine trockene, windgeschützte<br />
Liegefläche und ausreichend Futter für<br />
eine erhöhte Wärmeproduktion vorhan-<br />
▲ Liegefläche „Weichgeher“ ▲ Bewegungsfläche „Hartgeher“<br />
den sind. Bei anhaltend kalt-nassem Wetter<br />
ohne Witterungsschutz folgt langes<br />
Stehen (um Wärmeableitung beim Liegen<br />
zu vermeiden) und geringe Futteraufnahme<br />
bis zur Erschöpfung der Tiere. Bei<br />
hohen Temperaturen halten die Tiere von<br />
einander größeren Abstand, stellen sich<br />
in den Schatten und haben einen erhöhten<br />
Wasserbedarf. In geschlossenen Ställen<br />
müssen natürliche oder mechanische<br />
Lüftungsanlagen vorhanden sein. Diese<br />
sind ständig entsprechend zu bedienen<br />
oder zu regeln und so zu warten, dass<br />
ihre Funktion gewährleistet ist. In geschlossenen<br />
Ställen muss für einen dauernden<br />
und ausreichenden Luftwechsel<br />
gesorgt werden, ohne dass es im Tierbereich<br />
zu schädlichen Zugluft Erscheinungen<br />
kommt.<br />
▲ Halle mit Querlüftung ▲ Offenfrontstall
Sommer:<br />
Die hochstehende Sonne in der Mittagszeit wird durch das Vordach<br />
abgeschirmt. Es kommt zu keiner Überhitzung im Stallgebäude.<br />
Winter:<br />
In der kalten Jahreszeit kommt es durch die tiefstehende Sonne<br />
zu einer Erwärmung des Stalles.<br />
Licht<br />
Steht den Tieren kein ständiger Zugang ins Freie zur Verfügung,<br />
müssen Ställe Fenster oder sonstige offene oder transparente<br />
Flächen, durch die Tageslicht einfallen kann, im Ausmaß von<br />
mindestens 3 % der Stallbodenfläche aufweisen. Im Tierbereich<br />
des Stalles ist über mindestens 8 Stunden pro Tag eine Lichtstärke<br />
von mindestens 40 Lux zu gewährleisten.<br />
Ruheverhalten<br />
Das Aufstehen und Abliegen stellt eine starke Belastung für die<br />
Karpalgelenke dar und erfordert viel Platz nach vorne für den<br />
Kopfschwung, mit dem die Rinder die Hinterhand entlasten und<br />
der ungehindert ca. 1,30 m -1,50 m vom Karpalgelenk des liegenden<br />
Tieres nach vorne beansprucht. Die Kuh legt sich mit der<br />
Hinterhand zur Seite ab, d.h. nach dem Abliegen liegt die Kuh<br />
neben dem vorherigen Standplatz.<br />
Fehlerhaft gestaltete Liegeboxen bewirken immer wieder negative<br />
Empfindungen bei den Tieren. Sie zeigen daher vor dem Abliegen<br />
und Aufstehen Konfliktverhalten, längere Stehzeiten in<br />
den Boxen, oder Abliegen außerhalb der Box.<br />
▲ Liegebox gegenständig ▲ Liegebox wandständig<br />
Gestaltung der Liegeboxen<br />
Die Liegebox muss dem Rind ein artgerechtes Abliegen, Liegen<br />
und Aufstehen ermöglichen. Die effektive Liegelänge der Tiere<br />
wird vorne durch die Bugschwelle begrenzt. Vor der Bugschwelle<br />
muss genügend Platz für den Kopfraum bleiben. Der Nackenriegel<br />
verhindert das zu weit nach vorne gehen beim Abliegen. Der<br />
Nackenriegel darf jedoch das Abliegen und das Aufstehen nicht<br />
behindern.<br />
Tiergewicht<br />
bis 300 kg<br />
bis 400 kg<br />
bis 550 kg<br />
bis 700 kg<br />
über 700 kg<br />
Fütterung<br />
Mindestmaße für Liegeboxen<br />
Boxenlänge<br />
wandseitig<br />
190 cm<br />
210 cm<br />
230 cm<br />
240 cm<br />
260 cm<br />
Boxenlänge<br />
gegenständig<br />
170 cm<br />
190 cm<br />
210 cm<br />
220 cm<br />
240 cm<br />
Boxenbreite<br />
85 cm<br />
100 cm<br />
115 cm<br />
120 cm<br />
125 cm<br />
Eine Kuh verbringt täglich ca. 5 bis 6 Stunden am Fressplatz und<br />
verweilt dort jeweils 15 bis 25 Minuten. Zur Ausschöpfung des<br />
Leistungspotentials muss die Kuh möglichst hohe Mengen an<br />
Grundfutter fressen. Gegenseitiges Verdrängen und ein Betreten<br />
des Futters mit den Vorderbeinen müssen verhindert werden. Für<br />
jedes Tier sollte ein eigener Fressplatz vorhanden sein, damit<br />
gleichzeitiges Fressen möglich ist und Auseinandersetzungen<br />
vermindert werden.<br />
Beim Stehen am Fressgitter ist der natürliche Weideschritt nicht<br />
möglich. Daher soll der Futtertisch gegenüber dem Standniveau<br />
der Tiere um ca. 25 cm erhöht sein.<br />
Ein zum Futtertisch hin um 15 bis 20° geneigtes Fressgitter ermöglicht<br />
den Tieren ein entspanntes Stehen bei der Futteraufnahme.<br />
29
MANAGEMENT<br />
30<br />
Von Mag. Johannes Piegger, Fachbereich Recht & Wirtschaft der lk Tirol<br />
Betriebsentwicklung mit Konzept<br />
Sinkende bzw. schwankende Erlöse<br />
und gleichzeitig steigende<br />
Produktionskosten in der Milchproduktion<br />
stellen besonders Betriebe,<br />
die wachsen wollen, vor<br />
große Herausforderungen. Anknüpfend<br />
an den Beitrag von Jenifer<br />
van der Maas wird im folgenden<br />
Beitrag aufgezeigt, wie ein<br />
Entwicklungsprozess aussehen<br />
sollte und welche Beratungsangebote<br />
die LK Tirol bereitstellt.<br />
Schritt 1 –<br />
zu den Besten gehören<br />
Alles beginnt bei der laufenden Verbesserung<br />
der Produktionstechnik und des Herdenmanagements.<br />
Nur die besten Betriebe<br />
können auch tatsächlich Reserven<br />
und Eigenkapital für Wachstumsschritte<br />
aufbauen, damit auch ein Großteil der Investition<br />
nachhaltig aus der Landwirtschaft<br />
finanziert werden kann. Der Arbeitskreis<br />
Milch bietet die Möglichkeit,<br />
sich mit anderen Betrieben zu vergleichen<br />
und sich weiter zu entwickeln.<br />
Schritt 2 –<br />
Strategien und Ziele<br />
entwickeln<br />
Wo soll der Betrieb und die Familie in 10<br />
Jahre stehen? Welchen Beitrag soll der<br />
Betrieb zur Abdeckung des Privatverbrauches<br />
der Familie leisten? Soll der Betrieb<br />
als Haupt- oder Nebenerwerbsbe-trieb<br />
geführt werden? Welche Arbeitskräfte<br />
stehen für den Betrieb zur Verfügung?<br />
Strategien können nur vom Betriebsleiter<br />
gemeinsam mit der Familie festgelegt<br />
werden. Es ist unbestritten, dass sich je-<br />
der Betriebsleiter über die Zukunft Gedanken<br />
macht, aber durch das systematische<br />
Beantworten von Fragen und das<br />
Niederschreiben wird der Prozess bewusst<br />
geleitet. Im Seminar „Mein Betriebskonzept“<br />
werden die Strategien und Ziele erarbeitet.<br />
Schritt 3 – Investitionen<br />
abschätzen<br />
Wer sich finanziell übernimmt, setzt den<br />
Betrieb aufs Spiel. Es muss klargestellt<br />
sein, wie viel der Betrieb bzw. die Familie<br />
an Kreditrückzahlungen neben dem Privatverbrauch<br />
aufbringen kann. Diese Kapitaldienstgrenze<br />
stellt einen begrenzenden<br />
Faktor für die Höhe der Investition<br />
dar. Die Wunschvorstellungen über einen<br />
neuen Stall müssen mit der finanziellen<br />
Leistungsfähigkeit des Betriebes im Einklang<br />
stehen. Die Auswirkungen von Investitionen<br />
werden im Rahmen der Erstellung<br />
des Betriebskonzeptes gemeinsam<br />
mit einem Wirtschaftsberater durchleuchtet:<br />
Wie wirkt sich die geplante Investition<br />
auf die Wirtschaftlichkeit des Betriebes<br />
aus? Reicht das Gesamteinkommen<br />
zur Befriedigung des Privatverbrauches<br />
und zur Bedienung der Verbindlichkeiten<br />
aus? Amortisiert sich die geplante Investition?<br />
Wie wirken sich Änderungen z.B.<br />
beim Milchpreis auf die finanzielle Situation<br />
des Betriebes aus?<br />
Schritt 4 –<br />
Planen<br />
Ein Planer soll erst dann beauftragt werden,<br />
wenn klar ist, wohin sich der Betrieb<br />
entwickeln soll. Die Grenzen der finanziellen<br />
Belastbarkeit müssen von Anfang an<br />
in die Planung einfließen. Auf gesetzliche<br />
Mindestanforderungen ist ebenso zu ach-<br />
ten, wie auf neueste Erkenntnisse im Kuhkomfort.<br />
Das Planungsbüro der LK Tirol<br />
steht hier begleitend zur Verfügung.<br />
Schritt 5 –<br />
Durchführung<br />
Der rechtzeitig eingebrachte Förderungsantrag<br />
ist eine formale Vorraussetzung,<br />
damit der Betrieb in den Genuss von Investitionsförderungen<br />
kommt. Der Verzicht<br />
auf die Umsatzsteuerpauschalierung kann<br />
zudem die Liquidität des Betriebes erhöhen<br />
und auch Kosteneinsparungen bringen.<br />
Eine genaue Analyse aus steuerlicher<br />
Sicht durch die LK Tirol schafft Klarheit,<br />
ob ein Antrag auf Regelbesteuerung sinnvoll<br />
ist. Ausschreibung bzw. Kostenvergleiche<br />
sind vor der Auftragsvergabe<br />
Möglichkeiten, damit der günstigste Anbieter<br />
ermittelt werden kann. Ein genauer<br />
Zeitplan und eine laufende Kontrolle der<br />
Kosten garantieren eine schnelle Umsetzung<br />
des Bauvorhabens.<br />
Schritt 6 –<br />
zurück zu Schritt 1<br />
Nur wer sich laufend<br />
verbessert bleibt wettbewerbsfähig.<br />
Fazit<br />
Das Betriebskonzept ist eine Förderungsvoraussetzung<br />
bei Investitionen größer<br />
als 100.000 ¤. Es sollte aber spätestens<br />
ein besser zwei Jahre vor Investitionsbeginn<br />
in Angriff genommen werden. Im Betriebskonzept<br />
wird die Ausgangssituation<br />
beschrieben und daraus Chancen und Risiken<br />
abgeleitet. Eine klare Strategie und<br />
ausformulierte Zielvorstellungen sind die<br />
Grundlage für eine nachhaltige Betriebsentwicklung.
Von Andreas Riedl, Bioreferent der lk Tirol<br />
Milchviehzucht am Biobetrieb<br />
Die Fähigkeit der Milchkuh über<br />
viele Jahre sowohl Milch als auch<br />
Nachkommen zu erzeugen, ist ein<br />
erstrebenswertes Ziel. Die Kosten<br />
für die Aufzucht können auf mehr<br />
Kilogramm Milch umgelegt werden.<br />
Bringen Kühe in ihrem Leben<br />
viele Kälber, kann strenger selektiert<br />
werden und von den besseren<br />
Kühen einer Herde steht schließlich<br />
eine größere Anzahl an Tieren<br />
für die Remontierung zur Verfügung.<br />
Die Tendenz der letzten Jahre ist eindeutig:<br />
Die Milchleistung steigt, die Fitness<br />
stagniert.<br />
So steigt die Milchleistung pro Jahr aufgrund<br />
des Zuchtfortschritts durchschnittlich<br />
um rund 100 kg an, wobei Merkmale<br />
wie Fruchtbarkeit, Nutzungsdauer, Persistenz<br />
nur eine geringe bis gar keine Steigerung<br />
verzeichnen.<br />
Weiters ist festzustellen, dass bei den<br />
Bio-Betrieben zwar die durchschnittlichen<br />
Jahrsmilchleistungen und Milchinhaltsstoffe<br />
geringer sind, allerdings ist die Fitness<br />
auf diesen Betrieben nur wenig besser<br />
als bei konventionellen Betrieben und<br />
diese besseren Fitnessergebnisse sind<br />
rein managementbedingt (Steinwidder<br />
<strong>2008</strong>).<br />
Daraus lässt sich schließen, dass bei der<br />
Zuchtstierauswahl zwischen konventionellen<br />
und biologisch wirtschaftenden Betrieben<br />
nur ein sehr geringer bis gar kein<br />
Unterschied besteht.<br />
Hier besteht für die Bio-Milchviehzucht<br />
noch ein großer Nachholbedarf.<br />
Betriebszuchtziel<br />
definieren<br />
Damit Betriebe auch zukünftige Herausforderungen<br />
meistern können, sind klare<br />
und eindeutige Zielsetzungen gefordert.<br />
Bei dieser Gelegenheit sollte man sich<br />
einmal Zeit nehmen und überlegen, welches<br />
Zuchtziel eigentlich momentan verfolgt<br />
wird und aus welchem Grund?<br />
Unterscheide ich mich in meiner Zuchtarbeit<br />
überhaupt noch von einem konventionellen<br />
Betrieb?<br />
Jeder Betriebsleiter sollte genau wissen,<br />
wie der ideale Kuhtyp für seinen Betrieb<br />
aussieht und welche Leistungen gefordert<br />
sind.<br />
Damit allerdings realistische Ziele gesetzt<br />
werden können, müssen die Möglichkeiten<br />
und Grenzen des Betriebes vom Betriebsleiter<br />
ehrlich eingeschätzt werden.<br />
Hier können Fehleinschätzung oder Überbewertung<br />
Probleme nach sich ziehen.<br />
Bei der Setzung des Zuchtzieles sollten einige<br />
Faktoren unbedingt beachtet werden<br />
Futtergrundlage<br />
Die Futtersituation soll die Grundlage für<br />
die Definition des Zuchtzieles sein. Welche<br />
Futtermittel können am Betrieb produziert<br />
werden und in welcher Qualität?<br />
Ist es wirtschaftlich sinnvoll in Ungunstlagen<br />
auf hohe Milchleistung zu züchten?<br />
Kommen die Tiere im Sommer auf die<br />
Weide oder Alm?<br />
Es ist klar, das eine Alm-Kuh anders auszusehen<br />
hat als eine Kuh, die das ganze<br />
Jahr im (Lauf)stall bei TMR- Fütterung<br />
steht. Am wirtschaftlichsten lässt sich<br />
Milch aus Grundfutter produzieren.<br />
Arbeitsaufwand<br />
Die Arbeitszeit ist ein begrenzender Faktor,<br />
speziell im Nebenerwerb oder bei<br />
weiteren arbeitsintensiven Betriebszweigen.<br />
Fakt ist, dass die Milchviehhaltung mit<br />
rund 120 Akh/Standplatz den höchsten<br />
Arbeitszeitbedarf in der Rinderhaltung<br />
benötigt. Je höher die (Milch)leistung, desto<br />
höher ist der Betreuungsaufwand.<br />
Persönliche Neigung<br />
Doch das wichtigste ist die persönliche<br />
Neigung und die Freude an der Sache und<br />
das kann letztendlich über alles andere<br />
entscheiden.<br />
Selbst die problemloseste Kuh mit den geringsten<br />
Ansprüchen wird dem Betrieb<br />
keinen Erfolg bringen, wenn sie wegen<br />
mangelnden Interesses des Betriebsführers<br />
an Fütterung und Haltung krank wird<br />
und nicht mehr aufnimmt.<br />
Stierauswahl<br />
Ist das Betriebszuchtziel unter Berücksichtigung<br />
der oben angeführten Denkansätze<br />
gesetzt, besteht der nächste Schritt<br />
in der Auswahl des richtigen Zuchtstieres.<br />
Den Stier selbst auswählen<br />
Es ist wichtig, sich selbst mit der Stierauswahl<br />
zu beschäftigen. Laut einer Umfrage<br />
in Bayern sind die Entscheidungsträger<br />
für die Stierauswahl bei 50% der Betriebe<br />
die Tierärzte/Besamer.<br />
Die Auswertung der Umfrage hat weiters<br />
ergeben, dass auf den Betrieben, auf welchen<br />
der Betriebsführer selbst die Stierauswahl<br />
trifft, die durchschnittliche Jahresmilchleistung<br />
um ca. 900 kg höher ist<br />
als bei den anderen. Auch in Österreich<br />
ist diese Situation vergleichbar.<br />
In diesem Zusammenhang möchte ich auf<br />
die Homepage des LFZ Raumberg-Gumpenstein<br />
verweisen.<br />
Hier finden Sie unter<br />
www.raumberg-gumpenstein.at → Biolandwirtschaft<br />
und Biodiversität der<br />
Nutztiere → Bio-Milchviehzucht → eine<br />
Liste mit Stierempfehlungen für Bio-<br />
Milchviehbetriebe.<br />
Diese umfangreichen Empfehlungslisten<br />
wurden vom LFZ auf Basis der ZAR-Zuchtdaten<br />
erstellt.<br />
Folgende Mindestkriterien werden bei der<br />
Auswahl der Stiere unterstellt:<br />
LL-Index-2 Gen.>30.000, GZW>112,<br />
FIT>112, ND>100, SiND>60%, FIT-Zuchtwerte>94,<br />
Fu>94, Eu>94;<br />
Verfügbarkeit sicherstellen<br />
Laut einer EU-Verordnung besteht das<br />
Recht den gewünschten Stiersamen zu erhalten,<br />
sofern dieser verfügbar ist. Allerdings<br />
sind nicht alle Samen immer beim<br />
Besamungstierarzt oder der Besamungsstation<br />
lagernd, daher ist auf eine rechtzeitige<br />
Bestellung zu achten.<br />
Fazit<br />
Die biologische Landwirtschaft braucht<br />
Kühe mit langer Nutzungsdauer und ansprechender<br />
Laktationsleistung, was zu<br />
einer hohen Lebensleistung führen sollte.<br />
Besonders bei den Fitnessmerkmalen hat<br />
Bio-Landwirtschaft noch großen Nachholbedarf,<br />
da diese sich bis jetzt nicht von<br />
konventionellen Betrieben hervorheben<br />
konnten. Höchste Leistung aus dem Grundfutter<br />
ist aufgrund der hohen Kraftfutterpreise<br />
im Bio-Bereich noch wichtiger als bei<br />
konventionellen Betrieben. Auch durch Weidehaltung<br />
kann bei entsprechenden betrieblichen<br />
Gegebenheiten kostengünstig Milch<br />
produziert werden.<br />
Kraftfutter sollte sehr gezielt und vorwiegend<br />
im ersten Laktationsdrittel zum Ausfüttern<br />
der Tiere verwendet werden.<br />
31
MANAGEMENT<br />
32<br />
Von Ludo Van Caenegem, Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon ART, Tänikon, CH-8356 Ettenhausen.<br />
Die Lüftung im Milchviehstall hängt von<br />
der Wärmedämmung ab<br />
Das Bestreben zur Kostensenkung<br />
veranlasst viele Landwirte die Gebäudehülle<br />
in Milchviehställen zu<br />
vereinfachen. In der Regel wird auf<br />
Wärmedämmung verzichtet. Im Extremfall<br />
werden ganze Wände<br />
weggelassen (siehe Abb. 1). Das<br />
Fehlen der Wärmedämmung führt<br />
im Winter unweigerlich zu tiefen<br />
und im Sommer bei starker Sonnenstrahlung<br />
zu hohen Stalltemperaturen.<br />
Die möglichen Folgen sind:<br />
Kälte- oder Hitzestress für Tier und<br />
Mensch, Gebäudeschäden durch<br />
Kondenswasserbildung, Ausfallen<br />
von Anlagen durch Einfrieren.<br />
Gesunde Rinder kommen mit tiefen<br />
Stalltemperaturen gut zurecht, sofern<br />
sie eine wärmegedämmte Liegefläche<br />
zur Verfügung haben und<br />
nicht hohen Luftgeschwindigkeiten<br />
ausgesetzt sind. Hohe Lufttemperaturen<br />
sind für Hochleistungskühe<br />
eher ein Problem, insbesondere<br />
wenn sie gleichzeitig einer Strahlungsbelastung<br />
ausgesetzt sind.<br />
Ob man die durch fehlende Wärmedämmung<br />
auftretenden Probleme<br />
in den Griff bekommt, hängt in erster<br />
Linie von der Handhabung der<br />
Stalllüftung ab.<br />
Lüftung im Winter<br />
Je kälter es im Stall ist, desto höher muss<br />
die Luftrate sein. Diese Anforderung<br />
scheint auf den ersten Blick unverständlich,<br />
ist doch der natürliche Reflex naheliegend,<br />
sobald es kälter wird, die Lüftungsöffnungen<br />
zu schliessen. Die<br />
erhöhte Luftrate bei tiefen Temperaturen<br />
ist physikalisch bedingt. Bei sinkender<br />
Temperatur nimmt die Aufnahmefähigkeit<br />
der Luft für Wasserdampf ab. So beträgt<br />
auf 400 m Meereshöhe bei 85% relativer<br />
Feuchtigkeit und – 5 °C der Wassergehalt<br />
eines Kubikmeters Luft 2,75 g, bei 5 °C<br />
5,8 g. Nimmt man beispielweise an, dass<br />
die Temperatur der Aussenluft –10 °C<br />
und die relative Feuchtigkeit 95 % (Wassergehalt<br />
2,0 g/m3) beträgt, kann bei 5<br />
°C und 85 % im Stall pro Kubikmeter Luft,<br />
die aus dem Stall fliesst und durch Frischluft<br />
ersetzt wird, 3,8 g Wasserdampf abgeführt<br />
werden. Bei – 5°C (85 %) im Stall<br />
sind es lediglich 0,75 g. Vorausgesetzt<br />
eine Milchkuh atmet pro Stunde 450 g<br />
Wasserdampf aus, ist im Stall bei – 5°C<br />
eine Luftrate von 600 m3 pro Milchkuh<br />
und Stunde erforderlich, bei 5°C sind nur<br />
etwa 120 m3 notwendig.<br />
Ist die tatsächliche Luftrate geringer als<br />
die erforderliche, steigt die relative<br />
Feuchtigkeit im Stall an und kommt es unweigerlich<br />
zu Kondenswasserbildung,<br />
wenn die Bauhülle zu wenig wärmegedämmt<br />
ist. Ob es zu Bauschäden kommt,<br />
hängt bei nicht feuchtbeständigen Materialien<br />
von der Dauer der Befeuchtung ab.<br />
▲ Auf eine aureichende und richtige Lüftung von Milchviehställen ist besonders zu achten.<br />
Holz, das sich durch seine hygroskopischen<br />
Eigenschaften auszeichnet, kann<br />
ohne Schaden beträchtliche Wassermengen<br />
(nachts) aufnehmen, muss diese<br />
Feuchtigkeit allerdings auch wieder periodisch<br />
(tagsüber) abgeben können. Je<br />
mehr Holz in Kontakt mit der Stallluft, desto<br />
grösser die Pufferwirkung bei der<br />
Feuchtigkeitsregulierung. Es soll verhindert<br />
werden, dass relativ warmfeuchte<br />
Stallluft in kältere Bereiche gelangt. Dies<br />
ist der Fall in Milchviehställen, wo der<br />
Heustock sich auf der gegenüberliegenden<br />
Seite der Futterdurchfahrt befindet.<br />
In solchen Ställen empfiehlt es sich, neben<br />
einer Firstöffnung auch noch den<br />
oberen Bereich der beiden gegenüberliegenden<br />
Giebelwände mit Jalousien<br />
(Stülpschalung) luftdurchlässig zu machen,<br />
damit durch Windeinwirkung allfällige<br />
feuchte Stellen am Dach rasch abtrocknen.<br />
Windschutz<br />
In Aussenklimaställen ist der thermische<br />
Auftrieb (Schwerkraftlüftung) wegen der<br />
geringen Temperaturdifferenz zwischen<br />
Stall- und Aussenluft schwach, sodass die<br />
vorhandene Firstöffnung (Richtwert: 0,35<br />
m2/GVE) für den Luftaustritt oft nicht<br />
ausreicht. Der Luftwechsel ist in solchen<br />
Ställen vorwiegend auf Windeinwirkung<br />
angewiesen. Bei der Dimensionierung der<br />
Lüftungsöffnungen muss man von der minimalen<br />
Luftgeschwindigkeit für den betreffenden<br />
Standort ausgehen. Damit es
ei starkem Wind nicht zu Luftzugerscheinungen<br />
im Stall kommt, ist ein minimaler<br />
Windschutz erforderlich. Windschutznetze<br />
und -Gitter sowie spaced boards haben je<br />
nach Ausführung eine unterschiedlich<br />
grosse Bremswirkung. Aus ökologischen<br />
und ästhetischen Gründen sollten sog.<br />
„spaced boards“ Windschutznetzen vorgezogen<br />
werden (Abb. 2). Ausserdem<br />
sind Windschutznetze im Gegensatz zu<br />
Holzbrettern staubanfällig, verletzungsempfindlich<br />
und relativ kurzlebig. Die<br />
Bremswirkung von spaced boards hängt<br />
von der Breite der Schlitze und der Bretter<br />
ab. Je nach verfügbarer Fläche beträgt<br />
die erforderliche Perforation (Schlitzanteil)<br />
10 bis 20 %. Benutzt man Bretter von<br />
10 cm breit, sind bei einer Perforation von<br />
15 % Schlitze von 1,8 cm erforderlich. Bei<br />
Verwendung von Dachlatten (5 cm) beträgt<br />
die Schlitzbreite 9 mm. Je schmaler<br />
die Bretter und Schlitze, desto besser die<br />
Bremswirkung. Werden Lüftungsöffnungen<br />
mit Windschutznetz oder spaced boards<br />
verkleidet, sind deren Abmessungen<br />
umgekehrt proportional zur Perforation<br />
anzupassen. Das heisst beispielsweise,<br />
dass eine spaced board Fläche mit 15 %<br />
Perforation etwa 7 mal grösser sein muss<br />
als eine freie Öffnung.<br />
Lüftung im Sommer<br />
Im Sommer muss die Lüftung nicht nur<br />
Stallgase und Feuchtigkeit aus dem Stall<br />
abführen, sondern auch Wärme. Einerseits<br />
geben die Tiere Wärme ab, andererseits<br />
dringt auch durch Sonnenstrahlung<br />
Wärme in den Stall. Die Sonnenwärme,<br />
die durch Dach und Wände in den Stall<br />
fliesst, hängt von der Wärmedämmung<br />
ab. Bei Faserzementplatten oder Stahlblech<br />
ist mit Dachtemperaturen von bis zu<br />
60 °C zu rechnen. Steht eine Milchkuh unter<br />
einem solchen Dach empfängt sie eine<br />
Strahlung von bis zu 150 W, ähnlich als<br />
wenn sie unter einer IR-Lampe stehen<br />
würde. Ist das Dach dagegen wärmegedämmt<br />
beispielsweise mit Sandwichpanellen<br />
mit 4 cm PUR-Kerndämmung, beträgt<br />
die Temperatur der Dachunterseite<br />
bei 35 °C Stalltemperatur etwa 37 °C.<br />
Setzt man eine Dachfläche von 10 m2 pro<br />
Milchkuh voraus, ist an einem sonnigen<br />
Sommertag bei einem nicht wärmegedämmten<br />
Dach eine Luftrate von etwa<br />
2500 m3 pro Milchkuh und Stunde erforderlich,<br />
um zu verhindern, dass die Stalltemperatur<br />
um mehr als 2 °C die Aussentemperatur<br />
übersteigt. Hieraus lässt sich<br />
unter Annahme einer mittleren Luftgeschwindigkeit<br />
von 0.5 m/s errechnen,<br />
dass pro Milchkuh etwa 1,5 m2 freie Zuund<br />
Abluftöffnungen vorhanden sein<br />
müssen. Im Stallkonzept sind deshalb<br />
grossflächige gegenüberliegende Öffnungen<br />
einzuplanen. Wo wegen zu kleinen<br />
Öffnungen in Seiten- und Giebelwänden<br />
oder fehlendem Wind die natürliche<br />
Längs- oder Querlüftung nicht ausreicht,<br />
kann mit Grossraumlüftern nachgeholfen<br />
werden. Diese sollten möglichst Luft von<br />
der Schattenseite ansaugen und in den<br />
Stall blasen.<br />
Wärmedämmung muss<br />
nicht teuer sein<br />
Die Nachteile im Sommer und Winter, die<br />
man mit dem Verzicht auf Wärmedämmung<br />
im Kauf nehmen muss, sind den reellen Kosteneinsparungen<br />
gegenüberzustellen. Vielfach<br />
wird angenommen, dass die Wärmedämmung<br />
der Bauhülle das Gebäude so<br />
sehr verteuert, dass sie nur für klimatisch<br />
extreme Standorte (Bergegebiet, Schattenlage)<br />
in Frage kommt. Gelingt es mit einer<br />
einschaligen Bauweise, den für einen frostfreien<br />
Stallbetrieb erforderlichen Wärmedurchgangswert<br />
(U-Wert) zu erreichen, verursacht<br />
die Wärmedämmung nur geringe<br />
Mehrkosten. Bei der Dachkonstruktion lassen<br />
sich die zusätzlichen Kosten für die Wärmedämmung<br />
auf 10 bis 12 Euro pro m2 begrenzen,<br />
wenn anstelle von üblichen<br />
Faserzementplatten oder Profilblech Sandwichpaneele<br />
gewählt werden. Eine minimale<br />
Kerndämmung von 4 cm (U = 0.56<br />
W/m2 K) reicht im Flachland aus. Wände<br />
können statt mit einer 2,5 cm dicken Holzschalung<br />
mit Holzbohlen (8 cm, U=1,4<br />
W/m2 K) verkleidet werden. Die liegenden<br />
Holzbohlen können direkt auf den Binderstützen<br />
im Abstand von 4 bis 5m befestigt<br />
werden, ohne dass eine zusätzliche Balkenunterlage<br />
wie bei der einfachen Holzschalung<br />
notwendig ist. Der Mehraufwand für<br />
die Holzbohlen beschränkt sich auf 10 bis 15<br />
Euro pro m2. Die Bohlenwand und die Sandwichpaneelen<br />
im Dach ermöglichen, sofern<br />
die Luftrate kontrolliert werden kann, bei<br />
tiefen Aussentemperaturen und bei Vollbelegung<br />
eine Temperaturdifferenz von bis zu<br />
15°C zwischen Stall- und Aussenluft. Die<br />
Kontrolle der Luftrate bedingt, dass die Zuluftöffnungen<br />
regulierbar (Klappen) sind.<br />
Bei einem dreireihigen Liegeboxenstall für<br />
60 Milchkühe betragen die Mehrkosten<br />
einer einschaligen Wärmedämmung für<br />
Dach und Wände etwa 16000 Euro oder<br />
270 Euro pro GVE. Ein Teil dieser Mehrkosten<br />
kann durch allfällige Einsparungen<br />
beim Melkstand kompensiert werden.<br />
Bleibt der Stall dank Wärmedämmung<br />
frostfrei und befindet sich der Melkstand<br />
im Stall, kann auf eine geschlossene Bauhülle<br />
um den Melkstand verzichtet werden.<br />
Das Entfallen von Decke, Wände<br />
und Türen erlaubt bei einem 2x3-plätzigen<br />
Tandem-Melkstand Kosteneinsparungen<br />
von 5000 bis 10000 Euro. Erübrigen<br />
sich Frostschutzmassnahmen bei der<br />
Trinkwasserversorgung und eine Heizung<br />
im Melkstand, verringert sich die Kostendifferenz<br />
zwischen einem nicht wärmegedämmten<br />
und einem wärmgedämmten<br />
Milchviehstall zusätzlich.<br />
▲ Richtiges Stallklima ist unverzichtbar, für die Tiergesundheit und Leistungsbereitschaft der Tiere und für den Betriebserfolg<br />
unverzichtbar.<br />
33
BV-INTERNATIONAL<br />
34<br />
Artikel aus der Zeitschrift «Schweizer <strong>Braunvieh</strong>», Madeleine Berweger<br />
Eutermerkmale – Beziehung zu Zellzahl und Melkbarkeit<br />
Schöne Euter – kein Garant für tiefe Zellzahlen<br />
Zellzahl und Melkbarkeit werden<br />
von gewissen Euter- und Zitzenmerkmalen<br />
beeinflusst – das Ausmass<br />
ist jedoch eher gering. Hohe<br />
Euter mit einem ausgeprägten<br />
Zentralband und einer guten Aufhängung<br />
vorne sowie eher dünne<br />
Zitzen wirken sich tendenziell positiv<br />
auf die Zellzahlen aus. Kürzere<br />
Zitzen mit einer mittleren<br />
Dicke sind in Bezug auf die Melkbarkeit<br />
vorteilhaft.<br />
MBE Schöne Euter und Zitzen sind ein<br />
Markenzeichen der Schweizer <strong>Braunvieh</strong>kühe<br />
und haben unseren Züchtern schon<br />
manchen internationalen Schauerfolg gebracht.<br />
Während man sich beim äußeren<br />
Erscheinungsbild über schön und nicht<br />
schön ziemlich einig ist, herrschen betreffend<br />
den Auswirkungen der einzelnen<br />
Merkmale auf die Eutergesundheit (Zellzahl)<br />
und die Melkbarkeit unterschiedliche<br />
Meinungen vor. Dies liegt vor allem<br />
daran, dass über diese Beziehungen wenig<br />
bekannt ist. Eine Möglichkeit, mehr<br />
über diese Zusammenhänge zu erfahren,<br />
bieten die Zuchtwerte der Stiere. Insgesamt<br />
weisen gut 700 in der Schweiz über<br />
KB und Natursprung eingesetzte <strong>Braunvieh</strong>stiere<br />
(ohne Original <strong>Braunvieh</strong>) mit<br />
Geburtsdatum nach 1. November 1998<br />
(20 Töchter in 5 Betrieben), beziehungsweise<br />
Geburtsdatum nach 1. November<br />
1993 (mindestens 200 Töchter) Zuchtwerte<br />
für die Exterieurmerkmale aus der<br />
linearen Beschreibung und Einstufung<br />
(LBE) auf. Aufgrund dieser Zuchtwerte<br />
lassen sich sogenannte Korrelationen zu<br />
den anderen Zuchtwerten berechnen,<br />
welche einen Hinweis darauf geben, ob<br />
zwischen den einzelnen Merkmalen erblich<br />
bedingte Abhängigkeiten bestehen.<br />
Solche Beziehungen entstehen, wenn die<br />
Ausprägung eines Merkmals einen direkten<br />
Einfluss auf die Ausprägung eines anderen<br />
Merkmals hat.<br />
Andere Betrachtungsweise<br />
Diese Methode funktioniert gut, wenn<br />
zwischen zwei Merkmalen eine sogenannt<br />
lineare Beziehung besteht, wie das zum<br />
Beispiel bei Nacheuter und Milchleistung<br />
(je mehr Nacheuter, desto mehr Milch)<br />
oder bei der Bemuskelung und der Milch<br />
(je mehr Bemuskelung, desto weniger<br />
Milch) der Fall ist. Wenn das Optimum jedoch<br />
nicht in den Extremen liegt, kann<br />
aufgrund der Korrelationen keine gesicherte<br />
Aussage über die Beziehung zwischen<br />
zwei Merkmalen gemacht werden.<br />
Daher wurden, neben der Berechung der<br />
Korrelationen, zusätzlich die Exterieurzuchtwerte<br />
der besten und schlechtesten<br />
Stiere nach Zuchtwert Zellzahl und Zuchtwert<br />
Melkbarkeit genauer unter die Lupe<br />
genommen. Es wurde geschaut, ob die<br />
besten und schlechtesten Stiere nach Zellzahl<br />
und Melkbarkeit bei den Euter- und<br />
Zitzenmerkmalen unterschiedliche Tendenzen<br />
aufweisen.<br />
Zellzahl<br />
▲ Tief aufgehängte Euter (ZW < -1) können zu vermehrten Problemen<br />
bei der Zellzahl führen. Sehr hoch aufgehängte Euter<br />
(ZW > 1) stellen jedoch in Bezug auf die Zellzahlen keinen<br />
Vorteil dar.<br />
Die Beziehungen zwischen den Eutermerkmalen<br />
und dem Zuchtwert Zellzahl<br />
liegen generell in einem eher tiefen Bereich.<br />
Die höchsten Korrelationen finden<br />
sich bei der Eutertiefe (0.26), beim Zentralband<br />
(0.24) und bei der Aufhängung<br />
vorne (0.22). Hohe, vorne gut aufgehängte<br />
Euter mit einem ausgeprägten<br />
Zentralband haben im Durchschnitt einen<br />
positiven Einfluss auf die Zellzahl. Eine<br />
leicht negative Auswirkung auf die Zellzahl<br />
hat dagegen das Voreuter (-0.14). Bei<br />
der Betrachtung der Hintereuterhöhe<br />
zeigt sich, dass tiefe Zuchtwerte vermehrt<br />
mit einem schlechten Zellzahlzuchtwert<br />
einhergehen. Hohe Zuchtwerte für dieses<br />
Merkmal stellen in Bezug auf die Zellzahl<br />
dagegen keinen Vorteil dar. Euter mit einer<br />
tiefen Aufhängung hinten können<br />
folglich zu vermehrten Problemen mit der<br />
Zellzahl führen, bei den mittel- und hoch<br />
aufgehängten Eutern ist kein Zusammenhang<br />
mit der Zellzahl feststellbar (Abbildung<br />
1). Bei den Zitzenmerkmalen weist<br />
die Dicke mit einer Korrelation von –0.25<br />
die deutlichste Beziehung zum Zuchtwert<br />
Zellzahl auf. Kühe mit dünnen Zitzen sind<br />
demnach betreffend hohen Zellzahlen<br />
grundsätzlich weniger gefährdet als Kühe<br />
mit dicken Zitzen. Kein Einfluss kann dagegen<br />
bei der Zitzenlänge nachgewiesen<br />
werden.<br />
Melkbarkeit<br />
Zwischen den Eutermerkmalen und der<br />
Melkbarkeit findet man kaum Beziehungen.<br />
Einzig die Aufhängung vorne scheint<br />
eine geringe Bedeutung zu haben, wobei<br />
sich Kühe mit einer guten Aufhängung<br />
vorne tendenziell schneller melken lassen.<br />
Auch bei den Zitzenmerkmalen deuten die<br />
berechneten Korrelationen darauf hin,<br />
dass diese Merkmale die Melkgeschwindigkeit<br />
kaum beeinflussen. Eine Ausnahme<br />
bilden die Zitzenlänge und die Zitzendicke.<br />
Bei der Zitzenlänge ist ein<br />
schwacher Zusammenhang feststellbar,<br />
insofern, dass Kühe mit kurzen Zitzen im<br />
Durchschnitt eine bessere Melkbarkeit<br />
aufweisen. Wenn die 10 % besten und<br />
schlechtesten Stiere nach Zuchtwert<br />
Melkbarkeit in Bezug auf das Merkmal<br />
Zitzendicke genauer betrachtet werden,<br />
zeigt sich, dass sich sowohl vor allem sehr<br />
dünne, aber auch sehr dicke Zitzen eher<br />
negativ auf die Melkgeschwindigkeit auswirken<br />
(Abbildung 2). Das Optimum liegt<br />
hier somit in der Mitte, mit bevorzugter<br />
Tendenz zu eher etwas dickeren Zitzen.<br />
▲ Sehr dünne (ZW < -1), aber auch sehr dicke Zitzen (ZW > 1)<br />
wirken sich eher negativ auf die Melkbarkeit aus.
Von Dr. Franz Birkenmaier, Amt für Landwirtschaft und Forsten, Kempten<br />
Durchschnittsleistungen <strong>2008</strong>/2009<br />
Deutsches <strong>Braunvieh</strong><br />
überzeugt!<br />
Wie alle Rassen in Deutschland konnte auch das <strong>Braunvieh</strong> im letzten<br />
Jahr die Milchleistung aufgrund der Produktionsbedingungen<br />
(Grundfutterqualität, teures Kraftfutter) insgesamt nicht steigern.<br />
Die Leistung der 130 000 <strong>Braunvieh</strong>kühe unter Milchleistungsprüfung<br />
mit Vollabschlüssen (A-Kühe) in Bayern und<br />
Baden-Württemberg lag bei 6851 kg Milch mit 4,23 % Fett und 3,60<br />
% Eiweiß. Entgegen diesem allgemeinen Trend legten allerdings die<br />
<strong>Braunvieh</strong>kühe in Baden-Württemberg als einzige Rasse in diesem<br />
Bundesland um knapp 100 kg zu! Alle rund<br />
35 000 Herdbuchkühe in den <strong>Braunvieh</strong>betrieben Baden-Württembergs<br />
mit Voll- und Teilabschlüssen (A- und B-Kühe) erreichten eine<br />
Leistung von 7058 kg Milch bei 4,27 % Fett und 3,59 % Eiweiß. In<br />
Bayern kamen die knapp 111 000 <strong>Braunvieh</strong>-Herdbuchkühe mit Vollund<br />
Teilabschlüssen auf eine durchschnittliche Jahresleistung von<br />
7014 kg Milch mit 4,21 % Fett und 3,60 % Eiweiß.<br />
In der Spitze zeigt sich das Potential<br />
Wie leistungsfähig eine Rasse tatsächlich ist, lässt sich am besten an<br />
den Spitzenleistungen ablesen, denn hier wird das genetische Leistungspotential<br />
in der Regel voll ausgeschöpft. Die Durchschnittsleistung<br />
einer Rasse oder Population ist hingegen auch stark von den<br />
Umwelt- und <strong>Management</strong>bedingungen beeinflusst und lässt nicht<br />
immer den richtigen Schluss hinsichtlich des Leistungspotentials der<br />
Rasse zu. Das <strong>Braunvieh</strong> ist hierfür der lebende Beweis, erbringt es<br />
doch häufig unter schwierigen Produktionsbedingungen seine trotzdem<br />
sehr guten Leistungen. Steht eine <strong>Braunvieh</strong>kuh jedoch in einem<br />
bevorzugten Futterbaugebiet mit energiereicher Maissilage,<br />
Tabelle 1:<br />
Milchleistungen in Nordschwaben 2007/08 (MLP-Kühe)<br />
Anzahl Kühe<br />
Milch kg<br />
Fett kg<br />
Fett %<br />
Eiweiß kg<br />
Eiweiß %<br />
<strong>Braunvieh</strong> Holsteins sbt Fleckvieh<br />
Tabelle 2:<br />
Die besten Jahresleistungen in Bayern und Baden-Württemberg 2007/08 (gereiht nach Fett- und Eiweiß-kg)<br />
Kuh Vater FE-kg M-kg F-% E-% Besitzer Verband<br />
Ibeka<br />
Kobra<br />
Heidi<br />
Simone<br />
Gerti<br />
Alice<br />
Sisi<br />
Kakao<br />
Fanni<br />
Babet<br />
Tamina<br />
Ledy<br />
Diva<br />
Rosiki<br />
Emmi<br />
381<br />
Gala<br />
Biene<br />
Wachtel<br />
Saska<br />
Meike<br />
Furka<br />
Eva<br />
Lauren<br />
Fiesta<br />
Prinzes<br />
Anna<br />
Kuni<br />
Margit<br />
Baksal<br />
Denmark<br />
Strifast<br />
President<br />
Aytra<br />
Preter<br />
Hular<br />
Vinozak<br />
Vinbrei<br />
Vinozak<br />
Starbuck<br />
Husir<br />
Vinozak<br />
Ossido<br />
Simerl<br />
Provi<br />
Hussli<br />
Jurose<br />
Vinikt<br />
Gorjet<br />
Playboy<br />
Emerup<br />
Tradition<br />
Hussli<br />
Starbuck<br />
Prelude<br />
Simvitel<br />
Vinbrei<br />
Hussli<br />
1427<br />
1352<br />
1322<br />
1321<br />
1299<br />
1293<br />
1271<br />
1266<br />
1249<br />
1236<br />
1234<br />
1218<br />
1214<br />
1213<br />
1212<br />
1199<br />
1198<br />
1194<br />
1192<br />
1192<br />
1182<br />
1181<br />
1181<br />
1169<br />
1168<br />
1168<br />
1165<br />
1161<br />
1154<br />
13726<br />
17602<br />
14265<br />
15059<br />
13624<br />
14794<br />
17246<br />
15547<br />
14164<br />
14880<br />
14385<br />
12396<br />
13633<br />
14248<br />
13922<br />
15560<br />
15136<br />
14426<br />
13868<br />
14754<br />
14578<br />
13822<br />
13891<br />
15169<br />
15369<br />
14922<br />
14143<br />
15606<br />
14006<br />
6,84<br />
3,94<br />
5,14<br />
4,85<br />
5,55<br />
5,10<br />
3,86<br />
4,69<br />
5,11<br />
4,35<br />
4,92<br />
5,82<br />
4,95<br />
4,97<br />
4,95<br />
4,44<br />
4,20<br />
4,39<br />
5,04<br />
4,17<br />
4,49<br />
4,82<br />
4,84<br />
4,03<br />
3,87<br />
4,38<br />
4,65<br />
4,00<br />
4,19<br />
3,56<br />
3,74<br />
4,13<br />
3,92<br />
3,98<br />
3,64<br />
3,50<br />
3,45<br />
3,70<br />
3,96<br />
3,65<br />
4,00<br />
3,95<br />
3,54<br />
3,76<br />
3,26<br />
3,72<br />
3,89<br />
3,56<br />
3,91<br />
3,62<br />
3,72<br />
3,66<br />
3,67<br />
3,73<br />
3,44<br />
3,59<br />
3,45<br />
4,06<br />
dann hat sie es deutlich leichter Höchstleistungen zu erbringen. Ein<br />
gutes Beispiel ist hierfür in Deutschland der Milcherzeugerring Wertingen,<br />
der den nördlichen Regierungsbezirk Schwaben betreut. Wie<br />
in den meisten anderen europäischen Ländern steht auch in<br />
Deutschland das <strong>Braunvieh</strong> überwiegend in reinen Grünlandregionen<br />
oder in benachteiligten Berggebieten. In dieser Ackerbauregion<br />
Nordschwabens haben die Rassen <strong>Braunvieh</strong>, Fleckvieh und Holsteins<br />
jedoch die gleichen Produktionsbedingungen. Das Ergebnis:<br />
Die knapp 4000 <strong>Braunvieh</strong>kühe standen hier im Jahr 2007/08 in der<br />
Milchmengenleistung mit 7430 kg zwischen den Holsteins mit 7928<br />
kg und der Hauptrasse Fleckvieh in diesem Gebiet mit 6947 kg (Tabelle<br />
1). Bei der Eiweißmenge dominierte sogar das <strong>Braunvieh</strong> mit<br />
274 kg vor den Holsteins mit 269 kg und Fleckvieh mit 244 kg!<br />
Die besten Einzeltierergebnisse<br />
Beeindruckend waren im letzten Prüfungsjahr wieder die erzielten<br />
Einzeltierleistungen. Sie demonstrieren, wozu <strong>Braunvieh</strong>kühe<br />
fähig sind. Gleich 4 Kühe gaben mehr als 1300 kg Fett und Eiweiß.<br />
Angeführt wird die Liste (Tabelle 2) von der Baksal-Tochter<br />
Ibeka von Siegfried Epple, Unterthingau mit 1427 kg Fett und Eiweiß<br />
bei 13726 kg Milch, gefolgt von der Denmark-Tochter Kobra<br />
von Georg Fichtl, Osterzell mit 1352 kg Fett und Eiweiß bei 17602<br />
kg Milch und der Strifast-Tochter Heidi von Peter Weixler, Dietmannsried<br />
mit 1322 kg Fett und Eiweiß bei 14265 kg Milch.<br />
3870<br />
7430<br />
323<br />
4,34<br />
274<br />
3,68<br />
5995<br />
7928<br />
327<br />
4,12<br />
269<br />
3,39<br />
Epple Siegfried, Unterthingau Reinhardsried<br />
Fichtl Georg, Osterzell Oberzell<br />
Weixler Peter, Dietmannsried Kraiberg<br />
Weixler Peter, Dietmannsried Kraiberg<br />
Weber Daniel, Görisried Vordersteig<br />
Riedmüller Edeltraud, Erkheim Erlenberg<br />
Simmler Stefan, Rot<br />
Bersch Wolfgang, Sontheim<br />
Weixler Peter, Dietmannsried Kraiberg<br />
Weber Daniel, Görisried Vordersteig<br />
Holzner Wolfgang, Babenhausen<br />
Kiechle Fr.u.Joch,GBR, Wiggensbach<br />
Babel Herbert, Wald<br />
Bentele Josef, Grükraut<br />
Hintner Marl.u.Manfr., Bad-Wörishofen Schlingen<br />
Schwarz Manfred, Kirchheim<br />
Gerle Markus, Untrasried Ostenried<br />
Edelmann Franz, Markt-Rettenbach Burg<br />
Klöpf Werner, Weitnau Engelhirsch<br />
Merk Anton jun., Markt-Rettenbach Frechenrieden<br />
Held GbR, Ulm<br />
Gerle Markus, Untrasried Ostenried<br />
Rohmer Peter, Kirchdorf<br />
Gerle Markus, Untrasried Ostenried<br />
Barnsteiner Wendelin, Marktoberdorf Ennenhofen<br />
Gerle Markus, Untrasried Ostenried<br />
Hiemer Berthold, Altusried Muthmannshofen<br />
Versuchsgut Veitshof, Freising<br />
Müller Hubert, Maierhöfen Strass<br />
62822<br />
6947<br />
289<br />
4,16<br />
244<br />
3,51<br />
AHG<br />
AHG<br />
AHG<br />
AHG<br />
AHG<br />
AHG<br />
RBW<br />
AHG<br />
AHG<br />
AHG<br />
AHG<br />
AHG<br />
AHG<br />
RBW<br />
AHG<br />
AHG<br />
AHG<br />
AHG<br />
AHG<br />
AHG<br />
RBW<br />
AHG<br />
RBW<br />
AHG<br />
AHG<br />
AHG<br />
AHG<br />
WM<br />
AHG<br />
35
BV-INTERNATIONAL<br />
36<br />
Artikel aus der Zeitschrift «Schweizer <strong>Braunvieh</strong>», Jörg Hannes<br />
Milchinhaltsstoffe sagen viel über die Gesundheit der Kuh aus.<br />
Lesen in der Milch<br />
Die Kenntnis über Milchinhaltstoffe<br />
haben für den Milchproduzenten<br />
drei wichtige Aspekte: Zum<br />
einen sind produzierte Inhaltstoffe<br />
Leistungen, zweitens bilden sie<br />
Qualitätsmerkmale der Milch und<br />
drittens geben sie Hinweise zum<br />
Gesundheitszustand der Milchkuh.<br />
Alle Messwerte, welche im Labor<br />
der Qualitas AG ermittelt werden,<br />
bringen gute Argumente, die bei<br />
der Fütterung, Haltung oder Zucht<br />
von Milchvieh zu berücksichtigen<br />
sind.<br />
Hannes Jörg, Qualitas Milch ist genauso<br />
geeignet über den Zustand einer Kuh Aussagen<br />
zu machen wie zum Beispiel Harn.<br />
Die Haupteinflüsse auf die Milchzusammensetzung<br />
haben Fütterung, Genetik<br />
und Umwelt. In diesem Artikel wird nicht<br />
weiter auf die Umwelteinflüsse wie Hitze<br />
eingegangen. Der Einfluss von Fütterung<br />
und Genetik auf die Messwerte wird kurz<br />
diskutiert. Alle Messwerte, welche bei der<br />
Qualitas AG bestimmt werden können,<br />
werden angesprochen.<br />
Fettgehalt<br />
Der Milchfettgehalt lässt sich relativ<br />
leicht durch die Fütterung beeinflussen.<br />
▲ Abb.2: Aus der Tankmilch kann der Kaseingehalt bestimmt<br />
werden.<br />
Der Milchfettgehalt wird erhöht durch einen<br />
hohen Rohfasergehalt im Futter oder<br />
einen erhöhten Abbau von Körperfett.<br />
Der Gehalt sinkt durch ungesättigte Fettsäuren<br />
(Pflanzenöl/-fett) oder durch hohe<br />
Zucker- und Stärkegehalte im Futter.<br />
Der Fettgehalt lässt sich züchterisch verändern.<br />
Er verhält sich leicht gegensätzlich<br />
zur Milchleistung. Bei der Vererbung<br />
sind viele Gene beteiligt und es ist bisher<br />
ein Gen bekannt, welches einen beträchtlichen<br />
Einfluss ausübt. Holsteinkühe mit<br />
dem DGAT1 A Allel haben einen um 0.5%<br />
Punkte höheren Fettgehalt in der Milch.<br />
Protein- und Kaseingehalt<br />
Mikrobenproteine und pansenstabile Proteine<br />
bilden die Grundlage für die Milchproteine.<br />
Mikrobenproteinherstellung<br />
braucht Ammoniak und viel Energie. Der<br />
stärkste Einfluss auf die Milchproteingehalt<br />
hat die Energieversorgung. Der Eiweißgehalt<br />
sinkt bei Energiemangel im<br />
Futter. Der Gehalt wird erhöht durch einen<br />
Energieüberschuss (Ende Laktation)<br />
und durch einen Eiweißüberschuss im Futter.<br />
Bei der Zucht auf hohen Proteingehalt<br />
wird die Steigerung der Milchmenge verringert<br />
und der Fettgehalt wird erhöht.<br />
Da Proteine mit Hilfe der Transgentechnik<br />
hergestellt werden können, ist das Potential<br />
zur Änderung der Zusammensetzung<br />
und des Gehalts an Proteinen in der Milch<br />
theoretisch riesig. In Neuseeland wurden<br />
transgene Kühe gezüchtet, welche über<br />
7% Kasein in der Milch ausscheiden können.<br />
Laktosegehalt<br />
Laktose hat als Ausgangsmaterial Glukose<br />
(Blutzucker). Der Blutzuckerspiegel<br />
lässt sich nicht über die Fütterung, sondern<br />
über die Gesundheit beeinflussen.<br />
Bei Glukosemangel sinkt die Milchleistung.<br />
Laktose ist osmotisch aktiv und<br />
das Verhältnis Laktose – Wasser in der<br />
Milch bleibt konstant. Abweichungen<br />
deuten auf Funktionsstörungen des Euters<br />
hin.<br />
Die Laktoseproduktion wird über die<br />
Zucht auf Milchmenge erhöht. Laktose ist<br />
der Hauptgrund bei Unverträglichkeit von<br />
Milch.<br />
Harnstoffgehalt<br />
▲ Abb.3: Analyse der Milchinhaltsstoffe.<br />
Harnstoff entsteht bei der Entgiftung von<br />
Ammoniak in der Leber. Er gibt Aufschluss<br />
über das Verhältnis von Energie und Protein<br />
im Futter. Der Gehalt lässt sich durch<br />
die Rohproteinmenge, durch die Energie,<br />
die Geschwindigkeit des Kohlenhydratabbaues<br />
(Stärke-/Zuckergehalt) und durch<br />
eine intakte Pansenfunktion (Rohfaser)<br />
beeinflussen. Ein hoher Harnstoffgehalt<br />
von über 35 mg/dl deutet auf zu viel Protein<br />
im Verhältnis zur Energie im Pansen
▲ Abb.1 (Harnstoffgehalt): Wöchentliche Entwicklung des Harnstoffgehaltes im Jahresverlauf. Bild: SBZV<br />
hin. Ein tiefer Harnstoffgehalt von unter<br />
17mg/dl erfolgt bei zu wenig Protein im<br />
Verhältnis zur Energie im Pansen.<br />
Der Harnstoffgehalt wird züchterisch<br />
nicht bearbeitet und wäre höchstens als<br />
ein Hilfsmerkmal für Stoffwechselstabilität<br />
geeignet.<br />
Zellzahl<br />
Die Zellzahl in der Milch entspricht der<br />
Anzahl abgestoßener Schleimhautzellen<br />
und abgestorbener Blutzellen in der<br />
Milch. Die Schleimhäute im Euter stoßen<br />
laufend Zellen in die Milch ab. Wenn das<br />
Gewebe strapaziert wird, landen besonders<br />
viele Zellen in der Milch. Bei infektiösen<br />
Vorgängen schickt der Organismus<br />
weiße Blutzellen an den Ort des Geschehens,<br />
um die Infektion zu bekämpfen. Dabei<br />
sterben viele dieser Blutzellen ab und<br />
werden über die Milch entsorgt. Die Zellzahl<br />
zeigt zuverlässig auf, ob ein Euter<br />
gesund ist oder nicht. Die Fütterung hat<br />
einzig über die Gesundheit der Kuh einen<br />
Einfluss.<br />
In der Zucht wird vor allem die somatische<br />
Zellzahl verwendet. Sie ist eine<br />
Transformation der Zellzahl, welche sich<br />
in die herkömmliche Zuchtwertberechnung<br />
einfügt. Die somatische Zellzahl<br />
sagt viel über den mittleren Zellgehalt in<br />
der Milch aus, ist aber wenig aussagekräftig<br />
bezüglich der Empfindlichkeit gegenüber<br />
Euterentzündungen. Dieser Umstand<br />
führt dazu, dass in der Zucht<br />
vermehrt berücksichtigt wird, wie oft eine<br />
Kuh eine gewisse Zellzahl überschreitet.<br />
Aceton<br />
Kühe kompensieren Energiedefizite mit<br />
dem Abbau von Depotfett. Dieser Abbau<br />
läuft nur reibungslos, so lange genügend<br />
kohlenhydratstämmige Energieträger vorhanden<br />
sind. Wenn die Energie zum vollständigen<br />
Abbau des Depotfettes fehlt,<br />
bilden sich die sogenannten Ketonkörper<br />
wie Aceton. Ketonkörper müssen ausgeschieden<br />
werden, sonst beschädigen sie<br />
die Leber und führen zu einer verminderten<br />
Futteraufnahme. Bei einer akuten Ketose<br />
(über 120 mg/ml) steigen die Werte<br />
so hoch, dass die Fresslust stark abnimmt,<br />
die Milchleistung absinkt und Leberschäden<br />
entstehen. Bei geringfügig erhöhten<br />
Werten (16-60 mg/ml) nimmt die<br />
Milchleistung stetig ab. Es bilden sich<br />
Veränderungen in der Leber, welche vor<br />
allem das Fruchtbarkeitsgeschehen stark<br />
beeinflussen.<br />
Aceton wird züchterisch nicht bearbeitet.<br />
Der Wert wäre aber unter Berücksichtigung<br />
der Fütterung ein interessantes<br />
Merkmal für die Stoffwechselstabilität einer<br />
Kuh.<br />
Kappa-Kasein-Typ<br />
Die Qualitas AG kann den Kappa-Kasein-<br />
Typ einzelner Kühe aus der MLP-Milchprobe<br />
bestimmen. Die Kühe produzieren<br />
immer Milch entsprechend ihrem Genotypen.<br />
Die Fütterung hat keinen Einfluss.<br />
Eine gezielte Zucht auf Kappa-Kasein B<br />
beginnt mit den Genotypisierung der<br />
Kühe. Jedes Kalb bekommt je eine Proteinvariante<br />
vom Vater und von der Mutter<br />
vererbt. Die Vererbung der A- und B-<br />
Variante ist gleich wahrscheinlich. Anpaarungen<br />
von AB Stieren mit AB Kühen ergeben<br />
25% BB, 50% AB und 25% AA<br />
Nachkommen. Kühe mit Genotyp AA können<br />
entweder aus der Zucht ausgeschlossen<br />
oder gezielt mit BB-Stieren angepaart<br />
werden.<br />
Gefrierpunkt-Hemmstoff-<br />
Keimzahl<br />
Der Gefrierpunkt der Milch zeigt den<br />
Wassergehalt der Milch an. Abweichende<br />
Gefrierpunkte treten vor allem bei Fremdwasserzusatz<br />
und bei Störungen des Mineralstoffhaushaltes<br />
der Kuh auf.<br />
Unter Hemmstoffen in der Milch werden<br />
Stoffe verstanden, die eine antibiotische<br />
Wirkung verursachen. Positive Hemmstoffergebnisse<br />
können durch Antibiotika,<br />
Reinigungs- oder Desinfektionsmittel,<br />
Konservierungsmittel der Probe sowie natürliche<br />
Milchinhaltsstoffe, welche aufgrund<br />
von Euterkrankheit übermäßig produziert<br />
werden, verursacht werden.<br />
Die Keimzahl ist ein Maß für die koloniebildenden<br />
Bakterien. Hohe Keimzahlen<br />
sind meistens eine Folge von ungenügenden<br />
Reinigungs-, Desinfektions- und Kühlsystemen.<br />
Kappa-Kasein Tankmilch<br />
Die Zusammensetzung an Kappa-Kasein<br />
in der Tankmilch ist ein Qualitätsmerkmal<br />
der Milch. Kappa-Kasein B-Milch ist im<br />
Vergleich zu A-Milch aufgrund der höheren<br />
Käseausbeute und der besseren Gerinnungseigenschaften<br />
für die Käseherstellung<br />
mehr wert.<br />
Der Kappa-Kasein-Wert, ein Maß für das<br />
Verhältnis von B- zu A-Protein in der<br />
Tankmilch kann über die Fütterung nicht<br />
verändert werden. Der Kappa-Kasein<br />
Wert der Tankmilch kann mittel- und langfristig<br />
durch die Berücksichtigung des<br />
Kappa-Kasein-Genotypen bei der Selektion<br />
der Kühe und der Zuchtstiere verbessert<br />
werden.<br />
Futterbeurteilung<br />
aus Milchinhaltsstoffen<br />
Aus den Milchinhaltsstoffen können viele<br />
Rückschlüsse auf die Fütterung und Genetik<br />
der einzelnen Kuh oder einer ganzen<br />
Herde gemacht werden. Da die Veränderungen<br />
der Inhaltsstoffe immer eine Folge<br />
sind, bewährt es sich, die Rückschlüsse in<br />
die zukünftige Fütterung und Zucht einzubeziehen.<br />
Die mangelnde Struktur im Futter<br />
auf der Herbstweide (erhöhter Harnstoffgehalt<br />
im Herbst, siehe Bild) lässt<br />
sich zum Beispiel über die Bereitstellung<br />
von Heu als Ergänzungsfutter kompensieren.<br />
Solche und viele weitere Beispiele<br />
bieten unzählige Möglichkeiten, die<br />
Milchproduktion zu verbessern.<br />
37
LANDESKONTROLLVERBAND<br />
38<br />
Von Dipl.-Ing. Franz Ladenhauf, LKV-Tirol – Lebensmittelsicherheit:<br />
Selbst bei klarem Wasser ist nicht alles<br />
klar – Pflicht zur Trinkwasseruntersuchung!<br />
Allgemein:<br />
Diese Herausforderung hat sich schon seit<br />
mehreren Jahren abgezeichnet und es ist<br />
anzunehmen, dass vor allem im Fremdenverkehr<br />
und bei kleineren Wassergemeinschaften<br />
die geforderten Umsetzungen der<br />
rechtlichen Vorgaben in absehbarer Zeit<br />
stärker als bisher kontrolliert werden, nachdem<br />
dies in anderen Bundesländern schon<br />
seit vielen Jahren lückenlos der Fall ist.<br />
Aus diesem Grund hat sich das Labor des<br />
Landeskontrollverbandes Tirol auch auf<br />
Wasseruntersuchungen spezialisiert und ist<br />
vom Bundesministerium für Wirtschaft und<br />
Arbeit für die bakteriologische Wasseruntersuchung,<br />
sowie für die entsprechende Probenahme<br />
inklusive Inspektion der Anlage<br />
nach der Norm EN ISO/IEC 17025 und EN<br />
ISO/IEC 17020 akkreditiert. Der Gutachter<br />
hat die Berechtigung des Gesundheitsministeriums<br />
nach §73 des LMSVG zur Erstellung<br />
von Trinkwassergutachten.<br />
Die Ergebnisse der letzten Jahre zeigen,<br />
dass noch ein großer Handlungsbedarf besteht,<br />
nachdem bei rund 4 von 10 Proben<br />
das Ergebnis nicht einwandfrei war. Die Beurteilung<br />
lautet „nicht geeignet, wenn<br />
Grenzwerte von Fäkalkeimen, Nitrat, Nitrit<br />
usw. überschritten sind, oder wenn die Anlage<br />
schwere Mängel aufweist, sodass das<br />
Wasser nicht sicher ist. Im Fall, dass Coliforme<br />
darauf hindeuten, dass das Wasser<br />
nicht genügend im Boden gefiltert wurde<br />
oder wenn die Gesamtkeimzahlen in noch<br />
unbedenklicher Anzahl erhöht sind oder<br />
wenn leichte Mängel an der Anlage festgestellt<br />
werden, dann kann die Beurteilung<br />
eingeschränkt werden zB. „noch geeignet“<br />
oder „bedingt geeignet“.<br />
Jeder Betrieb, der eine eigene Trinkwasserversorgung<br />
zu Hause oder auf der Alm hat,<br />
ist gut beraten seine Wasserversorgungsanlage<br />
zu überprüfen und sein Wasser untersuchen<br />
zu lassen. Wenn keine gesetzliche<br />
Verpflichtung vorliegt, sollte es auch im privaten<br />
Interesse liegen, weil mit dem Wasser<br />
immer wieder gefährliche Krankheiten übertragen<br />
werden können.<br />
Die Pflicht zur Trinkwasseruntersuchung besteht<br />
für alle, die Lebensmittel gewinnen,<br />
bearbeiten und vermarkten, sowie beim Inverkehrbringen<br />
von Trinkwasser (dh. wenn<br />
das Wasser nicht ausschließlich für die eigene<br />
Familie verwendet wird). Ebenso für<br />
Wassergemeinschaftsanlagen, weil jemand<br />
für die Anlage verantwortlich sein muss und<br />
die Mitglieder das Recht auf einwandfreies<br />
Wasser haben. Die gesetzlichen Regelungen<br />
dazu sind die EG-Hygieneverordnungen, das<br />
österreichische Lebensmittel- und Verbraucherschutzgesetz<br />
und die Trinkwasserverordnung.Die<br />
Untersuchungspflicht betrifft<br />
daher in erster Linie die Direktvermarkter,<br />
Gästebeherberger, Jausenstationen, Ausschank,<br />
gemeinschaftliche Wasserversorgungsanlagen<br />
usw., aber auch die Milchproduzenten,<br />
weil die Milch durch schlechtes<br />
Trinkwasser beeinträchtigt wird.<br />
Wasseruntersuchungen für Milchproduzenten:<br />
Aufgrund der geltenden Hygienevorschriften<br />
ist jeder Milchproduzent verpflichtet sauberes<br />
Wasser zur Reinigung und zum Nachspülen<br />
von Melkanlagen und Gerätschaften zu<br />
verwenden. Ob das Wasser sauber ist kann<br />
nur im Rahmen einer bakteriologischen Untersuchung<br />
des Wassers inklusive Beurteilung<br />
der Wasserversorgungsanlage festgestellt<br />
werden. Die Vorgaben der<br />
Handelsketten und sonstiger Qualitätsprogramme<br />
verlangen grundsätzlich dasselbe.<br />
Der Untersuchungsabstand beträgt maximal<br />
3 Jahre, vorausgesetzt die Ergebnisse der<br />
vorherigen Wasseruntersuchungen und des<br />
Ortsbefundes sind einwandfrei. Der verlängerte<br />
Untersuchungsabstand gilt nur für Anlagen<br />
unter 10 m³ Wasserverbrauch pro<br />
Tag. Aufbereitetes und desinfiziertes Wasser<br />
muss mindestens einmal jährlich untersucht<br />
werden.<br />
Solange das Gutachten nicht einwandfrei<br />
ist, gilt generell ein jährlicher Abstand. Bei<br />
gesundheitlichen Gefahren sind sehr kurze<br />
Umsetzungsfristen gefordert.<br />
Weitere Informationen können bei den<br />
Zuchtwarten bzw. bei der Geschäftsstelle in<br />
Innsbruck, Tel.: 05 9292 1850 angefordert<br />
werden.<br />
Wasseruntersuchung für Direktvermarkter,<br />
Gästebeherberger, Jausenstationen, Ausschank,<br />
Gasthäuser, Wassergemeinschaften<br />
und Wassergenossenschaften usw:<br />
Die Standarduntersuchung ist die Mindestuntersuchung<br />
für kleine Anlagen (bis 100<br />
m³ Wasserverbrauch pro Tag). Das Wasser<br />
muss mindestens einmal jährlich (Mindestumfang<br />
bakteriologisch und chemisch/physikalisch)<br />
untersucht werden. Für Schlachtbetriebe<br />
genügt meist die jährliche<br />
bakteriologisch-hygienische (Entscheidung<br />
Tierarzt) Kontrolle. Laut Trinkwasserversorgung<br />
bzw. Wasserrechtsbescheid ist bei Anlagen<br />
über 10 m³ ein jährlicher zweiter Probenahmetermin<br />
für eine bakteriologische<br />
Probe (Routineuntersuchung) gefordert. Bei<br />
größeren Anlagen (mehrere Quellen, mehrere<br />
Speicher usw) müssen zusätzliche Proben<br />
(meist nur bakteriologisch) untersucht<br />
werden. Bei schlechten Untersuchungsergebnissen<br />
ist eine Stufenkontrolle (Sammelschacht,<br />
Bassin, Hausanschluss) zur Ermittlung<br />
der Ursachen besonders angeraten.<br />
Eine Reduzierung der chemisch/physikali-<br />
schen Untersuchung auf alle 2 Jahre wird<br />
fallweise bei kleineren Anlagen geduldet,<br />
wenn die Werte konstant sind und keine Gefahren<br />
oder Mängel bestehen.<br />
Aufgrund der hervorragenden Ergänzungswirkung<br />
der Tätigkeiten der Kontrollorgane<br />
des LKV-Tirol, kann das Labor die Untersuchungen<br />
zu einem sehr günstigen Tarif anbieten.<br />
Tarife für die Wasseruntersuchung inklusive<br />
Probenahme und Überprüfung der Anlage<br />
(inkl. MWST)<br />
Bezeichnung: Preise inkl. Ust<br />
Bakteriologische Untersuchung<br />
(Milchproduzenten – nur für Reinigung)<br />
zuzüglich ¤ 0,42 pro km ¤ 90,00<br />
Standard-Untersuchung<br />
(für Direktvermarkter, Gästebeherberger,<br />
Ausschank, Wassergemeinschaften u. –genossenschaften) -<br />
bakt. plus phys.-chem) für<br />
nicht behandeltes Wasser zuzüglich ¤ 0,42 pro km ¤ 130,00<br />
Tarife bzw. Aufpreise für spezielle Wasserversorgungsanlagen<br />
Aufpreis Chemie für entsäuertes<br />
oder entkalktes Wasser ¤ 15,00<br />
Bakteriologie vor der UV Anlage,<br />
oder sonstige Desinfektion<br />
(lt. TWV zusätzlich erforderlich) ¤ 40,00<br />
Bakteriologie nach UV Anlage oder<br />
sonstige Desinfektion<br />
zuzüglich ¤ 0,42 pro km ¤ 135,00<br />
Bakteriologie bei Sterilfilter-Anlage<br />
(Probe vor und nach Filter, beide zusammen)<br />
zuzüglich ¤ 0,42 pro km ¤ 130,00<br />
Bakteriologie mit Pseudomonas aerug.<br />
(Aktivkohle, Entkalkung, Entsäuerung, …)<br />
zuzüglich ¤ 0,42 pro km ¤ 110,00<br />
Zusätzliche bakteriologische Probe<br />
im Zuge einer Probenahme ¤ 35,00<br />
Zusätzliche physikalisch-chemische Probe<br />
im Zuge einer Probenahme ¤ 45,00<br />
Ausgangspunkte für die Kilometerberechnung<br />
hin und retour:<br />
• Imst<br />
• Innsbruck<br />
• Rotholz<br />
• St. Johann in Tirol<br />
• Lienz<br />
Folgende Untersuchungen werden bis auf<br />
weiteres nicht angeboten:<br />
• Wasserversorgungsanlagen von mehr als<br />
100m³ Wasserverbrauch pro Tag<br />
• Wasserversorgungen mit umfangreichen<br />
chemischen Aufbereitungen<br />
• Vollanalysen (Pestizide, Schwermetalle,<br />
Lösungsmittel und Radioaktivität)<br />
Spezielle Untersuchungen einzelner Parameter<br />
können an ein anderes Labor weitergegeben<br />
werden.
Von Ing. Franz Josef Auer, LKV-Tirol<br />
Gesundheitsmonitoring Rind<br />
Rückläufige Nutzungsdauer, zunehmende Bestandesgrößen, und<br />
Druck auf die Erzeugerpreise verlangen nach leistungsstarken,<br />
aber auch problemlosen und gesunden Rindern. Die Verbesserung<br />
der Tiergesundheit wird sowohl für die Wirtschaftlichkeit<br />
der Rinderhaltung als auch für die Lebensmittelsicherheit immer<br />
wichtiger. In Zusammenarbeit von Rinderzucht, Leistungsprüfung,<br />
Veterinärmedizin, Wissenschaft, Interessensvertretung und<br />
der Unterstützung durch die Minister wurde Mitte 2006 das Projekt<br />
Gesundheitsmonitoring – Gesundheitszuchtwerte gestartet.<br />
In Österreich nehmen derzeit rund 12.500 Betriebe an diesem<br />
Projekt mit etwa 200.000 Kühen teil. Es werden bereits den teilnehmenden<br />
Betrieben Tages- und Jahresberichte mit den Diagnosedaten<br />
zur Verfügung gestellt. Bei der Rasse Fleckvieh werden<br />
aufgrund der starken Diagnoserückmeldungen der Züchter<br />
die ersten Zuchtwerte für Gesundheitsmerkmale diesen Monat<br />
veröffentlicht.<br />
In anderen Ländern bereits erfolgreich<br />
In den skandinavischen Ländern ist die Erfassung von Tiergesundheitsdaten<br />
und deren Berücksichtigung in der Zucht und im<br />
Herdenmanagement seit Jahren Routine. Wie das Beispiel Norwegen<br />
(Grafik 1) zeigt, konnte dort ein deutlicher Rückgang von<br />
Mastitis – Fällen erreicht werden. Lag der durchschnittliche Prozentsatz<br />
der Kühe, die 1994 an klinischer Mastitis erkrankten,<br />
noch bei 20%, so sank diese innerhalb von nur 5 Jahren auf 15%.<br />
Warum müssen diese Daten schriftlich<br />
aufgezeichnet werden?<br />
In Österreich sind Diagnosen laut Tierarzneimittelkontrollgesetz<br />
auf den Arzneimittelbeleg schon bisher verpflichtend zu dokumentieren.<br />
Auszug Tierarzneimittelkontrollgesetz 2002/Änderungen 2005:<br />
• § 4 (6) „Der Tierarzt hat über das Datum der Untersuchung der<br />
Tiere, Name und Anschrift der Tierhalter, die Angaben zur Identität<br />
und Anzahl der behandelten Tiere, die Diagnosen, die verschriebenen<br />
Arzneimittel, Anwendungsart, die verabreichte<br />
Dosis, die Behandlungsdauer und die einzuhaltenden Wartezeiten<br />
in geeigneter Weise Buch zu führen….<br />
• § 4 (7) …. Außerdem hat der Tierarzt für alle an den Tierhalter<br />
abgegebenen Arzneimittel einen Abgabeschein auszustellen….“<br />
Da in Österreich Diagnosen laut Tierarzneimittelkontrollgesetz<br />
auf den Arzneimittelbelegen schon bisher verpflichtend zu dokumentieren<br />
sind, wurde das Projekt Gesundheitsmonitoring gestartet<br />
um die Diagnosedaten für die Zuchtwertschätzung der<br />
Stiere zusätzlich zu nutzen!<br />
Erfassen der Daten durch den Probenehmer:<br />
Um die Diagnosedaten nutzen zu können, ist die Abgabe der<br />
Diagnosen mit einem 2-stelligem Zifferncode auf dem Arzneimittelbeleg<br />
durch den Tierarzt notwendig. Hiezu wurde der alte Arzneimittelbeleg<br />
angepasst und ein österreichweit gültiger Diagnoseschlüssel<br />
zur Standardisierung der Diagnosen<br />
ausgearbeitet. Bevor die neuen Arzneimittelbelege österreichweit<br />
verwendet werden, müssen noch Restbestände bei denen<br />
der zweistellige Zahlencode auch angegeben wird verbraucht<br />
werden.<br />
Mit der Zustimmung des Landwirtes werden im Rahmen der Leistungsprüfung<br />
die Tieridentität, die LFBIS-Nummer, die Tierarztnummer,<br />
das Diagnosedatum und die Diagnose von Erstbehandlungen<br />
elektronisch erfasst.<br />
Diese Daten werden im Rinderdatenverbund gespeichert und für<br />
die Zuchtwertschätzung von männlichen Tieren und die Erstellung<br />
von Gesundheitsberichten genutzt. Durch die Zustimmungserklärung<br />
und das Datenschutzgesetz ist geregelt, dass keine<br />
personen- und betriebsbezogenen Daten an Dritte weitergegeben<br />
werden können und dürfen.<br />
Zusätzliche Zuchtwerte<br />
für Gesundheitsmerkmale:<br />
Die Projekte in den skandinavischen Ländern zeigen, dass Zucht<br />
auf Gesundheitsmerkmale Erfolg versprechend ist. Die Erblichkeitswerte<br />
von Mastitis, Nachgeburtsverhaltung, Stoffwechselerkrankungen<br />
etc. sind großteils höher als die der bisher in der<br />
Zuchtwertschätzung in Österreich und Deutschland berücksichtigten<br />
Fitnessmerkmale (ca. 5-20%). Grafik 2 zeigt eine Auswertung<br />
aus Dänemark. Von Stieren mit einem Eutergesundheitsindex<br />
unter 86 erkranken doppelt so viele Töchter an klinischer<br />
Mastitis als von Stieren mit einem Index von über 114. Zuchtwerte<br />
für Gesundheitsmerkmale stellen wertvolle Hilfsmittel für<br />
die Selektion der Stiere dar. Um Gesundheitsmerkmale erweiterte<br />
Zuchtwerte ermöglichen dem Züchter noch besser, den richtigen<br />
Stier für seine Tiere einzusetzen. Negativvererber können erkannt<br />
und von der Zucht ausgeschlossen werden.<br />
Grafik 2: Anteil der an klinischer Mastitis erkrankten Töchter<br />
von Stieren nach Eutergesundheitsindex in Dänemark. 39
LANDESKONTROLLVERBAND<br />
40<br />
Gesundheitsberichte für Bestandesbetreuung<br />
und Herdenmanagement:<br />
Gutes Herdenmanagement zeichnet einen erfolgreichen und gesunden<br />
Betrieb aus. Um Bestandesprobleme frühzeitig erkennen<br />
zu können, sind Gesundheitsberichte (Diagnosedaten mit weiteren<br />
Informationen aus der Leistungsprüfung) von großer Bedeutung.<br />
Diese werden im Rahmen der Jahresberichte bei der Milchleistungsprüfung<br />
für alle Züchter, welche an diesem Projekt<br />
teilnehmen, bereitgestellt.<br />
Mit der Zustimmung des Landwirtes werden die Gesundheitsdaten<br />
an den Tierarzt zur Bestandesbetreuung weitergegeben, um<br />
eine effiziente Beratung zur Krankheitsvorbeugung und Krankheitsbekämpfung<br />
zu erleichtern.<br />
Aufwand und Nutzen für den Landwirt<br />
Der Nutzen des Landwirts sind zusätzliche Zuchtwerte für Gesundheitsmerkmale<br />
von Stieren und Gesundheitsberichte. Die<br />
um Gesundheitsmerkmale erweiterten Zuchtwerte helfen jedem<br />
Züchter noch besser die richtigen Stiere für seine Tiere auszuwählen.<br />
Gutes Herdenmanagement ist ein zentraler Erfolgsfaktor.<br />
Um Bestandesprobleme frühzeitig zu erkennen und Erkrankungen<br />
vorzubeugen, sind Gesundheitsberichte (Diagnosedaten<br />
mit weiteren Informationen aus der Leistungsprüfung) von großer<br />
Bedeutung.<br />
Wichtige Voraussetzung für zuverlässige Zuchtwerte und aussagekräftige<br />
Gesundheitsreports sind eine gute Datenqualität. Der<br />
Beitrag des Landwirts zum Projekt sind eine breite Beteiligung<br />
und Augenmerk auf die Dokumentation der Diagnose. Je besser<br />
die Datenqualität und je größer die Beteiligung der Landwirte<br />
und Tierärzte am Projekt, desto größer ist auch der Wert und der<br />
Nutzen für alle. Dank der finanziellen Unterstützung durch die<br />
öffentliche Hand entstehen weder dem Landwirt noch dem Tierarzt<br />
zusätzliche Kosten.<br />
Derzeitige Situation in Tirol:<br />
In Tirol nehmen derzeit ca. 2.300 Betriebe mit ca. 20.000 Kühen<br />
an diesem Projekt teil. Der Sinn von diesem Projekt wurde bereits<br />
von den meisten Mitgliedsbetrieben erkannt und somit besteht<br />
seitens der Züchter großes Interesse an diesem Projekt teilzunehmen!<br />
Derzeit haben wir noch das Problem, dass die Diagnoserückmeldung<br />
über die Probenehmer bei der monatlichen<br />
Milchleistungskontrolle sehr langsam anläuft und nur sehr wenig<br />
Diagnosen eintreffen. Um das Projekt auch in Tirol als Erfolg bezeichnen<br />
zu können müssen bei der monatlichen Milchleistungskontrolle<br />
alle Diagnosedaten vom Landwirt bekannt gegeben<br />
werden und vom Probenehmer auf der Kontrollliste dokumentiert<br />
werden.<br />
Ablauf Gesundheitsmonitoring<br />
Einholen der nötigen<br />
Zustimmungserklärungen:<br />
Die Einholung der Zustimmungserklärungen erfolgte bereits<br />
großteils über die Mitgliedersanierung der Zuchtverbände und<br />
wurde von den meisten Züchtern bereits unterschrieben. Sollten<br />
interessierte Betriebe noch nicht an diesem Projekt teilnehmen,<br />
dann können sie sich beim zuständigen Zuchtwart melden.<br />
• Zustimmungserklärung zur Erfassung der Diagnosedaten<br />
Dies wurde bereits von den meisten Mitgliedsbetrieben unterschrieben<br />
und ist notwendig, damit wir die Daten im RDV abspeichern<br />
und für die Zuchtwertschätzung verwenden dürfen.<br />
•Zustimmungserklärung zur Datenweitergabe<br />
Diese Zustimmungserklärung ist notwendig, wenn ein Tierarzt Interesse<br />
an diesen Daten hat, damit der LKV die Daten weiterleiten<br />
darf.<br />
Erfassung der Diagnosedaten durch den<br />
Probenehmer:<br />
Wie erkennt der Probenehmer, ob es sich um einen Mitgliedsbetrieb<br />
Gesundheitsmonitoring handelt?<br />
Grundsätzlich können Betriebe mit Gesundheitsmonitoring unterschieden<br />
werden, da auf der Kontrollliste ein Hinweis angeführt<br />
ist – Mitglied Gesundheitsmonitoring und weil unterhalb<br />
der angedruckten Kühe für die monatliche Milchleistungskontrolle<br />
auch noch eine leere Tabelle angeführt ist.<br />
Erfassung der Diagnosedaten:<br />
Der Probenehmer erfasst die laufenden Diagnosedaten bei jeder<br />
Probenahme! Der Probenehmer sollte den Landwirt erinnern, ob<br />
es einige Behandlungen seit der letzten Probenahme gegeben<br />
hat.<br />
Auf den alten und neuen Arzneimittelabgabe-, Arzneimittelrückgabe-<br />
und Arzneimittelanwendungsbeleg sollten die Tierärzte<br />
folgende Daten ausfüllen:<br />
• LFBIS Nummer<br />
• Tierarztnummer<br />
• Behandlungsdatum<br />
• Lebensnummer des behandelten Tieres<br />
• zweistelligen Diagnosecode<br />
• Erstbehandlung oder Nachbehandlung
Arzneimittelanwendungsbeleg - ALT:<br />
Am alten Abgabeschein wird auch die Tierarztnummer, der zweistellige<br />
Zifferncode, das Behandlungsdatum und die Lebensnummer<br />
des Tieres angegeben.<br />
Arzneimittelanwendungsbeleg - NEU<br />
Auf diesen Beleg (NEU) ist der Zifferncode, die Tierarztnummer,<br />
die Tiernummer und die Behandlung und Nachbehandlung rascher<br />
erkennbar.<br />
Wie erfolgt die Erfassung<br />
auf der Kontrollliste?<br />
Grundsätzlich erfolgt die Erfassung bei Milchkühen unter Bemerkungen<br />
bei der jeweiligen Kuh. Bei Aufzuchtrindern erfolgt die<br />
Eintragung in der sich am Schluss der Kontrollliste angedruckten<br />
Tabelle!<br />
Reihenfolge der Eintragungen<br />
• Milchkühe:<br />
• Datum der Behandlung/Code laut Diagnoseschlüssel/Erstbehandlung<br />
oder Nachbehandlung/Tierarztnummer<br />
Bsp. für Erstbehandlung: 10.09.<strong>2008</strong>/21/EB/1889<br />
Bsp. für Nachbehandlung: 13.09.<strong>2008</strong>/32/NB/2017<br />
• Aufzuchtrinder:<br />
• Lebensnummer des Tieres/Datum der Behandlung/Code laut<br />
Diagnoseschlüssel/Erstbehandlung oder Nachbehandlung/Tierarztnummer<br />
Bsp. für Erstbehandlung: AT 198.223.999/09.10.2006/35/7398<br />
• Erstbehandlung muss nicht extra angeführt werden!<br />
Bsp. für Nachbehandlung: AT 254.889.145/17.10.2006/23/7398<br />
und NB ankreuzen<br />
Nachdem die Proben in der Milchuntersuchungsstelle Rotholz<br />
untersucht wurden, werden die ausgewerteten Daten der Milchleistungskontrolle<br />
und die erfassten Diagnosen im Rinderdatenverbund<br />
mit den Daten aus der Milchleistungskontrolle gespeichert<br />
und dem Landwirt die Diagnosen und daraus<br />
resultierenden Tendenzen am Tagesbericht grafisch dargestellt.<br />
Diagnoseschlüssel:<br />
Oft gestellte Fragen:<br />
• Sieht der Zuchtverband, wie viele Behandlungen meine Tiere<br />
hatten? Erfährt es mein Nachbar? NEIN, diese Daten sieht nur<br />
der betroffene Landwirt und der zuständige LKV!<br />
• Der Zuchtwert meiner Kuh fällt aufgrund einer Diagnose?<br />
NEIN, es werden nur Zuchtwerte für Stiere geschätzt und veröffentlicht!<br />
• Werden Daten an Erzeugergemeinschaften, Vereine, etc. weitergegeben?<br />
NEIN ohne Zustimmungserklärung wird nichts<br />
weitergegeben!<br />
• Warum sind 2 getrennte Zustimmungserklärungen notwendig?<br />
Die beiden Zustimmungserklärungen wurden getrennt, da der<br />
Landwirt seine Daten an mehrere Personen weiterleiten kann<br />
(z.B.: 2 Tierärzte, Fütterungsberater,…)<br />
• Sollen die Diagnosedaten bei allen Tieren meines Bestandes erhoben<br />
werden? JA, wenn man an diesem Projekt teilnimmt,<br />
dann sind alle Diagnosen zu erfassen!<br />
• Wie teilt jemand den Austritt vom Gesundheitsmonitoring mit?<br />
Formlos, auf dem Durchschlag der Zustimmungserklärung!<br />
41
INTERN<br />
42<br />
DETAILBESTIMMUNGEN<br />
zur Richtlinie gemäß § 9 des Tiroler Landwirtschaftsgesetzes,<br />
LGBL. Nr. 3/1975,für die Gewährung von Beihilfen zum Ankauf<br />
von hochwertigen Zuchttieren<br />
R I N D E R<br />
Gültig ab 1. März 2009<br />
Gefördert werden<br />
a) Stiere: nur Herdebuchstiere ab einem Zuschlagspreis von<br />
¤ 1.700,00<br />
b) Zuchtkühe und Zuchtkalbinnen ab einem Zuschlagspreis von<br />
¤ 1.200,00<br />
Höchstalter: 6 Jahre<br />
Verkaufsklassen: I und II<br />
Förderungswerber:<br />
Natürliche und juristische Personen oder Personenvereinigungen,<br />
die einen landwirtschaftlichen Betrieb im eigenen Namen und auf<br />
eigene Rechnung mit Betriebsstandort in Tirol bewirtschaften.<br />
Der Förderungswerber muss Mitglied einer zugelassenen Zuchtorganisation<br />
oder Teilnehmer an einem Qualitätsproduktionsprogramm<br />
sein.<br />
Förderungvoraussetzungen:<br />
1. Die angekauften Zuchttiere müssen in einem Zuchtbuch einer<br />
nach dem Tiroler Tierzuchtgesetz zugelassenen Zuchtorganisation<br />
eingetragen sein.<br />
2. Beim Ankauf von Zuchttieren im Rahmen von Qualitätsfleischprogrammen<br />
verpflichtet sich der Förderungswerber, die<br />
Durchführungsbestimmungen der jeweiligen Qualitätsprogramme<br />
einzuhalten.<br />
2.Zuchtrinder müssen auf einer Absatzveranstaltung in Tirol angekauft<br />
werden.<br />
Ausnahme:<br />
- für Pinzgauer-Zuchtrinder gilt der Versteigerungsort Maishofen<br />
3. Zuchtstiere: Der Förderungswerber verpflichtet sich, dem jeweiligen<br />
Zuchtverband den Stier für die Abnahme des Samens<br />
für eine Stiertestung zur Verfügung zu stellen.<br />
4. Mindesthaltedauer:<br />
bei Zuchtkühen und –kalbinnen: 1 Jahr;<br />
bei Zuchtstieren: 2 Jahre<br />
Höhe der Förderung:<br />
Grundsätzlich wird die Förderung vom Zuschlagspreis (ohne<br />
Mehrwertsteuer) bemessen und beträgt:<br />
Stiere: 15 % des Zuschlagspreises - maximal<br />
¤ 400,00<br />
(ab einem Zuschlagspreis von ¤ 1.700,00)<br />
Kühe und Kalbinnen: 20 % des Zuschlagspreises - maximal<br />
¤ 300,00<br />
(ab einem Zuschlagspreis von ¤ 1.200,00)<br />
Förderungsabwicklung:<br />
Die Förderung erfolgt auf Antrag des Förderungswerbers. Die<br />
Anträge sind bei der Landwirtschaftskammer innerhalb von 14<br />
Tagen nach Ankauf einzubringen.<br />
Für die Beantragung sind die von der Landwirtschaftskammer<br />
aufgelegten Formblätter zu verwenden. Dem Antrag sind die erforderlichen<br />
Belege beizuschließen.<br />
De-minimis-Bestimmung:<br />
Diese Ankaufsbeihilfe wird gemäß den Bestimmungen der Verordnung<br />
(EG) Nr. 1535/2007 vom 20.12.2007 über den Anwendung der<br />
Artikel 87 und 88 EG-Vertrag als De-minimis-Beihilfe gewährt.<br />
Die einem landwirtschaftlichen Betrieb nach der De-minimis-Regelung<br />
gewährte Beihilfe darf, bezogen auf einem Zeitraum von<br />
drei Jahren, insgesamt ¤ 7.500,00 nicht übersteigen.<br />
Wir begrüßen unsere neuen Mitglieder!<br />
Nachname Vorname Ort Datum<br />
Gruener<br />
Rimml<br />
Schuler<br />
Luxner<br />
Luxner<br />
Koenig<br />
Gugger<br />
Jenewein<br />
Rudigier<br />
Vogt<br />
Floriani<br />
Falger<br />
Hepperger<br />
Reich<br />
Laimboeck<br />
Petter<br />
Kraft<br />
Leitner<br />
Schoesser<br />
Weber<br />
Dornauer-Schneider<br />
Gruener<br />
Schiestl<br />
Pinzger<br />
Knabl<br />
Mair<br />
Eberharter<br />
Seelos<br />
Schoepf<br />
Leitner<br />
Zauner<br />
Weber<br />
Kinzner<br />
Grissemann<br />
Klingenschmid<br />
Schiechtl<br />
Besler<br />
Steiner<br />
Seiwald<br />
Ladner<br />
Woergetter<br />
Wildauer<br />
Eberharter<br />
Prantl<br />
Winkler<br />
Mauracher<br />
Mair<br />
Haueis<br />
Oberhofer<br />
Witting<br />
Braito<br />
Juen<br />
Mayr<br />
Krall<br />
Hasslwanter<br />
Schallhart<br />
Kroell<br />
Sailer<br />
Geir<br />
Thaler<br />
Heigl<br />
Romed<br />
Robert<br />
Andreas<br />
Siegfried<br />
Maria/Anton<br />
Gabriel<br />
Manfred<br />
Norbert<br />
Heinrich<br />
Arnold<br />
Wilfried<br />
Wolfgang<br />
Magdalena<br />
Wolfgang<br />
Theresia<br />
Johann<br />
Josef<br />
Werner<br />
Andreas<br />
Walter<br />
Marlene<br />
Edwin<br />
Elisabeth<br />
Erich<br />
Stephan<br />
Josef<br />
Hansjoerg<br />
Dominic<br />
Margit/Johann<br />
Friedrich<br />
Martin<br />
Angelika<br />
Georg/Andrea<br />
Armin<br />
Annemarie<br />
Josef<br />
Josef<br />
Friedrich<br />
Josef<br />
Martin<br />
Christina<br />
Josef<br />
Josef<br />
Harald<br />
Elisabeth<br />
Peter<br />
Hildegard<br />
Beate<br />
Markus<br />
Hansjoerg<br />
Johann<br />
Markus<br />
Werner<br />
Marianne<br />
Stefan<br />
Gertraud<br />
Katharina/Reinhard<br />
Michael<br />
Thomas<br />
Hermine/Eduard<br />
Johannes<br />
Schoenwies<br />
Wenns<br />
Schoenwies<br />
Hainzenberg<br />
Kaltenbach<br />
Tulfes<br />
Tannheim<br />
Obernberg am Brenner<br />
Kappl<br />
Landeck<br />
Obsteig<br />
Berwang<br />
Axams<br />
Laengenfeld<br />
Fügen<br />
Kappl<br />
Oberperfuss<br />
Oberperfuss<br />
Mayrhofen<br />
Oberperfuss<br />
Mils<br />
Laengenfeld<br />
Rohrberg<br />
Fendels<br />
Arzl im Pitztal<br />
Götzens<br />
Zellberg<br />
Leutasch<br />
Neustift im Stubaital<br />
Gerlosberg<br />
Rietz<br />
Mutters<br />
Aldrans<br />
Kappl<br />
Volders<br />
Imsterberg<br />
Graen<br />
Ramsau<br />
Sankt Johann in Tirol<br />
Pians<br />
Fieberbrunn<br />
Lechaschau<br />
Ginzling<br />
Haiming<br />
Kolsassberg<br />
Fuegenberg<br />
Vomp<br />
Strengen<br />
Pfunds<br />
Gries im Sellrain<br />
Schattwald<br />
Kappl<br />
Walchsee<br />
Söll<br />
Imsterberg<br />
Terfens<br />
Hippach<br />
Kappl<br />
Navis<br />
Mieming<br />
Vomp<br />
01.10.<strong>2008</strong><br />
01.10.<strong>2008</strong><br />
07.10.<strong>2008</strong><br />
08.10.<strong>2008</strong><br />
15.10.<strong>2008</strong><br />
16.10.<strong>2008</strong><br />
22.10.<strong>2008</strong><br />
22.10.<strong>2008</strong><br />
23.10.<strong>2008</strong><br />
26.10.<strong>2008</strong><br />
28.10.<strong>2008</strong><br />
31.10.<strong>2008</strong><br />
31.10.<strong>2008</strong><br />
09.11.<strong>2008</strong><br />
11.11.<strong>2008</strong><br />
11.11.<strong>2008</strong><br />
12.11.<strong>2008</strong><br />
12.11.<strong>2008</strong><br />
25.11.<strong>2008</strong><br />
11.12.<strong>2008</strong><br />
17.12.<strong>2008</strong><br />
19.12.<strong>2008</strong><br />
19.12.<strong>2008</strong><br />
07.1.2009<br />
07.1.2009<br />
08.1.2009<br />
20.1.2009<br />
22.1.2009<br />
27.1.2009<br />
27.1.2009<br />
30.1.2009<br />
03.2.2009<br />
06.2.2009<br />
13.2.2009<br />
13.2.2009<br />
16.2.2009<br />
20.2.2009<br />
20.2.2009<br />
21.2.2009<br />
26.2.2009<br />
03.3.2009<br />
03.3.2009<br />
05.3.2009<br />
05.3.2009<br />
05.3.2009<br />
16.3.2009<br />
17.3.2009<br />
18.3.2009<br />
18.3.2009<br />
18.3.2009<br />
19.3.2009<br />
19.3.2009<br />
19.3.2009<br />
20.3.2009<br />
24.3.2009<br />
27.3.2009<br />
30.3.2009<br />
31.3.2009<br />
01.4.2009<br />
03.4.2009<br />
05.4.2009
Wichtige Infos für <strong>Braunvieh</strong>züchter<br />
BVD-Untersuchungen<br />
Die Ergebnisse der BVD-Untersuchungen können Sie unter der Internetadresse:<br />
http://www.tirol.gv.at/themen/gesundheit/veterinaer/bvd-befunde/ abrufen.<br />
Wichtig: Alle Tiere, die zur Versteigerung aufgetrieben werden, benötigen ein<br />
BVD-Blauzungen-Untersuchungsergebnis (bzw. Impfnachweis).<br />
Das Blauzungenzeugnis entfällt bei Kälbern, die am Versteigerungstag jünger als<br />
90 Tage sind.<br />
Alle Kälber, die keine BVD-Untersuchung haben, können nicht versteigert werden.<br />
Versteigerungsmeldungen via Internet<br />
Der Tiroler <strong>Braunvieh</strong>zuchtverband bietet seit nun fast einem Jahr die Möglichkeit an, Versteigerungstiere auch<br />
über Internet zu melden. Dazu besuchen Sie unsere Internetseite www.tiroler-braunvieh.at und klicken auf der<br />
linken Seite auf den Punkt Absatz. Danach auf den Punkt Versteigerungsmeldung. Oder Sie klicken direkt auf den<br />
Hinweis auf der Startseite unserer Homepage.<br />
Schritte eins bis drei<br />
Erster Schritt:<br />
Datum der Versteigerung anklicken.<br />
Zweiter Schritt:<br />
Geben Sie nun ihre siebenstellige Lfbis Nummer (Betriebsnummer)<br />
an. Warten Sie einen Augenblick und drücken Sie nun auf<br />
die Schaltfläche speichern.<br />
Dritter Schritt:<br />
Kreuzen Sie bitte gewissenhaft alle Möglichkeiten, die für Sie zutreffen,<br />
an. Besonders wichtig ist die letzte Ankreuzmöglichkeit<br />
(Mit dieser Meldung nehme ich die Verkaufsbestimmungen …),<br />
diese ist unbedingt anzukreuzen.<br />
Drücken Sie anschließend auf Formular absenden, oder auf weitere<br />
Tiere eintragen, wenn Sie mehrere Tiere melden wollen.<br />
Bei einer erfolgreichen Anmeldung erhalten Sie eine Bestätigung<br />
auf ihre Mailadresse.<br />
PERSONELLES<br />
Meldefristen für Versteigerungen<br />
sind unbedingt einzuhalten<br />
Da immer mehr Versteigerungsmeldungen nach<br />
der Meldefrist der jeweiligen Versteigerung eintreffen<br />
und so den reibungslosen Ablauf der Vorbereitungen<br />
für die Versteigerungen beeinträchtigen,<br />
möchten wir sie darauf hinweisen, dass eine<br />
Meldung, die nach der Meldefrist im Verbandsbüro<br />
einlangt (Post, Internet…), nicht mehr berücksichtigt<br />
werden kann.<br />
Die Meldefristen<br />
für Versteigerungen sind:<br />
1 Monat vor Versteigerungstermin:<br />
Kühe, Kalbinnen, Jungkalbinnen, Nutztiere, Stiere<br />
2 Wochen vor Versteigerungstermin: Zuchtkälber<br />
Neuer Mitarbeiter im Tiroler <strong>Braunvieh</strong>zuchtverband<br />
Ich heiße Thomas Geir und bin 22 Jahre alt. Meine Heimatgemeinde ist<br />
Navis. Dort bewirtschafte ich auf einem Pachtbetrieb zusammen mit meiner<br />
Lebenspartnerin und meinen beiden Brüdern einen kleinen <strong>Braunvieh</strong>zuchtbetrieb.<br />
Schon in frühen Jahren wurde ich mit der <strong>Braunvieh</strong>zucht vertraut.<br />
Als Absolvent der HBLA-Ursprung bringe ich bestimmte Grundvoraussetzungen<br />
für meine neuen Aufgaben mit. Meine Aufgaben beim <strong>Braunvieh</strong>zuchtverband<br />
sind die Zuchtberatung, Drittlandverkäufe, allgemeine Büroarbeiten<br />
und die Mitglieder-Betreuung-Verwaltung.<br />
43
Heft 1/2009 | P.b.b. | GZ 02Z030539 M | Verlagspostamt 6020 Ibk.<br />
AKTUELL<br />
MAGAZIN FÜR ZUCHT, BESAMUNG & VERMARKTUNG<br />
www.tiroler-braunvieh.at<br />
TIROLER A-6020 Innsbruck T +43 (0) 592 92 / 18 22 braunvieh@lk-tirol.at<br />
BRAUNVIEHZUCHTVERBAND Brixner Straße 1 F +43 (0) 592 92 / 18 29 www.tiroler-braunvieh.at<br />
TIROL