05.12.2012 Aufrufe

Brown Swiss Management Award 2008 - Braunvieh Austria

Brown Swiss Management Award 2008 - Braunvieh Austria

Brown Swiss Management Award 2008 - Braunvieh Austria

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

HEFT 2 / 2009<br />

INNSBRUCK, MAI 2009 P.b.b. | GZ 02Z030539 M | Verlagspostamt 6020 Ibk.<br />

AKTUELL<br />

MAGAZIN FÜR ZUCHT, BESAMUNG & VERMARKTUNG<br />

TIROL


�<br />

�<br />

�<br />

� Sweater € 22,–<br />

� Kindersweater € 18,–<br />

� Schildkappe € 9,50<br />

� Kurzarmhemd (L,XL) € 22,–<br />

� Gilet € 35,–<br />

� Kindergilet € 18,–<br />

� Softshell-Jacke € 55,–<br />

� Windjacke, dünn € 30,–<br />

Von allen Artikeln sind verschiedene Grössen erhältlich!<br />

Es sind nicht alle Artikel abgebildet!<br />

BRAUNVIEH WERBEARTIKEL<br />

DAS IDEALE GESCHENK<br />

FÜR DEN BRAUNVIEHFAN!<br />

Informieren Sie sich über die abgebildeten<br />

Werbeartikel im Versandbüro.<br />

Bestellugen und Informationen unter der<br />

BRAUNVIEHBESTELLHOTLINE:<br />

05/9292–1822<br />

Alle Preise inkl. MwSt.<br />

�<br />

druckmanagement innsbruck 09/07


Inhalt Mai 2009<br />

4 EDITORIAL & TERMINE<br />

Vorwort des Geschäftsführers<br />

Versteigerungen im Frühjahr und Herbst 2009<br />

6 JAHRESHAUPTVERSAMMLUNG<br />

102. Jahreshauptversammlung des Tiroler <strong>Braunvieh</strong>zuchtverbandes<br />

übersteigt alle Erwartungen<br />

10 ZUCHT<br />

Aktuelles Besamungsprogramm<br />

12 BETRIEBSREPORTAGEN<br />

Betrieb Georg Taxauer am Erlerberg<br />

Betrieb Peter Greiderer in Kössen<br />

16 VERMARKTUNG<br />

Versteigerungsbarometer<br />

Tiroler Viehmarketing: Original <strong>Braunvieh</strong> – Ein ideales Produkt<br />

18 MANAGEMENT<br />

Mit Milchprogesterontest gezielt die Fruchtbarkeit verbessern<br />

Der Weg zur Spitzenqualität bei Grassilage<br />

Grünlandverbesserung durch Nach- und Übersaaten<br />

Arbeitsfalle Milchbetrieb?<br />

Phosphor in der Riunderfütterung<br />

Den Tieren Umstellungszeit gewähren<br />

Mit gesundem Wachstum die zukünftigen Chancen packen<br />

Bauten für Rinderhaltung<br />

Betriebsentwicklung mit Konzept<br />

Milchviehzucht am Biobetrieb<br />

Die Lüftung im Milchviehstall hängt von der Wärmedämmung ab<br />

34 BV-INTERNATIONAL<br />

Schöne Euter – kein Garant für tiefe Zellzahlen<br />

Durchschnittsleitungen <strong>2008</strong>/2009: Deutsches <strong>Braunvieh</strong> überzeugt<br />

Gesundheit der Kuh: Lesen in der Milch<br />

38 LANDESKONTROLLVERBAND<br />

Selbst bei klarem Wasser ist nicht alles klar – Pflicht zur Trinkwasseruntersuchung!<br />

Gesundheitsmonitoring Rind<br />

42 INTERN<br />

Detailbestimmungen von Beihilfen zum Ankauf von hochwertigen Zuchttieren<br />

Wir begrüßen unsere neuen Mitglieder<br />

Wichtige Infos für <strong>Braunvieh</strong>züchter<br />

Versteigerungsmeldungen via Internet<br />

Personelles: Unser neuer Mitarbeiter Thomas Geir aus Navis<br />

IMPRESSUM:<br />

HERAUSGEBER & EIGENTÜMER UND FÜR DEN INHALT VERANTWORTLICH:<br />

TIROLER BRAUNVIEHZUCHTVERBAND, BRIXNER STRASSE 1, A-6021 INNSBRUCK, T +43(0)59292/1822, F +43(0)59292/1829, M braunvieh@lk-tirol.at, www.tiroler-braunvieh.at<br />

GESCHÄFTSFÜHRER: DIPL.-ING. REINHARD WINKLER; REDAKTION: DOMINIK PINZGER<br />

FOTOS: ARCHIV, GRUBER, NOLLI, KELEKI, PINZGER, FANKHAUSER, DIPL.-ING. WINKLER<br />

HERSTELLUNG: DRUCKMANAGEMENT, WOLFGANG HERZIG, A-6020 INNSBRUCK; DRUCK: WALSER DRUCK KG, A-6410 TELFS<br />

3


EDITORIAL & TERMINE<br />

4<br />

Vorwort von GF Dipl.-Ing. Reinhard Winkler<br />

Ein schwieriges erstes Halbjahr<br />

2009 mit schönen Veranstaltungen<br />

neigt sich dem Ende<br />

Das 1. Halbjahr ist fast zu Ende und in diesem halben Jahr erfuhren die Züchter die<br />

harten Gesetze des globalisierten Marktes am eigenen Leib. Der Milchpreis ging von<br />

Monat zu Monat zurück und mit Mai hat diese Entwicklung auch die Zuchtviehpreise<br />

erreicht.<br />

Mittlerweile gibt es zwar mit Ausnahme von Russland für alle anderen Drittstaaten<br />

Veterinärzeugnisse, nur haben die Bauern in diesen Ländern das Problem der<br />

Finanzierung auf Grund des niedrigen Milchpreises.<br />

Die Situation am Zuchtviehsektor ist momentan sehr angespannt und ich sehe erst im<br />

Herbst Licht am Ende des Tunnels. Wir alle <strong>Braunvieh</strong>züchter und Funktionäre müssen<br />

in den nächsten Monaten weiterhin kühlen Kopf, aber mit Leidenschaft für unsere Ziele<br />

kämpfen und dann werden wir uns auch über steigende Produktpreise freuen können.<br />

Wann das sein wird, diese Frage kann derzeit wirklich seriös niemand beantworten.<br />

Motivationsfaktor Ausstellungen<br />

Die Ausstellungssaison ist zu Ende und die dort gezeigten Tiere sind ein positives Signal für<br />

die Zukunft. Gerade bei den jungen Kühen ist positiv aufgefallen, dass diese Tiere wieder<br />

sehr breit in der Brust und im Becken sind. Dadurch weisen diese <strong>Braunvieh</strong>tiere eine noch<br />

höhere Stoffwechselresistenz auf, und gerade für Almbetriebe sind sie neben der höheren<br />

Käseausbeute durch die <strong>Braunvieh</strong>milch durch diese Kapazitätsverbesserung ideal. So wie<br />

mir fiel auch allen Schaubesuchern bei den Ausstellungen die hohe Dichte an überdurchschnittlichen<br />

Exterieurmerkmalen wie Euter, Zitzen und Fundament auf. Das Erfreulichste an<br />

all diesen Beobachtungen ist die Tatsache, dass diese Merkmale nicht nur von einem Stier<br />

vererbt werden, sondern die Väter hinter diesen starken <strong>Braunvieh</strong>tieren breit gestreut sind.<br />

Leistungssicherheit verbessern<br />

Neben allen Ausstellungsintusiasmus dürfen wir die Leistungssicherheit nicht vergessen.<br />

Wenn die braune Kuh in wirtschaftlich härteren Zeiten, so wie sie derzeit vorherrschen,<br />

konkurrenzfähig bleiben will, dann muss die Leistungssicherheit züchterisch noch intensiver<br />

bearbeitet werden. Gute Exterieurkühe müssen dringend mit hohen Milchwertstieren angepaart<br />

werden. Exterieur schwache Tiere, die allerdings hohe Milchwerte haben, können<br />

natürlich mit Exterieurstieren besamt werden.<br />

Almsommer 2009<br />

Der Almsommer steht unmittelbar vor der Tür und mit den bei den Ausstellungen gesehenen<br />

<strong>Braunvieh</strong>kühen, die wieder sehr viel Kapazität in der Brust aufweisen, haben die <strong>Braunvieh</strong>züchter<br />

die richtigen Tiere für die teilweise sehr kargen Tiroler Almen. Weiters ist die<br />

<strong>Braunvieh</strong>milch, wie zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten belegen, auf Grund des hohen<br />

Kappa-Kasein-Gehaltes B mehr wert. Dies erfahren vor allem jene Almbauern, die ihre<br />

<strong>Braunvieh</strong>milch zu Hartkäse verarbeiten, da sie bis zu 10 % mehr Käseausbeute haben.<br />

Neben den nicht weg zu diskutierenden niedrigen Produktpreisen lassen mich vor allem die<br />

hohe Motivation und Begeisterung unserer <strong>Braunvieh</strong>züchter, die ich bei den diversen Veranstaltungen<br />

miterleben durfte, für die Zukunft hoffen. Mit dem Slogan „yes we can“ hat<br />

der neu gewählte US-Präsident eine weltweite Aufbruchstimmung mit einer positiven<br />

Dynamik ausgelöst. Wenn auch wir an die eigenen Stärken glauben und dem Motto<br />

„yes we can“ folgen, ist die Rinderzucht und im speziellen die <strong>Braunvieh</strong>zucht der richtige<br />

Weg.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Reinhard Winkler


Versteigerungen 2009<br />

Frühjahr<br />

Imst Dienstag, 26.05.2009 weibl. Tiere<br />

Herbst<br />

Imst Dienstag, 1.09.2009 weibl. Tiere<br />

Rotholz Mittwoch, 2.09.2009 weibl. Tiere<br />

Imst Dienstag, 22.09.2009 weibl. Tiere<br />

Imst Dienstag, 6.10.2009 Stiere u. weibl. Tiere<br />

Imst Dienstag, 20.10.2009 weibl. Tiere<br />

Imst Dienstag, 3.11.2009 weibl. Tiere<br />

Rotholz Mittwoch, 4.11.2009 weibl. Tiere<br />

Imst Dienstag, 17.11.2009 weibl. Tiere<br />

Imst Dienstag, 1.12.2009 Stiere u. weibl. Tiere<br />

ARGE-BRAUNVIEH FOTOWETTBEWERB<br />

Die ARGE <strong>Braunvieh</strong> veranstaltet einen<br />

Fotowertbewerb unter dem Moto:<br />

„Die schönsten <strong>Braunvieh</strong>-Momente“.<br />

Wenn auch Sie mitmachen möchten,<br />

dann mailen Sie uns ihre Fotos an:<br />

arge.braunvieh@lk-tirol.at oder schicken<br />

Sie eine CD an die Adresse:<br />

ARGE <strong>Braunvieh</strong>, Brixnerstraße 1,<br />

6020 Innsbruck.<br />

Zu gewinnen gibt es<br />

Besamungsgutscheine der<br />

ARGE <strong>Braunvieh</strong>.<br />

Einsendeschluss ist der 1. Oktober 2009.<br />

Auf eine rege Teilnahme freut sich das Team<br />

der ARGE <strong>Braunvieh</strong>.<br />

5


JAHRESHAUPTVERSAMMLUNG<br />

6<br />

▲ Die Preisträger des <strong>Brown</strong> <strong>Swiss</strong> <strong>Management</strong> <strong>Award</strong>.<br />

Erfolg hat einen Namen: Tiroler <strong>Braunvieh</strong>!<br />

102. Jahreshauptversammlung<br />

übersteigt alle Erwartungen<br />

Am 13. April 2009 hielt der Tiroler <strong>Braunvieh</strong>zuchtverband die Jahreshauptversammlung im Oberlandsaal in Haiming<br />

ab. Dabei bewies sich einmal mehr, dass das Interesse an der <strong>Braunvieh</strong>zucht ungebrochen hoch ist, denn<br />

der Oberlandsaal in Haiming war bis auf den letzten Platz mit 400 Teilnehmern gefüllt. Besonders bemerkenswert<br />

war, dass Vertreter aller Viehzuchtvereine anwesend waren. Verbandsobmann ÖR Hans Mair konnte neben hunderten<br />

Züchterinnen und Züchter aus Tirol, zahlreiche Funktionäre, Geschäftsführer anderer Verbände, Tierzuchtdirektoren<br />

und hochrangige Vertreter der Tiroler Agrarpolitik und der bäuerlichen Standesvertretung begrüßen.<br />

Tätigkeitsbericht <strong>2008</strong><br />

Der Tätigkeitsbericht von Geschäftsführer DI Reinhard Winkler<br />

fiel sehr positiv aus.<br />

So konnte vom <strong>Braunvieh</strong>zuchtverband im Jahr <strong>2008</strong> als Höhepunkt<br />

nach dem Jubiläumsjahr 2007, nach dreißigjähriger Pause<br />

wieder eine Weltkonferenz und eine Europaschau in Mayrhofen<br />

bzw. in Rotholz abgehalten werden. Die Weltkonferenz, welche<br />

im Europahaus in Mayrhofen abgehalten wurde, war mit über<br />

400 Teilnehmern eine der größten in der Geschichte und konnte<br />

mit hochkarätigen Referenten aus der Theorie und Praxis aufwarten.<br />

Eigentlicher Höhepunkt war die Europaschau, welche aus<br />

veterinärtechnischen Gründen im letzten Moment von Mayrhofen<br />

nach Rotholz verlegt wurde. Trotz der damit verbundenen<br />

logistischen Probleme, wurde die Europaschau in Rotholz das<br />

▲ Für ihre über 40 bzw. über 50 jährige ehrenamtliche Tätigkeit im Dienste der <strong>Braunvieh</strong>zucht wurden gleich 7 <strong>Braunvieh</strong>züchter mit dem Diamantenen<br />

Ehrenzeichen bzw. mit einer Modelkuh geehrt.


▲ Gerda Löschnauer und Franz Gruber wurden für ihre Dienste im <strong>Braunvieh</strong>zuchtverband mit dem Goldenen bzw. Diamantenen Ehrenzeichen geehrt.<br />

Züchterfest schlechthin. Mit über 10.000 Besuchern aus ganz<br />

Europa wurde diese Veranstaltung die größte ihrer Art in ganz<br />

Mitteleuropa.<br />

Plus 535 Herdebuchkühe<br />

Der Tiroler <strong>Braunvieh</strong>zuchtverband besteht aus 292 Zuchtvereinen<br />

mit aktuell 2.675 aktiven Züchterinnen und Züchtern und<br />

19.740 Herdebuchkühen, dies ist ein plus von 535 Herdebuchkühen<br />

im Vergleich zum Vorjahr. Die durchschnittliche Milchleistung<br />

beträgt 6.722 kg Milch mit 4,14% Fett und 3,36 % Eiweiß.<br />

Dies ist zwar ein leichter Rückgang der Milchleistung um -1 kg,<br />

aber das hohe Leistungsniveau konnte eindrucksvoll verteidigt<br />

werden. Somit konnte die Milchleistung im Durchschnitt seit<br />

2000 um 824 kg oder um 14% gesteigert werden.<br />

Auch die Milchleistung von den Erstlingskühen konnte im gleichen<br />

Zeitraum um 16% oder um 630 kg Milch gesteigert werden<br />

und beträgt im Durchschnitt 6.228 kg Milch mit 4,14 % Fett und<br />

3,36 % Eiweiß.<br />

Vermarktungszahlen<br />

Auch die Vermarktungszahlen des Tiroler <strong>Braunvieh</strong>zuchtverbandes<br />

sind durchwegs positiv.<br />

So wurden im Jahr <strong>2008</strong> 2.553 Tiere versteigert. Dies ist zwar ein<br />

Rückgang von 142 Kalbinnen im Vergleich zum Jahr 2007. Über<br />

Drittländer konnten insgesamt 490 <strong>Braunvieh</strong>kalbinnen exportiert<br />

werden. Seit dem Jahr 1939 wurden in Summe 190.748<br />

<strong>Braunvieh</strong>tiere über die Versteigerungen und seit 1998 4.164 Kalbinnen<br />

über Drittland vermarktet. Damit wurde gezeigt, dass<br />

<strong>Braunvieh</strong> aus Tirol ein unverzichtbarer Partner der heimischen<br />

Landwirtschaft und ein Garant für den Betriebserfolg ist.<br />

Versteigerungspreise<br />

Auch die Versteigerungspreise bei den Kühen und Kalbinnen<br />

konnten in den letzten Jahren laufend gesteigert werden. So lag<br />

der Durchschnittspreis bei den Kalbinnen und im Jahr <strong>2008</strong>, bei<br />

durchschnittlich 1.724,– ¤ und bei den Kühen bei 1.537,– ¤. Erfreulich<br />

seitens des Tiroler <strong>Braunvieh</strong>zuchtverbandes ist der Inlandsabsatz.<br />

44 % der versteigerten Tiere wurden im Jahr <strong>2008</strong><br />

von Tiroler Züchterinnen und Züchtern gekauft. Damit sind die<br />

heimischen <strong>Braunvieh</strong>züchter eine treibende Kraft bei den Versteigerungen.<br />

Nutzungsdauer<br />

und Lebensleistung …<br />

… sind Eckpfeiler für erfolgreiche Milchproduktion und Zuchtviehvermarktung.<br />

Im Zuchtziel liegt der Tiroler <strong>Braunvieh</strong>zuchtverband<br />

mit dem Bekenntnis zur nachhaltigen Steigerung der<br />

Milchleistung unter Berücksichtigung der Fitnesseigenschaften<br />

und der Wirtschaftlichkeit sicher im Trend der Zukunft. Besonderes<br />

Augenmerk im Zuchtziel ist die Fruchtbarkeit, das Abkalbeverhalten,<br />

die Persis tenz, die leistungsunabhängige Nutzungsdauer<br />

und die Eutergesundheit. So ist es betriebswirtschaftlich<br />

sinnvoll, dass eine <strong>Braunvieh</strong>kuh unter guten Umweltbedingungen<br />

in fünf Laktationen 30.000 bis 35.000 kg Milch erbringen<br />

sollte.<br />

Original <strong>Braunvieh</strong><br />

Auch seitens der Original <strong>Braunvieh</strong>zucht konnte DI Reinhard<br />

Winkler nur positives berichten. So ist es gelungen innerhalb von<br />

wenigen Jahren den Original <strong>Braunvieh</strong>bestand wieder deutlich<br />

zu erhöhen. Insgesamt gab es in Tirol im Jahr <strong>2008</strong> 181 Betriebe<br />

mit 278 OB-Kühen und 382 OB-Kalbinnen.<br />

Milchproduktion ohne Kontingentierung<br />

Als Gastreferent konnte, der Präsident der Schweizer Milchproduzenten<br />

Peter Gfeller begrüßt werden, der einen Vortrag mit<br />

dem Thema „Milchproduktion ohne Milchkontingentierung- das<br />

Schweizer Milchmodell“ hielt.<br />

Ehrungen<br />

Bei der Jahreshauptversammlung des Tiroler <strong>Braunvieh</strong>zuchtverbandes<br />

werden traditionell Obmänner und Zuchtbuchführer für<br />

ihre langjährigen freiwilligen Dienste um die <strong>Braunvieh</strong>zucht geehrt.<br />

In diesem Jahr erhielten 6 Vereinsfunktionäre das Diamantene<br />

Ehrenzeichen des Tiroler <strong>Braunvieh</strong>zuchtverbandes für ihre<br />

mehr als 40 jährige Vereinsfunktion verliehen. Das Goldene Ehrenzeichen<br />

für ihre mehr als 25 jährige Verdienste um die <strong>Braunvieh</strong>zucht<br />

erhielten 8 Personen. Für über 50 Jahre im Dienst der<br />

<strong>Braunvieh</strong>zucht geehrt wurden 3 Vereinsfunktionäre allen voran<br />

Franz Mantl und Hermann Hohenrainer, beide aus Breitenwang,<br />

die unglaubliche 51 Jahre Funktionäre des VZV-Breitenwang<br />

sind. Herbert Jordan VZV-Sellrain I erhielt für 50 Jahre ehrenamt-<br />

7


JAHRESHAUPTVERSAMMLUNG<br />

8<br />

liche Zuchtbuchführertätigkeit ebenfalls eine Modelkuh. Weiters<br />

wurden auch die Besitzer von Kühen geehrt, die im Kontrolljahr<br />

<strong>2008</strong> 100.000 kg Milch überschritten haben. <strong>Braunvieh</strong> wird iseinem<br />

Namen als Lebensleistungsrasse gerecht, denn gleich 16<br />

Kühe knackten die magische Marke von 100.000 kg Milch.<br />

Mit Gerda Löschnauer und Franz Gruber gingen gleich zwei Mitarbeiter<br />

des Tiroler <strong>Braunvieh</strong>zuchtverbandes in den wohlverdienten<br />

Ruhestand. Für ihre langjährige Tätigkeit beim Verband<br />

erhielten sie das Goldene bzw. das Diamantene Ehrenzeichen<br />

des Tiroler <strong>Braunvieh</strong>zuchtverbandes.<br />

<strong>Brown</strong> <strong>Swiss</strong> <strong>Management</strong> <strong>Award</strong> <strong>2008</strong><br />

Dieser begehrte Preis wird nur verliehen, wenn der Stalldurchschnitt<br />

eines Betriebes mindestens 600 Fett- und Eiweiß-kg, die<br />

Kühe eine durchschnittliche Lebensleistung von 25.000 kg Milch,<br />

eine durchschnittliche Zellzahl von 195.000 und eine Zwischenkalbezeit<br />

von 416 Tagen nicht überschritten wird. Gleich 36 Be-<br />

▲ Die neuen Träger des Goldenen Ehrenzeichen des Tiroler <strong>Braunvieh</strong>zuchtverbandes.<br />

Ehrenzeichen des Tiroler <strong>Braunvieh</strong>zuchtverbandes<br />

Name Viehzuchtverein Jahre Funktion Ehrenzeichen<br />

Herbert Jordan<br />

Franz Mantl<br />

Hermann Hohenrainer<br />

Peter Angerer<br />

Siegfried Ruetz<br />

Franz Schöpf<br />

Josef Keiler<br />

Anton Zauner<br />

Nikolaus Ritzer<br />

Heinrich Scholl<br />

Klemens Staggl<br />

Emil Rudigier jun.<br />

Herbert Frischmann<br />

Bernhard Krug<br />

Gretl Ostermann<br />

Franz Gruber<br />

Gerda Löschnauer<br />

Sellrain I<br />

Breitenwang<br />

Breitenwang<br />

Fischl/Umgebung<br />

Axams<br />

Ried/O.<br />

Schwendt<br />

Rietz<br />

Buchberg<br />

Wildermieming<br />

Schönwies<br />

Sinsen<br />

Östen<br />

Unterleutasch<br />

Unterperfuß<br />

50<br />

51<br />

51<br />

41<br />

40<br />

40<br />

40<br />

33<br />

32<br />

30<br />

28<br />

28<br />

25<br />

25<br />

25<br />

triebe konnten diese besondere Ehrung in Empfang nehmen.<br />

Werbung<br />

Der ungeheuren Werbetätigkeit des Tiroler <strong>Braunvieh</strong>zuchtverbandes<br />

ist es zu verdanken, dass <strong>Braunvieh</strong> an Popularität kaum<br />

zu überbieten ist. Messeauftritte in ganz Europa, viele Exkursionen<br />

aus dem benachbarten Ausland und Ausstellungen sind nur<br />

einige Eckpfeiler dieser Werbe offensive.<br />

Durch diese Jahreshauptversammlung wurde wieder unter Beweis<br />

gestellt, dass sich <strong>Braunvieh</strong> aus Tirol auf dem richtigen<br />

Weg befindet und ein unverzichtbarer Partner der heimischen<br />

Landwirte für eine wirtschaftliche Milchproduktion ist.<br />

<strong>Braunvieh</strong> aus Tirol:“<br />

Andere messen sich, <strong>Braunvieh</strong> setzt Maßstäbe!“<br />

Zuchtbuchführer<br />

Obmann<br />

Zuchtbuchführer<br />

Zuchtbuchführer<br />

Zuchtbuchführer<br />

Zuchtbuchführer<br />

Obmann<br />

Zuchtbuchführer<br />

Zuchtbuchführer<br />

Zuchtbuchführer<br />

Obmann<br />

Zuchtbuchführer<br />

Obmann<br />

Zuchtbuchführer<br />

Zuchtbuchführer<br />

KUH<br />

Diamantene und Kuh<br />

Diamantene und Kuh<br />

Diamantene<br />

Diamantene<br />

Diamantene<br />

Diamantene<br />

Goldene<br />

Goldene<br />

Goldene<br />

Goldene<br />

Goldene<br />

Goldene<br />

Goldene<br />

Goldene<br />

Diamantene<br />

Goldene


▲ <strong>Braunvieh</strong> die Lebensleistungsrasse! Im Bild die Besitzer der neuen 100.000 Liter Kühe des<br />

TBV bei der Übergabe der ZAR Ehrendiplome.<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

10<br />

11<br />

12<br />

13<br />

14<br />

15<br />

16<br />

ZAR-Ehrendiplome für Kühe mit über 100.000 kg Milch<br />

Unterkircher Annemarie, Absam<br />

Falch August, St. Anton a. A.<br />

Schwemberger Michael, Aldrans<br />

Mair Franz, Mutters<br />

Plattner Georg, Innsbruck<br />

Holzknecht Josef, Grinzens<br />

Holzknecht Robert, Grinzens<br />

Mair Klaus, Terfens<br />

Moigg Josef, Mayrhofen<br />

Rahm Andreas, Zellberg<br />

Griesser Heinz, Ötz<br />

Schranz Josef, Kaunerberg<br />

Fischbacher Johann, Niederndorferberg<br />

Eberl Gertraud/Rudolf, Kolsaßberg<br />

Ausserladscheider Johann, Zellberg<br />

Ruetz Josef jun., Kematen<br />

<strong>Brown</strong> <strong>Swiss</strong> <strong>Management</strong> <strong>Award</strong> <strong>2008</strong><br />

Besitzer Name Lebensnummer Milch-Kg<br />

JUDITH<br />

BAERBEL<br />

SERITA<br />

GABI<br />

AZALEY<br />

SIMONE<br />

PRISCILLIA<br />

SARA<br />

TINA<br />

ALMA<br />

LONY<br />

ELFI<br />

CHRISTL<br />

JENNY<br />

BELLA<br />

ONDA<br />

Name Anschrift Ort<br />

Ausserladscheider Johann<br />

Eberharter Andreas<br />

Eberl Gertraud/Rudolf<br />

Fink Armella<br />

Frank Elfriede<br />

Gstrein Daniel<br />

Haid Raimund<br />

Haselwanter Manfred<br />

Hauser Veronika/Johann<br />

Hell Maria<br />

Kirchebner Johann<br />

Knoflach Bernhard<br />

Kopp Erna<br />

Kreidl Cacilia<br />

Krug Josef<br />

Lang Josef<br />

Mair Stefan<br />

Nachtschatten Markus<br />

Nigg Gottlieb<br />

Ostermann Josef<br />

Pfister Friedrich<br />

Prantl-Riesner Heidi<br />

Ripfl Johann<br />

Rudigier Walter<br />

Schuetz Walter<br />

Schweigl-Marthe Elisabeth<br />

Siegele Richard<br />

Tost Georg<br />

Unterkircher Annemarie<br />

Unterkircher Günther<br />

Wagner Siegfried<br />

Wechselberger Josef<br />

Wechselberger Martin<br />

Wieser Johann<br />

Woerz Gebhard<br />

Zangerl Emil<br />

Zellbergeben 58<br />

Zellberg 212<br />

Reindlweg 13<br />

Wildermieming 32<br />

Dorf 29<br />

Panoramastrasse 26<br />

Dorf 176<br />

Ochsengarten 9<br />

Stockach 38<br />

Oberkoflerweg 4<br />

Au 8<br />

Gschwent 286<br />

Arzberg 46<br />

Bachl 57<br />

Wildermieming 11<br />

Dorfstrasse 10<br />

Faggen 2<br />

Bruckerberg 7a<br />

Posch 55<br />

Kapellenweg 6<br />

Rohrberg 39<br />

Haimingerberg 23<br />

Pleik 89<br />

Plattwies 480<br />

Eichholz 344<br />

Wildermieming 9<br />

Prenner 60<br />

Trins 46<br />

In der Wiesn 4<br />

Hochgallmigg 129<br />

Oberlüß 53<br />

Unterstockach 235<br />

Högweg 12<br />

Wattenberg 41<br />

Stanz 31<br />

Ischgl 210<br />

DE 0930122082<br />

AT 563.262.173<br />

AT 535.912.873<br />

AT 531.347.573<br />

AT 573.152.873<br />

AT 330.806.986<br />

AT 566.778.273<br />

AT 622.376.473<br />

AT 541.159.873<br />

AT 570.726.673<br />

AT 557.748.673<br />

AT 568.314.473<br />

AT 558.047.973<br />

AT 623.375.573<br />

AT 552.730.473<br />

AT 564.230.473<br />

6280 Zellberg<br />

6280 Zellberg<br />

6114 Kolsassberg<br />

6414 Wildermieming<br />

6521 Fliess<br />

6450-Soelden<br />

6444 Laengenfeld<br />

6433 Haiming<br />

6653 Bach<br />

6020 Innsbruck<br />

6173 Oberperfuss<br />

6416 Obsteig<br />

6130 Schwaz<br />

6094 Grinzens<br />

6414 Wildermieming<br />

6175 Kematen<br />

6522 Faggen<br />

6260 Bruck<br />

6527 Kaunerberg<br />

6092 Birgitz<br />

6280 Rohrberg<br />

6425 Haiming<br />

6105 Leutasch<br />

6555 Kappl<br />

6521 Fliess<br />

6414 Wildermieming<br />

6561 Ischgl<br />

6152 Trins<br />

6067 Absam<br />

6500 Fliess<br />

6600 Reutte<br />

6283 Schwendau<br />

6133 Weerberg<br />

6113 Wattenberg<br />

6500 Stanz<br />

6561 Ischgl<br />

111.660<br />

106.525<br />

105.711<br />

105.512<br />

104.942<br />

102.785<br />

102.721<br />

102.463<br />

101.991<br />

101.449<br />

101.322<br />

101.220<br />

100.724<br />

100.448<br />

100.409<br />

100.204<br />

9


ZUCHT<br />

10<br />

Aktuelles Besamungsprogramm<br />

TESTSTIERE BRAUNVIEH<br />

Name Lebensnummer Abstammung Mutter Ø-Leistung Bewertung Mbk. Ahnenindex PREIS<br />

PLATO<br />

VINOSTAR<br />

HIWI<br />

AT 910.717.809<br />

AT 543.682.809<br />

DE 0974548891<br />

Player x Diego<br />

Vinozak x Jetway<br />

Husir x Jolt<br />

3/3 9.838.4,49-3,83-819<br />

3/3 11.391-4,33-3,51-893<br />

2/211.889-4,48-3,97-1004<br />

R:93 F:87 E:93<br />

R:92 F:94 E:95<br />

R:94 F:91 E:94<br />

2,39-0,00-48<br />

3,35<br />

2,20-0,00-48<br />

+642 -0,01 +0,01 GZW:120 MW:119 ¤ 6,–<br />

+802 -0,11 -0,08 GZW:114 MW:117 ¤ 6,–<br />

+1017-0,04 -0,04 GZW:129 MW:126 ¤ 6,–<br />

Alle Preise BRUTTO (inkl. MwSt.)<br />

<strong>Braunvieh</strong> TOP-GEN<br />

IDENTITÄT GZW MILCHLEISTUNG<br />

Nummer Name Vater MV GZW MW Mkg F% E% F<br />

CH 120.000.771.198<br />

US 195.360<br />

US 193.557<br />

US 192.278<br />

AT 075.308.545<br />

DE 09 37046641<br />

DE 09 32230236<br />

DE 09 35830301<br />

US 196.150<br />

DE 09 36432728<br />

DE 09 36791480<br />

AT 679.633.447<br />

US 191.184<br />

AT 395.989.945<br />

DE 09 36949086<br />

US 195.618<br />

CH 110.323.192.619<br />

AGIO *TM<br />

CHRIS *TM<br />

DENVER *TM<br />

EAGLE *TM<br />

EL PADRE<br />

ELLECTION<br />

ETVEI *TW *TM<br />

HURAY *TM<br />

JOEL *TM<br />

JUHUS<br />

JULENG<br />

PRESTIGE<br />

PRONTO<br />

SEMENTO<br />

VASIR<br />

VIGOR *TM<br />

WURL ET *TM<br />

IDENTITÄT FLEISCH<br />

ACE *TM<br />

ACE *TM<br />

PRELUDE<br />

EARNEST ET<br />

ELVIS ET<br />

EMICO *TM<br />

EMSTAR (M)<br />

HUSSLI<br />

ACE *TM<br />

JUVIN<br />

JUBLEND<br />

PRESIDENT ET (D)<br />

ENSIGN ET<br />

SIMVITEL<br />

VINOZAK *TW<br />

PRESIDENT ET (D)<br />

GORDON<br />

EMERALD<br />

JETWAY ET (M)<br />

JETWAY ET (M)<br />

BARBARAY (W)<br />

RHYTHM (M)<br />

COLLECTION *TM<br />

VINBREI<br />

SIRAY<br />

PRELUDE<br />

HUSSLI<br />

PLAYBOY<br />

VOGUE (D)<br />

EMORY *TM<br />

VINOS<br />

SIRAY<br />

EVEN *TM<br />

STARBUCK<br />

Begrenztes Samenlager: Huray, Vigor Restportionen: Agio, Eagle Neu: Juhus, Juleng<br />

115<br />

104<br />

126<br />

106<br />

121<br />

117<br />

134<br />

118<br />

139<br />

125<br />

112<br />

128<br />

108<br />

132<br />

108<br />

88<br />

89<br />

95<br />

82<br />

81<br />

94<br />

87<br />

80<br />

80<br />

81<br />

82<br />

99<br />

85<br />

81<br />

89<br />

116<br />

110<br />

107<br />

116<br />

102<br />

117<br />

113<br />

130<br />

116<br />

137<br />

122<br />

102<br />

120<br />

106<br />

135<br />

116<br />

107<br />

81 + 611 -0,06 -0,01<br />

94 +224 +0,13 +0,06<br />

95 +224 +0,17 +0,00<br />

98 +717 -0,29 -0,01<br />

89 +463 -0,11 -0,18<br />

89 +1363 -0,37 -0,26<br />

99 +507 -0,05 +0,00<br />

93 +1342 -0,15 -0,06<br />

85 +714 -0,11 -0,03<br />

89 +714 +0,46 +0,22<br />

89 +834 +0,02 +0,00<br />

89 +266 -0,06 -0,10<br />

99 +935 -0,08 -0,07<br />

92 +264 +0,03 -0,02<br />

89 +1360 +0,06 -0,04<br />

82 +642 -0,07 +0,00<br />

95 +350 +0,00 -0,04<br />

Original<br />

Nummer Name Vater MV FW SI% NTZ AUS HKL FIT SI<br />

AT 581.095.572<br />

AT 620.427.173<br />

AT 644.433.973<br />

AT 336.344.707<br />

AT 581.097.772<br />

AT 622.112.509<br />

AT 974.533.209<br />

AT 564.188.373<br />

CÄSAR *OB<br />

DINAR *OB<br />

SERKO *OB<br />

SIEGFRIED *OB<br />

VOTAN*OB<br />

RONALDO *OB<br />

KRONOS*OB<br />

WENZEL *OB<br />

COMET OB<br />

DORIAN *OB<br />

SERO *OB<br />

STEMMER OB<br />

VÖRIS OB<br />

ROLAND *OB<br />

KASTOR*OB<br />

WINETOU *OB<br />

MERLO OB<br />

HEKTOR *OB<br />

MARKO *OB<br />

SEGEN OB<br />

MERLO OB<br />

DINGO *OB<br />

VERI*OB<br />

MARKO *OB<br />

105<br />

106<br />

107<br />

24<br />

24<br />

39<br />

101<br />

95<br />

96<br />

105<br />

107<br />

106<br />

106<br />

117<br />

121<br />

109<br />

116<br />

109<br />

75<br />

73<br />

85<br />

100<br />

105<br />

88<br />

113<br />

104<br />

99<br />

97<br />

103<br />

93<br />

108<br />

116<br />

93<br />

90<br />

106<br />

85<br />

91


<strong>Braunvieh</strong><br />

ETIK Angebot 04/09<br />

<strong>Braunvieh</strong><br />

TOP-GENETIK:<br />

Der Stoff aus<br />

dem die Träume<br />

sind!<br />

FLEISCH FITNESS EXTERIEUR PREIS<br />

W NTZ AUS HKL FIT ND Per Fm Kp Km Tp Tm ZZ Mbk R F E ER<br />

38<br />

66<br />

66<br />

94<br />

41<br />

74<br />

98<br />

79<br />

68<br />

77<br />

77<br />

42<br />

99<br />

52<br />

74<br />

64<br />

98<br />

96<br />

95<br />

115<br />

106<br />

103<br />

101<br />

111<br />

94<br />

109<br />

116<br />

101<br />

89<br />

100<br />

98<br />

95<br />

101<br />

100<br />

93<br />

101<br />

102<br />

97<br />

91<br />

98<br />

95<br />

99<br />

110<br />

96<br />

100<br />

104<br />

86<br />

100<br />

103<br />

121<br />

80<br />

112<br />

99<br />

95<br />

99<br />

95<br />

94<br />

108<br />

111<br />

83<br />

89<br />

112<br />

76<br />

81<br />

FITNESS MILCHLEISTUNG PREIS<br />

ND Per Fp Fm Kp Km Tp Tm ZZ Mbk TÖ Mkg F% E% FE-kg<br />

107<br />

122<br />

121<br />

▲ Juhus-Tochter Ilona ▲ Juleng-Tochter<br />

109<br />

99<br />

101<br />

112<br />

101<br />

99<br />

101<br />

108<br />

100<br />

96<br />

107<br />

109<br />

97<br />

121<br />

108<br />

110<br />

111<br />

111<br />

108<br />

111<br />

105<br />

121<br />

116<br />

104<br />

101<br />

132<br />

105<br />

105<br />

70<br />

90<br />

113<br />

57<br />

77<br />

78<br />

89<br />

65<br />

62<br />

83<br />

72<br />

66<br />

60<br />

64<br />

66<br />

98<br />

71<br />

61<br />

55<br />

78<br />

104<br />

117<br />

103<br />

116<br />

111<br />

105<br />

115<br />

114<br />

109<br />

105<br />

100<br />

116<br />

116<br />

109<br />

106<br />

126<br />

115<br />

122<br />

105<br />

91<br />

109<br />

105<br />

110<br />

94<br />

117<br />

99<br />

120<br />

123<br />

106<br />

100<br />

114<br />

120<br />

94<br />

95<br />

92<br />

113<br />

96<br />

101<br />

109<br />

86<br />

94<br />

101<br />

94<br />

103<br />

94<br />

97<br />

91<br />

96<br />

95<br />

103<br />

106<br />

100<br />

79<br />

100<br />

98<br />

106<br />

104<br />

98<br />

115<br />

106<br />

105<br />

109<br />

115<br />

102<br />

85<br />

101<br />

103<br />

87<br />

112<br />

105<br />

87<br />

93<br />

93<br />

100<br />

106<br />

101<br />

102<br />

112<br />

98<br />

86<br />

108<br />

100<br />

105<br />

109<br />

107<br />

98<br />

103<br />

111<br />

111<br />

101<br />

92<br />

107<br />

107<br />

100<br />

86<br />

105<br />

105<br />

100<br />

99<br />

108<br />

106<br />

105<br />

102<br />

99<br />

89<br />

116<br />

111<br />

90<br />

92<br />

98<br />

101<br />

106<br />

92 29 TÖ 3.L<br />

94 39 TÖ 3.L<br />

107 54 TÖ 3.L<br />

103<br />

90<br />

112<br />

111<br />

104<br />

96<br />

110<br />

95<br />

102<br />

111<br />

110<br />

107<br />

90<br />

102<br />

106<br />

109<br />

101<br />

96<br />

113<br />

101<br />

100<br />

108<br />

93<br />

103<br />

121<br />

103<br />

105<br />

105<br />

105<br />

112<br />

124<br />

89<br />

5362<br />

5661<br />

5571<br />

97<br />

98<br />

104<br />

86<br />

102<br />

108<br />

95<br />

101<br />

99<br />

107<br />

119<br />

102<br />

122<br />

100<br />

111<br />

95<br />

95<br />

4,02<br />

3,97<br />

110<br />

104<br />

113<br />

113<br />

110<br />

113<br />

115<br />

113<br />

109<br />

120<br />

112<br />

103<br />

95<br />

117<br />

117<br />

4,24<br />

115<br />

108<br />

108<br />

113<br />

116<br />

116<br />

110<br />

121<br />

112<br />

110<br />

100<br />

99<br />

112<br />

103<br />

113<br />

109<br />

105<br />

3,20<br />

3,16<br />

3,15<br />

114<br />

107<br />

112<br />

109<br />

115<br />

112<br />

115<br />

114<br />

113<br />

119<br />

113<br />

110<br />

110<br />

102<br />

112<br />

121<br />

114<br />

387<br />

404<br />

411<br />

95<br />

102<br />

102<br />

101<br />

102<br />

107<br />

110<br />

102<br />

95<br />

96<br />

108<br />

95<br />

109<br />

92<br />

99<br />

¤ 7,–<br />

¤ 7,–<br />

¤ 7,–<br />

¤ 7,–<br />

¤ 7,–<br />

¤ 7,–<br />

¤ 7,–<br />

¤ 7,–<br />

Alle Preise BRUTTO (inkl. MwSt.) ab Station oder Ausgabestelle der Beamungsstation Birkenberg, LK Tirol<br />

¤ 27,–<br />

¤ 18,–<br />

¤ 23,–<br />

¤ 23,–<br />

¤ 7,–<br />

¤ 20,–<br />

¤ 18,–<br />

¤ 23,–<br />

¤ 23,–<br />

¤ 20,–<br />

¤ 20,–<br />

¤ 15,–<br />

¤ 23,–<br />

¤ 7,–<br />

¤ 20,–<br />

¤ 27,–<br />

¤ 27,–<br />

Alle Preise BRUTTO (inkl. MwSt.)<br />

11


BETRIEBSREPORTAGEN<br />

12<br />

▲ Der Betrieb Georg Taxauer am Erlerberg.<br />

<strong>Braunvieh</strong> aktuell zu Gast auf dem Betrieb Georg Taxauer!<br />

Tiergesundheit als Garant für Leistungen<br />

Geschichte<br />

Im Jahr 2002 übernahm Georg Taxauer den<br />

elterlichen BIO-Betrieb am Erlerberg und<br />

bewirtschaftet diesen seither gemeinsam<br />

mit seiner Frau Annelies, den zwei Kindern<br />

und seinen Eltern.<br />

Stallungen<br />

Der Neu- bzw. Umbau des alten Anbindestalles<br />

in einen modernen Laufstallbetrieb<br />

erfolgte im Jahr 2005. Im Herbst desselben<br />

Jahres wurde der neue Laufstall mit<br />

Teilschubentmistung und Teilspaltenboden,<br />

der für 20 Milchkühe und das Jungvieh<br />

ausgerichtet ist, bezogen. „Die Tiergesundheit<br />

ist der Garant für die<br />

Leistungen der Kühe“ so der Betriebsleiter<br />

Georg Taxauer. Dies spiegelt sich auch<br />

in den Stallungen wieder, denn diese verfügen<br />

über ein großzügiges Platzangebot<br />

und entsprechen den neuesten Anforderungen<br />

der Tiergesundheit und der Tier-<br />

haltung. Dafür erhielt der Betrieb Taxauer<br />

den Tiergesundheitspreis der lk Tirol.<br />

Flächenausstattung<br />

Die 12 ha Eigenfläche, die von der Familie<br />

Taxauer bewirtschaftet werden, ist mehrschnittiges<br />

Grünland und wird großteils<br />

dreimal gemäht. Dabei wird besonderes<br />

Augenmerk auf die Heuqualität gesetzt.<br />

Milchleistung<br />

INFOBOX<br />

BETRIEB GEORG TAXAUER, ERLERBERG<br />

Betriebsleiter<br />

Produktionsweise<br />

Fläche<br />

Seehöhe<br />

Quote<br />

Tierbestand<br />

Gleitender Betriebsdurchschnitt<br />

Fütterung Kühe<br />

Im Laufe der Zeit konnte die Milchleistung<br />

stetig gesteigert werden. Der gleitende Betriebsdurchschnitt<br />

beträgt 6.672 kg Milch<br />

mit 4,13 % Fett und 3,47 % Eiweiß bei 507<br />

Fett und Eiweiß kg. Der Betrieb Taxauer verfügt<br />

über eine A-Quote von ca. 95.000 kg.<br />

Rationszusammensetzung<br />

Grundfutter trägt die Leistungen auf dem<br />

Betrieb Taxauer. Die Kühe erhalten Heu, 1.<br />

Georg & Annelies Taxauer<br />

Biobetrieb<br />

12 ha (Eigen) großteils 3-schnittig,<br />

Alm zugepachtet<br />

ca. 800 m<br />

ca. 95.000 L<br />

20 Kühe und Jungvieh<br />

6.575 M-kg, 4,12 F-%, 3,47 E-%, 499 FE-kg<br />

Heu 1. – 3. Schnitt,<br />

Leistungsgerechte Kraftfutterzuteilung<br />

(Futtermischung), Mineral, Viehsalz<br />

bis 3. Schnitt, ad libitum und zusätzlich<br />

eine leistungsgerechte Kraftfutterzuteilung<br />

bis 5 kg pro Tag, welche zusätzlich<br />

mit einer Mineralstoffmischung über einen<br />

Transponder gefüttert wird. Viehsalz<br />

wird in Form von Salzsteinen am Futtertisch<br />

bereitgestellt.<br />

Die Kälber erhalten ca. bis zur 10. Lebenswoche<br />

Milch, aber auch hier wird auf eine<br />

frühe Aufnahme von Grundfutter<br />

wertgelegt. Beim Absetzen von der Milch<br />

sollten die Kälber ca. 1,5 kg Kraftfutter<br />

fressen.<br />

Die Jungkalbinnen und Kalbinnen auf dem<br />

Betrieb erhalten Grundfutter mittlerer<br />

Qualität bis kurz vor dem Abkalben. Ca.<br />

einen Monat vor dem Abkalben kommen<br />

die Kalbinnen zu den Kühen und erhalten<br />

kleine Kraftfuttergaben zur Gewöhnung.<br />

Düngung<br />

Die Düngung erfolgt nur mit hofeigenen<br />

Wirtschaftsdüngern.<br />

▲ Das Betriebsleiterehepaar Georg und Annelies Taxauer.


▲ Grundfutterqualität als Garant für Milchleistung.<br />

Alpung<br />

Alle Tiere auf dem Betrieb Taxauer werden auf der zugepachteten<br />

Alm gealpt. Die Almdauer der Kühe geht von Ende Mai bis<br />

Mitte September und die des Jungviehs, je nach Witterung, bis<br />

Anfang Oktober.<br />

Zuchtziel<br />

Georg Taxauer setzt auf seinem Betrieb auf wirtschaftliche Kühe,<br />

welche neben den dafür erforderlichen Leistungen auch die dafür erforderliche<br />

Funktionalität und Fitness aufweisen müssen. Deshalb<br />

setzt der Betrieb nicht auf einen speziellen Stier, sondern das „Züchterauge“<br />

spielt bei der Auswahl der Stiere eine wichtige Rolle. „Jede<br />

Anpaarung sollte gezielt sein!“, so Georg Taxauer, damit das Betriebszuchtziel<br />

eingehalten werden kann. Der Erfolg bei der konsequenten<br />

Einhaltung des Zuchtziels gibt ihm Recht, denn zur Zeit befindet<br />

sich eine Stier, welcher auf dem Betrieb gezüchtet wurde, im<br />

Testeinsatz und ein weiterer ist auf der Stieraufzuchtstation.<br />

Schauen<br />

Georg Taxauer kann schon auf viele Schauerfolge auf Vereins-,<br />

Bezirks- und Landesebene zurückblicken, dabei sollte jedoch die<br />

Funktionalität der Tiere im Vordergrund stehen.<br />

Hauptbetriebszweige<br />

Ein Hauptstandbein des Betriebes ist neben der Milchproduktion<br />

der Zuchtviehverkauf und die Vermietung von Ferienwohnungen.<br />

M - kg<br />

7.900<br />

7.700<br />

7.500<br />

7.300<br />

7.100<br />

6.900<br />

6.700<br />

6.500<br />

Entwicklung der Milchleistung<br />

am Betrieb Taxauer<br />

5,00<br />

2002 2003 2004 2005 2006 2007 <strong>2008</strong><br />

Jahr<br />

M - kg F - % E - %<br />

▲ Tiergesundheit wird am Betrieb großgeschrieben.<br />

▲ Grundfutteraufnahme ist besonders wichtig. ▲ Richtige Aufzucht ist unerlässlich für Leistungsbereitschaft.<br />

4,00<br />

3,00<br />

2,00<br />

1,00<br />

0,00<br />

FE %<br />

13


BETRIEBSREPORTAGEN<br />

14<br />

▲ Der Betrieb Georg Greiderer in Kössen.<br />

<strong>Braunvieh</strong> aktuell zu Gast auf dem Betrieb Peter Greiderer!<br />

Grundfutterqualität ist entscheidend<br />

Geschichte<br />

Im Jahr 1990 übernahm Peter Greiderer den<br />

elterlichen Betrieb in Kössen und stellte diesen<br />

auf BIO um und bewirtschaftet diesen<br />

seither gemeinsam mit seiner Familie.<br />

Stallungen<br />

Der Neu- bzw. Umbau des alten Anbindestalles,<br />

der für ca. 24 Kühe ausgelegt war, in<br />

einen modernen Laufstallbetrieb für ca. 38<br />

Kühe und das Jungvieh, erfolgte im Jahr<br />

2007. Insgesamt bietet der neue Laufstall<br />

Platz für 62 Tiere. Besonders hervorzuheben<br />

sind der Spaltenboden mit Gummimatten<br />

und die automatische Regelung des Stallklimas<br />

sowie die Hochboxen mit KUF-Matten<br />

(8 cm dick).<br />

Flächenausstattung<br />

Greiderer Peter bewirtschaftet mit seiner<br />

Familie 22 ha. Von diesen 22 ha Gesamtfläche<br />

sind 15 ha Eigenfläche und 7 ha Pachtfläche.<br />

„Grundfutterqualität ist entscheidend!“,<br />

so Betriebsleiter Greiderer Peter.<br />

Die gesamte Fläche wird 2 bis 3 mal gemäht.<br />

Milchleistung<br />

INFOBOX<br />

BETRIEB PETER GREIDERER, KÖSSEN<br />

Betriebsleiter<br />

Produktionsweise<br />

Fläche<br />

Seehöhe<br />

Quote<br />

Tierbestand<br />

Gleitender Betriebsdurchschnitt<br />

Fütterung Kühe<br />

Im Laufe der Zeit konnte die Milchleistung<br />

stetig gesteigert werden. Der gleitende Betriebsdurchschnitt<br />

beträgt 7.554 kg Milch mit<br />

3,94 % Fett und 3,47 % Eiweiß bei 560 Fett<br />

und Eiweiß kg. Der Betrieb Greiderer verfügt<br />

über eine A-Quote von ca. 180.000 kg.<br />

Rationszusammensetzung<br />

Grundfutter ist der Garant für Leistungen<br />

am Betrieb Greiderer. Die Kühe erhalten Heu<br />

1. bis 3. Schnitt ad libitum und zusätzlich<br />

eine leistungsgerechte Kraftfutterzuteilung<br />

von max. 6 kg einer Kraftfuttermischung pro<br />

Tag, welche auf mehrer Gaben pro Tag über<br />

Transponderfütterung verabreicht wird. Zusätzlich<br />

erhalten die Kühe ca. 3 kg Graspeletts<br />

pro Tag in der Winterfütterungsperiode<br />

unabhängig davon, in welchen Laktationsdrittel<br />

sich die Kühe befinden. Trockenstehende<br />

Kühe erhalten 2 kg Graspellets und<br />

kein Kraftfutter.<br />

Peter Greiderer, Kössen<br />

Biobetrieb<br />

22 ha gesamt davon<br />

15 ha (Eigen), 7 ha zugepachtet,<br />

großteils 3-schnittig, Alm zugepachtet<br />

ca. 650 m<br />

ca. 180.000 L<br />

38 Kühe und Jungvieh<br />

7.554 M-kg, 3,94 F-%, 3,47 E-%, 560 FE-kg<br />

Heu 1. – 3. Schnitt,<br />

Leistungsgerechte Kraftfutterzuteilung<br />

(Futtermischung) Graspellets<br />

Die Kälber erhalten max. bis zur 10. Lebenswoche<br />

Milch, aber auch am Betrieb Greiderer<br />

erhalten die Kälber in der zweiten Lebenswoche<br />

Wasser und Heu zur freien<br />

Aufnahme. Um eine optimale Pansenentwicklung<br />

zu erreichen wird auf eine frühe<br />

Aufnahme von Grundfutter wertgelegt.<br />

Beim Absetzen von der Milch sollten die<br />

Kälber ca. 1,5 kg Kraftfutter fressen.<br />

Die Jungkalbinnen und Kalbinnen auf dem<br />

Betrieb erhalten Grundfutter mittlerer Qualität<br />

bis kurz vor dem Abkalben. Ca. drei bis<br />

vier Wochen vor dem Abkalben kommen die<br />

Kalbinnen zu den Kühen und erhalten kleine<br />

Kraftfuttergaben zur Gewöhnung (von 0,5<br />

kg auf 2,5 kg angefüttert).<br />

Futtererzeugung<br />

Die gesamten 22 ha werden ca. 2 bis 3 mal<br />

für die Heuproduktion gemäht, aufbereitet<br />

und belüftet um eine optimale Futterqualität<br />

zu erzielen.<br />

Düngung<br />

▲ Der Betriebsleiter Peter Greiderer.<br />

Die Düngung erfolgt nur mit hofeigenen<br />

Wirtschaftsdüngern.


▲ Der Neu- u. Umbau des Betriebes erfolgte 2007.<br />

Alpung<br />

Die Tiere auf dem Betrieb Greiderer werden auf der zugepachteten<br />

Alm (ca. 25 ha Weidefläche) gealpt. Die Almdauer der Kühe geht von<br />

Mitte Mai bis Mitte September und die des Jungviehs je nach Witterung<br />

bis Mitte Oktober.<br />

Zuchtziel<br />

Das Zuchtziel auf dem Betieb Greiderer ist kurz und bündig. Herr<br />

Greiderer setzt auf seinem Betrieb auf wirtschaftliche Kühe (Milchleistung<br />

mind. über 6.000 kg), welche neben den dafür erforderlichen<br />

Leistungen auch die dafür erforderliche Funktionalität im Melkstand<br />

und Fitness aufweisen müssen und mindestens sechsmal am<br />

Betrieb abkalben. Um diese Ziele zu erreichen nimmt der Betrieb<br />

Greiderer Peter die Zuchtberatung des Tiroler <strong>Braunvieh</strong>zuchtverbandes<br />

in Anspruch. Denn im persönlichen Gespräch mit dem Zuchtberater<br />

können die Stärken und die Schwächen jeder Kuh ermittelt und<br />

ein geeigneter Stier ausgewählt werden.<br />

Schauen<br />

Am Hof Greiderer ist man der Meinung, dass Schauen gut und wichtig<br />

für die <strong>Braunvieh</strong>zucht sind, aber die Wirtschaftlichkeit und die Funktionalität<br />

der Tiere sollten bei den Schauen mehr berücksichtigt werden.<br />

Hauptbetriebszweige<br />

Ein Hauptstandbein des Betriebes ist neben der Milchproduktion,<br />

der Zuchtviehverkauf und die Vermietung von Zimmern, sowie der<br />

Nebenerwerb.<br />

M - kg<br />

8700<br />

8400<br />

8100<br />

7800<br />

7500<br />

7200<br />

6900<br />

Entwicklung der Milchleistung<br />

auf dem Betrieb Greiderer<br />

2002 2003 2004 2005 2006 2007 <strong>2008</strong><br />

M - kg F - % E - %<br />

▲ Arbeitsabläufe wurden durch den Neubau effizienter.<br />

▲ Hygiene in der Milchproduktion ist unverzichtbar. ▲ Futterqualität ist Voraussetzung für Futteraufnahme.<br />

4,20<br />

4,00<br />

3,80<br />

3,60<br />

3,40<br />

3,20<br />

FE %<br />

15


VERMARKTUNG<br />

16<br />

Versteigerungsbarometer<br />

Durchschnittspreise Kühe<br />

2.9. 23.9. 7.10. 21.10. 5.11. 18.11. 2.12. 13.1. 3.2. 24.2. 24.3. 14.4.<br />

Durchschnittspreise Erstlingskühe<br />

2.9. 23.9. 7.10. 21.10. 5.11. 18.11. 2.12. 13.1. 3.2. 24.2. 24.3. 14.4.<br />

Durchschnittspreise Kalbinnen<br />

2.9. 23.9. 7.10. 21.10. 5.11. 18.11. 2.12. 13.1. 3.2. 24.2. 24.3. 14.4.<br />

Durchschnittspreise Jungkalbinnen<br />

2.9. 23.9. 7.10. 21.10. 5.11. 18.11. 2.12. 13.1. 3.2. 24.2. 24.3. 14.4.<br />

Durchschnittspreise Kälber<br />

2.9. 23.9. 7.10. 21.10. 5.11. 18.11. 2.12. 13.1. 3.2. 24.2. 24.3. 14.4.


Von Norbert Huter – Zukunftschance in der Fleischproduktion<br />

Original <strong>Braunvieh</strong> – Ein ideales Produkt<br />

für alle Qualitätsprogramme<br />

Weniger ist mehr, so lautet das Motto in der Zukunft der Rinderzucht.<br />

Der Weg zu den ursprünglichen Tiroler Rinderrassen wie<br />

Original <strong>Braunvieh</strong> ist nicht mehr aufzuhalten. Besonders für die<br />

Qualitätsfleischprogramme ist diese Rasse prädestiniert.<br />

Die Nachfrage nach fleischigen Schlachtkälbern ist nicht zuletzt<br />

dank dem regionalen Bewusstsein stetig am steigen. Unsere<br />

Konsumenten sind sehr wohl bereit für super Qualität auch höhere<br />

Preise zu bezahlen. Grundvoraussetzung dafür ist, besonders<br />

fleischige Kälber zu mästen. Die Handelsklassen E, U und R<br />

lassen sich sehr gut vermarkten. Lebensmittelketten wie Spar<br />

sind bereit bei stetig sehr guter Qualität den Absatz entsprechend<br />

zu erhöhen.<br />

Männliche Original <strong>Braunvieh</strong> Kälber sind bestens geeignet für<br />

die Kalbfleischproduktion. Die geringere Mastdauer und die höheren<br />

täglichen Zunahmen sind ein großer Vorteil gegenüber<br />

reiner Milchrassen. In ca. 3 Monaten erreichen Original <strong>Braunvieh</strong><br />

Mastkälber bei entsprechender Fütterung und Haltung problemlos<br />

90-100 kg Schlachtgewicht. Ein weiterer Vorteil ist die<br />

weit bessere Klassifizierung. Bei optimalem Verlauf ist die Klassifizierung<br />

meist U. Hingegen bei Milchrasse Schlachtkälbern<br />

das Ergebnis O und im besten Fall R beträgt. Der Preisunterschied<br />

bei einem Schlachtkörper von 100 kg zwischen U und O<br />

beträgt 55 Euro.<br />

Starker Druck am Milchviehsektor ist natürlich ein weiteres Argument<br />

um auf Original <strong>Braunvieh</strong> zu setzen. Die kleinstrukturierte<br />

Landwirtschaft in Tirol ist prädistiniert um mit ursprünglichen<br />

Rassen für den regionalen Markt zu produzieren.<br />

Landwirte ohne Milchkontingente können so wirtschaftlich arbeiten<br />

und mit Freude am <strong>Braunvieh</strong> ihre Existenz auch in Zeiten<br />

der Wirtschaftskrise sichern.<br />

Es ist also absolut an der Zeit umzudenken und die Chance zu<br />

nützen. Die Tiroler Vieh Marketing steht als starker Partner in<br />

Sachen Vermarktung gerne zur Verfügung.<br />

▲ Original <strong>Braunvieh</strong> ist für jedes Qualitätsprodukt bestens geeignet.<br />

Faktbox:<br />

Anforderungen<br />

an ein Vollmilchkalb<br />

Alter: BIO max. 4 Monate, sonstige Kälber 4,5 Monate<br />

Gewicht: lebend: 160 – 180 kg;<br />

Schlachtgewicht: 80 – 105 kg<br />

Fütterung: Milch, zusätzlich ein wenig Stroh u. Maiskraftfutter<br />

Brustumfang: 123 – 126 cm<br />

Ansprechpartner<br />

Norbert Huter<br />

Schlacht und Nutzviehvermarktung<br />

Brixner Straße 1, 6020 Innsbruck<br />

Tel.: 059292/1855, Fax: 059292/1859<br />

Mobil: 0664/602598/1855<br />

E-Mail: norbert.huter@lk-tirol.at<br />

17


MANAGEMENT<br />

18<br />

Mit Milchprogesterontest gezielt<br />

die Fruchtbarkeit verbessern<br />

Die Bestimmung des Progesterongehaltes in der Milch ist ein nützliches Hilfsmittel zur Fruchtbarkeitsüberwachung.<br />

Ein Schnelltest für die „Stallgasse“ ist<br />

zwar kein Ersatz für eine sorgfältige<br />

Brunstbeobachtung, in Problembeständen<br />

oder bei Kühen mit Fruchtbarkeitsstörungen<br />

kann er aber wirtschaftlich sinnvoll<br />

eingesetzt werden.<br />

▲ Nach dem Eisprung bildet sich auf<br />

dem Eierstock ein Gelbkörper, der<br />

das Hormon Progesteron produziert.<br />

Ist das Tier trächtig, bleibt der Gelbkörper<br />

bis zum Ende der Trächtigkeit<br />

erhalten. Ansonsten bildet er sich<br />

wieder zurück, und es kommt zu einer<br />

neuen Brunst.<br />

Gute Fruchtbarkeit ist kein Zufall, sondern<br />

muss geplant und gepflegt werden.<br />

Bekanntlich sind die Ursachen für Störungen<br />

im Fruchtbarkeitsgeschehen sehr vielschichtig,<br />

angefangen bei Fütterungsfehlern,<br />

ungünstigen Haltungsbedingungen,<br />

oberflächlicher Brunstbeobachtung bis<br />

hin zu mangelhafter Geburtshygiene sowie<br />

Infektionskrankheiten verschiedenster<br />

Art. Derartige Stressfaktoren werden<br />

vom Hormonsystem des Tieres mit krankhaften<br />

Reaktionen in Form von gestörten<br />

sexualzyklischen Abläufen wie Stillbrunst<br />

oder Follikelzysten beantwortet.<br />

Mit einem guten Herdenmanagement<br />

lässt sich die Fruchtbarkeit unserer Tiere<br />

deutlich verbessern. Hierzu gehört die regelmäßige<br />

Interpretation der LKV-Daten<br />

wie Milchmengenverlauf, Eiweiß- und<br />

Fettgehalte, Harnstoffwerte und Zellzahlangaben<br />

sowie stichprobenartige Blutund<br />

Harnuntersuchung und nicht zuletzt<br />

die Körperkonditionsbeurteilung (BCS)<br />

der Kühe in den einzelnen Laktationsstadien.<br />

Ein weiteres Instrument zur Fruchtbarkeitsüberwachung<br />

stellt die Bestimmung<br />

des Progesterongehaltes in der Milch dar,<br />

da sie die Funktionsabläufe am Eierstock<br />

sichtbar machen kann. Im Vergleich zu<br />

anderen hormonellen Regelfaktoren eignet<br />

sich Progesteron hierfür am besten,<br />

weil es eine Leitmelodie in der komplizier-<br />

ten Fruchtbarkeitssymphonie spielt und<br />

nicht nur im Blut, sondern auch in der<br />

Milch nachweisbar ist. Progesteron ist ein<br />

Hormon, das im Gelbkörper produziert<br />

wird und über die Blutbahn in die Milch<br />

gelangt. Seine Aufgabe besteht unter anderem<br />

darin, die Gebärmutter für die Einnistung<br />

des Embryos vorzubereiten. Der<br />

Gelbkörper bildet sich nach dem Ende einer<br />

Brunst, genauer gesagt nach dem Eisprung,<br />

wächst während des Brunstzyklus<br />

und bleibt während der gesamten Trächtigkeit<br />

erhalten. Findet dagegen keine Befruchtung<br />

statt, wird der Gelbkörper gegen<br />

Ende des Zyklus wieder abgebaut.<br />

Mit dem Ende dieser "Progesteronfabrik"<br />

So funktionierts:<br />

Der Gehalt des Hormons Progesteron schwankt während des Zyklus einer Kuh. Durch<br />

gezielte Proben an bestimmten Tagen kann auf den Zyklus und auf den Besamungserfolg<br />

geschlossen werden.<br />

Tag 0: Brunstkontrolle:<br />

Ist der Progesterongehalt niedrig, liegt eine besamungsfähige Brunst vor, falls Brunstzeichen<br />

vorhanden sind. Ist der Gehalt hoch, liegt keine echte Brunst mit der Aussicht<br />

auf einen Besamungserfolg vor.<br />

Tag 7:<br />

Zyklus- und Zystenkontrolle: Ist der Progesterongehalt gestiegen, läuft ein normaler Zyklus<br />

ab. Ist der Progesterongehalt niedrig geblieben, hat sich wahrscheinlich eine Zyste<br />

gebildet.<br />

Tag 19 bis 23:<br />

verschwindet auch das Hormon und eine<br />

neue Brunst kann beginnen.<br />

Mit den derzeit verfügbaren Tests kann<br />

der Gehalt an Progesteron in der Milch<br />

anhand von unterschiedlicher Farbabstufungen<br />

sichtbar gemacht werden. Da nur<br />

äußert geringe Hormonmengen nachzuweisen<br />

sind, ist die Genauigkeit dieser<br />

Farbreaktion ein wesentliches Qualitätskriterium<br />

für das Testverfahren. Dabei<br />

geht es um deutlich sichtbare Farbabstufungen<br />

als Voraussetzung für die eindeutige<br />

und richtige Zuordnung zu den drei<br />

Kategorien „viel, wenig und kein Progesteron“.<br />

Frühträchtigkeitskontrolle, Erkennen von Stillbrunst: Ist der Progesterongehalt niedrig,<br />

wird die Kuh umrindern. Bleibt der Progesterongehalt hoch, war die Besamung wahrscheinlich<br />

erfolgreich.


Projekt Grundfutterqualität, Ing. Peter Frank Lk Tirol<br />

„Schnell – Sauber – Sorgfältig“<br />

Der Weg zur Spitzenqualität bei Grassilage<br />

Die Produktion von Grassilage hat in den letzten Jahren ständig an Menge zugenommen. Eine hohe Grundfutterqualität<br />

erfordert eine laufende Verbesserung bei Futterinhaltsstoffen, Verdaulichkeit sowie in der<br />

Gärqualität. Durch die bewusste Beachtung der Silierregeln und den optimalen Einsatz der Siliertechnik<br />

können hier sehr gute Steigerungen erzielt werden.<br />

Ziel der Silierung ist eine rasche Absenkung<br />

des pH-Wertes durch Milchsäurebakterien,<br />

um die Konservierungsverluste zu minimieren<br />

und stabile Silagen zu erhalten.<br />

Beim Silieren ist das Augenmerk besonders<br />

auf einen ausreichenden Zuckergehalt im<br />

Futter (Gräseranteil) und eine gründliche<br />

Luftpressung im Silo zu richten. Bleibt zuviel<br />

Restzucker im Futterstock, können sich die<br />

Milchsäurebakterien nicht entwickeln, wertvoller<br />

Pflanzenzucker wird unproduktiv verheizt<br />

und den gefürchteten Gärschädlingen<br />

sind Tür und Tor geöffnet.<br />

Rechtzeitig mähen<br />

Grundlage für das Gelingen einer Silage ist<br />

ein harmonischer Pflanzenbestand mit einem<br />

starken Grasgerüst mit einer geschlossenen<br />

und dichten Grasnarbe.<br />

Die Qualitätsreife für die Silagenutzung liegt<br />

im Ähren- und Rispenschieben der Leitgräser.<br />

Bei diesem Rohfasergehalt kann das<br />

Futter noch ausreichend verdichtet werden<br />

und es beinhaltet auch ausreichend Zucker<br />

für die Milchsäurevergärung.<br />

Sauberes Futter<br />

Das Hauptproblem in der Praxis ist die oft<br />

hohe Verschmutzung des Futters. Verschmutzungen<br />

mit Erde und Mist machen<br />

von der Vergärung bis hin zur Fütterung<br />

große Probleme.<br />

- Dichte Grasnarben mit hohem Untergrasanteil,<br />

Lücken nachsäen!<br />

- Mähgeräte richtig einstellen<br />

(7cm - kein Rasierschnitt)<br />

- Heuwerbegeräte (Kreisler, Schwader) nicht<br />

kratzen lassen<br />

- Abgetrocknetes Futter mähen<br />

- Erdiges, verschmutztes Futter besser Anwelken<br />

- Wirtschaftsdünger gleichmäßig ausbringen<br />

und verteilen<br />

- Gülle mit Wasser verdünnen<br />

Sauberes Futter siliert besser und führt bei<br />

rechtzeitiger Ernte auch zu höchsten Futteraufnahmen.<br />

Anwelkgrad von 35% TM ideal<br />

Durch die Verdunstung erhöht sich die Zukkerkonzentration,<br />

dadurch steigt die Gärfähigkeit<br />

- Buttersäurebakterien werden un-<br />

terdrückt. Durch ausreichende Anwelkung<br />

gibt es keine Probleme mit Gärsaftverlusten<br />

allerdings ist ein zu starkes Anwelken (über<br />

40%) mit mehr Schaden als Nutzen verbunden.<br />

Starke Probleme beim Verdichten, sowie<br />

Fehlgärungen, Verpilzungen, Nacherwärmung<br />

und hohe Nährstoffverluste<br />

können die Folge sein.<br />

Schnell silieren und verdichten<br />

Die ratenweise Silobefüllung fördert die<br />

Gärschädlinge, daher zügig befüllen. Sonst<br />

kommt es zu Erwärmung, Zuckerverlusten,<br />

Fehlgärungen und damit zu Qualitätsverlusten.<br />

Grundlage für Silagen höchster Qualität ist<br />

eine ausreichende Verdichtung.<br />

Faustregel: Je Tonne und Stunde geerntete<br />

Trockenmasse ist ca. 1 Tonne Walzgewicht<br />

mit schmaler Bereifung erforderlich.<br />

Das Verdichten des Futters im Silo oder im<br />

Ballen zählt zu den wichtigsten Aufgaben in<br />

der Silowirtschaft. Je dichter das Futter gepresst<br />

ist, umso weniger Luft verbleibt für<br />

die Schimmel- und Hefepilze. Die Abstimmung<br />

von Siloausmaß, Walzgewicht und<br />

Anlieferungsmenge in der Silierkette ist sehr<br />

wichtig.<br />

Luftdicht abdecken<br />

Nach Abschluss der Befüllung den Silo sofort<br />

mit einer geeigneten Abdeckung luftdicht<br />

abschließen. Es darf nachträglich<br />

keine Luft in die Silage gelangen.<br />

Rundballensilage<br />

Die Rundballensilierung hat in vielen Betrieben<br />

eine große Bedeutung erlangt. Für viele<br />

Neben- und Zuerwerbsbetriebe aber auch<br />

für größere Betriebe ist es ein sehr flexibles<br />

Verfahren mit ähnlichen Futterqualitäten<br />

wie aus Fahr- oder Hochsilos. Grundsätzlich<br />

gelten dafür die oben genannten Silierregeln<br />

– es gibt aber einige zusätzliche entscheidende<br />

Faktoren:<br />

Pressen und Wickeln<br />

Für einen exakten Pressvorgang sind eine<br />

optimale Einstellung der Pressdichte, eine<br />

angepasste Fahrgeschwindigkeit und ein exakt<br />

gelegter Schwad von größter Wichtigkeit.<br />

Ein rasches Wickeln (Empfehlung: 6 Lagen)<br />

der Ballen ist sehr wichtig und sollte unmittelbar<br />

nach dem Pressen erfolgen!<br />

Transport und Lagerung<br />

Beim Transport vom Feld sollten warme Tageszeiten<br />

vermieden werden, ein äußerst<br />

schonender Umgang ist notwendig!<br />

Die Lagerung der Ballen sollte stirnseitig erfolgen<br />

– somit werden die Ballen am wenigsten<br />

verformt und damit die Folie nicht so<br />

stark beansprucht. Die Folie bleibt damit<br />

praktisch luftdicht.<br />

Als optimaler Lagerplatz dient ein befestigter,<br />

wenn möglich schattiger Platz, der sich<br />

nicht in der Nähe von Mistlagerstätten befinden<br />

darf. Beschädigte Folien sollten rasch mit<br />

Klebebändern repariert werden.<br />

Fazit<br />

Die Produktion von Qualitätssilage hat beim Ausgangsmaterial,<br />

dem Pflanzenbestand, die Grundlage.<br />

Ein harmonischer Bestand mit ausreichendem<br />

Gräseranteil lässt sich gut silieren. Mit der Einhaltung<br />

der Silierregeln kann Grundfutter mit sehr hoher<br />

Qualität erzielt werden. Die Tiere fressen mehr,<br />

die Leistungen aus dem Grundfutter werden gesteigert<br />

und somit insgesamt die Grundfutterrentabilität<br />

erhöht.<br />

19


MANAGEMENT<br />

20<br />

Projekt Grundfutterqualität, Ing. Peter Frank Lk Tirol<br />

Grundfutter ist „Goldes Wert“<br />

Grünlandverbesserung durch Nach- und Übersaaten<br />

Ein harmonischer, gesunder Pflanzenbestand<br />

besteht aus 50 – 60% Futtergräsern,<br />

10 – 30% Leguminosen und 10 –<br />

30% Kräutern. Diese Zusammensetzung<br />

ist der erste Schritt in Richtung Ertrag und<br />

Qualität.<br />

Die Ursachen des Ertrags- und Qualitätsrückgangs<br />

auf unseren Dauerwiesen sind<br />

vielfältig.<br />

- Zunahme ertragsmindernder Kräuter<br />

- Bodenschädlinge (Wühlmaus, Engerlinge)<br />

und Trockenschäden<br />

- Mechanische Verletzungen der Narbe<br />

- Kontinuierliches Erschöpfen ertragsstarker<br />

Wiesengräser<br />

- Frühe Nutzung verhindert Selbstvermehrung<br />

Der natürliche Ertragsabfall von Dauerwiesen<br />

ist ein Phänomen, dem viel zuwenig<br />

Aufmerksamkeit geschenkt wird.<br />

Langzeitversuche belegen einen Ertragsrückgang<br />

bis zu 50% durch das kontinuierliche<br />

Absterben der ertragsstarken<br />

Wiesengräser, bei gleichzeitiger Zunahme<br />

ertragsmindernder Kräuter. Bei diesen<br />

Versuchen erfolgten keine Nachsaaten<br />

und der Ertragsabfall war unabhängig<br />

von Düngung und Bewirtschaftung.<br />

Frühe Nutzung verhindert<br />

die Selbstvermehrung<br />

Die immer frühere Nutzung zwecks optimaler<br />

Futterqualität schwächt zusätzlich<br />

die ertragreichen horstbildenden Obergräser<br />

und verhindert die Selbstvermehrung<br />

durch den Samenausfall im Juli. Die<br />

intensiviere Nutzung, die höhere maschinelle<br />

Beanspruchung samt unvermeidbarem<br />

natürlichem Ertragsrückgang trägt<br />

zum Stress der Narben und Ertragsabfall<br />

von Futterwiesen bei.<br />

Bodenschädlinge<br />

Mäuse und Engerlinge verursachen weitere<br />

Schäden, die kaum vermeidbar und<br />

vorhersehbar sind. Engerlinge vermehren<br />

sich besonders in ertragsschwachen und<br />

niederwüchsigen Beständen mit hoher<br />

Sonneneinstrahlung. Hinzu kommen die<br />

mechanischen Verletzungen der Narbe bei<br />

der Ernte oder schlechter Befahrbarkeit<br />

bei Nässe.<br />

Trockenheit<br />

Durch die Trockenheit fielen die Erträge<br />

massiv ab und die Grünlandnarbe wurde<br />

massiv geschädigt. Das wichtigste Untergras<br />

der Wiesen und Weiden, die flachwurzelnde<br />

Wiesenrispe, wurde regelrecht<br />

ausgebrannt. Von den Mittel und Obergräsern<br />

konnten sich nur das horstbildende<br />

Knaulgras und der Glatthafer halten.<br />

Durch die entstandene Lückigkeit<br />

und der fehlenden Konkurrenz hatten tiefer<br />

wurzelnde Kräuter enorm viel Platz.<br />

Ein rascher Wiederaufbau eines gesunden<br />

stabilen Grasgerüstes ist daher besonders<br />

wichtig.<br />

Pflanzenbestand<br />

kontrollieren<br />

Lückige Bestände bilden ausgezeichnete<br />

Startbedingungen für Ungräser und<br />

Unkräuter. Die laufende Kontrolle der<br />

Bestände ist hier der entscheidende<br />

Punkt. Wenn man den Pflanzenbestand<br />

nicht kennt und kontrolliert, ist es schwierig<br />

Maßnahmen zur Verbesserung abzuleiten.<br />

Die Maschinenkosten bleiben fast gleich<br />

egal, ob mehr oder weniger geerntet


wird. Bei besseren Ernten sind somit die<br />

Produktionskosten geringer.<br />

Samennachschub durch<br />

regelmäßige Einsaaten<br />

sichert Erträge<br />

Die regelmäßige Aussaat unserer zuverlässigen<br />

Futtergräser und Leguminosen,<br />

ist eine wichtige Maßnahme ertragreiche<br />

Futterwiesen zu erhalten. Für längerfristige<br />

Erfolge müssen jedoch unbedingt<br />

die Grundsätze der Grünlandbewirtschaftung<br />

mit eingehalten werden (schonender<br />

Technikeinsatz, angepasste Düngung,<br />

entsprechende Grünlandpflege, Weidegang,<br />

etc. …)<br />

Bei der Auswahl des Saatguts sind die<br />

Standort- und Nutzungsfaktoren, sowie<br />

die künftigen kurz- oder längerfristigen<br />

Ertragsziele von Bedeutung. Nach- und<br />

Übersaaten in Kombination mit entsprechenden<br />

Begleitmaßnahmen sind sehr<br />

empfehlenswert und als gute Investitionen<br />

für künftige Qualitätserträge zu sehen.<br />

Erfolgsfaktoren für die<br />

Nach- und Übersaat<br />

- Richtiger Zeitpunkt: Frühjahr bis Spätsommer<br />

- Eventuell vorhergehende Unkrautbekämpfung<br />

- Gute Keimbedingungen (Boden vorbereiten,<br />

Rasierschnitt) schaffen<br />

- Angepasste Düngung (Konkurrenzverhalten<br />

steuern)<br />

- Bestes Saatgut (Saatmenge von 10 bis<br />

25 kg je nach Lückigkeit)<br />

- Schonende Folgebewirtschaftung<br />

(Schröpfschnitt nach 3 bis 4 Wochen,<br />

keine Beweidung)<br />

- Erfolgskontrolle, Nachsaat wiederholen<br />

- Einsätechnik nicht überbewerten<br />

Nach- und Übersaaten in Kombination mit<br />

entsprechenden Begleitmaßnahmen können<br />

Ertrag und Qualität unserer Grünlandbestände<br />

sicherstellen und sind als<br />

sehr gute Investitionen für künftige Qualitätserträge<br />

zu sehen. Bei der Saatgutauswahl<br />

sind die Standort- und Nutzungsfaktoren,<br />

sowie künftige kurz- oder<br />

längerfristige Ertragsziele von Bedeutung.<br />

Bei allen Bewirtschaftungsmaßnahmen<br />

und Empfehlungen sind die Standortfaktoren<br />

(Höhenlage, Boden, Wasserversorgung,<br />

…) unbedingt zu berücksichtigen –<br />

es gibt kein Patentrezept. Die Nutzungsform<br />

und – intensität ist den Standortverhältnissen<br />

anzupassen und nicht umgekehrt.<br />

Kontakt:<br />

Projekt Grundfutterqualität<br />

Ing. Peter Frank<br />

Brixner Straße 1, 6020 Innsbruck<br />

Tel.: 05 9292-1604 E-mail: peter.frank@lk-tirol.at<br />

Veranstaltungen<br />

zum Thema<br />

Grundfutterqualität<br />

Feldbegehungen<br />

zur Bestandesbeurteilung<br />

In jedem Bezirk finden ab Anfang Mai<br />

Begehungen zur Beurteilung der Wiesenbestände<br />

statt. Im Mittelpunkt stehen<br />

dabei die ertragreichen Futterpflanzen.<br />

Nur wenn man den Pflanzenbestand<br />

kennt und kontrolliert, kann man die<br />

richtigen Maßnahmen zur Verbesserung<br />

einsetzen. Lückige Bestände bilden ausgezeichnete<br />

Startbedingungen für Ungräser<br />

und Unkräuter und führen zusätzlich<br />

oft zu Verunreinigungen des Futters.<br />

Um Fehlentwicklungen beim Pflanzenbestand<br />

gegenzusteuern muss man die Ursachen<br />

dafür kennen. Die laufende Kontrolle<br />

ist hier der entscheidende Punkt.<br />

Inhalte:<br />

- Aufnahme des Pflanzenbestandes –<br />

Was ist das Leitgras?<br />

- Erkennen von wertvollen Futtergräsern<br />

und von Alarmpflanzen<br />

- Besprechen von zukünftigen Bewirtschaftungsmaßnahmen<br />

21


MANAGEMENT<br />

22<br />

Von PD Dr. habil. Matthias Schick, Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon ART, Tänikon, CH-8356 Ettenhausen.<br />

Arbeitsfalle Milchviehbetrieb?<br />

Die Arbeit gut organisieren und die Zeit konsequent nutzen – das sind die Voraussetzungen für eine wirtschaftliche<br />

Produktion auf dem zukunftsgerichteten Milchviehbetrieb. Bleibt dabei die Lebensqualität auf der Strecke?<br />

Gestaltet sich der Landwirtschaftsbetrieb mehr und mehr als Arbeitsfalle?<br />

Von der Vision zum Ziel<br />

Häufig wird vom modernen Landwirt der<br />

Spagat zwischen körperlich anstrengenden<br />

Stall- und Feldarbeiten sowie den anfallenden<br />

<strong>Management</strong>-Aufgaben verlangt.<br />

Diese kommen dabei oft zu kurz,<br />

weil sie mühsam und auch ungewohnt<br />

sind. Vielen Landwirten fällt es leichter,<br />

zu melken, zu pflügen und zu mähen als<br />

Formulare auszufüllen oder Betriebszweigkontrollen<br />

durchzuführen. Daher ist<br />

es für den unternehmerischen Erfolg notwendig,<br />

ein sogenanntes Selbstmanagement<br />

zu betreiben. Anhand einer konkreten<br />

Arbeitsplanung ist dabei festzulegen,<br />

mit welchen Aufgaben man sich zu welchen<br />

Zeiten befasst<br />

(siehe Abb. 1).<br />

Zeitdiebe erkennen<br />

Bei jeder Planung werden gleichzeitig<br />

auch immer mögliche Zeitdiebe aufgespürt<br />

(siehe Abbildung 2). Am häufigsten<br />

ergeben sich diese Zeitdiebe aus einer<br />

unklaren Zielsetzung und einer damit verbundenen<br />

unzureichenden Prioritätensetzung.<br />

Es gilt daher, vorhandene Aufgaben<br />

zu bündeln und nach Wichtigkeit bzw.<br />

Priorität einzustufen. Dies geschieht am<br />

besten schriftlich. Dadurch wird der Kopf<br />

frei für das Wesentliche. Ausserdem kön-<br />

Melken<br />

43 %<br />

Füttern<br />

20 %<br />

Misten / Einstreuen<br />

12 %<br />

Kälberbetreuung<br />

7 %<br />

<strong>Management</strong><br />

und Sonderarbeiten<br />

18 %<br />

Anbindestall, Heu, Sommerweide, 6.500 kg<br />

Zeitbedarf je Kuh und Jahr: 95 AKh (n = 20)<br />

▲ Abbildung 1: Die relativen Anteile der einzelnen Tätigkeiten<br />

zeigen gleichzeitig das Sparpotenzial in der Milchviehhaltung<br />

auf.<br />

nen die erreichten Ziele somit nach ihrer<br />

Erledigung abgehakt werden.<br />

Das Entkommen aus der Arbeitsfalle lässt<br />

sich am einfachsten mit Planungsregeln<br />

erledigen. Die wichtigsten Planungsregeln<br />

hierbei lauten: „Ziele setzen, Vorbereiten,<br />

Prioritäten setzen und Zusammenfassen“.<br />

Schon durch die Planung selbst kann ein<br />

Erfolgserlebnis vorweggenommen werden.<br />

Das Eisenhower-Prinzip als<br />

Beispiel für die Planung<br />

Die Kunst, Wesentliches vom Unwesentlichen<br />

zu unterscheiden, ist eine Erfolgsgrösse.<br />

Der amerikanische General und<br />

spätere Präsident Eisenhower hat ein einfaches<br />

Prinzip entwickelt, welches bei<br />

dieser Aufgabe helfen kann.<br />

Bei einem Großteil unserer Arbeit orientieren<br />

wir uns nicht an der Wichtigkeit einer<br />

Aufgabe, sondern an unseren Vorlieben,<br />

am Druck anderer und an vielerlei<br />

Zufällen. Für den Erfolg auf jedem Landwirtschaftsbetrieb<br />

ist aber entscheidend,<br />

dass wir uns tatsächlich um das Wichtigste<br />

zuerst kümmern.<br />

Dabei dient das Zeitmanagement dazu,<br />

systematisch das Wichtigste zuerst zu tun<br />

und die eiligen, aber eigentlich unwichtigen<br />

Aufgaben liegenzulassen, anderen zu<br />

übertragen oder einfach dem Papierkorb<br />

zu übergeben. Dabei werden sämtliche zu<br />

erledigenden Aufgaben und Ziele in zwei<br />

Kategorien aufgeteilt: Sind sie wichtig<br />

oder unwichtig? Und sind sie eilig oder<br />

nicht eilig? Ausgehend davon erhält man<br />

insgesamt vier Gruppen von Aufgaben<br />

(siehe Abb. 3). Dabei sind alle Tätigkeiten<br />

ständig zu hinterfragen und zu priorisieren.<br />

„Wichtige“ Tätigkeiten sind dabei<br />

selbst zu erledigen. „Nicht wichtige“ Tätigkeiten<br />

lassen sich im Prinzip delegieren,<br />

obwohl sie momentan noch selbst erledigt<br />

werden. „Dringende“ Tätigkeiten<br />

müssen sofort oder zeitgebunden erledigt<br />

werden, wohingegen „Nicht dringende“<br />

Tätigkeiten zu einem beliebigen Zeitpunkt<br />

realisiert werden können .<br />

Nach dem Eisenhower-Prinzip wird mit<br />

diesen vier Gruppen folgendermaßen umgegangen:<br />

Alle Aufgaben, die sowohl unwichtig als<br />

auch nicht eilig sind, werfen wir in den<br />

Papierkorb. Sind die Aufgaben zwar unwichtig,<br />

aber eilig, dann delegieren wir<br />

sie an unsere Mitarbeiter.<br />

Die wichtigen Aufgaben, die nicht eilig<br />

sind, übertragen wir in unsere Zeitplanung<br />

und sorgen dafür, dass sie zur rechten<br />

Zeit tatsächlich erledigt werden.<br />

Die Aufgaben, die gleichzeitig wichtig<br />

und eilig sind, werden sofort erledigt.<br />

▲ Abbildung 2: Zeitdiebe führen dazu, dass Arbeiten ineffizient<br />

werden.


<strong>Management</strong> als<br />

Betriebsführungsaufgabe<br />

Erst unter Einbezug von Kennzahlen zum<br />

<strong>Management</strong> ist eine Aussage über den<br />

Gesamtarbeitszeitbedarf für ein Produktionsverfahren<br />

oder den Gesamtbetrieb<br />

möglich. Ausgehend davon können die<br />

wichtigen Produktivitätskennzahlen Arbeitsproduktivität<br />

(z.B. kg Milch je<br />

Stunde) und Arbeitsverwertung (z.B. Fr.<br />

Arbeitseinkommen je Stunde) charakterisiert<br />

werden.<br />

Arbeitsplanung<br />

ist Zeiteinteilung<br />

Der erste Schritt bei der Arbeitsplanung<br />

ist immer eine konkrete Zielsetzung. Anschließend<br />

muss über den Weg dorthin<br />

entschieden werden. Die Ziele sollten<br />

schriftlich festgehalten werden. Planung<br />

kostet zwar Zeit und wird von vielen Bauern<br />

heute noch als Zeitvergeudung angesehen.<br />

Sie hilft aber, die Ziele einzuhalten,<br />

damit Zeit zu sparen und so<br />

schließlich die Arbeitszufriedenheit zu<br />

steigern. Ausserdem kann man durch die<br />

schriftliche Planung den Kopf für wesentlichere<br />

Dinge freihalten.<br />

Die Arbeits- und Zeitplanung sollte aber<br />

immer auch realistisch sein. Besonders<br />

junge und hochmotivierte Landwirte nehmen<br />

sich oft zu viel vor und sind nachher<br />

enttäuscht, wenn sie ihre eigenen Ziele<br />

nicht einhalten können.<br />

Schließlich sollten die Zeitpläne unbedingt<br />

mit der Familie abgestimmt werden.<br />

Es gibt auch noch ein Leben neben dem<br />

Landwirtschaftsbetrieb! Dieses trägt häufig<br />

dazu bei, zwischenmenschliche Konflikte<br />

erst gar nicht aufkommen zu lassen<br />

(siehe Abb. 4).<br />

Zeitplanung<br />

ist Optimierung<br />

▲ Abbildung 3: Kombinationen von Aufgabenerfüllungen nach<br />

dem Eisenhower-Prinzi<br />

Ausgehend von der Zeitplanung und der<br />

damit verbundenen Selbstkontrolle lassen<br />

sich Optimierungsstrategien ableiten.<br />

Jedes interessierende Arbeitsverfahren<br />

wird hinterfragt und im ständigen Vergleich<br />

mit SOLL-Vorgaben bzw. arbeitswirtschaftlichen<br />

Richtzahlen verbessert.<br />

Diese Richtzahlen werden periodisch und<br />

im Rahmen von Forschungsvorhaben der<br />

eidgenössischen Forschungsanstalt<br />

Agroscope Reckenholz-Tänikon ART erstellt.<br />

Der Erfolg<br />

kann in jeder Planungs-phase<br />

über<br />

Checklisten überprüft<br />

werden (siehe<br />

Tab. 1). Dabei ist allerdings<br />

darauf zu<br />

achten, dass die Arbeitsabschnitte<br />

mit<br />

den grössten Zeitanteilen<br />

bei der Optimierungbesonders<br />

betrachtet<br />

werden.<br />

Das Optimierungspotenzial<br />

eines beliebigenArbeitsverfahrens<br />

kann damit<br />

voll ausgeschöpft<br />

und die Arbeitszufriedenheitgesteigert<br />

werden.<br />

Schlussfolgerungen<br />

Gute Arbeitsorganisation<br />

und gezieltes<br />

Leben (und Zeit) im Gleichgewicht!<br />

Betrieb<br />

Selbstmanagement müssen in Kombination<br />

mit arbeitserleichternden Hilfsmitteln<br />

vor dem modernen Landwirtschaftsbetrieb<br />

nicht Halt machen. Der Anteil der<br />

<strong>Management</strong>arbeiten am Gesamtarbeitszeitbedarf<br />

für einen Landwirtschaftsbetrieb<br />

hat eine steigende Tendenz. Dies bedeutet,<br />

dass der moderne Landwirt immer<br />

mehr Zeit im Büro und immer weniger auf<br />

dem Feld oder im Stall verbringen wird.<br />

Eine gute Arbeitsorganisation trägt auch<br />

dort dazu bei, dass seine Familie und die<br />

sozialen Kontakte nicht zu kurz kommen.<br />

▲ Tabelle 1: Checklisten können zur Schwachstellenanalyse<br />

beitragen und helfen die einzelbetriebliche Arbeitsorganisation<br />

zu verbessern.<br />

Familie<br />

Soziales<br />

▲ Abbildung 4: Das Flügelradmodell zeigt auf, dass zur Erhaltung<br />

einer hohen Lebensqualität neben dem Betrieb auch<br />

noch die sozialen Bereiche und vor allem die Familie berücksichtigt<br />

werden müssen.<br />

23


MANAGEMENT<br />

24<br />

Phosphor in der Rinderfütterung<br />

Im Organismus von Rindern spielt Phosphor<br />

eine wichtige Rolle. Phosphor ist beteiligt<br />

am Knochenaufbau, am Aufbau<br />

von Eiweißbestandteilen, sowie eine<br />

wichtige Komponente beim Energiestoffwechsel<br />

in der Zelle.<br />

Von den Pansenbakterien (Mikroben) wird<br />

Phosphor ebenfalls in beträchtlicher<br />

Menge für die Rohfaserverdauung und für<br />

die mikrobielle Proteinsynthese benötigt.<br />

Durch den Rückgang mineralischer Phosphordüngung<br />

in den vergangenen Jahren<br />

und durch steigende Milchleistungen hat<br />

sich die Schere zwischen Angebot und Bedarf<br />

an Phosphor weit geöffnet. Bei einem<br />

niedrigen Phosphorgehalt im Boden<br />

wird von den Pflanzen weniger Phosphor<br />

aufgenommen und es ist folglich weniger<br />

Phosphor im Grundfutter (Heu, Grassilage,<br />

Weidegras).<br />

Tabelle 1:<br />

Durchschnittlicher Phosphorgehalt<br />

in Futtermittel<br />

Kulturart P-Gehalt in g/kg TM<br />

Grundfutter in Tirol<br />

Gerste<br />

Weizen<br />

Mais<br />

Rapsextraktionsschrot<br />

Sojaextraktionsschrot<br />

2,8<br />

4,1<br />

3,8<br />

4,0<br />

14,0<br />

7,4<br />

Mangelerscheinungen<br />

beim Rind:<br />

Nicht nur Hochleistungskühe können einen<br />

Phosphormangel erleiden, auch in<br />

Mutterkuhbeständen ist eine Phosphorunterversorgung<br />

immer wieder zu beobachten,<br />

wenn die Weiden und Mähflächen<br />

nicht ausreichend mit Phosphor gedüngt<br />

werden und den Tieren keine Mineralstoffe<br />

über eine Mineralstoffmischung zur<br />

Verfügung stehen. Ein Phosphormangel<br />

wirkt sich auch deutlich auf die Fruchtbarkeitsleistung<br />

von Milchkühen aus, da<br />

während der Eireifung am Eierstock mehr<br />

Phosphor benötigt wird. Der mittlere<br />

Phosphorgehalt der Milch liegt selbst bei<br />

einer unzureichenden Phosphoraufnahme<br />

relativ konstant bei 1,0 g je Liter. Das<br />

heißt, dass bei einer zu geringen Versorgung<br />

mit Phosphor der Phosphorgehalt in<br />

der Milch nicht abnimmt, sondern es zu<br />

einer Abnahme der Phosphorvorräte im<br />

Körper kommt. Weiters benötigt während<br />

der Trächtigkeit der Fötus höhere Mengen<br />

an Phosphor. Um das Abkalben herum<br />

kommt es bei vielen Tieren plötzlich zu einem<br />

massiven Absinken des Phosphorspiegels<br />

im Blut (Hypophosphatämie).<br />

Dies wird durch den starken Bedarf des<br />

Fötus (besonders bei Zwillingsträchtigkeit)<br />

und die einsetzende Milchbildung verursacht.<br />

Diese Erkrankung wird durch den<br />

häufig gleichzeitig auftretenden Kalziummangel<br />

(Milchfieber) erschwert. Daher<br />

sollte gerade in der Trockenstehzeit und<br />

vor Beginn der nächsten Laktation den<br />

Tieren ausreichend Phosphor zugefüttert<br />

werden, damit ein Festliegen aufgrund<br />

von Phosphormangel (atypisches Milchfieber)<br />

nach der Abkalbung nicht stattfindet.<br />

Beim Wiederkäuer empfiehlt sich während<br />

der Laktation daher ein Kalzium/Phosphorverhältnis<br />

von 1,5 bis 2:1. Bei einem Verhältnis<br />

von kleiner 1:1 oder größer als 4:1<br />

kommt es zu einer erheblichen Verschlechterung<br />

der Phosphorabsorption. In der<br />

Praxis heißt das, wenn in der Tagesration<br />

(Grundfutter, Kraftfutter, Mineralstoffmischungen)<br />

140 g Kalzium enthalten ist,<br />

sollte mindestens 70 g Phosphor in der Tagesration<br />

sein. Bei rohfaserarmen (früher<br />

Schnittzeitpunkt) oder fettreichen Rationen<br />

(Kuchen) ist die Phosphorabsorption<br />

ebenfalls verringert.<br />

Es werden Mineralfuttermischungen mit<br />

einem Phosphorgehalt von 0 g bis > 200 g<br />

angeboten. Jedoch sollte berücksichtigt<br />

werden, dass zu hohe Gehalte an Phosphor<br />

ebenso negative Auswirkungen auf<br />

die Tiergesundheit haben können. Ein<br />

dauerhafter Phosphorüberschuss von<br />

mehr als 1% Phosphor in der Ration von<br />

laktierenden Kühen ist ebenfalls zu vermeiden,<br />

da es ansonsten zu einer Blockierung<br />

der Bildung der aktiven Form des<br />

Vitamin D3 kommt und dadurch eine Hypocalcämie<br />

(klassisches Milchfieber) ausgelöst<br />

werden kann. Von den Tieren wird<br />

besonders der organische Phosphor<br />

(pflanzlicher Herkunft) gut verwertet.<br />

Als Beispiel für eine Phosphorversorgung<br />

bei Milchkühen kann angenommen werden,<br />

wenn eine Kuh durchschnittlich 20 kg<br />

Milch/Tag gibt und 16 kg Trockenmasse/<br />

Tag frisst, dann sollte ein Phosphorgehalt<br />

von 3,2 g/kg Trockenmasse enthalten sein.<br />

Das durchschnittliche Tiroler Grundfutter<br />

enthält nur einen geringen Phosphorgehalt<br />

von 2,8 g/kg Trockenmasse. Um eine<br />

Unterversorgung bei den Tieren zu vermeiden<br />

sollten daher 50 g einer Mineralstofffuttermischung<br />

mit 12 % Phosphor<br />

zugefüttert werden.<br />

Maßnahmen<br />

bei Phosphormangel:<br />

In der Praxis sollte beim Einkauf darauf<br />

geachtet werden, dass die Mineralstofffuttermischung<br />

viele Monophosphate<br />

enthält, da diese für die Tiere leichter verwertbar<br />

sind. Ebenso sind Diphospate<br />

besser aufnehmbar als die Triphosphate.<br />

Die höchste Verfügbarkeit erreicht Mononatriumphosphat.<br />

Trockenstehenden Kühen<br />

sollten nach Möglichkeit kalziumarme<br />

Mineralstoffmischungen verabreicht werden.<br />

Im Handel werden Mineralstoffmischungen<br />

für trockenstehende und laktierende<br />

Kühe angeboten.<br />

Jeder Landwirt sollte sich einen Überblick<br />

über sein Grundfutter verschaffen, dazu<br />

sollte er die Möglichkeit einer Grundfutteruntersuchung<br />

(Heu, Silage) in Betracht ziehen.<br />

Die Ergänzung der Futterration über<br />

Mineralstoffmischungen und eine phosphorreiche<br />

und kalziumarme Futterration<br />

in der Trockenstehzeit sind aktive Maßnahmen<br />

zur Verminderung eines Phosphormangels<br />

im eigenen Stall. Es wird empfohlen,<br />

dass jene Landwirte, die dieses Jahr<br />

durch Witterungseinflüsse bedingt eine<br />

späte Mahd hatten, ein großes Augenmerk<br />

auf die Phosphorversorgung der Tiere legen.<br />

Abschließend sollte jedem Landwirt<br />

bewusst sein, dass ein Zusammenspiel vieler<br />

Faktoren maßgeblich die Gesundheit,<br />

Leistungsfähigkeit und Fruchtbarkeit der<br />

eigenen Tiere beeinflussen.<br />

Um einen Überblick über den eigenen<br />

Pflanzenbestand und die Grundfutterqualität<br />

zu erhalten, bietet die Landwirtschaftskammer<br />

für Tirol auch heuer wieder<br />

die Möglichkeit am „Projekt<br />

Grundfutterqualität“ teilzunehmen, um<br />

die eigene Grundfuttersituation besser<br />

einzuschätzen. Ansprechpartner: Ing. Peter<br />

Frank, Brixnerstrasse 1, 6020 Innsbruck,<br />

Tel: 059292-1604<br />

Für fütterungstechnische Fragen<br />

steht Ihnen gerne<br />

Herr Dipl.-Ing. Peter Altenberger<br />

Brixnerstrasse 1, 6020 Innsbruck<br />

Tel: 059292-1816 zur Verfügung.


Von Fütterungsberater der lk Tirol, Dipl.-Ing. Peter Altenberger<br />

Den Tieren Umstellungszeit gewähren<br />

In Kürze beginnt auf vielen Betrieben die<br />

Zeit, in der die Kühe wieder auf die Weide<br />

getrieben oder Grünfutter eingemäht<br />

wird. Um diese Futterumstellung für die<br />

Kühe so schonend wie möglich zu gestalten,<br />

sollte ein Zeitraum von zwei bis drei<br />

Wochen für die Umstellung eingeplant<br />

werden. Diesen Zeitraum benötigen die<br />

Lebewesen im Pansen (Pansenmikroben),<br />

um sich an die Neuzusammensetzung der<br />

Ration anzupassen. Ändert man die Ration,<br />

müssen sich bestimmte Arten, Unterarten<br />

und Stämme der Mikroben neu<br />

entwickeln oder auf eine optimale Menge<br />

vermehren. Stellt man die Ration zu rasch<br />

um, kann es aufgrund eingeschränkter<br />

Mikrobentätigkeit zu einer schlechteren<br />

Verwertung des Grundfutters und daraus<br />

resultierenden Stoffwechselproblemen<br />

kommen. Daher sollte am Beginn der Umstellungsphase<br />

die Winterration (Grassilage,<br />

Maissilage und Heu) beibehalten<br />

werden und eine Zufütterung mit Grünfutter<br />

erfolgen. Sukzessive sollte der Anteil<br />

der Weide oder des Grünfutters in der<br />

Ration gesteigert werden. Dies lässt sich<br />

im Stall wesentlich einfacher durchführen<br />

als beim Weidebetrieb. Daher sollten die<br />

Weiden möglichst früh bestoßen und die<br />

Futteraufnahme über die Weidezeiten begrenzt<br />

sein. Am Beginn wäre es von Vorteil,<br />

die Tiere nur für ein bis zwei Stunden<br />

auf die Weide zu lassen. Dieser Zeitraum<br />

sollte sich im Laufe der Umstellung langsam<br />

verlängern, um den Übergang fließend<br />

zu gestalten.<br />

Rohfaserversorgung<br />

Junges Wiesen- und Weidegras ist sehr zukkerreich<br />

und rohfaserarm. Daher sollte besonders<br />

in der Umstellungsphase eine Ergänzung<br />

mit älterem Heu erfolgen, um die<br />

Strukturversorgung der Tiere sicherzustellen.<br />

Es sollte zumindest ein Kilogramm Heu<br />

pro Tag zugefüttert werden, um ein wiederkäuergerechte<br />

Ration zu gewährleisten.<br />

Kraftfutterversorgung<br />

Besonders bei der Kraftfutterversorgung<br />

haben die hohen Zuckergehalte des Grünfutters<br />

große Bedeutung. Daher sollte bei<br />

einer leistungsbezogenen Kraftfutterer-<br />

gänzung ganz besonders darauf geachtet<br />

werden, dass es zu keiner Übersäuerung<br />

des Pansens (Pansenacidose) kommt. Die<br />

Kraftfutterteilgaben sollten auch in diesem<br />

Zeitraum 1,5 bis 2 Kilogramm nicht<br />

überschreiten. Kommt es im Zuge der Umstellung<br />

auf die Sommerration auch zum<br />

Wechsel des Kraftfutters, sollte dieser<br />

Übergang ebenfalls fließend erfolgen. Zu<br />

beachten ist, dass die Tiere das Kraftfutter<br />

nicht auf nüchternen Magen verabreicht<br />

bekommen. Auch in den Sommermonaten<br />

sollte auf die Ergänzung mit<br />

Viehsalz besonders Wert gelegt werden.<br />

Daher sollte den Tiere pro Tag mindestens<br />

5 dag Viehsalz vorgelegt werden.<br />

Wasserversorgung<br />

Besonders bei höheren Temperaturen benötigen<br />

die Tiere höhere Wassermengen,<br />

um eine leistungsgerechte Versorgung sicherzustellen.<br />

So benötigt eine Milchkuh<br />

bei 28 Grad Celsius Umgebungstemperatur<br />

und 25 kg Tagesgemelk ca. 100 Liter<br />

Wasser am Tag. Mit zunehmender Leistung<br />

und Temperatur steigt der Bedarf.<br />

Daher sollte in dieser Phase besonders in<br />

den Anbindeställen auf eine gute Wasserversorgung<br />

Wert gelegt werden. Das<br />

heißt im Detail, dass pro Minute und Bekken<br />

mindestens zehn Liter Wasser nachlaufen<br />

sollten. Auch auf der Weide sollten<br />

die Tiere immer freien Zugang zu sauberen,<br />

frischen Wasser haben.<br />

Ein fließender Übergang von Winter- auf<br />

Sommerfütterung gewährleistet, dass unsere<br />

Tiere gesund und leistungsbereit in<br />

die Sommerfutterperiode starten.<br />

25


MANAGEMENT<br />

26<br />

Von Jenifer M. C. van der Maas, Bildungs- und Beratungszentrum Arenenberg,<br />

Amriswilerstrasse 50, CH-8570 Weinfelden; Telefon: +41 (0)71 626 10 55, Email: jenifer.vandermaas@tg.ch<br />

Mit gesundem Wachstum die zukünftigen<br />

Chancen packen<br />

Eine in der Beratung oft gehörte<br />

Aussage „Ich will einen Stall für<br />

50 Kühen bauen.“ Der gesamte<br />

Milchmarkt ist im Umbruch. Viele<br />

Landwirte sind voll auf Wachstumskurs.<br />

Für zukunftsgerichtete<br />

Milchviehbetriebe ist zentral, sich<br />

auf seine Stärken zu besinnen. Im<br />

Vordergrund stehen die Betriebsstrategie,<br />

die Qualität der Produktion,<br />

die Finanzen, das Risikomanagement<br />

sowie die<br />

Betriebsleiterfamilie selber.<br />

Wachstum nicht mit<br />

Größerwerden gleich<br />

setzen<br />

In der Landwirtschaft wird Wachstum oft<br />

mit Größenwachstum gleichgesetzt: mehr<br />

Flächen, grössere Ställe, mehr Tiere.<br />

Wachstum aus betriebswirtschaftlicher<br />

Sicht kann mehr Umsatz, mehr Einkommen,<br />

mehr Gewinn oder größere Wertschöpfung<br />

bedeuten. Mögliche Ansatzpunkte<br />

dazu sind, vorhandene<br />

Kapazitäten besser auszunutzen, Produktionsprozesse<br />

und Herdenmanagement zu<br />

verbessern sowie die Produktionskosten<br />

zu senken.<br />

Dabei stellen sich folgende Fragen: Wie<br />

kann ich wachsen? Bin ich geeignet zum<br />

wachsen? Es ist unabdingbar, die aktuelle<br />

Situation, mögliche zukünftige Entwicklungen<br />

und Szenarien zu analysieren, und<br />

dies in der Betriebsstrategie zu berücksichtigen.<br />

Weder schnelles noch kein<br />

Wachstum ist richtig. Unternehmer, die<br />

das Gleichgewicht zwischen den Extremen<br />

schaffen, sind auf Dauer erfolgreich.<br />

Strategie vor Augen haben<br />

Eine Betriebsstrategie ist mehr als „einen<br />

Stall für 50 Kühen bauen“. Sie zeigt der<br />

Betriebsleiterfamilie die Leitlinien für den<br />

zukünftigen Weg auf. Tätigkeiten können<br />

voll darauf ausgerichtet und Chancen gezielt<br />

gesucht werden.<br />

Betriebe mit nachhaltigem Wachstum<br />

wachsen gesund: Investitionen sind finanziell<br />

tragbar, Arbeitskapazitäten sind voll<br />

genutzt jedoch nicht überlastet, Lebensqualität<br />

hat einen hohen Stellenwert. Da<br />

jeder Betrieb ein Einzelfall ist, gibt es allgemeingültige<br />

Empfehlungen. Die Strategie<br />

muss zur Betriebsleiterfamilie, den<br />

Ressourcen und Finanzen passen. Es ist<br />

wichtig, sich rechtzeitig mit der eigenen<br />

Strategie auseinander zu setzen.<br />

Finanzen im Griff –<br />

ein Muss<br />

Erfolgreiche Milchproduzenten sind heute<br />

schon gut: Sie weisen einen Deckungsbeitrag<br />

Milchvieh auf, der bei den 50-25 %<br />

Besten liegt. Sie kennen ihre finanziellen<br />

Verhältnisse sowie die Produktionskosten<br />

der Milch genau. Investitionen sind tragbar<br />

und werden teilweise durch selbst erwirtschaftete<br />

Geldmittel finanziert. Langfristig<br />

bleiben nur die Betriebe bestehen,<br />

die nicht über ihre Verhältnisse wachsen<br />

und die Ressourcen schonen.<br />

Milchviehbetriebe müssen sich in Zukunft<br />

auf stark schwankende Milch- und Hilfsmittelpreise<br />

einstellen. In „fetten“ Jahren<br />

sind zwingend Reserven zu bilden, um in<br />

den „mageren“ Jahren davon zehren zu<br />

können. Auf Dauer können nur die Betriebe<br />

bestehen, die solide finanziert sind,<br />

überdurchschnittliche Produktionstechnik<br />

aufweisen, den technischen Fortschritt<br />

nutzen, über genügend Milchvertragsmenge<br />

verfügen und sich im Markt unternehmerisch<br />

verhalten.<br />

„Rezept“<br />

für Wachstumswillige<br />

Ein Patentrezept für die richtige Vorgehensweise<br />

gibt es nicht; dazu sind die Betriebe<br />

mit ihren ganz unterschiedlichen<br />

Ausgangslagen zu verschieden. Die nachfolgende<br />

Aufzählung kann wachstumswillige<br />

Milchviehbetriebe als Leitfaden dienen:<br />

– Klare Betriebsstrategie mit mittel- und<br />

langfristigen Zielen: Was muss bei der<br />

neuen Situation zwingend erfüllt sein,<br />

damit die Lösung ein klares JA erhält?<br />

Sind diese wirklich erfüllt?<br />

– Top Produktionstechnik und Herdenmanagement<br />

ist ein Muss! und muss schon<br />

vor dem Stallbau erfüllt sein. Wer wachsen<br />

will, muss spätestens nach einer Investition<br />

erfolgreicher sein als die Mehrheit<br />

seiner Berufskollegen. Trauen sie<br />

sich dies zu?<br />

– Keine Investition ohne zusätzliches Einkommen:<br />

Tragbare Investitionen generieren<br />

mehr Umsatz und sind in wenigen<br />

Jahren voll ausgelastet.<br />

▲ Wachstum darf nicht immer mit Größer werden gleichgesetzt werden, auch Tiergesundheit und eine Verbesserung der Arbeitsabläufe<br />

sind eine Form der Weiterentwicklung von Betrieben.


▲ Das Wachstum von Betrieben muss sehr genau geplant werden, da es von sehr vielen Faktoren abhängig ist.<br />

– Nur bauen, wenn Stallkonzept stimmt!<br />

Welche Anforderungen muss der neue<br />

Stall zwingend erfüllen? Hohe Arbeitsproduktivität<br />

und top Kuhkomfort sind<br />

heutzutage ein Muss.<br />

– Stallerweiterung einplanen: Erlaubt der<br />

gewählte Standort eine weitere Betriebsentwicklung?<br />

Sind Gülle-, Futterlagerraum,<br />

Melkraum und Liegeplätze<br />

entsprechend einbezogen?<br />

– Eigenkapitalbildung von mindestens 10<br />

bis 15'000 ¤ pro Jahr: Dies ermöglicht<br />

dem Landwirt, bei Ersatz- und Neuinvestitionen<br />

den technischen Fortschritt<br />

und die Teuerung zu finanzieren.<br />

– Positive Liquidität für die nächsten fünf<br />

Jahre: Nach einer Investition muss der<br />

Betrieb nach Abzug von Schuldzinsen,<br />

Tilgungen und Ersatzinvestitionen für<br />

die nächsten fünf Jahre einen positiven<br />

Cashflow erwirtschaften. Verändernde<br />

Rahmenbedingungen sind bei der Finanzierung<br />

und Tragbarkeitsberechnung zu<br />

berücksichtigen.<br />

– Maximal Verdoppelung des Milchviehbestandes:<br />

Bei größeren Herden steigen<br />

die Anforderungen an das Herdenmanagement<br />

und die finanziellen Einbußen<br />

bei Problemen stark an.<br />

Chancen richtig<br />

einschätzen, Risiken<br />

meistern<br />

Das Umfeld in der Landwirtschaft ist stark<br />

im Umbruch; diese Veränderungen erzeugen<br />

Ängste – diese sind ernst zu nehmen.<br />

Jeder Betrieb muss sein Umfeld individu-<br />

ell einschätzen. Was für den Einen eine<br />

Chance ist, bedeutet für den Anderen ein<br />

Risiko. Ist die Betriebsleiterfamilie der<br />

vollen Überzeugung, dass ihre Strategie<br />

in Zukunft große Marktchancen bietet,<br />

stehen alle hinter diesem Entscheid und<br />

tragen die Folgen.<br />

Das Bewusstsein rund um Risiken und deren<br />

Bewältigung ist zentral. Eine Liste<br />

hilft, den Überblick zu behalten: welche<br />

Risiken treten am ehesten ein, richten den<br />

grössten Schaden an? Wie werden die Risiken<br />

gesenkt, abgesichert, gemildert?<br />

Wie geht der Betrieb mit einem stark<br />

schwankenden Milchpreis, unsicheren<br />

Marktentwicklung oder hohen Schulden<br />

um?<br />

80 % macht der<br />

Betriebsleiter aus<br />

Was sind die wirklichen Beweggründe,<br />

dass eine Betriebsleiterfamilie Stallbau,<br />

Kreditvergabe, finanzielle und arbeitszeitliche<br />

Belastung sowie Erfolgsdruck auf<br />

sich nimmt? Argumente von Wirtschaftlichkeit<br />

bis Agrarpolitik fallen. Die eigentlichen<br />

Beweggründe einer Bauernfamilie<br />

sind oft einfacher und praktischer Natur:<br />

weniger körperlich anstrengende Arbeiten,<br />

tiefere tägliche Arbeitszeiten, mehr<br />

Freizeit oder freie Wochenenden, mehr<br />

Zeit für die Familie, mehr oder zumindest<br />

gleichviel Einkommen.<br />

Entscheidend für eine erfolgreiche Betriebsentwicklung<br />

ist zu über 80 % das eigentliche<br />

Motiv, die Einstellung der Betriebleiterfamilie.<br />

Die Ausgangslage, wie<br />

Fläche, Milchquote oder Bodenart ist weniger<br />

entscheidend. Große Investitionen<br />

brauchen nebst viel Selbstvertrauen oft<br />

viel Mut.<br />

Erfolgreiche Milchproduzenten beantworten<br />

die folgenden Fragen mit Ja: Lieben<br />

sie ihre Kühe? Haben sie ein Herz für die<br />

Milchproduktion? Sind sie bereit, sich den<br />

zukünftigen Rahmenbedingungen zu stellen,<br />

trauen sich den Schritt zu? Übernehmen<br />

sie die volle Verantwortung für ihre<br />

Tätigkeit? Sind sie in „Krisenzeiten“ bereit,<br />

nach neuen Chancen zu suchen und<br />

diese zu packen? Wenn sie etwas ändern<br />

könnten, das den Betrieb besser dastehen<br />

lässt, sind sie bereit, das Notwendige dafür<br />

zu tun?<br />

Fazit<br />

Eine passende Betriebsausrichtung, die<br />

der Betriebsleiterfamilie gerecht wird,<br />

lässt sich immer nur individuell entwikkeln.<br />

Allgemeingültige Rezepte gibt es<br />

dazu keine. Für die strategische Planung<br />

ist viel weniger die generelle Einschätzung<br />

der Märkte, sondern vielmehr die<br />

Beurteilung der Betriebsleiterfamilie entscheidend.<br />

Ausschlaggebend für den Erfolg sind<br />

letztlich die persönlichen Faktoren: Motivation,<br />

Leidenschaft, Disziplin, Ausdauer,<br />

Offenheit für Neues, Konzentration auf<br />

die Stärken und soziale Kompetenz stehen<br />

u.a. für das, was eine Unternehmerpersönlichkeit<br />

ausmacht. Die gewählten<br />

Produktionsrichtungen und die Dimensionen<br />

müssen zur Persönlichkeit passen und<br />

stimmig sein, sonst ist das Scheitern vorprogrammiert.<br />

Die Betriebsleiterfamilie<br />

muss ihre Situation, Motivation und<br />

Handlungsbereitschaft ehrlich einschätzen.<br />

Fast jedem Betrieb bieten sich in irgendeiner<br />

Form Chancen und Wachstum.<br />

Diese zu sehen, zu packen und in einer<br />

gesunden, nachhaltigen Form zu realisieren,<br />

ist matchentscheidend.<br />

27


MANAGEMENT<br />

28<br />

Von Bmstr. Dipl.-Ing. Helmut Ruetz Bauberatung der lk Tirol<br />

Bauten für Rinderhaltung<br />

Das Hausrind ist eine Nutztierart. Das Verhalten<br />

und die Körperstruktur des Auerochsen,<br />

dem Vorfahren unserer Hausrinder,<br />

haben sich als Anpassung an den<br />

Lebensraum entwickelt. Die natürlichen<br />

Lebensgebiete sind die Kaltzonen, wo sich<br />

Wald und Grünflächen abwechseln.<br />

Die heutigen Hausrinder stammen ursprünglich<br />

aus Anatolien und dem Nahen<br />

Osten. Die Domestikation zum Hausrind<br />

erfolgte bereits im 9. Jahrtausend v. Chr.<br />

Als Beleg gilt, dass ab 8300 v. Chr. Rinder<br />

zusammen mit Ackerbauern auf das bis<br />

dahin rinderlose Zypern gelangten.<br />

Rinder sind von Natur aus Wandertiere<br />

und kommen in Großgruppen bis zu 50<br />

Tieren verschiedenen Alters vor. Rangschwache<br />

Tiere (Jungkühe und Kälber)<br />

finden in der Großgruppe Schutz vor natürlichen<br />

Feinden. Rinder haben eine verbindliche<br />

Rangordnung und ein träges<br />

Gesamtverhalten.<br />

Durch den enormen Futter- und Wasserverbrauch<br />

einer Großgruppe ziehen sie<br />

ständig weiter (Wandertiere). Moderne<br />

Haltungssysteme sollen das berücksichtigen<br />

und die natürlichen Bewegungsabläufe<br />

möglichst wenig beeinflussen. Rinder<br />

sind von Natur aus „Hartgeher“ und<br />

Weichlieger“. Für zu tiefe und nasse Bewegungsflächen<br />

(nasser Auslauf, stark<br />

verschmutzte Laufgänge, …) sind Rinderhufe<br />

nicht gebaut. Rinder suchen von Natur<br />

aus kühle und trockene Aufenthaltsorte.<br />

Die Bedingungen in der<br />

Rinderhaltung weichen vom natürlichen<br />

Lebensraum ab. Durch den optimierten<br />

Stallbau sollte das natürliche Verhalten<br />

der Tiere so wenig wie möglich eingeschränkt<br />

werden.<br />

Rinder liegen etwa 10-12 Stunden pro Tag.<br />

Lange Liegezeiten sind wichtig für die<br />

Verdauung. Der größte Teil des für die<br />

Verdauung wichtigen Wiederkauens erfolgt<br />

im Liegen. Ebenso dient es der Entlastung<br />

der Klauen und der Erholung des<br />

Bewegungsapparates insgesamt. Rinder<br />

sind „Knochenlieger“, das bedeutet, dass<br />

während des Liegens Knochenvorsprünge<br />

belastet und durch das Atmen auf dem<br />

Untergrund bewegt werden.<br />

Stallklima und<br />

Gebäudeausrichtung<br />

Rinder vertragen tiefe Temperaturen sehr<br />

gut, wenn eine trockene, windgeschützte<br />

Liegefläche und ausreichend Futter für<br />

eine erhöhte Wärmeproduktion vorhan-<br />

▲ Liegefläche „Weichgeher“ ▲ Bewegungsfläche „Hartgeher“<br />

den sind. Bei anhaltend kalt-nassem Wetter<br />

ohne Witterungsschutz folgt langes<br />

Stehen (um Wärmeableitung beim Liegen<br />

zu vermeiden) und geringe Futteraufnahme<br />

bis zur Erschöpfung der Tiere. Bei<br />

hohen Temperaturen halten die Tiere von<br />

einander größeren Abstand, stellen sich<br />

in den Schatten und haben einen erhöhten<br />

Wasserbedarf. In geschlossenen Ställen<br />

müssen natürliche oder mechanische<br />

Lüftungsanlagen vorhanden sein. Diese<br />

sind ständig entsprechend zu bedienen<br />

oder zu regeln und so zu warten, dass<br />

ihre Funktion gewährleistet ist. In geschlossenen<br />

Ställen muss für einen dauernden<br />

und ausreichenden Luftwechsel<br />

gesorgt werden, ohne dass es im Tierbereich<br />

zu schädlichen Zugluft Erscheinungen<br />

kommt.<br />

▲ Halle mit Querlüftung ▲ Offenfrontstall


Sommer:<br />

Die hochstehende Sonne in der Mittagszeit wird durch das Vordach<br />

abgeschirmt. Es kommt zu keiner Überhitzung im Stallgebäude.<br />

Winter:<br />

In der kalten Jahreszeit kommt es durch die tiefstehende Sonne<br />

zu einer Erwärmung des Stalles.<br />

Licht<br />

Steht den Tieren kein ständiger Zugang ins Freie zur Verfügung,<br />

müssen Ställe Fenster oder sonstige offene oder transparente<br />

Flächen, durch die Tageslicht einfallen kann, im Ausmaß von<br />

mindestens 3 % der Stallbodenfläche aufweisen. Im Tierbereich<br />

des Stalles ist über mindestens 8 Stunden pro Tag eine Lichtstärke<br />

von mindestens 40 Lux zu gewährleisten.<br />

Ruheverhalten<br />

Das Aufstehen und Abliegen stellt eine starke Belastung für die<br />

Karpalgelenke dar und erfordert viel Platz nach vorne für den<br />

Kopfschwung, mit dem die Rinder die Hinterhand entlasten und<br />

der ungehindert ca. 1,30 m -1,50 m vom Karpalgelenk des liegenden<br />

Tieres nach vorne beansprucht. Die Kuh legt sich mit der<br />

Hinterhand zur Seite ab, d.h. nach dem Abliegen liegt die Kuh<br />

neben dem vorherigen Standplatz.<br />

Fehlerhaft gestaltete Liegeboxen bewirken immer wieder negative<br />

Empfindungen bei den Tieren. Sie zeigen daher vor dem Abliegen<br />

und Aufstehen Konfliktverhalten, längere Stehzeiten in<br />

den Boxen, oder Abliegen außerhalb der Box.<br />

▲ Liegebox gegenständig ▲ Liegebox wandständig<br />

Gestaltung der Liegeboxen<br />

Die Liegebox muss dem Rind ein artgerechtes Abliegen, Liegen<br />

und Aufstehen ermöglichen. Die effektive Liegelänge der Tiere<br />

wird vorne durch die Bugschwelle begrenzt. Vor der Bugschwelle<br />

muss genügend Platz für den Kopfraum bleiben. Der Nackenriegel<br />

verhindert das zu weit nach vorne gehen beim Abliegen. Der<br />

Nackenriegel darf jedoch das Abliegen und das Aufstehen nicht<br />

behindern.<br />

Tiergewicht<br />

bis 300 kg<br />

bis 400 kg<br />

bis 550 kg<br />

bis 700 kg<br />

über 700 kg<br />

Fütterung<br />

Mindestmaße für Liegeboxen<br />

Boxenlänge<br />

wandseitig<br />

190 cm<br />

210 cm<br />

230 cm<br />

240 cm<br />

260 cm<br />

Boxenlänge<br />

gegenständig<br />

170 cm<br />

190 cm<br />

210 cm<br />

220 cm<br />

240 cm<br />

Boxenbreite<br />

85 cm<br />

100 cm<br />

115 cm<br />

120 cm<br />

125 cm<br />

Eine Kuh verbringt täglich ca. 5 bis 6 Stunden am Fressplatz und<br />

verweilt dort jeweils 15 bis 25 Minuten. Zur Ausschöpfung des<br />

Leistungspotentials muss die Kuh möglichst hohe Mengen an<br />

Grundfutter fressen. Gegenseitiges Verdrängen und ein Betreten<br />

des Futters mit den Vorderbeinen müssen verhindert werden. Für<br />

jedes Tier sollte ein eigener Fressplatz vorhanden sein, damit<br />

gleichzeitiges Fressen möglich ist und Auseinandersetzungen<br />

vermindert werden.<br />

Beim Stehen am Fressgitter ist der natürliche Weideschritt nicht<br />

möglich. Daher soll der Futtertisch gegenüber dem Standniveau<br />

der Tiere um ca. 25 cm erhöht sein.<br />

Ein zum Futtertisch hin um 15 bis 20° geneigtes Fressgitter ermöglicht<br />

den Tieren ein entspanntes Stehen bei der Futteraufnahme.<br />

29


MANAGEMENT<br />

30<br />

Von Mag. Johannes Piegger, Fachbereich Recht & Wirtschaft der lk Tirol<br />

Betriebsentwicklung mit Konzept<br />

Sinkende bzw. schwankende Erlöse<br />

und gleichzeitig steigende<br />

Produktionskosten in der Milchproduktion<br />

stellen besonders Betriebe,<br />

die wachsen wollen, vor<br />

große Herausforderungen. Anknüpfend<br />

an den Beitrag von Jenifer<br />

van der Maas wird im folgenden<br />

Beitrag aufgezeigt, wie ein<br />

Entwicklungsprozess aussehen<br />

sollte und welche Beratungsangebote<br />

die LK Tirol bereitstellt.<br />

Schritt 1 –<br />

zu den Besten gehören<br />

Alles beginnt bei der laufenden Verbesserung<br />

der Produktionstechnik und des Herdenmanagements.<br />

Nur die besten Betriebe<br />

können auch tatsächlich Reserven<br />

und Eigenkapital für Wachstumsschritte<br />

aufbauen, damit auch ein Großteil der Investition<br />

nachhaltig aus der Landwirtschaft<br />

finanziert werden kann. Der Arbeitskreis<br />

Milch bietet die Möglichkeit,<br />

sich mit anderen Betrieben zu vergleichen<br />

und sich weiter zu entwickeln.<br />

Schritt 2 –<br />

Strategien und Ziele<br />

entwickeln<br />

Wo soll der Betrieb und die Familie in 10<br />

Jahre stehen? Welchen Beitrag soll der<br />

Betrieb zur Abdeckung des Privatverbrauches<br />

der Familie leisten? Soll der Betrieb<br />

als Haupt- oder Nebenerwerbsbe-trieb<br />

geführt werden? Welche Arbeitskräfte<br />

stehen für den Betrieb zur Verfügung?<br />

Strategien können nur vom Betriebsleiter<br />

gemeinsam mit der Familie festgelegt<br />

werden. Es ist unbestritten, dass sich je-<br />

der Betriebsleiter über die Zukunft Gedanken<br />

macht, aber durch das systematische<br />

Beantworten von Fragen und das<br />

Niederschreiben wird der Prozess bewusst<br />

geleitet. Im Seminar „Mein Betriebskonzept“<br />

werden die Strategien und Ziele erarbeitet.<br />

Schritt 3 – Investitionen<br />

abschätzen<br />

Wer sich finanziell übernimmt, setzt den<br />

Betrieb aufs Spiel. Es muss klargestellt<br />

sein, wie viel der Betrieb bzw. die Familie<br />

an Kreditrückzahlungen neben dem Privatverbrauch<br />

aufbringen kann. Diese Kapitaldienstgrenze<br />

stellt einen begrenzenden<br />

Faktor für die Höhe der Investition<br />

dar. Die Wunschvorstellungen über einen<br />

neuen Stall müssen mit der finanziellen<br />

Leistungsfähigkeit des Betriebes im Einklang<br />

stehen. Die Auswirkungen von Investitionen<br />

werden im Rahmen der Erstellung<br />

des Betriebskonzeptes gemeinsam<br />

mit einem Wirtschaftsberater durchleuchtet:<br />

Wie wirkt sich die geplante Investition<br />

auf die Wirtschaftlichkeit des Betriebes<br />

aus? Reicht das Gesamteinkommen<br />

zur Befriedigung des Privatverbrauches<br />

und zur Bedienung der Verbindlichkeiten<br />

aus? Amortisiert sich die geplante Investition?<br />

Wie wirken sich Änderungen z.B.<br />

beim Milchpreis auf die finanzielle Situation<br />

des Betriebes aus?<br />

Schritt 4 –<br />

Planen<br />

Ein Planer soll erst dann beauftragt werden,<br />

wenn klar ist, wohin sich der Betrieb<br />

entwickeln soll. Die Grenzen der finanziellen<br />

Belastbarkeit müssen von Anfang an<br />

in die Planung einfließen. Auf gesetzliche<br />

Mindestanforderungen ist ebenso zu ach-<br />

ten, wie auf neueste Erkenntnisse im Kuhkomfort.<br />

Das Planungsbüro der LK Tirol<br />

steht hier begleitend zur Verfügung.<br />

Schritt 5 –<br />

Durchführung<br />

Der rechtzeitig eingebrachte Förderungsantrag<br />

ist eine formale Vorraussetzung,<br />

damit der Betrieb in den Genuss von Investitionsförderungen<br />

kommt. Der Verzicht<br />

auf die Umsatzsteuerpauschalierung kann<br />

zudem die Liquidität des Betriebes erhöhen<br />

und auch Kosteneinsparungen bringen.<br />

Eine genaue Analyse aus steuerlicher<br />

Sicht durch die LK Tirol schafft Klarheit,<br />

ob ein Antrag auf Regelbesteuerung sinnvoll<br />

ist. Ausschreibung bzw. Kostenvergleiche<br />

sind vor der Auftragsvergabe<br />

Möglichkeiten, damit der günstigste Anbieter<br />

ermittelt werden kann. Ein genauer<br />

Zeitplan und eine laufende Kontrolle der<br />

Kosten garantieren eine schnelle Umsetzung<br />

des Bauvorhabens.<br />

Schritt 6 –<br />

zurück zu Schritt 1<br />

Nur wer sich laufend<br />

verbessert bleibt wettbewerbsfähig.<br />

Fazit<br />

Das Betriebskonzept ist eine Förderungsvoraussetzung<br />

bei Investitionen größer<br />

als 100.000 ¤. Es sollte aber spätestens<br />

ein besser zwei Jahre vor Investitionsbeginn<br />

in Angriff genommen werden. Im Betriebskonzept<br />

wird die Ausgangssituation<br />

beschrieben und daraus Chancen und Risiken<br />

abgeleitet. Eine klare Strategie und<br />

ausformulierte Zielvorstellungen sind die<br />

Grundlage für eine nachhaltige Betriebsentwicklung.


Von Andreas Riedl, Bioreferent der lk Tirol<br />

Milchviehzucht am Biobetrieb<br />

Die Fähigkeit der Milchkuh über<br />

viele Jahre sowohl Milch als auch<br />

Nachkommen zu erzeugen, ist ein<br />

erstrebenswertes Ziel. Die Kosten<br />

für die Aufzucht können auf mehr<br />

Kilogramm Milch umgelegt werden.<br />

Bringen Kühe in ihrem Leben<br />

viele Kälber, kann strenger selektiert<br />

werden und von den besseren<br />

Kühen einer Herde steht schließlich<br />

eine größere Anzahl an Tieren<br />

für die Remontierung zur Verfügung.<br />

Die Tendenz der letzten Jahre ist eindeutig:<br />

Die Milchleistung steigt, die Fitness<br />

stagniert.<br />

So steigt die Milchleistung pro Jahr aufgrund<br />

des Zuchtfortschritts durchschnittlich<br />

um rund 100 kg an, wobei Merkmale<br />

wie Fruchtbarkeit, Nutzungsdauer, Persistenz<br />

nur eine geringe bis gar keine Steigerung<br />

verzeichnen.<br />

Weiters ist festzustellen, dass bei den<br />

Bio-Betrieben zwar die durchschnittlichen<br />

Jahrsmilchleistungen und Milchinhaltsstoffe<br />

geringer sind, allerdings ist die Fitness<br />

auf diesen Betrieben nur wenig besser<br />

als bei konventionellen Betrieben und<br />

diese besseren Fitnessergebnisse sind<br />

rein managementbedingt (Steinwidder<br />

<strong>2008</strong>).<br />

Daraus lässt sich schließen, dass bei der<br />

Zuchtstierauswahl zwischen konventionellen<br />

und biologisch wirtschaftenden Betrieben<br />

nur ein sehr geringer bis gar kein<br />

Unterschied besteht.<br />

Hier besteht für die Bio-Milchviehzucht<br />

noch ein großer Nachholbedarf.<br />

Betriebszuchtziel<br />

definieren<br />

Damit Betriebe auch zukünftige Herausforderungen<br />

meistern können, sind klare<br />

und eindeutige Zielsetzungen gefordert.<br />

Bei dieser Gelegenheit sollte man sich<br />

einmal Zeit nehmen und überlegen, welches<br />

Zuchtziel eigentlich momentan verfolgt<br />

wird und aus welchem Grund?<br />

Unterscheide ich mich in meiner Zuchtarbeit<br />

überhaupt noch von einem konventionellen<br />

Betrieb?<br />

Jeder Betriebsleiter sollte genau wissen,<br />

wie der ideale Kuhtyp für seinen Betrieb<br />

aussieht und welche Leistungen gefordert<br />

sind.<br />

Damit allerdings realistische Ziele gesetzt<br />

werden können, müssen die Möglichkeiten<br />

und Grenzen des Betriebes vom Betriebsleiter<br />

ehrlich eingeschätzt werden.<br />

Hier können Fehleinschätzung oder Überbewertung<br />

Probleme nach sich ziehen.<br />

Bei der Setzung des Zuchtzieles sollten einige<br />

Faktoren unbedingt beachtet werden<br />

Futtergrundlage<br />

Die Futtersituation soll die Grundlage für<br />

die Definition des Zuchtzieles sein. Welche<br />

Futtermittel können am Betrieb produziert<br />

werden und in welcher Qualität?<br />

Ist es wirtschaftlich sinnvoll in Ungunstlagen<br />

auf hohe Milchleistung zu züchten?<br />

Kommen die Tiere im Sommer auf die<br />

Weide oder Alm?<br />

Es ist klar, das eine Alm-Kuh anders auszusehen<br />

hat als eine Kuh, die das ganze<br />

Jahr im (Lauf)stall bei TMR- Fütterung<br />

steht. Am wirtschaftlichsten lässt sich<br />

Milch aus Grundfutter produzieren.<br />

Arbeitsaufwand<br />

Die Arbeitszeit ist ein begrenzender Faktor,<br />

speziell im Nebenerwerb oder bei<br />

weiteren arbeitsintensiven Betriebszweigen.<br />

Fakt ist, dass die Milchviehhaltung mit<br />

rund 120 Akh/Standplatz den höchsten<br />

Arbeitszeitbedarf in der Rinderhaltung<br />

benötigt. Je höher die (Milch)leistung, desto<br />

höher ist der Betreuungsaufwand.<br />

Persönliche Neigung<br />

Doch das wichtigste ist die persönliche<br />

Neigung und die Freude an der Sache und<br />

das kann letztendlich über alles andere<br />

entscheiden.<br />

Selbst die problemloseste Kuh mit den geringsten<br />

Ansprüchen wird dem Betrieb<br />

keinen Erfolg bringen, wenn sie wegen<br />

mangelnden Interesses des Betriebsführers<br />

an Fütterung und Haltung krank wird<br />

und nicht mehr aufnimmt.<br />

Stierauswahl<br />

Ist das Betriebszuchtziel unter Berücksichtigung<br />

der oben angeführten Denkansätze<br />

gesetzt, besteht der nächste Schritt<br />

in der Auswahl des richtigen Zuchtstieres.<br />

Den Stier selbst auswählen<br />

Es ist wichtig, sich selbst mit der Stierauswahl<br />

zu beschäftigen. Laut einer Umfrage<br />

in Bayern sind die Entscheidungsträger<br />

für die Stierauswahl bei 50% der Betriebe<br />

die Tierärzte/Besamer.<br />

Die Auswertung der Umfrage hat weiters<br />

ergeben, dass auf den Betrieben, auf welchen<br />

der Betriebsführer selbst die Stierauswahl<br />

trifft, die durchschnittliche Jahresmilchleistung<br />

um ca. 900 kg höher ist<br />

als bei den anderen. Auch in Österreich<br />

ist diese Situation vergleichbar.<br />

In diesem Zusammenhang möchte ich auf<br />

die Homepage des LFZ Raumberg-Gumpenstein<br />

verweisen.<br />

Hier finden Sie unter<br />

www.raumberg-gumpenstein.at → Biolandwirtschaft<br />

und Biodiversität der<br />

Nutztiere → Bio-Milchviehzucht → eine<br />

Liste mit Stierempfehlungen für Bio-<br />

Milchviehbetriebe.<br />

Diese umfangreichen Empfehlungslisten<br />

wurden vom LFZ auf Basis der ZAR-Zuchtdaten<br />

erstellt.<br />

Folgende Mindestkriterien werden bei der<br />

Auswahl der Stiere unterstellt:<br />

LL-Index-2 Gen.>30.000, GZW>112,<br />

FIT>112, ND>100, SiND>60%, FIT-Zuchtwerte>94,<br />

Fu>94, Eu>94;<br />

Verfügbarkeit sicherstellen<br />

Laut einer EU-Verordnung besteht das<br />

Recht den gewünschten Stiersamen zu erhalten,<br />

sofern dieser verfügbar ist. Allerdings<br />

sind nicht alle Samen immer beim<br />

Besamungstierarzt oder der Besamungsstation<br />

lagernd, daher ist auf eine rechtzeitige<br />

Bestellung zu achten.<br />

Fazit<br />

Die biologische Landwirtschaft braucht<br />

Kühe mit langer Nutzungsdauer und ansprechender<br />

Laktationsleistung, was zu<br />

einer hohen Lebensleistung führen sollte.<br />

Besonders bei den Fitnessmerkmalen hat<br />

Bio-Landwirtschaft noch großen Nachholbedarf,<br />

da diese sich bis jetzt nicht von<br />

konventionellen Betrieben hervorheben<br />

konnten. Höchste Leistung aus dem Grundfutter<br />

ist aufgrund der hohen Kraftfutterpreise<br />

im Bio-Bereich noch wichtiger als bei<br />

konventionellen Betrieben. Auch durch Weidehaltung<br />

kann bei entsprechenden betrieblichen<br />

Gegebenheiten kostengünstig Milch<br />

produziert werden.<br />

Kraftfutter sollte sehr gezielt und vorwiegend<br />

im ersten Laktationsdrittel zum Ausfüttern<br />

der Tiere verwendet werden.<br />

31


MANAGEMENT<br />

32<br />

Von Ludo Van Caenegem, Forschungsanstalt Agroscope Reckenholz-Tänikon ART, Tänikon, CH-8356 Ettenhausen.<br />

Die Lüftung im Milchviehstall hängt von<br />

der Wärmedämmung ab<br />

Das Bestreben zur Kostensenkung<br />

veranlasst viele Landwirte die Gebäudehülle<br />

in Milchviehställen zu<br />

vereinfachen. In der Regel wird auf<br />

Wärmedämmung verzichtet. Im Extremfall<br />

werden ganze Wände<br />

weggelassen (siehe Abb. 1). Das<br />

Fehlen der Wärmedämmung führt<br />

im Winter unweigerlich zu tiefen<br />

und im Sommer bei starker Sonnenstrahlung<br />

zu hohen Stalltemperaturen.<br />

Die möglichen Folgen sind:<br />

Kälte- oder Hitzestress für Tier und<br />

Mensch, Gebäudeschäden durch<br />

Kondenswasserbildung, Ausfallen<br />

von Anlagen durch Einfrieren.<br />

Gesunde Rinder kommen mit tiefen<br />

Stalltemperaturen gut zurecht, sofern<br />

sie eine wärmegedämmte Liegefläche<br />

zur Verfügung haben und<br />

nicht hohen Luftgeschwindigkeiten<br />

ausgesetzt sind. Hohe Lufttemperaturen<br />

sind für Hochleistungskühe<br />

eher ein Problem, insbesondere<br />

wenn sie gleichzeitig einer Strahlungsbelastung<br />

ausgesetzt sind.<br />

Ob man die durch fehlende Wärmedämmung<br />

auftretenden Probleme<br />

in den Griff bekommt, hängt in erster<br />

Linie von der Handhabung der<br />

Stalllüftung ab.<br />

Lüftung im Winter<br />

Je kälter es im Stall ist, desto höher muss<br />

die Luftrate sein. Diese Anforderung<br />

scheint auf den ersten Blick unverständlich,<br />

ist doch der natürliche Reflex naheliegend,<br />

sobald es kälter wird, die Lüftungsöffnungen<br />

zu schliessen. Die<br />

erhöhte Luftrate bei tiefen Temperaturen<br />

ist physikalisch bedingt. Bei sinkender<br />

Temperatur nimmt die Aufnahmefähigkeit<br />

der Luft für Wasserdampf ab. So beträgt<br />

auf 400 m Meereshöhe bei 85% relativer<br />

Feuchtigkeit und – 5 °C der Wassergehalt<br />

eines Kubikmeters Luft 2,75 g, bei 5 °C<br />

5,8 g. Nimmt man beispielweise an, dass<br />

die Temperatur der Aussenluft –10 °C<br />

und die relative Feuchtigkeit 95 % (Wassergehalt<br />

2,0 g/m3) beträgt, kann bei 5<br />

°C und 85 % im Stall pro Kubikmeter Luft,<br />

die aus dem Stall fliesst und durch Frischluft<br />

ersetzt wird, 3,8 g Wasserdampf abgeführt<br />

werden. Bei – 5°C (85 %) im Stall<br />

sind es lediglich 0,75 g. Vorausgesetzt<br />

eine Milchkuh atmet pro Stunde 450 g<br />

Wasserdampf aus, ist im Stall bei – 5°C<br />

eine Luftrate von 600 m3 pro Milchkuh<br />

und Stunde erforderlich, bei 5°C sind nur<br />

etwa 120 m3 notwendig.<br />

Ist die tatsächliche Luftrate geringer als<br />

die erforderliche, steigt die relative<br />

Feuchtigkeit im Stall an und kommt es unweigerlich<br />

zu Kondenswasserbildung,<br />

wenn die Bauhülle zu wenig wärmegedämmt<br />

ist. Ob es zu Bauschäden kommt,<br />

hängt bei nicht feuchtbeständigen Materialien<br />

von der Dauer der Befeuchtung ab.<br />

▲ Auf eine aureichende und richtige Lüftung von Milchviehställen ist besonders zu achten.<br />

Holz, das sich durch seine hygroskopischen<br />

Eigenschaften auszeichnet, kann<br />

ohne Schaden beträchtliche Wassermengen<br />

(nachts) aufnehmen, muss diese<br />

Feuchtigkeit allerdings auch wieder periodisch<br />

(tagsüber) abgeben können. Je<br />

mehr Holz in Kontakt mit der Stallluft, desto<br />

grösser die Pufferwirkung bei der<br />

Feuchtigkeitsregulierung. Es soll verhindert<br />

werden, dass relativ warmfeuchte<br />

Stallluft in kältere Bereiche gelangt. Dies<br />

ist der Fall in Milchviehställen, wo der<br />

Heustock sich auf der gegenüberliegenden<br />

Seite der Futterdurchfahrt befindet.<br />

In solchen Ställen empfiehlt es sich, neben<br />

einer Firstöffnung auch noch den<br />

oberen Bereich der beiden gegenüberliegenden<br />

Giebelwände mit Jalousien<br />

(Stülpschalung) luftdurchlässig zu machen,<br />

damit durch Windeinwirkung allfällige<br />

feuchte Stellen am Dach rasch abtrocknen.<br />

Windschutz<br />

In Aussenklimaställen ist der thermische<br />

Auftrieb (Schwerkraftlüftung) wegen der<br />

geringen Temperaturdifferenz zwischen<br />

Stall- und Aussenluft schwach, sodass die<br />

vorhandene Firstöffnung (Richtwert: 0,35<br />

m2/GVE) für den Luftaustritt oft nicht<br />

ausreicht. Der Luftwechsel ist in solchen<br />

Ställen vorwiegend auf Windeinwirkung<br />

angewiesen. Bei der Dimensionierung der<br />

Lüftungsöffnungen muss man von der minimalen<br />

Luftgeschwindigkeit für den betreffenden<br />

Standort ausgehen. Damit es


ei starkem Wind nicht zu Luftzugerscheinungen<br />

im Stall kommt, ist ein minimaler<br />

Windschutz erforderlich. Windschutznetze<br />

und -Gitter sowie spaced boards haben je<br />

nach Ausführung eine unterschiedlich<br />

grosse Bremswirkung. Aus ökologischen<br />

und ästhetischen Gründen sollten sog.<br />

„spaced boards“ Windschutznetzen vorgezogen<br />

werden (Abb. 2). Ausserdem<br />

sind Windschutznetze im Gegensatz zu<br />

Holzbrettern staubanfällig, verletzungsempfindlich<br />

und relativ kurzlebig. Die<br />

Bremswirkung von spaced boards hängt<br />

von der Breite der Schlitze und der Bretter<br />

ab. Je nach verfügbarer Fläche beträgt<br />

die erforderliche Perforation (Schlitzanteil)<br />

10 bis 20 %. Benutzt man Bretter von<br />

10 cm breit, sind bei einer Perforation von<br />

15 % Schlitze von 1,8 cm erforderlich. Bei<br />

Verwendung von Dachlatten (5 cm) beträgt<br />

die Schlitzbreite 9 mm. Je schmaler<br />

die Bretter und Schlitze, desto besser die<br />

Bremswirkung. Werden Lüftungsöffnungen<br />

mit Windschutznetz oder spaced boards<br />

verkleidet, sind deren Abmessungen<br />

umgekehrt proportional zur Perforation<br />

anzupassen. Das heisst beispielsweise,<br />

dass eine spaced board Fläche mit 15 %<br />

Perforation etwa 7 mal grösser sein muss<br />

als eine freie Öffnung.<br />

Lüftung im Sommer<br />

Im Sommer muss die Lüftung nicht nur<br />

Stallgase und Feuchtigkeit aus dem Stall<br />

abführen, sondern auch Wärme. Einerseits<br />

geben die Tiere Wärme ab, andererseits<br />

dringt auch durch Sonnenstrahlung<br />

Wärme in den Stall. Die Sonnenwärme,<br />

die durch Dach und Wände in den Stall<br />

fliesst, hängt von der Wärmedämmung<br />

ab. Bei Faserzementplatten oder Stahlblech<br />

ist mit Dachtemperaturen von bis zu<br />

60 °C zu rechnen. Steht eine Milchkuh unter<br />

einem solchen Dach empfängt sie eine<br />

Strahlung von bis zu 150 W, ähnlich als<br />

wenn sie unter einer IR-Lampe stehen<br />

würde. Ist das Dach dagegen wärmegedämmt<br />

beispielsweise mit Sandwichpanellen<br />

mit 4 cm PUR-Kerndämmung, beträgt<br />

die Temperatur der Dachunterseite<br />

bei 35 °C Stalltemperatur etwa 37 °C.<br />

Setzt man eine Dachfläche von 10 m2 pro<br />

Milchkuh voraus, ist an einem sonnigen<br />

Sommertag bei einem nicht wärmegedämmten<br />

Dach eine Luftrate von etwa<br />

2500 m3 pro Milchkuh und Stunde erforderlich,<br />

um zu verhindern, dass die Stalltemperatur<br />

um mehr als 2 °C die Aussentemperatur<br />

übersteigt. Hieraus lässt sich<br />

unter Annahme einer mittleren Luftgeschwindigkeit<br />

von 0.5 m/s errechnen,<br />

dass pro Milchkuh etwa 1,5 m2 freie Zuund<br />

Abluftöffnungen vorhanden sein<br />

müssen. Im Stallkonzept sind deshalb<br />

grossflächige gegenüberliegende Öffnungen<br />

einzuplanen. Wo wegen zu kleinen<br />

Öffnungen in Seiten- und Giebelwänden<br />

oder fehlendem Wind die natürliche<br />

Längs- oder Querlüftung nicht ausreicht,<br />

kann mit Grossraumlüftern nachgeholfen<br />

werden. Diese sollten möglichst Luft von<br />

der Schattenseite ansaugen und in den<br />

Stall blasen.<br />

Wärmedämmung muss<br />

nicht teuer sein<br />

Die Nachteile im Sommer und Winter, die<br />

man mit dem Verzicht auf Wärmedämmung<br />

im Kauf nehmen muss, sind den reellen Kosteneinsparungen<br />

gegenüberzustellen. Vielfach<br />

wird angenommen, dass die Wärmedämmung<br />

der Bauhülle das Gebäude so<br />

sehr verteuert, dass sie nur für klimatisch<br />

extreme Standorte (Bergegebiet, Schattenlage)<br />

in Frage kommt. Gelingt es mit einer<br />

einschaligen Bauweise, den für einen frostfreien<br />

Stallbetrieb erforderlichen Wärmedurchgangswert<br />

(U-Wert) zu erreichen, verursacht<br />

die Wärmedämmung nur geringe<br />

Mehrkosten. Bei der Dachkonstruktion lassen<br />

sich die zusätzlichen Kosten für die Wärmedämmung<br />

auf 10 bis 12 Euro pro m2 begrenzen,<br />

wenn anstelle von üblichen<br />

Faserzementplatten oder Profilblech Sandwichpaneele<br />

gewählt werden. Eine minimale<br />

Kerndämmung von 4 cm (U = 0.56<br />

W/m2 K) reicht im Flachland aus. Wände<br />

können statt mit einer 2,5 cm dicken Holzschalung<br />

mit Holzbohlen (8 cm, U=1,4<br />

W/m2 K) verkleidet werden. Die liegenden<br />

Holzbohlen können direkt auf den Binderstützen<br />

im Abstand von 4 bis 5m befestigt<br />

werden, ohne dass eine zusätzliche Balkenunterlage<br />

wie bei der einfachen Holzschalung<br />

notwendig ist. Der Mehraufwand für<br />

die Holzbohlen beschränkt sich auf 10 bis 15<br />

Euro pro m2. Die Bohlenwand und die Sandwichpaneelen<br />

im Dach ermöglichen, sofern<br />

die Luftrate kontrolliert werden kann, bei<br />

tiefen Aussentemperaturen und bei Vollbelegung<br />

eine Temperaturdifferenz von bis zu<br />

15°C zwischen Stall- und Aussenluft. Die<br />

Kontrolle der Luftrate bedingt, dass die Zuluftöffnungen<br />

regulierbar (Klappen) sind.<br />

Bei einem dreireihigen Liegeboxenstall für<br />

60 Milchkühe betragen die Mehrkosten<br />

einer einschaligen Wärmedämmung für<br />

Dach und Wände etwa 16000 Euro oder<br />

270 Euro pro GVE. Ein Teil dieser Mehrkosten<br />

kann durch allfällige Einsparungen<br />

beim Melkstand kompensiert werden.<br />

Bleibt der Stall dank Wärmedämmung<br />

frostfrei und befindet sich der Melkstand<br />

im Stall, kann auf eine geschlossene Bauhülle<br />

um den Melkstand verzichtet werden.<br />

Das Entfallen von Decke, Wände<br />

und Türen erlaubt bei einem 2x3-plätzigen<br />

Tandem-Melkstand Kosteneinsparungen<br />

von 5000 bis 10000 Euro. Erübrigen<br />

sich Frostschutzmassnahmen bei der<br />

Trinkwasserversorgung und eine Heizung<br />

im Melkstand, verringert sich die Kostendifferenz<br />

zwischen einem nicht wärmegedämmten<br />

und einem wärmgedämmten<br />

Milchviehstall zusätzlich.<br />

▲ Richtiges Stallklima ist unverzichtbar, für die Tiergesundheit und Leistungsbereitschaft der Tiere und für den Betriebserfolg<br />

unverzichtbar.<br />

33


BV-INTERNATIONAL<br />

34<br />

Artikel aus der Zeitschrift «Schweizer <strong>Braunvieh</strong>», Madeleine Berweger<br />

Eutermerkmale – Beziehung zu Zellzahl und Melkbarkeit<br />

Schöne Euter – kein Garant für tiefe Zellzahlen<br />

Zellzahl und Melkbarkeit werden<br />

von gewissen Euter- und Zitzenmerkmalen<br />

beeinflusst – das Ausmass<br />

ist jedoch eher gering. Hohe<br />

Euter mit einem ausgeprägten<br />

Zentralband und einer guten Aufhängung<br />

vorne sowie eher dünne<br />

Zitzen wirken sich tendenziell positiv<br />

auf die Zellzahlen aus. Kürzere<br />

Zitzen mit einer mittleren<br />

Dicke sind in Bezug auf die Melkbarkeit<br />

vorteilhaft.<br />

MBE Schöne Euter und Zitzen sind ein<br />

Markenzeichen der Schweizer <strong>Braunvieh</strong>kühe<br />

und haben unseren Züchtern schon<br />

manchen internationalen Schauerfolg gebracht.<br />

Während man sich beim äußeren<br />

Erscheinungsbild über schön und nicht<br />

schön ziemlich einig ist, herrschen betreffend<br />

den Auswirkungen der einzelnen<br />

Merkmale auf die Eutergesundheit (Zellzahl)<br />

und die Melkbarkeit unterschiedliche<br />

Meinungen vor. Dies liegt vor allem<br />

daran, dass über diese Beziehungen wenig<br />

bekannt ist. Eine Möglichkeit, mehr<br />

über diese Zusammenhänge zu erfahren,<br />

bieten die Zuchtwerte der Stiere. Insgesamt<br />

weisen gut 700 in der Schweiz über<br />

KB und Natursprung eingesetzte <strong>Braunvieh</strong>stiere<br />

(ohne Original <strong>Braunvieh</strong>) mit<br />

Geburtsdatum nach 1. November 1998<br />

(20 Töchter in 5 Betrieben), beziehungsweise<br />

Geburtsdatum nach 1. November<br />

1993 (mindestens 200 Töchter) Zuchtwerte<br />

für die Exterieurmerkmale aus der<br />

linearen Beschreibung und Einstufung<br />

(LBE) auf. Aufgrund dieser Zuchtwerte<br />

lassen sich sogenannte Korrelationen zu<br />

den anderen Zuchtwerten berechnen,<br />

welche einen Hinweis darauf geben, ob<br />

zwischen den einzelnen Merkmalen erblich<br />

bedingte Abhängigkeiten bestehen.<br />

Solche Beziehungen entstehen, wenn die<br />

Ausprägung eines Merkmals einen direkten<br />

Einfluss auf die Ausprägung eines anderen<br />

Merkmals hat.<br />

Andere Betrachtungsweise<br />

Diese Methode funktioniert gut, wenn<br />

zwischen zwei Merkmalen eine sogenannt<br />

lineare Beziehung besteht, wie das zum<br />

Beispiel bei Nacheuter und Milchleistung<br />

(je mehr Nacheuter, desto mehr Milch)<br />

oder bei der Bemuskelung und der Milch<br />

(je mehr Bemuskelung, desto weniger<br />

Milch) der Fall ist. Wenn das Optimum jedoch<br />

nicht in den Extremen liegt, kann<br />

aufgrund der Korrelationen keine gesicherte<br />

Aussage über die Beziehung zwischen<br />

zwei Merkmalen gemacht werden.<br />

Daher wurden, neben der Berechung der<br />

Korrelationen, zusätzlich die Exterieurzuchtwerte<br />

der besten und schlechtesten<br />

Stiere nach Zuchtwert Zellzahl und Zuchtwert<br />

Melkbarkeit genauer unter die Lupe<br />

genommen. Es wurde geschaut, ob die<br />

besten und schlechtesten Stiere nach Zellzahl<br />

und Melkbarkeit bei den Euter- und<br />

Zitzenmerkmalen unterschiedliche Tendenzen<br />

aufweisen.<br />

Zellzahl<br />

▲ Tief aufgehängte Euter (ZW < -1) können zu vermehrten Problemen<br />

bei der Zellzahl führen. Sehr hoch aufgehängte Euter<br />

(ZW > 1) stellen jedoch in Bezug auf die Zellzahlen keinen<br />

Vorteil dar.<br />

Die Beziehungen zwischen den Eutermerkmalen<br />

und dem Zuchtwert Zellzahl<br />

liegen generell in einem eher tiefen Bereich.<br />

Die höchsten Korrelationen finden<br />

sich bei der Eutertiefe (0.26), beim Zentralband<br />

(0.24) und bei der Aufhängung<br />

vorne (0.22). Hohe, vorne gut aufgehängte<br />

Euter mit einem ausgeprägten<br />

Zentralband haben im Durchschnitt einen<br />

positiven Einfluss auf die Zellzahl. Eine<br />

leicht negative Auswirkung auf die Zellzahl<br />

hat dagegen das Voreuter (-0.14). Bei<br />

der Betrachtung der Hintereuterhöhe<br />

zeigt sich, dass tiefe Zuchtwerte vermehrt<br />

mit einem schlechten Zellzahlzuchtwert<br />

einhergehen. Hohe Zuchtwerte für dieses<br />

Merkmal stellen in Bezug auf die Zellzahl<br />

dagegen keinen Vorteil dar. Euter mit einer<br />

tiefen Aufhängung hinten können<br />

folglich zu vermehrten Problemen mit der<br />

Zellzahl führen, bei den mittel- und hoch<br />

aufgehängten Eutern ist kein Zusammenhang<br />

mit der Zellzahl feststellbar (Abbildung<br />

1). Bei den Zitzenmerkmalen weist<br />

die Dicke mit einer Korrelation von –0.25<br />

die deutlichste Beziehung zum Zuchtwert<br />

Zellzahl auf. Kühe mit dünnen Zitzen sind<br />

demnach betreffend hohen Zellzahlen<br />

grundsätzlich weniger gefährdet als Kühe<br />

mit dicken Zitzen. Kein Einfluss kann dagegen<br />

bei der Zitzenlänge nachgewiesen<br />

werden.<br />

Melkbarkeit<br />

Zwischen den Eutermerkmalen und der<br />

Melkbarkeit findet man kaum Beziehungen.<br />

Einzig die Aufhängung vorne scheint<br />

eine geringe Bedeutung zu haben, wobei<br />

sich Kühe mit einer guten Aufhängung<br />

vorne tendenziell schneller melken lassen.<br />

Auch bei den Zitzenmerkmalen deuten die<br />

berechneten Korrelationen darauf hin,<br />

dass diese Merkmale die Melkgeschwindigkeit<br />

kaum beeinflussen. Eine Ausnahme<br />

bilden die Zitzenlänge und die Zitzendicke.<br />

Bei der Zitzenlänge ist ein<br />

schwacher Zusammenhang feststellbar,<br />

insofern, dass Kühe mit kurzen Zitzen im<br />

Durchschnitt eine bessere Melkbarkeit<br />

aufweisen. Wenn die 10 % besten und<br />

schlechtesten Stiere nach Zuchtwert<br />

Melkbarkeit in Bezug auf das Merkmal<br />

Zitzendicke genauer betrachtet werden,<br />

zeigt sich, dass sich sowohl vor allem sehr<br />

dünne, aber auch sehr dicke Zitzen eher<br />

negativ auf die Melkgeschwindigkeit auswirken<br />

(Abbildung 2). Das Optimum liegt<br />

hier somit in der Mitte, mit bevorzugter<br />

Tendenz zu eher etwas dickeren Zitzen.<br />

▲ Sehr dünne (ZW < -1), aber auch sehr dicke Zitzen (ZW > 1)<br />

wirken sich eher negativ auf die Melkbarkeit aus.


Von Dr. Franz Birkenmaier, Amt für Landwirtschaft und Forsten, Kempten<br />

Durchschnittsleistungen <strong>2008</strong>/2009<br />

Deutsches <strong>Braunvieh</strong><br />

überzeugt!<br />

Wie alle Rassen in Deutschland konnte auch das <strong>Braunvieh</strong> im letzten<br />

Jahr die Milchleistung aufgrund der Produktionsbedingungen<br />

(Grundfutterqualität, teures Kraftfutter) insgesamt nicht steigern.<br />

Die Leistung der 130 000 <strong>Braunvieh</strong>kühe unter Milchleistungsprüfung<br />

mit Vollabschlüssen (A-Kühe) in Bayern und<br />

Baden-Württemberg lag bei 6851 kg Milch mit 4,23 % Fett und 3,60<br />

% Eiweiß. Entgegen diesem allgemeinen Trend legten allerdings die<br />

<strong>Braunvieh</strong>kühe in Baden-Württemberg als einzige Rasse in diesem<br />

Bundesland um knapp 100 kg zu! Alle rund<br />

35 000 Herdbuchkühe in den <strong>Braunvieh</strong>betrieben Baden-Württembergs<br />

mit Voll- und Teilabschlüssen (A- und B-Kühe) erreichten eine<br />

Leistung von 7058 kg Milch bei 4,27 % Fett und 3,59 % Eiweiß. In<br />

Bayern kamen die knapp 111 000 <strong>Braunvieh</strong>-Herdbuchkühe mit Vollund<br />

Teilabschlüssen auf eine durchschnittliche Jahresleistung von<br />

7014 kg Milch mit 4,21 % Fett und 3,60 % Eiweiß.<br />

In der Spitze zeigt sich das Potential<br />

Wie leistungsfähig eine Rasse tatsächlich ist, lässt sich am besten an<br />

den Spitzenleistungen ablesen, denn hier wird das genetische Leistungspotential<br />

in der Regel voll ausgeschöpft. Die Durchschnittsleistung<br />

einer Rasse oder Population ist hingegen auch stark von den<br />

Umwelt- und <strong>Management</strong>bedingungen beeinflusst und lässt nicht<br />

immer den richtigen Schluss hinsichtlich des Leistungspotentials der<br />

Rasse zu. Das <strong>Braunvieh</strong> ist hierfür der lebende Beweis, erbringt es<br />

doch häufig unter schwierigen Produktionsbedingungen seine trotzdem<br />

sehr guten Leistungen. Steht eine <strong>Braunvieh</strong>kuh jedoch in einem<br />

bevorzugten Futterbaugebiet mit energiereicher Maissilage,<br />

Tabelle 1:<br />

Milchleistungen in Nordschwaben 2007/08 (MLP-Kühe)<br />

Anzahl Kühe<br />

Milch kg<br />

Fett kg<br />

Fett %<br />

Eiweiß kg<br />

Eiweiß %<br />

<strong>Braunvieh</strong> Holsteins sbt Fleckvieh<br />

Tabelle 2:<br />

Die besten Jahresleistungen in Bayern und Baden-Württemberg 2007/08 (gereiht nach Fett- und Eiweiß-kg)<br />

Kuh Vater FE-kg M-kg F-% E-% Besitzer Verband<br />

Ibeka<br />

Kobra<br />

Heidi<br />

Simone<br />

Gerti<br />

Alice<br />

Sisi<br />

Kakao<br />

Fanni<br />

Babet<br />

Tamina<br />

Ledy<br />

Diva<br />

Rosiki<br />

Emmi<br />

381<br />

Gala<br />

Biene<br />

Wachtel<br />

Saska<br />

Meike<br />

Furka<br />

Eva<br />

Lauren<br />

Fiesta<br />

Prinzes<br />

Anna<br />

Kuni<br />

Margit<br />

Baksal<br />

Denmark<br />

Strifast<br />

President<br />

Aytra<br />

Preter<br />

Hular<br />

Vinozak<br />

Vinbrei<br />

Vinozak<br />

Starbuck<br />

Husir<br />

Vinozak<br />

Ossido<br />

Simerl<br />

Provi<br />

Hussli<br />

Jurose<br />

Vinikt<br />

Gorjet<br />

Playboy<br />

Emerup<br />

Tradition<br />

Hussli<br />

Starbuck<br />

Prelude<br />

Simvitel<br />

Vinbrei<br />

Hussli<br />

1427<br />

1352<br />

1322<br />

1321<br />

1299<br />

1293<br />

1271<br />

1266<br />

1249<br />

1236<br />

1234<br />

1218<br />

1214<br />

1213<br />

1212<br />

1199<br />

1198<br />

1194<br />

1192<br />

1192<br />

1182<br />

1181<br />

1181<br />

1169<br />

1168<br />

1168<br />

1165<br />

1161<br />

1154<br />

13726<br />

17602<br />

14265<br />

15059<br />

13624<br />

14794<br />

17246<br />

15547<br />

14164<br />

14880<br />

14385<br />

12396<br />

13633<br />

14248<br />

13922<br />

15560<br />

15136<br />

14426<br />

13868<br />

14754<br />

14578<br />

13822<br />

13891<br />

15169<br />

15369<br />

14922<br />

14143<br />

15606<br />

14006<br />

6,84<br />

3,94<br />

5,14<br />

4,85<br />

5,55<br />

5,10<br />

3,86<br />

4,69<br />

5,11<br />

4,35<br />

4,92<br />

5,82<br />

4,95<br />

4,97<br />

4,95<br />

4,44<br />

4,20<br />

4,39<br />

5,04<br />

4,17<br />

4,49<br />

4,82<br />

4,84<br />

4,03<br />

3,87<br />

4,38<br />

4,65<br />

4,00<br />

4,19<br />

3,56<br />

3,74<br />

4,13<br />

3,92<br />

3,98<br />

3,64<br />

3,50<br />

3,45<br />

3,70<br />

3,96<br />

3,65<br />

4,00<br />

3,95<br />

3,54<br />

3,76<br />

3,26<br />

3,72<br />

3,89<br />

3,56<br />

3,91<br />

3,62<br />

3,72<br />

3,66<br />

3,67<br />

3,73<br />

3,44<br />

3,59<br />

3,45<br />

4,06<br />

dann hat sie es deutlich leichter Höchstleistungen zu erbringen. Ein<br />

gutes Beispiel ist hierfür in Deutschland der Milcherzeugerring Wertingen,<br />

der den nördlichen Regierungsbezirk Schwaben betreut. Wie<br />

in den meisten anderen europäischen Ländern steht auch in<br />

Deutschland das <strong>Braunvieh</strong> überwiegend in reinen Grünlandregionen<br />

oder in benachteiligten Berggebieten. In dieser Ackerbauregion<br />

Nordschwabens haben die Rassen <strong>Braunvieh</strong>, Fleckvieh und Holsteins<br />

jedoch die gleichen Produktionsbedingungen. Das Ergebnis:<br />

Die knapp 4000 <strong>Braunvieh</strong>kühe standen hier im Jahr 2007/08 in der<br />

Milchmengenleistung mit 7430 kg zwischen den Holsteins mit 7928<br />

kg und der Hauptrasse Fleckvieh in diesem Gebiet mit 6947 kg (Tabelle<br />

1). Bei der Eiweißmenge dominierte sogar das <strong>Braunvieh</strong> mit<br />

274 kg vor den Holsteins mit 269 kg und Fleckvieh mit 244 kg!<br />

Die besten Einzeltierergebnisse<br />

Beeindruckend waren im letzten Prüfungsjahr wieder die erzielten<br />

Einzeltierleistungen. Sie demonstrieren, wozu <strong>Braunvieh</strong>kühe<br />

fähig sind. Gleich 4 Kühe gaben mehr als 1300 kg Fett und Eiweiß.<br />

Angeführt wird die Liste (Tabelle 2) von der Baksal-Tochter<br />

Ibeka von Siegfried Epple, Unterthingau mit 1427 kg Fett und Eiweiß<br />

bei 13726 kg Milch, gefolgt von der Denmark-Tochter Kobra<br />

von Georg Fichtl, Osterzell mit 1352 kg Fett und Eiweiß bei 17602<br />

kg Milch und der Strifast-Tochter Heidi von Peter Weixler, Dietmannsried<br />

mit 1322 kg Fett und Eiweiß bei 14265 kg Milch.<br />

3870<br />

7430<br />

323<br />

4,34<br />

274<br />

3,68<br />

5995<br />

7928<br />

327<br />

4,12<br />

269<br />

3,39<br />

Epple Siegfried, Unterthingau Reinhardsried<br />

Fichtl Georg, Osterzell Oberzell<br />

Weixler Peter, Dietmannsried Kraiberg<br />

Weixler Peter, Dietmannsried Kraiberg<br />

Weber Daniel, Görisried Vordersteig<br />

Riedmüller Edeltraud, Erkheim Erlenberg<br />

Simmler Stefan, Rot<br />

Bersch Wolfgang, Sontheim<br />

Weixler Peter, Dietmannsried Kraiberg<br />

Weber Daniel, Görisried Vordersteig<br />

Holzner Wolfgang, Babenhausen<br />

Kiechle Fr.u.Joch,GBR, Wiggensbach<br />

Babel Herbert, Wald<br />

Bentele Josef, Grükraut<br />

Hintner Marl.u.Manfr., Bad-Wörishofen Schlingen<br />

Schwarz Manfred, Kirchheim<br />

Gerle Markus, Untrasried Ostenried<br />

Edelmann Franz, Markt-Rettenbach Burg<br />

Klöpf Werner, Weitnau Engelhirsch<br />

Merk Anton jun., Markt-Rettenbach Frechenrieden<br />

Held GbR, Ulm<br />

Gerle Markus, Untrasried Ostenried<br />

Rohmer Peter, Kirchdorf<br />

Gerle Markus, Untrasried Ostenried<br />

Barnsteiner Wendelin, Marktoberdorf Ennenhofen<br />

Gerle Markus, Untrasried Ostenried<br />

Hiemer Berthold, Altusried Muthmannshofen<br />

Versuchsgut Veitshof, Freising<br />

Müller Hubert, Maierhöfen Strass<br />

62822<br />

6947<br />

289<br />

4,16<br />

244<br />

3,51<br />

AHG<br />

AHG<br />

AHG<br />

AHG<br />

AHG<br />

AHG<br />

RBW<br />

AHG<br />

AHG<br />

AHG<br />

AHG<br />

AHG<br />

AHG<br />

RBW<br />

AHG<br />

AHG<br />

AHG<br />

AHG<br />

AHG<br />

AHG<br />

RBW<br />

AHG<br />

RBW<br />

AHG<br />

AHG<br />

AHG<br />

AHG<br />

WM<br />

AHG<br />

35


BV-INTERNATIONAL<br />

36<br />

Artikel aus der Zeitschrift «Schweizer <strong>Braunvieh</strong>», Jörg Hannes<br />

Milchinhaltsstoffe sagen viel über die Gesundheit der Kuh aus.<br />

Lesen in der Milch<br />

Die Kenntnis über Milchinhaltstoffe<br />

haben für den Milchproduzenten<br />

drei wichtige Aspekte: Zum<br />

einen sind produzierte Inhaltstoffe<br />

Leistungen, zweitens bilden sie<br />

Qualitätsmerkmale der Milch und<br />

drittens geben sie Hinweise zum<br />

Gesundheitszustand der Milchkuh.<br />

Alle Messwerte, welche im Labor<br />

der Qualitas AG ermittelt werden,<br />

bringen gute Argumente, die bei<br />

der Fütterung, Haltung oder Zucht<br />

von Milchvieh zu berücksichtigen<br />

sind.<br />

Hannes Jörg, Qualitas Milch ist genauso<br />

geeignet über den Zustand einer Kuh Aussagen<br />

zu machen wie zum Beispiel Harn.<br />

Die Haupteinflüsse auf die Milchzusammensetzung<br />

haben Fütterung, Genetik<br />

und Umwelt. In diesem Artikel wird nicht<br />

weiter auf die Umwelteinflüsse wie Hitze<br />

eingegangen. Der Einfluss von Fütterung<br />

und Genetik auf die Messwerte wird kurz<br />

diskutiert. Alle Messwerte, welche bei der<br />

Qualitas AG bestimmt werden können,<br />

werden angesprochen.<br />

Fettgehalt<br />

Der Milchfettgehalt lässt sich relativ<br />

leicht durch die Fütterung beeinflussen.<br />

▲ Abb.2: Aus der Tankmilch kann der Kaseingehalt bestimmt<br />

werden.<br />

Der Milchfettgehalt wird erhöht durch einen<br />

hohen Rohfasergehalt im Futter oder<br />

einen erhöhten Abbau von Körperfett.<br />

Der Gehalt sinkt durch ungesättigte Fettsäuren<br />

(Pflanzenöl/-fett) oder durch hohe<br />

Zucker- und Stärkegehalte im Futter.<br />

Der Fettgehalt lässt sich züchterisch verändern.<br />

Er verhält sich leicht gegensätzlich<br />

zur Milchleistung. Bei der Vererbung<br />

sind viele Gene beteiligt und es ist bisher<br />

ein Gen bekannt, welches einen beträchtlichen<br />

Einfluss ausübt. Holsteinkühe mit<br />

dem DGAT1 A Allel haben einen um 0.5%<br />

Punkte höheren Fettgehalt in der Milch.<br />

Protein- und Kaseingehalt<br />

Mikrobenproteine und pansenstabile Proteine<br />

bilden die Grundlage für die Milchproteine.<br />

Mikrobenproteinherstellung<br />

braucht Ammoniak und viel Energie. Der<br />

stärkste Einfluss auf die Milchproteingehalt<br />

hat die Energieversorgung. Der Eiweißgehalt<br />

sinkt bei Energiemangel im<br />

Futter. Der Gehalt wird erhöht durch einen<br />

Energieüberschuss (Ende Laktation)<br />

und durch einen Eiweißüberschuss im Futter.<br />

Bei der Zucht auf hohen Proteingehalt<br />

wird die Steigerung der Milchmenge verringert<br />

und der Fettgehalt wird erhöht.<br />

Da Proteine mit Hilfe der Transgentechnik<br />

hergestellt werden können, ist das Potential<br />

zur Änderung der Zusammensetzung<br />

und des Gehalts an Proteinen in der Milch<br />

theoretisch riesig. In Neuseeland wurden<br />

transgene Kühe gezüchtet, welche über<br />

7% Kasein in der Milch ausscheiden können.<br />

Laktosegehalt<br />

Laktose hat als Ausgangsmaterial Glukose<br />

(Blutzucker). Der Blutzuckerspiegel<br />

lässt sich nicht über die Fütterung, sondern<br />

über die Gesundheit beeinflussen.<br />

Bei Glukosemangel sinkt die Milchleistung.<br />

Laktose ist osmotisch aktiv und<br />

das Verhältnis Laktose – Wasser in der<br />

Milch bleibt konstant. Abweichungen<br />

deuten auf Funktionsstörungen des Euters<br />

hin.<br />

Die Laktoseproduktion wird über die<br />

Zucht auf Milchmenge erhöht. Laktose ist<br />

der Hauptgrund bei Unverträglichkeit von<br />

Milch.<br />

Harnstoffgehalt<br />

▲ Abb.3: Analyse der Milchinhaltsstoffe.<br />

Harnstoff entsteht bei der Entgiftung von<br />

Ammoniak in der Leber. Er gibt Aufschluss<br />

über das Verhältnis von Energie und Protein<br />

im Futter. Der Gehalt lässt sich durch<br />

die Rohproteinmenge, durch die Energie,<br />

die Geschwindigkeit des Kohlenhydratabbaues<br />

(Stärke-/Zuckergehalt) und durch<br />

eine intakte Pansenfunktion (Rohfaser)<br />

beeinflussen. Ein hoher Harnstoffgehalt<br />

von über 35 mg/dl deutet auf zu viel Protein<br />

im Verhältnis zur Energie im Pansen


▲ Abb.1 (Harnstoffgehalt): Wöchentliche Entwicklung des Harnstoffgehaltes im Jahresverlauf. Bild: SBZV<br />

hin. Ein tiefer Harnstoffgehalt von unter<br />

17mg/dl erfolgt bei zu wenig Protein im<br />

Verhältnis zur Energie im Pansen.<br />

Der Harnstoffgehalt wird züchterisch<br />

nicht bearbeitet und wäre höchstens als<br />

ein Hilfsmerkmal für Stoffwechselstabilität<br />

geeignet.<br />

Zellzahl<br />

Die Zellzahl in der Milch entspricht der<br />

Anzahl abgestoßener Schleimhautzellen<br />

und abgestorbener Blutzellen in der<br />

Milch. Die Schleimhäute im Euter stoßen<br />

laufend Zellen in die Milch ab. Wenn das<br />

Gewebe strapaziert wird, landen besonders<br />

viele Zellen in der Milch. Bei infektiösen<br />

Vorgängen schickt der Organismus<br />

weiße Blutzellen an den Ort des Geschehens,<br />

um die Infektion zu bekämpfen. Dabei<br />

sterben viele dieser Blutzellen ab und<br />

werden über die Milch entsorgt. Die Zellzahl<br />

zeigt zuverlässig auf, ob ein Euter<br />

gesund ist oder nicht. Die Fütterung hat<br />

einzig über die Gesundheit der Kuh einen<br />

Einfluss.<br />

In der Zucht wird vor allem die somatische<br />

Zellzahl verwendet. Sie ist eine<br />

Transformation der Zellzahl, welche sich<br />

in die herkömmliche Zuchtwertberechnung<br />

einfügt. Die somatische Zellzahl<br />

sagt viel über den mittleren Zellgehalt in<br />

der Milch aus, ist aber wenig aussagekräftig<br />

bezüglich der Empfindlichkeit gegenüber<br />

Euterentzündungen. Dieser Umstand<br />

führt dazu, dass in der Zucht<br />

vermehrt berücksichtigt wird, wie oft eine<br />

Kuh eine gewisse Zellzahl überschreitet.<br />

Aceton<br />

Kühe kompensieren Energiedefizite mit<br />

dem Abbau von Depotfett. Dieser Abbau<br />

läuft nur reibungslos, so lange genügend<br />

kohlenhydratstämmige Energieträger vorhanden<br />

sind. Wenn die Energie zum vollständigen<br />

Abbau des Depotfettes fehlt,<br />

bilden sich die sogenannten Ketonkörper<br />

wie Aceton. Ketonkörper müssen ausgeschieden<br />

werden, sonst beschädigen sie<br />

die Leber und führen zu einer verminderten<br />

Futteraufnahme. Bei einer akuten Ketose<br />

(über 120 mg/ml) steigen die Werte<br />

so hoch, dass die Fresslust stark abnimmt,<br />

die Milchleistung absinkt und Leberschäden<br />

entstehen. Bei geringfügig erhöhten<br />

Werten (16-60 mg/ml) nimmt die<br />

Milchleistung stetig ab. Es bilden sich<br />

Veränderungen in der Leber, welche vor<br />

allem das Fruchtbarkeitsgeschehen stark<br />

beeinflussen.<br />

Aceton wird züchterisch nicht bearbeitet.<br />

Der Wert wäre aber unter Berücksichtigung<br />

der Fütterung ein interessantes<br />

Merkmal für die Stoffwechselstabilität einer<br />

Kuh.<br />

Kappa-Kasein-Typ<br />

Die Qualitas AG kann den Kappa-Kasein-<br />

Typ einzelner Kühe aus der MLP-Milchprobe<br />

bestimmen. Die Kühe produzieren<br />

immer Milch entsprechend ihrem Genotypen.<br />

Die Fütterung hat keinen Einfluss.<br />

Eine gezielte Zucht auf Kappa-Kasein B<br />

beginnt mit den Genotypisierung der<br />

Kühe. Jedes Kalb bekommt je eine Proteinvariante<br />

vom Vater und von der Mutter<br />

vererbt. Die Vererbung der A- und B-<br />

Variante ist gleich wahrscheinlich. Anpaarungen<br />

von AB Stieren mit AB Kühen ergeben<br />

25% BB, 50% AB und 25% AA<br />

Nachkommen. Kühe mit Genotyp AA können<br />

entweder aus der Zucht ausgeschlossen<br />

oder gezielt mit BB-Stieren angepaart<br />

werden.<br />

Gefrierpunkt-Hemmstoff-<br />

Keimzahl<br />

Der Gefrierpunkt der Milch zeigt den<br />

Wassergehalt der Milch an. Abweichende<br />

Gefrierpunkte treten vor allem bei Fremdwasserzusatz<br />

und bei Störungen des Mineralstoffhaushaltes<br />

der Kuh auf.<br />

Unter Hemmstoffen in der Milch werden<br />

Stoffe verstanden, die eine antibiotische<br />

Wirkung verursachen. Positive Hemmstoffergebnisse<br />

können durch Antibiotika,<br />

Reinigungs- oder Desinfektionsmittel,<br />

Konservierungsmittel der Probe sowie natürliche<br />

Milchinhaltsstoffe, welche aufgrund<br />

von Euterkrankheit übermäßig produziert<br />

werden, verursacht werden.<br />

Die Keimzahl ist ein Maß für die koloniebildenden<br />

Bakterien. Hohe Keimzahlen<br />

sind meistens eine Folge von ungenügenden<br />

Reinigungs-, Desinfektions- und Kühlsystemen.<br />

Kappa-Kasein Tankmilch<br />

Die Zusammensetzung an Kappa-Kasein<br />

in der Tankmilch ist ein Qualitätsmerkmal<br />

der Milch. Kappa-Kasein B-Milch ist im<br />

Vergleich zu A-Milch aufgrund der höheren<br />

Käseausbeute und der besseren Gerinnungseigenschaften<br />

für die Käseherstellung<br />

mehr wert.<br />

Der Kappa-Kasein-Wert, ein Maß für das<br />

Verhältnis von B- zu A-Protein in der<br />

Tankmilch kann über die Fütterung nicht<br />

verändert werden. Der Kappa-Kasein<br />

Wert der Tankmilch kann mittel- und langfristig<br />

durch die Berücksichtigung des<br />

Kappa-Kasein-Genotypen bei der Selektion<br />

der Kühe und der Zuchtstiere verbessert<br />

werden.<br />

Futterbeurteilung<br />

aus Milchinhaltsstoffen<br />

Aus den Milchinhaltsstoffen können viele<br />

Rückschlüsse auf die Fütterung und Genetik<br />

der einzelnen Kuh oder einer ganzen<br />

Herde gemacht werden. Da die Veränderungen<br />

der Inhaltsstoffe immer eine Folge<br />

sind, bewährt es sich, die Rückschlüsse in<br />

die zukünftige Fütterung und Zucht einzubeziehen.<br />

Die mangelnde Struktur im Futter<br />

auf der Herbstweide (erhöhter Harnstoffgehalt<br />

im Herbst, siehe Bild) lässt<br />

sich zum Beispiel über die Bereitstellung<br />

von Heu als Ergänzungsfutter kompensieren.<br />

Solche und viele weitere Beispiele<br />

bieten unzählige Möglichkeiten, die<br />

Milchproduktion zu verbessern.<br />

37


LANDESKONTROLLVERBAND<br />

38<br />

Von Dipl.-Ing. Franz Ladenhauf, LKV-Tirol – Lebensmittelsicherheit:<br />

Selbst bei klarem Wasser ist nicht alles<br />

klar – Pflicht zur Trinkwasseruntersuchung!<br />

Allgemein:<br />

Diese Herausforderung hat sich schon seit<br />

mehreren Jahren abgezeichnet und es ist<br />

anzunehmen, dass vor allem im Fremdenverkehr<br />

und bei kleineren Wassergemeinschaften<br />

die geforderten Umsetzungen der<br />

rechtlichen Vorgaben in absehbarer Zeit<br />

stärker als bisher kontrolliert werden, nachdem<br />

dies in anderen Bundesländern schon<br />

seit vielen Jahren lückenlos der Fall ist.<br />

Aus diesem Grund hat sich das Labor des<br />

Landeskontrollverbandes Tirol auch auf<br />

Wasseruntersuchungen spezialisiert und ist<br />

vom Bundesministerium für Wirtschaft und<br />

Arbeit für die bakteriologische Wasseruntersuchung,<br />

sowie für die entsprechende Probenahme<br />

inklusive Inspektion der Anlage<br />

nach der Norm EN ISO/IEC 17025 und EN<br />

ISO/IEC 17020 akkreditiert. Der Gutachter<br />

hat die Berechtigung des Gesundheitsministeriums<br />

nach §73 des LMSVG zur Erstellung<br />

von Trinkwassergutachten.<br />

Die Ergebnisse der letzten Jahre zeigen,<br />

dass noch ein großer Handlungsbedarf besteht,<br />

nachdem bei rund 4 von 10 Proben<br />

das Ergebnis nicht einwandfrei war. Die Beurteilung<br />

lautet „nicht geeignet, wenn<br />

Grenzwerte von Fäkalkeimen, Nitrat, Nitrit<br />

usw. überschritten sind, oder wenn die Anlage<br />

schwere Mängel aufweist, sodass das<br />

Wasser nicht sicher ist. Im Fall, dass Coliforme<br />

darauf hindeuten, dass das Wasser<br />

nicht genügend im Boden gefiltert wurde<br />

oder wenn die Gesamtkeimzahlen in noch<br />

unbedenklicher Anzahl erhöht sind oder<br />

wenn leichte Mängel an der Anlage festgestellt<br />

werden, dann kann die Beurteilung<br />

eingeschränkt werden zB. „noch geeignet“<br />

oder „bedingt geeignet“.<br />

Jeder Betrieb, der eine eigene Trinkwasserversorgung<br />

zu Hause oder auf der Alm hat,<br />

ist gut beraten seine Wasserversorgungsanlage<br />

zu überprüfen und sein Wasser untersuchen<br />

zu lassen. Wenn keine gesetzliche<br />

Verpflichtung vorliegt, sollte es auch im privaten<br />

Interesse liegen, weil mit dem Wasser<br />

immer wieder gefährliche Krankheiten übertragen<br />

werden können.<br />

Die Pflicht zur Trinkwasseruntersuchung besteht<br />

für alle, die Lebensmittel gewinnen,<br />

bearbeiten und vermarkten, sowie beim Inverkehrbringen<br />

von Trinkwasser (dh. wenn<br />

das Wasser nicht ausschließlich für die eigene<br />

Familie verwendet wird). Ebenso für<br />

Wassergemeinschaftsanlagen, weil jemand<br />

für die Anlage verantwortlich sein muss und<br />

die Mitglieder das Recht auf einwandfreies<br />

Wasser haben. Die gesetzlichen Regelungen<br />

dazu sind die EG-Hygieneverordnungen, das<br />

österreichische Lebensmittel- und Verbraucherschutzgesetz<br />

und die Trinkwasserverordnung.Die<br />

Untersuchungspflicht betrifft<br />

daher in erster Linie die Direktvermarkter,<br />

Gästebeherberger, Jausenstationen, Ausschank,<br />

gemeinschaftliche Wasserversorgungsanlagen<br />

usw., aber auch die Milchproduzenten,<br />

weil die Milch durch schlechtes<br />

Trinkwasser beeinträchtigt wird.<br />

Wasseruntersuchungen für Milchproduzenten:<br />

Aufgrund der geltenden Hygienevorschriften<br />

ist jeder Milchproduzent verpflichtet sauberes<br />

Wasser zur Reinigung und zum Nachspülen<br />

von Melkanlagen und Gerätschaften zu<br />

verwenden. Ob das Wasser sauber ist kann<br />

nur im Rahmen einer bakteriologischen Untersuchung<br />

des Wassers inklusive Beurteilung<br />

der Wasserversorgungsanlage festgestellt<br />

werden. Die Vorgaben der<br />

Handelsketten und sonstiger Qualitätsprogramme<br />

verlangen grundsätzlich dasselbe.<br />

Der Untersuchungsabstand beträgt maximal<br />

3 Jahre, vorausgesetzt die Ergebnisse der<br />

vorherigen Wasseruntersuchungen und des<br />

Ortsbefundes sind einwandfrei. Der verlängerte<br />

Untersuchungsabstand gilt nur für Anlagen<br />

unter 10 m³ Wasserverbrauch pro<br />

Tag. Aufbereitetes und desinfiziertes Wasser<br />

muss mindestens einmal jährlich untersucht<br />

werden.<br />

Solange das Gutachten nicht einwandfrei<br />

ist, gilt generell ein jährlicher Abstand. Bei<br />

gesundheitlichen Gefahren sind sehr kurze<br />

Umsetzungsfristen gefordert.<br />

Weitere Informationen können bei den<br />

Zuchtwarten bzw. bei der Geschäftsstelle in<br />

Innsbruck, Tel.: 05 9292 1850 angefordert<br />

werden.<br />

Wasseruntersuchung für Direktvermarkter,<br />

Gästebeherberger, Jausenstationen, Ausschank,<br />

Gasthäuser, Wassergemeinschaften<br />

und Wassergenossenschaften usw:<br />

Die Standarduntersuchung ist die Mindestuntersuchung<br />

für kleine Anlagen (bis 100<br />

m³ Wasserverbrauch pro Tag). Das Wasser<br />

muss mindestens einmal jährlich (Mindestumfang<br />

bakteriologisch und chemisch/physikalisch)<br />

untersucht werden. Für Schlachtbetriebe<br />

genügt meist die jährliche<br />

bakteriologisch-hygienische (Entscheidung<br />

Tierarzt) Kontrolle. Laut Trinkwasserversorgung<br />

bzw. Wasserrechtsbescheid ist bei Anlagen<br />

über 10 m³ ein jährlicher zweiter Probenahmetermin<br />

für eine bakteriologische<br />

Probe (Routineuntersuchung) gefordert. Bei<br />

größeren Anlagen (mehrere Quellen, mehrere<br />

Speicher usw) müssen zusätzliche Proben<br />

(meist nur bakteriologisch) untersucht<br />

werden. Bei schlechten Untersuchungsergebnissen<br />

ist eine Stufenkontrolle (Sammelschacht,<br />

Bassin, Hausanschluss) zur Ermittlung<br />

der Ursachen besonders angeraten.<br />

Eine Reduzierung der chemisch/physikali-<br />

schen Untersuchung auf alle 2 Jahre wird<br />

fallweise bei kleineren Anlagen geduldet,<br />

wenn die Werte konstant sind und keine Gefahren<br />

oder Mängel bestehen.<br />

Aufgrund der hervorragenden Ergänzungswirkung<br />

der Tätigkeiten der Kontrollorgane<br />

des LKV-Tirol, kann das Labor die Untersuchungen<br />

zu einem sehr günstigen Tarif anbieten.<br />

Tarife für die Wasseruntersuchung inklusive<br />

Probenahme und Überprüfung der Anlage<br />

(inkl. MWST)<br />

Bezeichnung: Preise inkl. Ust<br />

Bakteriologische Untersuchung<br />

(Milchproduzenten – nur für Reinigung)<br />

zuzüglich ¤ 0,42 pro km ¤ 90,00<br />

Standard-Untersuchung<br />

(für Direktvermarkter, Gästebeherberger,<br />

Ausschank, Wassergemeinschaften u. –genossenschaften) -<br />

bakt. plus phys.-chem) für<br />

nicht behandeltes Wasser zuzüglich ¤ 0,42 pro km ¤ 130,00<br />

Tarife bzw. Aufpreise für spezielle Wasserversorgungsanlagen<br />

Aufpreis Chemie für entsäuertes<br />

oder entkalktes Wasser ¤ 15,00<br />

Bakteriologie vor der UV Anlage,<br />

oder sonstige Desinfektion<br />

(lt. TWV zusätzlich erforderlich) ¤ 40,00<br />

Bakteriologie nach UV Anlage oder<br />

sonstige Desinfektion<br />

zuzüglich ¤ 0,42 pro km ¤ 135,00<br />

Bakteriologie bei Sterilfilter-Anlage<br />

(Probe vor und nach Filter, beide zusammen)<br />

zuzüglich ¤ 0,42 pro km ¤ 130,00<br />

Bakteriologie mit Pseudomonas aerug.<br />

(Aktivkohle, Entkalkung, Entsäuerung, …)<br />

zuzüglich ¤ 0,42 pro km ¤ 110,00<br />

Zusätzliche bakteriologische Probe<br />

im Zuge einer Probenahme ¤ 35,00<br />

Zusätzliche physikalisch-chemische Probe<br />

im Zuge einer Probenahme ¤ 45,00<br />

Ausgangspunkte für die Kilometerberechnung<br />

hin und retour:<br />

• Imst<br />

• Innsbruck<br />

• Rotholz<br />

• St. Johann in Tirol<br />

• Lienz<br />

Folgende Untersuchungen werden bis auf<br />

weiteres nicht angeboten:<br />

• Wasserversorgungsanlagen von mehr als<br />

100m³ Wasserverbrauch pro Tag<br />

• Wasserversorgungen mit umfangreichen<br />

chemischen Aufbereitungen<br />

• Vollanalysen (Pestizide, Schwermetalle,<br />

Lösungsmittel und Radioaktivität)<br />

Spezielle Untersuchungen einzelner Parameter<br />

können an ein anderes Labor weitergegeben<br />

werden.


Von Ing. Franz Josef Auer, LKV-Tirol<br />

Gesundheitsmonitoring Rind<br />

Rückläufige Nutzungsdauer, zunehmende Bestandesgrößen, und<br />

Druck auf die Erzeugerpreise verlangen nach leistungsstarken,<br />

aber auch problemlosen und gesunden Rindern. Die Verbesserung<br />

der Tiergesundheit wird sowohl für die Wirtschaftlichkeit<br />

der Rinderhaltung als auch für die Lebensmittelsicherheit immer<br />

wichtiger. In Zusammenarbeit von Rinderzucht, Leistungsprüfung,<br />

Veterinärmedizin, Wissenschaft, Interessensvertretung und<br />

der Unterstützung durch die Minister wurde Mitte 2006 das Projekt<br />

Gesundheitsmonitoring – Gesundheitszuchtwerte gestartet.<br />

In Österreich nehmen derzeit rund 12.500 Betriebe an diesem<br />

Projekt mit etwa 200.000 Kühen teil. Es werden bereits den teilnehmenden<br />

Betrieben Tages- und Jahresberichte mit den Diagnosedaten<br />

zur Verfügung gestellt. Bei der Rasse Fleckvieh werden<br />

aufgrund der starken Diagnoserückmeldungen der Züchter<br />

die ersten Zuchtwerte für Gesundheitsmerkmale diesen Monat<br />

veröffentlicht.<br />

In anderen Ländern bereits erfolgreich<br />

In den skandinavischen Ländern ist die Erfassung von Tiergesundheitsdaten<br />

und deren Berücksichtigung in der Zucht und im<br />

Herdenmanagement seit Jahren Routine. Wie das Beispiel Norwegen<br />

(Grafik 1) zeigt, konnte dort ein deutlicher Rückgang von<br />

Mastitis – Fällen erreicht werden. Lag der durchschnittliche Prozentsatz<br />

der Kühe, die 1994 an klinischer Mastitis erkrankten,<br />

noch bei 20%, so sank diese innerhalb von nur 5 Jahren auf 15%.<br />

Warum müssen diese Daten schriftlich<br />

aufgezeichnet werden?<br />

In Österreich sind Diagnosen laut Tierarzneimittelkontrollgesetz<br />

auf den Arzneimittelbeleg schon bisher verpflichtend zu dokumentieren.<br />

Auszug Tierarzneimittelkontrollgesetz 2002/Änderungen 2005:<br />

• § 4 (6) „Der Tierarzt hat über das Datum der Untersuchung der<br />

Tiere, Name und Anschrift der Tierhalter, die Angaben zur Identität<br />

und Anzahl der behandelten Tiere, die Diagnosen, die verschriebenen<br />

Arzneimittel, Anwendungsart, die verabreichte<br />

Dosis, die Behandlungsdauer und die einzuhaltenden Wartezeiten<br />

in geeigneter Weise Buch zu führen….<br />

• § 4 (7) …. Außerdem hat der Tierarzt für alle an den Tierhalter<br />

abgegebenen Arzneimittel einen Abgabeschein auszustellen….“<br />

Da in Österreich Diagnosen laut Tierarzneimittelkontrollgesetz<br />

auf den Arzneimittelbelegen schon bisher verpflichtend zu dokumentieren<br />

sind, wurde das Projekt Gesundheitsmonitoring gestartet<br />

um die Diagnosedaten für die Zuchtwertschätzung der<br />

Stiere zusätzlich zu nutzen!<br />

Erfassen der Daten durch den Probenehmer:<br />

Um die Diagnosedaten nutzen zu können, ist die Abgabe der<br />

Diagnosen mit einem 2-stelligem Zifferncode auf dem Arzneimittelbeleg<br />

durch den Tierarzt notwendig. Hiezu wurde der alte Arzneimittelbeleg<br />

angepasst und ein österreichweit gültiger Diagnoseschlüssel<br />

zur Standardisierung der Diagnosen<br />

ausgearbeitet. Bevor die neuen Arzneimittelbelege österreichweit<br />

verwendet werden, müssen noch Restbestände bei denen<br />

der zweistellige Zahlencode auch angegeben wird verbraucht<br />

werden.<br />

Mit der Zustimmung des Landwirtes werden im Rahmen der Leistungsprüfung<br />

die Tieridentität, die LFBIS-Nummer, die Tierarztnummer,<br />

das Diagnosedatum und die Diagnose von Erstbehandlungen<br />

elektronisch erfasst.<br />

Diese Daten werden im Rinderdatenverbund gespeichert und für<br />

die Zuchtwertschätzung von männlichen Tieren und die Erstellung<br />

von Gesundheitsberichten genutzt. Durch die Zustimmungserklärung<br />

und das Datenschutzgesetz ist geregelt, dass keine<br />

personen- und betriebsbezogenen Daten an Dritte weitergegeben<br />

werden können und dürfen.<br />

Zusätzliche Zuchtwerte<br />

für Gesundheitsmerkmale:<br />

Die Projekte in den skandinavischen Ländern zeigen, dass Zucht<br />

auf Gesundheitsmerkmale Erfolg versprechend ist. Die Erblichkeitswerte<br />

von Mastitis, Nachgeburtsverhaltung, Stoffwechselerkrankungen<br />

etc. sind großteils höher als die der bisher in der<br />

Zuchtwertschätzung in Österreich und Deutschland berücksichtigten<br />

Fitnessmerkmale (ca. 5-20%). Grafik 2 zeigt eine Auswertung<br />

aus Dänemark. Von Stieren mit einem Eutergesundheitsindex<br />

unter 86 erkranken doppelt so viele Töchter an klinischer<br />

Mastitis als von Stieren mit einem Index von über 114. Zuchtwerte<br />

für Gesundheitsmerkmale stellen wertvolle Hilfsmittel für<br />

die Selektion der Stiere dar. Um Gesundheitsmerkmale erweiterte<br />

Zuchtwerte ermöglichen dem Züchter noch besser, den richtigen<br />

Stier für seine Tiere einzusetzen. Negativvererber können erkannt<br />

und von der Zucht ausgeschlossen werden.<br />

Grafik 2: Anteil der an klinischer Mastitis erkrankten Töchter<br />

von Stieren nach Eutergesundheitsindex in Dänemark. 39


LANDESKONTROLLVERBAND<br />

40<br />

Gesundheitsberichte für Bestandesbetreuung<br />

und Herdenmanagement:<br />

Gutes Herdenmanagement zeichnet einen erfolgreichen und gesunden<br />

Betrieb aus. Um Bestandesprobleme frühzeitig erkennen<br />

zu können, sind Gesundheitsberichte (Diagnosedaten mit weiteren<br />

Informationen aus der Leistungsprüfung) von großer Bedeutung.<br />

Diese werden im Rahmen der Jahresberichte bei der Milchleistungsprüfung<br />

für alle Züchter, welche an diesem Projekt<br />

teilnehmen, bereitgestellt.<br />

Mit der Zustimmung des Landwirtes werden die Gesundheitsdaten<br />

an den Tierarzt zur Bestandesbetreuung weitergegeben, um<br />

eine effiziente Beratung zur Krankheitsvorbeugung und Krankheitsbekämpfung<br />

zu erleichtern.<br />

Aufwand und Nutzen für den Landwirt<br />

Der Nutzen des Landwirts sind zusätzliche Zuchtwerte für Gesundheitsmerkmale<br />

von Stieren und Gesundheitsberichte. Die<br />

um Gesundheitsmerkmale erweiterten Zuchtwerte helfen jedem<br />

Züchter noch besser die richtigen Stiere für seine Tiere auszuwählen.<br />

Gutes Herdenmanagement ist ein zentraler Erfolgsfaktor.<br />

Um Bestandesprobleme frühzeitig zu erkennen und Erkrankungen<br />

vorzubeugen, sind Gesundheitsberichte (Diagnosedaten<br />

mit weiteren Informationen aus der Leistungsprüfung) von großer<br />

Bedeutung.<br />

Wichtige Voraussetzung für zuverlässige Zuchtwerte und aussagekräftige<br />

Gesundheitsreports sind eine gute Datenqualität. Der<br />

Beitrag des Landwirts zum Projekt sind eine breite Beteiligung<br />

und Augenmerk auf die Dokumentation der Diagnose. Je besser<br />

die Datenqualität und je größer die Beteiligung der Landwirte<br />

und Tierärzte am Projekt, desto größer ist auch der Wert und der<br />

Nutzen für alle. Dank der finanziellen Unterstützung durch die<br />

öffentliche Hand entstehen weder dem Landwirt noch dem Tierarzt<br />

zusätzliche Kosten.<br />

Derzeitige Situation in Tirol:<br />

In Tirol nehmen derzeit ca. 2.300 Betriebe mit ca. 20.000 Kühen<br />

an diesem Projekt teil. Der Sinn von diesem Projekt wurde bereits<br />

von den meisten Mitgliedsbetrieben erkannt und somit besteht<br />

seitens der Züchter großes Interesse an diesem Projekt teilzunehmen!<br />

Derzeit haben wir noch das Problem, dass die Diagnoserückmeldung<br />

über die Probenehmer bei der monatlichen<br />

Milchleistungskontrolle sehr langsam anläuft und nur sehr wenig<br />

Diagnosen eintreffen. Um das Projekt auch in Tirol als Erfolg bezeichnen<br />

zu können müssen bei der monatlichen Milchleistungskontrolle<br />

alle Diagnosedaten vom Landwirt bekannt gegeben<br />

werden und vom Probenehmer auf der Kontrollliste dokumentiert<br />

werden.<br />

Ablauf Gesundheitsmonitoring<br />

Einholen der nötigen<br />

Zustimmungserklärungen:<br />

Die Einholung der Zustimmungserklärungen erfolgte bereits<br />

großteils über die Mitgliedersanierung der Zuchtverbände und<br />

wurde von den meisten Züchtern bereits unterschrieben. Sollten<br />

interessierte Betriebe noch nicht an diesem Projekt teilnehmen,<br />

dann können sie sich beim zuständigen Zuchtwart melden.<br />

• Zustimmungserklärung zur Erfassung der Diagnosedaten<br />

Dies wurde bereits von den meisten Mitgliedsbetrieben unterschrieben<br />

und ist notwendig, damit wir die Daten im RDV abspeichern<br />

und für die Zuchtwertschätzung verwenden dürfen.<br />

•Zustimmungserklärung zur Datenweitergabe<br />

Diese Zustimmungserklärung ist notwendig, wenn ein Tierarzt Interesse<br />

an diesen Daten hat, damit der LKV die Daten weiterleiten<br />

darf.<br />

Erfassung der Diagnosedaten durch den<br />

Probenehmer:<br />

Wie erkennt der Probenehmer, ob es sich um einen Mitgliedsbetrieb<br />

Gesundheitsmonitoring handelt?<br />

Grundsätzlich können Betriebe mit Gesundheitsmonitoring unterschieden<br />

werden, da auf der Kontrollliste ein Hinweis angeführt<br />

ist – Mitglied Gesundheitsmonitoring und weil unterhalb<br />

der angedruckten Kühe für die monatliche Milchleistungskontrolle<br />

auch noch eine leere Tabelle angeführt ist.<br />

Erfassung der Diagnosedaten:<br />

Der Probenehmer erfasst die laufenden Diagnosedaten bei jeder<br />

Probenahme! Der Probenehmer sollte den Landwirt erinnern, ob<br />

es einige Behandlungen seit der letzten Probenahme gegeben<br />

hat.<br />

Auf den alten und neuen Arzneimittelabgabe-, Arzneimittelrückgabe-<br />

und Arzneimittelanwendungsbeleg sollten die Tierärzte<br />

folgende Daten ausfüllen:<br />

• LFBIS Nummer<br />

• Tierarztnummer<br />

• Behandlungsdatum<br />

• Lebensnummer des behandelten Tieres<br />

• zweistelligen Diagnosecode<br />

• Erstbehandlung oder Nachbehandlung


Arzneimittelanwendungsbeleg - ALT:<br />

Am alten Abgabeschein wird auch die Tierarztnummer, der zweistellige<br />

Zifferncode, das Behandlungsdatum und die Lebensnummer<br />

des Tieres angegeben.<br />

Arzneimittelanwendungsbeleg - NEU<br />

Auf diesen Beleg (NEU) ist der Zifferncode, die Tierarztnummer,<br />

die Tiernummer und die Behandlung und Nachbehandlung rascher<br />

erkennbar.<br />

Wie erfolgt die Erfassung<br />

auf der Kontrollliste?<br />

Grundsätzlich erfolgt die Erfassung bei Milchkühen unter Bemerkungen<br />

bei der jeweiligen Kuh. Bei Aufzuchtrindern erfolgt die<br />

Eintragung in der sich am Schluss der Kontrollliste angedruckten<br />

Tabelle!<br />

Reihenfolge der Eintragungen<br />

• Milchkühe:<br />

• Datum der Behandlung/Code laut Diagnoseschlüssel/Erstbehandlung<br />

oder Nachbehandlung/Tierarztnummer<br />

Bsp. für Erstbehandlung: 10.09.<strong>2008</strong>/21/EB/1889<br />

Bsp. für Nachbehandlung: 13.09.<strong>2008</strong>/32/NB/2017<br />

• Aufzuchtrinder:<br />

• Lebensnummer des Tieres/Datum der Behandlung/Code laut<br />

Diagnoseschlüssel/Erstbehandlung oder Nachbehandlung/Tierarztnummer<br />

Bsp. für Erstbehandlung: AT 198.223.999/09.10.2006/35/7398<br />

• Erstbehandlung muss nicht extra angeführt werden!<br />

Bsp. für Nachbehandlung: AT 254.889.145/17.10.2006/23/7398<br />

und NB ankreuzen<br />

Nachdem die Proben in der Milchuntersuchungsstelle Rotholz<br />

untersucht wurden, werden die ausgewerteten Daten der Milchleistungskontrolle<br />

und die erfassten Diagnosen im Rinderdatenverbund<br />

mit den Daten aus der Milchleistungskontrolle gespeichert<br />

und dem Landwirt die Diagnosen und daraus<br />

resultierenden Tendenzen am Tagesbericht grafisch dargestellt.<br />

Diagnoseschlüssel:<br />

Oft gestellte Fragen:<br />

• Sieht der Zuchtverband, wie viele Behandlungen meine Tiere<br />

hatten? Erfährt es mein Nachbar? NEIN, diese Daten sieht nur<br />

der betroffene Landwirt und der zuständige LKV!<br />

• Der Zuchtwert meiner Kuh fällt aufgrund einer Diagnose?<br />

NEIN, es werden nur Zuchtwerte für Stiere geschätzt und veröffentlicht!<br />

• Werden Daten an Erzeugergemeinschaften, Vereine, etc. weitergegeben?<br />

NEIN ohne Zustimmungserklärung wird nichts<br />

weitergegeben!<br />

• Warum sind 2 getrennte Zustimmungserklärungen notwendig?<br />

Die beiden Zustimmungserklärungen wurden getrennt, da der<br />

Landwirt seine Daten an mehrere Personen weiterleiten kann<br />

(z.B.: 2 Tierärzte, Fütterungsberater,…)<br />

• Sollen die Diagnosedaten bei allen Tieren meines Bestandes erhoben<br />

werden? JA, wenn man an diesem Projekt teilnimmt,<br />

dann sind alle Diagnosen zu erfassen!<br />

• Wie teilt jemand den Austritt vom Gesundheitsmonitoring mit?<br />

Formlos, auf dem Durchschlag der Zustimmungserklärung!<br />

41


INTERN<br />

42<br />

DETAILBESTIMMUNGEN<br />

zur Richtlinie gemäß § 9 des Tiroler Landwirtschaftsgesetzes,<br />

LGBL. Nr. 3/1975,für die Gewährung von Beihilfen zum Ankauf<br />

von hochwertigen Zuchttieren<br />

R I N D E R<br />

Gültig ab 1. März 2009<br />

Gefördert werden<br />

a) Stiere: nur Herdebuchstiere ab einem Zuschlagspreis von<br />

¤ 1.700,00<br />

b) Zuchtkühe und Zuchtkalbinnen ab einem Zuschlagspreis von<br />

¤ 1.200,00<br />

Höchstalter: 6 Jahre<br />

Verkaufsklassen: I und II<br />

Förderungswerber:<br />

Natürliche und juristische Personen oder Personenvereinigungen,<br />

die einen landwirtschaftlichen Betrieb im eigenen Namen und auf<br />

eigene Rechnung mit Betriebsstandort in Tirol bewirtschaften.<br />

Der Förderungswerber muss Mitglied einer zugelassenen Zuchtorganisation<br />

oder Teilnehmer an einem Qualitätsproduktionsprogramm<br />

sein.<br />

Förderungvoraussetzungen:<br />

1. Die angekauften Zuchttiere müssen in einem Zuchtbuch einer<br />

nach dem Tiroler Tierzuchtgesetz zugelassenen Zuchtorganisation<br />

eingetragen sein.<br />

2. Beim Ankauf von Zuchttieren im Rahmen von Qualitätsfleischprogrammen<br />

verpflichtet sich der Förderungswerber, die<br />

Durchführungsbestimmungen der jeweiligen Qualitätsprogramme<br />

einzuhalten.<br />

2.Zuchtrinder müssen auf einer Absatzveranstaltung in Tirol angekauft<br />

werden.<br />

Ausnahme:<br />

- für Pinzgauer-Zuchtrinder gilt der Versteigerungsort Maishofen<br />

3. Zuchtstiere: Der Förderungswerber verpflichtet sich, dem jeweiligen<br />

Zuchtverband den Stier für die Abnahme des Samens<br />

für eine Stiertestung zur Verfügung zu stellen.<br />

4. Mindesthaltedauer:<br />

bei Zuchtkühen und –kalbinnen: 1 Jahr;<br />

bei Zuchtstieren: 2 Jahre<br />

Höhe der Förderung:<br />

Grundsätzlich wird die Förderung vom Zuschlagspreis (ohne<br />

Mehrwertsteuer) bemessen und beträgt:<br />

Stiere: 15 % des Zuschlagspreises - maximal<br />

¤ 400,00<br />

(ab einem Zuschlagspreis von ¤ 1.700,00)<br />

Kühe und Kalbinnen: 20 % des Zuschlagspreises - maximal<br />

¤ 300,00<br />

(ab einem Zuschlagspreis von ¤ 1.200,00)<br />

Förderungsabwicklung:<br />

Die Förderung erfolgt auf Antrag des Förderungswerbers. Die<br />

Anträge sind bei der Landwirtschaftskammer innerhalb von 14<br />

Tagen nach Ankauf einzubringen.<br />

Für die Beantragung sind die von der Landwirtschaftskammer<br />

aufgelegten Formblätter zu verwenden. Dem Antrag sind die erforderlichen<br />

Belege beizuschließen.<br />

De-minimis-Bestimmung:<br />

Diese Ankaufsbeihilfe wird gemäß den Bestimmungen der Verordnung<br />

(EG) Nr. 1535/2007 vom 20.12.2007 über den Anwendung der<br />

Artikel 87 und 88 EG-Vertrag als De-minimis-Beihilfe gewährt.<br />

Die einem landwirtschaftlichen Betrieb nach der De-minimis-Regelung<br />

gewährte Beihilfe darf, bezogen auf einem Zeitraum von<br />

drei Jahren, insgesamt ¤ 7.500,00 nicht übersteigen.<br />

Wir begrüßen unsere neuen Mitglieder!<br />

Nachname Vorname Ort Datum<br />

Gruener<br />

Rimml<br />

Schuler<br />

Luxner<br />

Luxner<br />

Koenig<br />

Gugger<br />

Jenewein<br />

Rudigier<br />

Vogt<br />

Floriani<br />

Falger<br />

Hepperger<br />

Reich<br />

Laimboeck<br />

Petter<br />

Kraft<br />

Leitner<br />

Schoesser<br />

Weber<br />

Dornauer-Schneider<br />

Gruener<br />

Schiestl<br />

Pinzger<br />

Knabl<br />

Mair<br />

Eberharter<br />

Seelos<br />

Schoepf<br />

Leitner<br />

Zauner<br />

Weber<br />

Kinzner<br />

Grissemann<br />

Klingenschmid<br />

Schiechtl<br />

Besler<br />

Steiner<br />

Seiwald<br />

Ladner<br />

Woergetter<br />

Wildauer<br />

Eberharter<br />

Prantl<br />

Winkler<br />

Mauracher<br />

Mair<br />

Haueis<br />

Oberhofer<br />

Witting<br />

Braito<br />

Juen<br />

Mayr<br />

Krall<br />

Hasslwanter<br />

Schallhart<br />

Kroell<br />

Sailer<br />

Geir<br />

Thaler<br />

Heigl<br />

Romed<br />

Robert<br />

Andreas<br />

Siegfried<br />

Maria/Anton<br />

Gabriel<br />

Manfred<br />

Norbert<br />

Heinrich<br />

Arnold<br />

Wilfried<br />

Wolfgang<br />

Magdalena<br />

Wolfgang<br />

Theresia<br />

Johann<br />

Josef<br />

Werner<br />

Andreas<br />

Walter<br />

Marlene<br />

Edwin<br />

Elisabeth<br />

Erich<br />

Stephan<br />

Josef<br />

Hansjoerg<br />

Dominic<br />

Margit/Johann<br />

Friedrich<br />

Martin<br />

Angelika<br />

Georg/Andrea<br />

Armin<br />

Annemarie<br />

Josef<br />

Josef<br />

Friedrich<br />

Josef<br />

Martin<br />

Christina<br />

Josef<br />

Josef<br />

Harald<br />

Elisabeth<br />

Peter<br />

Hildegard<br />

Beate<br />

Markus<br />

Hansjoerg<br />

Johann<br />

Markus<br />

Werner<br />

Marianne<br />

Stefan<br />

Gertraud<br />

Katharina/Reinhard<br />

Michael<br />

Thomas<br />

Hermine/Eduard<br />

Johannes<br />

Schoenwies<br />

Wenns<br />

Schoenwies<br />

Hainzenberg<br />

Kaltenbach<br />

Tulfes<br />

Tannheim<br />

Obernberg am Brenner<br />

Kappl<br />

Landeck<br />

Obsteig<br />

Berwang<br />

Axams<br />

Laengenfeld<br />

Fügen<br />

Kappl<br />

Oberperfuss<br />

Oberperfuss<br />

Mayrhofen<br />

Oberperfuss<br />

Mils<br />

Laengenfeld<br />

Rohrberg<br />

Fendels<br />

Arzl im Pitztal<br />

Götzens<br />

Zellberg<br />

Leutasch<br />

Neustift im Stubaital<br />

Gerlosberg<br />

Rietz<br />

Mutters<br />

Aldrans<br />

Kappl<br />

Volders<br />

Imsterberg<br />

Graen<br />

Ramsau<br />

Sankt Johann in Tirol<br />

Pians<br />

Fieberbrunn<br />

Lechaschau<br />

Ginzling<br />

Haiming<br />

Kolsassberg<br />

Fuegenberg<br />

Vomp<br />

Strengen<br />

Pfunds<br />

Gries im Sellrain<br />

Schattwald<br />

Kappl<br />

Walchsee<br />

Söll<br />

Imsterberg<br />

Terfens<br />

Hippach<br />

Kappl<br />

Navis<br />

Mieming<br />

Vomp<br />

01.10.<strong>2008</strong><br />

01.10.<strong>2008</strong><br />

07.10.<strong>2008</strong><br />

08.10.<strong>2008</strong><br />

15.10.<strong>2008</strong><br />

16.10.<strong>2008</strong><br />

22.10.<strong>2008</strong><br />

22.10.<strong>2008</strong><br />

23.10.<strong>2008</strong><br />

26.10.<strong>2008</strong><br />

28.10.<strong>2008</strong><br />

31.10.<strong>2008</strong><br />

31.10.<strong>2008</strong><br />

09.11.<strong>2008</strong><br />

11.11.<strong>2008</strong><br />

11.11.<strong>2008</strong><br />

12.11.<strong>2008</strong><br />

12.11.<strong>2008</strong><br />

25.11.<strong>2008</strong><br />

11.12.<strong>2008</strong><br />

17.12.<strong>2008</strong><br />

19.12.<strong>2008</strong><br />

19.12.<strong>2008</strong><br />

07.1.2009<br />

07.1.2009<br />

08.1.2009<br />

20.1.2009<br />

22.1.2009<br />

27.1.2009<br />

27.1.2009<br />

30.1.2009<br />

03.2.2009<br />

06.2.2009<br />

13.2.2009<br />

13.2.2009<br />

16.2.2009<br />

20.2.2009<br />

20.2.2009<br />

21.2.2009<br />

26.2.2009<br />

03.3.2009<br />

03.3.2009<br />

05.3.2009<br />

05.3.2009<br />

05.3.2009<br />

16.3.2009<br />

17.3.2009<br />

18.3.2009<br />

18.3.2009<br />

18.3.2009<br />

19.3.2009<br />

19.3.2009<br />

19.3.2009<br />

20.3.2009<br />

24.3.2009<br />

27.3.2009<br />

30.3.2009<br />

31.3.2009<br />

01.4.2009<br />

03.4.2009<br />

05.4.2009


Wichtige Infos für <strong>Braunvieh</strong>züchter<br />

BVD-Untersuchungen<br />

Die Ergebnisse der BVD-Untersuchungen können Sie unter der Internetadresse:<br />

http://www.tirol.gv.at/themen/gesundheit/veterinaer/bvd-befunde/ abrufen.<br />

Wichtig: Alle Tiere, die zur Versteigerung aufgetrieben werden, benötigen ein<br />

BVD-Blauzungen-Untersuchungsergebnis (bzw. Impfnachweis).<br />

Das Blauzungenzeugnis entfällt bei Kälbern, die am Versteigerungstag jünger als<br />

90 Tage sind.<br />

Alle Kälber, die keine BVD-Untersuchung haben, können nicht versteigert werden.<br />

Versteigerungsmeldungen via Internet<br />

Der Tiroler <strong>Braunvieh</strong>zuchtverband bietet seit nun fast einem Jahr die Möglichkeit an, Versteigerungstiere auch<br />

über Internet zu melden. Dazu besuchen Sie unsere Internetseite www.tiroler-braunvieh.at und klicken auf der<br />

linken Seite auf den Punkt Absatz. Danach auf den Punkt Versteigerungsmeldung. Oder Sie klicken direkt auf den<br />

Hinweis auf der Startseite unserer Homepage.<br />

Schritte eins bis drei<br />

Erster Schritt:<br />

Datum der Versteigerung anklicken.<br />

Zweiter Schritt:<br />

Geben Sie nun ihre siebenstellige Lfbis Nummer (Betriebsnummer)<br />

an. Warten Sie einen Augenblick und drücken Sie nun auf<br />

die Schaltfläche speichern.<br />

Dritter Schritt:<br />

Kreuzen Sie bitte gewissenhaft alle Möglichkeiten, die für Sie zutreffen,<br />

an. Besonders wichtig ist die letzte Ankreuzmöglichkeit<br />

(Mit dieser Meldung nehme ich die Verkaufsbestimmungen …),<br />

diese ist unbedingt anzukreuzen.<br />

Drücken Sie anschließend auf Formular absenden, oder auf weitere<br />

Tiere eintragen, wenn Sie mehrere Tiere melden wollen.<br />

Bei einer erfolgreichen Anmeldung erhalten Sie eine Bestätigung<br />

auf ihre Mailadresse.<br />

PERSONELLES<br />

Meldefristen für Versteigerungen<br />

sind unbedingt einzuhalten<br />

Da immer mehr Versteigerungsmeldungen nach<br />

der Meldefrist der jeweiligen Versteigerung eintreffen<br />

und so den reibungslosen Ablauf der Vorbereitungen<br />

für die Versteigerungen beeinträchtigen,<br />

möchten wir sie darauf hinweisen, dass eine<br />

Meldung, die nach der Meldefrist im Verbandsbüro<br />

einlangt (Post, Internet…), nicht mehr berücksichtigt<br />

werden kann.<br />

Die Meldefristen<br />

für Versteigerungen sind:<br />

1 Monat vor Versteigerungstermin:<br />

Kühe, Kalbinnen, Jungkalbinnen, Nutztiere, Stiere<br />

2 Wochen vor Versteigerungstermin: Zuchtkälber<br />

Neuer Mitarbeiter im Tiroler <strong>Braunvieh</strong>zuchtverband<br />

Ich heiße Thomas Geir und bin 22 Jahre alt. Meine Heimatgemeinde ist<br />

Navis. Dort bewirtschafte ich auf einem Pachtbetrieb zusammen mit meiner<br />

Lebenspartnerin und meinen beiden Brüdern einen kleinen <strong>Braunvieh</strong>zuchtbetrieb.<br />

Schon in frühen Jahren wurde ich mit der <strong>Braunvieh</strong>zucht vertraut.<br />

Als Absolvent der HBLA-Ursprung bringe ich bestimmte Grundvoraussetzungen<br />

für meine neuen Aufgaben mit. Meine Aufgaben beim <strong>Braunvieh</strong>zuchtverband<br />

sind die Zuchtberatung, Drittlandverkäufe, allgemeine Büroarbeiten<br />

und die Mitglieder-Betreuung-Verwaltung.<br />

43


Heft 1/2009 | P.b.b. | GZ 02Z030539 M | Verlagspostamt 6020 Ibk.<br />

AKTUELL<br />

MAGAZIN FÜR ZUCHT, BESAMUNG & VERMARKTUNG<br />

www.tiroler-braunvieh.at<br />

TIROLER A-6020 Innsbruck T +43 (0) 592 92 / 18 22 braunvieh@lk-tirol.at<br />

BRAUNVIEHZUCHTVERBAND Brixner Straße 1 F +43 (0) 592 92 / 18 29 www.tiroler-braunvieh.at<br />

TIROL

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!