Jahrbuch 2011 - Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke (DGM)
Jahrbuch 2011 - Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke (DGM)
Jahrbuch 2011 - Deutsche Gesellschaft für Muskelkranke (DGM)
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<strong>Jahrbuch</strong> der<br />
<strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e. V.<br />
und ihrer Neuromuskulären Zentren<br />
AWS Medienverlag GmbH<br />
Herausgeber<br />
Reinhard Dengler<br />
Bernhard Neundörfer<br />
Horst Ganter<br />
<strong>2011</strong>
Mit freundlicher Unterstützung
<strong>Jahrbuch</strong> der<br />
<strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e. V.<br />
und ihrer Neuromuskulären Zentren<br />
AWS Medienverlag GmbH<br />
Herausgeber<br />
Reinhard Dengler<br />
Bernhard Neundörfer<br />
Horst Ganter<br />
<strong>2011</strong>
Autoren und Verlag haben die Angaben zu Medikamenten und ihren Dosierungen mit größter<br />
Sorgfalt und entsprechend dem aktuellen Wissensstand bei Fertigstellung des Buches<br />
verfasst. Trotzdem ist der Leser aufgefordert, anhand der Beipackzettel der verwendeten<br />
Präparate in eigener Verantwortung die Dosierungsempfehlungen und Kontraindikation zu<br />
überprüfen.<br />
Sollten geschützte Warenzeichen beziehungsweise Warennamen nicht besonders kenntlich<br />
gemacht sein, kann nicht daraus geschlossen werden, dass es sich um einen freien<br />
Warennamen handelt.<br />
Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung<br />
sowie der Übersetzung. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie,<br />
Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung der Herausgeber<br />
reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder<br />
verbreitet werden.<br />
<strong>Jahrbuch</strong> der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e. V.<br />
und ihrer Neuromuskulären Zentren erscheint jährlich seit 2010.<br />
Herausgeber: Prof. Dr. Reinhard Dengler, Prof. Dr. Bernhard Neundörfer, Horst Ganter<br />
Korrespondenzadresse: <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e. V., Im Moos 4,<br />
79112 Freiburg<br />
Redaktion: Horst Ganter (V.i.S.d.P.)<br />
Verlag:<br />
AWS Medienverlag GmbH, Goethestraße 12 a, 76275 Ettlingen<br />
<strong>Jahrbuch</strong> der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e. V. <strong>2011</strong><br />
ist erschienen im März 2012<br />
ISBN 978-3-9814975-0-2
Inhalt<br />
Vorwort<br />
von Reinhard Dengler<br />
Bernhard Neundörfer<br />
und Horst Ganter ____________________7<br />
Qualitätskriterien <strong>für</strong> die<br />
Neuromuskulären Zentren<br />
der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e. V. (<strong>DGM</strong>) _________9<br />
<strong>DGM</strong>-Gütesiegel <strong>für</strong><br />
Neuromuskuläre Zentren (NMZ) ______10<br />
Neuromuskuläre Zentren in<br />
Deutschland benannt von der<br />
<strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>Muskelkranke</strong> e. V. (<strong>DGM</strong>) ___________11<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>Muskelkranke</strong> e. V. (<strong>DGM</strong>) ___________12<br />
Jahresberichte der<br />
Neuromuskulären Zenren<br />
NMZ Bayern-Mitte _________________16<br />
NMZ Bayern Süd ___________________19<br />
NMZ Berlin ________________________28<br />
NMZ Brandenburg _________________30<br />
NMZ Dresden ______________________32<br />
NMZ Freiburg ______________________37<br />
NMZ Göttingen ____________________42<br />
NMZ Halle _________________________45<br />
NMZ Hamburg _____________________48<br />
NMZ Hannover ____________________53<br />
NMZ Homburg/Saar ________________57<br />
NMZ Leipzig _______________________58<br />
NMZ Magdeburg ___________________62<br />
NMZ Mainz ________________________67<br />
NMZ Marburg-Gießen-Kassel ________71<br />
NMZ Mecklenburg-Vorpommern<br />
Bereich Rostock ___________________75<br />
NMZ Mecklenburg-Vorpommern<br />
Bereich Vorpommern _______________78<br />
NMZ Münster/Westfalen ____________81<br />
NMZ Nordrhein ____________________86<br />
NMZ Nordwest __________________ 101<br />
NMZ Rhein-Main _________________ 103<br />
NMZ Rhein-Neckar _______________ 105<br />
NMZ Ruhrgebiet _________________ 107<br />
NMZ Stuttgart ___________________ 112<br />
NMZ Thüringen __________________ 114<br />
NMZ Ulm ________________________ 120<br />
NMZ Würzburg __________________ 132<br />
Themenbeitrag<br />
Rationale genetische<br />
Diagnostik von erblichen<br />
Myopathien – ein Versuch _________ 143
Preisträger der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e. V. <strong>2011</strong><br />
Verleihung der Forschungspreise<br />
der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>Muskelkranke</strong> e. V. – <strong>DGM</strong> –<br />
im Jahre <strong>2011</strong> ____________________ 149<br />
Computerbasierte multipara-<br />
metrische Magnetresonanz<br />
tomographie-Bildgebung<br />
bei ALS und anderen<br />
Motoneuronerkrankungen _________ 150<br />
Ciclosporin A zur Behand-<br />
lung der Muskeldystrophie<br />
Duchenne: eine randomisierte,<br />
doppelblinde, plazebo-<br />
kontrollierte multizen-<br />
trische Studie ____________________ 154<br />
Ein Schaltmodell des<br />
spannungsgesteuerten<br />
Natriumkanals mit<br />
Temperaturabhängigkeit<br />
und dessen Aussagen<br />
<strong>für</strong> die Paramyotonie _____________ 156<br />
Aktivierung des PGC-1α<br />
Signalweges als Therapie-<br />
ansatz <strong>für</strong> mitochondriale<br />
Myopathien _____________________ 160<br />
Datenbanken und Forschungsnetze<br />
der <strong>DGM</strong><br />
Neuromuskuläres Zentrum<br />
Ulm: Patientendatenbank<br />
der Division of<br />
Neurophysiologie ________________ 165<br />
mitoNET – <strong>Deutsche</strong>s<br />
Netzwerk <strong>für</strong> mitochon-<br />
driale Erkrankungen ______________ 167<br />
National und inter-<br />
national: Mito-Team<br />
auch <strong>2011</strong> aktiv __________________ 171<br />
Wissenschaftlicher<br />
Beirat der deutschen<br />
gesellschaft <strong>für</strong> Muskel-<br />
kranke e. V. ______________________ 175<br />
Ehrenmitglieder<br />
der deutschen<br />
<strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>Muskelkranke</strong> e. V. _______________ 177<br />
Neuromuskuläre Zentren<br />
in der Bundesrepublik<br />
Deutschland im Auftrag<br />
der deutschen <strong>Gesellschaft</strong><br />
<strong>für</strong> Muskskelkranke e. V. __________ 178<br />
Zusätzliche<br />
Neuromuskuläre<br />
Sprechstunden __________________ 220
Vorwort<br />
Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong><br />
(<strong>DGM</strong> e. V.) freut sich, nun schon im 15.<br />
Jahrgang ihr <strong>Jahrbuch</strong> mit einer Bilanz der<br />
Neuromuskulären Zentren (NMZ) über das<br />
Jahr <strong>2011</strong> vorlegen zu können. Die NMZ<br />
sind nicht mehr wegzudenkende Institutionen<br />
der <strong>DGM</strong>, an denen Patienten mit<br />
neuromuskulären Erkrankungen interdisziplinäre<br />
Hilfe in der Diagnostik, Therapie<br />
und Betreuung finden. Darüber hinaus sind<br />
die NMZ die Stellen, wo in Deutschland<br />
auf hohem Niveau Forschung auf dem Gebiet<br />
der neuromuskulären Erkrankungen<br />
durchgeführt wird. Sie werden in dreijährigen<br />
Abständen zertifiziert. Es erfolgte im<br />
vergangenen Jahr die Rezertifizierung, wobei<br />
erfreulicherweise allen NMZ erneut das<br />
Gütesiegel der <strong>DGM</strong> erteilt werden konnte.<br />
Das Konstrukt der NMZ hat sich inzwischen<br />
so bewährt, dass es <strong>für</strong> die Erstellung des<br />
Nationalplans <strong>für</strong> seltene Erkrankungen<br />
(NAMSE) des Bundesforschungsministeriums<br />
Pate gestanden hat.<br />
Nach der Darstellung der Qualitätskriterien<br />
<strong>für</strong> die NMZ und des Gütesiegels folgen<br />
die Berichte der einzelnen flächendeckend<br />
über ganz Deutschland verteilten NMZ,<br />
aus denen deren Tätigkeiten bezüglich<br />
der Patientenversorgung wie auch der<br />
Forschungsaktivitäten mit Zitierung der<br />
einschlägigen Veröffentlichungen ersehen<br />
werden können. Allen Mitarbeitern der<br />
NMZ, die sich der Mühe der Berichterstattung<br />
unterzogen haben, sei da<strong>für</strong> herzlich<br />
gedankt.<br />
Einleitung<br />
Traditionell folgt ein Übersichtsartikel,<br />
dieses Mal von W. Kress, G. Meng und<br />
T. Grimm aus dem Institut <strong>für</strong> Humangenetik<br />
der Universität Würzburg über „Rationale<br />
genetische Diagnostik von erblichen<br />
Myopathien“, in dem kurz und bündig über<br />
die Indikation, die Machbarkeit, aber auch<br />
die Grenzen der genetischen Diagnostik<br />
bei Muskelerkrankungen berichtet wird.<br />
Im Anschluss daran stellen die Preisträger<br />
der <strong>DGM</strong> des Jahres <strong>2011</strong> zusammengefasst<br />
ihre Forschungsarbeiten und<br />
deren Ergebnisse vor. Danach wird über<br />
Aktivitäten von Forschungsnetzen und<br />
der innerhalb der <strong>DGM</strong> sich entwickelnden<br />
Diagnosegruppen, die laut Beschluss<br />
der Delegiertenversammlung der <strong>DGM</strong> im<br />
vergangenen Jahr eine gewisse den Landesverbänden<br />
ähnliche Eigenständigkeit<br />
erlangt haben, berichtet.<br />
Den Abschluss bilden Listen wie stets über<br />
die Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirats<br />
und der Ehrenmitglieder, sowie sehr<br />
informative Angaben zu den verschiedenen<br />
Sprechstunden der NMZ und den<br />
dort tätigen Personen inklusive Adressen,<br />
Telefon- und Fax-Nummern, sowie E-Mail-<br />
Adressen.<br />
Die Herausgeber danken allen Mitarbeiter<br />
der NMZ <strong>für</strong> ihren Einsatz <strong>für</strong> die Patienten<br />
mit neuromuskulären Erkrankungen und der<br />
Firma Sanofi-Aventis Deutschland GmbH<br />
<strong>für</strong> ihre großzügige Unterstützung der Herausgabe<br />
des <strong>Jahrbuch</strong>s. Wir hoffen, dass<br />
7
Vorwort<br />
es auch weiterhin möglich sein wird, einmal<br />
jährlich diesen Einblick in die Arbeit<br />
der NMZ der <strong>DGM</strong> gewähren zu können.<br />
Hannover, Erlangen, Freiburg, Januar 2012<br />
Prof. Dr. med. Reinhard Dengler<br />
Direktor der Neurologischen Klinik<br />
der Medizinischen Hochschule Hannover<br />
2. Vorsitzender der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e. V.<br />
Prof. em. Dr. med. Bernhard Neundörfer<br />
Ehem. Direktor der Neurologischen<br />
Universitätsklinik Erlangen<br />
Vorstandsmitglied der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e. V.<br />
Horst Ganter<br />
Bundesgeschäftsführer der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e. V.<br />
8
Zwingende Voraussetzungen <strong>für</strong> ein Neuromuskuläres<br />
Zentrum der <strong>DGM</strong> sind: Regelmäßige<br />
ambulante Muskelsprechstunden<br />
von Neurologen und Neuropädiatern<br />
sowie stationäre Betten mit der Möglichkeit<br />
der intensivmedizinischen Betreuung<br />
einschließlich Beatmung.<br />
Die Fachbereiche der Neurologie, Neuropädiatrie,<br />
Kardiologie und Pulmologie müssen<br />
vertreten und eine humangenetische Be-<br />
ratung möglich sein.<br />
Zusätzlich gewünschte Fachbereiche sind<br />
die Orthopädie, Rheumatologie sowie eine<br />
Sozial- und Hilfsmittelberatung und eine<br />
beratende Physiotherapie.<br />
Im Rahmen der diagnostischen Möglich-<br />
keiten müssen neurophysiologische Unter-<br />
suchungen durchführbar sowie bildgebende<br />
Verfahren vor Ort möglich sein.<br />
Muskelbiopsien sollten vor Ort entnommen<br />
und untersucht werden können.<br />
Biochemische und molekularbiologische<br />
Untersuchungsverfahren müssen nicht vor<br />
Ort vorgehalten werden und sind auch in<br />
Kooperation mit anderen Zentren möglich.<br />
Allgemeine Voraussetzungen <strong>für</strong> ein Neuromuskuläres<br />
Zentrum der <strong>DGM</strong> sind auch<br />
eine ausreichende Anzahl von <strong>Muskelkranke</strong>n<br />
in der Betreuung sowie ein regelmäßiges<br />
Sprechstundenangebot.<br />
Innerhalb des Neuromuskulären Zentrums<br />
sollen gemeinsame, interdisziplinäre Sitzungen<br />
und Fallbesprechungen stattfinden.<br />
Eine Zusammenarbeit mit dem jeweiligen<br />
Einleitung<br />
Qualitätskriterien <strong>für</strong> die Neuromuskulären Zentren<br />
der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e. V.<br />
(<strong>DGM</strong>)<br />
Landesverband der <strong>DGM</strong> ist unbedingt<br />
notwendig.<br />
(Kriterien wurden bei der Sitzung der Sprecher<br />
der Neuromuskulären Zentren am<br />
27. September 2000 in Baden-Baden beschlossen.)<br />
9
<strong>DGM</strong>-Gütesiegel <strong>für</strong> Nezromuskuläre Zentren (NMZ)<br />
<strong>DGM</strong>-Gütesiegel <strong>für</strong> Neuromuskuläre Zentren (NMZ)<br />
Im Jahr 2000 hat die <strong>DGM</strong> erstmals Qualitiätskriterien<br />
<strong>für</strong> Neuromuskuläre Zentren<br />
(NMZ) beschlossen. Diese stellen die Basis<br />
<strong>für</strong> die Vergabe eines Gütesiegels dar. Die<br />
Einführung eines Gütesiegels verfolgt das<br />
Ziel, bundesweit einheitliche Standards <strong>für</strong><br />
die Diagnose, Behandlung und Versorgung<br />
von Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen<br />
auf einem qualitativ anerkannten<br />
Niveau zu präzisieren und damit sicher zu<br />
stellen.<br />
1. Grundlage <strong>für</strong> die Struktur und Abläufe<br />
eines NMZ ist die am 8. Mai 2006 verab-<br />
schiedete Geschäftsordnung <strong>für</strong> NMZ.<br />
2. Im NMZ müssen die Fachbereiche Neu-<br />
rologie, Neuropädiatrie, klinische Neurophysiologie,<br />
Kardiologie und Pulmologie<br />
vertreten sein. Eine humangenetische<br />
Beratungsmöglichkeit muss gegeben<br />
sein, desgleichen die Möglichkeit einer<br />
Sozial- und Hilfsmittelberatung sowie<br />
einer beratenden Physiotherapie. Wo<br />
dies nicht vorhanden ist, muss es durch<br />
Kooperationen sicher gestellt sein.<br />
3. Die Möglichkeit einer muskel- und nervenbioptischen<br />
Untersuchung muss ge-<br />
währleistet sein.<br />
4. Die Kooperation mit den Fachgebieten<br />
Orthopädie und Rheumatologie muss<br />
vorhanden sein.<br />
5. Kontinuierliche Betreuung mit regelmäßigen<br />
Spezialsprechstunden sowie<br />
akute Untersuchung beziehungsweise<br />
stationäre Aufnahmemöglichkeit von<br />
Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen<br />
durch einen mit diesen Krankheiten<br />
vertrauten Arzt muss gewährleistet<br />
sein.<br />
6. Bei dem Leiter des NMZ wird eine mindestens<br />
fünfjährige Erfahrung in der Behandlung<br />
von Patienten mit neuromuskulären<br />
Erkrankungen vorausgesetzt.<br />
7. Beim Initialkontakt wird mindestens eine<br />
einstündige Konsultation verlangt.<br />
10<br />
8. Es werden mindestens jeweils 50 Patienten<br />
mit neuromuskulären Erkrankung-<br />
en pro Jahr behandelt.<br />
9. Es müssen regelmäßige interdisziplinäre<br />
Sitzungen und Fallbesprechnungen abgehalten<br />
werden.<br />
10. Eine Kooperation mit der <strong>DGM</strong> und ihren<br />
Landesverbänden wird vorausgesetzt.<br />
Dies geschieht insbesondere durch<br />
• Teilnahme des Sprechers an der<br />
Sprecherratssitzung<br />
• regelmäßige aktive und passive Teilnahme<br />
an Kongressen, Fortbildungsveranstaltungen<br />
und Patiententreffen<br />
der <strong>DGM</strong> und ihrer Landesverbände,<br />
• regelmäßige Einladung der Landes-<br />
verbandsvorsitzenden und/oder dessen<br />
Vertreter zu den interdisziplinären<br />
Sitzungen.<br />
11. Es müssen eine behindertengerechte<br />
Ausstattung der Räumlichkeiten und<br />
Pflegemöglichkeiten vorhanden sein.<br />
12. Die NMZ erstellen jährlich einen Bericht<br />
über ihre Aktivitäten und überlassen<br />
diesen der Geschäftsstelle der <strong>DGM</strong><br />
zur weiteren Verwendung. Derzeit findet<br />
dieser Eingang in das <strong>Jahrbuch</strong> der<br />
<strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong><br />
e. V.<br />
13. Die Einhaltung der Gütekriterien wird<br />
durch einen schriftlichen Bericht und<br />
stichprobenhafte Prfungen gewährleistet.<br />
Arbeitsgruppe zur Erstellung der Kriterien<br />
<strong>für</strong> ein Gütesiegel:<br />
Prof. Dr. Andreas Engelhardt, Oldenburg<br />
Horst Ganter, <strong>DGM</strong> Freiburg, Prof. Dr. Walter<br />
Haupt, Köln, PD Dr. Arpad von Moers, Berlin<br />
Prof. Dr. Bernhard Neundörfer, Erlangen<br />
Prof. Dr. Karlheinz Reiners, Würzburg<br />
Nicht-zertifizierte NMZ können als Muskelsprechstunde<br />
geführt werden (siehe Anhang).
Neuromuskuläre Zentren in Deutschland<br />
zertifiziert von der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e. V. (<strong>DGM</strong>)<br />
Einleitung<br />
11
<strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e. V. <strong>DGM</strong><br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e. V. <strong>DGM</strong><br />
Im Jahr <strong>2011</strong> hat die <strong>DGM</strong> im Rahmen der<br />
Gütesiegel <strong>für</strong> Neuromuskuläre Zentren mit<br />
der Begehung von turnusgemäß 3 Zentren<br />
und der ersten Rezertifizierung aller<br />
Zentren die Bemühungen um die Verbesserung<br />
und Sicherung der Qualität an den<br />
NMZ fortgesetzt. Alle Begehungen verliefen<br />
positiv und alle Zentren erhielten erneut<br />
das Gütesiegel <strong>für</strong> weitere 3 Jahre. Dies<br />
bestärkte den guten Eindruck der NMZ.<br />
Im Jahre <strong>2011</strong> sind erneut NMZ als Spezialsprechstunden<br />
nach § 116b SGB V anerkannt<br />
worden. Der Genehmigungsprozess<br />
ist allerdings weiterhin intransparent und<br />
<strong>für</strong> einige NMZ völlig unbefriedigend. Inwieweit<br />
die Anerkennung zu einer tatsächlich<br />
verbesserten Finanzierungsbasis <strong>für</strong> die<br />
ambulante Versorgung beiträgt, ist derzeit<br />
noch nicht abschließend zu beurteilen.<br />
Erfahrungswerte hierzu werden gesammelt<br />
und ausgewertet. Das Augenmerk richtet<br />
sich derzeit auf die Erstellung des Nationalplans<br />
<strong>für</strong> Menschen mit seltenen Erkrankungen<br />
(NAMSE). Ein Kernpunkt dieses<br />
Plans ist die Definition von Zentren (abgestuft<br />
von „Referenzzentren“ über „Versorgungszentren“<br />
bis zu „korrespondierenden<br />
bzw. assoziierten Stellen“). Mit der Festlegung<br />
soll auch die konkrete Finanzierung<br />
verbunden werden.<br />
Der auch im Jahr <strong>2011</strong> zur Verfügung gestellte<br />
Betrag in Höhe von 200.000 Euro<br />
<strong>für</strong> Forschungsvorhaben brachte wieder<br />
eine Vielzahl von Forschungsanträgen, die<br />
weitgehend positiv beschieden werden<br />
konnten. Die Einführung der Stichtagsregelung<br />
(31.3. und 30.9.) hat sich grundsätzlich<br />
bewährt, wobei ab 2012 neue Stichtage<br />
gelten. Es handelt sich um den 15.2. und<br />
den 15.8. eines jeden Jahres. Damit kann<br />
besser vergleichend entschieden werden<br />
12<br />
und es ist nicht mehr das zufällige Antragsdatum<br />
mit entscheidend. Die zur Verfügung<br />
gestellten Gelder werden in zwei Tranchen<br />
aufgeteilt, sodass zu beiden Stichtagen die<br />
gleichen Summen bereit stehen.<br />
Die Stelle im Medizinreferat konnte zwar<br />
nicht direkt wieder besetzt werden, wir<br />
haben aber mit einer Kooperationsvereinbarung<br />
mit dem NMZ Freiburg eine praktikable<br />
Lösung gefunden. Hierdurch ist die<br />
fachliche Unterstützung unserer Sozialberater<br />
auch in medizinischen Fragen gewährleistet.<br />
Analog hierzu haben wir auch<br />
mit einem Fachanwalt <strong>für</strong> Sozialrecht einen<br />
Honorarvertrag.<br />
Das Forschungsprojekt Servcare_ALS, das<br />
im Bereich der modellhaften Versorgung am<br />
Beispiel der ALS angesiedelt war, endete im<br />
Jahre <strong>2011</strong>. Das Projekt (http://www.servcare-projekt.de)<br />
wurde mit insgesamt 5 beteiligten<br />
Organisationen, darunter die ALS<br />
Ambulanz der Charité unter der Federführung<br />
des IAO, Fraunhofer Institut Stuttgart,<br />
durchgeführt.<br />
Im Jahre <strong>2011</strong> fand in Ulm / Neu-Ulm der<br />
Kongress des Wissenschaftlichen Beirats<br />
der <strong>DGM</strong> statt. Prof. Ludolph als Vorsitzender<br />
des Wissenschaftlichen Beirats<br />
hatte ein interessantes Programm zusammengestellt<br />
und der Kongressbesuch war<br />
dementsprechend gut. Mit dem Kongress<br />
endete seine Amtszeit als Vorsitzender. Neu<br />
gewählt wurde Prof. Zerres aus Aachen.<br />
Zum Stellvertreter wurde Prof. Vorgerd aus<br />
Bochum gewählt.<br />
Mit der Durchführung des zweiten Fachtage-Symposiums,<br />
erstmals angekoppelt<br />
an den Kongress des Wissenschaftlichen<br />
Beirats, konnte sich diese Form der Veranstaltung<br />
bewähren. Sie wird künftig generell
in Verbindung zum Kongress stattfinden, so<br />
dass das nächste Fachtage-Symposium im<br />
Jahre 2013 in Aachen sein wird.<br />
Anschrift:<br />
Horst Ganter, Bundesgeschäftsführer<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>Muskelkranke</strong> e. V. <strong>DGM</strong><br />
Im Moos 4, 79112 Freiburg<br />
Tel.: 07665 / 9447-0<br />
Fax: 07665 / 9447-20<br />
E-Mail: info@dgm.org<br />
www.dgm.org<br />
Bundesgeschäftsstelle<br />
Medizinreferat<br />
Sozialberatung<br />
Hilfsmittelberatung<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
13
Jahresberichte<br />
der Neuromuskulären Zentren
Neuromuskuläres Zentrum Bayern-Mitte<br />
Neuromuskuläres Zentrum Bayern-Mitte<br />
Leiter: Prof. Dr. Dr. h.c. S. Schwab<br />
Sprecher: PD Dr. R. Linker<br />
und Prof. Dr. R. Schröder<br />
Neurologische Klinik und Institut <strong>für</strong><br />
Neuropathologie der Friedrich-Alexander-<br />
Universität Erlangen-Nürnberg<br />
Neuromuskuläres Zentrum/Forschungs-<br />
Netzwerk Neuropathien und Myopathien<br />
an der Neurologischen Klinik und am Institut<br />
<strong>für</strong> Neuropathologie der Universität<br />
Erlangen<br />
Das Neuromuskuläre Zentrum ist eine interdisziplinäre<br />
Einrichtung zur fachübergreifenden<br />
Diagnosestellung, Behandlung<br />
und Erforschung von neuromuskulären Erkrankungen.<br />
Das Zentrum ist an der Neuro-<br />
logischen Klinik und am Institut <strong>für</strong> Neuropathologie<br />
angesiedelt und arbeitet eng mit<br />
den übrigen Einrichtungen des Uni-Klinikums<br />
und mit der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> (<strong>DGM</strong>) zusammen. Das<br />
Neuromuskuläre Zentrum bietet Spezialsprechstunden<br />
<strong>für</strong> Patienten mit entzündlichen<br />
und erblichen Polyneuropathien und<br />
Muskelerkrankungen, mit Motoneuronerkrankungen<br />
und <strong>für</strong> die Beatmung von Patienten<br />
mit neuromuskulären Erkrankungen<br />
wie Muskeldystrophien und Amyotrophe<br />
Lateralsklerose. Das Angebot wird durch<br />
die physiotherapeutischen und sozialen<br />
Einrichtungen im Zentrum abgerundet.<br />
Forschungsaktivitäten<br />
Dr. Linker<br />
Die Interessen des wissenschaftlichen Arbeitens<br />
liegen im Bereich der Dermatomyositis,<br />
Polymyositis sowie die Einschlusskörperchenmyositis<br />
als entzündliche, nicht<br />
erregerbedingte Erkrankungen des Muskels<br />
(idiopathische inflammatorische Myopathien).<br />
Hier vermutet man einen zu Grun-<br />
16<br />
de liegenden autoimmunen Prozess. Ziel<br />
unserer Untersuchungen an Muskelbiopsien<br />
und dem peripheren Blut ist es, zur<br />
Aufklärung der Prozesse, die zur Entstehung<br />
entzündlicher Muskelerkrankungen<br />
führen, beizutragen und Faktoren aufzuzeigen,<br />
die den Verlauf der Erkrankung beeinflussen<br />
können. Dabei werden sowohl<br />
degenerative Veränderungen als auch die<br />
Rolle des Muskels in der Antigenpräsentation<br />
und als Zielzelle einer gerichteten<br />
T-Zell-Antwort berücksichtigt.<br />
Prof. Dr. Schröder<br />
Das wissenschaftliche Hauptarbeitsgebiet<br />
ist die Gruppe der hereditären Proteinaggregationsmyopathien<br />
auf der Basis von<br />
Desmin- und VCP-Mutationen. Für die Forschungsarbeiten<br />
auf diesem Gebiet besteht<br />
seit Oktober 2009 die Förderung einer ortsungebundenen<br />
Forschergruppe (FOR 1228,<br />
Thema: Molecular Pathogenesis of Myofibrillar<br />
Myopathies) durch die <strong>Deutsche</strong> Forschungsgemeinschaft.<br />
Die zunächst über<br />
einen Zeitraum von drei Jahren bewilligte<br />
Förderung unterstützt acht themenbezogene<br />
Einzelprojekte an den Universitäten<br />
Erlangen, Würzburg, München, Heidelberg,<br />
Bonn, Bochum, Köln und Wien. Die Universität<br />
Erlangen fungiert hierbei als Sprecheruniversität<br />
der Forschergruppe.<br />
Prof. Dr. Heuß<br />
• IZKF-Untersuchungen zu degenerativen<br />
und entzündlichen Veränderungen der<br />
Myopathie in Proteinkinase CK2-defizienten<br />
Muskeln – Kooperation mit dem<br />
Institut <strong>für</strong> Biochemie<br />
• Inflammation und Apoptose bei der vaskulitischen<br />
Neuropathie und Myositiden/<br />
Signaltransduktion mononukleärer Zellen<br />
• Phäno- und Genotypisierung einer auto-
somal-rezessiven Form der hereditären<br />
motorischen und sensiblen Neuropathie<br />
(ARCMT2B) Typ 2 in einer costaricanischen<br />
Familie<br />
• Phäno- und Genotypisierung einer autosomal-dominanten<br />
Form der HMSN mit<br />
einer neuen Tyr145er Mutation im MPZ-/<br />
PO-Protein in einer costaricanischen Familie<br />
Projekte der Orthopädischen Klinik<br />
Prof. Dr. R. Forst und Mitarbeiter<br />
• Langzeitresultate nach operativer Behandlung<br />
der unteren Extremitäten bei<br />
Patienten mit Duchenne-Muskeldystrophie<br />
• Langzeitresultate nach Skolioseoperationen<br />
bei Patienten mit Muskelerkrankungen<br />
• Biomechanische Testung des Teleskopstabes<br />
• Makroskopische und mikroskopische<br />
Pathologie des Tractus iliotibialis bei Duchenne-Muskeldystrophie<br />
• Behandlung von Fußdeformitäten bei<br />
HMSN und Friedreich-Ataxie<br />
• Psychologische Untersuchung zur Krankheitsbewältigung<br />
und Lebenszufriedenheit<br />
bei Patienten mit Duchenne-Muskeldystrophie<br />
• Ergotherapeutische Studie zur Funktionsfähigkeit<br />
der oberen Extremitäten bei Patienten<br />
mit Muskelerkrankungen<br />
• Analyse von Gebiss- und Kieferveränderungen<br />
bei Patienten mit Duchenne-Muskeldystrophie<br />
und spinalen Muskelatrophien<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
Schwerpunkte<br />
Fachklinik Herzogenaurach<br />
Dr. Schupp und Mitarbeiter<br />
Die Fachklinik Herzogenaurach hat als neurologische<br />
Rehabilitationseinrichtung den<br />
Forschungs- und Intressenschwerpunkt, im<br />
Nachweis der Wirksamkeit physio-, ergo-,<br />
sprach- und schlucktherapeutischer Maßnahmen<br />
sowie der (neuro)psychologischen<br />
Behandlung. Skalen zur Beurteilung von<br />
langfristigen Krankheitsverläufen (z. B. neu-<br />
romuskular symptom score, MRC Kraftgrade,<br />
Paresegrade, Barthel-Index) schei-<br />
nen <strong>für</strong> die Erfassung von Therapieerfolgen<br />
kurzzeitiger intensiver Rehabilitationsmaßnahmen<br />
bei neuromuskulären Erkrankungen<br />
wenig hilfreich zu sein. So werden<br />
hier Evaluationsskalen eingesetzt, die die<br />
subjektive Wirksamkeit bei Therapieformen<br />
untersucht und mit dem Ziel, bei neuromuskulären<br />
Erkrankungen ein effektives und<br />
individuelles Behandlungskonzept konservativer<br />
Maßnahmen zu erarbeiten.<br />
Schwerpunkte der Neurologischen<br />
Klinik am Krankenhaus Rummelsberg<br />
PD Dr. Winterholler<br />
• Schlaflaboruntersuchungen<br />
• Diagnostische Abklärung von neuromus-<br />
kulären Erkrankungen<br />
• Heimbeatmungsbehandlung von Patien-<br />
ten mit neuromuskulären Erkrankungen<br />
17
Neuromuskuläres Zentrum Bayern-Mitte<br />
Konzepte der Neurologischen Abteilung<br />
der Kiliani-Klinik Bad Windsheim<br />
Siehe:<br />
http://www.dbkg.de/Kliniken/Kiliani-Klinik/<br />
Behandlungsspektrum/index-d-3313.html<br />
Beratungsstelle der <strong>DGM</strong>, Landesverband<br />
Bayern e. V. am Neuromuskulären<br />
Zentrum Bayern-Mitte.<br />
Das Beratungsangebot wird sowohl von betroffenen<br />
Einzelpersonen als auch Familien<br />
und Angehörigen in Anspruch genommen.<br />
Zu vielen Ratsuchenden (über die Hälfte)<br />
bestehen langjährige Beratungskontakte.<br />
Da sich das Einzugsgebiet über Mittelfranken<br />
und die Oberpfalz erstreckt, macht die<br />
Beratung am Telefon den Hauptanteil aus.<br />
Persönliche Beratungen in der Beratungsstelle<br />
und kooperierenden Kliniken sowie<br />
Hausbesuche runden das Angebot ab.<br />
Hausbesuche bieten den Vorteil, die Lebenssituation<br />
im persönlichen Umfeld besser<br />
beurteilen zu können. Besonders in ihrer<br />
Mobilität stark eingeschränkte Hilfesuchende<br />
greifen auf dieses Angebot gern zurück,<br />
weil es ihnen weite Wege erspart. Die Begleitung<br />
bei der Krankheitsbewältigung so-<br />
wie die Unterstützung zur Alltagsbewältigung<br />
bilden die Schwerpunkte der psychosozialen<br />
Beratung. Die Unterstützung von<br />
Kontaktgruppen, die von Ehrenamtlichen or-<br />
ganisiert werden, sowie Informations- und<br />
Begegnungsveranstaltungen ergänzen das<br />
Tätigkeitsspektrum. <strong>2011</strong> wurden folgende<br />
Veranstaltungen angeboten:<br />
• zwei ALS-Gesprächskreise in Erlangen<br />
und Rummelsberg<br />
• Landesverbandstreffen <strong>für</strong> Mitglieder<br />
und Freunde der <strong>DGM</strong> LV Bayern in<br />
Rummelsberg<br />
• zwei Seminartage <strong>für</strong> Ehrenamtliche des<br />
LV Bayern in Ingolstadt und Würzburg<br />
18<br />
Publikationen<br />
Gollwitzer S.; Schwab S.; Heuss D. Informative<br />
value of the diagnosis of „microvasculitis“ of the<br />
peripheral nervous system-insights form a clinical<br />
cohort. J Neurol <strong>2011</strong>; 258 Suppl 1:114<br />
Heuß D und Neundörfer B. Therapie der Polyneuropathien.<br />
In: Therapie-Handbuch, Hrsg. W. Domschke,<br />
M. Berger, W. Hohenberger, T. Meinertz, K. Possinger;<br />
Elsvier UR-BAN&FISCHER, München, <strong>2011</strong>,<br />
P11, pp. 1-17<br />
Lämmer AB, Rolinski B, Ahting U, Heuss D. Multiple<br />
Acyl-CoA-dehydrogenase deficiency (MADD)<br />
- A novel mutation of electron-transferring-flavoprotein<br />
dehydrogenase ETFDH . J Neurol Sci. <strong>2011</strong>;<br />
307: 166-7<br />
Schramm A, Cursiefen S, Schröder R. Isolated<br />
ring-finger myoclonus. J Neurol. <strong>2011</strong> Jun; 258(6):<br />
1164-5.
Leiter: Prof. Dr. med. W. Müller-Felber<br />
Oberarzt der von Haunerschen Klinik <strong>für</strong> Kinder-<br />
und Jugendmedizin<br />
Ludwig-Maximilians-Universität München<br />
Stellvertreter und Sprecher: Prof. Dr. med. B.<br />
Schoser Oberarzt des Friedrich-Baur-Instituts<br />
der Neurologischen Klinik Ludwig-Maximilians-Universität<br />
München<br />
Im Mittelpunkt der Aktivitäten des Neuromuskulären<br />
Zentrums Bayern Süd stand<br />
die umfassende medizinische Betreuung<br />
von Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen.<br />
Neben der engen klinischen<br />
und wissenschaftlichen Kooperation der<br />
beteiligten Institutionen ist die Kontinuität<br />
der guten Zusammenarbeit mit den Patientenvertretern<br />
und dem Landesverband<br />
Bayern der <strong>DGM</strong> festzustellen. Prof. Dr. S.<br />
Lorenzl, Neurologe und Palliativmediziner,<br />
betreut zusammen mit seinen Mitarbeitern<br />
Frau D. M. Hensler und Herrn Dr. G. Nübling<br />
seit <strong>2011</strong> die Motoneuronambulanz<br />
am Klinikum Großhadern. Herr Prof. Dr. G.<br />
D. Borasio wechselte im April <strong>2011</strong> auf den<br />
Lehrstuhl <strong>für</strong> Palliativmedizin an der Universitätsklinik<br />
in Lausanne (Schweiz).<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> habilitierten sich <strong>für</strong> das Fach<br />
Neurologie Priv. Doz. Dr. P. Reilich und Priv.<br />
Doz. Dr. Dr. Sabine Krause am FBI. Prof.<br />
Dr. M. Riemenschneider wurde als neuer<br />
Ordinarius <strong>für</strong> Neuropathologe an der Universität<br />
Regenburg in das Muskelzentrum<br />
aufgenommen.<br />
Veranstaltungen <strong>2011</strong><br />
• Sonderkolloquium des Friedrich-Baur-Institutes:<br />
08.05.<strong>2011</strong>: Diagnostik und Therapie<br />
neuromuskulärer Erkrankungen<br />
• 95. Neuromuskuläres Seminar 14.07.<strong>2011</strong>:<br />
Hereditäre Spastische Paralysen, PD Dr.<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
Neuromuskuläres Zentrum Bayern-Süd<br />
U. Hehr, Institut <strong>für</strong> Humangenetik, Uni-<br />
versität Regensburg<br />
• 47. Myologisches Kolloquium 06.04.<strong>2011</strong>:<br />
Dr. Jan Sendereck, Institut <strong>für</strong> Humangenetik<br />
RWTH Aachen<br />
• 96. Neuromuskuläres Seminar 23.11.<strong>2011</strong>:<br />
Stammzelltherapie – hype or hope? Prof.<br />
Dr. Winkler, Molekular-Neurologischen<br />
Abteilung in der Neurologischen Klinik<br />
des Universitätsklinikums Erlangen.<br />
Klinische Studien<br />
Validierung von prognostischen und Erkrankungsmarkern<br />
<strong>für</strong> die Charcot-Marie-<br />
Tooth-Erkrankung 1A (CMT1A) MC. Walter,<br />
B. Schlotter-Weigel, N. Garcia-Angarita. Die<br />
hereditäre motorisch-sensorische Neuropathie<br />
Typ 1 (CMT1) gehört zu den peripheren<br />
Neuropathien und ist mit einer Prävalenz<br />
von 1:2500 die häufigste monogen<br />
vererbte neurologische Erkrankung. In<br />
Deutschland sind ca. 30.000 Patienten betroffen.<br />
In der Studie werden diagnostische<br />
und prognostische Biomarker in Hautbiopsien<br />
von CMT1A-Patienten untersucht. In<br />
Zusammenarbeit mit dem Max-Planck-<br />
Institut <strong>für</strong> Experimentelle Medizin in Göttingen<br />
wurden in transgenen Tiermodellen<br />
molekulare Marker <strong>für</strong> den Krankheitsverlauf<br />
der CMT1A in Hautproben identifiziert.<br />
Ziel dieser Studie ist die Korrelation dieser<br />
molekularen Marker mit der Erkrankungsschwere<br />
in Patienten mittels CMT-Neuropathy<br />
Score. Erste Ergebnisse deuten auf<br />
eine ausgeprägte Korrelation zwischen<br />
Alter der Patienten, den Biomarkern Glutathion<br />
S-Transferase theta 2 (Gstt2) und<br />
Kathepsin A (Ctsa) und dem CMTNS hin.<br />
Derzeit ist die Entwicklung neuer spezifischer<br />
Therapien auf molekularer Ebene<br />
<strong>für</strong> CMT ein hochspannender und kompetitiver<br />
Bereich. Das Ziel ist die Identifikation<br />
von Biomarkern unter Verwendung minimal<br />
19
Neuromuskuläres Zentrum Bayern-Süd<br />
invasiver Techniken, um CMT-Patienten<br />
ggf. eine individuelle Therapie anbieten zu<br />
können. In den letzten Jahren wurden anhand<br />
von Tiermodellen große Fortschritte<br />
in der Aufschlüsselung der CMT-Pathogenese<br />
erreicht. Dadurch wurde <strong>für</strong> die Erkennung<br />
potenzieller Behandlungsansätze<br />
und neuer Therapiemöglichkeiten der Anstoß<br />
gegeben.<br />
Klinische Studie zum Skipping<br />
von Exon 51<br />
J. Schessl, MC. Walter, S. Thiele,<br />
W. Müller-Felber<br />
Im Rahmen einer internationalen Phase III<br />
Studie wird in einem randomisierten, doppelblinden,<br />
plazebokontrollierten Studien-<br />
design die Effektivität und Sicherheit der<br />
Therapie durch Exon Skipping bei Patien-<br />
ten mit Duchenne Muskeldystrophie untersucht.<br />
Dabei werden wöchentliche sub-<br />
kutane Gaben der Studienmedikation über<br />
48 Wochen verabreicht. Antisense Oligonukleotide<br />
induzieren Exon Skipping und<br />
sind eine mögliche Therapiestrategie <strong>für</strong><br />
die Duchenne Muskeldystrophie. Exon<br />
Skipping selbst erlaubt die Restoration des<br />
mutierten offenen „reading frames“ und somit<br />
die Synthese eines großen neuen funktionellen<br />
Dystrophin-Proteins. Die Studie<br />
wird in Deutschland neben München auch<br />
and den Universitäten Essen, Freiburg,<br />
Göttingen und Kiel durchgeführt. Derzeit<br />
sind in Deutschland 13 (in München 4) Patienten<br />
in die Studie eingeschlossen (Stand<br />
10/<strong>2011</strong>). International sind zum Zeitpunkt<br />
106 Patienten randomisiert. Weitere Informationen<br />
unter www.md-net.org.<br />
20<br />
Klinische Studie mit Olesoxime<br />
(TRO19622) bei SMA<br />
O. Schreiber, J. Schessl, MC. Walter<br />
Dies ist eine multizentrische, randomisierte,<br />
adaptive, doppelblinde, plazebokontrol-<br />
lierte Phase II Studie zur Bewertung der<br />
Sicherheit und Wirksamkeit von Olesoxime<br />
(TRO19622) bei Patienten mit spinaler<br />
Muskelatrophie (SMA) im Alter von 3 bis 25<br />
Jahren. In Deutschland sind die Zentren<br />
München, Essen und Freiburg beteiligt.<br />
Die Rekrutierung konnte wie geplant bis<br />
August <strong>2011</strong> abgeschlossen werden, insgesamt<br />
konnten europaweit 150 Patienten<br />
eingeschlossen werden. Probleme bei der<br />
Rekrutierung stellten v. a. die engen Einschlusskriterien<br />
hinsichtlich klinischer Sym-<br />
ptomatik und Funktionalität dar. Der Therapiezeitraum<br />
beträgt zwei Jahre, eine Interim-Analyse<br />
findet nach einem Behandlungsjahr<br />
statt.<br />
Verlaufsstudie bei Friedreich-Ataxie<br />
T. Klopstock, S. Heck, N. Strigl-Pill,<br />
K. Dimitriadis<br />
Verlaufsstudie zum Einfluss genetischer<br />
Faktoren auf den Erkrankungsverlauf bei<br />
Patienten mit FA im Rahmen des Netzwerkes<br />
<strong>für</strong> erbliche Bewegungsstörungen<br />
(GeNeMove – German Network of Hereditary<br />
Movement Disorders). Bislang konnten<br />
mehr als 130 Patienten und Angehörige<br />
eingeschlossen werden.<br />
Verlaufsbeobachtung Enzymersatztherapie<br />
bei Glykogenspeichererkrankung<br />
Typ 2<br />
N. Stigl-Pill, S. Wenninger, B. Konkol,<br />
C. Regnery, W. Müller-Felber, B. Schoser
Seit September 2006 wird die Enzymersatztherapie<br />
bei adulten Patienten durchgeführt.<br />
Es erfolgt eine ausführliche Dokumentation.<br />
Nationale 1-Jahres Resultate<br />
wurden 2010 publiziert. Die 3-Jahres-Daten<br />
sind aktuell zur Publikation eingereicht<br />
und zeigen eine langfristige Stabilisierung<br />
in einer Vielzahl von Patienten in Deutschland.<br />
Studien zum Schlaf, zum Narkoserisiko<br />
und zu Schwangerschaft und Geburt<br />
sind national angelaufen.<br />
Multizenter-Studie zu MUSK- und ACHR-<br />
Antikörper negativer Myasthenia gravis<br />
S. Kröger, A. Melms, B. Schalke,<br />
B. Schoser<br />
Seit Sommer 2008 wird in Kooperation mit<br />
dem Physiologischen Institut der LMU eine<br />
multizentrische Studie bei Patienten mit<br />
Doppelantikörper-negativen MG in Tübingen,<br />
Regensburg und München durchgeführt.<br />
Es konnte ein neuer, 3. Antikörper:<br />
LRP4 bei einem Teil der Patienten nachgewiesen<br />
und publiziert werden. Folgestudien<br />
sind unterwegs, insbesondere zur<br />
Quantifizierung der Antikörper-Titer und<br />
dann zum Routine-Einsatz in der Differentialdiagnostik.<br />
Weitere Ergebnisse werden<br />
2012 vorliegen.<br />
Forschungsaktivitäten<br />
Pathogenese der sporadischen Einschlusskörpermyositis<br />
(s-IBM) und<br />
der hereditären Einschlusskörpermyopathie<br />
(h-IBM)<br />
MC. Walter, S. Krause<br />
Die sporadische Einschlusskörpermyositis<br />
(sIBM) ist die häufigste entzündliche Mus-<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
kelerkrankung bei Patienten über 50 Jahren.<br />
In seltenen Fällen liegt der Erkrankung<br />
eine erbliche Ursache zugrunde. Bei der<br />
HIBM (hereditäre IBM, OMIM 603824) finden<br />
sich Mutationen im GNE-Gen, bei der<br />
IBMPFD (IBM assoziiert mit M. Paget und<br />
frontotemporaler Demenz, OMIM 167320)<br />
wurden Mutationen im VCP-Gen beschrieben.<br />
Die Analyse der subzellulären Lokalisation<br />
und der funktionellen Enzymbiochemie<br />
von GNE und VCP im Patientenmuskel<br />
soll dabei helfen, nicht nur die Vorgänge zu<br />
verstehen, die zur hereditären IBM führen,<br />
sondern auch diese neuen Erkenntnisse<br />
auf die Pathogenese der sporadischen<br />
IBM zu übertragen. Bei der IBMPFD wurde<br />
eine Störung der Myosin-Filamentbildung<br />
nachgewiesen. Normale Proteinumsatzvor-<br />
gänge (Autophagie) sind wesentlich <strong>für</strong> die<br />
Aufrechterhaltung der Muskelzellfunktion.<br />
Kürzlich fanden sich Hinweise auf eine Störung<br />
des Proteinabbaus im Rahmen dieses<br />
Stoffwechselweges bei der IBMPFD. Primäre<br />
IBMPFD-Patienten-Muskelzellen zeig-<br />
ten Defekte in der Zellfusion und einen ver-<br />
mehrten programmierten Zelltod (Apoptose).<br />
Unsere Ergebnisse sollen ein detailliertes<br />
Verständnis der grundlegenden<br />
pathogenetischen Mechanismen fördern,<br />
um neue molekulare Therapiestrategien zu<br />
entwickeln.<br />
Pathologische Proteinaggregatformation<br />
– Mechanismen, Prävention und<br />
Therapie<br />
MC. Walter, A. Giese, J. Schessl,<br />
B. Schoser<br />
Pathologische Proteinaggregate sind mor-<br />
phologisch charakteristisch <strong>für</strong> myofibrillären<br />
Myopathien. Wir planen, den gemein-<br />
samen Pathomechanismus, der zur Proteinaggregation<br />
bei myofibrillären Myopa-<br />
21
Neuromuskuläres Zentrum Bayern-Süd<br />
thien führt, aufzuklären, neue therapeutische<br />
Ziele zu identifizieren und durch<br />
molekulare oder pharmakologische Ansätze<br />
die Proteinaggregation insbesondere bei<br />
Desminopathien und Reducing Body Myopathie/XMPMA<br />
zu verhindern oder rück-<br />
gängig zu machen. Von der <strong>Deutsche</strong>n<br />
Forschungsgemeinschaft wurde eine<br />
Forschergruppe zum Thema „Molecular<br />
Pathogenesis of Myofibrillar Myopathies<br />
(MFM) - FOR1228“ <strong>für</strong> zunächst drei Jahre<br />
bewilligt, zwei Projekte innerhalb der Forschergruppe<br />
sind am Friedrich-Baur-Institut<br />
lokalisiert: Scanning for intensely fluorescent<br />
targets (SIFT): a new tool to study<br />
pathological protein aggregate formation<br />
in MFM and its reversal through pharmacologic<br />
intervention (Walter MC, Giese A),<br />
und FHL1-related reducing-body myopathy<br />
and other genetic forms of myofibrillar<br />
myopathies: composition of pathological<br />
protein aggregates revealed by laser<br />
capture microdissection and subsequent<br />
proteomic analysis (Schessl J, Kress W,<br />
Schoser B).<br />
Kongenitale Myasthene Syndrome<br />
(CMS)<br />
A. Abicht, M. Dusl<br />
Kongenitale Myasthene Syndrome (congenital<br />
myasthenic syndromes, CMS) sind<br />
seltene Erkrankungen, die sich meist im<br />
Kindesalter manifestieren. Diese Gruppe<br />
neuromuskulärer Erkrankungen beruht auf<br />
genetischen Störungen der Erregungsübertragung<br />
zwischen Nerv und Muskel.<br />
Derzeit sind Mutationen in vierzehn Genen<br />
als ursächlich bekannt, welche zu<br />
verschiedenen CMS-Formen mit unterschiedlichem<br />
Phänotyp, klinischen Verlauf<br />
und Vererbungsmuster führen. Für diese<br />
verschiedenen Formen stehen nur unzu-<br />
22<br />
reichende Therapiemöglichkeiten zur Verfügung.<br />
Das Ziel unserer Arbeitsgruppe ist<br />
die Identifizierung und Charakterisierung<br />
von genetischen Veränderungen, die zu<br />
einer gestörten Erregungsübertragung an<br />
der neuromuskulären Endplatte und damit<br />
zu CMS führen. Mittels PCR-Diagnostik<br />
und Sequenzierung werden Gene, die <strong>für</strong><br />
verschiedene Proteine an der neuromuskulären<br />
Synapse kodieren, bei CMS-Patienten<br />
systematisch untersucht. Auf diese<br />
Weise lässt sich bei ca. 50% der CMS-Patienten<br />
der zugrundeliegende genetische<br />
Defekt identifizieren.<br />
Besonders häufig finden sich Mutationen<br />
im Gen kodierend <strong>für</strong> die ε-Untereinheit<br />
des Acetylcholin-Rezeptors (CHRNE) und<br />
im kodierenden Gen <strong>für</strong> das postsynaptische<br />
Protein Rapsyn (RAPSN). Darüber<br />
hinaus gelang es Mutationen in den Genen<br />
weiterer AChR-Untereinheiten, im synaptisch<br />
exprimierten COLQ-Gen sowie im<br />
Gen kodierend <strong>für</strong> die präsynaptische Cholinacetyltransferase<br />
(CHAT) nachzuweisen.<br />
Im Jahre 2006 war unsere Arbeitsgruppe<br />
an der Erstbeschreibung des CMS-Gens<br />
DOK7, kodierend <strong>für</strong> das postsynaptische<br />
Protein DOK-7, beteiligt. In <strong>2011</strong> gelang<br />
unserer Arbeitsgruppe in Zusammenarbeit<br />
mit Dr. Jan Senderek, Aachen und Prof.<br />
Hanns Lochmüller, Newcastle, die Identifizierung<br />
eines wichtigen krankheitsverursachenden<br />
Gens (GFPT1), das erstmals einen<br />
Zusammenhang von CMS und einem<br />
Glykosylierungsdefekt als völlig neuen Pathomechanismus<br />
<strong>für</strong> eine neuromuskuläre<br />
Signalübertragungsstörung aufdeckte.
Entwicklung von Therapiekonzepten<br />
basierend auf der muskelspezifischen<br />
Inhibition des Ubiqitin-Proteasom-<br />
System (UPS)<br />
C. Pertl, MC. Walter<br />
Der Abbau von Muskelfasern und Muskelproteinen<br />
ist ein zentraler Mechanismus,<br />
der mit der dystrophischen Veränderung<br />
des Skelettmuskels einhergeht. Der Abbau<br />
von Proteinen erfolgt in der Zelle über das<br />
Proteasom. Proteine werden dabei durch<br />
kovalente Verknüpfung mit einer Kette von<br />
Ubiquitinproteinen <strong>für</strong> den Abbau durch<br />
das Proteasom gekennzeichnet (Polyubiquitinylierung).<br />
Die Polyubiquitinylierung<br />
wird durch Proteinkomplexe (E1-E4) katalysiert,<br />
welche durch ihre Vielfalt einen sowohl<br />
Zelltyp-spezifischen als auch Proteinspezifischen<br />
Abbau von Proteinen erlaubt.<br />
Neuere Forschungsergebnisse haben zur<br />
Identifikation einer Klasse von muskelspezifisch<br />
exprimierten E3/E4 Ubiquitin-<br />
Ligasen geführt. Eine dieser muskelspezifischen<br />
E3/E4-Ligase ist CHIP, welche<br />
beim Proteinabbau des Hauptbestandteils<br />
von Sarkomeren, Myosin, eine Rolle spielt.<br />
Die Inhibition von CHIP im dystrophen<br />
Wurmmodell (C. elegans) führt zur Verbesserung<br />
des dystrophen Phänotyps.<br />
Die Suppression der Aktivität von CHIP im<br />
Skelettmuskel und deren Auswirkung auf<br />
den Abbau von Muskelproteinen in vivo<br />
ist Gegenstand aktueller Forschung. In unserem<br />
Labor wurde ein neues Mausmodell<br />
etabliert, welches zusätzlich zum mdx-<br />
Hintergrund einen chip-Knockout aufweist.<br />
Der Einfluss der Reduktion des Proteinabbaus<br />
im Muskel durch den Knockout der<br />
muskelspezifischen E3/E4-Ligase CHIP auf<br />
die Sarkomerstabilität und somit den Erhalt<br />
der Muskelkraft wird in diesem neuen<br />
Modell (dys -/- /chip -/- bzw. dys -/y /chip -/- ) un-<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
tersucht. Das neue Mausmodell weist einen<br />
verbesserten Ausdauerphänotyp auf.<br />
Aufgrund dieser positiven Ergebnisse eignet<br />
sich die heterozygote chip-Knockout-<br />
Maus als Grundlage <strong>für</strong> weitere Untersuchungen.<br />
Sollten diese vielversprechende<br />
Ergebnisse liefern, kann künftig eine adenovirale<br />
Herunterregulierung der E3/E4-Ligase<br />
CHIP <strong>für</strong> den Einsatz im Patienten in<br />
Erwägung gezogen werden.<br />
Patientenregister <strong>für</strong> hereditäre neuromuskuläre<br />
Erkrankungen – Dystrophinopathien<br />
(DMD/BMD), Spinale Muskelatrophien<br />
(SMA), Myotone Dystrophien<br />
(DM1/DM2), FKRPopathien (MDC1C/LG-<br />
MD2I), Myofibrilläre Myopathien (MFM)<br />
und hereditäre Neuropathien (CMT)<br />
MC. Walter O. Schreiber, B. Schoser<br />
Im Rahmen des europäischen Netzwerks<br />
TREAT-NMD (www.treat-nmd.eu) werden<br />
weltweit Patientenregister <strong>für</strong> SMA, DMD<br />
und andere, seltenere Muskelerkrankungen<br />
eingerichtet. Am Friedrich-Baur-Institut<br />
werden seit 04/2008 nationale Register<br />
<strong>für</strong> DMD und SMA betrieben, die Zahl der<br />
Registrierten beträgt im Dystrophinopathie-Register<br />
976 und im SMA-Register<br />
448 Patienten (Stand Oktober <strong>2011</strong>). Zusätzlich<br />
wurde im April <strong>2011</strong> ein internationales<br />
Register <strong>für</strong> FKRPopathien (LGMD2I<br />
und MDC1C) in Betrieb genommen. Auch<br />
dieses Register erhält einen großen Zuspruch<br />
mit über 100 Eintragungen in den<br />
ersten sechs Monaten weltweit. Die Eintragung<br />
erfolgt wie bei den erstgenannten<br />
Registern in einem Online-Selbstreport<br />
unter www.fkrp-registry.org (respektive<br />
www.dmd-register.de und www.sma-register.de).<br />
Alle Patientenregister basieren auf<br />
einem international harmonisierten krankheitsspezifischen<br />
Fragenpool, sodass die<br />
23
Neuromuskuläres Zentrum Bayern-Süd<br />
Daten der nationalen Register in eine globale<br />
Datenbank einfließen können und zur<br />
Planung internationaler multizentrischer klinischer<br />
Studien sowie der Patientenrekrutierung<br />
<strong>für</strong> diese Studien genutzt werden<br />
können. Wichtig ist, dass Patientendaten<br />
nie an anfragende Dritte weitergegeben<br />
werden, lediglich anonymisierte Patientenzahlen<br />
zur Studienplanung. Bei konkreten<br />
Rekrutierungsaufrufen werden die den Einschlusskriterien<br />
entsprechenden Patienten<br />
von den Registerbetreibern informiert und<br />
können sich anschließend an die Studienzentren<br />
wenden. Aktuell im Aufbau befinden<br />
sich zusätzlich Register <strong>für</strong> Myotone<br />
Dystrophie Typ 1 (DM1) und 2 (DM2), <strong>für</strong><br />
hereditäre Neuropathien (HMSN, HMN,<br />
HSAN, HNPP und HNA) sowie Myofibrilläre<br />
Myopathien (MFM). Der Start dieser<br />
Register ist gestaffelt <strong>für</strong> das kommende<br />
Jahr geplant.<br />
Alle bereits bestehenden Register <strong>für</strong> Neuromuskuläre<br />
Erkrankungen konnten bereits<br />
zur Planung nationaler und internationaler<br />
Studien genutzt werden und im letzten<br />
Jahr begonnene Kooperationen weiter<br />
ausgebaut werden. Insgesamt verzeichnen<br />
wir eine immer höhere Bedeutung und Akzeptanz<br />
der Patientenregister von Seiten<br />
der Betroffenen und Patientenorganisationen,<br />
Wissenschaftlern, Ärzten und der<br />
Industrie.<br />
SysMBO – Lipidmyopathien<br />
S. Wenninger, T. Klopstock, B. Schoser<br />
Ein seit Juli 2009 durch das BMBF geför-<br />
dertes Projekt SysMBO wird die Gruppe<br />
der seltenen Lipidmyopathien und die<br />
Statin-induzierten Myopathien phänotypisch<br />
und genotypisch charakterisiert. Im<br />
Rahmen dieses Projektes besteht eine<br />
24<br />
wissenschaftliche Kooperation zwischen<br />
dem Helmholtz-Zentrum München, der TU<br />
München und der Klinischen Chemie der<br />
Universität Regensburg (Lipidomics/Metabolomics).<br />
Myotonien und Myotone Dystrophien<br />
B. Schoser, A. Schüller, H. Ellrott<br />
Arbeiten zur CUG-Bindungsprotein-Expression<br />
in DM2 Myoblasten, die abnorme<br />
zytoplasmatische Megaproteinkomplexe<br />
nachweisen konnten und einer veränderten<br />
Proteindegradation unterliegen, wurden<br />
erweitert (Kooperation Luba Timchenko,<br />
Houston, USA, Ian Holt und Glenn Morris<br />
UK). Ergänzend erfolgen Untersuchungen<br />
anderer Repeat-Erkrankungen sowie zu<br />
Stress- und Autophagiemodellen.<br />
Es erfolgte der Aufbau eines nationalen<br />
Registers <strong>für</strong> DM1+2. Dieses Register wird<br />
in das TREAT-NMD Programm integriert<br />
werden können. Die Charakterisierung einer<br />
neuen nicht-dystrophischen, schmerzhaften<br />
Myotonie-Form wird fortgeführt.<br />
Eine internationale Biomarker-Studie zur<br />
DM1 ist durchgeführt worden, die Resultate<br />
werden in 2012 erwartet.<br />
Motoneuronerkrankungen Zentrum<br />
<strong>für</strong> Palliativmedizin und Neurologie<br />
Grosshadern<br />
M. Hensler, G. Nübling, S. Lorenzl<br />
Arbeiten zur nicht-invasiven Diagnostik bei<br />
der Amyotrophen Lateralsklerose. Die bislang<br />
verfügbaren Verfahren zur Diagnostik<br />
der ALS sollen um sonografische Verfahren<br />
ergänzt werden. Untersuchungen zur Dyspnoe<br />
und frühzeitiger Behandlung mit Opioiden.<br />
Versorgung von ALS-Patienten zu
Hause mit der speziellen ambulanten Palliativbetreuung<br />
(B. Vyhnalek, B. Feddersen).<br />
Muscle-Tissue-Culture-Collection<br />
P. Schneiderat, A. Abicht, E. Neugebauer,<br />
J. Emmerich, MC. Walter<br />
Die Muscle-Tissue-Culture-Collection<br />
(MTCC) mit Sitz am Friedrich-Baur-Institut<br />
der Ludwig-Maximilians-Universität München<br />
wurde im Jahr 1998 von der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong><br />
(<strong>DGM</strong>) initiiert. Seit 2003 besteht eine Förderung<br />
im Rahmen des Muskeldystrophie-<br />
Netzwerks MD-NET (www.md-net.org)<br />
durch das Bundesministerium <strong>für</strong> Bildung<br />
und Forschung (BMBF, „Einrichtung von<br />
Netzwerken <strong>für</strong> seltene Erkrankungen“.<br />
Seit 2009 besteht eine Erweiterung des<br />
Schwerpunktes um mitochondriale Erkrankungen<br />
im Rahmen des mitoNet und<br />
eine Europäische Vernetzung im Netzwerk<br />
“EuroBioBank”, (www.eurobiobank.org).<br />
Die MTCC wird von vielen <strong>DGM</strong>-Zentren in<br />
Deutschland unterstützt und leistet einen<br />
wesentlichen Beitrag bei der Etablierung<br />
und Durchführung von Forschungsprojekten<br />
im In- und Ausland. Für interessierte<br />
Wissenschaftler und technisches Personal<br />
werden regelmäßig 5-tägige Trainingsprogramme<br />
in der Technik der Myoblastenkultur<br />
an der MTCC abgehalten. Die Verfügbarkeit<br />
kultivierter Muskelzellen <strong>für</strong><br />
neuromuskuläre Forschungsarbeiten trägt<br />
dazu bei, Pathomechanismen von Muskelkrankheiten<br />
besser zu verstehen und die<br />
Entwicklung neuer therapeutischer Strategien<br />
<strong>für</strong> diese seltenen Erkrankungen zu<br />
fördern. Weitere Informationen zur Einsendung<br />
von Biopsiematerial und zum Bezug<br />
von Myoblasten-Kulturen sind telefonisch<br />
unter 089-5160-7424 oder per E-Mail unter<br />
mtcc@med.uni-muenchen.de erhältlich.<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
Arbeitsgruppe angeborene Hirnfehlbildungen<br />
U. Hehr, G. Schuierer (Regensburg),<br />
B. Kasper, J. Winkler (Erlangen)<br />
Unsere interdisziplinäre neurogenetische<br />
Arbeitsgruppe führt seit 10 Jahren klinische<br />
und molekulargenetische Untersuchungen<br />
zur Pathogenese und Genotyp-Phänotyp-<br />
Korrelation angeborener Hirnfehlbildungen<br />
(insbesondere neuronale Migrationsstörungen<br />
und Holoprosenzephalie) durch. Die<br />
diagnostische Einordnung erfolgt anhand<br />
der zerebralen Bildgebung (cMRT) in Kombination<br />
mit der klinischen Symptomatik.<br />
Diese beinhaltet häufig eine frühmanifeste<br />
globale Entwicklungsverzögerung, epileptische<br />
Anfälle und kognitive Defizite und<br />
bei einem Teil der Patienten mit neuronaler<br />
Migrationsstörung (Lissenzephalie Typ II)<br />
zusätzlich eine angeborene Muskeldystrophie<br />
oder Gliedergürtelmuskeldystrophie.<br />
Mit einer gezielten genetischen Untersuchung<br />
können heute <strong>für</strong> einen relevanten<br />
Anteil dieser Patienten die ursächlichen<br />
genetischen Veränderungen aufgeklärt<br />
werden und ermöglichen eine präzise Beratung<br />
der Familie zum Krankheitsbild, evtl.<br />
zusätzlich notwendigen Vorsorgeuntersuchungen<br />
sowie zum Wiederholungsrisiko<br />
<strong>für</strong> weitere Angehörige. Für schwerwiegen-<br />
de Erkrankungen kann dann auch die Mög-<br />
lichkeit einer gezielten vorgeburtlichen<br />
molekulargenetischen Diagnostik in einer<br />
nachfolgenden Schwangerschaft angesprochen<br />
werden.<br />
Im Rahmen einer aktuellen Studie gemeinsam<br />
mit dem ZEE Erlangen werden derzeit<br />
zunächst <strong>für</strong> erwachsene Patientinnen mit<br />
Double cortex-Syndrom infolge einer heterozygoten<br />
DCX-Mutation das klinische<br />
Spektrum des Anfallsleidens und seiner<br />
medikamentösen Therapie sowie die Neu-<br />
25
Neuromuskuläres Zentrum Bayern-Süd<br />
rocognition erfasst. Die hiermit erarbeiteten<br />
Untersuchungsabläufe sollen dann<br />
auch <strong>für</strong> weitere Patientengruppen mit<br />
genetisch definierten neuronalen Migrationsstörungen<br />
eingesetzt werden mit dem<br />
langfristigen Ziel einer weiteren Aufklärung<br />
der Pathogenese sowie Verbesserung der<br />
medikamentösen Therapie und Lebensqualität.<br />
Psychosoziale und physiotherapeutische<br />
Beratung der <strong>DGM</strong> Landesverband<br />
Bayern e. V.<br />
A. Deuter, S. Thiele, B. Zang, K. Czyz<br />
Die MitarbeiterInnen der Beratungsstelle<br />
begleiten die Patienten bei der Bewältigung<br />
Ihrer Krankheit/Behinderung. Die psychosoziale<br />
Beratung umfasst konkrete Hilfestellungen<br />
bei persönlichen, beruflichen und sozialen<br />
Belastungen, entlastende Gespräche<br />
und Krisenintervention. Ein Schwerpunkt<br />
der Physiotherapie lag in der Beratung zu<br />
Auswahl und Anwendung von Hilfsmitteln.<br />
Die Anzahl der Anfragen zeigt, wie wichtig<br />
die Unterstützung in diesem Bereich <strong>für</strong> die<br />
Patienten ist. Zusätzlich bieten die PhysiotherapeutInnen<br />
<strong>für</strong> Betroffene und Kollegen<br />
Beratung bei der Auswahl geeigneter Therapien<br />
an. Nachdem Frau Thiele Anfang<br />
des Jahres unser Team verlassen hat, um<br />
neue berufliche Herausforderungen anzunehmen,<br />
ist Herr Czyz im Februar an ihre<br />
Stelle getreten. Die enge Kooperation von<br />
Medizin, Beratung und Selbsthilfe drückt<br />
sich in der gemeinsamen Vorbereitung und<br />
Durchführung von Veranstaltungen <strong>für</strong> Betroffene<br />
und ihre Angehörigen aus. Unter<br />
anderem konnten dieses Jahr folgende<br />
Veranstaltungen angeboten werden:<br />
• ALS-Gesprächskreis mit den Themen:<br />
Neues aus der Forschung mit Dr. W. Fischer<br />
und einer Vorstellung der Fachstel-<br />
26<br />
len häusliche Versorgung durch Frau Rabben-Storch,<br />
Landeshauptstadt München<br />
• Familienwochenende <strong>für</strong> Eltern, deren<br />
Kinder von SMA betroffen sind mit Frau<br />
Dr. Enders und der Psychologin des SPZ,<br />
Frau Giese<br />
• Segelwochenende am Wolfgangsee <strong>für</strong><br />
Kinder mit unterschiedlichen neuromuskulären<br />
Erkrankungen mit Prof. Müller-<br />
Felber<br />
______________________________________<br />
Publikationen<br />
Reilich P, Horvath R, Krause S, Schramm N, Turnbull<br />
DM, Trenell M, Hollingsworth KG, Gorman GS,<br />
Hans VH, Reimann J, MacMillan A, Turner L, Schollen<br />
A, Witte G, Holinski-Feder E, Czermin B, Walter<br />
MC, Schoser BG, Lochmüller H. The phenotypic<br />
spectrum of neutral lipid storage myopathy due<br />
to mutations in the PNPLA2 gene. J Neurol <strong>2011</strong>;<br />
258(11):1987-97.<br />
Reilich P, Krause S, Schramm N, Klutzny U, Bulst S,<br />
Zehetmayer B, Schneiderat P, Walter MC, Schoser<br />
B, Lochmüller H. A novel mutation in the myotilin<br />
gene (MYOT) causes a severe form of limb girdle<br />
muscular dystrophy 1A. J Neurol <strong>2011</strong>; Epub ahead<br />
of print.<br />
Ullrich ND, Fischer D, Kornblum C, Walter MC, Niggli<br />
E, Zorzato F, Treves S. Alterations of excitationcontraction<br />
coupling and excitation coupled Ca2+<br />
entry in human myotubes carrying CAV3 mutations<br />
linked to rippling muscle disease. Hum Mut <strong>2011</strong>;<br />
Epub ahead of print.<br />
Scott AP, Laing NG, Mastaglia F, Needham M, Walter<br />
MC, Dalakas M, Allcock RJN. Recombination<br />
Mapping of the Susceptibility region for Sporadic<br />
Inclusion Body Myositis within the Major Histocompatibility<br />
Complex. J Neuroimmunol <strong>2011</strong>;235:77-<br />
83.<br />
Hicks D, Sarkozy A, , Muelas N, Koehler K, Huebner<br />
A, Hudson G, Chinnery PF, Barresi R, Eagle<br />
M, Polvikoski T, Bailey G, Miller J, , Radunovic A,
Hughes PJ, , Roberts R, Krause S, Walter MC, Laval<br />
SH, Straub V, Lochmüller H, Bushby K. A founder<br />
mutation in Anoctamin 5 is a major cause of limbgirdle<br />
muscular dystrophy. Brain <strong>2011</strong>;134:171-<br />
182.<br />
Schessl J, Schuberth M, Reilich P, Schneiderat P,<br />
Strigl-Pill P, Walter MC, Schlotter-Weigel B, SchoserB.<br />
Long-term efficiency of intravenously administered<br />
immunoglobulin in anti-Yo-syndrome with<br />
paraneoplastic cerebellar degeneration. J Neurol<br />
<strong>2011</strong>;258:946-947.<br />
Zu T, Gibbens B, Moncada N, Gomes-Pereira M,<br />
Huguet A, Margolis J, Peterson M, Cornwell M,<br />
Nan Z, Forster C, Low W, Schoser B, Somia NV,<br />
Clark HB, Schmechel S, Bitterman PB, Gourdon G,<br />
Swanson MS, Moseley M, Ranum LPW<br />
Non-ATG Initiated Translation Directed by Microsatellite<br />
Expansions<br />
PNAS <strong>2011</strong>;108:260-265<br />
Hammer C, Klein A, Fugier C, Toussaint A, Tosch<br />
V, Vignaud A, Ferry A, de la Grange P, Boulade-<br />
Ladame C, Kokunai Y, Dembele D, Hummel M-C,<br />
Francois V, Messaddeq N, Sergeant N, Laquerrière<br />
A, Udd B, Schoser B, Bassez G, Deryckere<br />
F, Thibault C, Auboeuf D, Garcia L, Takahashi MP,<br />
Laporte J, Furling D, Charlet-B N.<br />
Misregulation of alternative splicing of BIN1 leads<br />
to T-tubule alterations and muscle weakness in<br />
myotonic dystrophy.<br />
Nat Med. <strong>2011</strong>;17(6):720-725<br />
Lehtokari V-L, Pelin K, Herczegfalvi A, Karcagi V,<br />
Pouget J, Franques J, Pellissier JF, Figarella-Branger<br />
B, von der Hagen M, Huebner A, Schoser B, Lochmüller<br />
H, Wallgren-Pettersson C.<br />
Nemaline myopathy caused by mutations in the<br />
nebulin gene may present as a distal myopathy<br />
Neuromuscul dis <strong>2011</strong>;21(8):556-562<br />
Udd B, Meola G, Krahe R, Wansick R, Bassez G,<br />
Kress W, Schoser B, Moxley R.<br />
Myotonic dystrophy type2 (DM2) and related disorders.<br />
Report of the 180TH ENMC workshop including<br />
guidelines on diagnostics and management.<br />
Neuromuscul dis <strong>2011</strong>;21(6):443-450<br />
Abicht A, Kröger S, Schoser B<br />
Neuromuskuläre Signalübertragung im Erwachsen-<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
enalter: Aktuelle Facetten erworbener und angeborener<br />
Störungen<br />
Nervenarzt <strong>2011</strong>;82(6):707-711<br />
Schoser B, Zierz S<br />
Neuromuskuläre Erkrankungen<br />
Nervenarzt <strong>2011</strong>;82(6):695-696<br />
Wenninger S, Schoser B<br />
Angeborene und endogene endokrine Myopathien<br />
Z. Rheumatol, <strong>2011</strong>;70:760–766<br />
Jones K, Jin B, Huichalaf C, Sarkar P, Schneider-<br />
Gold C, Schoser B, Meola G, Shyu A-B, Timchenko<br />
N, Timchenko L<br />
RNA foci, CUGBP1 and ZNF9 are the primary and<br />
independent targets of the mutant CUG and CCUG<br />
repeats expanded in Myotonic Dystrophies type 1<br />
and type 2<br />
Am J Pathol <strong>2011</strong>;179(5):2475-89<br />
Mayr JA, Zimmermann FA, Horváth R, Schneider<br />
H-C, Schoser B, Holinski-Feder E, Czermin B, Freisinger<br />
P, Sperl W.<br />
Deficiency of the mitochondrial phosphate carrier<br />
presenting as (cardio-)myopathy in a family with<br />
three affected children.<br />
Neuromuscul dis <strong>2011</strong>;21(11):803-808<br />
Wenninger S, Schoser B<br />
Therapie neuromuskulärer Erkrankungen<br />
DNP <strong>2011</strong>;12(7-8):35-46<br />
Poparic I, Schreibmayer W, Schoser B, Desoye G,<br />
Gorischek A, Miedl H, Hochmeister S, Binder J, Quasthoff<br />
S, Mächler H, Wagner K, Windpassinger C,<br />
Malle E.<br />
Mutations in FHL1 impair expression and functionality<br />
of Kv1.5 in XMPMA.<br />
Plos One <strong>2011</strong>;6(10): e26524<br />
27
Neuromuskuläres Zentrum Berlin<br />
Neuromuskuläres Zentrum Berlin<br />
Leiterin: Prof. Dr. S. Spuler<br />
Hochschulambulanz <strong>für</strong> Muskelkrankheiten<br />
der Charité<br />
Sprecher: PD Dr. A. von Moers<br />
Klinik <strong>für</strong> Kinder und Jugendmedizin<br />
DRK-Kliniken Westend<br />
Struktur der ambulanten Versorgung<br />
in Berlin<br />
Die Hochschulambulanz <strong>für</strong> Muskelkrankheiten<br />
der Charité arbeitet unter Leitung<br />
von Frau Prof. Dr. Simone Spuler und Frau<br />
Dr. Ulrike Grieben als Oberärztin. Die Aufgabe<br />
der Hochschulambulanz ist wissenschaftlich<br />
ausgerichtet und viele Patienten<br />
sind in klinischen Studien beteiligt. Die Versorgung<br />
der Patienten mit Muskelkrankheiten<br />
hat sich im vergangenen Jahr sehr<br />
erfolgreich auf mehrere Standorte verteilt.<br />
Im Erwachsenenbereich ist es die Neurologische<br />
Poliklinik der Charité (Campus<br />
Mitte). Dort leitet weiterhin Frau Dr. Huberta<br />
Engelhardt (seit 1. August 2008) den<br />
Bereich Muskelambulanz. In der Neuropädiatrie<br />
gibt es unverändert die Ambulanz<br />
von Chefarzt PD Dr. Arpad von Moers am<br />
DRK Klinikum Westend sowie die Versorgung<br />
im Sozialpädiatrischen Zentrum am<br />
Virchow Campus der Charité. Eine spezialisierte<br />
Sprechstunde <strong>für</strong> das Postpolio-<br />
Syndrom bietet Herr Dr. Manfred Tesch an.<br />
Die Motoneuronsprechstunde von Prof. Dr.<br />
Thomas Meyer der Neurologischen Poliklinik<br />
am Virchow Campus der Charité rundet<br />
das ambulante Spektrum in Berlin ab.<br />
Forschungsaktivitäten<br />
Ein Projekt über die Untersuchung der<br />
Skelettmuskelperfusion mittels kontrastmittelgestützter<br />
Ultraschalltechnik wurde<br />
28<br />
am Campus Charité Mitte gestartet und<br />
von der <strong>DGM</strong> finanziell gefördert. Des<br />
Weiteren besteht ein Kooperationsprojekt<br />
über hereditäre Neuropathien in Zusammenarbeit<br />
mit der Kinderklinik der Charité.<br />
Weiteres Kooperationsprojekt s. Institut <strong>für</strong><br />
Neuropathologie P5. Unter der Leitung von<br />
PD Dr. von Moers wird ab Januar <strong>2011</strong> eine<br />
Studie zur Wirkung von Epigallocatechin-<br />
Gallat bei DMD durchgeführt (SUNIMUD<br />
Studie).<br />
Lehr- und Ausbildungstätigkeiten<br />
Das Neuromuskuläre Zentrum Berlin bietet<br />
viermal im Jahr Klinische Fortbildungsveranstaltungen<br />
<strong>für</strong> Muskelkrankheiten <strong>für</strong> niedergelassene<br />
und alle anderen interessierten<br />
Kollegen an. Referenten kommen aus<br />
dem Neuromuskulären Zentrum oder werden<br />
von auswärts eingeladen. Ziel dieser<br />
Veranstaltung ist, Interesse und klinische<br />
Wachsamkeit <strong>für</strong> Muskelkrankheiten anzuregen<br />
und Aufmerksamkeit <strong>für</strong> diese wenig<br />
beachteten Krankheiten zu wecken. Die<br />
Organisation der Fortbildung obliegt Frau<br />
Dr. Verena Schöwel<br />
(verena.schoewel@charite.de).<br />
Der Ort der Fortbildung ist das DRK Klinikum<br />
im Westend (Spandauer Damm;<br />
14050 Berlin). Die Veranstaltung ist bei<br />
der Ärztekammer zertifiziert. Eine neurologisch-neuropathologische<br />
Fallbesprechung<br />
findet in 14-tägigem Abstand mit den Mitarbeitern<br />
der Neurologischen Poliklinik der<br />
Charité und dem Institut <strong>für</strong> Neuropathologie<br />
der Charité statt. Dies ist eine <strong>für</strong> jeden<br />
Interessierten offene Veranstaltung.<br />
Informationen zu Terminen erteilt das Sekretariat<br />
des Instituts <strong>für</strong> Neuropathologie
oder Herr PD Dr. Werner Stenzel (werner.<br />
stenzel@charite.de). Eine weitere enga-<br />
gierte Fortbildungsveranstaltung ist der<br />
Qualitätszirkel ’EMG in der neurologischen<br />
Diagnostik‘. Frau Dr. Martina Müngersdorf<br />
und Herr Dr. Manfred Tesch leiten dieses<br />
Forum. Die Veranstaltung findet monatlich<br />
statt und ist offen <strong>für</strong> alle Interessenten aus<br />
den Kliniken und der Praxis. Die Jahresversammlung<br />
des Neuromuskulären Zentrums<br />
Berlin fand am 21. November <strong>2011</strong> in den<br />
DRK-Kliniken Westend statt. Frau Prof. Dr.<br />
Simone Spuler und Herr PD Dr. Arpad v.<br />
Moers sind 2012 weiterhin als Leiterin bzw.<br />
Sprecher des Zentrums tätig.<br />
_____________________________________<br />
Veröffentlichungen<br />
aus dem Neuromuskulären Zentrum:<br />
Wengert O, Meisel A, Kress W, Dekomien G, Angstwurm<br />
K, Heppner FL, Goebel HH, Stenzel W. Progressive<br />
external ophthalmoplegia as initial manifestation<br />
of sporadic late-onset nemaline myopathy.<br />
J Neurol. <strong>2011</strong> May;258(5):915-7. Epub 2010. Nov<br />
12. PubMed PMID: 21072530.<br />
Prokop S, Heppner FL, Goebel HH, Stenzel W. M2<br />
polarized macrophages and giant cells contribute<br />
to myofibrosis in neuromuscular sarcoidosis. Am J<br />
Pathol. <strong>2011</strong> Mar; 178(3): 1279-86. PubMed PMID:<br />
21356378; PubMed Central PMCID: PMC3069905.<br />
Witsch J, Stenzel W, Witsch T, Braun J, Trendelenburg<br />
G. Rituximab in c-ANCA associated vasculitic<br />
polyneuropathy complicated by local peritonitis. J<br />
Neurol. <strong>2011</strong> Dec; 258(12): 2281-3. Epub <strong>2011</strong> May<br />
15. PubMed PMID: 21573943.<br />
Zacharias U, Pur<strong>für</strong>st B, Schöwel V, Morano I,<br />
Spuler S, Haase H. Ahnak1 abnormally localizes<br />
in muscular dystrophies and contributes to muscle<br />
vesicle release. J Muscle Res Cell Motil. <strong>2011</strong> Dec;<br />
32(4-5): 271-80. Epub <strong>2011</strong> Nov 5.<br />
PubMed PMID: 22057634.<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
Mamchaoui K, Trollet C, Bigot A, Negroni E, Chaouch<br />
S, Wolff A, Kandalla PK, Marie S, Di Santo J,<br />
St Guily JL, Muntoni F, Kim J, Philippi S, Spuler S,<br />
Levy N, Blumen SC, Voit T, Wright WE, Aamiri A,<br />
Butler-Browne G, Mouly V. Immortalized<br />
pathological human myoblasts: towards a universal<br />
tool for the study of neuromuscular disorders.<br />
Skelet Muscle. <strong>2011</strong> Nov 1; 1: 34. PubMed PMID:<br />
22040608; PubMed Central PMCID: PMC3235972.<br />
Bierbrauer J, Koch S, Olbricht C, Hamati J, Lodka<br />
D, Schneider J, Luther-Schröder A, Kleber C, Faust<br />
K, Wiesener S, Spies CD, Spranger J, Spuler S,<br />
Fielitz J, Weber-Carstens S. Early type II fiber atrophy<br />
in intensive care unit patients with nonexcitable<br />
muscle membrane. Crit Care Med. <strong>2011</strong> Sep 29.<br />
[Epub ahead of print] PubMed PMID: 21963579.<br />
Spuler S, Stroux A, Kuschel F, Kuhlmey A, Kendel F.<br />
Delay in diagnosis of muscle disorders depends on<br />
the subspecialty of the initially consulted physician.<br />
BMC Health Serv Res. <strong>2011</strong> May 4;11: 91. Pub-<br />
Med PMID: 21542919; PubMed. Central PMCID:<br />
PMC3112398.<br />
Biedasek K, Andres J, Mai K, Adams S, Spuler S,<br />
Fielitz J, Spranger J. Skeletal muscle 11beta-HSD1<br />
controls glucocorticoid-induced proteolysis and<br />
expression of E3 ubiquitin ligases atrogin-1 and<br />
MuRF-1. PLoS One. <strong>2011</strong> Jan 31; 6(1): e16674. Pub-<br />
Med PMID: 21304964; PubMed Central PMCID:<br />
PMC3031623.<br />
29
Neuromuskuläres Zentrum Brandenburg<br />
Neuromuskuläres Zentrum Brandenburg<br />
Leiter:<br />
MR Dr. med. E. Marg<br />
Klinik <strong>für</strong> Neurologie<br />
ASKLEPIOS Fachklinikum Brandenburg<br />
Sprecher:<br />
Dr. med. V. Heinsius<br />
Klinik <strong>für</strong> Neurologie<br />
ASKLEPIOS Fachklinikum Brandenburg<br />
Seit dem letzten Jahr haben sich keine Änderungen<br />
ergeben. Das Neuromuskuläre<br />
Zentrum Brandenburg arbeitet wie zuvor in<br />
fächerübergreifender Kooperation zur Diagnosestellung,<br />
Therapie und Betreuung<br />
neuromuskulär Erkrankter.<br />
Die Adressen der verschiedenen Einrichtungen,<br />
die über das Land Brandenburg<br />
verteilt sind, finden sich im Anhang. Das<br />
neuromuskuläre Zentrum ist an der Klinik <strong>für</strong><br />
Neurologie des ASKLEPIOS Klinikums (AFK)<br />
der Stadt Brandenburg/Havel angesiedelt.<br />
Es finden weiterhin Fortbildungsveranstal-<br />
tungen mit Fallvorstellungen statt, zu denen<br />
alle am Neuromuskulären Zentrum Betei-<br />
ligten eingeladen werden. Zu klinikinter-<br />
nen Fortbildungen werden regelmäßig die<br />
niedergelassenen Kollegen der Neurologie<br />
u. a. Fachgebiete eingeladen.<br />
Sprechstunden und<br />
Betreuungsstrukturen<br />
Die Sprechstunde in der neuromuskulären<br />
Ambulanz wird einmal wöchentlich in der<br />
Klinik <strong>für</strong> Neurologie des AFK angeboten. Im<br />
Rahmen der Sprechstunde wird auch weiterhin<br />
eine Sozialberatung <strong>für</strong> berufliche<br />
Fragen, Hilfsmittelversorgung, Rehabilitation,<br />
Schwerbehindertenrecht u. ä. angeboten.<br />
Die Rheumatologische Klinik bietet in<br />
Brandenburg/H. und in Treuenbrietzen eine<br />
rheumatologische Sprechstunde an.<br />
Eine neuroorthopädische Sprechstunde<br />
30<br />
wird von CA Dr. Pietsch, Klinik <strong>für</strong> Neuroorthopädie,<br />
im Oberlinhaus (Ernst von Bergmann<br />
Klinikum) in Potsdam angeboten.<br />
Die neuropathologische Untersuchung von<br />
Nerv- und Muskelbiopsien erfolgt unverändert<br />
im Muskellabor der Klinik <strong>für</strong> Neurologie<br />
des AFK Brandenburg. Hier können histologische<br />
Untersuchungen von Nerv- und<br />
Muskelbiopsien mit allen gängigen lichtmikroskopischen<br />
Methoden und im Semidünnschnittverfahren<br />
durchgeführt werden.<br />
Für Patienten mit Atemstörungen können<br />
in der Klinik <strong>für</strong> Pulmologie des Johanniter-Krankenhauses<br />
Treuenbrietzen Schlaflaboruntersuchungen<br />
und die Anpassung<br />
einer Heimbeatmung erfolgen; dies ist in<br />
Einzelfällen auch an der neurologischen<br />
Klinik des AFK Brandenburg möglich. Die<br />
ambulante und stationäre Versorgung von<br />
Kindern mit neuromuskulären Erkrankungen<br />
ist möglich an den SPZ in Cottbus,<br />
Potsdam, Schwedt, Frankfurt/Oder. Eine<br />
kardiologische Betreuung ist im Städtischen<br />
Klinikum Brandenburg möglich. Die humangenetische<br />
Beratung wird durch Frau<br />
Dr. med. Schneider, FÄ <strong>für</strong> Humangenetik<br />
am Ernst v. Bergmann Klinikum Potsdam,<br />
durchgeführt.<br />
Personelle und strukturelle Änderungen<br />
Im vergangen Jahr gab es keine personellen<br />
Änderungen. Ende März 2012 wird<br />
der langjährige Leiter des NMZ und Chefarzt<br />
der Neurologischen Klinik am ASKLE-<br />
PIOS Fachklinikum Brandenburg, Herr Dr.<br />
Marg, in den Ruhestand gehen. Nachfolgerin<br />
als Chefärztin wird Frau PD Dr. med.<br />
Fitzek werden. Das NMZ Brandenburg erhielt<br />
erneut das Gütesiegel der <strong>DGM</strong> <strong>für</strong><br />
die kommenden drei Jahre.
Selbsthilfeaktivitäten<br />
Mit den Selbsthilfegruppen im Land besteht<br />
regelmäßig Kontakt, es finden 1-2<br />
Mal pro Jahr Treffen vor Ort und beim diesjährigen<br />
Treffen des Landesverbandes in<br />
Rheinsberg statt.<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
31
Neuromuskuläres Zentrum Dresden<br />
Neuromuskuläres Zentrum Dresden<br />
Leiter:<br />
Prof. Dr. med. Heinz Reichmann<br />
Direktor der Klinik und Poliklinik <strong>für</strong><br />
Neurologie, Universitätsklinikum Carl Gustav<br />
Carus, Dresden<br />
Sprecher:<br />
Dr. med. Ulrike Reuner<br />
Oberärztin – Klinik und Poliklinik <strong>für</strong><br />
Neurologie, Universitätsklinikum Carl Gustav<br />
Carus, Dresden<br />
Kooperierende Kliniken und Institute am<br />
Universitätsklinikum:<br />
• Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie<br />
• Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Kinder- und<br />
Jugendmedizin<br />
• Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Orthopädie<br />
• Medizinische Kliniken und Polikliniken<br />
sowie MVZ am UKD mit den Arbeitsbereichen<br />
Kardiologie / Physiotherapie<br />
/ Pulmologie / Rheumatologie<br />
• Institut <strong>für</strong> Klinische Genetik<br />
• Institut <strong>für</strong> Pathologie<br />
• Institut <strong>für</strong> Diagnostische Radiologie<br />
Kooperierende Klinik<br />
Fachkrankenhaus Coswig GmbH<br />
Zentrum <strong>für</strong> Pneumologie,<br />
Thorax- und Gefäßchirurgie<br />
Neucoswiger Str. 21, 01640 Coswig<br />
Kontakt: Ärztliche Leitung Heimbeatmung<br />
und Intermediate-Care<br />
Ltd. OA Dr. Koschel<br />
kooperierende Kollegen<br />
Dres. Ute und Dirk Heinicke<br />
Oberärztin bzw. ChA, FÄ <strong>für</strong> Pädiatrie<br />
Rehabilitationsklinik <strong>für</strong> Kinder, Jugendliche<br />
und junge Erwachsene, Bavaria Klinik<br />
Kreischa-Zscheckwitz /Sachsen<br />
OT Zscheckwitz 1–3, 01731 Kreischa<br />
32<br />
Dr. med. Dipl.-Med. Friedmar R. Kreuz, FA<br />
<strong>für</strong> Humangenetk, AiW Psychotherapie.<br />
Gemeinschaftspraxis <strong>für</strong> Humangenetik<br />
Dres. Bier, Kreuz, Krüger, Reif<br />
Gutenbergstr. 5, 01307 Dresden<br />
Dr. med. Friedemann Steinfeldt<br />
Facharzt <strong>für</strong> Orthopädie und Unfallchirurgie<br />
spezielle orthopädische Chirurgie<br />
Leitender Chefarzt<br />
Johannesbad Raupennest AG & Co.<br />
Rehefelder Str. 18, 01773 Altenberg<br />
Bewährtes und Neues im Zentrum<br />
Wesentliche Veränderungen haben sich<br />
im Jahr <strong>2011</strong> am Dresdner Zentrum nicht<br />
ergeben. Patienten und Ratsuchende mit<br />
Erkrankungen der Muskulatur und des peripheren<br />
Nervensystems wurden wie zuvor<br />
fach- und berufsgruppenübergreifend betreut,<br />
wobei die „Muskelsprechstunden“<br />
der Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie<br />
und der Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Kinderund<br />
Jugendmedizin in bewährter Weise<br />
als Hauptanlaufstellen, von denen aus die<br />
Diagnostik und Therapie mit allen Partnern<br />
abgestimmt wurden, fungiert haben.<br />
Die Erwachsenenambulanz hat dabei den<br />
Status einer §116b (SGB V) – Ambulanz<br />
inne.<br />
Um eine Mindestqualität der Betreuung<br />
der Patienten zu gewährleisten und zu<br />
verbessern, war es bei unverändert großer<br />
Nachfrage und nur begrenzter Sprechstundenkapazität<br />
notwendig geworden,<br />
niedergelassene Kolleginnen und Kollegen<br />
im letzten Jahr mehr als zuvor in Versorgungsaufgaben<br />
unserer Patienten einzubeziehen<br />
und Kooperationen in der Region<br />
zu vertiefen.
Da möglicherweise nicht generell etabliert,<br />
möchten wir stellvertretend die Kooperation<br />
mit dem Rehabilitationszentrum <strong>für</strong> Kinder,<br />
Jugendliche und junge Erwachsene mit<br />
angeschlossenem Fachkrankenhaus und<br />
Zentrum <strong>für</strong> Langzeitbeatmung und Beatmungsentwöhnung<br />
[Weaning-Zentrum]<br />
(Klinik Bavaria Zscheckwitz) als außerordentlich<br />
erfolgreiches Modell vorstellen.<br />
Seit seiner Gründung im Jahre 1997 ist das<br />
Kreischaer Zentrum ein geschätzter und<br />
unverzichtbarer Partner, wobei innerhalb<br />
des neuropädiatrischen Schwerpunktes<br />
insbesondere Kinder und Jugendliche mit<br />
Myopathien unterschiedlicher Art von unserer<br />
Zusammenarbeit profitieren (z. B.<br />
gelingt es nahezu problemlos ambulante,<br />
stationäre und rehabilitative Behandlungen<br />
sowohl inhaltlich als auch zeitlich aufeinander<br />
abzustimmen).<br />
So wurden auch im zurückliegenden Jahr<br />
in Kreischa sowohl Kinder und Jugendliche<br />
mit neuromuskulären Erkrankungen im<br />
Rahmen von Heilverfahren <strong>für</strong> chronisch<br />
Kranke, als auch Kinder und Jugendliche<br />
mit Muskelerkrankungen, die aufgrund<br />
akuter Verschlechterungen einen akutmedizinischen<br />
Aufenthalt (z. B. zur Anpassung<br />
einer nächtlichen Maskenbeatmung) benötigten,<br />
behandelt. Durch ein multiprofessionelles<br />
interdisziplinäres Behandlungsteam,<br />
bestehend aus Physio- und Ergotherapie,<br />
Sporttherapie, Logopädie, Musiktherapie,<br />
Psychologie und Diätologie wurden <strong>für</strong> die<br />
Betroffenen und ihre Angehörigen individuelle<br />
Behandlungskonzepte <strong>für</strong> den Zeitraum<br />
der Rehabilitation, aber auch <strong>für</strong> die Zeit<br />
danach, erstellt. Im Behandlungskonzept<br />
stellt die Optimierung der Hilfsmittelanpassung<br />
einen besonderen Schwerpunkt<br />
dar, können doch gerade individuell eingesetzte<br />
Hilfsmittel die Alltagskompetenz,<br />
Mobilität (durch bedarfsgerechte Rollstuh-<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
lanpassung) und damit die Selbständigkeit<br />
und Lebensqualität unserer Patienten<br />
wesentlich verbessern. Einen gleich hohen<br />
Stellenwert hat die Verbesserung der schulischen<br />
und Ausbildungssituation muskelkranker<br />
Kinder und Jugendlicher (Findung<br />
geeigneter Beschulungsformen, Anpassung<br />
von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen<br />
sowie Hilfsmitteln), wobei der Bedarf auch<br />
direkter Anpassungen vor Ort bzw. Schulungen<br />
der Lehrer erkrankter Kinder am<br />
Heimatort hoch ist. Die Erfahrungen der<br />
letzten Jahre haben jedoch gezeigt, dass<br />
all diese Bemühungen, u. a. die Weiterbildung<br />
von Pädagogen und die Kooperation<br />
mit ihnen notwendig und sinnvoll sind und<br />
wesentlich zum Verständnis <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong><br />
überhaupt und zur Nachhaltigkeit<br />
therapeutischer rehabilitativer Behandlungen<br />
geführt haben.<br />
Darüber hinaus werden selbstverständlich<br />
die Angehörigen in das Langzeitbetreuungskonzept<br />
der Kinder und Jugendlichen<br />
so gut und so viel wie möglich einbezogen,<br />
das nötige Rüstzeug da<strong>für</strong> wird in entsprechenden<br />
Seminaren und Schulungen vermittelt.<br />
Neben der regional bestehenden Zusammenarbeit<br />
wurden Kooperationen mit Muskelzentren<br />
und anderen Institutionen im<br />
In- und Ausland fortgeführt und erweitert,<br />
sodass hiesige Patienten und Ratsuchende<br />
auch <strong>2011</strong> Zugang zu diagnostischen<br />
und therapeutischen Angeboten hatten,<br />
die im Zentrum selbst nicht vorgehalten<br />
werden.<br />
Fort- und Weiterbildung<br />
Über das Jahr trafen sich die Kooperationspartner<br />
regelmäßig zu Problemfallbesprechungen,<br />
Vorträgen sowie Myo- und neuropathologischen<br />
Fallkonferenzen, die <strong>für</strong><br />
33
Neuromuskuläres Zentrum Dresden<br />
alle „am Muskel Interessierten“ fach- und<br />
berufsgruppenübergreifend offen waren<br />
und sowohl von niedergelassenen ärztlichen<br />
und therapeutisch arbeitenden (z. B. Physiotherapeuten)<br />
Kollegen als auch Vertre-<br />
tern umliegender neurologischer Kliniken<br />
und Fachkrankenhäuser genutzt wurden.<br />
Am 07. und 08.04.<strong>2011</strong> fand in Dresden<br />
eine überregional angebotene Fortbildung<br />
<strong>für</strong> Physiotherapeuten statt, diese wurde<br />
durch ärztliche Referenten des Universitätsklinikums<br />
und Mitglieder des Landesverbandes<br />
(Betroffene) unterstützt.<br />
Eine gemeinsame Fortbildung der Klinik<br />
<strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin sowie der-<br />
Klinik <strong>für</strong> Neurologie zum Thema „Neuropsychiatrische<br />
Erkrankungen bei Stoffwechseldefekten“<br />
fand am 25.05.<strong>2011</strong><br />
am Universitätsklinikum C.-G.-Carus, TU<br />
Dresden statt, das 10-jährige Bestehen<br />
des Brückenprojektes wurde mit einer<br />
Tagung am 11.11. und 12.11.<strong>2011</strong> zum<br />
Thema „10 Jahre Brückenprojekt am Universi-tätsklinikum“<br />
gewürdigt.<br />
• Umsetzung der bundesweiten spezialisierten<br />
ambulanten Palliativversorgung<br />
<strong>für</strong> Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene<br />
• Aktuelle Therapiemöglichkeiten in der Pä-<br />
diatrischen Palliativversorgung<br />
• Lebensqualitätsmessung in der Pädiatrischen<br />
Palliativversorgung.<br />
Im Rahmen der Fortbildung der Klinik <strong>für</strong><br />
Neurologie am Klinikum Cottbus wurde<br />
durch Mitarbeiter des Muskelzentrums<br />
zum Thema Myasthenie und myasthene<br />
Syndrome am 16.11.<strong>2011</strong> referiert.<br />
34<br />
Ausgewählte Forschungsaktivitäten /<br />
neue diagnostische und therapeutische<br />
Möglichkeiten<br />
Die Muskelsprechstunde der Abteilung<br />
Neuropädiatrie, Klinik <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin<br />
ist Studienzentrum der multizentrischen,<br />
placebokontrollierten doppelblinden,<br />
randomisierten Studie zur Untersuchung<br />
der prophylaktischen Therapie<br />
der Herzinsuffizienz mit ACE-Hemmern<br />
und Beta-Blockern bei Kindern und Jugendlichen<br />
mit Muskeldystrophie, DMD-<br />
Kardio-Studie (Leiter der klinischen Prüfung:<br />
Prof. Dr. S. Dittrich, Abteilung Kinderkardiologie<br />
der Universität Erlangen). Eingeschlossen<br />
werden männliche Patienten<br />
im Alter zwischen 10 – 14 Jahren mit Muskeldystrophie<br />
Duchenne.<br />
Unter Leitung von Frau Prof. Dr. Angela<br />
Hübner und Frau PD Dr. Maja von der Hagen,<br />
Mitglieder des MD-NET, wurde das<br />
Projekt „Mirosatellitenanalyse als ökonomische<br />
Strategie <strong>für</strong> die Differentialdiagnose<br />
neuromuskulärer Erkrankungen“, S2a<br />
Servicestruktur im Rahmen des Muskeldystrophienetzwerkes<br />
(MD-NET) fortgesetzt<br />
bzw. weiterentwickelt (http://www.md-net.<br />
org). Diese Servicestruktur wurde im Rahmen<br />
des Muskeldystrophie-Netzwerkes<br />
von Januar 2009 bis Dezember <strong>2011</strong> vom<br />
Bundesministerium <strong>für</strong> Forschung und Bildung<br />
(BMBF) gefördert. Das Linkage-Zentrum<br />
stellt ein Verbindungsglied zwischen<br />
den Muskelzentren und den spezialisierten<br />
molekularen Muskellaboratorien dar, die<br />
weiterführende Mutationsanalysen und<br />
genomweite Kopplungsanalysen durchführen.<br />
Mit der Integration des MD-NET in<br />
das Europäische „Network of Excellence“<br />
(TREAT-NMD) erfolgt eine enge Zusammenarbeit<br />
mit 21 TREAT-NMD-assoziierten<br />
Partnerorganisationen aus verschiedenen<br />
europäischen Ländern.
Von Oktober 2008 bis <strong>2011</strong> war das Dresdner<br />
Zentrum (Frau Prof. Dr. Angela Hübner)<br />
eines von 13 Partnern des von der Europäischen<br />
Union geförderten Projektes „NMD-<br />
Chip“. In Rahmen dieses Projektes wurden<br />
bis <strong>2011</strong> neue diagnostische Möglichkeiten<br />
auf Chip-Basis <strong>für</strong> die Erkrankungsgruppen<br />
Gliedergürtel-Muskeldystrophien, angeborene<br />
Muskeldystrophien sowie hereditäre<br />
motorische und sensorische Neuropathien<br />
(Charcot-Marie-Tooth) erarbeitet.<br />
Frau PD Dr. Kathrin Geiger, Leiterin der<br />
Abteilung Neuropathologie am Institut <strong>für</strong><br />
Pathologie, führte laufende Forschungsprojekte<br />
erfolgreich fort, das etablierte Untersuchungsspektrum<br />
zur differenzierten<br />
myo- und neuropathologischen Diagnostik,<br />
welches die Analyse von Biopsien von<br />
Skelett- und Herzmuskulatur, Haut- und<br />
Nervenbiopsien sowie Biopsien von Gefäßen<br />
und Buffy coats beinhaltet, wurde<br />
weiterhin ohne Einschränkungen angeboten.<br />
Das Mitochondrien-Labor der Klinik und<br />
Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie (www.neuro.med.<br />
tu-dresden.de/mitolab) hat sein diagnostisches<br />
Angebot wiederum erweitern können.<br />
Neben den bereits etablierten Methoden<br />
zur Untersuchung aller relevanter<br />
mitochondrialer Gene sind nunmehr auch<br />
Analysen <strong>für</strong> OPA-1 [autosomal-dominante<br />
Optikusatrophie Typ 1]; MCAD [MCAD-Defizienz],<br />
MATR-3 [MPD2] und TTID [Myotilinopathien]<br />
möglich. Das breite Angebot<br />
auf molekulargenetischer Ebene wird durch<br />
umfassende Enzymdiagnostik ergänzt.<br />
Das Mitochondrienlabor ist Mitglied im<br />
BMBF-geförderten MitoNet und in diesem<br />
Rahmen an der Rekrutierung von<br />
Patienten <strong>für</strong> das nationale Mitochondrienregister<br />
(www.mitoregister.org) beteiligt.<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
In Kooperation mit dem Muskelzentrum<br />
Halle (Prof. Dr. med. M. Deschauer) läuft<br />
unter anderem eine Untersuchung zur Beteiligung<br />
mitochondrialer Veränderungen<br />
bei der Pathophysiologie der OPMD, die<br />
bereits etablierten Studien zum primären<br />
Coenzym Q10-Mangel wurden und werden<br />
im Rahmen eines EU-Projektes fortgesetzt.<br />
Die fachärztliche Beratung <strong>für</strong><br />
Ärzte und Patienten erfolgte weiterhin<br />
durch Herrn OA Dr. med. Jochen Schäfer,<br />
die Laborleitung liegt unverändert bei Frau<br />
Dr. Sandra Jackson. Eine Akkreditierung<br />
der mitochondrialen Diagnostik bei der<br />
DAkkS wurde beantragt.<br />
Selbsthilfeaktivitäten<br />
Zum Landesverband Sachsen der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> bestehen<br />
seit seiner Gründung traditionell enge<br />
Kontakte und ein regelmäßiger Austausch<br />
[Gesprächskreise, Kontaktpersonentreffen<br />
und -schulungen, Mitgliederversammlung].<br />
Höhepunkt des ereignisreichen Jahres war<br />
die Jubiläumsveranstaltung zum 20 jährigen<br />
Bestehen des Landesverbandes.<br />
Mit unverändert großer Resonanz fanden<br />
mehrfach im Jahr Treffen des Eltern- und<br />
des ALS-Gesprächskreises statt, auch in<br />
<strong>2011</strong> wurden die Kreise ärztlich und seitens<br />
der Sozialarbeiter regelmäßig begleitet.<br />
Stellvertretend <strong>für</strong> die vielen Aktivitäten<br />
sei der Besuch der ALS-Gruppe im Hygienemuseum<br />
Dresden mit anschließendem<br />
Erfahrungsaustausch während des gemeinsamen<br />
Mittagessens im November<br />
<strong>2011</strong> genannt.<br />
Kontaktperson Elternkreis:<br />
Frau Heike Band heike.band@dgm.org<br />
Kontaktperson ALS-Kreis:<br />
Frau Andrea Kloth,<br />
Tel.: 0351 / 458-3704<br />
35
Neuromuskuläres Zentrum Freiburg<br />
Über Herrn Dr. F. Kreuz (Sprecher des Medizinischen<br />
Beirates der DHAG) besteht<br />
eine enge Kooperation mit der <strong>Deutsche</strong>n-<br />
Heredo-Ataxie-<strong>Gesellschaft</strong> e. V. und mit<br />
der <strong>Deutsche</strong>n Huntington-Hilfe e. V. (DHH).<br />
Bei letzterer ist er sowohl Mitglied des<br />
Beirates als auch des wissenschaftlichen<br />
Beirates und Ehrenvorsitzender des Länderverbandes<br />
Mitteldeutschland. Darüber<br />
hinaus ist Herr Dr. Kreuz Mitorganisator<br />
des Ataxie-/ Huntington-Stammtisches in<br />
Dresden und Chemnitz.<br />
______________________________________<br />
Ausgewählte Publikationen<br />
Dumic M, Barisic N, Rojnik-Putarek N, Kusec V,<br />
Stanimirovic A, Koehler K, Huebner A. Two siblings<br />
with triple A syndrome and novel mutation presenting<br />
as hereditary polyneuropathy. Eur J Pediatr<br />
<strong>2011</strong>;170: 393-396.<br />
Hermann A, Reuner U, Ziethe G, Bräuer A,<br />
Gölnitz U, Rolfs A., Ricci C. Vocal cord paralysis<br />
and rapid progressive motor neuron disease<br />
by the L113F mutation in SOD1 gene.<br />
Amyotroph Lateral Scler <strong>2011</strong>; 12(5): 382-384<br />
Hicks D, Sarkozy A, Muelas N, Koehler K, Huebner<br />
A, Hudson G, Chinnery PF, Barresi R, Eagle M, Polvikoski<br />
T, Bailey G, Miller J, Radunovic A, Hughes<br />
PJ, Roberts R, Krause S, Walter MC, Laval SH,<br />
Straub V, Lochmüller H, Bushby K. A founder mutation<br />
in anoctamin 5 is a major cause of limb girdle<br />
muscular dystrophy. Brain <strong>2011</strong>; 134: 171-182.<br />
Lehtokari VL, Pelin K, Herczegfalvi A, Karcagi<br />
V, Pouget J, Franques J, Pellissier JF, Figarella-<br />
Branger D, von der Hagen M, Huebner A, Schoser<br />
B, Lochmüller H, Wallgren-Pettersson C. Nemaline<br />
myopathy caused by mutations in the nebulin gene<br />
may present as distal myopathy. Neuromuscular<br />
Disord <strong>2011</strong>; 21: 556-562.<br />
Nemat K, Gahr M, Reuner U,Manifestation einer<br />
Plexus-brachialis-Neuropathie unter Spezifischer<br />
Immuntherapie (SIT) mit Hymenopterengift. Allergologie<br />
<strong>2011</strong>; 34 (2): 68-75<br />
36<br />
Reuner U, Dinger J, Lambert-Eaton-Syndrom und<br />
Schwangerschaft.<br />
Newsletter Myasthenie Kolloqium, Temmler Pharma<br />
GmbH & Co. KG, Ausgabe 1/<strong>2011</strong>, S. 1-5<br />
Senderek J, Müller JS, Dusl M, Strom TM, Guergueltcheva<br />
V, Diepolder I, Laval SH, Maxwell S,<br />
Cossins J, Krause S, Muelas N, Vilchez JJ, Colomer<br />
J, Mallebrera CJ, Nascimento A, Nafissi S, Kariminejad<br />
A, Nilipour Y, Bozorgmehr B, Najmabadi<br />
H, Rodolico C, Sieb JP, Steinlein OK, Schlotter B,<br />
Schoser B, Kirschner J, Herrmann R, Voit T, Oldfors<br />
A, Lindbergh C, Urtizberea A, von der Hagen M,<br />
Huebner A, Palace J, Bushby K, Straub V, Beeson<br />
D, Abicht A, Lochmüller H. Hexoamine biosynthetic<br />
pathway mutations cause neuromuscular transmission<br />
defect. Am J Hum Genet <strong>2011</strong>; 88: 162-172<br />
Yis U, Uyanik G, Heck PB, Smitka M, Nobel H, Ebinger<br />
F, Dirik E, Feng L, Kurul SH, Brocke K, Unalp A,<br />
Özer E, Cakmakci H, Sewry C, Cirak S, Muntoni F,<br />
Hehr U, Morris-Rosendahl DJ. Fukutin mutations<br />
in non-Japanese patients with congenital muscular<br />
dystrophy: less severe mutations predominate<br />
in patients with a non-Walker-Warburg phenotype.<br />
Neuromuscul Disord. <strong>2011</strong>; 21: 20-30.
Neuromuskuläres Zentrum Freiburg<br />
Leiter: Prof. Dr. R. Korinthenberg<br />
Sprecher: PD Dr. J. Kirschner<br />
Klinik <strong>für</strong> Neuropädiatrie und Muskelerkrankungen<br />
am Zentrum <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin<br />
am Universitätsklinikum Freiburg<br />
Wie in den früheren Jahren so standen<br />
auch im Jahr <strong>2011</strong> die umfassende medizinische<br />
Diagnostik und Therapie neuromuskulärer<br />
Erkrankungen im Mittelpunkt<br />
unserer Tätigkeit. Das Zentrum besteht<br />
aus mehreren Arbeitsgruppen aus Ärzten<br />
und therapeutischen Mitarbeitern.<br />
Klinik <strong>für</strong> Neuropädiatrie und Muskelerkrankungen<br />
am Zentrum <strong>für</strong> Kinder- und<br />
Jugendmedizin (Ärztlicher Direktor: Prof.<br />
Dr. med. Rudolf Korinthenberg).<br />
In der Muskelsprechstunde werden von<br />
Ärzten und Physiotherapeutinnen muskelkranke<br />
Kinder und Jugendliche betreut.<br />
Hier werden die regelmäßigen Verlaufskontrollen<br />
vorgenommen sowie kardiologische,<br />
pneumologische, orthopädische und radiologische<br />
Untersuchungen und gegebenenfalls<br />
stationäre Aufenthalte organisiert.<br />
Das Sozialpädagogische Zentrum der Klinik<br />
ist mit seinen sozialpädagogischen und<br />
psychologischen Mitarbeitern ebenfalls in<br />
die Patientenbetreuung integriert. Mittelpunkt<br />
bei der Patientenbetreuung sind die<br />
interdisziplinäre Beratung und Therapie mit<br />
den wissenschaftlich neuesten Behandlungsverfahren,<br />
gestützt auf die langjährige<br />
Erfahrung der Abteilung. Derzeit betreuen<br />
Prof. R. Korinthenberg, PD Dr. J. Kirschner,<br />
Frau Dr. W. Janzarik und Frau Dr. Vry etwa<br />
400 Patienten im Rahmen dieser Sprechstunde.<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
Lehre und Wissenschaftliche Projekte<br />
Die Klinik <strong>für</strong> Neuropädiatrie und Muskelerkrankungen<br />
ist involviert in die Ausbildung<br />
von Medizinstudenten, Krankenschwestern/pflegern<br />
und Physiotherapeuten zum<br />
Thema „neuromuskuläre Erkrankungen“,<br />
im Rahmen von Vorlesungen, Kursen und<br />
Spezialseminaren.<br />
Im Rahmen des vom Bundesministerium<br />
<strong>für</strong> Bildung und Forschung (BMBF) geförderten<br />
Muskeldystrophie-Netzwerks MD-<br />
NET (www.md-net.org) besteht seit 2001<br />
in Freiburg das „Koordinationszentrum <strong>für</strong><br />
klinische Studien“. Seit Januar 2007 wurde<br />
diese Zentrale im Rahmen des Europäischen<br />
Projekts TREAT-NMD (von der EU<br />
gefördertes „Network of Excellence“ zur Erforschung<br />
und Behandlung von neuromuskulären<br />
Erkrankungen, (www.treat-nmd.eu)<br />
auf internationale Ebene ausgeweitet.<br />
Durch die Zusammenarbeit von klinisch<br />
tätigen Ärzten, klinischen Pharmakologen,<br />
Biometrikern kann dieses Zentrum sowohl<br />
anderen Kliniken wie auch der Industrie<br />
eine kompetente Unterstützung bei der<br />
Planung, Durchführung und Auswertung<br />
von klinischen Studien im Bereich von<br />
neuromuskulären Erkrankungen anbieten.<br />
Seit Mai 2010 besteht das von der Europäischen<br />
Union unterstützte Projekt CARE-<br />
NMD (www.care-nmd.eu) unter der Leitung<br />
von PD Dr. J. Kirschner. Bei diesem Projekt<br />
geht es um die Evaluation und Verbesserung<br />
der Versorgung von Patienten mit Muskeldystrophie<br />
Duchenne in verschiedenen europäischen<br />
Ländern. Gemeinsam mit der<br />
Kinderkardiologie Erlangen (Prof. Sven<br />
Dittrich) und dem Muskeldystrophie Netzwerk<br />
wird von Freiburg aus eine plazebokontrollierte<br />
multizentrische Studie zur pro-<br />
37
Neuromuskuläres Zentrum Freiburg<br />
phylaktischen Therapie der Herzinsuffizienz<br />
bei Muskeldystrophie Duchenne organisiert.<br />
Die Studie wird vom Bundesministerium<br />
<strong>für</strong> Bildung und Forschung (BMBF)<br />
finanziert.<br />
Seit 2010 werden an vielen deutschen Zentren<br />
Patienten in diese Studie aufgenommen.<br />
Weitere Informationen finden sie unter<br />
www.md-net.org. Freiburg hat sich als<br />
klinisches Studienzentrum an der internationalen<br />
Studie der Firma PTC Therapeutics<br />
zur Behandlung von Patienten mit Muskeldystrophie<br />
Duchenne und prämaturem<br />
Stopcodon mit dem Präparat Ataluren ®<br />
beteiligt und nimmt seit Ende 2010 Patienten<br />
in zwei verschiedene Studien zum<br />
Exonskipping (Exon 51) bei Muskeldystro-<br />
phie Duchenne auf. Eine unkontrollierte<br />
Studie in Zusammenarbeit mit dem Universitätsklinikum<br />
Köln (Prof. Schönau) zur<br />
Behandlung von gehfähigen Patienten mit<br />
Muskeldystrophie Duchenne und Spinaler<br />
Muskelatrophie mit Vibrationstherapie wur-<br />
de <strong>2011</strong> abgeschlossen. Desweiteren be-<br />
teiligt sich die Abteilung an einer internationalen<br />
Studie (SMA Europe) zum natürlichen<br />
Krankheitsverlauf bei Spinaler Muskelatrophie<br />
und einer Medikamentenstudie<br />
der Firma Trophos zur Behandlung der Spinalen<br />
Muskelatrophie.<br />
Myologisches Labor am Zentrum<br />
<strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin<br />
Leitung: PD Dr. J. Kirschner<br />
Neben der Routinediagnostik von eingehenden<br />
Muskel- und Nervenbiopsien (siehe<br />
unten) werden in dem Labor verschiedene<br />
Forschungsarbeiten insbesondere<br />
zur Charakterisierung und Pathophysiologie<br />
von Muskeldystrophien durchgeführt.<br />
Schwerpunktmäßig werden zurzeit die<br />
38<br />
kongenitale Muskeldystrophie Typ Ullrich<br />
und die Muskeldystrophie Duchenne<br />
(<strong>DGM</strong>-gefördertes Projekt: „Regeneration<br />
bei der Duchenne-Muskeldystrophie in Abhängigkeit<br />
von der Fibrose“) bearbeitet.<br />
Neurologische Universitätsklinik<br />
und Poliklinik<br />
Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. C. Weiller<br />
In der Neurologischen Universitätsklinik<br />
und Poliklinik im Neurozentrum werden<br />
einmal wöchentlich eine Muskelsprechstunde<br />
und eine ALS - Sprechstunde <strong>für</strong><br />
Erwachsene abgehalten. Verantwortlich<br />
<strong>für</strong> diese Sprechstunde ist Herr Prof. Glocker,<br />
der die Sprechstunden gemeinsam<br />
mit Frau Dr. I. Kaupp und Dr. B. Heimbach<br />
durchführt. In Kooperation mit dem Institut<br />
<strong>für</strong> Geschichte und Ethik (Prof. Maio)<br />
berät Dr. Heimbach ethische Fragen zum<br />
Krankheitsverlauf und zum Lebensende,<br />
führt Hilfsmittelberatungen durch und<br />
koordiniert die Zusammenarbeit mit der<br />
Palliativstation (Frau PD Dr. Becker) zur<br />
Versorgungsoptimierung unserer ALS-Patienten.<br />
Zusätzlich bieten wir in Kooperation<br />
mit der Tom-Wahlig-Stiftung eine HSP-<br />
Sprechstunde an. An zwei Nachmittagen<br />
führen Herr Dr. Kottlors, leitender Oberarzt<br />
der Seidel-Klinik und Prof. Glocker zusätzlich<br />
eine Muskelsprechstunde in Bad<br />
Bellingen durch. Einen klinisch-wissenschaftlichen<br />
Schwerpunkt stellen derzeit<br />
paraspinale Muskelerkrankungen als Ursache<br />
chronischer Rückenschmerzen dar.<br />
Eine wachsende Zahl von Patienten mit<br />
unverstandenen Muskelschmerzen und un-<br />
geklärten CK-Erhöhungen, als deren Ursache<br />
sich mit zunehmender Häufigkeit<br />
abortive oder blande Formen von Gliedergürteldystrophien<br />
sowie metabolische und<br />
myotone Myopathien herausstellen, wer-
den in den angebotenen Sprechstunden<br />
vorstellig. Weiterhin werden erhebliche Res-<br />
sourcen in die Enzymersatztherapie bei<br />
Morbus Pompe eingebracht, die in der Tagesklinik<br />
der Neurologischen Universitätsklinik<br />
durchgeführt wird. Mit Frau Gumpert<br />
begleitet eine erfahrene Sozialarbeiterin<br />
unsere Sprechstunden, wodurch sich die<br />
Betreuung unserer Patienten weiter optimiert<br />
hat.<br />
Auch im vergangenen Jahr hat die hervorragende<br />
Zusammenarbeit mit den komplementären<br />
Einrichtungen, insbesondere der<br />
Pneumologie, der Sportmedizin, der Myopathologie<br />
und der Humangenetik eine<br />
effiziente und optimale Betreuung und Beratung<br />
der Patienten mit kurzen Informationswegen<br />
ermöglicht. In regelmäßigen<br />
neuropathologisch-klinischen Fallkonferenzen,<br />
die von der Abteilung Neuropathologie<br />
durchgeführt und von Herrn Prof.<br />
Göbel moderiert werden, werden ungewöhnliche<br />
und besonders lehrreiche Fälle<br />
in einem interdisziplinären Rahmen mit<br />
Neurologen, Neuropädiatern, Rheumatologen<br />
und Neuroradiologen vorgestellt und<br />
diskutiert.<br />
Analyse von Muskel- und<br />
Nervenbiopsien<br />
Myologisches Labor am Zentrum <strong>für</strong><br />
Kinder- und Jugendmedizin und Abteilung<br />
Neuropathologie im Neurozentrum<br />
Die Analyse von Muskel- und Nervenbiopsien<br />
erfolgt in enger Zusammenarbeit von<br />
dem Myologischen Labor am Zentrum <strong>für</strong><br />
Kinder- und Jugendmedizin (Leiter PD Dr.<br />
J. Kirschner) und der Abteilung Neuropathologie<br />
(Prof. Dr. M. Prinz) unter anderem<br />
durch regelmäßige Fallkonferenzen.<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
Pro Jahr werden etwa 250 Muskel- und<br />
Nervenbiopsate aus dem Universitätsklinikum<br />
Freiburg sowie von zahlreichen auswärtigen<br />
Kliniken im Bereich neuromuskulärer<br />
Pathologie analysiert. Es wird dabei<br />
die differenzierte myo- und neuropathologische<br />
Diagnostik aller myogenen und<br />
neuromuskulären Erkrankungen durch-<br />
geführt. Dazu gelangen neben der Routinehistologie<br />
mit Standardfärbungen die<br />
notwendigen und umfangreichen histochemischen,<br />
enzymhistochemischen, und<br />
immunhistochemischen Untersuchungen<br />
(u. a. Dystrophin, Spektrin, sämtliche Sarkoglykanproteine,<br />
Merosin, Kollagen VI,<br />
Alpha-Dystroglykan sowie Intermediärfilamente<br />
wie Desmin und Titin) zum Einsatz.<br />
Ergänzt werden diese Untersuchungen<br />
durch computergestützte Morphometrie<br />
von Nerv und Muskel sowie durch Membranproteinanalysen<br />
im Westernblot. Die<br />
lichtmikroskopisch-histochemischen Ergebnisse<br />
werden gestützt und erweitert<br />
durch die elektronenmikroskopische Analyse<br />
von Nerv und Muskel im Laborbereich<br />
<strong>für</strong> Elektronenmikroskopie.<br />
Zusätzlich notwendige biochemische Untersuchungen,<br />
molekulargenetische Untersuchungen<br />
und andere Analysen erfolgen<br />
in Zusammenarbeit mit anderen Instituten.<br />
Zur Qualitätssicherung wird eine ausführliche,<br />
mindestens zweimal pro Semester<br />
stattfindende interdisziplinäre Fallkonferenz<br />
ausgerichtet, in der Problemfälle zwischen<br />
den Fachkollegen erörtert werden.<br />
Weitere Informationen sind unter folgender<br />
Internetadresse erhältlich:<br />
http://www.uniklinik-freiburg.de/neuropathologie/live/index.html<br />
39
Neuromuskuläres Zentrum Freiburg<br />
Klinik III: Angeborene Herzfehler/<br />
Pädiatrische Kardiologie am Zentrum<br />
<strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin<br />
Ärztliche Direktorin: Prof. B. Stiller<br />
Hier erfolgt die kardiologische Diagnostik<br />
und Therapie von Kindern. Im Rahmen<br />
der Betreuung von Patienten mit Muskeldystrophie<br />
Duchenne wird die o. g. Studie<br />
zur Herzfunktion mittels Echokardiographie<br />
und der innovativen Gewebedoppler-<br />
Echokardiographie fortgesetzt. Erwachsene<br />
Patienten können kardiologisch in der<br />
Medizinischen Universitätsklinik, Abteilung<br />
<strong>für</strong> Kardiologie (Ärztlicher Direktor Prof. Dr.<br />
Bode) behandelt werden, aber auch weiter<br />
in der Abteilung <strong>für</strong> Angeborene Herzfehler/Pädiatrische<br />
Kardiologie am Zentrum<br />
<strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin. Alle erforderlichen<br />
Untersuchungs- und Behandlungsverfahren<br />
stehen hier zur Verfügung.<br />
Sektion Kinder- und Schwerbehinderten<br />
orthopädie am Department <strong>für</strong> Orthopädie<br />
und Traumatologie<br />
Ärztlicher Leiter: Dr. Schwering<br />
Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen<br />
werden in der Sektion ambulant<br />
und stationär untersucht und behandelt.<br />
Die Sprechstunde <strong>für</strong> Kinder und Jugend-<br />
liche leitet Herr Dr. Schwering. Das Angebot<br />
der Versorgung reicht von der radiologischen<br />
Diagnostik über die orthopädische<br />
Beratung bis hin zu speziellen Hilfsmittelversorgungen<br />
und Operationen. Die<br />
Wirbelsäulenoperationen werden in Zusammenarbeit<br />
mit Herrn Oberarzt PD Dr.<br />
Knöller durchgeführt.<br />
40<br />
Abteilung <strong>für</strong> Pneumologie<br />
der Universitätsklinik<br />
Ärztlicher Direktor:<br />
Prof. Dr. Müller-Quernheim<br />
Für Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen<br />
bietet die Abteilung eine diagnostische<br />
Abklärung mit Messung der<br />
Lungenfunktion und Atemmuskelkraft an.<br />
Falls erforderlich erfolgt die Einleitung und<br />
Kontrolle einer außerklinischen Beatmung,<br />
entweder als nichtinvasive Beatmung via<br />
Gesichtsmaske oder invasive Beatmung<br />
via Tracheostoma. Schlafbezogene Atemstörungen<br />
können in einem Schlaflabor<br />
weiter abgeklärt und gegebenenfalls entsprechend<br />
therapiert werden. Herr Prof.<br />
Dr. Windisch ist nun Chefarzt der Pneumologie<br />
im KH Köln Meerheim. Sein Nachfolger<br />
hier in Freiburg in der Abteilung Pneumologie<br />
ist nun OA PD Dr. Michael Dreher.<br />
Forschungsschwerpunkte der Abteilung<br />
sind die technischen und physiologischen<br />
Aspekte der nichtinvasiven Beatmung, die<br />
gesundheitsbezogene Lebensqualität bei<br />
Patienten mit außerklinischer Beatmung<br />
und die Messung der Atemmuskelfunktion.<br />
Dr. Kabitz nimmt die Muskelmessungen<br />
vor.<br />
Die Abteilung <strong>für</strong> Rehabilitative und Präventive<br />
Sportmedizin der Medizinischen<br />
Universitätsklinik<br />
Ärztlicher Direktor:<br />
Prof. Dr. H.-H. Dickhuth<br />
bietet die Diagnostik mit Spiroergometrie<br />
mit Laktat- und Ammoniakmessung an.<br />
Diese sind vor allem bei Verdacht auf metabolische<br />
Muskelerkrankungen wie z. B.<br />
Mc Ardle Syndrom oder MAD-Mangel indiziert.<br />
Im Jahr 2010 blieb die Zahl der Untersuchungen<br />
bei ca. 100 mit dieser Fra-
gestellung auf dem Niveau des Vorjahrs.<br />
Hauptverantwortlicher Arzt ist<br />
PD Dr. Y. O. Schumacher.<br />
Institut <strong>für</strong> Humangenetik<br />
Ärztliche Direktorin: Frau Prof. Dr. med. Dr. rer.<br />
nat. Judith Fischer<br />
Die genetische Beratungsstelle des Instituts<br />
führt die humangenetische Beratung<br />
von Patienten und ihren Familien durch.<br />
Die fachärztliche Beratung wird ergänzt<br />
durch sozialrechtliche und psychosoziale<br />
Beratung durch die Sozialarbeiterinnen der<br />
Beratungsstelle. Das Institut bietet darüber<br />
hinaus die molekulargenetische Diagnostik<br />
<strong>für</strong> Cobblestone-Dysplasien (auch bekannt<br />
als Typ 2-Lissenzephalien: Walker-Warburg-Syndrom,<br />
Muscle-Eye-Brain-Disease,<br />
Fukuyama kongenitale Muskeldystrophie)<br />
an, die mit einer Muskeldystrophie einhergehen.<br />
Da<strong>für</strong> werden Mutationsanalysen in<br />
den Genen POMT1, POMT2, POMGNT1,<br />
FKTN, FKRP und LARGE durchgeführt. Da-<br />
rüber hinaus wird die Diagnostik <strong>für</strong> die Myopathie<br />
mit Lipidspeicherkrankheit durch<br />
Analyse des ATGL/PNPLA2-Gens ange-<br />
boten. Weitere molekulargenetische Diagnostik<br />
kann nach Bedarf vereinbart werden.<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
Publikationen<br />
Meinicke H, Moske-Eick O, Sitzberger AN, Zieger B,<br />
Kirschner J. Anterior spinal artery syndrome in a 13year-old<br />
boy 8 days after taekwondo-fight: vascular<br />
obliteration due to vessel lesion or thrombophilia?<br />
Klin Padiatr. <strong>2011</strong> May; 223(3): 182-6.<br />
Kirschner J, Lochmüller H. Sarcoglycanopathies.<br />
Handb Clin Neurol. <strong>2011</strong>; 101: 41-6. Review.<br />
Senderek J, Müller JS, Dusl M, Strom TM, Guergueltcheva<br />
V, Diepolder I, Laval SH, Maxwell S,<br />
Cossins J, Krause S, Muelas N, Vilchez JJ, Colomer<br />
J, Mallebrera, CJ, Nascimento A, Nafissi S, Kariminejad<br />
A, Nilipour Y, Bozorgmehr B, Najmabadi<br />
H, Rodolico C, Sieb JP, Steinlein OK, Schlotter B,<br />
Schoser B, Kirschner J, Herrmann R, Voit T, Oldfors<br />
A, Lindbergh C, Urtizberea A, von der Hagen M,<br />
Hübner A, Palace J, Bushby K, Straub V, Beeson D,<br />
Abicht A, Lochmüller H. Hexosamine biosynthetic<br />
pathway mutations cause neuromuscular transmission<br />
defect. Am J Hum Genet. <strong>2011</strong>; 88(2): 162-72.<br />
41
Neuromuskuläres Zentrum Göttingen<br />
Neuromuskuläres Zentrum Göttingen<br />
Leiter:<br />
Prof. Dr. Ekkehard Wilichowski<br />
Abteilung Pädiatrie II,<br />
Schwerpunkt Neuropädiatrie<br />
Universitätsmedizin Göttingen<br />
Sprecher:<br />
PD Dr. Jens Schmidt<br />
Abteilung Neurologie und Abteilung<br />
Neuroimmunologie<br />
Universitätsmedizin Göttingen<br />
Abteilung Neurologie<br />
Die Arbeitsgruppe Muskelimmunbiologie<br />
wird von Dr. Schmidt geleitet und umfasst<br />
15 wissenschaftliche Mitarbeiter bzw.<br />
Doktoranden und MTA. Der Schwerpunkt<br />
der Forschung liegt weiterhin im Bereich<br />
der Pathomechanismen der sporadischen<br />
Einschlusskörpermyositis (sporadic inclusion<br />
body myositis, sIBM). In der neuromuskulären<br />
Sprechstunde werden neben<br />
Patienten mit Myopathien vor allem auch<br />
autoimmun-entzündliche Neuropathien be-<br />
handelt. Der Einzugsbereich <strong>für</strong> entzündliche<br />
Myopathien umfasst mittlerweile das<br />
gesamte Bundesgebiet. Die dementsprechend<br />
ausgebaute Ambulanz wird anteilig<br />
von vier Assistenten durchgeführt.<br />
Wissenschaftlich wurden Experimente zum<br />
Mausmodell der Muskeldystrophie Duchenne<br />
fortgeführt. In einer Kooperation<br />
mit der Abt. Neuropädiatrie (Dr. Lars Klinge)<br />
und der Abt. Klin. Neurophysiologie (Prof.<br />
Dr. David Liebetanz) wurde der Effekt von<br />
Prednisolon im Vergleich zu liposomal verkapseltem<br />
Prednisolon untersucht (Weller<br />
et al., <strong>2011</strong>). Es zeigte sich, dass die Untersucher-unabhängige,<br />
Computer-gestützte<br />
Laufradanalyse eine verlässliche Methode<br />
darstellt, um den frühen Verlauf von mdx-<br />
42<br />
Mäusen klinisch zu untersuchen. Die tägliche<br />
Behandlung mit freiem Prednisolon<br />
über 21 Tage führte zu keiner signifikanten<br />
Verbesserung der Laufparameter. Entgegen<br />
anderer Erkrankungen wie der experimentellen<br />
Arthritis und der experimentellen<br />
Enzephalomyelitis zeigte die Behandlung<br />
mit liposomal verkapseltem Prednisolon<br />
keine Überlegenheit im Vergleich zu freiem<br />
Prednisolon. Obwohl die Glukokortikosteroide<br />
zu einer Modulation Steroid-abhängiger<br />
Transkriptionsfaktoren wie Foxo1 und<br />
z. T. auch MuRF1 und Foxo3 führten, blieb<br />
die Expression entzündlicher Mediatoren<br />
wie MCP-1 und TGF-β im Muskel ohne<br />
wesentliche Veränderung, wie die Analyse<br />
mittels quantitativer PCR und Western Blot<br />
zeigte. Insgesamt demonstrieren diese Daten,<br />
dass drug targeting mittels liposomaler<br />
Verkapselung zu keiner Verbesserung<br />
der Wirkung von Prednisolon in der frühen<br />
Phase der mdx-Maus führt.<br />
Abteilung Pädiatrie II, Schwerpunkt<br />
Neuropädiatrie<br />
Die interdisziplinäre Neuromuskuläre Sprechstunde<br />
<strong>für</strong> Kinder und Jugendliche ist weiterhin<br />
integraler Bestandteil des Sozialpädiatrischen<br />
Zentrums (SPZ Göttingen) und<br />
hat ein unverändertes Leistungsangebot.<br />
Die neuropädiatrischen, physiotherapeutischen,<br />
hilfsmittelberaterischen, ergotherapeutischen,<br />
neuropsychologischen und<br />
sozialmedizinischen Leistungen werden an<br />
zwei Tagen der Woche (Mittwoch nachmittags,<br />
Donnerstag vormittags) angeboten.<br />
Die ärztliche Betreuung erfolgt unverändert<br />
durch ein Team, das aus Kolleginnen und<br />
Kollegen der Kinderorthopädie, Neurologie,<br />
Pädiatrischen Kardiologie, Pulmologie<br />
(Bovenden-Lenglern) und Radiologie
umfasst. In der „Muskelambulanz“ werden<br />
300-330 Kinder und Jugendliche regelmäßig<br />
betreut.<br />
Schwerpunkt Kinderorthopädie<br />
Entsprechend eines interdisziplinären Konzeptes<br />
mit Zusammenarbeit von Neuropädiatern,<br />
Physiotherapeuten und Orthopädietechnikern<br />
werden die Patienten des<br />
Neuromuskulären Zentrums auch kinderothopädisch<br />
(Leitung Prof. A. K. Hell) betreut.<br />
Im Team werden <strong>für</strong> die betroffenen<br />
Kinder und Jugendlichen individuelle Konzepte<br />
erarbeitet, kontrolliert und bei Bedarf<br />
adaptiert. Dieses reicht von den konservativen<br />
Maßnahmen wie eine gute Physiotherapiebehandlung<br />
und Orthesenversorgung<br />
bis zu differenzierten operativen Eingriffen.<br />
Im Vordergrund stehen <strong>für</strong> die Patienten<br />
wirbelsäulenaufrichtende und stabilisierende<br />
Eingriffe (z. B. dorsale Spondylodese),<br />
Operationen zur Hüftrekonstruktion z. B.<br />
bei Hüftgelenkluxationen und die ope-<br />
rative Behandlung von Gelenkkontrakturen<br />
besonders der unteren Extremität.<br />
Für das Gelingen und optimale Zusammenspiel<br />
aller konservativen und operativen<br />
Maßnahmen und <strong>für</strong> eine gute Rehabilitation<br />
ist eine frühzeitige Beratung der<br />
Familien und das interdisziplinäre Zusammenspiel<br />
aller beteiligten Behandler von<br />
großer Bedeutung.<br />
Somit hilft die abgestimmte interdisziplinäre<br />
Abklärung der Patienten, das Operations-<br />
und Narkoserisiko zu minimieren<br />
und einen optimalen Behandlungserfolg zu<br />
gewährleisten.<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
Arbeitsgruppe Dysferlin<br />
Im Jahr 2008 wurde die Arbeitsgruppe Dysferlin<br />
unter der Leitung von Dr. med. Lars<br />
Klinge als Teil des Muskellabors der Abteilung<br />
Pädiatrie II eingerichtet. Schwerpunkt<br />
der Arbeitsgruppe ist die Untersuchung<br />
der zellbiologischen Funktion von Dysferlin<br />
im gesunden Skelettmuskel sowie in<br />
der Pathogenese von Muskeldystrophien.<br />
Nach einer initialen Förderung durch das<br />
Forschungsförderprogramm der Universitätsmedizin<br />
Göttingen werden die Arbeiten<br />
der Gruppe seit einem Jahr durch eine<br />
Sachbeihilfe der <strong>Deutsche</strong>n Forschungsgemeinschaft<br />
gefördert. Der Arbeitsgruppe<br />
gehören neben einem biochemischen<br />
Postdoktoranden eine naturwissenschaftliche<br />
Doktorandin sowie eine medizinisch<br />
technische Assistentin an.<br />
Es ist das Ziel unserer Forschungsvorhaben,<br />
die Funktion von Dysferlin im Allgemeinen<br />
und die pathophysiologischen<br />
Mechanismen der Dysferlin-defizienten Muskeldystrophie<br />
in unterschiedlichen Modellsystemen<br />
zu untersuchen und hieraus therapeutische<br />
Strategien <strong>für</strong> Muskeldystrophien<br />
abzuleiten.<br />
Abteilung Neuropathologie<br />
Im Rahmen der neuropathologischen Diagnostik<br />
von Muskelbiopsien im Neuromuskulären<br />
Zentrum Göttingen finden<br />
monatlich interdisziplinäre Muskelbiopsiekonferenzen<br />
in der Neuropathologie statt,<br />
die von Herrn Prof. Dr. H. H. Goebel moderiert<br />
werden. An diesen Konferenzen sind<br />
neben den Arbeitsgruppen der Abteilungen<br />
Neurologie (PD Dr. J. Schmidt), Neurophysiologie<br />
(Prof. Dr. D. Liebetanz), Neuropädiatrie<br />
(Prof. Dr. E. Willichowski, Dr. L. Klinge)<br />
und Neuropathologie (Prof. Dr. W. Schulz-<br />
43
Neuromuskuläres Zentrum Göttingen<br />
Schaeffer und Mitarbeiter des Instituts) der<br />
Universitätsmedizin Göttingen auch Mitarbeiter<br />
der Neurologie (Dr. P. Tacik) und des<br />
Sozialpädiatrischen Zentrums der Medizinischen<br />
Hochschule Hannover beteiligt.<br />
Ziel dieser Konferenzen ist es, eine Synthese<br />
zwischen klinischen Krankheitsbildern<br />
und neuropathologischen Befunden<br />
zu bilden. Für die Diagnostik stehen eine<br />
breite Palette enzymhistochemischer und<br />
immunhistochemischer Färbemöglichkei-<br />
ten, der Nachweis ultrastruktureller Veränderungen<br />
mittels Elektronenmikroskopie<br />
sowie biochemische und molekulargenetische<br />
Analysemethoden zur Verfügung.<br />
Fortbildungsveranstaltungen<br />
Die interdisziplinären Muskelbiopsie-Konferenzen<br />
werden weiterhin jeden Monat in<br />
der Abteilung Neuropathologie durchgeführt.<br />
Ein freiwilliges Wahlfach „Periphere<br />
Neurologie“ <strong>für</strong> Studenten ab dem 2. klinischen<br />
Semester wird mit allen Beteiligten<br />
zusammen abteilungsübergreifend durchgeführt.<br />
Im November <strong>2011</strong> wurde ein<br />
neuromuskuläres Symposium an der Universitätsmedizin<br />
Göttingen durchgeführt,<br />
an dem auch externe Redner sowie viele<br />
Gäste aus der Region und darüber hinaus<br />
teilgenommen haben.<br />
Betreuungsstrukturen,<br />
Selbsthilfeaktivitäten<br />
Die Betreuung der Patienten mit Neuromuskulären<br />
Erkrankungen erfolgen in den Spezialsprechstunden<br />
der Abteilung Neurologie<br />
und der Abteilung Pädiatrie II, Schwerpunkt<br />
Neuropädiatrie. Näheres hierzu ist im Anhang<br />
dokumentiert. Darüber hinaus bestehen<br />
regionale und überregionale Kooperationen<br />
mit zahlreichen Neurologischen und<br />
Pädiatrischen Abteilungen sowie Sozialpä-<br />
44<br />
diatrischen Zentren in Süd-Niedersachsen,<br />
Hessen, Thüringen und Sachsen-Anhalt.<br />
Auswahl wichtiger Publikationen<br />
Criée CP, Sorichter S, Smith HJ, Kardos P, Merget<br />
R, Heise D, Berdel D, Köhler D, Magnussen H,<br />
Marek W, Mitfessel H, Rasche K, Rolke M, Worth H,<br />
Jörres RA : Body plethysmography--its principles<br />
and clinical use Respir Med. <strong>2011</strong>; 105(7): 959-71.<br />
Daus ML, Breyer J, Wagenfuehr K, Wemheuer WM,<br />
Thomzig A, Schulz-Schaeffer WJ, Beekes M: Presence<br />
and seeding activity of pathological prion protein<br />
(PrP(TSE)) in skeletal muscles of white-tailed<br />
deer infected with chronic wasting disease. PLoS<br />
One. <strong>2011</strong>; 6(4): e18345.<br />
Schmidt J: Von Amyloid und Entzündung: was den<br />
Muskel chronisch krank macht. Neuroforum. 2010:<br />
259-265.<br />
Schmidt J, Vorgerd M: Therapiestandard bei Myositiden<br />
und Muskeldystrophien Nervenarzt. <strong>2011</strong>;<br />
82: 723–732.<br />
Stettner GM, Viscomi C, Zeviani M, Wilichowski E,<br />
Dutschmann M: Hypoxic and hypercapnic challenges<br />
unveil respiratory vulnerability of Surf1 knockout<br />
mice, an animal model of Leigh syndrome. Mitochondrion.<br />
<strong>2011</strong>; 11(3): 413-20.<br />
Weller C, Zschüntzsch J, Makosch G, Metselaar<br />
JM, Klinker F, Klinge F, Liebetanz D, Schmidt J: J<br />
Neurosci Res. Motor performance of young dystrophic<br />
mdx mice treated with long-circulating pred-<br />
nisolone liposomes. <strong>2011</strong>; (Vorabversion online)
Neuromuskuläres Zentrum Halle<br />
Leiter: Prof. Dr. S. Zierz<br />
Sprecher: Prof. Dr. M. Deschauer<br />
Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie<br />
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg<br />
Sprechstunden<br />
In der Klinik <strong>für</strong> Neurologie werden folgende<br />
Spezialsprechstunden angeboten:<br />
• Myasthenie und neuromuskuläre Überleitungsstörungen<br />
• ALS und Motoneuronenerkrankungen<br />
• Hereditäre Myopathien und Myositiden<br />
• Mitochondriopathien<br />
In der Orthopädischen Klinik wird in der Ambulanz<br />
<strong>für</strong> Kinderorthopädie eine Behandlung<br />
von neuromuskulären Erkrankungen<br />
angeboten. In der Kinderklinik werden Kin-<br />
der mit neuromuskulären Erkrankungen in<br />
der Neuropädiatrischen Ambulanz betreut.<br />
Kooperationen<br />
Das Neuromuskuläre Zentrum Halle wurde<br />
Kooperationspartner des interdisziplinären<br />
Kompetenzzentrums <strong>für</strong> Kollagenosen und<br />
Vaskulitiden am Universitätsklinikum Halle<br />
Fortbildungsveranstaltungen<br />
Einmal im Monat fand die Muskelzentrumskonferenz<br />
statt, zu der alle am Muskelzentrum<br />
Beteiligten eingeladen wurden. Dabei<br />
wurden ausgewählte Patienten besprochen<br />
und die myo-histologischen Befunde<br />
demonstriert. Auch aktuelle Entwicklungen<br />
in der Forschung wurden mitgeteilt.<br />
Vom 20.-21.5.<strong>2011</strong> fand der 2. Hallenser<br />
Fortbildungskurs „Muskelerkrankungen“<br />
statt. Rund 100 Teilnehmern aus ganz<br />
Deutschland wurde das breite Spektrum<br />
von Muskelerkrankungen näher gebracht.<br />
Dank der Bereitschaft von Patienten konn-<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
ten klinische Befunde vor Ort demonstriert<br />
werden und nicht nur als Video, wie<br />
es sonst bei Fortbildungsveranstaltungen<br />
häufig der Fall ist.<br />
Mitarbeiter aus der Neurologischen Klinik<br />
wurden auf verschiedenen Kongressen<br />
und Fortbildungsveranstaltungen (z. B.<br />
Kongress des Wissenschaftlichen Beirates<br />
der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong><br />
e. V. in Neu-Ulm, Jahrestagung der<br />
<strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> Klinische Neurophysiologie<br />
und Funktionelle Bildgebung<br />
in Münster, Jahrestagung der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> Neurologie in Wiesbaden)<br />
als Referenten und Vorsitzende zu neuromuskulären<br />
Themen eingeladen.<br />
Selbsthilfeaktivitäten<br />
Die Selbsthilfegruppe ALS und die Selbsthilfegruppe<br />
Polyneuropathien des <strong>DGM</strong> Landesverbands<br />
Sachsen-Anhalt trafen sich<br />
regelmäßig zweimal pro Jahr in Halle und<br />
werden von Herrn Dr. Hanisch aus der<br />
Neurologischen Klinik ärztlich unterstützt.<br />
Herr Prof. Deschauer hat am 17.9.<strong>2011</strong> auf<br />
den Fachtagen Nord-Ost <strong>für</strong> Patienten mit<br />
mitochondrialen Erkrankungen referiert.<br />
Therapiestudien<br />
Die plazebokontrollierte, randomisierte und<br />
kontrollierte Therapiestudie MitoTarget bei<br />
Patienten mit ALS unter Riluzol-Therapie<br />
wurde im September abgeschlossen und<br />
wird als Extensionsstudie mit dem Verum<br />
<strong>für</strong> mindestens weitere 15 Monate weitergeführt.<br />
Netzwerke und Patientenregister<br />
Im BMBF-geförderten mitoNET (Netzwerk<br />
<strong>für</strong> mitochondriale Erkrankungen) ist die<br />
Neurologische Klinik Teil des horizontalen<br />
45
Neuromuskuläres Zentrum Halle<br />
klinischen Netzwerks. In diesem Netzwerk<br />
werden klinische Daten und Bioproben<br />
von Patienten mit Mitochondriopathien gesammelt.<br />
Die Neurologische Klinik arbeitet<br />
auch in der deutschen ALS-Gruppe mit,<br />
die ein Netzwerk zur klinischen Forschung<br />
der Amyotrophen Lateralsklerose darstellt.<br />
Dabei wird ein Register erstellt, in dem Daten<br />
von Patienten mit einer PEG-Anlage<br />
gesammelt werden.<br />
Im Neuromuskulären Zentrum Halle werden<br />
auch Patienten mit Lambert-Eaton-<br />
Syndrom und M. Pompe in ein Register<br />
eingeschlossen. Außerdem sind Mitarbeiter<br />
der Neurologischen Klink Mitglieder im<br />
Muskeldystrophie-Netzwerk MD-NET.<br />
Personelle Veränderungen<br />
Seit <strong>2011</strong> arbeitet Frau L. Motlagh, pharmazeutische<br />
Biotechnologin, als Doktorandin<br />
in der biochemischen Arbeitsgruppe des<br />
Muskellabors und Frau Dr. I. Schneider, Assistenzärztin<br />
der Neurologischen Klinik, in<br />
der histologischen Arbeitsgruppe. Herr<br />
Dr. B. Schmidt, Leiter des Schwerpunktes<br />
Pneumologie am Universitätsklinikum Halle,<br />
wurde ins Neuromuskuläre Zentrum<br />
Halle aufgenommen. Herr F. Haarmann, der<br />
als Assistenzarzt der Neurologischen Klinik<br />
in der Sprechstunde <strong>für</strong> Mitochondrien-<br />
Erkrankungen mitgearbeitet hatte, hat die<br />
Klinik verlassen.<br />
Diagnostik im Muskellabor der Neurologischen<br />
Klinik<br />
Im Muskellabor werden alle gängigen histologischen<br />
Untersuchungen von Muskelbiopsien<br />
durchgeführt. Das Labor erhält<br />
dabei wertvolle Unterstützung von Frau<br />
Prof. Stoltenburg, emeritierte Neuropathologin<br />
aus Berlin. Darüber hinaus erfolgen<br />
im Muskellabor biochemische Untersu-<br />
46<br />
chungen metabolischer Myopathien und<br />
ausgewählte molekulargenetische Untersuchungen.<br />
Die elektronenmikroskopische<br />
Untersuchung von Muskelbiopsien wird<br />
bei Herrn Prof. Holzhausen im Institut <strong>für</strong><br />
Pathologie der Universität Halle durchgeführt.<br />
Außerdem wird die Kooperation<br />
mit dem Institut <strong>für</strong> Neuropathologie der<br />
RWTH in Aachen (Prof. Weis) auf diesem<br />
Gebiet weitergeführt, wo auch die in Halle<br />
entnommenen Suralis-Biopsien untersucht<br />
werden.<br />
Forschungsaktivitäten<br />
Untersuchungen zur Genotyp-Phänotyp-<br />
Korrelation stellen den Forschungsschwerpunkt<br />
des Neuromuskulären Zentrums<br />
Halle dar. Beispielhaft sind vier Untersuchungen<br />
genannt, die im Jahre <strong>2011</strong> abgeschlossen<br />
wurden:<br />
Innerhalb des Kollektivs von 1582 Muskelbiopsien<br />
wurde bei 6 Patienten eine zentronukleäre<br />
Myopathie diagnostiziert. Diese<br />
Patienten wurden in Kooperation mit dem<br />
Institut <strong>für</strong> Humangenetik der Universität<br />
Würzburg und dem Institute de Myology<br />
in Paris molekulargenetisch untersucht.<br />
Mutationen im Dynamin 2-Gen fanden sich<br />
bei 4 Patienten, meist waren es Neu-Mutationen.<br />
Auffällig war, dass bei den Patienten<br />
mit Dynamin 2-Mutationen häufiger<br />
zentralisierte Kerne zu sehen waren, als bei<br />
den beiden Patienten ohne Mutation in diesem<br />
Gen (Hanisch et al. <strong>2011</strong>).<br />
Das klinische und MR-tomographische Bild<br />
von Patienten mit Kamptokormie bei Fazio-Skapulo-Humeraler<br />
Muskeldystrophie<br />
(FSHD) wurde bei 6 Patienten analysiert.<br />
Dabei zeigte sich, dass eine Schwäche<br />
der Hüftstrecker wesentlich zum klinischen<br />
Bild beiträgt (Jordan et al. <strong>2011</strong>).<br />
Die genetische und phänotypische Variabilität<br />
der erst 2010 entdeckten Muskeldys-
trophie durch Anoctamin 5-Defekte wurde<br />
anhand von 5 Patienten analysiert. In Kooperation<br />
mit dem Labor Genetikum in Neu-<br />
Ulm wurde eine neue Mutation p.T548I<br />
im ANO 5-Gen identifiziert. Drei Patienten<br />
zeigten ein Gliedergürtelsyndrom und ein<br />
Patient eine distale Myopathie. Interessant<br />
war ein sehr später Erkrankungsbeginn,<br />
erst mit 64 Jahren, bei einer Patientin.<br />
Die Schwester eines Patienten wies eine<br />
asymptomatische HyperCKämie auf, zeigte<br />
im MRT der Oberschenkel aber deutliche<br />
Auffälligkeiten. Bei den vier manifesten Patienten<br />
fand sich eine auffallend asymmetrische<br />
Muskelbeteiligung (Deschauer et al.<br />
<strong>2011</strong>).<br />
Der Fallbericht in Kooperation mit der Universität<br />
Essen über eine Patientin mit ME-<br />
LAS/SANDO-Overlap-Syndrom illustriert<br />
die phänotypische Variabilität der Mitochondriopathien<br />
durch POLG1-Mutationen.<br />
Bei der Patientin wies eine sensible Ataxie<br />
bei Neuropathie, Dysarthrie und Ophthalmoplegie<br />
auf ein SANDO-Syndrom hin. Zusätzlich<br />
erlitt sie eine schlaganfallähnliche<br />
Episode, wie sie <strong>für</strong> das MELAS-Syndrom<br />
typisch ist. Beim MELAS-Syndrom finden<br />
sich typischerweise Punktmutationen in<br />
der mitochondrialen DNA (tRNALeuUUR).<br />
Bei der Patientin zeigten sich jedoch multiple<br />
Deletionen der mitochondrialen DNA,<br />
bedingt durch nukleäre Mutationen im<br />
POLG1-Gen. Der Fall zeigt, dass es aufgrund<br />
der Überlappung zwischen den definierten<br />
Syndromen schwierig sein kann,<br />
Patienten mit Mitochondriopathien einem<br />
Syndrom zuzuordnen (Hansen et al. <strong>2011</strong>).<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
Publikationen <strong>2011</strong><br />
Deschauer M, Pushpa RJ, Gläser D, Hanisch F,<br />
Stoltenburg G, Zierz S.: Klinische und molekulargenetische<br />
Befunde der Muskeldystrophie mit<br />
Anoctamin 5-Mutationen. Nervenarzt, <strong>2011</strong>; online<br />
9.7.<strong>2011</strong><br />
Hanisch F, Müller T, Dietz A, Bitoun M, Kress W,<br />
Weis J, Stoltenburg G, Zierz S.: Phenotype variability<br />
and histopathological findings in centronuclear<br />
myopathy due to DNM2 mutations. Journal of Neurology<br />
<strong>2011</strong>; 258: 1085-90<br />
Hansen N, Zwarg T, Wanke I, Zierz S, Kastrup O,<br />
Deschauer M.: MELAS/SANDO overlap syndrome<br />
associated with POLG1 mutations. Neurological<br />
Sciences <strong>2011</strong>; online 7.6.<strong>2011</strong><br />
Jordan B, Müller-Reible C, Zierz S.: Fazioskapulohumerale<br />
Muskeldystrophie: Klinik, Atypien, Diagnostik,<br />
Genetik. Nervenarzt <strong>2011</strong>; 82: 712-722<br />
Jordan B, Eger K, Kösling S, Zierz S.: Camptocormia<br />
phenotype of FSHD: a clinical and MRI study<br />
on six patients. Journal of Neurology <strong>2011</strong>; 258:<br />
866–873<br />
Mende S, Royer L, Herr A, Schmiedel J, Deschauer<br />
M, Klopstock T, Kostic VS, Schroeder M, Reichmann<br />
H, Storch A: Whole blood genome-wide<br />
expression profiling and network analysis suggest<br />
MELAS master regulators. Neurological Research<br />
<strong>2011</strong>; 33: 638-655<br />
47
Neuromuskuläres Zentrum Hamburg<br />
Neuromuskuläres Zentrum Hamburg<br />
Sprecher: Dr. Karl-Christian Knop<br />
Muskellabor/Abteilung <strong>für</strong> Neurobiologie<br />
Asklepios Klinik St. Georg<br />
Das von der <strong>DGM</strong> zertifizierte neuromuskuläre<br />
Zentrum Hamburg basiert auf einer<br />
bewährten Kooperation zwischen dem<br />
Universitätsklinikum Eppendorf, den Asklepios<br />
Kliniken St. Georg, Barmbek und<br />
Harburg, dem Altonaer Kinderkrankenhaus,<br />
dem Klinikum Eilbek, dem Krankenhaus<br />
Großhansdorf sowie Praxen <strong>für</strong> Neurologie,<br />
Orthopädie, Humangenetik und<br />
Physiotherapie.<br />
Da zahlreiche Patienten auch aus dem<br />
Hamburger Umland kommen, besteht eine<br />
enge Zusammenarbeit des Hamburger<br />
Muskelzentrums mit neurologischen Kliniken<br />
außerhalb Hamburgs (Klinikum Itzehoe,<br />
Westküstenklinikum Heide, Klinikum<br />
Neustadt/Holstein, Schlei Klinikum Schleswig,<br />
Friedrich-Ebert-Krankenhaus Neumünster,<br />
Diakonissenkrankenhaus Flens-<br />
burg und Diakonieklinikum Rotenburg/<br />
Wümm sowie zum <strong>DGM</strong> Landesverband<br />
Schleswig-Holstein.<br />
Neben der Neurologie und Kinderheilkunde<br />
sind alle notwendigen Fachgebiete vertreten<br />
um eine kompetente und interdisziplinäre<br />
Versorgung von Kindern, Jugendlichen<br />
und Erwachsenen mit Muskel- und Motoneuronerkrankungen,<br />
Myasthenien und<br />
Neuropathien zu gewährleisten.<br />
Koordinierende und integrative Funktionen<br />
auch innerhalb des Muskelzentrums übernimmt<br />
der Sprecher des Muskelzentrums.<br />
Es gibt eine enge fachübergreifende Kooperation<br />
sowie regelmäßige Treffen der<br />
Mitglieder des Muskelzentrums, u.a. durch<br />
interne Muskelkonferenzen, interne und<br />
externe Fortbildungsveranstaltungen sowie<br />
Informationsveranstaltungen <strong>für</strong> Betroffene<br />
und Angehörige.<br />
48<br />
Kooperierende Kliniken, Institute und Praxen<br />
• Neurologie Universitätsklinikum<br />
Eppendorf (UKE), Hamburg<br />
• Neurologie Asklepios Klinik St. Georg,<br />
Hamburg<br />
• Neurologie Asklepios Klinik Barmbek,<br />
Hamburg<br />
• Neurologie Neuer Wall, Hamburg<br />
(Dr. Knop)<br />
• Neuropathologie UKE, Hamburg<br />
• Neuropädiatrie, UKE, Hamburg<br />
• Neuropädiatrie, Altonaer Kinderkrankenhaus,<br />
Hamburg<br />
• Kinder- und Jugendmedizin, UKE,<br />
Hamburg<br />
• Thorax Zentrum / Beatmungszentrum,<br />
Asklepios Klinik Harburg, Hamburg<br />
• Pneumologie, 2. Medizinische Abteilung,<br />
Asklepios Klinik Barmbek, Hamburg<br />
• Zentrum <strong>für</strong> Pneumologie, Krankenhaus<br />
Großhansdorf<br />
• Kinderpulmologie, Altonaer Kinderkrankenhaus,<br />
Hamburg<br />
• Orthopaediecentrum Waitzstrasse,<br />
Hamburg (Dr. Korn)<br />
• Orthopädicum-Hamburg<br />
(Dres. Eggers-Stroeder, Schäfer)<br />
• Kinderorthopädie, Altonaer Kinderkrankenhaus,<br />
Hamburg<br />
• Rheumatologie, Klinikum Eilbek,<br />
Hamburg<br />
• Humangenetik UKE, Hamburg<br />
• Humangenetische Praxis Altonaer<br />
Str., Hamburg (Dres. Peters, Kleier)<br />
• TherapeutenTeam Blankenese<br />
(Fr. Milius)<br />
• Physiotherapiepunkt Eimsbüttel<br />
(Fr. Anderson, Fr. Lazardzig)<br />
• Zentrum <strong>für</strong> Rehabilitationsmedizin,<br />
Berufsgenossenschaftliches Unfallkrankenhaus,<br />
Hamburg
a) personelle Veränderungen im<br />
Zentrum <strong>2011</strong><br />
• Dr. Thomas, bisher Oberarzt in der 2. Medizinische<br />
Abteilung/Pneumologie, Asklepios<br />
Klinik Barmbek ist Chefarzt einer<br />
pulmologischen Fachklinik in Thüringen<br />
geworden.<br />
• Fr. Petra Klostermann, bisher Sozialberatung<br />
im Muskelzentrum/<strong>DGM</strong> Hamburg<br />
hat Ihre Tätigkeit <strong>2011</strong> beendet.<br />
• Fr. Renate Kubentz hat mit dem 1.12.11<br />
die Sozialberatung im Muskelzentrum/<br />
<strong>DGM</strong> Hamburg übernommen.<br />
b) Forschungsaktivitäten <strong>2011</strong><br />
• Pathophysiology of prion accumulation<br />
in muscle (Neuropathologie, Direktor<br />
Prof. Dr. Glatzel, UKE) gefördert von der<br />
DFG (GL589/2)<br />
• Beantragt bei der <strong>DGM</strong>: Bedeutung des<br />
Plasminogen-Activator-Inhibitor 1 (PAI-1)<br />
<strong>für</strong> Muskelerkrankungen.<br />
• Experimentelle Studie im Mausmodell<br />
zur Wirkung von IVIG bei Erkrankungen<br />
des Nervensystems (Neurologie, UKE)<br />
• MitoNet Patienten Register (Neurologie<br />
Neuer Wall).<br />
• Wann sind Myalgien eine Myositis? Auswertung<br />
klinischer und histologischer<br />
Daten von 449 Patienten aus der Muskeldatenbank<br />
der Asklepios Klinik St.<br />
Georg, Hamburg (Dissertation vorgelegt<br />
von Daniel Lehnhoff. Klinik <strong>für</strong> Neurologie,<br />
UKE, Prof. Dr. Gerloff. Betreuung<br />
PD Dr. Terborg, Dr. Knop, AK St. Georg)<br />
c) Fortbildungsveranstaltungen <strong>2011</strong><br />
• Update Neurologie 8.1.<strong>2011</strong> (UKE), einschließlich<br />
Vorträgen zu Immunneuropathien<br />
zur Diagnostik und Differentialdiagnose<br />
von Myalgien.<br />
• Richard-Jung-Kolleg in der Asklepios Kli-<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
nik Barmbek. Organisation und Leitung<br />
Prof. Dr. Urban, Neurologie Asklepios Kli-<br />
nik Barmbek. Referenten u. a. Prof. Urban,<br />
Dres. Rosenkranz & Knop, 24.– 26. Juni<br />
<strong>2011</strong>.<br />
• Myasthenie update <strong>2011</strong>. Aktuelles zur<br />
Diagnostik und Therapie der Myasthenia<br />
gravis, des Lambert-Eaton-Myasthenie-<br />
Syndroms und kongenitaler-myasthener-Syndrome.<br />
Organisation Neurologie<br />
Asklepios Klinik St. Georg (Dr. Rosenkranz)<br />
und Neurologie Neuer Wall (Dr.<br />
Knop) am 31. Aug. <strong>2011</strong>.<br />
• Übersichtsvortrag Morbus Pompe/Glykogenose<br />
II im Rahmen des Wochenend-Workshops<br />
Neurophysiologie Holstein<br />
(Referent Dr. Knop). 15. Oktober<br />
<strong>2011</strong>.<br />
• 14. St. Georger Neurophysiologisches<br />
Kolloquium. Asklepios Klinik St. Georg<br />
(Referenten u. a. Prof. Urban, Dres.<br />
Rosenkranz, Trostdorf, Terborg, Knop<br />
& Kele) am. 5.–6.11.<strong>2011</strong>.<br />
• Wöchentliche neurologisch-neuropathologisch/myopathologische<br />
Konferenz:<br />
Prof. Glatzel und Mitarbeiter (Neuropathologie<br />
UKE), Dres. Magnus, Gelderblom,<br />
Leypoldt (Neurologie UKE), Dr. Johannsen<br />
(Neuropädiatrie UKE).<br />
• 2x jährliche "Muskelkonferenz" mit der<br />
Klinik <strong>für</strong> Neurologie in Kiel (Prof.<br />
Deuschl; Ansprechpartner: PD Raethjen<br />
und PD Wasner).<br />
• Vorträge namhafter Experten <strong>für</strong> Neuromuskuläre<br />
Erkrankungen im Rahmen<br />
des „Eppendorfer Kolloquium“ (Neuro-<br />
logie, UKE).<br />
• Neuromuskulärer Qualitätszirkel: Themen<br />
sind Muskelerkrankungen, Myasthenie,<br />
Neuropathien, Motoneuronerkrankungen.<br />
Diese Veranstaltung richtet<br />
sich an Kliniker und niedergelassene<br />
Neurologen mit einem neuromuskulären<br />
Schwerpunkt und findet 2x/Jahr statt<br />
49
Neuromuskuläres Zentrum Hamburg<br />
50<br />
(Organisation & Leitung Dr. Knop, Neurologie<br />
Neuer Wall)<br />
_____________________________________________<br />
Publikationen <strong>2011</strong><br />
Leypoldt F, Friese MA, Böhm J, Bäumer T. Multiple<br />
enlarged nerves on neurosonography: an unusual<br />
paraneoplastic case. Muscle Nerve. <strong>2011</strong> May;<br />
43(5): 756-8.<br />
Klein M, Rosenkranz T, Vierbuchen M, Terborg C.<br />
Giant cell arteritis with motor involvement of the<br />
upper trunk. Nervenarzt. <strong>2011</strong> Jul 9. [Epub ahead<br />
of print]<br />
Gal A, Hughes DA, Winchester B. Toward a consensus<br />
in the laboratory diagnostics of Fabry disease<br />
-recommendations of a European expert group. J<br />
Inherit Metab Dis. <strong>2011</strong> Apr; 34(2): 509-14. Epub<br />
<strong>2011</strong> Jan 13.<br />
Wann sind Myalgien eine Myositis? Auswertung klinischer<br />
und histologischer Daten von 449 Patienten<br />
aus der Muskeldatenbank der Asklepios Klinik St.<br />
Georg, Hamburg. Lehnhoff D, Wohlmut P, Rosenkranz<br />
T, Terborg C, Knop KC. Vortrag auf dem 20.<br />
Kongress des Wissenschaftlichen Beirates der<br />
<strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e.V. vom<br />
30. März bis 2. April <strong>2011</strong> in Ulm.<br />
e) Betreuungsstrukturen <strong>2011</strong><br />
• Die stationäre Diagnostik von erwachsenen<br />
Patienten mit neuromuskulären<br />
Erkrankungen erfolgt schwerpunktmäßig<br />
in den neurologischen Kliniken des UKE<br />
und der Asklepios Kliniken Barmbek und<br />
St. Georg. Eine poliklinische Versorgung<br />
ist möglich im UKE,<br />
• Muskelsprechstunden (wöchentlich) werden<br />
angeboten in den neurologischen<br />
Kliniken des UKE (PD Dr. Magnus, Dr.<br />
Gelderblom) und des AK St. Georg (Dr.<br />
Rosenkranz). Eine Muskelsprechstunde<br />
gibt es ferner in der neurologischen Gemeinschaftspraxis<br />
Neurologie Neuer Wall<br />
(Dr. Knop), die eng mit den Muskelsprech-<br />
stunden des UKE und AK St. Georg kooperiert.<br />
• Kinder und jugendliche Patienten mit<br />
neuromuskulären Erkrankungen werden<br />
stationär und poliklinisch in der Neuropädiatrie<br />
des UKE (Fr. Dr. Johannsen bzw.<br />
Mitarbeiter der Neuropädiatrie) und dem<br />
Altonaer Kinderkrankenhauses (Dr. Lischetzki)<br />
behandelt, in enger Kooperation mit<br />
der Kinderklinik des UKE (Stoffwechselstörungen<br />
und Kinderkardiologie) sowie<br />
dem Altonaer Kinderkrankenhaus, wo<br />
die pulmologische und orthopädische<br />
Versorgung erfolgt.<br />
• Die Kindermuskelsprechstunde im UKE<br />
findet 1x im Monat statt, in dringenden<br />
Fällen sind Termine auch kurzfristig außerhalb<br />
der Sprechstunde vereinbar, eine<br />
weitere Kindermuskelsprechstunde (§<br />
116 Ambulanz) gibt es im Altonaer Kinderkrankenhaus,<br />
Termin dort nach Vereinbarung.<br />
• Die lichtmikroskopische Befundung von<br />
Muskel-, Nerven- und Hautbiopsien erfolgt<br />
zum einen im neuropathologischen Institut<br />
des Universitätsklinikums Hamburg<br />
Eppendorf sowie von Muskelbiopsien<br />
im Muskellabor der neurologischen Abteilung<br />
in der Asklepios Klinik St.Georg.<br />
Da<strong>für</strong> stehen alle gängigen histologischen,<br />
enzymhistochemischen und<br />
immunhistochemischen Färbungen zur<br />
Verfügung. Die Semidünnschnitt – und<br />
elektronenmikroskopische Untersuchung<br />
erfolgt im neuropathologischen Institut<br />
des UKE. Beide Abteilungen kooperieren<br />
auch untereinander. Im UKE gibt es<br />
eine wöchentliche neuropathologischneurologische<br />
Fallkonferenz, ferner 2x<br />
jährlich eine Muskelkonferenz mit der<br />
Klinik <strong>für</strong> Neurologie in Kiel. Für biochemische<br />
und genetische Untersuchungen<br />
bestehen enge Kooperationen mit ande-
en Instituten. Suralisbiopsien die durch<br />
das Muskellabor in der Asklepios Klinik<br />
St. Georg bearbeitet werden, werden zur<br />
Befundung und Weiterverarbeitung an<br />
das Institut <strong>für</strong> Neuropathologie des UKE<br />
(Prof. Glatzel) oder an das Referenzlabor<br />
<strong>für</strong> neuromuskuläre Erkrankungen der<br />
DGNN, neuropathologisches Institut der<br />
RWTH in Aachen (Prof. Weis) versandt.<br />
• Eine rheumatologische Sprechstunde<br />
(„Kollagenosesprechstunde“) gibt es im<br />
Klinikum Eilbek, in der Abteilung <strong>für</strong> Rheu-<br />
matologie und klinische Immunologie.<br />
In dieser Abteilung werden Patienten<br />
mit entzündlichen Muskelerkrankungen<br />
sowohl stationär als auch ambulant betreut.<br />
Im UKE gibt es eine rheumatologisch/neurologisch<br />
Arbeitsgruppe, in der<br />
schwierige immunvermittelte Muskeler-<br />
krankungen und immunsuppressive Therapien<br />
fallorientiert diskutiert werden. Kooperationen<br />
gibt es ferner mit der Rheu-<br />
maklinik Bad Bramstedt.<br />
• Patienten mit Atemstörungen werden<br />
in den Abteilungen <strong>für</strong> Thoraxmedizin,<br />
Beatmungsmedizin und Pneumologie<br />
(Beatmungszentrum AK Harburg,<br />
Pneumologie AK Barmbek und Krankenhaus<br />
Großhansdorf) behandelt. Eine<br />
KV Ermächtungsambulanz <strong>für</strong> Pat. mit<br />
Atemfunktionsstörungen gibt es im AK<br />
Harburg (Dr. Bachmann). Kinderpulmologische<br />
Fragestellungen finden im Altonaer<br />
Kinderkrankenhaus einen kompetenten<br />
Ansprechpartner (Dr. Grolle). Im<br />
UKE besteht eine Kooperation mit dem<br />
universitären Schlafzentrum in der interdisziplinären<br />
Betreuung von Patienten<br />
mit schlafbezogenen Atmungsstörungen<br />
bei Muskelerkrankungen.<br />
• Die kardiologische Betreuung erfolgt zum<br />
einen in den internistischen Lungenabteilungen,<br />
zum anderen, insbesondere bei<br />
invasiver Diagnostik und Therapie in den<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
kardiologischen Kliniken der genannten<br />
Krankenhäuser.<br />
• Die orthopädische Versorgung erfolgt in<br />
der Abteilung <strong>für</strong> Orthopädie des Altonaer<br />
Kinderkrankenhauses sowie durch<br />
niedergelassene Orthopäden (z. B. Orthopeadiecentrum<br />
Waitzstrasse, Orthopädicum<br />
Mönckebergstraße).<br />
• Die humangenetische Beratung wird zum<br />
einen im Institut <strong>für</strong> Humangenetik des<br />
UKE, zum anderen in der humangenetischen<br />
Praxis Altonaer Straße angeboten.<br />
• Schluckdiagnostik erfolgt zum Teil in<br />
den Krankenhäusern resp. den neurologischen<br />
Abteilungen selbst, eine sehr<br />
spezialisierte Anlaufstelle findet sich im<br />
Zentrum <strong>für</strong> Rehabilitationsmedizin, BerufsgenossenschaftlichesUnfallkrankenhaus<br />
Boberg (Dr. Thomas van de Weyer).<br />
• PEG-Anlagen sind in Kooperation mit<br />
den internistischen Abteilungen der jeweiligen<br />
Krankenhäuser möglich.<br />
• Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie<br />
erfolgen über niedergelassene<br />
Therapeuten oder Ermächtigungsambulanzen<br />
der Kliniken. Besonders hervorzuheben<br />
ist die Praxis Physiotherapiepunkt<br />
Eimsbüttel (Fr. Anderson, Fr. Lazardzig),<br />
die einen besonderen Schwerpunkt in der<br />
Behandlung von Muskelerkrankungen<br />
bei Erwachsenen hat, einschließlich Orthothesenanpassung,<br />
sowie die Praxis<br />
Therapeutenteam Blankenese (Fr. Marion<br />
Milius), in der vorwiegend Kinder mit<br />
Muskelerkrankungen behandelt werden,<br />
einschließlich Hilfsmittelversorgung und<br />
Ernährungsberatung. Hier bestehen enge<br />
Kooperationen mit niedergelassenen Orthopäden<br />
und Orthopädiemechanikern,<br />
Kliniken sowie Hilfsmittelversorgern.<br />
• Der Kindermuskelsprechstunde stehen<br />
Physiotherapeuten des Altonaer Kinderkrankenhauses<br />
zur Seite.<br />
• Stationäre Rehabilitation: Patienten be-<br />
51
Neuromuskuläres Zentrum Hannover<br />
vorzugt an die Klinik Hoher Meissner<br />
in Bad-Sooden-Allendorf oder die Weserbergland<br />
Klinik in Höxter empfohlen.<br />
Tagesklinische Reha Behandlungen sind<br />
möglich im Zentrum <strong>für</strong> Rehabilitationsmedizin,<br />
Berufsgenossenschaftliches Unfall-<br />
krankenhaus Boberg.<br />
• Die Sozialberatung der <strong>DGM</strong> Hamburg<br />
(Frau Renate Kubentz) findet statt am<br />
Freitag zwischen 9:00 - 12:00 h. In dieser<br />
Zeit ist Frau Kubentz auch direkt telefonisch<br />
zu erreichen. Ferner besteht die<br />
Möglichkeit auch Termine außerhalb der<br />
Sprechstunde zu vereinbaren. Die Sozialberatung<br />
wird unterstützt durch ehrenamtliche<br />
Kontaktpersonen der <strong>DGM</strong>,<br />
an die sich Betroffene und Angehörige<br />
ebenfalls direkt wenden können.<br />
• Kooperationen gibt es mit einer Beratungsstelle<br />
<strong>für</strong> technische Hilfen und<br />
Wohnraumanpassung, mit dem ambulanten<br />
Hospizdienst, dem Hospizzentrum<br />
des Malteser Hilfsdienst und mit<br />
dem Pflegetelefon Hamburg.<br />
f) Selbsthilfe Aktivitäten der <strong>DGM</strong><br />
• Kontaktgruppen (Muskeltreff, Fr. Meier;<br />
Gesprächskreis <strong>für</strong> Menschen mit Muskelerkrankungen,<br />
Frau Meier)<br />
• Gesprächskreise (ALS Gesprächskreis<br />
Hamburg, Frau Meier)<br />
• Eltern-Kind-Gruppen (Frau Meier)<br />
• Organisation von Patienteninformationsveranstaltungen<br />
g) neuere diagnostische oder<br />
therapeutische Möglichkeiten <strong>2011</strong><br />
keine.<br />
52<br />
h) laufende Therapiestudien <strong>2011</strong><br />
• SIGNS („Assessment of Immunglobulines<br />
in a long-term non-interventional Study“)<br />
Prospektive Versorgungsforschungsstudie<br />
zur Therapie mit Immunglobulinen<br />
u. a. bei Immunneuropathien, Myositis,<br />
Myasthenie, LEMS in Zusammenarbeit<br />
mit der Medizinischen Fakultät Carl Gustav<br />
Carus, Institut <strong>für</strong> Klinische Pharmakologie,<br />
Prof. Dr. Dr. Wilhelm Kirch (Neurologische<br />
Klinik UK E, Neurologie Neuer<br />
Wall (Dr. Knop)<br />
Hamburg den 1.12.<strong>2011</strong><br />
gez. K.C. Knop
Neuromuskuläres Zentrum Hannover<br />
Leiter: Prof. Dr. R. Dengler<br />
Neurologische Klinik, MHH<br />
Sprecherin: Prof. Dr. S. Petri<br />
Neurologische Klinik, MHH<br />
Das Neuromuskuläre Zentrum der MHH<br />
(Medizinische Hochschule Hannover) stellt<br />
einen interdisziplinären Zusammenschluss<br />
folgender Kliniken und Abteilungen dar:<br />
• Neurologie:<br />
Prof. Dr. R. Dengler<br />
Prof. Dr. S. Petri<br />
• Neuropathologie:<br />
Dr. A. Brandis (Prof. Dr. H.-H. Kreipe)<br />
• Pädiatrische Muskelsprechstunde:<br />
Dr. H. Hartmann<br />
• Kardiologische Klinik:<br />
Prof. Dr. G.P. Meyer<br />
(Prof. Dr. J. Bauersachs)<br />
• Orthopädische Klinik:<br />
Prof. Dr. H. Windhagen<br />
• Pneumologische Klinik:<br />
Dr. Hoffmann-Castendiek<br />
(Prof. Dr. T. Welte)<br />
• Klinik <strong>für</strong> Immunologie und<br />
Rheumatologie:<br />
Prof. Dr. R.E. Schmidt<br />
• Abt. Humangenetik:<br />
Prof. Dr. J. Schmidtke<br />
• Abt. Physikal. Med. u. Rehabilitation:<br />
Prof. Dr. Gutenbrunner<br />
• Oststadtkrankenhaus<br />
Pneumologische Klinik:<br />
Prof. Dr. B. Schönhofer<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
• Kinderkrankenhaus auf der Bult:<br />
Abt. Neuropädiatrie:<br />
Prof. Dr. H.-J. Christen<br />
• Sozialpädiatrisches Zentrum Hannover:<br />
Dr. M. Schulz, Dr. Voss<br />
Zielsetzung<br />
In der neuromuskulären Sprechstunde/<br />
ALS-Ambulanz der Neurologischen Klinik<br />
werden Patienten mit neuromuskulären<br />
Erkrankungen, v.a. mit Motoneuronerkrankungen,<br />
aus dem gesamten norddeutschen<br />
Raum untersucht und betreut. Bei der Vorstellung<br />
neuer Patienten wird eine erste<br />
ambulante Diagnostik durchgeführt und,<br />
falls erforderlich, ein stationärer Aufenthalt<br />
organisiert. Außerdem werden hier die<br />
weitere Behandlung und regelmäßige Verlaufsuntersuchungen<br />
koordiniert, um eine<br />
langfristige Betreuung zu gewährleisten.<br />
Zur Diagnosefindung stehen neben der<br />
klinischen Beurteilung umfangreiche Laboruntersuchungen,<br />
genetische Tests sowie<br />
moderne bildgebende und neurophysiologische<br />
Verfahren in Labors mit langjähriger<br />
Erfahrung mit neuromuskulären Erkrankungen<br />
zur Verfügung. Ferner können<br />
Muskel- und Nervenbiopsien durchgeführt<br />
werden, die in der Abteilung <strong>für</strong> Neuropathologie<br />
und ggf. in anderen Speziallabors<br />
begutachtet werden. Die ambulante<br />
Betreuung von Patienten mit neuromuskulären<br />
Erkrankungen erfolgt seit Januar<br />
<strong>2011</strong> nach § 116b SGB V. Frau Bründel,<br />
Sozialarbeiterin der <strong>DGM</strong>, führt eine regelmäßige<br />
Sprechstunde mit Beratung zu Bestimmungen<br />
des Schwerbehinderten- und<br />
Sozialhilferechts, Sicherstellung der Pflege<br />
und Versorgung u.a. Themen durch. Sie unterstützt<br />
die Patienten bei der Organisation<br />
von Rehabilitationsmaßnahmen, Einleitung<br />
häuslicher Pflege u. a. Maßnahmen.<br />
53
Neuromuskuläres Zentrum Hannover<br />
Klinische Schwerpunkte<br />
Schwerpunkte bilden die Betreuung von<br />
Patienten mit Amyotropher Lateralsklerose<br />
(Teilnahme an aktuellen internationalen<br />
Therapiestudien), die Sprechstunde <strong>für</strong><br />
Post-Polio-Syndrom-Patienten und die<br />
Versorgung von Patienten mit verschiedenen<br />
entzündlichen Muskelerkrankungen<br />
und peripheren neuroimmunologischen<br />
Störungen (z. B. Myasthenia gravis, chronische<br />
entzündliche Neuropathien, Neuropathien<br />
mit Leitungsblöcken). Grundsätzlich<br />
werden jedoch Patienten mit allen<br />
Formen neuromuskulärer Erkrankungen<br />
betreut.<br />
Kooperation<br />
Diagnostisch bestehen engste Zusammenarbeit<br />
mit der Abteilung <strong>für</strong> Pathologie,<br />
in der die feingewebliche Beurteilung<br />
der Muskel- und Nervenbiopsien erfolgt<br />
sowie auch mit der Neurologischen Klinik<br />
der Universität Halle (Prof. Dr. S. Zierz).<br />
Bei Verdacht auf erbliche Erkrankungen<br />
werden molekulargenetische Tests in Zusammenarbeit<br />
mit der Abteilung <strong>für</strong> Humangenetik<br />
durchgeführt. Therapeutische<br />
Kooperationen bestehen mit nahezu allen<br />
Abteilungen des Hauses. Stellvertretend<br />
erwähnt seien die Abteilung Physikalische<br />
Medizin und Rehabilitation, die Abteilung<br />
Pulmonologie (Beatmung) und die Orthopädische<br />
Klinik.<br />
Wissenschaftlich bestehen innerhalb der<br />
MHH langjährige Kooperationen mit den<br />
Instituten <strong>für</strong> Neuroanatomie und Zell- und<br />
Molekularpathologie. Weiterhin existieren<br />
u.a. Kooperationen mit der Neurologischen<br />
Klinik der Universität Ulm (Prof. Dr. A.C. Ludolph),<br />
Prof. Dr. B. Mohammadi, CNS-Lab,<br />
International Neuroscience Institute (INI),<br />
Prof. Dr. S. Vielhaber, Universität Magdeburg<br />
sowie mit Prof. M.F. Beal, Department<br />
54<br />
of Neurology and Neuroscience, Cornell<br />
University New York und Prof. Jean-Pierre<br />
Julien, Université Laval, Kanada.<br />
Neuromuskuläres Seminar<br />
Das Neuromuskuläre Zentrum veranstaltet<br />
einmal im Semester ein neuromuskuläres<br />
Seminar mit aktuellen Fallvorstellungen<br />
und wissenschaftlichen Vorträgen <strong>für</strong> Ärzte<br />
und andere Interessierte.<br />
Arbeitsgruppe Molekulare Neurophysiologie/Molekulare<br />
Mechanismen der<br />
Neurodegeneration bei Motoneuronerkrankungen<br />
An primären Motoneuronkulturen - in Monokultur<br />
und in Ko-Kultur mit Astrozyten -<br />
aus dem transgenen ALS-Tiermodell sowie<br />
gesunden Kontrolltieren erfolgen Untersuchungen<br />
der Kalziumhomöostase mit Hilfe<br />
der Calcium-Imaging Technik, u.a. auch<br />
um die Interaktion zwischen Motoneuronen<br />
und den umgebenden Gliazellen genauer<br />
zu charakterisieren. Dieses in vitro-Modell<br />
dient zudem auch dem Screening potenziell<br />
neuroprotektiver Substanzen.<br />
Durch Korrelation histopathologischer, biochemischer<br />
und molekulargenetischer<br />
Befunde aus post mortem Hirn- und Rückenmarksgewebe<br />
von Patienten mit<br />
sporadischer ALS und Untersuchungen<br />
von Gewebe und Motoneuron-Primärkulturen<br />
aus dem transgenen ALS-Tiermodell<br />
(G93A-SOD1-Mausmodell) sollen gemeinsame<br />
und differierende Pathomechanismen<br />
aufgeschlüsselt werden und Veränderungen<br />
in präsymptomatischen Stadien von<br />
nur im Endstadium der Erkrankung aufgetretenen<br />
Phänomenen abgegrenzt werden.<br />
Insbesondere gilt das Interesse derzeit der<br />
Untersuchung der Rolle von Transkriptionsfaktoren<br />
und transkriptionalen Ko-Ak-
tivatoren in der zellulären Abwehr von oxidativem<br />
Stress und Entzündung sowie der<br />
Charakterisierung des Expressionsprofils<br />
der Sirtuin-Enzyme, die eine fundamentale<br />
Rolle bei altersassoziierten neurodegenerativen<br />
Prozessen spielen (Förderung: DFG<br />
Pe 924/2-2).<br />
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der in<br />
vitro Charakterisierung adulter hämatopoetischer<br />
Stammzellen. Das neuroprotektive<br />
Potenzial adulter Stammzellen<br />
wird in vivo im G93A-SOD1-ALS-Mausmodell<br />
evaluiert (Förderung: <strong>DGM</strong>; Integriertes<br />
Forschungs- und Behandlungszentrum<br />
<strong>für</strong> Transplantation (IFB-Tx)).<br />
Folgende Forschungsprojekte werden derzeit<br />
im Bereich der neuromuskulären Erkrankungen<br />
verfolgt:<br />
• Teilnahme an internationalen Therapiestudien,<br />
aktuell :<br />
- Mitotarget-Studie: Phase II/III – Studie<br />
zur Sicherheit und Wirksamkeit von<br />
TRO19622 bei ALS-Patienten<br />
- EMPOWER: Studie: Phase III-Studie<br />
zur Wirksamkeit, Sicherheit und Pha<br />
makokinetik von Dexpramipexol bei<br />
ALS<br />
• Tierexperimentelle Untersuchungen zur<br />
Rolle des Nervenwachstumsfaktors FGF-<br />
2 (fibroblast growth factor 2) bei der ALS<br />
• Histologische und biochemische Untersuchungen<br />
an ALS-post mortem Gewebe<br />
und dem trangenen ALS-Mausmodell,<br />
derzeit u.a. zum Thema „Oxidativer<br />
Stress und Entzündung als Pathomechanismen<br />
der Amyotrophen Lateralsklerose:<br />
Rolle des Nrf2-ARE-Signalwegs“<br />
Förderung: <strong>Deutsche</strong> Forschungsgemeinschaft<br />
(DFG, Pe 924-2/2)<br />
• In vitro-Differenzierung und in vivo Evaluation<br />
des therapeutischen Potenzi-<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
als humaner Nabelschnurblutzellen im<br />
ALS-Tiermodell (Kooperation mit Prof. R.<br />
Hass, Gynäkologie)<br />
Förderung: <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong><br />
<strong>Muskelkranke</strong>, IBF-Tx Projekt 64<br />
• In vitro Evaluation neuroprotektiver Substanzen<br />
in Motoneuron-Primärkulturen<br />
• Datenbankerfassung von Patientendaten<br />
der ALS-Ambulanz zur Ermittlung prognostisch<br />
relevanter Faktoren, Ko-Morbiditäten<br />
und unterschiedlicher Phänotypen<br />
• Bildgebungsstudien (fMRT; morphologische<br />
Untersuchungen) an ALS-Patienten<br />
in Kooperation mit Prof. B. Mohammadi,<br />
International Neuroscience<br />
Institute Hannover und Prof. S. Vielhaber,<br />
Universität Magdeburg<br />
ENCALS-Meeting <strong>2011</strong><br />
Das “9th ENCALS (European Network for<br />
the Cure of ALS) –Meeting” (früher European<br />
ALS Consortium, Young Investigator<br />
Meeting) fand vom 13. – 15. Mai <strong>2011</strong> mit<br />
über 150 Teilnehmern in der Medizinischen<br />
Hochschule Hannover statt.<br />
Der Kongress deckte ein breites Spektrum<br />
aktueller relevanter Themengebiete<br />
sowohl aus der Grundlagen- und Therapieforschung<br />
als auch aus der klinischen<br />
ALS-Forschung mit einem Schwerpunkt<br />
auf Bildgebung und Elektrophysiologie ab.<br />
Wichtige Vertreter der Europäischen ALS-<br />
Community sowie eingeladene Gastredner<br />
gaben in ihren Vorträgen neue Impulse und<br />
umfassende Überblicke über aktuell relevante<br />
Themen, dies wurde stimmig ergänzt<br />
durch Beiträge junger Nachwuchswissenschaftler<br />
und intensive Diskussionen.<br />
55
Neuromuskuläres Zentrum Homburg/Saar<br />
Publikationen <strong>2011</strong><br />
Kollewe K, Münte TF, Samii A, Dengler R, Petri S,<br />
Mohammadi B: Patterns of cortical activity differ in<br />
ALS patients with limb and/or bulbar involvement depending<br />
on motor tasks. J Neurol. <strong>2011</strong>; 258: 804-10<br />
Petri S, Meyer T: Motor neuron diseases. Nervenarzt<br />
<strong>2011</strong>; 82: 697-706<br />
Neymotin A, Calingasan NY, Wille E, Naseri N, Petri<br />
S, Damiano M, Liby KT, Risingsong R, Sporn M,<br />
Beal MF, Kiaei M: Neuroprotective effect of Nrf2/ARE<br />
activators, CDDO ethylamide and CDDO trifluoroethylamide,<br />
in a mouse model of amyotrophic lateral<br />
sclerosis. Free Radic Biol Med. <strong>2011</strong>; 51:88-96<br />
Körner S, Kollewe K, Fahlbusch M, Zapf A, Dengler<br />
R, Krampfl K, Petri S: Onset and spreading patterns<br />
of upper and lower motor neuron symptoms in<br />
amyotrophic lateral sclerosis. Muscle Nerve <strong>2011</strong>;<br />
43:636-42<br />
Kollewe K, Koerner S, Ilsemann J, Mohammadi B,<br />
Krampfl K, Dengler R, Petri S: Nerve compression<br />
syndromes in ALS: A retrospective analysis in 554<br />
patients. Amyotroph Lateral Scler. <strong>2011</strong>; 12:349-51<br />
Heurich B, El Idrissi NB, Donev RM, Petri S, Claus<br />
P, Neal J, Morgan BP, Ramaglia V: Complement<br />
upregulation and activation on motor neurons and<br />
neuromuscular junction in the SOD1 G93A mouse<br />
model of familial amyotrophic lateral sclerosis. J<br />
Neuroimmunol <strong>2011</strong>; 235:104-9<br />
Teismann IK, Warnecke T, Suntrup S, Steinsträter<br />
O, Kronenberg L, Ringelstein EB, Dengler R, Petri S,<br />
Pantev C, Dziewas R: Cortical processing of swallowing<br />
in ALS patients with progressive dysphagia<br />
– a magnetoencephalographic study. PLOS One<br />
<strong>2011</strong>; 6:e19987<br />
Ding XQ, Kollewe K, Blum K, Körner S, Kehbel S,<br />
Dengler R, Lanfermann H, Petri S: Value of quantitative<br />
analysis of routine clinical MRI sequences in<br />
ALS. Amyotrophic Lateral Scler. <strong>2011</strong>; 12:406-13<br />
Cordes AL, Jahn K, Hass R, Schwabe K, Weissinger<br />
E, Ganser A, Götz F, Dengler R, Krauss JK,<br />
Petri S: Intramedullary spinal cord implantation of<br />
human CD 34+ umbilical cord-derived cells in ALS.<br />
Amyotrophic Lateral Scler. <strong>2011</strong>: 12:325-30<br />
56<br />
Mohammadi B, Kollewe K, Samii A, Dengler R,<br />
Münte TF: Functional neuroimaging at different disease<br />
stages reveals distinct phases of neuroplastic<br />
changes in amyotrophic lateral sclerosis. Hum<br />
Brain Mapp <strong>2011</strong>; 32:750-758<br />
Körner S, Petri S, Dengler R, Kollewe K: Amyotrophe<br />
Lateralsklerose. Nervenheilkunde <strong>2011</strong>;<br />
10:755-763.<br />
Knippenberg S, Thau N, Schwabe K, Dengler R,<br />
Schambach A, Hass R, Petri S: Intraspinal injection<br />
of human umbilical cord blood-derived cells<br />
is neuroprotective in a transgenic mouse model of<br />
amyotrophic lateral sclerosis. Neurodegenerative<br />
Diseases, in press <strong>2011</strong><br />
The EFNS Task Force on Diagnosis and Management<br />
of Amyotrophic Lateral Sclerosis:, Andersen<br />
PM, Abrahams S, Borasio GD, de Carvalho M, Chio<br />
A, Van Damme P, Hardiman O, Kollewe K, Morrison<br />
KE, Petri S, Pradat PF, Silani V, Tomik B, Wasner<br />
M, Weber M: EFNS guidelines on the Clinical Management<br />
of Amyotrophic Lateral Sclerosis (MALS)<br />
- revised report of an EFNS task force. Eur J Neurol.<br />
in press <strong>2011</strong><br />
Swarup V, Phaneuf D, Dupré N, Petri S, Strong M,<br />
Kriz J, Julien JP: Deregulation of TDP-43 in amyotrophic<br />
lateral sclerosis triggers nuclear factor κBmediated<br />
pathogenic pathways. J Exp Med. in<br />
press <strong>2011</strong><br />
Grigull L, Sykora KW, Tenger A, Bertram H, Meyer-<br />
Marcotty M, Hartmann H, Bültmann E, Beilken A,<br />
Zivicnjak M, Mynarek M, Osthaus AW, Schilke R,<br />
Kollewe K, Lücke T: Variable disease progression<br />
after successful stem cell transplantation: Prospective<br />
follow-up investigations in eight patients with<br />
Hurler syndrome. Pediatr Transplant. <strong>2011</strong>; 15:861-<br />
869<br />
Dengler R. El Escorial or Awaji: Criteria in ALS diagnosis,<br />
what should we take? Clin Neurophysiol. Jul<br />
14, in press <strong>2011</strong><br />
Dengler R.: Amyotrophic lateral sclerosis: who<br />
has the lead, the upper or the lower motor neuron?<br />
Clin Neurophysiol. Mar <strong>2011</strong>;122(3):433-4.
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
Neuromuskuläres Zentrum Homburg / Saar<br />
Leiter: Prof. Dr. K. Faßbender<br />
Sprecher: Prof. Dr. U. Dillmann<br />
Neurologische Klinik<br />
Universitätsklinikum des Saarlandes<br />
In der allgemeinen Muskelsprechstunde<br />
arbeiten jetzt neben Herr Prof. Dr. U.<br />
Dillmann Herr Dr. Bürmann und Frau Dr.<br />
Mendling mit, weiterhin noch die Ausbildungsassistenten<br />
des EMG <strong>für</strong> 9-12 Monate.<br />
Neu hinzugekommen ist Fr. Dr. Keller,<br />
die zusätzlich gemeinsam mit Prof. Dr. U.<br />
Dillmann die Sprechstunde <strong>für</strong> Patienten<br />
mit amyotropher Lateralsklerose übernimmt.<br />
Der 2010 eingerichtete Schwerpunkt mit<br />
Betreuung und Therapieevaluation von Patienten<br />
mit CIDP durch Herrn Dr. Bürmann,<br />
Fr. Dr. Mendling wird jetzt zusätzlich durch<br />
Herrn Dr. A. Gerum unterstützt. Herr Dr.<br />
Sühs ist aus der Klinik ausgeschieden. Der<br />
Leiter der hiesigen Neuropädiatrie, Herr<br />
OA Dr. G. Shamdeen hat die Leitung der<br />
Kinderklinik in Bad Hersfeld übernommen.<br />
Herr Dr. Kutschke hat jetzt die Leitung<br />
übernommen. Die Terminvereinbarung erfolgt<br />
über die Neurologische Poliklinik unter<br />
(Tel.: 06841 / 1624138).<br />
Die Zahl der behandelten Patienten hat<br />
sich im Jahr 2010 im Vergleich zum Vorjahr<br />
erneut deutlich erhöht. Angeboten werden<br />
alle diagnostischen Routineverfahren sowie<br />
zahlreiche Spezialverfahren in der Diagnostik<br />
neuromuskulärer Erkrankungen,<br />
dies betrifft elektrophysiologische Techniken<br />
einschließlich Untersuchungstechniken<br />
zur Kraftentwicklung und Ganganalyse,<br />
Bildgebung mit NMR und Ultraschall<br />
der Muskulatur sowie die Histologie.<br />
Die Leitung der Neuropathologie wird aktuell<br />
ausgeschrieben. <strong>2011</strong> ist der langjährige<br />
Leiter der Abteilung <strong>für</strong> Neuropathologie,<br />
Herr Prof. Dr. Feiden ausgeschieden.<br />
In der Berufungskommission wird besonderer<br />
Wert auf Kompetenz hinsichtlich der<br />
Myopathologie gelegt werden.<br />
Der Kontakt zum Landesverband der <strong>DGM</strong><br />
im Saarland ist traditionsgemäß sehr gut,<br />
es finden regelmäßige Treffen und Besprechungen<br />
zwischen dem Landesverbandsleiter,<br />
Herrn Peter Burkholz und dem Sprecher<br />
des Muskelzentrums, der gleichzeitig<br />
auch stellvertretender Landesverbandsleiter<br />
ist, statt. Für Patienten mit neuromuskuläre<br />
Erkrankungen finden regelmäßig<br />
Informationsveranstaltungen statt. Neben<br />
dem ALS-Gesprächskreis fand als besondere<br />
Veranstaltung am 22.10.<strong>2011</strong> das<br />
1. Internationale HMSN Drei-Länder-Treffen<br />
im Gesundheitszentrum Saarschleife<br />
Orscholz statt.<br />
An der Neurologischen Klinik arbeitet Fr.<br />
Wollny in der Sozialberatung, die aus Mitteln<br />
der Landesgruppe der <strong>DGM</strong> finanziert<br />
wird. Frau Katarina Wollny führt hier die<br />
Sozialberatung parallel zur Muskelsprechstunde<br />
durch, dies geschieht in enger Kooperation<br />
mit ihren Kolleginnen in Freiburg.<br />
Ansprechpartner anderer Fachdisziplinen<br />
des Klinikums in alphabetischer<br />
Reihenfolge<br />
Augenheilkunde: Fr. Prof. Dr. Käsmann-<br />
Kellner<br />
Humangenetik: Prof. Dr. W. Henn<br />
Kardiologie: Fr. Dr. M. Kindermann<br />
Neuropathologie: NN<br />
Orthopädie: OA Dr. Jung<br />
Pädiatrie: OA Herr Dr. Kutschke<br />
Pulmologie: Ltd. OA Dr. Gröschel<br />
57
Neuromuskuläres Zentrum Leipzig<br />
Neuromuskuläres Zentrum Leipzig<br />
Leiter/Sprecher: OÄ Dr. Petra Baum<br />
Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie<br />
Universitätsklinikum Leipzig<br />
In bewährter Weise arbeiten an der Universität<br />
Leipzig verschiedene Kliniken und<br />
Institute im neuromuskulären Zentrum unter<br />
Koordination der Klinik und Poliklinik <strong>für</strong><br />
Neurologie unter der Leitung von Professor<br />
Dr. Joseph Claßen zusammen.<br />
Dazu gehören:<br />
• Selbständige Abteilung <strong>für</strong> Neuropathologie<br />
(Kommissarische Leitung: Prof. Dr.<br />
Wittekind),<br />
• Institut <strong>für</strong> Humangenetik (Kommissarische<br />
Leitung: Herr Professor Dr. Passarge),<br />
Abteilung <strong>für</strong> Neuropädiatrie der<br />
Universitätsklinik und Poliklinik <strong>für</strong> Kinder<br />
und Jugendliche (Leitung: Professor Dr.<br />
Merkenschlager).<br />
Zur Beratung stehen weiterhin zur Verfügung:<br />
• Orthopädische Klinik und Poliklinik (Leitung:<br />
Professor Dr. von Salis-Soglio),<br />
• Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Diagnostische<br />
und Interventionelle Radiologie (Leitung:<br />
Professor Dr. Kahn),<br />
• Medizinischen Klinik und Poliklinik 1, Abteilung<br />
Pulmologie (Leitung: Professor<br />
Dr. Wirtz).<br />
Eine enge diagnostische Bindung besteht<br />
zum Institut <strong>für</strong> Immunologie, <strong>für</strong> Laboratoriumsmedizin,<br />
<strong>für</strong> Klinische Chemie und<br />
Molekulare Diagnostik.<br />
Klinik <strong>für</strong> Neurologie<br />
Die Leitung des Neuromuskulären Zentrums<br />
übernimmt weiterhin Frau Oberärztin<br />
Dr. Petra Baum. Sie führt auch gemeinsam<br />
mit Herrn Dr. Peter Günther die Muskelsprechstunde<br />
an der Klinik und Poliklinik <strong>für</strong><br />
Neurologie durch. In der Sprechstunde werden<br />
spezielle Fragestellungen zur Ätiologie,<br />
58<br />
Differentialdiagnose, Therapie, zu Verlaufskontrollen<br />
sowie zu sozialen Problemen<br />
neuromuskulärer Erkrankungen erörtert. Bei<br />
Bedarf wird die stationäre Abklärung in die<br />
Wege geleitet. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />
mit den anderen Einrichtungen<br />
des Leipziger Zentrums sichert dabei die<br />
Patientenbetreuung sowohl im ambulanten<br />
als auch im stationären Bereich in hoher<br />
Qualität ab. Überregional ist das Neuromuskuläre<br />
Zentrum innerhalb des Wissenschaftlichen<br />
Beirates der <strong>DGM</strong> organisiert<br />
und war dort an dessen 20. Kongress in<br />
Ulm sowie auf Landesebene zur Mitgliederversammlung<br />
und Feier des 20jährigen Bestehens<br />
des Landesverbandes in Dresden<br />
am 07.05.<strong>2011</strong> vertreten.<br />
Es werden Patienten aus dem gesamten<br />
Spektrum neuromuskulärer Erkrankungen<br />
betreut, wobei Schwerpunkte <strong>für</strong> Patienten<br />
mit Amyotropher Lateralsklerose,<br />
Myasthenia gravis und chronisch idiopathischer<br />
demyelinisierender Polyneuropahtie<br />
(CIDP) bestehen. Für die Diagnostik und<br />
das therapeutische Monitoring steht ein<br />
breites Spektrum neurophysiologischer,<br />
bildgebender und laborchemischer Unter-<br />
suchungsverfahren zur Verfügung. Regelmäßig<br />
wird auch eine autonome Funktionsdiagnostik<br />
mittels verschiedener Me-<br />
thoden (u. a. Pupillographie) durchgeführt.<br />
In schweren Fällen können Patienten intensivmedizinisch<br />
behandelt werden (z. B. Be-<br />
atmung bei dekompensierter Atemmuskel-<br />
insuffizienz oder Plasmapheresebehandlung<br />
bei Patienten mit Guillain-Barré-Syndrom<br />
oder myasthener Krise). Eine enge<br />
Zusammenarbeit ist zwischen der Abteilung<br />
<strong>für</strong> Neuropädiatrie und der Neurophysiologie<br />
an der Neurologischen Klinik gegeben.<br />
Regelmäßige Fortbildungsveranstaltungen<br />
finden im Rahmen interdisziplinärer Fallkonferenzen<br />
statt. In wissenschaftlicher Hinsicht<br />
ist die Teilnahme an einer Studie zur
subcutanen Behandlung der CIDP mit<br />
Immunglobulinen geplant. Eine Untersuchungsbatterie<br />
autonomer Testung wurde<br />
bei Kindern mit Adipositas durchgeführt<br />
und die Zahlen wurden erweitert. Die Ergebnisse<br />
sind in der Auswertung. Des Weiteren<br />
wurde gemeinsam mit Herrn Prof.<br />
Toyka (ehemaliger Direktor der Neurologischen<br />
Klinik der Universität Würzburg)<br />
die elektrophysiologische Messung des N.<br />
ischiadicus (motorisch und sensibel) beim<br />
Rattenmodell etabliert. Hier sind Studien<br />
zur Pathogenese von Neuropathien am<br />
Rattenmodell geplant.<br />
Selbstständige Abteilung<br />
<strong>für</strong> Neuropathologie<br />
In der neuropathologischen Abteilung werden<br />
alle Gewebsproben von Patienten mit<br />
neuromuskulären Erkrankungen untersucht<br />
und einer differenzierten Bearbeitung mit<br />
zahlreichen unterschiedlichen Methoden<br />
und Spezialmethoden unterzogen. Diese<br />
Versorgungstätigkeit in diagnostischer Hin-<br />
sicht umfasst aufgrund der regionalen<br />
Schwerpunktbildung nicht nur das Universitätsklinikum<br />
und andere Institutionen in<br />
Leipzig, sondern auch eine Reihe neurologischer<br />
Institutionen im gesamten Raum<br />
Westsachsen und darüber hinaus. Nach<br />
der Indikation zur Biopsieentnahme erfolgt<br />
diese entweder in der Neurochirurgie oder<br />
anderen Universitätskliniken oder auch<br />
auswärtig mit nachfolgender Übermittlung<br />
durch Boten.<br />
Diagnostische und wissenschaftliche Kooperationen<br />
bestehen insbesondere mit<br />
der Humangenetik, der Anästhesiologie<br />
und auch mit der Neurologischen Universitätsklinik<br />
Halle, wobei hier genetische Untersuchungen<br />
an Mitochondriopathien im<br />
Vordergrund stehen. Anhand ergänzender<br />
Methoden zur lichtmikroskopischen Dar-<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
stellung von Mitochondrien auf immunhistochemischer<br />
Basis wurde eine Reihe von<br />
Muskelerkrankungen untersucht.<br />
In stetig zunehmender Anzahl werden auch<br />
Muskelbiopsien von Patienten mit Verdacht<br />
auf Maligne Hyperthermie bearbeitet,<br />
wobei uns die Proben von der Klinik <strong>für</strong><br />
Anästhesie und Intensivmedizin nach vorangehender<br />
Behandlung im dortigen Bereich<br />
übermittelt werden. Diese beinhaltet<br />
bei Patienten mit möglicher Disposition zu<br />
Narkosezwischenfällen zunächst den in-vitro-Kontraktur-Test,<br />
gegebenenfalls auch<br />
eine Sequenzierung des Ryanodin-Rezeptors.<br />
Im Rahmen der kassenärztlichen Versorgung<br />
wird dann auch eine entnommene<br />
Muskelprobe zur weiteren histologischen<br />
Diagnostik in der Neuropathologie bearbeitet.<br />
Neben der Abklärung einer Central-<br />
Core-Erkrankung werden dadurch andere<br />
erbliche oder nicht-erbliche Myopathien<br />
erfasst, die mit der malignen Hyperthermie<br />
assoziiert sein können. Unter anderem<br />
gelang dies bei verschiedenen Mitgliedern<br />
einer Familie über drei Generationen hinweg,<br />
wobei eine sonst nicht seltene und<br />
üblicherweise nicht pathogene Mutation<br />
mit diskreten Veränderungen des oxidativen<br />
intermyofibrillären Netzwerkes der<br />
Muskelfasern verbunden war.<br />
Diese Untersuchungen haben bereits im<br />
internationalen Rahmen Beachtung gefunden.<br />
Weitere Untersuchungen auch unter Einbeziehung<br />
wissenschaftlicher Aspekte<br />
erstreckten sich auf verschiedene neuromuskuläre<br />
Erkrankungen, insbesondere<br />
aber auf CADASIL und die vaskuläre Komponente<br />
bei interstitieller Myositis. Schließlich<br />
werden in der neuropathologischen<br />
Abteilung Lehraufgaben im Rahmen der<br />
studentischen Ausbildung und der Facharzt-Weiterbildung<br />
wahrgenommen, und<br />
es werden besondere Fälle auf gemein-<br />
59
Neuromuskuläres Zentrum Leipzig<br />
samen klinisch-neuropathologischen Konferenzen<br />
im Rahmen des Muskelzentrums<br />
vorgestellt und diskutiert.<br />
Institut <strong>für</strong> Humangenetik<br />
Die Schwerpunkte der Tätigkeit des Instituts<br />
<strong>für</strong> Humangenetik des Universitätsklinikum<br />
Leipzig liegen in der Humangenetischen<br />
Beratung von Patienten mit<br />
genetisch bedingten Krankheitsbildern und<br />
deren Familienangehörigen und der molekulargenetischen<br />
Diagnostik bestimmter<br />
genetischer Krankheiten. In der Genetischen<br />
Beratungsstelle stehen Fachärzte<br />
<strong>für</strong> Humangenetik zur Verfügung. Der Ausbau<br />
molekulargenetischer Untersuchungen<br />
<strong>für</strong> neurologische Krankheiten ermöglicht<br />
es uns bei einer zunehmend größeren Zahl<br />
von Krankheiten, klinische Diagnosen mit<br />
molekulargenetischen Techniken präzise<br />
zu untermauern.<br />
In der Genetischen Beratung sind <strong>für</strong> die<br />
Ratsuchenden die Fragen der richtigen<br />
diagnostischen Zuordnung und des Risikos<br />
der Weitergabe eines definierten genetischen<br />
Defekts, der bei eigenen Nachkommen<br />
zu einer Krankheit führen könnte,<br />
von vorrangigem Interesse. Die Vorstellung<br />
der Patienten erfolgt meist zur Bestätigung<br />
einer klinischen Verdachtsdiagnose oder<br />
unter differentialdiagnostischen Gesichtspunkten.<br />
Immer öfter gelingt es durch die<br />
molekulargenetische Diagnostik, eine klinische<br />
Verdachtsdiagnose zu stützen oder<br />
auszuschließen. Das Institut <strong>für</strong> Humangenetik<br />
bietet ein ausgewähltes Spektrum<br />
molekulargenetischer Diagnostik neuromuskulärer<br />
Krankheitsbilder an. Methodische<br />
Umstellungen erlauben eine kurze<br />
Diagnosezeit.<br />
Derzeit werden <strong>für</strong> folgende neurologische<br />
Krankheiten molekulargenetische Untersuchungen<br />
angeboten:<br />
60<br />
Neurodegenerative Erkrankungen<br />
CADASIL-Syndrom<br />
(Cerebrale autosomal dominante Arteriopathie<br />
mit subcorticalen Infarkten und Leukenzephalopathie<br />
– NOTCH3<br />
Chorea Huntington – IT15 (Huntingtin-Gen)<br />
Fragiles-X-Syndrom, FRAXA – FMR1<br />
Spinocerebelläre Ataxie (nur (CAG)n-Repeat-Expansion)<br />
• Typ 1 – ATXN1<br />
• TYP 2 –ATNX2<br />
• TYP 3 – ATNX3<br />
• TYP 6 – CACNA1A<br />
• TYP 17 – TBP-Gen<br />
Neuropathien<br />
Hereditäre Motorisch-Sensorische Neuropathie<br />
I (HSMN, CMT Typ 1A und 1B, Charcot-Marie-Tooth-Krankheit)<br />
dominant – PMP22 Duplikation, MPZ<br />
X-chromosomal – Cx32/GJB1 (Connexin 32)<br />
Hereditäre Neuropathie mit Druckparesen<br />
(HNPP, Tomakulöse Neuropathie)<br />
PMP22 Deletion<br />
Mentale Retardierung und Epilepsie<br />
Alpha-Thalassämie-Retardierungs-Syndrom<br />
(X-chromosomal) - ATRX<br />
Rett-Syndrom – MECP2<br />
Familiäre Stoffwechselerkrankungen<br />
Morbus Wilson (hepatolenticuläre Degeneration)<br />
– ATP7B<br />
Nicht in jedem Fall ist es möglich, eine<br />
klinische Verdachtsdiagnose auch molekulargenetisch<br />
zu bestätigen. Oft hilft die<br />
ausführliche Erhebung der Familienanamnese,<br />
den Erbgang einer genetisch bedingten<br />
neurologischen Erkrankung in der<br />
Familie zu klären und damit eine Grund-
lage <strong>für</strong> die Familienberatung zu erhalten.<br />
Jede molekulargenetische Diagnostik<br />
sollte prinzipiell durch eine Humangenetische<br />
Beratung begleitet werden. Das ist<br />
besonders dann wichtig, wenn es um prädiktive<br />
diagnostische Untersuchungen <strong>für</strong><br />
Erkrankungen geht, die sich erst später im<br />
Leben manifestieren, wie z. B. bei der Chorea<br />
Huntington. Bei jeder prädiktiven Diagnostik<br />
bei gesunden Ratsuchenden wird<br />
strikt auf die Einhaltung bestimmter Vorgehensweisen<br />
geachtet, die durch folgende<br />
Schritte gekennzeichnet sind:<br />
• Genetische Beratung vor und nach molekulargenetischer<br />
Testung<br />
• Psychologisches Beratungsgespräch<br />
• Einhalten einer Bedenkzeit<br />
• Volljährigkeit<br />
• schriftliches Einverständnis der Ratsuchenden<br />
zur genetischen Diagnostik<br />
• interdisziplinäre Befundmitteilung<br />
(auf Wunsch).<br />
Im Rahmen der genetischen Beratung geben<br />
wir Hilfestellungen bei spezifischen<br />
Fragestellungen und zu den Möglichkeiten<br />
pränataler Diagnostik. Gerne sind wir auch<br />
bei der Suche nach und Kontaktaufnahme<br />
mit Selbsthilfegruppen behilflich.<br />
Abteilung <strong>für</strong> Neuropädiatrie der<br />
Universitätsklinik <strong>für</strong> Kinder- und<br />
Jugendmedizin<br />
Die neuromuskuläre Sprechstunde in der<br />
Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche<br />
wurde im vergangenen Jahr weiter<br />
ausgebaut. Die Möglichkeiten des neuen<br />
Zentrums haben sich hierbei bei der Versorgung<br />
der Kinder und Jugendlichen sehr<br />
bewährt.<br />
Es entstanden in Kooperation vielfältige<br />
Publikationen, einige sind im Anhang erwähnt.<br />
Weiterhin beschäftigt uns das Phä-<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
nomen des Zehenspitzenganges an der<br />
Schnittstelle zu neuromuskulären Erkrankungen.<br />
______________________________________<br />
Publikationen <strong>2011</strong><br />
Baum P, Bercker S, Villmann T, Claßen J, Hermann<br />
W Critical –illness Myopathie und –Neuropathie<br />
(CRIMYN) – Elektronneurographische Klassifikation.<br />
Der Nervenarzt 4, <strong>2011</strong>, 468- 473<br />
Mitter D, Krüger S, Bier A, Mayer T, Klopocki E,<br />
Hackmann K, Merkenschlager A. Detection of small<br />
deletions in 2q24.3 involving the SCN1A gene in<br />
two patients with severe epilepsy and developmental<br />
delay. A. Medizinische Genetik. <strong>2011</strong>;23:115<br />
Syrbe, S; Härtig, W; Bernhard, MK; Merkenschlager,<br />
A. Myoclonus, ataxia and dancing<br />
eyes - visual diagnosis with diverse phenotype.<br />
Two cases of Opsoclonus-Myoclonus-Syndrome<br />
after adenoviral infection and scarlet fever<br />
Neuropediatrics <strong>2011</strong>; 42: VS05<br />
Merkenschlager, A; Sperl, W; Bernhard, M; Syrbe,<br />
S; Mayr, JA. Pyruvate dehydrogenase deficiency<br />
presenting as Guillain-Barré syndrome<br />
Neuropediatrics <strong>2011</strong>; 42: P128<br />
61
Neuromuskuläres Zentrum Magdeburg<br />
Neuromuskuläres Zentrum Magdeburg<br />
Leiter und Sprecher:<br />
Prof. Dr. med. Helmut Feistner<br />
Klinik <strong>für</strong> Neurologie<br />
Universitätsklinikum Otto von Guericke<br />
Magdeburg<br />
Das Neuromuskuläre Zentrum der <strong>DGM</strong><br />
e. V. am Klinikum der Otto-von-Guericke-<br />
Universität Magdeburg, Klinik <strong>für</strong> Neurologie,<br />
hat durch die Neuordnung des<br />
Neurozentrums und Fusion der neurologischen<br />
Kliniken mit einer zukunftsweisenden<br />
Departmentstruktur neue Impulse<br />
erfahren. Der Standort wurde durch den<br />
Aufbau eines eigenen MRT-Messplatzes<br />
im Bereich der Klinik wesentlich erweitert.<br />
Dadurch werden zeitnahe MRT-gesteuerte<br />
Muskelbiopsien und MR-spektroskopische<br />
Untersuchungen des Gehirns ermöglicht.<br />
Die Hochfeldtechnologie erlaubt auch direkte<br />
Einblicke in den Muskelstoffwechsel.<br />
Durch die enge Kooperation mit dem <strong>Deutsche</strong>n<br />
Zentrum <strong>für</strong> Neurodegenerative Erkrankungen<br />
in der Helmholtz-<strong>Gesellschaft</strong><br />
(Standort Magdeburg) wurden die grundlagenwissenschaftlichen<br />
Forschungen bei<br />
neuromuskulären Erkrankungen noch intensiviert.<br />
Die große apparative Ausstattung<br />
des Zentrums ermöglicht auch wissenschaftlich<br />
exakte Ganganalysen und<br />
Auswertungen. Therapieerfolge können hier<br />
kontinuierlich überprüft werden. Die große<br />
neuropsychologische Expertise des Zentrums<br />
ermöglicht ferner die genaue Charakterisierung<br />
der Hirnleistung bei neurodegenerativen<br />
Erkrankungen wie ALS und<br />
anderen Motoneuronerkrankungen, bei<br />
denen es zu kognitiven Einbußen kommen<br />
kann. Dazu stehen neben der personellen<br />
Ausstattung umfangreichte testpsychologische<br />
Instrumente und Methoden zur Ver-<br />
fügung. Spezialtherapien wie die regelmä-<br />
62<br />
ßige Enzymsubstitution bei Patienten mit<br />
Glykogenosen vom Typ Pompe runden das<br />
therapeutische Angebot ab.<br />
Mittlerweile ist auch die Nah-Infrarot-<br />
Spektroskopie (NIRS) als neue innovative<br />
Technologie fest etabliert. Mit dieser modernen<br />
Methode lässt sich die Mikrozirkulation<br />
des Blutflusses in der gesamten<br />
Hirnrinde präzise bestimmen. Diese Untersuchungstechnik<br />
ist ähnlich leicht anzuwenden<br />
wie die Hirn-Sonografie und<br />
auch bei Implantatträgern einsetzbar, aber<br />
in der räumlichen Auflösung weniger genau<br />
als PET oder MRI. Mit diesem nicht<br />
invasiven Messverfahren können Neurowissenschaftler<br />
durch Detektion der regionalen<br />
Oxygenierung die Gehirnaktivität<br />
untersuchen. Ein sehr leistungsstarkes<br />
Multi-Kanal-System steht jetzt auch den<br />
Forschergruppen in Magdeburg zur Verfügung.<br />
Das NIRS-Verfahren eignet sich<br />
unter klinischen Bedingungen <strong>für</strong> die funktionelle<br />
Charakterisierung und Kartierung<br />
von adaptativen Prozessen z. B. im Motokortex<br />
und den Assoziationsfeldern bei<br />
Patienten mit ALS. Das gilt insbesondere<br />
<strong>für</strong> jene Patienten die aufgrund ihrer Behinderung<br />
(z. B. Luftnot im Liegen), nicht<br />
mehr in einem konventionellen MRT-Gerät<br />
untersucht werden können. Die nicht invasive<br />
Technologie erweitert das Spektrum<br />
funktioneller Untersuchungsmöglichkeiten<br />
des Gehirns in besonderer Weise, in dem<br />
im Gegensatz zur bekannten funktionellen<br />
Kernspintomographie (fMRT) auch Bedside-Untersuchungen<br />
(tetraparalytische Pa-<br />
tienten) und Analysen bei Menschen mit<br />
ferromagnetischen Implantaten (z. B. Hirnschrittmachern)<br />
möglich sind.<br />
Die noch relative junge Methode der<br />
hochauflösenden Sonographie peripherer<br />
Nerven (Linear-Array-Schallkopf mit Frequenzen<br />
zwischen 9 und 17 MHz) stellt ein
nicht invasives Verfahren zur Beurteilung<br />
peripherer Nerven da. Dabei ist neben der<br />
hohen räumlichen Auflösung, anhand derer<br />
eine gute Abgrenzung der feinen anatomischen<br />
Strukturen möglich ist, die hohe<br />
zeitliche Auflösung von Bedeutung. Diese<br />
ermöglicht eine funktionelle Testung (z. B.<br />
[Sub]Luxation des N. ulnaris als Ursache<br />
eines Sulcus-ulnaris-Syndroms) sowie<br />
eine gute Beurteilung der Vaskularisierung<br />
(Doppler-/Duplexmodus) der Nerven<br />
(z. B. persistierende A. mediana) bzw. der<br />
umgebenden Strukturen (z. B. Beurteilung<br />
der Dignität tumoröser Läsionen). Die Anwendung<br />
der Nervensonographie erfolgt<br />
derzeit zur Identifizierung sekundärer Ursachen<br />
von Kompressionssyndromen, zur<br />
Mitbeurteilung traumatischer Nervenläsionen,<br />
zur Lokalisation der Nerven vor<br />
einer infiltrativen Therapie bzw. zur postoperativen<br />
Verlaufskontrolle (z. B. nach<br />
offener oder endoskopischer Operation<br />
eines Karpaltunnelsyndroms). Die nicht in-<br />
vasive Sonographie eignet sich auch zur<br />
Verlaufskontrolle bei Patienten mit ätiologischer<br />
heterogener Neuropathie. Dabei<br />
werden mittlere Werte der pathologisch<br />
vergrößerten Querschnittsfläche bestimmt<br />
und eine sonographische Klassifikation<br />
der Strukturabnormalitäten der erkrankten<br />
Nerven angestrebt. Zusätzlich ist eine Korrelation<br />
der bestimmten Parameter mit den<br />
Ergebnissen aus den laborchemischen /<br />
molekulargenetischen Untersuchungen in<br />
Vorbereitung.<br />
Die Kinderklinik hat einen diagnostischen<br />
Tätigkeitsschwerpunkt im Bereich der<br />
nicht invasiven Myosonographie (in Zusammenarbeit<br />
mit der Radiologie). Neuromuskuläres<br />
Zentrum und Spezialambulanz<br />
profitieren von den sehr guten räumlichen<br />
Bedingungen und der modernen Funktionsdiagnostik.<br />
Wie in den Vorjahren stand<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
die umfassende medizinische Betreuung<br />
von Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen<br />
ganz im Vordergrund unserer<br />
ärztlichen Tätigkeit. Die Mitgliederzahl und<br />
der Patientenanteil sind stetig gewachsen.<br />
In der Muskelsprechstunde der Klinik und<br />
auf den Stationen wurden wie in den Vorjahren<br />
einige hundert Patienten interdisziplinär<br />
betreut. Es besteht ein enger Kontakt<br />
zu den Physio- und Ergotherapeuten<br />
sowie den Rehabilitationseinrichtungen.<br />
Die Sozialberatungsstelle des Uniklinikums<br />
steht Patienten und ihren Angehörigen zur<br />
Verfügung. Sie übernimmt vielfältige Funktionen,<br />
z. B. wenn es um Fragen der Hilfsmittelversorgung,<br />
der häuslichen Pflege,<br />
des Schwerbehindertenrechts oder auch<br />
den Kontakt mit anderen, von der gleichen<br />
Krankheit Betroffenen geht. Durch<br />
die kurzen Wege in der Einrichtung wird<br />
eine optimale und umfassende Patientenbetreuung<br />
gewährleistet. Die enge Kooperation<br />
mit der neurologischen Rehabilitationsklinik<br />
(NRZ Magdeburg, Direktor Prof.<br />
Sailer) rundet das Betreuungsangebot ab.<br />
Herr Professor Mawrin hat als Neuropathologe<br />
an der Medizinischen Fakultät der<br />
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg<br />
seine Forschungstätigkeit im neuromuskulären<br />
Sektor weiter ausgebaut (z.B. Eisenstoffwechselstörungen<br />
bei ALS). Prof. M.<br />
Zenker leitet das Institut <strong>für</strong> Humangenetik.<br />
Die besondere wissenschaftliche Expertise<br />
erstreckt sich auch auf neuromuskuläre Erkrankungen<br />
und die molekulargenetische<br />
Spezialdiagnostik bei Muskel- und peripheren<br />
Nervenkrankheiten.<br />
Seit Gründung des Neuromuskulären Zentrums<br />
Magdeburg wurden Muskelsprechstunden<br />
mit Krankheitsschwerpunkten wie<br />
ALS, primäre Myopathien, Post-Polio-Syn-<br />
drom, Fibromyalgie und Myasthenie etabliert.<br />
Diese klinische Schwerpunktbildung<br />
63
Neuromuskuläres Zentrum Magdeburg<br />
bei der Diagnostik und Beratung von <strong>Muskelkranke</strong>n<br />
hat sich sehr bewährt. Insbesondere<br />
wurde die Spezialsprechstunde<br />
<strong>für</strong> Patienten mit Motoneuronerkrankungen<br />
(MND) sehr gut von Patienten angenommen.<br />
In regelmäßigen gemeinsamen Kon-<br />
ferenzen mit den ärztlichen und wissenschaftlichen<br />
Mitarbeitern der Klinik <strong>für</strong> Kinderheilkunde,<br />
dem Institut <strong>für</strong> Humangenetik,<br />
dem Institut <strong>für</strong> Neuropathologie sowie<br />
den einzelnen neurobiologischen und neurochemischen<br />
Abteilungen des Klinikums<br />
werden die Untersuchungsergebnisse der<br />
Patienten diskutiert und therapeutische<br />
Konsequenzen erörtert. Zahlreiche Fortbil-<br />
dungsveranstaltungen mit Referenten aus<br />
dem gesamten Bundesgebiet ermöglichen<br />
einen intensiven wissenschaftlichen Gedankenaustausch<br />
und ein breiteres diagnostisches<br />
Angebot.<br />
Ein interdisziplinärer wissenschaftlicher For-<br />
schungsschwerpunkt unseres Zentrums<br />
stellt seit einigen Jahren die Untersuchung<br />
von degenerativen Muskelerkrankungen<br />
dar. Dabei stehen Untersuchungen des<br />
mitochondrialen Energiestoffwechsels im<br />
Mittelpunkt des Interesses. So gelang es<br />
uns, bei der ALS in Muskelproben erstmals<br />
funktionelle Störungen in den Mitochondrien<br />
(die Kraftwerke der Muskelzellen)<br />
in Abhängigkeit von der Krankheitsdauer<br />
nachzuweisen. Es zeigte sich, dass die<br />
Energiebereitstellungsreaktionen in den<br />
Mitochondrien an spezifischen Stellen unterbrochen<br />
sind. Diese Defekte der Mitochondrien<br />
sind wahrscheinlich erworben<br />
und beruhen auf zellschädigenden radikalischen<br />
Veränderungen der Erbsubstanz<br />
(mtDNA). Interessanterweise fällt dieser<br />
Energieverlust in den Zellen mit dem Ausbruch<br />
der ALS-Erkrankung zusammen.<br />
Mit anderen Worten, diese Störungen sind<br />
bereits vor dem Ausbruch der eigentlichen<br />
64<br />
Erkrankung nachweisbar und verstärken<br />
sich mit dem Fortschreiten der Erkrankung.<br />
Darauf zielen auch unsere neuartigen<br />
therapeutischen Ansätze bei der ALS<br />
ab. Durch Stabilisierung des Mitochondrienstoffwechsels<br />
in den Zellen soll ein<br />
Fortschreiten der Erkrankung verhindert<br />
werden. Auch im Hinblick auf das mitunter<br />
relativ junge Erkrankungsalter halten wir<br />
solche spezifischen Untersuchungen zur<br />
Mitochondrienfunktion, wie sie in unserem<br />
Zentrum mit entsprechender Expertise an-<br />
geboten werden, <strong>für</strong> sehr relevant und stehen<br />
Ärzten und Patienten sehr gerne <strong>für</strong> weitere<br />
Informationen zur Verfügung. Magnetresonanzspektroskopie<br />
(MRS) ermöglicht<br />
die in vivo Beobachtung von Stoffwechselvorgängen<br />
und neurozellulären Verän-<br />
derungen im Gehirn. Am Beispiel der neurodegenerativen<br />
Modellerkrankung Amyo-<br />
trophe Lateralsklerose (ALS) wird der Einfluss<br />
dieser innovativen Technik auf die<br />
Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze<br />
besonders deutlich. Unsere Ergebnisse<br />
bei tierexperimentellen Untersuchungen<br />
untermauern die Hypothese einer bereits<br />
präklinisch bestehenden Störung im mitochondrialen<br />
Metabolismus (siehe oben).<br />
Die Befunde unterstreichen am Beispiel<br />
der ALS das Potenzial der klinischen MR-<br />
Spektroskopie im Frühstadium neurodegenerativer<br />
Veränderungen und bei der<br />
Weiterentwicklung konservativer Therapiestrategien<br />
mit Hilfe biologischer Marker.<br />
Die enge Zusammenarbeit mit den Neurochemischen<br />
Laboren der Universitätskliniken<br />
<strong>für</strong> Neurologie Magdeburg (Prof.<br />
Dr. S. Vielhaber, PD Dr. F.N. Gellerich) und<br />
Epileptologie/Neurochemie Bonn (Prof. W.<br />
S. Kunz) sowie den benachbarten großen<br />
Neurologischen Universitätskliniken in<br />
Halle (Professor S. Zierz) und Hannover<br />
(Professor R. Dengler) hat sich auch in
wissenschaftlicher Hinsicht hervorragend<br />
entwickelt und mündete in gemeinsamen<br />
Publikationen. Das gemeinsame diagnostische<br />
Angebot umfasst u.a. enzymatische<br />
und polarographische Untersuchungen zur<br />
Mitochondrienfunktion. Neben den Untersuchungen<br />
an Skelettmuskelfasern können<br />
auch mitochondriale Schädigungen an Fibroblasten<br />
(Hautzellen) nachgewiesen werden.<br />
Defekte des mitochondrialen Genoms<br />
werden in Zusammenarbeit mit dem Institut<br />
<strong>für</strong> Neuropathologie des Universitätsklinikums<br />
Magdeburg (PD Dr. E. Kirches, Professor<br />
Dr. C. Mawrin) untersucht, welches<br />
sich seit Jahren neben der klassischen Myo-<br />
histologie mit der molekulargenetischen<br />
Diagnostik von Deletionen und Insertionen<br />
in der mtDNA von Patienten mit Verdacht<br />
auf Mitochondriopathien beschäftigt. Daneben<br />
wurde die PCR-Diagnostik einiger<br />
ausgesuchter Punktmutationen der mtDNA<br />
etabliert, vor allem der häufigsten MERRF-<br />
und MELAS-assoziierten Mutationen sowie<br />
die Abschätzung der mtDNA-Menge<br />
in Relation zur Kern-DNA mit speziellen<br />
Southern-Blot-Verfahren und die Bestimmung<br />
des Heteroplasmiegrades. Sequenzierungen<br />
von Abschnitten des mitochondrialen<br />
Genoms werden vorgenommen,<br />
z. B. zur Ermittlung einiger LHON- oder<br />
ATPase-Punktmutationen. In einem Forschungsprojekt<br />
werden zurzeit mögliche<br />
Zusammenhänge zwischen Mutationen<br />
und Apoptose an Zellkulturen analysiert.<br />
Ein Schwerpunkt des Instituts <strong>für</strong> Humangenetik<br />
ist die molekulargenetische Diagnostik<br />
neuromuskulärer Erkrankungen.<br />
Nachdem das <strong>für</strong> die proximal myotone<br />
Myopathie (PROMM/DM2/Ricker-Syndrom)<br />
verantwortliche Gen identifiziert wurde,<br />
konnten im Institut <strong>für</strong> Humangenetik zahlreiche<br />
Familien mit dieser Erkrankung molekulargenetisch<br />
untersucht werden. Da<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
das expandierte CCTG-Repeat-Motiv bei<br />
PROMM/DM2 sehr heterogen und daher<br />
nur schwer nachweisbar ist, wurden hier<br />
Anstrengungen unternommen, die diagnostische<br />
Prozedur zu verbessern. Hierzu<br />
wurde u.a. die Pulsfeldgelelektrophorese<br />
zu dieser Diagnostik mit herangezogen.<br />
Zu dem diagnostischen Angebot des Instituts<br />
<strong>für</strong> Humangenetik gehören weiterhin<br />
die Analyse der hereditären motorisch<br />
sensorischen Neuropathien, der Myotonen<br />
Dystrophie Curschmann-Steinert, der Duchenne‘schen<br />
und Becker‘schen Muskeldystrophie,<br />
der Fazioskapulohumeralen<br />
Muskeldystrophie und der Spinobulbären<br />
Muskelatrophie. Für alle nicht im Institut<br />
untersuchten genetischen Erkrankungen<br />
steht das molekulargenetische Labor den<br />
Kliniken zur DNA-Extraktion zur Beratung<br />
über diagnostische Möglichkeiten und zur<br />
Kontaktaufnahme mit anderen Gruppen<br />
zur Verfügung.<br />
In Zusammenarbeit mit der Universitätsklinik<br />
<strong>für</strong> Plastische, Wiederherstellungs- und<br />
Handchirurgie erfolgt die restaurative periphere<br />
Nervenchirurgie. Tierexperimentelle<br />
Studien werden im benachbarten Institut<br />
<strong>für</strong> Neurobiologie (Frau Professor Keilhoff)<br />
durchgeführt. Im Muskelfunktionslabor der<br />
Klinik <strong>für</strong> Orthopädie (Professor Awiszus)<br />
werden detaillierte Bewegungsanalysen<br />
und Untersuchungen des motorischen Systems<br />
vorgenommen: Quantifizierung von<br />
Willküraktivierbarkeit von Skelettmuskulatur,<br />
Quantifizierung propriozeptiver Leis-<br />
tungen, Untersuchungen zur Wirkung<br />
transkraniell magnetischer Stimulation auf<br />
die Willkürmotorik. Ein Arbeitsschwerpunkt<br />
liegt auf der Quantifizierung, pathophysiologische<br />
Basis und therapeutische Beeinflußbarkeit<br />
des motorischen Defizits bei<br />
Patienten mit Muskelglykogenosen (z. B.<br />
M. Pompe). Patienten mit einer Muskelglykogenose<br />
vom Typ Pompe erhalten re-<br />
65
Neuromuskuläres Zentrum Magdeburg<br />
gelmäßig eine Enzymersatztherapie in<br />
Form von Infusionen in der Neurologischen<br />
Fachmbulanz.<br />
In der Klinik <strong>für</strong> Kinderheilkunde mit angeschlossenem<br />
Sozialpädiatrischen Zentrum<br />
der Universität werden ebenfalls zahlreiche<br />
neuromuskuläre Erkrankungen untersucht<br />
und betreut. Ein klinisch-wissenschaftlicher<br />
Schwerpunkt liegt in der schmerzfreien<br />
und schonenden Untersuchungstechnik<br />
der Myosonographie. Die verbesserte Bilddokumentation<br />
ermöglicht mittlerweile myo-<br />
gene und neurogene Erkrankungen in vielen<br />
Fällen sicher zu unterscheiden und ist<br />
auch zur Verlaufsdokumentation geeignet.<br />
Die Kinderklinik ist nach ihrem Umzug auf<br />
den Hauptcampus personell und logistisch<br />
besser vernetzt mit den klinischen Nachbardisziplinen.<br />
______________________________________<br />
Literatur<br />
Awiszus F. Fast estimation of transcranial magnetic<br />
stimulation motorthreshold: is it safe? Brain Stimul.<br />
<strong>2011</strong>; 4: 58-63.<br />
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66<br />
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Neurosurg. <strong>2011</strong>; 113: 350-357.
Neuromuskuläres Zentrum Mainz<br />
Leiter/Sprecher:<br />
Prof. Dr. Wilfred A. Nix<br />
Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie<br />
Universitätsmedizin Mainz<br />
Sprechstunden und Kontakte<br />
Die Klinik <strong>für</strong> Neurologie bietet eine Sprechstunde<br />
<strong>für</strong> neuromuskuläre Erkrankungen<br />
an. Die ambulanten Untersuchungen <strong>für</strong><br />
neuromuskuläre Erkrankungen werden von<br />
Prof. Dr. Wilfred Nix und Dr. Thomas Wilhelm-Schwenkmezger<br />
ausgeführt. Spezielle<br />
Sprechstunden sind <strong>für</strong> Patienten<br />
mit den Erkrankungen Myasthenie sowie<br />
Amyotropher Lateralsklerose (ALS) vereinbar.<br />
Allen ratsuchenden Personen wird<br />
zunächst ein Fragebogen zugeschickt. Da-<br />
rin sind die aktuellen Beschwerden zu be-<br />
nennen, sowie die Befunde zu bisher<br />
durchgeführter Diagnostik beizulegen. Mit<br />
diesen Informationen kann ein Besuch<br />
geplant und zeitnah vereinbart werden.<br />
Weiter besteht eine enge Kooperation mit<br />
einer neurologischen Praxis, dort können<br />
Sprechstundentermine mit Prof. Dr. W. Nix<br />
vereinbart werden<br />
Im Neuromuskulären Zentrum sind interdisziplinär<br />
folgende Kliniken und Abteilungen<br />
zusammengeschlossen.<br />
Universitätsmedizin: Herr Prof Dr. Oliver<br />
Bartsch – Inst. <strong>für</strong> Humangenetik, Herr<br />
Prof i. R. Dr. med. Hans H. Goebel – Inst.<br />
<strong>für</strong> Neuropathologie, Herr Dr. Thomas Wilhelm-Schwenkmezger<br />
– Klinik <strong>für</strong> Neurologie,<br />
Herr Dr. Harald von Pain – Inst. <strong>für</strong><br />
Neuropathologie, Herr Prof Dr. Bernd Reitter<br />
– Zentrum <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin,<br />
Herr Dr. Michael von Rhein – Zentrum<br />
<strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin, Herr Prof.<br />
Dr. M. Beck – Villa Metabolica, Frau Dr.<br />
Irene Tzanova – Klinik <strong>für</strong> Anästhesiologie –<br />
Labor <strong>für</strong> Maligne Hyperthermie, Frau Prof<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
Dr. Susanne Pitz – Augenklinik, Herr Dr.<br />
Ralf von Bardeleben – 11. Medizinische<br />
Klinik – Kardiologie<br />
Katholisches Klinikum Mainz<br />
Dr. Andreas Budan, Pneumologie – Klinik<br />
<strong>für</strong> Pneumologie, Beatmungs- und Schlafmedizin.<br />
Personelle Veränderungen<br />
Im Klinikum fanden einige Veränderungen<br />
in der Leitungsebene von Kliniken und Instituten<br />
statt. Die Klinik <strong>für</strong> Neurologie hat<br />
seit 2010 mit Frau Professor Dr. Frauke Zipp<br />
eine neue Leiterin. Mit Frau Prof Zipp erhält<br />
die Klinik <strong>für</strong> Neurologie insofern eine neue<br />
Ausrichtung, als schwerpunktmäßig wissenschaftlich<br />
jetzt neuroimmunologischen<br />
Fragestellungen nachgegangen wird. Das<br />
Forschungsinteresse gilt dabei den Mechanismen<br />
von Entzündungen in verschiedenen<br />
Organen, besonders den Entzündungen,<br />
die sich am Zentralnervensystem<br />
bei der Multiplen Sklerose abspielen.<br />
Das Institut <strong>für</strong> Humangenetik wird auch<br />
im Jahr <strong>2011</strong> kommissarisch von Herrn<br />
Prof. Dr. Oliver Bartsch geleitet, nachdem<br />
Frau Prof. Dr. Kerstin Kutsche, Hamburg,<br />
den Ruf an die Universitätsmedizin Mainz<br />
abgelehnt hat.<br />
Forschungsaktivitäten<br />
An der Klinik <strong>für</strong> Neurologie werden Patienten<br />
<strong>für</strong> die internationale Thymektomiestudie<br />
rekrutiert und behandelt. Ziel<br />
der Studie ist es herauszufinden, ob die<br />
Thymektomie einen Einfluss auf die Behandlung<br />
der nicht Thymom assoziierten<br />
Myasthenie hat. Insbesondere ob die<br />
Thymektomie einen zusätzlichen Effekt im<br />
Vergleich zu der lediglich medikamentös<br />
behandelten Myasthenie ausübt.<br />
Schon seit langer Zeit besteht eine enge<br />
67
Neuromuskuläres Zentrum Mainz<br />
Zusammenarbeit mit dem Institut <strong>für</strong> Pathologie<br />
der Universität Mannheim unter der<br />
Leitung von Prof. Dr. Alexander Marx zur<br />
Aufklärung der immunologischen Grund-<br />
lagen der Pathogenese der Myasthenie,<br />
insbesondere bei Thymom assoziierter<br />
Myasthenie.<br />
Desweiteren wird in der international zusammengesetzten<br />
Arbeitsgruppe European<br />
Standardized Telematic Tool to Evaluate<br />
Electrodiagnostic Methods (ESTEEM)<br />
dem Problem der Standardisierung elektrophysiologischer<br />
Methoden bei neuromuskulären<br />
Erkrankungen nachgegangen.<br />
Derzeitiger Forschungsgegenstand ist die<br />
Evaluierung der Awaji-Kriterien im Hinblick<br />
auf die El Escorial-Kriterien zur ALS-Diagnostik.<br />
Hierbei geht es insbesondere darum<br />
frühzeitig eine diagnostische Aussage<br />
zu Motoneuronerkrankungen zu ermöglichen.<br />
Je früher ein begründeter Verdacht<br />
ausgesprochen werden kann, desto früher<br />
können Patienten auch behandelt werden.<br />
In Zusammenarbeit und auf Initiative der<br />
Neurologischen Klinik des Klinikums Ludwigshafen<br />
wurde ab 2010 damit begonnen,<br />
ein Rheinland-pfälzisches ALS-Register<br />
zu erstellen, um <strong>für</strong> die Versorgung der<br />
ALS-Patienten relevante epidemiologische<br />
Daten zu erheben.<br />
Am Institut <strong>für</strong> Humangenetik besteht seit<br />
seiner Gründung 2001/2002 ein Schwerpunkt<br />
in der Behandlung von Patienten mit<br />
Muskelkrankheiten. In diesem Zusammenhang<br />
wurde 2006 auch eine enge Zusammenarbeit<br />
mit dem Institut <strong>für</strong> Anästhesiologie<br />
der Universitätsmedizin begründet,<br />
insbesondere mit Oberärztin Frau Dr. Dr.<br />
Irene Tzanova, zur Aufklärung der genetischen<br />
Grundlagen und Pathogenese der<br />
Malignen Hypertonie (MH). Gemeinsam<br />
mit den Spezialsprechstunden <strong>für</strong> MH<br />
an der Klinik <strong>für</strong> Anästhesiologie und der<br />
68<br />
Klinik <strong>für</strong> Neurologie werden Patienten<br />
mit MH diagnostiziert und behandelt. Ziel<br />
dieser Zusammenarbeit ist es, das Mutationsspektrum<br />
im südwestdeutschen<br />
Raum herauszufinden, neue Mutationen zu<br />
identifizieren und <strong>für</strong> die häufiger vorkommenden<br />
Mutationen zur Genotyp-Phänotyp-Korrelation<br />
beizutragen.<br />
Die in den Jahren 2009 und 2010 etablierte<br />
gesamtgenomische Diagnostik auf Mikrodeletionen<br />
und Mikroduplikationen mit<br />
einem hochauflösenden SNP-Mikroarray<br />
(Affymetrix 6.0) wurde auf hohem Niveau<br />
weitergeführt und ab dem 1.1.<strong>2011</strong> <strong>für</strong> Patienten<br />
der kassenärztlichen Versorgung<br />
verfügbar gemacht. Mikroarray-Analysen<br />
sind unter anderem bei geistiger Behinderung,<br />
bei schweren autistischen Störungen<br />
und anderen schweren Funktionsstörungen<br />
des Gehirns, bei Hirnfehlbildungen und<br />
komplexen Fehlbildungssyndromen, die auf<br />
mögliche chromosomale Ursachen hinwei-<br />
sen, indiziert und haben eine über 100fach<br />
bessere Auflösung als konventionelle<br />
Chromosomenanalysen. <strong>2011</strong> erfolgte eine<br />
Ausweitung dieser Aktivitäten in Form neuer<br />
Kollaborationen u. a. mit Herrn Dr. Martin<br />
Poot, Universitätsklinik Nijmegen und<br />
Herrn Prof Detlev Schiedler, Universitätsklinik<br />
Würzburg, zum Louis-Bar-Syndrom<br />
(Ataxia Teleangiectasia).<br />
In der Abteilung <strong>für</strong> Neuropathologie der<br />
Universitätsmedizin Mainz werden histolo-<br />
gische, immun- und enzymhistochemische,<br />
elektronenmikroskopische und molekularpathologische<br />
Untersuchungen an Muskel-<br />
und Nervenbiopsien aus einem überregionalen<br />
Einzugsgebiet, dem nahen Ausland<br />
und dem Nahen Osten durchgeführt. Regelmäßige<br />
Fortbildungsveranstaltungen und<br />
Fallkonferenzen mit den einsendenden Kliniken<br />
werden durchgeführt.<br />
Ein Schwerpunkt der wissenschaftlichen
Aktivitäten der Abteilung sind neuromuskuläre<br />
Erkrankungen. In Kooperation mit<br />
der Klinik <strong>für</strong> Hand-, Plastische und Rekonstruktive<br />
Chirurgie der Berufsgenossenschaftlichen<br />
Unfallklinik Ludwigshafen<br />
(Leiter: Prof. M. Lenhardt) wurden Untersuchungen<br />
zur Behandlung peripherer<br />
Nervenläsionen durchgeführt. Die mehrjährigen<br />
Untersuchungen an archivierten<br />
Muskelbiopsieproben von Patienten mit<br />
genetisch gesicherter spinaler Muskelatrophie<br />
in Folge SMN-1 Deletionen wurden<br />
endgültig abgeschlossen. Als auswärtige<br />
Kooperation wurde die Aktinfilamentaggregation,<br />
der eine neue Punktmutation im<br />
ACTA1-Gen zu Grunde lag, beim fetalen<br />
Akinesiesyndrom klinisch, morphologisch<br />
und genetisch in Zusammenarbeit mit der<br />
neuromuskulären Arbeitsgruppe von Herrn<br />
PD Dr. Stenzel am Institut <strong>für</strong> Neuropathologie<br />
der Charité bearbeitet und publiziert.<br />
Damit ist das Spektrum nicht nur der ACTA<br />
1-Mutationen erweitert, sondern auch das<br />
klinische Spektrum der Aktinfilamentaggregationsmyopathie,<br />
ein weiterer Hinweis<br />
auf eine Entwicklungsstörung in der Integration<br />
von Aktinfilamenten in reguläre<br />
Sarkomeren. Ebenfalls wurde in auswärtiger<br />
Konsultation mit der Arbeitsgruppe<br />
Stenzel ein Bericht über die sporadische<br />
adulte Nemalinmyopathie publiziert, die<br />
durch eine langjährige Ophthalmoplegie<br />
gekennzeichnet war, welch letztere bei der<br />
Nemalinmyopathie nur selten, und dann im<br />
Kindesalter, beobachtet wird.<br />
Weitere extramurale Kooperation führte zu<br />
Publikationen über die familiäre „reducing<br />
body myopathy“ und die „Myopathie mit<br />
kristallinen Einschlüssen“. Zudem begann<br />
die Herausgebertätigkeit an einer Neuauflage<br />
des (blauen) ISN-Buches über neuromuskuläre<br />
Krankheiten.<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
Der Besuch des internationalen neuromuskulären<br />
Kongresses im Juli in Neapel und<br />
des World Muscle Society Kongresses in<br />
Kumamoto brachte viele neue Erkenntnisse,<br />
Erfahrungen, allerdings auch die,<br />
dass deutsche Teilnehmer (aus Mainz waren<br />
die Professoren Goebel und Nix anwesend)<br />
recht spärlich im Vergleich zur Größe<br />
des wissenschaftlichen Beirates der <strong>DGM</strong><br />
vertreten waren.<br />
Im Jahre <strong>2011</strong> wurden im Mainzer Labor<br />
„Maligne Hyperthermie“ 16 Patienten mit<br />
dem Verdacht auf MH - Disposition biopsiert<br />
und dem IVCT –Test unterzogen.<br />
Die Diagnose-Ergebnisse sind wie folgt:<br />
MHS bei 3 Patienten, MHE(H) 7 Patienten<br />
und bei weiteren 6 MHN. Bei 7 Patienten<br />
lautete die Einweisungsdiagnose „Verdacht<br />
auf Maligne Hyperthermie Disposition“ bei<br />
einem Ereignis in der Eigenanamnese und<br />
bei weiteren 6 MH-Disposition in der Familie.<br />
1 Patient wurde bei unklarer Creatinkinaseerhöhung<br />
biopsiert. Bei 2 weiteren<br />
Patienten erfolgte die Biopsie im Rahmen<br />
der Diagnostik in Zusammenarbeit mit der<br />
Klinik <strong>für</strong> Neurologie im Hause.<br />
14 Patienten wurden vom Institut <strong>für</strong> Humangenetik<br />
im Hause auf kausative Mutationen<br />
untersucht. Bei einem Patienten<br />
konnte eine kausative Mutation nachgewiesen<br />
werden.<br />
Fortbildungsveranstaltungen<br />
Am Institut <strong>für</strong> Humangenetik erfolgte am<br />
26.01.<strong>2011</strong> eine gut besuchte ärztliche<br />
Fort- und Weiterbildungsveranstaltung mit<br />
Herrn Prof. Dr. Rainer König, Univ.-Klinik<br />
Frankfurt/M., als Referenten zum Thema<br />
„Syndrome aus der Neuropädiatrie“. Dabei<br />
konnte insbesondere die Zusammenarbeit<br />
mit den Ärzten des Zentrums <strong>für</strong> Kinder-<br />
und Jugendmedizin, Neuropädiatrische<br />
Station und Poliklinik, belebt werden.<br />
69
Neuromuskuläres Zentrum Mainz<br />
Neben den Treffen des NMZ-Mainz zur Besprechung<br />
neuropathologischer Befundergebnisse<br />
sowie Zusammenkünften zur<br />
Fallvorstellung fand <strong>für</strong> die Mitarbeiter des<br />
Neuromuskulären Zentrums Mainz und den<br />
kooperierenden Kliniken am 30.11.<strong>2011</strong><br />
eine NMZ-Fortbildungsveranstaltung statt.<br />
Referiert wurde zu aktuellen Themen, so<br />
auch zu dem neuen Gendiagnostikgesetz.<br />
Weitere <strong>für</strong> die tägliche Praxis wichtige<br />
Themen waren Darlegungen zur elektrophysiologischen<br />
Diagnostik neuromuskulärer<br />
Übertragungsstörungen, die Diagnostik<br />
und Therapie bei Kardiomyopathien<br />
sowie Indikation, Technik und Betreuung<br />
bei der Heimbeatmung. Weiter wurden<br />
von der Villa Metabolica eigene Ergebnisse<br />
zur Enzym-Substitutionstherapie beim M.<br />
Pompe vorgestellt. Es konnte gezeigt werden,<br />
dass sich unter der Substitution in der<br />
MRT-Bildgebung eine Erholung der Muskulatur<br />
einstellt, ebenso eine Verbesserung<br />
der Echogenität im Muskelultraschall. Diese<br />
Untersuchung können somit auch zur<br />
Frühdiagnostik der Pompe-Erkrankung<br />
genutzt werden. Herr OA Dr. Wolf aus Ludwigshafen<br />
berichtete zum gegenwärtigen<br />
Stand des ALS-Registers Rheinland-Pfalz.<br />
______________________________________<br />
Publikationen<br />
Bartsch O, Schindler D, Beyer V, Gesk S, van‘t Slot<br />
R, Feddersen I, Buijs A, Nicolaas JG, Siebert R,<br />
Haaf T, Poot M: A girl with an atypical form of Ataxia<br />
telangiectasia and an additional de novo 3.14 Mb<br />
microduplication in region 19q12. Eur J Med Genet<br />
<strong>2011</strong> Aug 27, Epub ahead of print.<br />
Pugdahl K., Fuglsang-Frederiksen A., Johnsen<br />
B., Tankisi H., de CM, Fawcett P.R., Labarre¬Vila<br />
A, Liguori R., Nix W. A., Schofield I.S. :Variation in<br />
the neurophysiological examination of amyotrophic<br />
lateral sclerosis in Europe. Amyotroph Lateral Scler<br />
2010; 11: 443-448<br />
70<br />
Marx A., Willcox N., Leite M.I., Chuang W.Y., Schalke<br />
B., Nix W. A., Strobel P. Thymoma and paraneoplastic<br />
myasthenia gravis. Autoimmunity 2010; 43:<br />
413 -427<br />
Marx, A., Hohenberger, P., Hoffmann, H., Pfannschmidt,<br />
J., Schnabel, P., Hoffmann, H. S., Wiebe,<br />
K., Schalke, B., Nix, W. A., Gold, R., Willcox, N.,<br />
Peterson, P., and Strobel, P. The autoimmune regulator<br />
AIRS in thymoma biology: autoimmunity and<br />
beyond. J.Thorac.Oncol. 2010; 14: 266-272<br />
Hartert, M., Strobel, P., Dahm, M., Nix, W. A., Marx,<br />
A., and Vahl, C. F. A follicular dendritic Cell sarcoma<br />
of the mediastinum with immature T cells and association<br />
with myasthenia gravis. Am.J.Surg.Pathol.<br />
2010; 34(5): 742-745<br />
Pugdahl, K., Fuglsang-Frederiksen, A., Tankisi, H.,<br />
Johnsen, B., de Carvalho, M., Fawcett,P., Labarre-<br />
Vila, A., Liguori, R., Nix. W. A., Schofield, I. Impact<br />
of medical audit an electrodiagnostic medicine in<br />
polyneuropathy. Clm Neurophysiol <strong>2011</strong>; 122 (12):<br />
2523-2529
Sprecher: PD Dr. med. Björn Tackenberg, Universitätsklinik<br />
<strong>für</strong> Neurologie, Marburg<br />
Das Neuromuskuläre Zentrum ist ein Zusammenschluss<br />
verschiedener Institute<br />
der Universitätskliniken Marburg und Gießen<br />
sowie des Klinikums Kassel. Es hat<br />
zum Ziel, die Versorgung von Patienten<br />
mit Erkrankungen der Muskulatur und des<br />
peripheren Nervensystems zu verbessern,<br />
Informationsmöglichkeiten <strong>für</strong> Betroffene,<br />
ihre Angehörigen und Therapeuten anzubieten<br />
und die Erforschung neuromuskulärer<br />
Erkrankungen voranzutreiben. Von<br />
Seiten der Muskelsprechstunden werden<br />
spezielle ambulante und stationäre Diagnose-<br />
und Betreuungsmöglichkeiten angeboten.<br />
Zusätzlich zur Patientenversorgung besteht<br />
ein interdisziplinärerAustausch im Rahmen<br />
gemeinsamer Fortbildungen und Fallkonferenzen,<br />
welche alle 3-4 Monate in einer<br />
der beteiligten Kliniken stattfinden. Zudem<br />
treffen sich jährlich die hessischen Muskelzentren<br />
zu einer gemeinsamen Veranstaltung.<br />
Personelle und strukturelle<br />
Veränderungen im Zentrum<br />
Im Zentrum gab es <strong>2011</strong> folgende personellen<br />
Veränderungen:<br />
Aufnahme der Abteilung <strong>für</strong> Rheumatologie<br />
der Kerckhoff-Klinik Bad Nauheim (Direktor:<br />
Univ.-Prof. Dr. Ulf Müller-Ladner) in das<br />
NMZ Marburg-Gießen-Kassel. Re-Zertifizierung<br />
des NMZ Marburg-Gießen-Kassel<br />
mit dem Gütesiegel der <strong>DGM</strong> e. V.<br />
Umzug der Universitätskliniken <strong>für</strong> Neurologie<br />
der Universität Marburg und der<br />
Universität Gießen sowie der Klinik <strong>für</strong><br />
Neurologie des Klinikums Kassel in jeweils<br />
großzügige Neubauten (neue Adressen siehe<br />
Anhang)<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
Neuromuskuläres Zentrum Marburg-Gießen-Kassel<br />
Forschungsaktivitäten<br />
Die Arbeitsgruppe Klinische Neuroimmunologie<br />
an der Neurologischen Universitätsklinik<br />
Marburg (PD Dr. B. Tackenberg)<br />
beschäftigt sich unter dem Oberthema<br />
„T-Zell-/B-Zell-Interaktion bei neuroimmunologischen<br />
Erkrankungen“ zum einen mit<br />
der Entstehung der Myasthenia gravis.<br />
Die Forschungstätigkeit wird von der<br />
<strong>Deutsche</strong>n Myasthenie-<strong>Gesellschaft</strong> unterstützt.<br />
Kooperationen bestehen unter<br />
anderem mit Prof. Nick Willcox, Oxford,<br />
und mit Prof. Gellert, Berlin. Weiterhin<br />
bestehen Forschungsaktivitäten zur Pathophysiologie<br />
und Wirkweise von IVIG<br />
bei chronisch-entzündlichen Neuropathien<br />
(CIDP) in Zusammenarbeit mit Prof.<br />
Jan Lünemann, Zürich/CH. Das Zentrum<br />
Marburg ist darüber hinaus ein international<br />
anerkanntes Klinisches Prüfzentrum in<br />
der Medikamentenentwicklung und führt<br />
Phase II und III Studien im Bereich neuromuskulärer<br />
Erkrankungen durch. Auch ein<br />
Projekt zur Pharmakoökonomie neuromuskulärer<br />
Erkrankungen wird derzeit an der<br />
Neurologischen Universitätsklinik Marburg<br />
(PD Dr. B. Tackenberg, Prof. R. Dodel) weitergeführt.<br />
In der Abteilung <strong>für</strong> Neuropädiatrie der<br />
Universitätsklinik Gießen leitet Herr PD Dr.<br />
A. Hahn eine Untersuchung zur nicht-invasiven<br />
Erfassung der Atemmuskelfunktion<br />
mit Hilfe der Mundverschlussdruckmessung.<br />
Weiterhin führt diese Abteilung derzeit<br />
eine Verlaufsuntersuchung bei Kindern<br />
mit infantiler Verlaufsform eines M.<br />
Pompe unter Enzymersatztherapie durch.<br />
In Kooperation mit Frau OÄ Dr. A. Schänzer<br />
(Institut <strong>für</strong> Neuropathologie Giessen)<br />
werden die Muskelbiopsien von Patienten<br />
mit infantiler Verlaufsform des M. Pompe<br />
morphologisch untersucht. Ziel dieser Untersuchungen<br />
ist die Etablierung von histo-<br />
71
Neuromuskuläres Zentrum Marburg-Gießen-Kassel<br />
morphologischen Markern, die eine bessere<br />
prognostische Aussage zum Verlauf der<br />
Erkrankung erlauben.<br />
Die Neuroimmunologische Arbeitsgruppe<br />
der Klinik <strong>für</strong> Neurologie des Universitäts-<br />
klinikums Giessen (Leiterin: PD Dr. M.<br />
Tschernatsch) untersucht Autoantigene bei<br />
Patienten mit paraneoplastischen Myositiden<br />
und beim CRPS. Ein Projekt über die<br />
Regulation von MHC I Molekülen auf Muskelzellen<br />
wurde erfolgreich beendet und<br />
wurde mit dem Felix-Jerusalem-Preis <strong>für</strong><br />
neuromuskuläre Erkrankungen der <strong>DGM</strong><br />
2010 ausgezeichnet (Singh et al. 2009).<br />
Die Projekte wurden aus Mitteln des Nachlasses<br />
von Frau Margarete Schalk gefördert.<br />
Darüber hinaus findet eine klinische<br />
Studie zur Wirksamkeit von IVIg bei CRPS<br />
statt. In Zusammenarbeit mit Dr. Beth<br />
Lang, Oxford, werden Untersuchungen zur<br />
Pathophysiologie des Lambert-Eaton-Syndroms<br />
durchgeführt.<br />
Die Abteilung <strong>für</strong> klinische Neurophysiologie<br />
der Klinik <strong>für</strong> Neurologie des Universitätsklinikums<br />
Giessen (Leiterin: PD Dr. H.<br />
Krämer) untersucht mittels Mikroneurographie<br />
Einzelfaserableitungen aus peripheren<br />
Nerven. Die einzelnen Fasergruppen<br />
können so klar differenziert werden.<br />
Besonderes Augenmerk gilt hierbei den autonomen<br />
Nervenfasern. Desweiteren wer-<br />
den neuroimmunologische Vorgänge untersucht,<br />
welche <strong>für</strong> die Entstehung und Unterhaltung<br />
neuropathischer Schmerzsyndrome<br />
wichtig sind. Die Untersuchungen<br />
finden im Serum, in Hautbiopsien und auch<br />
in vitro statt.<br />
Die Arbeitsgruppe Molekulare Humangenetik<br />
am Universitätsklinikum Gießen (Prof.<br />
Dr. D. Nolte) beschäftigt sich mit der Identifizierung<br />
neuer Genorte und Mutationen<br />
72<br />
bei Patienten, die an Spinocerebellärer Ata-<br />
xie erkrankt sind. Es bestehen Kooperationen<br />
mit PD Dr. B. Tackenberg (Neurologie<br />
Marburg) und Dr. S. J. Kang (Neurologie<br />
Frankfurt).<br />
Fortbildungsveranstaltungen<br />
Neben regelmäßigen Fallkonferenzen, die<br />
alle drei bis vier Monate von einer der Kliniken<br />
organisiert werden, findet ein jährliches<br />
Treffen der Hessischen Neuromuskulären<br />
Zentren statt. In diesem Jahr wurde<br />
das Jahrestreffen in der Neurologischen<br />
Klinik des Universitätsklinikums Marburg<br />
durchgeführt.<br />
Seit Mitte 2009 findet in der Universitätsklinik<br />
Gießen monatlich eine interdisziplinäre<br />
„neuromuskuläre Diskussionsrunde“ statt,<br />
bei der ausgewählte Muskel- und Nervenbiopsien<br />
mikroskopiert und diskutiert werden.<br />
Die Veranstaltung wird von Frau OÄ<br />
Dr. A. Schänzer, Institut <strong>für</strong> Neuropathologie,<br />
geleitet und beinhaltet abwechselnd<br />
einen neuropädiatrischen und einen neurologischen<br />
Schwerpunkt.<br />
Im Universitätsklinikum Marburg werden<br />
durch die Abteilung Neuropathologie monatlich<br />
neuropathologisch-klinische Fallkonferenzen<br />
ausgerichtet, in denen besondere<br />
Muskelbefunde diskutiert werden.<br />
Die Veranstaltungen werden jeweils mit 3<br />
Fortbildungspunkten durch die Landesärztekammer<br />
zertifiziert.<br />
Betreuungsstrukturen<br />
Die bestehenden Sprechstunden <strong>für</strong> neuromuskuläre<br />
Erkrankungen des Muskelzentrums<br />
wurden unverändert weitergeführt.<br />
Weiter ausgebaut wurden die ambulanten<br />
Behandlungsmöglichkeiten mit immunsuppressiven<br />
und immunmodulatorischen<br />
Therapien in der Infusionsambulanz der
Neurologischen Universitätsklinik Marburg<br />
(PD Dr. B. Tackenberg). An den Instituten <strong>für</strong><br />
Neuropathologie der Universitäten Gießen<br />
und Marburg wurde neben der bisherigen<br />
Routinediagnostik jeweils auch ein<br />
Schwerpunkt zur Diagnostik von Hautbiopsien<br />
im Rahmen der Polyneuropathiediagnostik<br />
etabliert (OÄ Dr. A. Schänzer, OA<br />
Dr. M. Hofer, Prof. A. Pagenstecher).<br />
Am Neuromuskulären Zentrum beteiligen<br />
sich derzeit folgende Kliniken und<br />
Institute<br />
Marburg (www.ukgm.de)<br />
• Neurologische Klinik, Universitätsklinikum<br />
Gießen und Marburg GmbH<br />
Standort Marburg,<br />
Baldingerstr. 1, 35043 Marburg<br />
• Zentrum <strong>für</strong> Humangenetik,<br />
Universitätsklinikum Gießen und<br />
Marburg GmbH Standort Marburg<br />
Bahnhofstraße 7, 35033 Marburg<br />
• Abteilung <strong>für</strong> Neuropathologie,<br />
Universitätsklinikum Gießen und<br />
Marburg GmbH Standort Marburg<br />
Baldingerstr. 1, 35043 Marburg<br />
Gießen (www.ukgm.de)<br />
• Neurologische Klinik, Universitätsklinikum<br />
Gießen und Marburg GmbH<br />
Standort Gießen<br />
Klinikstr. 33, 35385 Gießen<br />
• Abteilung Neuropädiatrie und Sozialpädiatrie,<br />
Universitätsklinikum Gießen<br />
und Marburg GmbH Standort Gießen<br />
Feulgenstraße 12, 35392 Gießen<br />
• Institut <strong>für</strong> Humangenetik, Universitätsklinikum<br />
Gießen und Marburg GmbH<br />
Standort Gießen<br />
Schlangenzahl 14, 35392 Gießen<br />
• Institut <strong>für</strong> Neuropathologie, Universitäts-<br />
klinikum Gießen und Marburg GmbH<br />
Standort Gießen<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
Arndtstr. 16, 35392 Gießen Kassel<br />
(www.klinikum-kassel.de)<br />
• Neurologische Klinik, Klinikum Kassel<br />
Mönchebergstr. 41-43, 34125 Kassel<br />
• Neuropädiatrie mit Sozialpädiatrischem<br />
Zentrum, Klinikum Kassel<br />
Mönchebergstr. 41-43, 34125 Kassel<br />
• Abteilung <strong>für</strong> Neuropathologie,<br />
Klinikum Kassel<br />
Mönchebergstr. 41-43, 34125 Kassel<br />
Selbsthilfeaktivitäten<br />
Es bestehen sowohl auf Landes- wie auch<br />
auf Bundesebene intensive Kontakte zur<br />
<strong>DGM</strong>. Bei Konferenzen des Neuromuskulären<br />
Zentrums sind regelmäßig Mitglieder<br />
der <strong>DGM</strong> anwesend. Weiterhin nehmen<br />
Mitglieder des Zentrums regelmäßig an<br />
örtlichen und überregionalen Veranstaltungen<br />
der <strong>DGM</strong> teil.<br />
____________________________________<br />
Publikationen<br />
(Auswahl)<br />
Krämer HH, Eberle T, Uçeyler N, Wagner I, Klonschinsky<br />
T, Müller LP, Sommer C, Birklein F. TNFa<br />
in CRPS and ‚normal‘ trauma--significant differences<br />
between tissue and serum. Pain. <strong>2011</strong>;<br />
152: 285-290.<br />
van Egmond ME, Luijckx GJ, Krämer H, Benne CA,<br />
Slebos DJ, van Assen S. Diaphragmatic weakness<br />
caused by neuroborreliosis. Clin Neurol Neurosurg.<br />
<strong>2011</strong>; 113: 153-155.<br />
Hahn A, Schänzer A, Neubauer BA, Gizewski E,<br />
Ahting U, Rolinski B. MERRF-like phenotype associated<br />
with a rare mitochondrial trnaile mutation<br />
(m.4284 G>A). Neuropediatrics. <strong>2011</strong>; 42: 148-151.<br />
Zirn B, Arning L, Barteis I, Shoukier M, Hoffjan S,<br />
Neubauer B, Hahn A. Ring chromosome 22 and<br />
neurofibromatosis type 11: proof of two-hit model<br />
for the loss of the NF2 gene in the development of<br />
73
Neuromuskuläres Zentrum Marburg-Gießen-Kassel<br />
meningioma. Clin Genet. 2012; 81: 82-87.<br />
Kakalacheva K, Maurer MA, Tackenberg B, Münz C,<br />
Willcox N, Lünemann JD. Intrathymic Epstein-Barr<br />
virus infection is not a prominent feature of myasthenia<br />
gravis. Ann Neurol. <strong>2011</strong>; 70: 508-514.<br />
Greulich T, Müller S, Fechtei J, Nell C, Holland A,<br />
Bach JP, Tackenberg B, Schubert H, Kenn K, Vogelmeier<br />
C, Koczulla AR. Special training therapy to<br />
reduce inflammation in Anti-Jo-1 syndrome. Pneumologie.<br />
<strong>2011</strong>; 65: 624-627.<br />
Tackenberg B. Die zelluläre Immunantwort und ihre<br />
therapiebedingte Modulation bei neuromuskulären<br />
Autoimmunerkrankungen, Philipps-Universität, Mar-<br />
burg 2010.<br />
Lohmann K, Uflacker N, Erogullari A, Lohnau T,<br />
Winkler S, Dendorfer A, Schneider SA, Osmanovic<br />
A, Svetel M, Ferbert A, Zittel S, Kühn AA, Schmidt<br />
A, Altenmüller E, Münchau A, Kamm C, Wittstock<br />
M, Kupsch A, Moro E, Volkmann J, Kostic V, Kaiser<br />
FJ, Klein C, Brüggemann N. Identification and<br />
functional analysis of novel THAP1 mutations. Eur<br />
J Hum Genet. <strong>2011</strong> Aug 17. doi: 10.1038/ejhg.<br />
<strong>2011</strong>.159.<br />
Reilich P, Schramm N, Schoser B, Schneiderat P,<br />
Strigl-Pill N, Müller-Höcker J, Kress W, Ferbert A,<br />
Rudnik-Schönebom S, Noth J, Lochmüller H, Weis<br />
J, Walter MC. Facioscapulohumeral muscular dystrophy<br />
presenting with unusual phenotypes and<br />
atypical morphological features of vacuolar myopathy.<br />
J Neurol. 2010; 257: 1108-1118.<br />
Kohr D, Singh P, Tschernatsch M, Kaps M, Pouokam<br />
E, Diener M, Kummer W, Birklein F, Vincent<br />
A, Goebel A, Wallukat G, Blaes F. Autoimmunity<br />
against the ß(2) adrenergic receptor and muscarinic-2<br />
receptor in complex regional pain Syndrome.<br />
Pain. <strong>2011</strong>; 152: 2690-2700.<br />
Kameda G, Vieker S, Duck C, Blaes F, Längler A.<br />
Paraneoplastic myopathy as a very rare manifestation<br />
of acute lymphoblastic leukemia. Klin Padiatr.<br />
2010; 222: 386-387.<br />
74
Leiter: Prof. Dr. med. R. Benecke<br />
Komm. Sprecher: PD Dr. med. J. Prudlo<br />
Stellvertretender Leiter: NN<br />
Stellvertretender Sprecher: Prof. Dr. med.<br />
U. K. Zettl<br />
Das Neuromuskuläre Zentrum Rostock<br />
betreut ca. 200 Patienten mit neuromuskulären<br />
Erkrankungen des Erwachsenen-<br />
und Kindesalters. Leiter des Zentrums ist<br />
der Direktor der Klinik und Poliklinik <strong>für</strong><br />
Neurologie der Universität Rostock, Herr<br />
Prof. Dr. Reiner Benecke. Als Standorte<br />
<strong>für</strong> die Diagnostik und Therapie stehen zur<br />
Verfügung:<br />
• die Klinik <strong>für</strong> Neurologie und Poliklinik<br />
(Zentrum <strong>für</strong> Nervenheilkunde)<br />
• die Klinik <strong>für</strong> Psychiatrie, Neurologie,<br />
Psychosomatik und Psychotherapie im<br />
Kindes- und Jugendalter (Zentrum <strong>für</strong><br />
Nervenheilkunde)<br />
• die Kinder- und Jugendklinik (Campus<br />
Schillingallee)<br />
• die Abteilung Pneumologie und internistische<br />
Intensivmedizin (Zentrum <strong>für</strong> Innere<br />
Medizin, Campus Schillingallee)<br />
Für Erwachsene bietet die Klinik <strong>für</strong> Neurologie<br />
folgende Spezialambulanzen an: Ambulanz<br />
<strong>für</strong> Neurogenetische Erkrankungen<br />
(Kamm, Dudesek), Ambulanz <strong>für</strong> ALS und<br />
andere Motoneuronerkrankungen (Prudlo)<br />
und Ambulanz <strong>für</strong> Neuroimmunologische<br />
Erkrankungen (Zettl, Winkelmann). Daneben<br />
besteht in der Neurologischen Poliklinik<br />
eine allgemeine neurologische Ambulanz<br />
(Benecke und Mitarbeiter). Für Kinder<br />
gibt es die Ambulanz <strong>für</strong> Neuromuskuläre<br />
Erkrankungen des Kindes- und Jugendalters<br />
(Häßler, Buchmann, Denecke). Die<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
Neuromuskuläres Zentrum Mecklenburg-Vorpommern<br />
Bereich Rostock<br />
Diagnostik und Therapie der Atempum-<br />
penschwäche bei Patienten mit neuromuskulären<br />
Erkrankungen erfolgt ambulant<br />
und stationär in der Abteilung Pneumonie<br />
des Zentrums <strong>für</strong> Innere Medizin (Virchow,<br />
Bier, Julius, Lommatzsch).<br />
<strong>2011</strong> gehörten 160 Patienten zum Stamm<br />
der betreuten Patienten mit neuromuskulären<br />
Erkrankungen der Neurologischen<br />
Klinik. Die drei häufigsten Krankheitsgruppen<br />
waren ALS (N=50), MG (N=40) und<br />
SPG/HSP (N=30, davon 12 molekulargenetisch<br />
gesichert). Von den 21 Patienten<br />
mit Muskeldystrophien bzw. DM-1/2 sind<br />
15 molekulargenetisch gesichert. Darüber<br />
hinaus befinden sich zehn Patienten<br />
mit molekulargenetisch erblichen Polyneuropathien,<br />
hauptsächlich HMSN1A, in<br />
unserer Behandlung. 20 nicht-invasiv beatmete<br />
Patienten befinden sich in fortwährender<br />
Betreuung.<br />
Die Standorte Rostock/Greifswald gehören<br />
dem <strong>Deutsche</strong>n Zentrum <strong>für</strong> Neurodegenerative<br />
Erkrankungen, DZNE e. V. in<br />
der Helmholtz-Gemeinschaft an. Rostock<br />
kooperiert im Rahmen der DZNE-Verbundprojekte<br />
„ALS-FTD“ und „HSP“ mit den<br />
Zentren Magdeburg, Tübingen, Bonn und<br />
München.<br />
Es bestehen darüber hinaus Kooperationen<br />
zu den ALS-Ambulanzen in Berlin<br />
und Bochum sowie zu humangenetischen<br />
Einrichtungen in Rostock, Würzburg und<br />
Tübingen. Rostock engagiert sich in der<br />
deutschen ALS-Gruppe (DALSG).<br />
Ende November <strong>2011</strong> verließ Herr Prof. Dr.<br />
med. Dr. rer. nat. Jens Pahnke die Klinik<br />
<strong>für</strong> Neurologie und wechselte an die Universität<br />
Magdeburg. In dem von ihm geleiteten<br />
Neuromuskulären Labor wurden<br />
75
Neuromuskuläres Zentrum Mecklenburg-Vorpommern – Bereich Rostock<br />
<strong>2011</strong> 70 Nerven- und Muskelbiopsien von<br />
Erwachsenen und Kindern bearbeitet. Die<br />
Zuweisungen erfolgten regional und überregional.<br />
Der bisherige stellvertretende Leiter des<br />
NMZ Rostock, Herr Prof. Dr. med. D. Haffner<br />
verließ ebenfalls <strong>2011</strong> Rostock und<br />
wechselte an das Zentrum <strong>für</strong> Kinderheilkunde<br />
und Jugendmedizin der MHH Hannover.<br />
Seit Ende des Jahres ist Herr PD Dr. med.<br />
Johannes Prudlo kommissarischer Sprecher<br />
des NMZ Mecklenburg-Vorpommern -<br />
Standort Rostock.<br />
Forschung<br />
Die Rostocker Forschungsaktivitäten auf<br />
dem Gebiet neuromuskulärer Erkrankungen<br />
bezogen sich <strong>2011</strong> wesentlich auf<br />
Motoneuronerkrankungen.<br />
Die Datenerhebung der nationalen SBMA,<br />
Typ Kennedy-Studie (Prudlo, Wegrzyn)<br />
wurde <strong>2011</strong> abgeschlossen und erste Ergebnisse<br />
auf der Jahrestagung der DGN in<br />
Wiesbaden vorgestellt. Die Studie geht der<br />
Frage nach, ob es Hinweise auf eine kognitive<br />
Beeinträchtigung auch bei der Kennedy-Erkrankung<br />
gibt und ob ggf. zerebral<br />
ein MR-morphologisches Korrelat besteht.<br />
Ein weiterer Forschungsansatz widmet<br />
sich der Konnektivität im Marklager von<br />
ALS-Patienten unter Berücksichtigung von<br />
Spiegelbewegungen (Wittstock).<br />
Im März <strong>2011</strong> begann das vom DZNE geförderte<br />
Verbundprojekt Cognition in Motor<br />
Neuron Diesease – DZNE ALS-FTD Initiative<br />
der Zentren Rostock und Magdeburg,<br />
das von Rostock aus koordiniert wird<br />
(Prudlo, Kasper, Schuster). Ziel der Studie<br />
ist es, zum Verständnis der frontotemporalen<br />
Dysfunktion bei der ALS beizutragen.<br />
Rostock ist bei einem weiteren Intersite<br />
Project des DZNE beteiligt, dem DZNE He-<br />
76<br />
reditary Spastic Paraplegia Network. Ziel<br />
dieses Verbundprojektes, das Ende <strong>2011</strong><br />
begann, ist die Erforschung der molekulargenetischen<br />
Grundlagen und des natürlichen<br />
Krankheitsverlaufes verschiedener<br />
Formen der Hereditären spastischen Paraplegien/HSP<br />
anhand einer repräsentativen<br />
Kohorte (Kamm).<br />
Veranstaltungsinitiativen<br />
Jahres-Mitgliederversammlung des <strong>DGM</strong>-<br />
Landesverbands Mecklenburg-Vorpommern,<br />
Schwerin 27.08.11; Vortrag (Prudlo)<br />
zum Thema ALS<br />
Update Neurologie, Rostock 19.11.11, darunter<br />
Beiträge zu neuromuskulären Themen<br />
(Prudlo, Kamm)<br />
2. ALS-Gesprächskreis im Zentrum <strong>für</strong><br />
Nervenheilkunde, Rostock am 01.12.11 in<br />
Zusammenarbeit mit dem <strong>DGM</strong> Landesverbands.<br />
Gründung einer ALS-Gruppe<br />
MV. Für die Selbsthilfe der ALS-Patienten<br />
in MV wurden Fördermittel beantragt.<br />
Wie in den Vorjahren fanden auch <strong>2011</strong> regelmäßige<br />
neurologisch-pneumologische<br />
Treffen im Universitätsklinikum statt, bei<br />
denen informell über Beatmungsfragen<br />
und Problempatienten, v. a. ALS-Patienten,<br />
gesprochen wurde (Prudlo, Bier, Julius,<br />
Lommatzsch)<br />
______________________________________<br />
Publikationen<br />
Benecke R, Heinze A, Reichel G, Hefter H, Göbel<br />
H; Dysport myofascial pain study group (<strong>2011</strong>) Botulinum<br />
type A toxin complex for the relief of upper<br />
back myofascial pain syndrome: how do fixed-location<br />
injections compare with trigger point-focused<br />
injections? Pain Med. 12: 1607-1614
Kamm C, Uflacker N, Asmus F, Schrader C, Wolters<br />
A, Wittstock M, Pahnke J, Gasser T, Volkmann<br />
J, Münchau A, Hagenah J, Benecke R, Klein C,<br />
Lohmann K (<strong>2011</strong>) No evidence for THAP1/DYT6<br />
mutations as a potential disease modifier in DYT1<br />
dystonia. Mov Dis 26: 2136-2137<br />
Lohmann K, Uflacker N, Erogullari A, Lohnau T,<br />
Winkler S, Dendorfer A, Schneider SA, Osmanovic<br />
A, Svetel M, Ferbert A, Zittel S, Kühn AA, Schmidt A,<br />
Altenmüller E, Münchau A, Kamm C, Wittstock M,<br />
Kupsch A, Moro E, Volkmann J, Kostic V, Kaiser FJ,<br />
Klein C, Brüggemann N. Identification and functional<br />
analysis of novel THAP1 mutations. Eur J Hum<br />
Genet. <strong>2011</strong>, Aug 17. doi: 10.1038/ejhg.<strong>2011</strong>.159.<br />
Turner MR, Grosskreutz J, Kassubek J, Abrahams<br />
S, Agosta F, Benatar M, Filippi M, Goldstein LH, van<br />
den Heuvel M, Kalra S, Lulé D, Mohammadi B; First<br />
Neuroimaging Symposium in ALS/NISALS (<strong>2011</strong>)<br />
Towards a neuroimaging biomarker for amyotrophic<br />
lateral sclerosis. Lancet Neurol 10: 400-403<br />
Weber YG, Kamm C, Suls A, Kempfle J, Kotschet<br />
K, Schüle R, Wuttke TV, Maljevic S, Liebrich J, Gasser<br />
T, Ludolph AC, van Paesschen W, Schöls L, De<br />
Jonghe P, Auburger G, and Lerche H (<strong>2011</strong>) Paroxysmal<br />
choreoathetosis/spasticity (DYT9) is caused<br />
by a GLUT1 defect. Neurology 77: 959-964.<br />
Wittstock M, Meister S, Walter U, Benecke R, Wolters<br />
A (<strong>2011</strong>) Mirror movements in amyotrophic lateral<br />
sclerosis. Amyotroph Lateral Scler 12: 393-397<br />
Wree A, Mix E, Hawlitschka A, Antipova V, Witt M,<br />
Schmitt O, Benecke R (<strong>2011</strong>) Intrastriatal botulinum<br />
toxin abolishes pathologic rotational behaviour and<br />
induces axonal varicosities in the 6-OHDA rat model<br />
of Parkinson‘s disease. Neurobiol Dis 41: 291-298<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
77
Neuromuskuläres Zentrum Mecklenburg-Vorpommern – Bereich Vorpommern<br />
Neuromuskuläres Zentrum Mecklenburg-Vorpommern<br />
Bereich Vorpommern<br />
Leiter/Sprecher: Prof. Dr. med. Ulf Schminke<br />
Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie Universitätsmedizin<br />
Greifswald der Ernst-Moritz-<br />
Arndt-Universität<br />
Ferdinand-Sauerbruch-Str., 17475 Greifswald<br />
Tel.: 03834 / 86 6819, Fax: 03834 / 86 6806<br />
E-Mail: Ulf.Schminke@uni-greifswald.de<br />
Das Klinikum der Universitätsmedizin<br />
Greifswald verfügt über Sprechstunden <strong>für</strong><br />
Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen<br />
in der Klinik <strong>für</strong> Neurologie, der Ab-<br />
teilung Neuropädiatrie und Stoffwechselerkrankungen<br />
der Klinik <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin<br />
sowie im Institut <strong>für</strong> Humangenetik.<br />
Darüber hinaus kooperieren im<br />
Bereich Vorpommern die Institute <strong>für</strong> Pathologie<br />
und Pathophysiologie, die Kliniken<br />
<strong>für</strong> Innere Medizin mit den Bereichen Kardiologie,<br />
Pneumologie und Rheumatologie,<br />
die Kliniken <strong>für</strong> Orthopädie, Kinderchirurgie<br />
und Neurochirurgie, das Zentrum <strong>für</strong> Zahn-,<br />
Mund- und Kieferheilkunde sowie das Sozialpädiatrische<br />
Zentrum Vorpommern und<br />
die BDH-Klinik in Greifswald.<br />
Personelle Veränderungen im Zentrum<br />
keine<br />
Forschungsaktivitäten<br />
Im Bereich der Grundlagenforschung beschäftigt<br />
sich eine Arbeitsgruppe des Insti-<br />
tutes <strong>für</strong> Humangenetik zusammen mit<br />
auswärtigen Partnern mit Laminopathien.<br />
Das Greifswalder Institut ist Teil eines europäischen<br />
Netzwerk (EURO-LAMINO-<br />
PATHIES), das Zell- und molekularbiologische<br />
Untersuchungen zur Aufklärung des<br />
Pathomechanismus bei Laminopathien<br />
durchführt, insbesondere solcher, die auf<br />
78<br />
Mutationen in LMNA- und ZMPSTE24-Gen<br />
beruhen.<br />
Das Greifswalder Institut <strong>für</strong> Pathophysiologie<br />
beschäftigt sich mit der Erforschung<br />
von Ionenkanälen von Muskelzellen und<br />
konnte einen osmo-sensitiven Kathionen-<br />
Kanal aus der Familie der Ionenkanäle mit<br />
transienten Rezeptorpotenzialen im Skelettmuskel<br />
von Mäusen nachweisen, der<br />
<strong>für</strong> die Ermüdung von Skelettmuskeln eine<br />
Rolle spielt.<br />
Darüber hinaus beschäftigt sich eine Arbeitsgruppe<br />
aus der Abteilung <strong>für</strong> Kieferorhtopädie<br />
des Greifswalder Zentrums<br />
<strong>für</strong> Zahn-, Mund- und Kiefererkrankungen<br />
schwerpunktmäßig mit dem Einfluss von<br />
Muskelerkrankungen auf den Kauapparat,<br />
insbesondere wird die Rolle von oxidativem<br />
Stresses in masticatorischen Muskeln<br />
in Dystrophin-defizienten Mäusen<br />
untersucht.<br />
Im Bereich klinischer Forschung wird die<br />
Rolle der Sonographie von Muskeln und<br />
peripheren Nerven <strong>für</strong> die Diagnostik von<br />
Muskelerkrankungen untersucht.<br />
Neue diagnostische oder therapeutische<br />
Möglichkeiten<br />
An besonderen diagnostischen Möglichkeiten<br />
bietet die humangenetische Arbeitsgruppe<br />
im Rahmen des Neuromuskulären<br />
Zentrums neben der üblichen genetische<br />
Beratung von Betroffenen und deren Familien<br />
sowie der Vermittlung der molekulargenetischen<br />
Diagnostik von Muskelerkrankungen<br />
die molekulargenetische Diagnostik<br />
von Laminopathien an. Dazu gehört die<br />
Molekulargenetik von LMNA und FHL1 bei<br />
hereditären Neuropathien sowie bei EMD<br />
(STA) bei progressiven Muskeldystrophien.<br />
Das Institut <strong>für</strong> Humangenetik ist ein eta-
liertes molekulargenetisches Diagnostikzentrum<br />
im nationalen Muskeldystrophie-<br />
Netzwerk (MD-NET) <strong>für</strong> Mutationen im<br />
Emerin (STA)- und LMNA-Gen assoziierten<br />
Formen der EDMD. Anforderungen zur<br />
Diagnostik werden sowohl aus Deutschland<br />
als auch aus dem europäischen und<br />
außereuropäischen Ausland bearbeitet.<br />
An besonderen therapeutischen Maßnamen<br />
ist das Greifswalder Drei-Phasen-Modell<br />
<strong>für</strong> Patienten mit Muskelerkrankungen<br />
etabliert. Im Drei-Phasen-Model besteht<br />
eine enge Kooperation zwischen dem<br />
Universitätsklinikum Greifswald als Akutklinikum,<br />
der BDH Klinik Greifswald als<br />
Rehabilitationszentrum und dem Berufsbildungswerk<br />
Greifswald. Es bietet Menschen<br />
mit Muskelerkrankungen sowohl eine medizinische<br />
Diagnostik als auch eine Rehabilitationsbehandlung<br />
und darauf aufbauend<br />
eine berufliche Ausbildung an, wobei die<br />
einzelnen Phasen der Wiedereingliederung<br />
eng miteinander verzahnt sind. Das Modell<br />
soll vor allem muskelkranken Jugendlichen<br />
und Erwachsenen helfen, wieder einen<br />
Platz im Berufsleben zu finden.<br />
Fortbildungsveranstaltungen<br />
1. Workshop: Transport Processes in Neurodegenerative<br />
and Neuromuscular Diseases.<br />
12.– 14.09.<strong>2011</strong> in Greifswald.<br />
Leitung Prof. Dr. H. Brinkmeier, PD. Dr. S.<br />
Vogelgesang. Gefördert durch das 7. EU-<br />
Forschungsrahmenprogramm der Europäischen<br />
Kommission. Einer der Schwerpunkte<br />
des Workshops war die Muskeldystrophie<br />
vom Typ Duchenne. Das<br />
Programm beinhaltete grundlegende<br />
Fragen zu Transportprozessen durch die<br />
Zellmembran, Mechanismen der Mus-<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
kelfaser-Degeneration, Entwicklung der<br />
Fibrose und neue molekulare Therapien.<br />
2. Fortbildung zu Motoneuronerkrankungen.<br />
Vortrag von Prof. Dr. R. Dengler am<br />
16.09.<strong>2011</strong> in Greifswald<br />
3. Fortbildung zu mitochondrialen Erkran-<br />
kungen. Vortrag von Prof. Zierz am<br />
26.10.<strong>2011</strong> in Greifswald<br />
____________________________________<br />
Publikationen aus dem Zentrum in <strong>2011</strong><br />
Al-Haboubi T, Shumaker DK, Köser J, Wehnert M,<br />
Fahrenkrog B. Distinct association of the nuclear<br />
pore protein Nup153 with A- and B-type lamins.<br />
Nucleus. <strong>2011</strong> Sep 1; 2(5): 500-9.<br />
Brinkmeier H. TRP channels in skeletal muscle:<br />
gene expression, function and implications for disease.<br />
Adv Exp Med Biol. <strong>2011</strong>; 704: 749-58.<br />
Jørgensen LH, Blain A, Greally E, Laval SH, Blamire<br />
AM, Davison BJ, Brinkmeier H, MacGowan GA,<br />
Schrøder HD, Bushby K, Straub V, Lochmüller H.<br />
Long-term blocking of calcium channels in mdx<br />
mice results in differential effects on heart and skeletal<br />
muscle. Am J Pathol. <strong>2011</strong> Jan; 178(1): 273-<br />
83.<br />
Kunert-Keil C, Gredes T, Lucke S, Morgenstern<br />
S, Mielczarek A, Sporniak-Tutak K, Gedrange T,<br />
Spassov A. Caveolin-1, caveolin-3 and VEGF expression<br />
in the masticatory muscles of mdx mice.<br />
Folia Histochem Cytobiol. <strong>2011</strong>; 49(2): 291-8.<br />
Meinke P, Nguyen TD, Wehnert MS. The LINC complex<br />
and human disease. Biochem Soc Trans. <strong>2011</strong><br />
Dec 1; 39(6): 1693-7.<br />
Pritschow BW, Lange T, Kasch J, Kunert-Keil C,<br />
Liedtke W, Brinkmeier H. Functional TRPV4 channels<br />
are expressed in mouse skeletal muscle and<br />
can modulate resting Ca2+ influx and muscle fatigue.<br />
Pflugers Arch. <strong>2011</strong> Jan; 461(1): 115-22.<br />
79
Neuromuskuläres Zentrum Mecklenburg-Vorpommern – Bereich Vorpommern<br />
Spassov A, Gredes T, Gedrange T, Lucke S, Morgenstern<br />
S, Pavlovic D, Kunert-Keil C. Differential<br />
expression of myosin heavy chain isoforms in the<br />
masticatory muscles of dystrophin-deficient mice.<br />
Eur J Orthod. <strong>2011</strong> Dec; 33(6): 613-9.<br />
Spassov A, Gredes T, Gedrange T, Lucke S, Pavlovic<br />
D, Kunert-Keil C. The expression of myogenic<br />
regulatory factors and muscle growth factors in the<br />
masticatory muscles of dystrophin-deficient (mdx)<br />
mice. Cell Mol Biol Lett. <strong>2011</strong> Jun; 16(2): 214-25.<br />
Spassov A, Gredes T, Gedrange T, Pavlovic D, Lupp<br />
A, Kunert-Keil C. Increased oxidative stress in dystrophin<br />
deficient (mdx) mice masticatory muscles.<br />
Exp Toxicol Pathol. <strong>2011</strong> Sep; 63(6): 549-52.<br />
Spassov A, Gredes T, Lehmann C, Gedrange T,<br />
Lucke S, Pavlovic D, Kunert-Keil C. Myogenic differentiation<br />
factor 1 and myogenin expression not<br />
elevated in regenerated masticatory muscles of<br />
dystrophic (mdx) mice. J Orofac Orthop. <strong>2011</strong> Nov;<br />
72(6): 469-475.<br />
80
Der klinische Kooperationsverbund des<br />
Neuromuskulären Zentrums (NMZ) Münster<br />
(Westfalen)/Osnabrück behandelt neuromuskulär<br />
erkrankte Patienten aus dem<br />
Einzugsgebiet des Universitätsklinikums<br />
Münster (UKM) und Osnabrück mit etwa 4<br />
Millionen Einwohnern. Seit der Gründung<br />
des NMZ im Jahr 1995 besteht eine enge<br />
Verzahnung und Zusammenarbeit zwischen<br />
den einzelnen Partnerinstitutionen<br />
und innerhalb des UKM. Die folgenden Kliniken<br />
und Institute sind am NMZ Münster<br />
(Westfalen)/Osnabrück beteiligt:<br />
• Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie des<br />
UKM<br />
(Direktor: Univ.-Prof. Dr. Dr. E. B. Ringelstein)<br />
• Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie des<br />
UKM – Sektion <strong>für</strong> Schlafmedizin und<br />
ambulante Neurologie (Ltd. Arzt.: Univ.-<br />
Prof. Dr. P. Young)<br />
• Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie des<br />
UKM - Abteilung <strong>für</strong> Entzündliche Erkran-<br />
kungen des Nervensystems und Neuroonkologie<br />
(Direktor: Univ.-Prof. Dr. H. Wiendl)<br />
• Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Allgemeine Pädiatrie<br />
des UKM<br />
(Direktor: Univ.-Prof. Dr. H. Omran),<br />
Abteilung <strong>für</strong> Neuropädiatrie<br />
(Leiter: Univ.-Prof. Dr. G. Kurlemann)<br />
• Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurochirurgie<br />
des UKM<br />
(Direktor: Univ.-Prof. Dr. W. Stummer)<br />
• Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Allgemeine Orthopädie<br />
des UKM<br />
(Direktor: Univ.-Prof. Dr. G. Gosheger)<br />
• Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Kinderorthopädie,<br />
Fußchirurgie und Deformitätenrekonstruktion<br />
des UKM<br />
(Chefarzt: Prof. Dr. R. Rödl)<br />
• Medizinische Klinik C des UKM, Kardiologie<br />
und Angiologie<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
Neuromuskuläres Zentrum Münster (Westfalen)/<br />
Osnabrück<br />
(Kommissarische Leitung: Univ.-Prof. Dr.<br />
L. Eckhardt und Prof. Dr. H. Reinecke)<br />
• Institut <strong>für</strong> Neuropathologie des UKM<br />
(Direktor: Univ.-Prof. Dr. W. Paulus)<br />
• Klinik <strong>für</strong> Neurologie des Städtischen Klinikums<br />
Osnabrück<br />
(Chefarzt: Prof. Dr. F. Stögbauer)<br />
• Abteilung <strong>für</strong> Neurologie der Weserbergland-Klinik<br />
Höxter<br />
(Chefarzt: Dr. K. Dechant)<br />
Personalia<br />
Leiter des NMZ ist Univ.-Prof. Dr. med. P.<br />
Young, leitender Oberarzt der Klinik <strong>für</strong><br />
Neurologie. Die Leitung des neurogenetischen<br />
Labors und der 2008 neu geschaffenen<br />
Sektion Schlafmedizin der Klinik und<br />
Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie liegt ebenfalls bei<br />
Prof. Dr. Young. Seit dem 01.01.2009 ist<br />
die Neuromuskuläre Ambulanz der Klinik<br />
und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie in das Medizinische<br />
Versorgungszentrum (MVZ) des<br />
UKM integriert; ermächtigte Kassenärzte<br />
sind hier Frau Dr. med. B. Stubbe-Dräger,<br />
Herr Dr. med. M. Boentert und Herr Prof.<br />
Dr. Young.<br />
Assoziierte Mitglieder des NMZ Münster<br />
(Westfalen)/Osnabrück<br />
Seit November 2009 besteht eine assoziierte<br />
Mitgliedschaft der Neuromuskulären<br />
Sprechstunde am Klinikum Osnabrück zum<br />
NMZ Münster (Westfalen). Diese wird in<br />
Form einer Ermächtigungsambulanz zur<br />
Diagnostik neuromuskulärer Erkrankungen<br />
von Herrn Dr. med. F. Neumann (OA der<br />
Neurologischen Klinik des Klinikums Osnabrück)<br />
im KV- Zulassungsbezirk Osnabrück<br />
auf Zuweisung von FÄ <strong>für</strong> Neurologie<br />
und Nervenärzten geführt. Es ist die<br />
Integration des Standortes Osnabrück in<br />
81
Neuromuskuläres Zentrum Münster(Westfalen) / Osnabrück<br />
das NMZ Münster (Westfalen) erfolgt. Das<br />
NMZ trägt nun den Namen NMZ Münster<br />
(Westfalen)/Osnabrück<br />
In der Neurologischen Klinik der Asklepios<br />
Weserberglandklinik in Höxter (Chefarzt<br />
Dr. med. K. Dechant) wird eine auf neuromuskuläre<br />
Erkrankungen spezialisierte<br />
Rehabilitationsbehandlung bei Erwachsenen<br />
und Kindern durchgeführt. Zu Beginn<br />
steht ein Eingangsassessment mit dem<br />
Ziel, die individuellen und z. T. standardisierten<br />
Therapiemodule entsprechend des<br />
muskulären Status und der Fähigkeitsstörungen<br />
der Patienten zusammenzustellen.<br />
Es kommen krankengymnastische Maßnahmen,<br />
gerätegestützte Bewegungsthe-<br />
rapie, physikalische Maßnahmen und<br />
balneo-therapeutische Maßnahmen zum<br />
Einsatz. Die Ergebnisse jeder Rehabilitation<br />
werden evaluiert. Es werden Hilfsmittelanpassungen<br />
beraten und diese können<br />
erprobt werden. (Ergotherapie, Orthopädietechnik,<br />
med. Schuhmacher). Es besteht<br />
die Möglichkeit einer flankierenden<br />
neurologischen, orthopädischen und internistischen<br />
Diagnostik. Bei der Überleitung<br />
zur gesellschaftlichen und beruflichen Teilhabe<br />
werden Hilfen geleistet.<br />
Forschungsaktivitäten<br />
Die neurogenetische Arbeitsgruppe in der<br />
Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie des<br />
UKM wird weiterhin von Herrn Prof. Dr.<br />
P. Young geleitet. In dieser Arbeitgruppe<br />
werden insbesondere Genotyp-Phänotyp-<br />
Korrelationen hereditärer Neuropathien<br />
und die molekulare Pathologie peripherer<br />
Nerven untersucht. Mittels verschiedener<br />
transgener Maus-Modelle werden molekulare<br />
Interaktionen zwischen peripher Glia<br />
und Axonen untersucht. Desweiteren werden<br />
in dieser Gruppen Techniken zur Ma-<br />
82<br />
nipulation der Genexpression in- vivo und<br />
in-vitro weiterentwickelt. 2009 wurde unter<br />
Federführung von Herrn Prof. Dr. Young die<br />
erste Metaanalyse zur Therapie der HMSN<br />
in der Cochrane Libery in Kooperation mit<br />
dem Neuromuscular-Disease Center in<br />
Naarden (Niederlande) publiziert.<br />
Die Arbeitsgruppe wird aktuell durch die<br />
DFG und das IMF-Programm der Universität<br />
gefördert.<br />
Es bestehen weiterhin übergreifende Forschungsprojekte<br />
mit der Sektion Schlafmedizin.<br />
Dabei werden insbesondere schlaf-<br />
bezogene Atmungsstörungen bei verschie-<br />
denen neuromuskulären Erkrankungen<br />
und weitere Ursachen einer verminderten<br />
Schlafqualität bei betroffenen Patienten<br />
untersucht. Einen Schwerpunkt stellen<br />
hier erneut die hereditären Neuropathien<br />
(HMSN), aber auch der Morbus Pompe<br />
und die amyotrophe Lateralsklerose dar.<br />
Diese Arbeiten werden z. T. durch das IMF<br />
der Medizinischen Fakultät gefördert.<br />
Fortbildungsveranstaltungen<br />
In Zusammenarbeit mit der Fortbildungsakademie<br />
der Ärztekammer Westfalen-<br />
Lippe und der Arbeitsgemeinschaft Neuromedizin<br />
an der WWU Münster werden<br />
regelmäßig interdisziplinäre Fortbildungsveranstaltungen<br />
und Workshops zu neuromuskulären<br />
und neurogenetischen Themen<br />
angeboten. Weiterhin finden zudem<br />
regelmäßige neuromuskuläre Falldemonstrationen<br />
und interdisziplinäre neuropathologisch-neuromuskuläre<br />
Demonstrationen<br />
statt. Daneben nahmen Referenten des Muskelzentrums<br />
erneut an zahlreichen Fortbildungsveranstaltungen<br />
in auswärtigen Zentren<br />
teil, u. a. auch bei der Fortbildungsakademie<br />
der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong><br />
Neurologie.
Publikationen 2010/11 zu neuromuskulären Themen<br />
(aus der Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie<br />
des UKM)<br />
Boentert M, Young P. Fatigue, exzessive<br />
Tagesschläfrigkeit und schlafbezogene<br />
Atmungsstörungen bei myotonen Dystrophien.<br />
Somnologie, <strong>2011</strong>; 5: 47-52.<br />
Gess B, Röhr D, Fledrich R, Sereda MW,<br />
Kleffner I, Humberg A, Nowitzki J, Strecker<br />
JK, Halfter H, Young P. Sodium-dependent<br />
vitamin C transporter 2 deficiency causes<br />
hypomyelination and extracellular matrix<br />
defects in the peripheral nervous system.<br />
J Neurosci. <strong>2011</strong>; 31: 17180-92.<br />
Duning T, Warnecke T, Schirmacher A,<br />
Schiffbauer H, Lohmann H, Mohammadi<br />
S, Young P, Deppe M. Specific pattern of<br />
early white-matter changes in pure hereditary<br />
spastic paraplegia. Mov Disord. 2010;<br />
25: 1986-92.<br />
Boentert M, Dziewas R, Heidbreder A,<br />
Happe S, Kleffner I, Evers S, Young P. Fatigue,<br />
reduced sleep quality and restless<br />
legs syndrome in Charcot-Marie-Tooth disease:<br />
a web-based survey. J Neurol 2010;<br />
257: 646-52.<br />
Gess B, Lohmann C, Halfter H, Young P<br />
Sodium-dependent vitamin C transporter<br />
2 (SVCT2) is necessary for the uptake of<br />
L-ascorbic acid into Schwann cells. Glia<br />
2010; 58: 287-99.<br />
Kleffner I, Schirmacher A, Gess B, Boentert<br />
M, Young P. Four novel mutations of<br />
the myelin protein zero gene presenting as<br />
a mild and late-onset polyneuropathy. J<br />
Neurol 2010; 257: 1864-8.<br />
Warnecke T, Duning T, Schirmacher A,<br />
Mohammadi S, Schwindt W, Lohmann<br />
H, Dziewas R, Deppe M, Ringelstein EB,<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
Young P A novel splice site mutation in<br />
the SPG7 gene causing widespread fiber<br />
damage in homozygous and heterozygous<br />
subjects. Mov Disord 2010; 25: 413-20.<br />
Betreuungsstrukturen<br />
An der Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie<br />
des Universitätsklinikums Münster werden<br />
erwachsene neuromuskulär erkrankte Patienten<br />
in enger Abstimmung zwischen<br />
Poliklinik, stationärem und teilstationärem<br />
Bereich und den Abteilungen <strong>für</strong> Krankengymnastik<br />
und Ergotherapie sowie in Zusammenarbeit<br />
mit den anderen beteiligten<br />
Instituten und Kliniken des NMZ diagnostiziert,<br />
behandelt und teilweise langfristig<br />
betreut. Neu hinzugekommen ist eine Tagesklinik<br />
mit derzeit 6 Behandlungsplätzen,<br />
in der auch neuromuskuläre Patienten<br />
unter bestimmten Voraussetzungen diagnostiziert<br />
und behandelt werden können.<br />
Ebenfalls neu hinzugekommen ist eine<br />
neurogenetische Sprechstunde mit dem<br />
Schwerpunkt hereditäre Neuropathien.<br />
Wesentlich verbessert hat sich die Versorgung<br />
schwerstkranker neuromuskulärer<br />
Patienten, da die Kapazität der klinikeigenen<br />
Intensivstation auf 13 Beatmungsplätze<br />
erweitert wurde und zunehmend<br />
Patienten mit neuromuskulär bedingten<br />
Hypoventilationssyndromen auf eine nichtinvasive<br />
Heimbeatmung eingestellt werden<br />
können.<br />
Neuromuskuläre Ambulanz der Klinik <strong>für</strong><br />
Neurologie<br />
Die Neuromuskuläre Ambulanz der Klinik<br />
und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie ist Teil des<br />
MVZ am Universitätsklinikum Münster. Die<br />
Sprechstunde ist offen <strong>für</strong> erwachsene Patienten<br />
aus dem gesamten Spektrum der<br />
neuromuskulären Erkrankungen. Einen be-<br />
83
Neuromuskuläres Zentrum Münster(Westfalen) / Osnabrück<br />
sonderen Schwerpunkt stellt die medizinische<br />
und sozialmedizinische Betreuung<br />
von Patienten mit hereditären Neuropathien,<br />
amyotropher Lateralsklerose, myotoner<br />
Dystrophie und Morbus Pompe dar.<br />
Patienten mit Myasthenia gravis und inflammatorischen<br />
Polyneuropathien werden<br />
zukünftig in Kooperation mit der Abteilung<br />
<strong>für</strong> entzündliche Erkrankungen des Nervensystems<br />
(Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. H.<br />
Wiendl) am UKM betreut. Für Patienten mit<br />
hereditären Neuropathien (HMSN) hat die<br />
Ambulanz ihren überregionalen Einzugsbereich<br />
weiter ausgebaut. Für Patienten mit<br />
Morbus Pompe hat das NMZ ebenfalls regionalen<br />
Zentrumscharakter erlangt, da mittlerweile<br />
22 Patienten regelmäßig betreut<br />
werden. Das NMZ deckt in Zusammenarbeit<br />
mit dem Institut <strong>für</strong> Neuropathologie<br />
und der Klinik <strong>für</strong> Neurochirurgie des UKM<br />
alle diagnostischen Basisuntersuchungen<br />
ab (Neurophysiologie, Labordiagnostik,<br />
Muskelbiopsie). Zahlreiche molekulargenetische<br />
Untersuchungen können im neurogenetischen<br />
Labor der Klink und Poliklinik<br />
<strong>für</strong> Neurologie durchgeführt werden. In der<br />
langfristigen Versorgung von Patienten mit<br />
neuromuskulären Erkrankungen kooperiert<br />
die Ambulanz mit der orthopädischen<br />
und kardiologischen Universitätsklinik, der<br />
Physiotherapie-Abteilung und den orthopädischen<br />
Werkstätten des UKM. Ferner<br />
ist eine enge Zusammenarbeit mit ambulanten<br />
und stationären Rehabilitationseinrichtungen<br />
sowie niedergelassenen Fachärzten<br />
gewährleistet. Die institutionelle<br />
Nähe unserer Neuromuskulären Ambulanz<br />
zum Schlaflabor der Klinik <strong>für</strong> Neurologie<br />
eröffnet die häufig genutzte Möglichkeit,<br />
auch neuromuskulär erkrankte Patienten<br />
mit Schlafstörungen oder einer exzessiven<br />
Tagesschläfrigkeit schlafmedizinisch zu<br />
untersuchen und optimal zu behandeln.<br />
Dieser Schwerpunkt konnte durch die<br />
84<br />
nochmalige Erweiterung des Schlaflabors<br />
auf insgesamt 12 Betten im Jahr 2009 weiter<br />
gestärkt werden. Die Zahl der Patienten<br />
mit neuromuskulären Erkrankungen, die in<br />
der Sektion Schlafmedizin auf eine Heimbeatmung<br />
eingestellt werden, ist weiter<br />
steigend.<br />
Die intensive Zusammenarbeit mit dem Institut<br />
<strong>für</strong> Neuropathologie (Direktor: Univ.-<br />
Prof. Dr. W. Paulus) wurde ausgebaut. In<br />
regelmäßigen neurohistologischen Konferenzen,<br />
bei denen alle aktuellen Muskelbiopsien<br />
am Diskussionsmikroskop demonstriert<br />
und gemeinschaftlich diskutiert<br />
werden, kommen verschiedene Mitglieder<br />
des NMZ zusammen. Ebenfalls direkt im<br />
Hause kann ein großer Teil der molekulargenetischen<br />
Diagnostik hereditärer Neuropathien<br />
und anderer neuromuskulärer<br />
Krankheiten im Labor <strong>für</strong> Neurologische<br />
Molekulardiagnostik der Klinik und Poliklinik<br />
<strong>für</strong> Neurologie erfolgen.<br />
In Ergänzung zu der bewährten Zusammen-<br />
arbeit mit den Kliniken <strong>für</strong> Neurochirurgie<br />
(Nerv- und Muskelbiopsien) und Orthopädie,<br />
der Medizinischen Klinik C - Kardiologie<br />
(Herzmuskelbeteiligung bei Myopathien)<br />
und dem Institut <strong>für</strong> Humangenetik<br />
(Diagnostik und humangenetische Beratung)<br />
konnte insbesondere die Zusammenarbeit<br />
mit der Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Thorax-,<br />
Herz- und Gefäßchirurgie (Direktor:<br />
Prof. Dr. H.H. Scheld; Thymektomie bei<br />
Myasthenia gravis) gefestigt werden.<br />
In Kooperation mit dem Bereich Psychosomatik<br />
der Kinderklinik unter Leitung von<br />
Prof. Dr. E. Kammerer bestehen Möglich-<br />
keiten einer neuropsychologischen Diagnostik<br />
und eventuellen psychisch Betreuung<br />
betroffener Kinder. In der Patientenversorgung<br />
besteht eine enge Kooperation <strong>für</strong><br />
die Orthesenversorgung mit der Klinik <strong>für</strong><br />
Technische Orthopädie unter der Leitung
von Prof. Dr. Wetz. Eine neue Kooperation<br />
hat sich mit der Klinik <strong>für</strong> Kinderthopädie,<br />
Fußchirurgie und Deformitätenrekonstruktion<br />
in der operativen Versorgung neuromuskulär<br />
bedingter Fußdeformitäten ergeben<br />
(Prof. Dr. R. Rödl). Die Patienten mit<br />
Fußdeformitäten aus der neurogenetischen<br />
Sprechstunde werden hier interdisziplinär<br />
betreut.<br />
Neuropädiatrie<br />
Das neuropädiatrische Team in der Klinik<br />
<strong>für</strong> Allgemeine Pädiatrie des UKM ist spezialisiert<br />
auf die Diagnose und Behandlung<br />
neuromuskulärer Erkrankungen. Dies erfordert<br />
einen interdisziplinären Ansatz und<br />
enge Zusammenarbeit mit den Kollegen<br />
der pädiatrischen Pulmonologie (Lungenheilkunde)<br />
und Kardiologie, der Klinik <strong>für</strong><br />
Kinderorthopädie, Klinik <strong>für</strong> Neurologie und<br />
anderen. Zusätzlich zur Muskeldystrophie<br />
Duchenne, kongenitalen, erworbenen und<br />
entzündlichen Myopathien werden hereditäre<br />
Neuropathien, Motoneuron- Erkran-<br />
kungen und Erkrankungen der neuromuskulären<br />
Synapse entsprechend neuesten<br />
wissenschaftlichen Standards diagnosti-<br />
ziert und behandelt. Die folgenden Untersuchungsmöglichkeiten<br />
stehen zur Verfügung:<br />
Laboruntersuchungen, insbes. mole-<br />
kulargenetische Diagnostik, Neurophysiologie,<br />
Ultraschall und Kernspintomographie<br />
der Muskulatur, Echokardiographie<br />
und EKG, Nerven-, Muskelbiopsie, Lungenfunktionsprüfung,<br />
Laryngo-, Tracheo-,<br />
Bronchoskopie, Stoffwechseldiagnostik.<br />
Um die Therapie neuromuskulärer Erkrankungen<br />
stetig optimieren zu können, ist<br />
die Kinderklinik an neuromuskulären Forschungsprojekten<br />
beteiligt oder hat diese<br />
selbst initiiert.<br />
Im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
das Kind und seine Familie mit deren individuellen<br />
Bedürfnissen im Kontext der neuromuskulären<br />
Erkrankung. Das Team der<br />
Neuropädiatrie arbeitet eng mit den betrof-<br />
fenen Familien zusammen und ist Ansprechpartner<br />
bei allen aufkommenden Fragen.<br />
Selbsthilfeaktivitäten<br />
Es besteht weiterhin enger Kontakt mit<br />
den Landesverbänden Niedersachsen und<br />
Nordrhein-Westfalen der <strong>DGM</strong>, der Untergruppe<br />
Peroneale Muskelatrophie der<br />
<strong>DGM</strong> und der Internetseite www.hmsn.de.<br />
Report erstellt von<br />
Dr. Matthias Boentert und<br />
Prof. Dr. Peter Young<br />
85
Neuromuskuläres Zentrum Nordrhein<br />
Neuromuskuläres Zentrum Nordrhein<br />
Nach wie vor sind die Rahmenbedingungen<br />
<strong>für</strong> die ambulante Tätigkeit in den Neuromuskulären<br />
Zentren unübersichtlich. Wenn<br />
auch in einigen Standorten im Bereich Nord-<br />
rhein bereits ambulante Leistungen nach<br />
§ 116b SGB V abgerechnet wurden, so ist<br />
immer noch nicht sicher, ob diese in Rechnung<br />
gestellten Leistungen auch vergütet<br />
werden. Die Mitglieder des Neuromuskulären<br />
Zentrums Nordrhein haben auch in<br />
<strong>2011</strong> wieder 3 Arbeitssitzungen abgehalten,<br />
die jeweils von etwa 20 Mitgliedern besucht<br />
wurden und mit jeweils etwa 6 multidisziplinären<br />
Fallvorstellungen bestückt<br />
waren. Hier kamen die klinischen, neurophysiologischen,<br />
neuropathologischen und<br />
genetischen Gesichtspunkte zur Sprache<br />
und wurden lebhaft diskutiert. Dank der Bemühungen<br />
von Frau PD Dr. Neuen-Jacob<br />
wurden die Sitzungen des Neuromuskulären<br />
Zentrums von der Ärztekammer Nord-<br />
rhein als Qualitätszirkel anerkannt, was<br />
einerseits die Vergabe von CME Punkten<br />
ermöglicht und andererseits die Veranstaltungen<br />
weiter aufwertet. Die Arbeitstreffen<br />
haben einen sehr positiven Effekt auf die<br />
Zusammenarbeit der verschiedenen beteiligten<br />
Kliniken und Institute im Bereich<br />
Nordrhein.<br />
1. Aachen<br />
a) Institut <strong>für</strong> Humangenetik der RWTH<br />
Aachen<br />
Ansprechpartner <strong>für</strong> das Neuromuskuläre<br />
Zentrum: Prof. Dr. Klaus Zerres<br />
(kzerres@ukaachen.de),<br />
Prof. Dr. Sabine Rudnik-Schöneborn<br />
(srudnik-schoeneborn@ukaachen.de)<br />
(Tel.: 0241/80 80178, Fax: 0241/80 82580)<br />
Die diagnostischen und wissenschaftlichen<br />
Schwerpunkte im Bereich neuromuskulärer<br />
86<br />
Erkrankungen im Jahr <strong>2011</strong> haben sich<br />
nicht wesentlich verändert. Den Stand der<br />
Diagnostik bei den spinalen Muskelatrophien<br />
haben wir in einer aktuellen Übersicht<br />
<strong>2011</strong> dargestellt (Rudnik-Schöneborn<br />
und Zerres <strong>2011</strong>). Aus differenzialdiagnostischen<br />
Überlegungen haben wir unser<br />
molekulardiagnostisches Angebot auf die<br />
Repeaterkrankungen myotone Dystrophie,<br />
bulbospinale Muskelatrophie Typ Kennedy<br />
und die spinocerebellären Ataxien (SCA)<br />
erweitert.<br />
Im Bereich der Forschung haben wir uns intensiv<br />
mit Erfahrungen und Empfehlungen<br />
<strong>für</strong> die Begleitung von Schwangerschaften<br />
bei Frauen mit neuromuskulären Erkrankungen<br />
beschäftigt, nachdem wir hierzu<br />
Ende 2010 zusammen mit Dr. Fiona Norwood<br />
aus London einen Experten-Workshop<br />
über das European Neuro Muscular<br />
Centre (ENMC) organsiert haben. Die Ergebnisse<br />
sind im Mai <strong>2011</strong> als Workshop-<br />
Report veröffentlicht worden (Norwood<br />
und Rudnik-Schöneborn <strong>2011</strong>).<br />
Im Berichtszeitraum haben wir außerdem<br />
zusammen mit der Arbeitsgruppe von<br />
Herrn Prof. Müller in Gießen eine seltene<br />
Familie beschrieben, bei der eine erbliche<br />
Dystonie zusätzlich durch eine genetisch<br />
unabhängige hereditäre Neuropathie Typ<br />
1A kompliziert wurde (Zirn et al. <strong>2011</strong>).<br />
Zunehmend zeigen sich klinische und genetische<br />
Übergänge zwischen den spina-<br />
len Muskelatrophien und den Motoneuronerkrankungen<br />
mit Beteiligung des ersten<br />
motorischen Neurons und der Pyramidenbahn.<br />
So haben wir bei einer Familie,<br />
die uns über viele Jahre als autosomal dominante<br />
spinale Muskelatrophie bekannt<br />
war, schließlich eine Mutation im SETX-<br />
Gen (verantwortlich <strong>für</strong> juvenile ALS4, Ataxie<br />
mit okulomotorischer Apraxie Typ 2)
nachgewiesen, wodurch sich das klinische<br />
Spektrum der durch SETX-Mutationen verursachten<br />
Störungen erweitert hat (Rudnik-Schöneborn<br />
et al. <strong>2011</strong>).<br />
Mit dem TRPV4-Gen wurde kürzlich die<br />
Ursache <strong>für</strong> verschiedene neurogene Muskelatrophien<br />
(CMT2C, skapuloperoneale<br />
SMA, kongenitale distale SMA) und seltene<br />
Skelettdysplasien geklärt, bei denen<br />
sich durch die Mutationen mehrheitlich ein<br />
Zugewinn an Proteinfunktion (Kationenkanal)<br />
ergab. Mit Hilfe einer von uns rekrutierten<br />
Familie konnte in Zusammenarbeit mit<br />
einer australischen Arbeitsgruppe belegt<br />
werden, dass eine Loss of function-Mutation<br />
im TRPV4-Gen zu einer fortschreitenden<br />
Arthropathie in Verbindung mit einer Brachydaktylie<br />
führt (Lamandé et al. <strong>2011</strong>).<br />
______________________________________<br />
Literatur<br />
Lamandé SR, Yuan Y, Gresshoff IL, Rowley L, Belluoccio<br />
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Zerres K, Amor DJ, Cole WG, Savarirayan R, McIntyre<br />
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Naarden, The Netherlands. Neuromuscul Disord.<br />
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Rudnik-Schöneborn S, Arning L, Epplen JT, Zerres<br />
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Neuropathy, type 1 A, in a large<br />
family. Mov Disord <strong>2011</strong>; 26: 361-362.<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
b) Neurologie und Neuropädiatrie<br />
Neuromuskuläre Ambulanz (Erwachsene):<br />
PD Dr. med. Kristl Claeys<br />
Klinik <strong>für</strong> Neurologie<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. J.B. Schulz<br />
Universitätsklinikum der RWTH Aachen<br />
Pauwelsstraße 30, 52074 Aachen<br />
Tel.: 0241 / 8089605<br />
Fax: 0241 / 803389605<br />
E-Mail: kclaeys@ukaachen.de<br />
Neuropädiatrische Ambulanz<br />
(bis zum 17. Lebensjahr):<br />
Prof. Dr. med. M. Häusler<br />
Klinik <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin<br />
Direktor: Prof. Dr. N. Wagner<br />
Universitätsklinikum der RWTH Aachen<br />
Pauwelsstraße 30, 52074 Aachen<br />
Tel.: 0241 / 8088773<br />
Fax: 0241 / 8082484<br />
Die Neurologische Klinik (Direktor: Univ.<br />
Prof. Dr. Jörg Schulz) und die Neuropädiatrische<br />
Ambulanz der Klinik <strong>für</strong> Kinder-<br />
und Jugendmedizin (Direktor: Univ. Prof.<br />
Dr. Norbert Wagner) am Universitätsklinikum<br />
der RWTH Aachen (UKA) bieten eine<br />
Spezialsprechstunde <strong>für</strong> neuromuskuläre<br />
Erkrankungen an. Die Arbeit dieser Ambulanz<br />
konzentriert sich auf Erwachsene, Kinder<br />
und Jugendliche mit verschiedensten<br />
neuromuskulären Erkrankungen wie Myopathien,<br />
(Poly)Neuropathien, Myasthene<br />
Erkrankungen und Erkrankungen der Moto-<br />
neurone. Aufgaben dieser Spezialsprechstunde<br />
sind die Stellung einer exakten<br />
Diagnose, die Entwicklung eines Therapiekonzeptes<br />
sowie die Optimierung der<br />
weiteren ärztlichen und nicht-ärztlichen<br />
Betreuung. Die wichtigsten Ziele sind die<br />
Verbesserung der Lebensqualität, die Ver-<br />
zögerung bzw. die Vermeidung des Krankheitsfortschritts<br />
sowie die Behandlung von<br />
87
Neuromuskuläres Zentrum Nordrhein<br />
Komplikationen. Wenngleich <strong>für</strong> viele neuromuskuläre<br />
Erkrankungen aktuell noch<br />
keine ursächliche Therapie möglich ist,<br />
können die verschiedenen Symptome dennoch<br />
medikamentös, mittels Physiotherapie,<br />
Ergotherapie, Logopädie und mit an-<br />
deren Behandlungsformen gelindert werden.<br />
Dazu arbeiten wir in unserer neuromuskulären<br />
Ambulanz multidisziplinär mit<br />
vielen Kolleginnen und Kollegen aus unter-<br />
schiedlichen Bereichen zusammen. Weiterhin<br />
führen wir im Rahmen unserer Neuromuskulären<br />
Ambulanz bei den erwachsenen<br />
Patienten und bei Kindern mit einer<br />
Chronisch Inflammatorischen Demyelinisierenden<br />
Polyneuropathie oder CIDP die<br />
intravenösen Behandlungen mit Immunglobulinen<br />
ambulant durch. In Zusammenarbeit<br />
mit den Neurochirurgen besteht die<br />
Möglichkeit Baclofen-Pumpe zu setzen.<br />
Das Neuromuskuläre Zentrum in Aachen<br />
trägt das Gütesiegel der Dt. <strong>Gesellschaft</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong>.<br />
Wissenschaftlich kooperiert unser Zentrum<br />
lokal und überregional mit verschiedenen<br />
Arbeitsgruppen, beispielsweise zu Myopathien,<br />
zur Amyotrophen Lateralsklerose<br />
(ALS), zu Charcot-Marie-Tooth Neuropathien<br />
(CMT) und zu Spinalen Muskelatrophien<br />
(SMA). Frau PD Dr. med. K. Claeys<br />
betreut zur Zeit Forschungsprojekte über<br />
Myopathien mit tubulären Aggregaten<br />
sowie myofibrilläre, kongenitale, auto-immun-induzierte<br />
entzündliche und Statin-<br />
induzierte Myopathien.<br />
c) Institut <strong>für</strong> Neuropathologie<br />
Institut <strong>für</strong> Neuropathologie<br />
Direktor: Univ.-Prof. Dr. med. J. Weis<br />
Universitätsklinikum Aachen<br />
Pauwelsstrasse 30, 52074 Aachen<br />
88<br />
Tel.: 0241 / 8089428<br />
Fax: 0241 / 8082416<br />
E-Mail: neuropathologie@ukaachen.de<br />
www.neuropathologie.ukaachen.de<br />
Das Institut erhält jährlich mehr als 1.500<br />
Einsendungen von Muskel-, Nerven- und<br />
Hautbiopsien aus dem UK Aachen sowie<br />
von zahlreichen regionalen und überregionalen<br />
Kooperationspartnern aus Deutschland<br />
und angrenzenden Ländern. Die<br />
Biopsate werden von uns analysiert, um<br />
neuromuskuläre Krankheiten zu diagnostizieren,<br />
darunter entzündliche und erbliche<br />
Muskel- und Nervenerkrankungen. Wir<br />
setzen <strong>für</strong> diese Untersuchungen histologische,<br />
immunhistochemische und mole-<br />
kularpathologische Methoden ein. Hautbiopsien<br />
werden vor allem deswegen untersucht,<br />
um spezielle Erkrankungen der<br />
kleinen Hautnervenfasern (small fiber neuropathy)<br />
zu diagnostizieren. Ein weiterer<br />
Focus des Instituts sind die elektronenmikroskopischen<br />
Untersuchungen, die wir<br />
jährlich an mehr als 200 Muskel- und Nervenbiopsien<br />
durchführen. J. Weis ist Leiter<br />
des Referenzzentrums <strong>für</strong> Neuromuskuläre<br />
Krankheiten bei der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />
<strong>für</strong> Neuropathologie und Neuroanatomie<br />
(DGNN) und untersucht in dieser<br />
Eigenschaft konsiliarisch zahlreiche Fälle<br />
verschiedenster Einsender.<br />
In seiner wissenschaftlichen Arbeit ist das<br />
Institut auf die Erforschung der Pathologie<br />
neuromuskulärer Krankheiten sowie der<br />
Mechanismen der Nervenfaserregeneration<br />
ausgerichtet. Die Projekte werden u.a.<br />
von der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong>,<br />
der <strong>Deutsche</strong>n Forschungsgemeinschaft<br />
(DFG), dem Bundesministerium<br />
<strong>für</strong> Bildung und Forschung (BMBF),<br />
der Belgian Science Policy (BelSPo) und<br />
dem IZKF Aachen unterstützt. Das Insti-
tut ist wesentlich am Europäischen Graduiertenstudiengang<br />
EURON sowie am<br />
EU-geförderten neurowissenschaftlichen<br />
Masterprogramm „European Master in<br />
Neuroscience“ (EMIN) beteiligt. J. Weis<br />
koordiniert einen Forschungsverbund zum<br />
Thema „Distale Axonopathien“, dem vier<br />
Institutionen der RWTH Aachen einschließlich<br />
des Instituts <strong>für</strong> Neuropathologie angehören.<br />
Dieser Verbund wird durch das<br />
Interdisziplinäre Zentrum <strong>für</strong> klinische Forschung<br />
(IZKF) der RWTH gefördert.<br />
Das im Jahr 2007 gegründete „Aachen-<br />
Maastricht Neuromuscular Center“ hat<br />
seine Arbeit mit regelmäßigen monatlichen<br />
Fallkonferenzen fortgesetzt. J. Weis hat<br />
<strong>2011</strong> die Fallkonferenz des Referenzzentrums<br />
<strong>für</strong> Neuromuskuläre Krankheiten<br />
im Rahmen des Kongresses des wissenschaftlichen<br />
Beirates der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> in Ulm sowie<br />
(zusammen mit B. Schoser, München) den<br />
Fortbildungskurs zum Thema „Muskelkrankheiten“<br />
anlässlich der Jahrestagung<br />
der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> Neurologie<br />
in Wiesbaden organisiert.<br />
2. Bonn<br />
Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie<br />
der Universität Bonn<br />
Leiter: Prof. Dr. med. T. Klockgether,<br />
Direktor der Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie,<br />
Universitätsklinikum Bonn<br />
Sigmund-Freud-Str. 25, 53105 Bonn<br />
Zentrum <strong>für</strong> Seltene Erkrankungen Bonn<br />
(ZSEB): Dr. rer. nat. C. Stieber, Koordination<br />
ZSEB, Universitätsklinikum Bonn/Forschungszentrum<br />
Life & Brain,<br />
Tel.: 0228 / 287-51070; PD Dr. C. Kornblum,<br />
Sprecherin des Zentrums <strong>für</strong> seltene neurologische<br />
Bewegungsstörungen, Muskelerkran-<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
kungen und Epilepsien<br />
Tel.: 0228 / 287-15714 (9.00-12.00 Uhr)<br />
Allgemeine Sprechstunde <strong>für</strong> Muskelerkrankungen:<br />
OÄ PD Dr. C. Kornblum, OA Dr. J. Reimann,<br />
Dr. D. Anhuf, Th. Dold; S. Laaß<br />
Tel.: 0228 / 287-15714 (9.00-12.00 Uhr)<br />
Spezialambulanz <strong>für</strong> Mitochondriale Erkrankungen<br />
und Myotone Dystrophien:<br />
OÄ PD Dr. C. Kornblum<br />
Tel.: 0228 / 287-15714 (9.00-12.00 Uhr)<br />
Spezialambulanz <strong>für</strong> Amyotrophe Lateralsklerose<br />
(ALS) und andere Motoneuronerkrankungen:<br />
OA Prof. Dr. M.T. Heneka, Dr. D. Kurzwelly<br />
Tel.: 0228 / 287-15714 (9.00-12.00 Uhr)<br />
-13091 (13-15h)<br />
Muskellabor: Organisatorische Leitung: OÄ<br />
PD Dr. C. Kornblum; Ärztliche Mitarbeiter: OA<br />
Dr. J. Reimann, Dr. D. Anhuf, Th. Dold; S. Laaß;<br />
TA: K. Kappes-Horn, K. Tolksdorf, M. Stepien-<br />
Mering<br />
Tel.: 0228 / 287-16391<br />
Diagnostik und Therapie von Patienten mit<br />
neuromuskulären Erkrankungen sind seit<br />
1982 ein Schwerpunkt der Neurologischen<br />
Universitätsklinik Bonn. Mitochondriale<br />
Erkrankungen und Myotone Dystrophien<br />
bilden einen klinischen und wissenschaftlichen<br />
Fokus der Klinik. Im Zentrum der<br />
Arbeiten von Frau PD Dr. Kornblum stehen<br />
klinische, genetische und biochemische<br />
Analysen zur Genotyp-Phänotyp Variabilität<br />
mitochondrialer Erkrankungen. Eine<br />
2009 begonnene Studie zu Klinik und Genetik<br />
isolierter mitochondrialer Myopathien<br />
(IMM) wird fortgesetzt. Darüber hinaus<br />
werden aktuell verschiedene Gruppen von<br />
Myopathien in Hinblick auf mitochondriale<br />
89
Neuromuskuläres Zentrum Nordrhein<br />
Funktionsstörungen und Veränderungen<br />
des mitochondrialen Genoms untersucht.<br />
Weitere Schwerpunkte umfassen Untersuchungen<br />
zur ZNS-Beteiligung multisys-<br />
temischer Muskelerkrankungen, es werden<br />
neuropsychologische Diagnostik und<br />
zerebrale Bildgebungsprojekte durchgeführt.<br />
Eine Neuroimaging-Verlaufsstudie<br />
bei Patienten mit Myotoner Dystrophie<br />
Typ 1 und Typ 2 ist in Planung, eine internationale<br />
Kooperation mit Klinikern und<br />
Wissenschaftlern, die die ZNS-Affektion<br />
bei Myotonen Dystrophien untersuchen,<br />
wurde aufgebaut. Untersuchungen zu mitochondrialen<br />
Erkrankungen und Epilepsien<br />
stellen einen weiteren Fokus dar. Die<br />
Neurologische Universitätsklinik Bonn ist<br />
Zentrum des horizontalen klinischen Netzwerkes<br />
<strong>für</strong> mitochondriale Erkrankungen<br />
(MITONET), einem durch das Bundesministerium<br />
<strong>für</strong> Bildung und Forschung (BMBF)<br />
geförderten bundesweiten Forschungsprojektes,<br />
eine weitere Förderperiode über 3<br />
Jahre (ab 2012) ist in diesem Jahr bewilligt<br />
worden. Patienten mit mitochondrialen Erkrankungen<br />
werden seit 2009 fortlaufend<br />
über unsere Spezialambulanz in das nationale<br />
MITONET-Register aufgenommen.<br />
Die Arbeitsgruppe von Herrn Dr. Reimann<br />
beschäftigt sich mit Fragestellungen der<br />
Muskelregeneration, u. a. zur Charakterisierung<br />
der Satellitenzellaktivierung am Mausmodell<br />
und zur Interaktion von Makrophagen<br />
und Myoblasten im humanen Muskel.<br />
Ambulante Behandlung von Patienten mit<br />
adultem M. Pompe mit Enzymersatztherapie<br />
sowie Einschluss und Teilnahme dieser<br />
Patienten an einer multizentrischen nationalen<br />
Verlaufsstudie werden fortgesetzt. Es<br />
besteht eine enge Kooperation mit der hiesigen<br />
neuroimmunologischen AG (OA PD<br />
Dr. M. Müller), in einem wissenschaftlichen<br />
Projekt werden Makrophagenpopulationen<br />
90<br />
in verschiedenen Myopathien und Myositiden<br />
charakterisiert. Die Neurologische<br />
Klinik bietet eine Spezialambulanz <strong>für</strong> ALS<br />
und andere Motoneuronerkrankungen an,<br />
über die auch klinische Therapiestudien<br />
durchgeführt werden. Schwerpunktmäßige<br />
lokale Kooperationen der neuromuskulären<br />
Arbeitsgruppe Bonn bestehen mit<br />
dem Neurochemischen Labor Prof. Dr.<br />
Kunz, Epileptologische Universitätsklinik<br />
Bonn/Life&Brain Center, der Epileptologischen<br />
und Radiologischen Universitätsklinik<br />
Bonn, der Augenklinik der Universität<br />
Bonn, dem Institut <strong>für</strong> Zellbiologie<br />
der Universität Bonn und dem Institut <strong>für</strong><br />
Vegetative Physiologie der Universität zu<br />
Köln, Prof. Dr. Wiesner. Anfang <strong>2011</strong> wurde<br />
das Zentrum <strong>für</strong> Seltene Erkrankungen<br />
Bonn (ZSEB) offiziell eröffnet. Neuromuskuläre<br />
Erkrankungen sowie mitochondriale<br />
Erkrankungen stellen einen Schwerpunkt<br />
innerhalb des Zentrums <strong>für</strong> seltene neurologische<br />
Bewegungsstörungen, Muskelerkrankungen<br />
und Epilepsien des ZSEB dar.<br />
______________________________________<br />
Literatur <strong>2011</strong><br />
Minnerop M, Weber B, Schoene-Bake JC, Roeske<br />
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3. Düsseldorf<br />
a) Universitätsklinikum Düsseldorf<br />
Neurologische Klinik<br />
Direktor: Prof. Dr. H.-P. Hartung<br />
Ansprechpartner: OA Prof. Dr. S. Jander,<br />
OA Prof. Dr. B. Kieseier, Dr. H. Lehmann,<br />
R. Fröhlich<br />
Anmeldung <strong>für</strong> die Spezialambulanzen:<br />
Tel.: 0211 / 811-7887, Fax: 0211 / 811-6282<br />
www.neurologie.uni-duesseldorf.de<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
Die Neurologische Klinik bietet Spezialsprechstunden<br />
<strong>für</strong> neuromuskuläre Erkrankungen<br />
sowie autoimmun bedingte<br />
neuromuskuläre Übertragungsstörungen<br />
(Myasthenia gravis, Lambert Eaton Syndrom,<br />
Neuromyotonie) an. Daneben exis-<br />
tiert ein umfangreicher Forschungsschwerpunkt<br />
zur Pathogenese neuromuskulärer<br />
Erkrankungen. Schwerpunkt sind hierbei<br />
entzündliche Prozesse und Mechanismen<br />
der Nervenregeneration.<br />
Schwerpunkt der Neuromuskulären Sprech-<br />
stunde (Leitung: Prof. Dr. S. Jander) sind<br />
entzündliche und autoimmun bedingte<br />
Neuropathien und Myopathien sowie hereditäre<br />
Erkrankungen von Nerv und Muskel.<br />
Molekulargenetische Untersuchungen bei<br />
Verdacht auf HSMN und HNPP werden<br />
im Labor der Klinik durchgeführt. Wir stehen<br />
als Referenzlabor <strong>für</strong> die Neurografie-<br />
und EMG-Diagnostik zur Mitbeurteilung<br />
schwieriger neuromuskulärer Differentialdiagnosen<br />
auf Zuweisung der niedergelassenen<br />
neurologischen Kollegen zur Verfügung.<br />
Neben der stationären Behandlung<br />
können wir nach individueller Kostenzusage<br />
immunmodulatorische Therapien auch<br />
ambulant im hiesigen interdisziplinären<br />
ambulanten Therapiezentrum durchführen.<br />
Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit<br />
den hiesigen Instituten <strong>für</strong> Neuropathologie<br />
und Humangenetik sowie der Klinik <strong>für</strong><br />
Rheumatologie.<br />
Der Myasthenie-Schwerpunkt (Leitung:<br />
Prof. Dr. S. Jander) betreut als überregionales<br />
Zentrum pro Jahr ca. 400 Patienten.<br />
Hierbei kommt der Myasthenie-Sprechstunde<br />
eine wichtige Funktion in der Verzahnung<br />
der stationären und ambulanten<br />
Behandlung zu. Die Klinik ist Referenzlabor<br />
<strong>für</strong> spezielle elektrodiagnostische Verfahren<br />
inkl. Einzelfaser-EMG und die Bestimmung<br />
91
Neuromuskuläres Zentrum Nordrhein<br />
der Acetylcholin-Rezeptor-Autoantikörper.<br />
Die Arbeitsgruppe <strong>für</strong> klinische und experimentelle<br />
Neuroimmunologie (Leitung: Prof.<br />
Dr. B. Kieseier) beschäftigt sich mit Fragen<br />
der Pathogenese immunvermittelter<br />
Erkrankungen des peripheren Nervensystems<br />
und des Muskels. Durch die Charakterisierung<br />
spezifischer Proteasen und<br />
chemotaktischer Signale konnten potenzielle<br />
Zielstrukturen einer gezielten Immuntherapie<br />
definiert und in verschiedenen<br />
Tiermodellen bereits erfolgreich gehemmt<br />
werden.<br />
Die Arbeitsgruppe <strong>für</strong> translationale Gliazellforschung<br />
(Leitung: PD Dr. P. Küry)<br />
studiert das Differenzierungs- und Degenerationsverhalten<br />
myelinisierender Glia-<br />
zellen in Folge von Verletzungen und Krank-<br />
heiten des Nervensystems. Über den Vergleich<br />
dieser Prozesse im PNS und ZNS<br />
sollen neue Wege zur Regeneration von<br />
Myelinstrukturen identifiziert werden. Aktuell<br />
werden intrinsische Inhibitoren der<br />
glialen Differenzierung, Zelltodmechanismen<br />
und Zelldegenerationsdeterminanten<br />
untersucht.<br />
_____________________________________<br />
Literatur<br />
Mausberg AK, Meyer Zu Hörste G, Dehmel T,<br />
Stettner M, Lehmann HC, Sheikh KA, Kieseier BC.<br />
Erythropoietin ameliorates rat experimental autoimmune<br />
neuritis by inducing transforming growth factor-Beta<br />
in macrophages. PLoS One. <strong>2011</strong>; 6(10):<br />
e26280.<br />
Stettner M, Dehmel T, Mausberg AK, Köhne A, Rose<br />
CR, Kieseier BC. Levetiracetam exhibits protective<br />
properties on rat Schwann cells in vitro. J Peripher<br />
Nerv Syst. <strong>2011</strong> Sep; 16(3): 250-60.<br />
Noack R, Frede S, Albrecht P, Henke N, Pfeiffer A,<br />
Knoll K, Dehmel T, Meyer Zu Hörste G, Stettner<br />
92<br />
M, Kieseier BC, Summer H, Golz S, Kochanski A,<br />
Wiedau-Pazos M, Arnold S, Lewerenz J, Methner<br />
A. Charcot-Marie-Tooth disease CMT4A: GDAP1<br />
increases cellular glutathione and the mitochondrial<br />
membrane potential. Hum Mol Genet. <strong>2011</strong> Oct 13.<br />
[Epub ahead of print]<br />
Meyer zu Hörste G, Mausberg AK, Müller JI, Lehmann<br />
HC, Löber S, Gmeiner P, Hartung HP, Stüve<br />
O, Korth C, Kieseier BC. Quinpramine ameliorates<br />
rat experimental autoimmune neuritis and redistributes<br />
MHC class II molecules. PLoS One. <strong>2011</strong>; 6(6):<br />
e21223.<br />
Hartung HP, Lehmann HC, Kieseier BC, Hughes RA.<br />
Novel treatment for immune neuropathies on the horizon.<br />
J Peripher Nerv Syst. <strong>2011</strong> Jun; 16(2): 75-83.<br />
Kieseier BC, Lehmann HC, Horste GM. Autoimmune<br />
diseases of the peripheral nervous system. Autoimmun<br />
Rev. <strong>2011</strong> May 18. [Epub ahead of print].<br />
Meyer zu Horste G, Miesbach TA, Muller JI, Fledrich<br />
R, Stassart RM, Kieseier BC, Coleman MP, Sereda<br />
MW. The Wlds transgene reduces axon loss in a<br />
Charcot-Marie-Tooth disease 1A rat model and<br />
nicotinamide delays post-traumatic axonal degeneration.<br />
Neurobiol Dis. <strong>2011</strong> Apr; 42(1): 1-8.<br />
Zhang G, Lehmann HC, Bogdanova N, Gao T,<br />
Zhang J, Sheikh KA. Erythropoietin enhances nerve<br />
repair in anti-ganglioside antibody-mediated models<br />
of immune neuropathy. PLoS One. <strong>2011</strong>; 6(10):<br />
e27067.<br />
Lehmann HC, Macht S, Jander S, Hartung HP,<br />
Methner A. Guillain-Barré syndrome variant with<br />
prominent facial diplegia, limb paresthesia, and<br />
brisk reflexes. J Neurol. <strong>2011</strong> Jul 19. [Epub ahead<br />
of print]<br />
Lehmann HC, Chen W, Mi R, Wang S, Liu Y, Rao<br />
M, Höke A. Human Schwann Cells Retain Essential<br />
Phenotype Characteristics After Immortalization.<br />
Stem Cells Dev. <strong>2011</strong> Jul 6. [Epub ahead of print].<br />
Hartung HP, Lehmann HC, Willison HJ. Peripheral<br />
neuropathies: Establishing common clinical<br />
research standards for CIDP. Nat Rev Neurol. <strong>2011</strong><br />
May; 7(5): 250-1.
Zhang G, Lehmann HC, Manoharan S, Hashmi M,<br />
Shim S, Ming GL, Schnaar RL, Lopez PH, Bogdanova<br />
N, Sheikh KA. Anti-ganglioside antibody-mediated<br />
activation of RhoA induces inhibition of neurite<br />
outgrowth. J Neurosci. <strong>2011</strong> Feb 2; 31(5): 1664-75.<br />
Lehmann HC, Chen W, Borzan J, Mankowski JL,<br />
Höke A. Mitochondrial dysfunction in distal axons<br />
contributes to human immunodeficiency virus sensory<br />
neuropathy. Ann Neurol. <strong>2011</strong> Jan; 69(1) :100-10.<br />
Lehmann HC, Hartung HP. Plasma exchange and<br />
intravenous immunoglobulins: mechanism of action<br />
in immune-mediated neuropathies. J Neuroimmunol.<br />
<strong>2011</strong> Feb; 231(1-2): 61-9.<br />
b) Institut <strong>für</strong> Neuropathologie<br />
Universitätsklinikum Düsseldorf<br />
PD Dr. Eva Neuen-Jacob<br />
Tel.: 0211 / 81-18662<br />
Fax: 0211 / 81-17804<br />
E-Mail:<br />
Neuen-Jacob@med.uni-duesseldorf.de<br />
Diagnostik<br />
<strong>2011</strong> wurden insgesamt ca. 670 Biopsien<br />
aus einem großen, überregionalen Einzugsgebiet<br />
untersucht, darunter ca. 400 Muskelbiopsien,<br />
230 Nervenbiopsien, 40 Hautund<br />
Gefäßbiopsien sowie Buffycoats.<br />
Ansprechpartnerin:<br />
Frau PD Dr. Eva Neuen-Jacob,<br />
Tel.: 0211 / 81-18662<br />
E-Mail:<br />
Neuen-Jacob@med.uni-duesseldorf.de<br />
Routinemäßig wurden folgende Methoden<br />
angewandt: Schnellschnittdiagnostik,<br />
Histochemie, Immunhistochemie (Iden-<br />
tifizierung und Subtypisierung von Entzündungszellen,<br />
Bestimmung von Entzündungsparametern,Blut-Nerv-Schrankenstörungen,<br />
Untersuchungen zum Nachweis<br />
von Dystrophin und Dystrophin-assoziier-<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
ten Glykoproteinen und Muskelproteinen,<br />
Charakterisierung von Amyloid), Paraffinhistologie,<br />
Kunststoffeinbettung, Elektronenmikroskopie.<br />
Zur Fortbildung werden regelmäßige Fallkonferenzen<br />
mit den einsendenden Kliniken<br />
durchgeführt.<br />
Frau Neuen-Jacob ist Mitglied im Gutachterboard<br />
des Referenzzentrums <strong>für</strong> neuromuskuläre<br />
Krankheiten der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> Neuropathologie und Neuroanatomie<br />
(DGNN), das von Herrn Prof.<br />
Dr. Weis, Institut <strong>für</strong> Neuropathologie der<br />
RWTH Aachen geleitet wird.<br />
Die regelmäßigen Treffen der Mitglieder<br />
des Neuromuskulären Zentrums Nordrhein<br />
der <strong>DGM</strong> werden seit dem 1. Oktober <strong>2011</strong><br />
als Qualitätszirkel von der KV Nordrhein<br />
anerkannt. Moderatorin ist Frau PD Dr.<br />
Neuen-Jacob.<br />
_____________________________________<br />
Publikationen<br />
Eva Neuen-Jacob (<strong>2011</strong>) Kapitel 8: Neuropathologische<br />
Biopsiediagnostik. In: Berlit P (Hrsg.) Klinische<br />
Neurologie. 3. erweiterte und vollständig<br />
überarbeitete Auflage. Springer-Verlag Berlin Heidelberg<br />
<strong>2011</strong>, S. 207-238.<br />
4. Essen<br />
a) Neurologie<br />
Neurologische Universitätsklinik Essen<br />
Direktor: Prof. Dr. H.C. Diener<br />
Ansprechpartnerin <strong>für</strong> das Neuromuskuläre<br />
Zentrum: OÄ Dr. S. Koeppen<br />
Tel.: 0201 / 723-2804/ -2730 Sekr.<br />
Fax: 0201/723-5176<br />
93
Neuromuskuläres Zentrum Nordrhein<br />
Der klinische und wissenschaftliche Schwer-<br />
punkt im Rahmen der Spezialambulanz<br />
<strong>für</strong> Diagnostik und Therapie neuromuskulärer<br />
Erkrankungen liegt auf der Betreuung<br />
von Patienten mit Myasthenia<br />
gravis, immunvermittelten Polyradikulo-<br />
neuropathien und Myositiden. Für die Therapie<br />
schwerer Krankheitsverläufe steht<br />
eine neurologische Intensivstation zur Verfügung,<br />
wo in Kooperation mit der hiesigen<br />
Klinik <strong>für</strong> Nephrologie (Direktor: Prof. Dr. A.<br />
Kribben) immunmodulatorische Behandlungsverfahren<br />
(Plasmapherese, Immun-<br />
adsorption, intravenöse Immunglobulin-<br />
Therapie) zur Anwendung kommen. Eine<br />
zusätzliche wichtige Aufgabe der neuromuskulären<br />
Sprechstunde ist die differentialdiagnostische<br />
Abklärung, Beratung und<br />
Behandlung von Patienten mit Motoneuronerkrankungen,<br />
kardiovaskulärer auto-<br />
nomer Dysfunktion und Chemotherapieinduzierten<br />
Neuropathien. In Zusammenarbeit<br />
mit der Inneren Klinik und Poliklinik im<br />
Westdeutschen Tumorzentrum (Direktor:<br />
Prof. Dr. M. Schuler), der Klinik <strong>für</strong> Hämatologie<br />
im Westdeutschen Tumorzentrum<br />
(Direktor: Prof. Dr. U. Dührsen), der Klinik<br />
<strong>für</strong> Knochenmarktransplantation (Direktor:<br />
Prof. Dr. D. W. Beelen), dem Institut<br />
<strong>für</strong> Molekularbiologie (Direktor: Prof. Dr. E.<br />
Gulbins), dem Zentrum <strong>für</strong> Frauenheilkunde<br />
und Geburtshilfe (Direktor: Prof. Dr. R.<br />
Kimmig) sowie der hiesigen Klinik und Poliklinik<br />
<strong>für</strong> Urologie, Kinderurologie und Urologische<br />
Onkologie (Direktor: Prof. Dr. Dr.<br />
h.c. H. Rübben) stellt die Analyse neurotoxischer<br />
Störungen und Entwicklung neuroprotektiver<br />
therapeutischer Ansätze einen<br />
weiteren wissenschaftlichen Schwerpunkt<br />
dar. Im Rahmen dieses interdisziplinären<br />
Projektes ist es gelungen, ein Tiermodell<br />
zur Cisplatin-induzierten Neurotoxizität zu<br />
etablieren. Ziel ist die individuelle Risiko-<br />
Einschätzung sowie frühzeitige Erkennung<br />
94<br />
und Behandlung Chemotherapie-bedingter<br />
Nebenwirkungen am zentralen und peripheren<br />
Nervensystem.<br />
______________________________________<br />
Publikationen<br />
Koeppen S, Hense J, Nolte KW, Weis J, Schuler M.<br />
Treatable bortezomib-related peripheral neuropathy<br />
in multiple myeloma. J Peripher Nerv Syst <strong>2011</strong>; 16<br />
Suppl 3: S 68<br />
Saner FH, Gensicke J, Olde Damink SW, Pavlaković<br />
G, Treckmann J, Dammann M, Kaiser GM, Sotiropoulos<br />
GC, Radtke A, Koeppen S, Beckebaum S,<br />
Cicinnati V, Nadalin S, Malagó M, Paul A, Broelsch<br />
CE. Neurologic complications in adult living donor<br />
liver transplant patients: an underestimated factor?<br />
J Neurol 2010 Feb; 257 (2): 253-258. Epub 2009<br />
Sep 1<br />
Müller D, Obermann M, Koeppen S, Kavuk I, Yoon<br />
MS, Sack F, Diener HC, Kaube H, Katsarava Z.<br />
Electrically evoked nociceptive potentials for early<br />
detection of diabetic small-fiber-neuropathy.<br />
Eur J Neurol 2010 Jun 1; 17: 834-841. Epub 2010<br />
Feb 23<br />
CI-PERINOMS Study Group. CI-PERINOMS: Chemotherapy-induced<br />
peripheral neuropathy outcome<br />
measures study. J Peripher Nerv Syst 2009<br />
Jun; 14 (2): 69-71<br />
Koeppen S. Tumortherapie-bedingte Neuropathie.<br />
Onkologe 2009; 15:142-149<br />
Koeppen S. Neurotoxizität. In: Feyer P, Ortner P<br />
(Hrsg.): Supportivtherapie in der Onkologie.<br />
1. Auflage München: Urban & Vogel, 2009: 53-61<br />
Gold R, Hartung HP, Heuss DF, Kieseier B, Koeppen<br />
S, Reinhold-Keller E, Sommer C. Therapie akuter<br />
und chronischer immunvermittelter Neuropathien<br />
und Neuritiden. In: Diener HC, Putzki N (Hrsg): Leitlinien<br />
<strong>für</strong> Diagnostik und Therapie in der Neurologie.<br />
4. Auflage Stuttgart: Thieme, 2008: 476-484
) Sozialpädiatrisches Zentrum am<br />
Zentrum <strong>für</strong> Kinderheilkunde und<br />
Jugendmedizin<br />
Ansprechpartner <strong>für</strong> das Neuromuskuläre<br />
Zentrum: Frau PD Dr. med. Ulrike Schara, ltd.<br />
Ärztin Sozialpädiatrisches Zentrum<br />
Hufelandstrasse 55, 45122 Essen<br />
Kontakt / Terminvergabe: Sekretariat des Sozialpädiatrischen<br />
Zentrums<br />
Tel.: 0201 / 723-2176<br />
Fax: 0201 / 723-2333<br />
Im Rahmen des Sozialpädiatrischen Zentrums<br />
am Zentrum <strong>für</strong> Kinderheilkunde und<br />
Jugendmedizin finden täglich von Montag<br />
bis Donnerstag neuromuskuläre Sprechstunden<br />
statt. Diese sind grundsätzlich als<br />
interdisziplinäre Sprechstunden konzipiert.<br />
Neben Mitbeurteilungen durch Kinderkardiologen<br />
und – pulmologen finden an<br />
ausgesuchten Terminen auch Paralellvorstellungen<br />
und Besprechungen mit neuromuskulär<br />
spezialisierten Orthopäden statt.<br />
Der klinische, diagnostische und wissenschaftliche<br />
Schwerpunkt umfasst alle genetischen<br />
und erworbenen neuromuskulären<br />
Erkrankungen des Kindes und Jugendlichen,<br />
wobei besondere Spezialisierungen<br />
<strong>für</strong> kongenitale Myopathien, Muskeldystrophien<br />
und kongenitale myasthene Syndrome<br />
zu nennen sind. Zusätzlich betreibt<br />
die Abteilung ein neuromuskulär-molekulargenetisches<br />
Labor, in dem Muskelbiopsien<br />
direkt morphologisch, immunzytochemisch<br />
und molekular untersucht werden.<br />
Darüber hinaus besteht ein Schwerpunkt<br />
der Abteilung in der Einleitung und<br />
Überwachung nicht-invasiver Beatmung<br />
bei Muskelkrankheiten. Derzeit werden 130<br />
Patienten ambulant und stationär betreut, die<br />
eine kontinuierliche oder nächtliche nichtinvasive<br />
Beatmung nutzen.<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
Publikationen<br />
Kirschner J, Schessl J, Schara U, Reitter B, Stettner<br />
GM, Hobbiebrunken E, Wilichowski E, Bernert G,<br />
Weiss S, Stehling F, Wiegand G, Müller-Felber W,<br />
Thiele S, Grieben U, von der Hagen M, Lütschg J,<br />
Schmoor C, Ihorst G, Korinthenberg R. Treatment<br />
of Duchenne muscular dystrophy with ciclosporin<br />
A: a randomised, double-blind, placebo-controlled<br />
multicentre trial. Lancet Neurol. 2010; 9:<br />
1053-9.<br />
Kemp JP, Smith PM, Pyle A, Neeve VC, Tuppen HA,<br />
Schara U, Talim B, Topaloglu H, Holinski-Feder E,<br />
Abicht A, Czermin B, Lochmüller H, McFarland R,<br />
Chinnery PF, Chrzanowska-Lightowlers ZM, Lightowlers<br />
RN, Taylor RW, Horvath R. Nuclear factors<br />
involved in mitochondrial translation cause a subgroup<br />
of combined respiratory chain deficiency.<br />
Brain. <strong>2011</strong>; 134: 183-95. PubMed<br />
Gunnar M. Buyse, Nathalie Goemans, Marleen van<br />
den Hauwe, Daisy Thijs, Imelda J.M. de Groot,<br />
Ulrike Schara, Berten Ceulemans, Thomas Meier,<br />
Luc Mertens. Idebenone as a novel therapeutic approach<br />
for Duchenne muscular dystrophy: results<br />
from a 12 month double-blind randomized placebo-controlled<br />
trial. Neuromuscul Disord. <strong>2011</strong>; 21:<br />
396-405.<br />
Chaouch A, Müller JS, Guergueltcheva V, Dusl M,<br />
Schara U, Rakocević-Stojanović V, Lindberg C,<br />
Scola RH, Werneck LC, Colomer J, Nascimento A,<br />
Vilchez JJ, Muelas N, Argov Z, Abicht A, Lochmüller<br />
H. A retrospective clinical study of the treatment of<br />
slow-channel congenital myasthenic syndrome. J<br />
Neurol. <strong>2011</strong>, in press<br />
Andrea Klein MD; Heinz Jungbluth PhD, Emma<br />
Clement MD ChB, Suzanne Lillis, Stephen Abbs<br />
PhD, Pinki Munot , Marika Pane MD, PhD, Elizabeth<br />
Wraige, Ulrike Schara MD, Volker Straub MD,<br />
PhD , Eugenio Mercuri, PhD, Francesco Muntoni,<br />
MD. Muscle MRI in congenital myopathies due to<br />
Ryanodine receptor type 1 (RYR1) gene mutations.<br />
Arch Neurol <strong>2011</strong>; 68: 1171-9.<br />
95
Neuromuskuläres Zentrum Nordrhein<br />
5. Köln<br />
a) Neurologie<br />
Klinik <strong>für</strong> Neurologie der Uniklinik Köln<br />
Direktor der Klinik: Prof. Dr. G.R. Fink<br />
Ansprechpartner des Neuromuskulären<br />
Zentrums: Prof. Dr. W.F. Haupt<br />
Im Jahre <strong>2011</strong> wurde die Neuromuskläre<br />
Sprechstunde entsprechend dem großem<br />
Bedarf erweitert. Es wurden etwa 350 Patienten<br />
mit neuromuskulären Erkrankungen<br />
versorgt. Nach Anerkennung der Klinik<br />
<strong>für</strong> Neurologie der Uniklinik Köln als integriertes<br />
Myasthenie-Zentrum wurde eine<br />
eigene Myasthenie-Sprechstunde aufgebaut,<br />
die inzwischen große Akzeptanz<br />
erfährt. In der Neuromuskulären Sprechstunde<br />
werden weiterhin Patienten mit dem<br />
gesamten Spektrum der neuromuskulären<br />
Erkrankungen versorgt.<br />
Das EMG-Labor der Klink ist Referenzlabor<br />
<strong>für</strong> neurophysiologische Untersuchungen<br />
des peripheren Nervensystems sowie <strong>für</strong><br />
evozierte Potenziale.<br />
In der Therapieambulanz der Klinik <strong>für</strong><br />
Neurologie werden in zunehmender Zahl<br />
ambulante immunsuppressive Therapien<br />
auch bei neuromuskulären Erkrankungen<br />
wie der CIDP und MMN durchgeführt.<br />
______________________________________<br />
Literatur<br />
Galldiks N, Burghaus L, Dohmen C, Teschner S,<br />
Pollok M, Leebmann J, Frischmuth N, Hollinger P,<br />
Nazli N, Fassbender C, Klingel R, Benzing T, Fink<br />
GR, Haupt WF. Immunoadsorption in patients with<br />
chronic inflammatory demyelinating polyradiculoneuropathy<br />
with unsatisfactory response to first-line<br />
treatment. Eur. Neurol. <strong>2011</strong>; 66: 183-189<br />
96<br />
b) Klinik <strong>für</strong> Kinderheilkunde der<br />
Uniklinik Köln<br />
Ansprechpartner des Neuromuskulären Zentrums:<br />
OA Dr. P. Herkenrath und<br />
PD Dr. Jürgen-Christoph von Kleist-Retzow<br />
Tel.: 0221 / 478 5900<br />
Die Universitätskinderklinik Köln hat im<br />
Jahr <strong>2011</strong> weiter am horizontalen Netzwerk<br />
der durch das BMBF geförderten MitoNet<br />
Studie teilgenommen, in der klinische Daten<br />
von Erwachsenen und Kindern mit<br />
mitochondrialen Atmungsketten deutschlandweit<br />
zusammengeführt werden. Krankheitsverläufe<br />
und auch die zentrale Sammlung<br />
von Bioproben können und sollen als<br />
Ausgangspunkt <strong>für</strong> übergreifende Grundlagenstudien<br />
zu dieser klinisch sehr variablen<br />
Krankheitsgruppe zur Verfügung stehen.<br />
_____________________________________<br />
Literatur<br />
Vlahou G, Elias M, von Kleist-Retzow JC, Wiesner<br />
RJ, Rivero F The Ras related GTPase Miro is not required<br />
for mitochondrial transport in Dictyostelium<br />
discoideum. Eur J Cell Biol <strong>2011</strong>; 90: 342–355<br />
Jonckheere AI, Huigsloot M, Lammens M, Jansen<br />
J, van den Heuvel LP, Spiekerkoetter U, von Kleist-<br />
Retzow JC, Forkink M, Koopman WJ, Szklarczyk R,<br />
Huynen MA, Fransen JA, Smeitink JA, Rodenburg<br />
RJ Restoration of complex V deficiency caused by<br />
a novel deletion in the human TMEM70 gene normalizes<br />
mitochondrial morphology. Mitochondrion<br />
<strong>2011</strong>; 11:954-63<br />
Borck G, Wunram H, Steiert A, Volk AE, Körber F,<br />
Roters S, Herkenrath P, Wollnik B, Morris-Rosendahl<br />
DJ, Kubisch C A homozygous RAB3GAP2<br />
mutation causes Warburg Micro syndrome. Hum<br />
Genet <strong>2011</strong>; 129: 45-50<br />
Hünseler C, Paneitz A, Friedrich D, Lindner U,<br />
Oberthuer A, Körber F, Schmitt K, Welzing L, Müller<br />
A, Herkenrath P, Hoppe B, Gortner L, Roth B, Kat-
tner E, Schaible T Angiotensin II Receptor Blocker<br />
Induced Fetopathy: 7 Cases.. Klin Padiatr <strong>2011</strong>;<br />
223:10-14<br />
c) Abteilung <strong>für</strong> Neuropathologie<br />
Klinikum der Uniklinik Köln<br />
Direktorin: Prof. Dr. Martina Deckert<br />
Ansprechpartnerin: Dr. Anna Brunn,<br />
Tel.: 0221 / 478-97249<br />
Fax: 0221 / 478-7237<br />
E-Mail: anna.brunn@uni-koeln.de<br />
Diagnostik<br />
<strong>2011</strong> wurden ca. 430 Biopsien untersucht,<br />
die aus einem überregionalen Einzugsgebiet<br />
stammen. Vorwiegend wurden Muskelbiopsien<br />
übersandt (ca. 260). Darüber<br />
hinaus wurden Nervenbiopsien bei unklaren<br />
Neuropathien (ca. 140), Hautbiopsien<br />
mit der Frage nach einer small fibre<br />
neuropathy (ca. 15) und Darmbiopsien mit<br />
unklaren Störungen der autonomen Innervation<br />
(ca. 15) untersucht. Routinemäßig<br />
werden Schnellschnittuntersuchungen, histochemische,<br />
enzymhistochemische und<br />
immunhistochemische Methoden angewandt.<br />
Zudem wird das Kunststoff-eingebette<br />
Material in Semidünnschnitt-Technik<br />
untersucht.<br />
Es besteht ein enger Kontakt zu den Kollegen<br />
der einsendenden Kliniken, mit denen<br />
Fortbildungsveranstaltungen und Fallkonferenzen<br />
durchgeführt werden.<br />
Frau PD Dr. Brunn wird auch als Dozentin zu<br />
Fortbildungsveranstaltungen der Einsender<br />
eingeladen und referiert hier insbesondere<br />
zu Themen inflammatorischer Neuround<br />
Myopathien sowie gastro-intestinaler<br />
Motilitätsstörungen bei Innervationsstörungen.<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
Der wissenschaftliche Schwerpunkt der<br />
Abteilung <strong>für</strong> Neuropathologie liegt in der<br />
Neuroimmunologie. Die verschiedenen Arbeitsgruppen<br />
beschäftigen sich mit Fragestellungen<br />
zur Pathogenese autoimmunmediierter<br />
Erkrankungen des peripheren<br />
Nervensystems sowie Mechanismen der<br />
immunologischen Toleranz im Zentralnervensystem,<br />
zentralnervösen Infektionen,<br />
vor allem der murinen Toxoplasma-Encephalitis<br />
und der Listeria monocytogenes-<br />
Meningoencephalitis sowie primären<br />
malignen Non-Hodgkin-Lymphomen des<br />
Zentralnervensystems.<br />
______________________________________<br />
Literatur<br />
Haroon F, Drögemüller K, Händel U, Brunn A, Reinhold<br />
D, Nishanth G, Mueller W, Trautwein C,<br />
Ernst M, Deckert M, Schlüter D Gp130-dependent<br />
astrocytic survival is critical for the control of autoimmune<br />
central nervous system inflammation. J<br />
Immunol <strong>2011</strong>; 186: 6521-31.<br />
Montesinos-Rongen M, Godlewska E, Brunn A, Wiestler<br />
OD, Siebert R, Deckert M Activating L265P<br />
mutations of the MYD88 gene are common in primary<br />
central nervous system lymphoma. Acta Neuropathol.<br />
<strong>2011</strong>; Oct 22. [Epub ahead of print]<br />
e) Institut <strong>für</strong> Humangenetik,<br />
Uniklinik Köln<br />
Direktorin: Prof. Dr. Brunhilde Wirth<br />
Kontakt: Prof.Dr. Brunhilde Wirth<br />
Tel.: 0221 / 478-86464<br />
Dr. med. Raoul Heller (-86832)<br />
Dr. Anne Baasner (-86826),<br />
Dr. Jutta Becker (-86835),<br />
Dr. Eric Hahnen (-86825),<br />
Dr. med. Julia Schreml (-86612)<br />
E-Mail: raoul.heller@uk-koeln.de<br />
97
Neuromuskuläres Zentrum Nordrhein<br />
Diagnostik<br />
(www.uk-koeln.de/humangenetik)<br />
• Spinale Muskelatrophien (SMA Typ I-IV):<br />
SMN1-Gen (alle Mutationsarten inkl.<br />
Punktmutationen); Bestimmung der<br />
SMN1-/ SMN2-Kopienzahl mittels MLPA-<br />
Analyse.<br />
• Spinale Muskelatrophie mit respiratorischer<br />
Insuffizienz (SMARD1 = DSMA1<br />
= HMN6): IGHMBP2-Sequenzierung.<br />
• X-chromosomale spinale Muskelatrophie<br />
(XL-SMA): UBE1-Sequenzierung<br />
• Autosomal-rezessive Pontocerebelläre<br />
Hypoplasie (PCH2 und PCH4): TSEN54-,<br />
TSEN2-, TSEN34-Sequenzierung<br />
• Amyotrophe Lateralsklerose (ALS1 und<br />
ALS2): SOD1-, ALS2-, VABP-Sequenzierung<br />
• Distale Arthrogryposen (DA1, DA2 =<br />
Freeman-Sheldon, DA7): TPM2-, TNNI2-,<br />
TNNT3-, MYH3-, MYH8-Sequenzierung,<br />
bei familiären Fällen auch Kopplungsanalyse.<br />
• Kongenitale Myopathien (NEM3, NEM4,<br />
CFTD): ACTA1, TPM2, SEPN1-Sequenzierung<br />
• Kongenitale Myasthenien (CMS) / Arthrogryposis<br />
multiplex congenita (AMC):<br />
RAPSN-, CHRNA1-, CHRNB1-, CHRND-,<br />
CHNRE-, CHRNG-Sequenzierung, bei fa-<br />
miliären Fällen auch Kopplungsanalyse.<br />
Patientenbetreuung /<br />
Klinische Forschung<br />
Sowohl <strong>für</strong> spinale Muskelatrophie (SMA)<br />
als auch <strong>für</strong> Arthrogryposis multiplex congenita(AMC)<br />
beraten wir weiterhin auch<br />
überregional und international die betroffenen<br />
Familien und ärztlichen Kollegen.<br />
Zum festen interdisziplinären Team <strong>für</strong> die<br />
intensive Betreuung von SMA-Patienten<br />
in Köln gehören neben der Humangenetik<br />
(Prof. Wirth, Dr. Heller) und Neuropädiat-<br />
98<br />
rie (Drs. von Kleist-Retzow u. Herkenrath)<br />
mittlerweile speziell auf SMA geschulte<br />
Mitarbeiter/innen aus der Physiotherapie<br />
(Queen Rhania Rehabilitationszentrum der<br />
Uniklinik Köln) und dem klinischen Studienzentrum<br />
des Uniklinikums Köln. Eine<br />
Einbindung weiterer Disziplinen wie z. B.<br />
der Zahn-Mund-Kiefer-Heilkunde angesichts<br />
SMA-spezifischer Versorgungsengpässe<br />
wird gerade entwickelt. Außerdem<br />
werden Familien mit SMA-Patienten, die<br />
sich an uns wenden, über aktuelle oder geplante<br />
therapeutische / klinische Studien<br />
informiert und ggf. in direkten Kontakt mit<br />
dem Studienteam gebracht. Ein Beispiel<br />
hier<strong>für</strong> ist die Studie zur Verträglichkeit und<br />
Wirksamkeit eines Ganzkörper-Vibrationstrainings<br />
auf einem Galileo ® -Gerät <strong>für</strong> SMA<br />
III Patienten zwischen 5 und 18 Jahren u. a.<br />
an der Universitätskinderklinik Köln.<br />
Im Institut besteht mittlerweile eine große<br />
Expertise mit genomweiten diagnostischen<br />
Analysemethoden (Exom-Sequenzierung,<br />
Kopplungsanalysen). Dies ermöglicht uns<br />
die Identifizierung neuer Gene, die an der<br />
Entstehung von bisher ursächlich ungeklärten<br />
SMA-Formen und verwandten neuromuskulären<br />
Erkrankungen beteiligt sind.<br />
Wir haben entsprechende Analysen in einer<br />
Vielzahl von Familien mit neuromuskulären<br />
Erkrankungen eingeleitet, einige davon bereits<br />
kurz vor Abschluss. Hier haben sich<br />
insbesondere die engen Zusammenarbeiten<br />
mit Neurologen aus ganz Deutschland<br />
und Europa als sehr wertvoll erwiesen, da<br />
sowohl die klinische Charakterisierung der<br />
Patienten als auch die möglichst komplette<br />
Erfassung der Familienstammbäume eine<br />
wichtige Voraussetzung <strong>für</strong> eine erfolgreiche<br />
genomweite Analyse sind.<br />
Grundlagenforschung<br />
Trotz mittlerweile seit 16 Jahren bekannter
Ursache <strong>für</strong> die autosomal-rezessive proximale<br />
spinale Muskelatrophie (SMA) sind<br />
die molekularen Pathomechanismen bisher<br />
nicht vollständig verstanden. Unsere Arbeitsgruppe<br />
forscht weiterhin intensiv über<br />
potenzielle „modifier“ Gene neben SMN2<br />
und Plastin 3 und über Moleküle mit therapeutischem<br />
Potenzial bei SMA. Außerdem<br />
haben wir in Kollaboration eine molekulare<br />
Verbindung zum profilin2a/RhoA pathway<br />
nachweisen können 1 , der u.a. in der Stabilisierung<br />
von Zytoskelettstrukturen (Actin)<br />
gerade in Nervenzellen mit ihren langen<br />
Fortsätzen (Axone mit neuromuskulärer<br />
Snyapse) eine wichtige Rolle spielt.<br />
Ein weiteres unserer SMA-Forschungsprojekte<br />
beschäftigt sich mit Mechanismen<br />
der klinischen Progredienz beim Menschen<br />
und im Mausmodell. Nach der initialen Beobachtung<br />
von anderen und uns, dass bei<br />
schwerer kongenitaler SMA ein angeborener<br />
Herzscheidewanddefekt signifikant<br />
gehäuft auftritt, haben wir jetzt Daten erhoben,<br />
die einen primären pathologischen<br />
Prozess nicht nur in den Motoneuronen,<br />
sondern auch im Skelettmuskel belegen<br />
und damit neue therapeutische Ansatzpunkte<br />
andeuten 2 .<br />
Insgesamt ist die Vernetzung von Patientenbetreuung,<br />
humangenetischer Diagnostik,<br />
klinischer und Grundlagenforschung<br />
eine erfolgreiche Strategie am Institut <strong>für</strong><br />
Humangenetik, die in enger Zusammenarbeit<br />
mit den betroffenen Familien und<br />
Patientenverbänden weitergeführt werden<br />
wird.<br />
_____________________________________<br />
Literatur<br />
Nölle A, Zeug A, van Bergeijk J, Tönges L, Gerhard<br />
R, Brinkmann H, Al Rayes S, Hensel N, Schill Y, Apkhazava<br />
D, Jablonka S, O‘mer J, Kumar Srivastav<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
R, Baasner A, Lingor P, Wirth B, Ponimaskin E, Niedenthal<br />
R, Grothe C, Claus P. The spinal muscular<br />
atrophy disease protein SMN is linked to the rhokinase<br />
pathway via profilin. Hum Mol Genet. <strong>2011</strong>;<br />
20:4865-78.<br />
Mutsaers CA, Wishart TM, Lamont DJ, Riessland<br />
M, Schreml J, Comley LH, Murray LM, Parson SH,<br />
Lochmüller H, Wirth B, Talbot K, Gillingwater TH.<br />
Reversible molecular pathology of skeletal muscle<br />
in spinal muscular atrophy. Hum Mol Genet. <strong>2011</strong>;<br />
20:4334-44.<br />
f) Klinik <strong>für</strong> Orthopädie und<br />
Unfallchirurgie der Uniklinik Köln<br />
Direktor: Prof. Dr. P. Eysel<br />
Ansprechpartner: Dr. R. Sobottke,<br />
Tel.: 0221 / 478-4616<br />
Terminvereinbarung über das<br />
Servicecenter<br />
Tel.: 0221 / 478-88664<br />
Im Rahmen der Skoliosesprechstunde werden<br />
Patienten mit neuromuskulär bedingten<br />
Skoliosen untersucht und behandelt.<br />
6. Wuppertal<br />
Direktor: Prof. Dr. Stefan Isenmann<br />
Ansprechpartner <strong>für</strong> das Neuromuskuläre<br />
Zentrum: Prof. Dr. Carl-Albrecht Haensch<br />
E-Mail:<br />
carl-albrecht.haensch@helios-kliniken.de<br />
Kooperierende Kliniken und Institute<br />
• Klinik <strong>für</strong> Kinderheilkunde,Helios Klinikum<br />
Wuppertal<br />
• Institut <strong>für</strong> Neuropathologie der Heinrich-<br />
Heine Universität Düsseldorf<br />
• Institut <strong>für</strong> Neuropathologie der RWTH<br />
Aachen<br />
• Medizinische Klinik/Abteilung Rheumato-<br />
99
Neuromuskuläres Zentrum Nordrhein<br />
logie, St. Josef Krankenhaus, Wuppertal<br />
• Institut <strong>für</strong> Praenatale Medizin und Humangenetik<br />
Wuppertal<br />
• HELIOS Schlaflabor Wuppertal<br />
Bewährtes und Neues:<br />
Die Neuromuskuläre Sprechstunde<br />
wird weiterhin regelmäßig angeboten<br />
(Terminvereinbarung unter<br />
Tel.: 0202 / 896-2641; Fr. Jandt-Scheler).<br />
Zusätzlich besteht eine ambulante KV-Ermächtigung<br />
auch <strong>für</strong> Patienten mit Myalgien<br />
(OA Prof. Dr. Haensch). Es wurden<br />
im Jahr <strong>2011</strong> über 100 Muskelbiopsien<br />
durchgeführt. In der Botulinumtoxinambulanz<br />
(OA Dr. Hennen) werden rund 300<br />
Patienten im Jahr behandelt.<br />
Das HELIOS-Schlaflabor Wuppertal<br />
(Tel.: 0202 / 896-2647)<br />
bietet alle Möglichkeiten der nichtinvasiven<br />
Beatmungstherapie bei neuromuskulären<br />
Erkrankungen mit Weiterbildungsermächtigung<br />
<strong>für</strong> die Schlafmedizin. Die neurophysiologische<br />
Abteilung ist anerkannte<br />
Ausbildungsstätte der DGKN <strong>für</strong> die Elektromyographie<br />
und evozierte Potenziale<br />
mit allein über 1000 EMG-Untersuchungen<br />
pro Jahr.<br />
Am Lehrstuhl <strong>für</strong> Neurologie der Universität<br />
Witten/Herdecke wird in der Ausbildung<br />
von Anfang an auf eine starke Praxisorientierung<br />
geachtet. Begleitet wird das patientennahe<br />
und problemorientierte Lernen<br />
der Studenten durch Seminare und Vorlesungen<br />
auch zu neuromuskulären Themen<br />
durch die Dozenten der Klinik.<br />
100<br />
Publikationen mit neuromuskulärem Bezug:<br />
Haensch CA, Wehe J, Jigalin A , Isenmann S. Gastroparesis<br />
in myotonic dystrophy 1. Clin Auton Res<br />
<strong>2011</strong>; 21: 125-6.<br />
Pomper JK, Wilhelm H, Tayebati SK, Asmus F,<br />
Schüle R, Sievert KD, Haensch CA, Melms A, Haarmeier<br />
T. A novel clinical syndrome revealing a deficiency<br />
of the muscarinic M3 receptor.Neurology.<br />
<strong>2011</strong>; 76: 451-5.
Neuromuskuläres Zentrum Nordwest<br />
Leiter/Sprecher:<br />
Prof. Dr. A. Engelhardt<br />
Neurologische Klinik<br />
Evangelisches Krankenhaus Oldenburg<br />
Zum Neuromuskulären Zentrum Nordwest<br />
gehören die Standorte Oldenburg, Bremen,<br />
Westerstede, Sanderbusch und Rotenburg<br />
(Wümme). Ambulante Untersuchungen und<br />
Beratungen im Neuromuskulären Zentrum<br />
finden innerhalb der Ermächtigungsambulanz<br />
der jeweiligen Chefärzte der Neurologie<br />
statt. Das Zentrum hat <strong>2011</strong> erneut das<br />
Gütesiegel der <strong>DGM</strong> <strong>für</strong> drei Jahre erhalten.<br />
Die Universität Oldenburg soll im Jahr<br />
2012 eine Medizinische Fakultät erhalten.<br />
Der Medizin-Studiengang wird in Kooperation<br />
mit der Universität Groningen durchgeführt.<br />
Ein Forschungsschwerpunkt der<br />
Universitätsmedizin wird dabei die Versorgungsforschung<br />
sein. Für die neuromuskulären<br />
Erkrankungen bestehen bereits<br />
gemeinsame Projekte mit dem Institut <strong>für</strong><br />
Rehapädagogik der Universität Oldenburg,<br />
die weiter ausgebaut werden sollen.<br />
Der Schwerpunkt innerhalb des Neuromuskulären<br />
Zentrums Nordwest liegt <strong>für</strong><br />
die Neurologische Klinik Oldenburg unverändert<br />
in der Diagnostik und Therapie<br />
immunologisch bedingter neuromuskulärer<br />
Erkrankungen und Polyneuropathien. In der<br />
Neuropädiatrie werden naturgemäß überwiegend<br />
angeborene neuromuskuläre Erkrankungen<br />
behandelt.<br />
Für Westerstede<br />
wird ein besonderer Schwerpunkt in der<br />
Palliativmedizin (insbesondere bei ALS),<br />
Myasthenia gravis und Schlafmedizin<br />
angegeben. Ein wesentlicher Teil der Arbeit<br />
im Neuromuskulären Zentrum liegt<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
in Oldenburg und Westerstede in der Sozialberatung<br />
(Frau Hylla). Überwiegend<br />
werden Informations-und psychosoziale<br />
Entlastungsgespräche geführt, die auch<br />
<strong>für</strong> Angehörige große Bedeutung haben.<br />
Individuelle Hilfsangebote werden aufgezeigt,<br />
damit trotz krankheitsbedingter Einschränkungen<br />
neue Zukunftsperspektiven<br />
entwickelt werden können. Kontaktaufnahmen<br />
mit Leistungserbringern und Kostenträgern,<br />
Reha-Anträge und Hilfsmittelberatung<br />
sind die wichtigsten Inhalte.<br />
Ablehnungen seitens der Kostenträger<br />
sind in diesem Bereich häufig. Insbesondere<br />
nach der Mitteilung einer Erstdiagnose<br />
durch den Neurologen sind zusätzliche<br />
Informationen zur Erkrankung, Möglichkeiten<br />
der Einflussnahme und psychosoziale<br />
Entlastungsgespräche <strong>für</strong> den Patienten<br />
und seine Angehörigen von großer Bedeutung.<br />
Es werden individuelle Hilfsangebote<br />
aufgezeigt, Ressourcen deutlich gemacht,<br />
so dass auch mit krankheitsbedingten Einschränkungen<br />
neue Zukunftsperspektiven<br />
entwickelt werden können.<br />
Informationen zu sozialrechtlichen Fragen,<br />
der Formulierung von Widersprüchen, Beantragung<br />
von Pflegegeld, Rehabilitationen<br />
oder Beratung bzgl. geeigneter Hilfsmittel<br />
sind die Hauptinhalte der Sozialberatung.<br />
Oft werden Patientenverfügungen und Vorsorgevollmachten<br />
besprochen und mit den<br />
Betroffenen aufgesetzt. Interdisziplinäres<br />
Arbeiten mit dem Behandlungsteam bzw.<br />
den Kooperationspartnern nimmt einen immer<br />
größer werdenden Stellenwert ein. So<br />
wurden in einzelnen Fällen „Round-Table-<br />
Gespräche“ organisiert, an denen neben<br />
dem Patienten und seinen Angehörigen der<br />
Hausarzt, der Pflegedienst, privat beschaffte<br />
Krankenpflege, Mitarbeiter des Sanitätshauses,<br />
Mitarbeiter der Krankenkasse sowie<br />
die Sozialarbeiterin teilnahmen.<br />
101
Neuromuskuläres Zentrum Nordwest<br />
Im Berichtszeitraum wurden allein in Oldenburg<br />
111 Beratungsgespräche durchgeführt.<br />
Die Diagnosenverteilung zeigt<br />
unverändert einen besonders hohen Anteil<br />
an ALS-Patienten (35 Prozent) und Polyneuropathien<br />
(16 Prozent). Den Rest teilen<br />
sich die zahlreichen zum Teil sehr seltenen<br />
neuromuskulären Erkrankungen. Nach<br />
wie vor wird die stationäre Abklärung und<br />
Behandlung von neuromuskulären Erkrankungen<br />
häufig vom MDK abgelehnt.<br />
Die vierteljährlichen Fallkonferenzen der am<br />
Muskelzentrum beteiligten Kliniken wurden<br />
weiterhin durchgeführt. Herr Schulz<br />
als Landesverbandsleiter Niedersachsen<br />
ist bei diesen Treffen stets anwesend. Herr<br />
Prof. Bergmann aus Bremen übernimmt<br />
die Organisation der Einladungen und die<br />
Neuropathologischen Demonstrationen<br />
der Nerven- und Muskelbiopsien. Für diese<br />
regelmäßige, hervorragende und zuverläs-<br />
sige Tätigkeit sei ihm im Namen aller an den<br />
Sitzungen Beteiligten besonders gedankt.<br />
In Bremen<br />
hat Herr Dr. Schröter als Nachfolger von<br />
Herrn PD Dr. Probst-Cousin die Vertretung<br />
im Muskelzentrum übernommen.<br />
Besonders sei die seit 1998 bestehende<br />
erfolgreiche Neuromuskuläre Sprechstunde<br />
im Sozialpädiatrischen Institut (Frau Dr.<br />
Haun-Jünger) erwähnt, die einmal monatlich<br />
stattfindet. Es besteht eine erfreuliche<br />
Kooperation mit Humangenetikern, Neuroorthopäden,<br />
Kinderkardiologen, Pneu-<br />
mologen und Orthopädiemechanikern.<br />
Zwei Physiotherapeutinnen wurden von<br />
der <strong>DGM</strong> besonders qualifiziert. Da überwiegend<br />
Kinder mit Progressiver Muskeldystrophie<br />
(zumeist Duchenne) betreut<br />
werden, steht <strong>für</strong> die Betroffenen auch eine<br />
Sozialarbeiterin und eine Psychologin zur<br />
Verfügung.<br />
102<br />
In Sanderbusch<br />
hat Herr Prof. Rohkamm, der viele Jahrzehnte<br />
der Erforschung neuromuskulärer<br />
Erkrankungen und der Versorgung von<br />
<strong>Muskelkranke</strong>n gewidmet hat, sein Tätigkeit<br />
als Chefarzt der Neurologischen Klinik<br />
beendet. Wir danken ihm <strong>für</strong> sein Engagement<br />
und seine freundliche regelmäßige<br />
Mitarbeit im Muskelzentrum. Sein Nachfolger<br />
ist seit 01.11.<strong>2011</strong> Herr Prof. Kermer.<br />
In Rotenburg/Wümme<br />
werden Muskelpatienten im Medizinischen<br />
Versorgungszentrum betreut (Kontakt: siehe<br />
Anhang). Herr Prof. Kiefer weist auf eine<br />
eigene Veröffentlichung hin: Kiefer R (<strong>2011</strong>)<br />
Krankheiten peripherer Nerven. Kohlhammer,<br />
Stuttgart.<br />
Prof. Dr. A. Engelhardt<br />
Leiter des Neuromuskulären<br />
Zentrums Nordwest
Neuromuskuläres Zentrum Rhein-Main<br />
Sprecher: Prof. Dr. Claus<br />
Klinik <strong>für</strong> Neurologie, Klinische Neurophysiologie,<br />
Klinikum Darmstadt<br />
Forschungsaktivitäten<br />
B. Schrank: ALS-PEG-Register voraussichtlich<br />
ab November <strong>2011</strong> (Studienleitung<br />
Prof. Dr. A. Ludolph, Universitätsklinik<br />
Ulm).<br />
Neben dem jährlichen Treffen der hessischen<br />
Neuromuskulären Zentren fanden<br />
an allen Standorten Fortbildungsveranstaltungen<br />
<strong>für</strong> Ärzte und Informationsveranstaltungen<br />
<strong>für</strong> Betroffene statt.<br />
Vorträge bei Selbsthilfegruppen werden<br />
durch Mitglieder des Zentrums regelmäßig<br />
gehalten.<br />
An den gemeinsamen Sitzungen des Zentrums<br />
nehmen Vertreter der <strong>DGM</strong> teil.<br />
B. Schrank, C. Sommer, H. Müller: Neuromuskuläre<br />
Falldemonstration. DKD Wiesbaden,<br />
2.5.<strong>2011</strong><br />
Betreuungsstrukturen<br />
Neuromuskuläre Spezialambulanzen werden<br />
in allen Kliniken des Zentrums angeboten.<br />
Für spezielle Fragestellungen wird<br />
an die einzelnen Abteilungen verwiesen.<br />
Selbsthilfeaktivitäten<br />
Dr. J. Seeger ist Mitglied im pädiatrischen<br />
Beraterkreis im Kindernetzwerk e. V.<br />
Neue Kontaktgruppe in Darmstadt unter<br />
der Koordination von Hr. G. Büttner.<br />
Kontaktgruppen in Marburg (Hr. Schwerdtfeger).<br />
Muskelstammtisch in Kassel (Hr. Eckhardt)<br />
B. Schrank: ALS – Gesprächskreis der Landesgruppen<br />
Hessen/Rheinland-Pfalz<br />
DKD Wiesbaden, 14.5.<strong>2011</strong>, 29.10.<strong>2011</strong><br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
In Bad-Sooden Allendorf hat sich eine<br />
ALS-Gruppe gebildet. Sie wird von Hr. Dr.<br />
Schröter von der Klinik Hoher-Meissner<br />
und von Hr. Germandi oder von Fr. Haberland<br />
durch die <strong>DGM</strong> unterstützt. In Wiesbaden<br />
ist Hr. Dr. Schrank mit dem ALS Gesprächskreis<br />
aktiv.<br />
Die Landesgruppentreffen werden nicht<br />
mehr zentral in Friedberg, sondern einmal<br />
jährlich im nördlichen und einmal im südlichen<br />
Hessen angeboten. Damit soll auf<br />
die eingeschränkte Mobilität der Teilnehmer<br />
Rücksicht genommen werden.<br />
Kontakt zu Selbsthilfegruppen<br />
Vorsitzender des Landesverbandes:<br />
Herr Karsten Eckhardt<br />
Am Donarsbrunnen 59A, 34134 Kassel<br />
Tel.: 0561 / 282970<br />
E-Mail: karsten.eckhardt@dgm.org<br />
Diagnostische und therapeutische<br />
Möglichkeiten<br />
Die histopathologische Beurteilung von<br />
Muskel- und Nervenbiopsaten findet im<br />
Neuromuskulären Labor des Neurologischen<br />
Instituts (Edinger-Institut) der Universität<br />
Frankfurt, welches von Frau PD<br />
Dr. med. D. S. Tews geleitet wird, statt. Im<br />
Rahmen der üblichen histologischen, histochemischen<br />
und enzymhistochemischen<br />
Routinepräparationen werden auch spezielle<br />
immunhistochemische Untersuchungsschemata<br />
<strong>für</strong> Muskeldystrophien, Strukturmyopathien,<br />
metabolische und mitochondriale<br />
Myopathien sowie entzündliche Myopathien<br />
durchgeführt. Bei entsprechenden<br />
Fragenstellungen werden elektronenmikroskopische<br />
Untersuchungen angeschlossen.<br />
Ansprechpartner <strong>für</strong> diagnostische<br />
Fragen sind Frau PD Dr. med. D. S. Tews<br />
sowie Herrn Prof. Dr. M. Mittelbronn. Anlei-<br />
103
Neuromuskuläres Zentrum Rhein-Main<br />
tungen zu Gewebeentnahmen und<br />
-asservierungen können unter<br />
www.kgu.de/ni abgerufen werden.<br />
____________________________________<br />
Publikationen aus dem Zentrum<br />
Claus D.: Spinale Infiltrationsbehandlung – nicht<br />
ohne Risiko. Klin Neurophysiol <strong>2011</strong>; 42: 27-28.<br />
Claus D., Kaps M.: Ein Fall sensorischer Ganglionopathie<br />
bei Sjögren Syndrom. Klin Neurophysiol<br />
<strong>2011</strong>; 42: 133-135<br />
Claus D. Thenaratrophie versus Karpaltunnelsyndrom.<br />
Klin Neurophysiol <strong>2011</strong>; 42: 206-207.<br />
Claus D.: Diagnostik proximaler Läsionen des Plexus<br />
brachialis. J Neurol Neurochir Psychiatr <strong>2011</strong>;<br />
12: 266-270<br />
Heidegger T, Ziemann U.: Prolongation of central<br />
motor conduction time by neck extension in compressive<br />
cervical myelopathy. Clin Neurophysiol<br />
<strong>2011</strong>; 122:1891-1893<br />
Kang JS, Jochem-Gawehn S, Laufs H, Ferbert A,<br />
Vieregge P, Ziemann U: Hirayama disease in Germany:<br />
Case reports and review of the literature.<br />
Nervenarzt <strong>2011</strong>; 82: 1264-1272<br />
Schrank, B., I. Metz, C. Wegner, W. Brück, W.H.<br />
Jost Rezidivierende spontane fokale Muskelnekrosen<br />
als Ausdruck einer metabolischen Myopathie.<br />
Jahreskongress der DGN Wiesbaden 29.9.<strong>2011</strong><br />
Werdin F, Sinis N, Stetter C, Mittelbronn M, Schaller<br />
HE, Hering R. Poikilodermia, anhidrosis, hairless<br />
body, neurogenic muscle atrophy, and recurrent<br />
hematuria: a new syndrome? Clin Dysmorphol.<br />
2010; 19: 65-8.<br />
Winter Y, Schepelmann K, Spottke AE, Claus D,<br />
Grothe C, Schroder R, et al. Health-related quality<br />
of life in ALS, myasthenia gravis and facioscapulohumeral<br />
muscular dystrophy. J Neurol. 2010; 257:<br />
1473-1481<br />
104
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
Neuromuskuläres Zentrum Rhein-Neckar<br />
(Heidelberg, Mannheim, Ludwigshafen, Karlsruhe)<br />
Leiter und Sprecher:<br />
Dr. med. C. Blahak, Neurologische Klinik,<br />
Universitätsmedizin Mannheim<br />
und Dr. med. J. Wolf, Neurologische Klinik,<br />
Klinikum der Stadt Ludwigshafen<br />
Veränderungen<br />
Nach dem Wechsel des bisherigen Leiters,<br />
Herrn PD Dr. med. F. Ebinger als Chefarzt<br />
an die Klinik <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin<br />
des St. Vincenz-Krankenhauses Paderborn<br />
wird das NMZ Rhein-Neckar nun gemein-<br />
sam von Herrn Dr. C. Blahak und Herrn Dr.<br />
med. J. Wolf geleitet.<br />
Fortbildungsveranstaltungen<br />
Im vergangenen Jahr fanden zwei neuro-<br />
muskuläre Konferenzen zusammen mit<br />
Prof. Dr. med. C. Sommer und Dr. med. H.<br />
Müller (Institut <strong>für</strong> Neuropathologie, Universitätsmedizin<br />
Mainz) statt.<br />
Am 16.02.<strong>2011</strong> in Ludwigshafen und am<br />
07.09.<strong>2011</strong> erstmals in Karlsruhe wurden<br />
ausführlich schwierige Fälle mit allen interessierten<br />
und beteiligten Kollegen des<br />
Neuromuskulären Zentrums diskutiert.<br />
Auch der 2006 gegründete Expertenkreis<br />
Mitochondriale Medizin Rhein-Neckar traf<br />
sich in vierteljährlichem Rhythmus, koordiniert<br />
durch Prof. Dr. med. Matthias<br />
Bauer und Dr. Bert Obermaier-Kusser, in<br />
Ludwigshafen. Dabei wurden sowohl wissenschaftliche<br />
Kooperationsprojekte als<br />
auch klinische Fälle diskutiert.<br />
Regelmäßige Fortbildungen im Rahmen<br />
der Treffen ergänzen das Spektrum des<br />
Expertenkreises, der sich aus Mitgliedern<br />
des NMZ sowie weiteren regionalen und<br />
überregionalen Kooperationspartnern zu-<br />
sammensetzt.<br />
Wissenschaftliche Arbeiten<br />
Rheinland-pfälzisches ALS-Register:<br />
Das rheinland-pfälzische ALS-Register ist<br />
ein bevölkerungsbasiertes Register, in welchem<br />
alle volljährigen rheinland-pfälzischen<br />
Patienten mit einer seit 2009 neu diagnostizierten<br />
ALS prospektiv erfasst und in<br />
sechsmonatigen Abständen nachverfolgt<br />
werden. Erfasst werden Daten zur Klinik,<br />
Diagnostik und Therapie, ferner auch sozioökonomische<br />
und Lebensstilfaktoren.<br />
Hierzu liegen spezielle Erfassungsbögen<br />
und Informationsschreiben vor, die von der<br />
Register-Homepage (www.als-register.org)<br />
heruntergeladen werden können.<br />
Entscheidend <strong>für</strong> die Qualität des Registers<br />
ist die vollständige Erfassung aller<br />
rheinland-pfälzischen ALS-Patienten. Es<br />
besteht daher eine Kooperation mit allen<br />
rheinland-pfälzischen Ärzten, die ALS-<br />
Patienten betreuen (Hausärzte, Neuro-<br />
logen und Nervenärzte, Geriater, Palliativ-<br />
mediziner). Patienten können sich auch direkt<br />
mit dem Studienzentrum in Ludwigshafen<br />
in Verbindung setzen.<br />
Informationen zum Register:<br />
Dr. Joachim Wolf, Neurologische Klinik,<br />
Klinikum der Stadt Ludwigshafen,<br />
Tel.: 0621/503-42580.<br />
Sozialberatung <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong><br />
im Universitätsklinikum Mannheim<br />
Nach dem die Förderung <strong>für</strong> das seit April<br />
2006 bestehende Sozialberatungsangebot<br />
<strong>für</strong> Patienten mit Muskelkrankheiten<br />
durch Mittel der Dietmar-Hopp-Stiftung<br />
wie geplant nach 5 Jahren Mitte <strong>2011</strong><br />
ausgelaufen ist, wird dieses Angebot auf-<br />
grund der sehr hohen Akzeptanz nun<br />
über die Neurologische Klinik der Universitätsmedizin<br />
Mannheim in zeitlich sogar<br />
105
Neuromuskuläres Zentrum Rhein-Neckar (Heidelberg, Mannheim, Ludwigshafen, Karlsruhe)<br />
noch etwas erweitertem Rahmen fortgeführt.<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> wurden mehr als 500<br />
Beratungen durch Frau Christina Reiß<br />
durchgeführt. Die Schwerpunkte reichen<br />
von Informationen über die Erkrankung,<br />
insbesondere nach Diagnosestellung, die<br />
Vermittlung an andere Betroffene zum<br />
Austausch und zur gegenseitigen Unterstützung,<br />
beispielsweise in den örtlichen<br />
Gesprächskreisen der <strong>DGM</strong>, bis hin zur<br />
Unterstützung bei sozialrechtlichen Angelegenheiten.<br />
Fortgeführt wurde zudem der<br />
Gesprächskreis <strong>für</strong> ALS-Patientinnen und<br />
Patienten sowie deren Angehörige, der<br />
sich bei stetig wachsender Beteiligung<br />
regelmäßig in Heidelberg trifft.<br />
Frau Reiß ist Dienstag nachmittags<br />
von 13.00 bis 18:00 Uhr sowie<br />
Freitag vormittags von 09.00 bis 13.00 Uhr<br />
in der Neurologischen Ambulanz (Haus 13,<br />
Ebene 3, Zimmer 1) anwesend, es empfiehlt<br />
sich eine Terminvereinbarung unter<br />
Tel.: 0621 / 383 - 2918<br />
oder unter christina.reiss@dgm.org<br />
Selbsthilfeaktivitäten<br />
Die Kontakte zum Landesverband Baden-<br />
Württemberg und Rheinland-Pfalz wurden<br />
auch in diesem Jahr gepflegt.<br />
So wurde vom NMZ Rhein-Neckar der 4.<br />
<strong>DGM</strong> Fach- und Informationstag <strong>für</strong><br />
Patienten mit verschiedenen neuromuskulären<br />
Erkrankungen, der am 22.05.<strong>2011</strong><br />
in Pforzheim-Hohenwart stattfand, fachlichmedizinisch<br />
mit entsprechenden Vorträgen<br />
und Diskussionsrunden betreut.<br />
Am 26.11.<strong>2011</strong> fand in Heidelberg ein<br />
weiterer ALS-Patienten-Tag statt. In<br />
mehreren Vorträgen wurden verschiedene<br />
Aspekte der Erkrankung diskutiert. Die<br />
Veranstaltung war mit einer Teilnahme von<br />
mehr als 50 Betroffenen und Angehörigen<br />
106<br />
sehr gut besucht. Fortgeführt wurde<br />
zudem die ärztliche Betreuung des ALS-<br />
Gesprächskreises in Bad Kreuznach.<br />
Erstmals fand in der Universitätsmedizin<br />
Mannheim ein Kurs „Kinaesthetics <strong>für</strong><br />
pflegende Angehörige“ statt, an dem mehrheitlich<br />
pflegende Familienmitglieder von<br />
<strong>Muskelkranke</strong>n teilnahmen. Sie erhielten<br />
in dieser Veranstaltung hilfreiche Tipps<br />
zur Unterstützung der noch vorhandenen<br />
Fähigkeiten der Pflegebedürftigen und zur<br />
Erleichterung der häuslichen Pflege.<br />
______________________________________<br />
Literatur<br />
Yis U, Uyanik G, Heck PB, Smitka M, Nobel H,<br />
Ebinger F, Dirik E, Feng L, Kurul SH, Brocke K, Unalp<br />
A, Ozer E, Cakmakci H, Sewry C, Cirak S, Muntoni<br />
F, Hehr U, Morris-Rosendahl DJ. Fukutin mutations<br />
in non-Japanese patients with congenital muscular<br />
dystrophy: Less severe mutations predominate in<br />
patients with a non-Walker-Warburg phenotype.<br />
Neuromuscul Disord <strong>2011</strong>; 21: 20-30.
Neuromuskuläres Zentrum Ruhrgebiet<br />
Leiter und Sprecher:<br />
Prof. Dr. M. Vorgerd<br />
Ltd. Oberarzt der Neurologischen Klinik<br />
Kliniken Bergmannsheil, Ruhr-Universität<br />
Bochum<br />
Tel.: 0234 / 302 6812<br />
Fax: 0234 / 302 6888<br />
Kooperierende Kliniken und Institute:<br />
Kliniken der Ruhr-Universität Bochum:<br />
• Neurologische Universitätsklinik, Kliniken<br />
Bergmannsheil<br />
• Neurologische Universitätsklinik,<br />
St. Josef-Hospital<br />
• Humangenetik der Ruhr-Universität<br />
Bochum<br />
• Univ.-Kinderklinik, St. Josef-Hospital<br />
• Orthopädische Universitätsklinik,<br />
St. Josef-Hospital<br />
Duisburg:<br />
• Neurologische Klinik, Ev. und Johanniter<br />
Klinikum Niederrhein<br />
Witten/Herdecke:<br />
• Vestische Kinder- und Jugendklinik,<br />
Datteln, Universität Witten/Herdecke<br />
Im Rahmen der regelmäßig stattfindenden<br />
Sprechstunden in den einzelnen oben angeführten<br />
Kliniken und Instituten erfolgt die<br />
umfassende klinisch-medizinische Betreuung<br />
von Patienten mit neuromuskulären<br />
Erkrankungen.<br />
Grundlage bilden die Neuromuskulären<br />
Sprechstunden der Neurologischen Kliniken<br />
Bergmannsheil und des St. Josef Hos-<br />
pitals (Kliniken der Ruhr-Universität Bochum)<br />
sowie der Niederrheinklinik in Duisburg.<br />
Darüberhinaus werden Spezialsprechstunden<br />
<strong>für</strong> hereditäre Neuropathien, <strong>für</strong><br />
ALS und andere Motoneuronerkrankungen<br />
sowie <strong>für</strong> Patienten mit hereditärer Spinalparalyse<br />
angeboten.<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
Kinder und Jugendliche werden in der<br />
Klinik <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin des<br />
St. Josef-Hospitals, Bochum sowie im<br />
Zentrum <strong>für</strong> Neuropädiatrie, Entwicklungsneurologie<br />
und Sozialpädiatrie der Vestischen<br />
Kinder- und Jugendklinik, Datteln<br />
betreut.<br />
Eine Humangenetische Beratung wird in<br />
der Humangenetik der Ruhr-Universität<br />
Bochum durchgeführt.<br />
Kooperationen mit den Kliniken <strong>für</strong> Orthopädie,<br />
Endokrinologie, Kardiologie und Pneu-<br />
mologie an den einzelnen Standorten mit<br />
besonderer Ausrichtung auf Patienten mit<br />
Neuromuskulären Erkrankungen sind etabliert.<br />
In den Kliniken Bergmannsheil besteht<br />
darüber hinaus die Möglichkeit der<br />
Vorstellung der Patienten im Schlaflabor.<br />
Sprechstunden des Muskelzentrums<br />
Ruhrgebiet<br />
1. Sprechstunde <strong>für</strong> erwachsene<br />
Patienten mit neuromuskulären<br />
Erkrankungen (Muskelsprechstunde)<br />
An allen drei Standorten werden neuromuskuläre<br />
Sprechstunden mit der Zielsetzung<br />
einer Diagnosestellung oder -überprüfung,<br />
einer Therapieeinleitung oder -kontrolle sowie<br />
einer regelmäßigen klinischen Verlaufskontrolle<br />
und Beratung angeboten.<br />
Ziel ist es, in Zusammenarbeit mit den niedergelassenen<br />
Kollegen, die ambulante<br />
Betreuung der Patienten zu optimieren<br />
und stationäre Aufnahmen vor- bzw. nachzubereiten.<br />
Darüber hinaus erleichtert die<br />
Anbindung der Patienten die Durchführung<br />
wissenschaftlicher Projekte und klinischer<br />
Studien. Das Spektrum der behandelten<br />
Erkrankungen reicht von Neuropathien,<br />
Neuronopathien, Erkrankungen der Neuromuskulären<br />
Übertragung bis hin zu allen<br />
Formen der Myopathien (Stoffwechsel-,<br />
107
Neuromuskuläres Zentrum Ruhrgebiet<br />
Strukturmyopathien, Myositiden, degenerativen<br />
Myopathien und Myotonien sowie<br />
Kanalerkrankungen).<br />
Wissenschaftliche Schwerpunkte<br />
Bergmannsheil:<br />
Laufende wissenschaftliche Projekte:<br />
• Klinik und Pathogenese der erblichen<br />
und immunogenen Rippling-Muskelerkrankung<br />
• Proteomanalysen humaner Skelettmuskelbiopsate<br />
myofibrillärer Myopathien<br />
• Phänotypisierung und molekulare Pathogenese<br />
der Filamin C-assoziierten myofibrillären<br />
Myopathie<br />
• Untersuchungen zum angeborenen Immunsystem<br />
bei den Myositiden<br />
St. Josef-Hospital:<br />
Klinisch-wissenschaftliche Schwerpunkte<br />
der Ambulanz sind<br />
• Myasthenia gravis und Lambert-Eaton<br />
myasthene Syndrom (LEMS)<br />
• Myopathien<br />
• Myositiden<br />
• Myotone Dystrophie Typ 1 und 2<br />
• Hereditäre Neuropathien<br />
• Autoimmune Polyneuropathien<br />
• Läsionen peripherer Nerven<br />
Kooperationen:<br />
• Prof. J. Epplen, Humangenetik Ruhr-Universität<br />
Bochum Prof. A. Marx, Institut<br />
<strong>für</strong> Pathologie, Universität Heidelberg-<br />
Mannheim<br />
• Dr. M. Minnerop, Forschungszentrum<br />
Jülich<br />
• PD Dr. J. Schmidt, Abteilung Neurologie<br />
und IMSF, Universität Göttingen<br />
• PD Dr. B. Schoser, Friedrich-Baur-Institut,<br />
LMU München<br />
• Prof. L. Timchenko, Baylor College of<br />
Medicine, Houston, US<br />
108<br />
2. Sprechstunde <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche<br />
mit neuromuskulären Erkrankungen<br />
(Muskelsprechstunde)<br />
In der Klinik <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin<br />
der Ruhr-Universität Bochum im St.<br />
Josef-Hospital finden regelmäßige, wöchentliche<br />
Muskelsprechstunden statt.<br />
Ca. 80 Kinder und Jugendliche mit neuromuskulären<br />
Erkrankungen (Einzugsbereich:<br />
Bochum, Dortmund und Umgebung,<br />
nord-östliches Ruhrgebiet, angrenzendes<br />
Münsterland, Sauerland und Ost-Westfalen)<br />
befinden sich in ständiger ambulanter<br />
Betreuung (entsprechend der Häufigkeit:<br />
Patienten mit Dystrophinopathien, spinaler<br />
Muskelatrophie, Myasthenia gravis, hereditären<br />
Neuropathien etc., unklaren Kreatinkinase-Erhöhungen<br />
und anderen selteneren<br />
Diagnosen wie der malignen Hyperthermie).<br />
Diagnostisch bestehen folgende Möglichkeiten:<br />
Neurophysiologie, Muskel-MRT mit<br />
spezialisertem Radiologen-Team, Stoffwechseldiagnostik,<br />
Muskelbiopsie, in enger<br />
Kooperation mit dem Muskellabor der<br />
Neurologischen Universitätsklinik „Bergmannsheil“,<br />
Bochum.<br />
Neben der ambulant ärztlichen Betreuung<br />
durch Kinderärzte mit dem Schwerpunkt<br />
Neuropädiatrie werden folgende Leistungen<br />
in Kooperation angeboten:<br />
• Hilfsmitttelberatung und Versorgung<br />
durch Orthopädietechnik mit Werkstatt<br />
• Physiotherapeutische Behandlung (Statuserhebung<br />
und Beratung)<br />
• Logopädische Diagnostik und Therapie<br />
(Schluckstörung)<br />
• Ambulante pneumologische und kardiologische<br />
Betreuung, Polysomnografie,<br />
Einleitung und Betreuung bei nicht invasiver<br />
Beatmung<br />
• Gastroenterologische Betreuung (z. B.<br />
PEG-Anlage möglich), Ernährungsberatung
• Sozialberatung, Vermittlung psychologischer<br />
Anbindung in Heimatnähe<br />
Im Zentrum <strong>für</strong> Neuropädiatrie, Entwicklungsneurologie<br />
und Sozialpädiatrie der<br />
Vestische Kinder- und Jugendklinik in Datteln<br />
finden regelmäßige Sprechstunden <strong>für</strong><br />
Kinder und Jugendliche mit neuromuskulären<br />
Erkrankungen (Dystrophinopathien,<br />
spinaler Muskelatrophie, hereditären Neuropathien,<br />
mitochondrialen Myopathien,<br />
Myasthenia gravis etc.) statt. Die Hilfsmittelberatung<br />
und Versorgung durch Neuropädiater,<br />
Orthopäden und Orthopädietechnik<br />
mit Sozialberatung erfolgt im Rahmen<br />
einer gemeinsamen neuro-orthopädischen<br />
Sprechstunde.<br />
Diagnostisch bestehen folgende Möglichkeiten:<br />
Neurophysiologie (EMG, NLG,<br />
EP), Muskel-Sonographie und -MRT in<br />
Kooperation mit der Abteilung <strong>für</strong> Pädiatrische<br />
Radiologie und Stoffwechseldiagnostik<br />
sowie Muskelbiopsie, Lungenfuntionsdiagnostik,<br />
EKG, Langzeit-EKG,<br />
Echokardiographie, Schlaflabor und Pädaudiologische<br />
Abklärung in Kooperation<br />
mit entsprechenden Fachabteilungen etc.<br />
3.) Sprechstunde <strong>für</strong> Amyotrophe Latralsklerose<br />
und andere Motoneuronerkran<br />
kungen (ALS-Sprechstunde)<br />
Seit 1999 wird in der Neurologischen Universitätsklinik<br />
Bergmannsheil in Bochum<br />
eine Sondersprechstunde <strong>für</strong> ALS und andere<br />
Motoneuronerkrankungen angeboten.<br />
Im laufenden Jahr werden über 400 Patienten<br />
(in der überwiegenden Mehrzahl mit<br />
einer ALS) betreut. Neben differentialdiagnostischen<br />
Fragestellungen und der<br />
Überprüfung der Erstdiagnose standen die<br />
Optimierung der symptomatischen Therapie,<br />
die Beratung der Patienten und der<br />
Angehörigen und die palliativmedizinische<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
Betreuung im Mittelpunkt der Tätigkeit. Als<br />
etabliertes Studienzentrum konnten in den<br />
letzten Jahren internationale Multicenter-<br />
Studien zur Therapie der ALS (ALS-GA<br />
201, der Firma Teva®, SIRONA, der Fa.<br />
Ono®, ALS-TAL 201, der Fa. Teva®, GERP,<br />
initiiert am Universitätsklinikum Ulm) abgeschlossen<br />
werden. Aktuell wird eine internationale<br />
Therapiestudie mit dem Medikament<br />
Dexpramipexol der Fa. Biogen Idec<br />
(EMPOWER) durchgeführt.<br />
Die Sprechstunde wird von OA Dr. Grehl<br />
geleitet, ärztliche Mitarbeiter sind Frau<br />
Roshan-Ghiasi und Frau Dr. Schüning.<br />
Laufende klinische und wissenschaftliche<br />
Projekte:<br />
• Koordination der ambulanten Versorgung<br />
von Patienten mit einer ALS in Kooperation<br />
mit der ALS-Ambulanz der Charite in<br />
Berlin (AmbulanzPartner®)<br />
• Kooperation mit dem Inst. <strong>für</strong> Geschichte,<br />
Philosophie und Ethik der Medizin der Universitätskliniken<br />
Ulm (Untersuchung der<br />
Lebensqualität von Patienten mit ALS<br />
und deren Angehörigen)<br />
• Aufbau einer Biobank <strong>für</strong> Patienten mit<br />
einer Amyotrophen Lateralsklerose<br />
• Landesweites bevölkerungsbasiertes Register<br />
zur Erfassung von ALS-Patienten<br />
in Nordrhein-Westfalen<br />
Kooperationen:<br />
• Prof. Dr. med Lars Steinsträßer, Berufsgenossenschaftliche<br />
Universitätskliniken<br />
Bergmannsheil GmbH, Bochum; Plastische<br />
Chirurgie<br />
• Prof. Dr. med Thomas Meyer, Neurologische<br />
Klinik der Charite am Campus<br />
Virchow-Klinikum, Berlin<br />
109
Neuromuskuläres Zentrum Ruhrgebiet<br />
4.) Sprechstunde <strong>für</strong> Patienten mit<br />
eigner Hereditären Spastischen<br />
Paraplegie (HSP) und anderen Motoneuronekrankungen<br />
In der neurologischen Universitätsklinik<br />
am St. Josef-Hospital Bochum wird von<br />
Frau Dr. Otto eine Spezialsprechstunde <strong>für</strong><br />
Patienten, die an einer HSP erkrankt sind<br />
bzw., bei denen diese Verdachtsdiagnose<br />
besteht, angeboten.<br />
In dieser Sprechstunde erfolgt zunächst<br />
eine ausführliche differentialdiagnostische<br />
Abklärung zur Verifizierung der Diagnose.<br />
Darüber hinaus wird das individuelle<br />
Vererbungsmuster erfasst und die sich<br />
daraus ableitende humangenetische Diagnostik<br />
veranlasst. Nach Vorliegen der<br />
humangenetischen Befunde erfolgt eine<br />
ausführliche Beratung, einerseits bezüglich<br />
der humangenetischen Befunde, andererseits<br />
bezüglich der Möglichkeiten der<br />
symptomatischen Therapie der Erkrankungssymptome,<br />
inklusive der Möglichkeit<br />
einer Botulinumtoxinbehandlung.<br />
Eine Zusammenarbeit mit der Tom-Wahlig<br />
Stiftung besteht auch bezüglich der Rekrutierung<br />
von Patienten <strong>für</strong> die vom Bundesministerium<br />
<strong>für</strong> Forschung geförderte<br />
GeNeMove-Studie, eine Natural-History-<br />
Studie, die dem Erkenntnisgewinn über<br />
Verlauf und Symptomatik sowie begleitende<br />
Therapien dieser seltenen Erkrankung<br />
dient. Gleichzeitig wird im Rahmen dieser<br />
Studie auch in Zusammenarbeit mit dem<br />
Institut <strong>für</strong> Humangenetik der Universität<br />
Tübingen eine Gendatenbank angelegt,<br />
um neue <strong>für</strong> die HSP verantwortliche Genloci<br />
zu finden.<br />
Darüber hinaus wird von Frau Dr. Otto eine<br />
Sprechstunde zur klinischen und neurophysiologischen<br />
Diagnostik bei Verdacht<br />
auf Motoneuronerkrankungen angeboten.<br />
Auch hier erfolgt eine ausführliche Beratung<br />
sowie symptomatische Behandlung<br />
110<br />
der Patienten und Begleitung im Krankheitsverlauf.<br />
Laufende wissenschaftliche Projekte:<br />
• GeNeMove Studie in Zusammenarbeit<br />
mit Hr. Prof. Dr. Schöls, Universität<br />
Tübingen<br />
5.) Humangenetik (Beratung, Diagnostik,<br />
Forschung)<br />
Humangenetische (Familien-)Beratung findet<br />
statt in der Abteilung <strong>für</strong> Humangenetik<br />
der RUB auf dem Campus. Insgesamt<br />
stehen als Team <strong>für</strong> die oft zeitintensiven<br />
Abläufe 5 FachärztInnen und 2 ÄrztInnen<br />
zur Verfügung. Das Spektrum der molekulargenetischen<br />
Diagnostik <strong>für</strong> mehrere<br />
erbliche neuromuskuläre Erkrankungen<br />
wird von mehreren ÄrztInnen sowie einer<br />
spezialisierten Naturwissenschaftlerin (Dr.<br />
G. Dekomien) abgedeckt. Die Forschungsaspekte<br />
der neurogenetisch ausgerichteten<br />
Abteilung sind krankheitsspezifisch<br />
gefächert und sind immer in möglichst<br />
enger Interaktion mit klinischen Partnern<br />
ausgerichtet.<br />
Laufende wissenschaftliche Projekte:<br />
• Molekulargenetische Grundlagen und<br />
Mutationsanalytik bei hereditären Neuropathien<br />
• Mutationsanalyse bei maligner Hyperthermie,<br />
Central Core-Erkrankung und<br />
Gliedergürtel-Muskeldystrophie-Formen<br />
• Service-Einheit <strong>für</strong> MD-Net: Mutationsanalyse<br />
und Genotyp/Phänotyp-Korrelation<br />
bei Sarkoglycanopathien, konge-<br />
nitale Muskeldystrophie mit Merosin-Defizienz<br />
• Mutationsanalyse und Genotyp/Phänotyp-Korrelation<br />
bei Morbus Tay-Sachs,<br />
Myotilinopathie und Caveolinopathie
Neuromuskuläres Labor des Muskelzentrums<br />
Ruhrgebiet<br />
Das Labor verfügt über die folgenden<br />
Techniken zur Auswertung von Muskel-<br />
biopsien: Histologie, Histochemie, Enzymhistochemie,<br />
Immunhistologie, Western<br />
Blot, Morphometrie Nervenbiopsien: Immunhistologie<br />
______________________________________<br />
Publikation<br />
M, Budde P, Tegenthoff M, Fangerau H. Depression<br />
and QOL in patients with ALS: how do self-ratings<br />
and ratings by relatives differ? Qual Life Res. <strong>2011</strong>;<br />
20: 569-74<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
111
Neuromuskuläres Zentrum Stuttgart<br />
Neuromuskuläres Zentrum Stuttgart<br />
Leiter und Sprecher: Prof. Dr. med. A. Lindner<br />
Am Marienhospital Stuttgart sind alle <strong>für</strong> die<br />
Diagnostik und Therapie neuromuskulärer<br />
Krankheiten erforderlichen Abteilungen wie<br />
Endokrinologie, Kardiologie, Pulmologie,<br />
Beatmung und Schlaflabor, Rheumatologie<br />
mit klinischer Immunologie, HNO-Heil-<br />
kunde, Phoniatrie und Logopädie sowie<br />
Physiotherapie und Ergotherapie unter<br />
einem Dach vorhanden, so dass kurze<br />
Wege bestehen und dadurch die Patienten<br />
umfassend interdisziplinär betreut werden<br />
können. Bei schweren Krankheitsverläufen<br />
stehen eine eigene und eine anästhesiologisch<br />
geführte Intermediate-Care-<br />
Station sowie operativ und konservativ<br />
geführte Intensivstationen zur Verfügung.<br />
Daneben besteht eine enge Kooperation<br />
mit den Nephrologen (Drs. N. Frischmuth/<br />
U. Schenk). Invasive immunmodulatorische<br />
Verfahren, wie z. B. Immunapherese können<br />
auch auf der Intensivstation unserer Klinik<br />
<strong>für</strong> Innere Medizin I (Prof. Dr. M. Kellerer,<br />
Dr. H. Tröster, Dr. M. Theisen) durchgeführt<br />
werden.<br />
Gut etabliert und ausgebaut werden konn-<br />
te die nicht invasive Heimbeatmung von<br />
Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen<br />
durch die pneumologische Ab-<br />
teilung im Hause (Dres. Reinecke und<br />
Glockner).<br />
Eine weitere wichtige Einrichtung im<br />
Marienhospital sind die Palliativstationen.<br />
Hier werden nicht nur Krebspatienten in<br />
einem weit fortgeschrittenen Krankheitsstadium<br />
betreut, sondern auch Patienten<br />
mit fortgeschrittenen neuromuskulären<br />
Erkrankungen, insbesondere ALS.<br />
Für die ganzheitliche Betreuung der<br />
Schwerkranken wie auch ihren nächsten<br />
Angehörigen steht ein geschultes Team<br />
von Ärzten, Pflegekräften, Psychologen,<br />
112<br />
Theologen, Sozialpädagogen, Krankengymnasten,<br />
Diätberatern sowie Musik-,<br />
Kunst- und Maltherapeuten zur Verfügung.<br />
In Kooperation mit der anästhesiologischen<br />
Klinik im Hause (Ärztlicher Direktor Dr.<br />
W. Junginger) ist eine Schmerzambulanz<br />
(Leitung Dr. U. Köster) etabliert, bei der<br />
neben medikamentös invasiven Verfahren<br />
auch nach Indikation und mit Erfolg<br />
Akupunkturbehandlungen zum Einsatz<br />
kommen.<br />
In den neuromuskulären Sprechstunden<br />
der Neurologischen Klinik werden<br />
Diagnostik und Behandlung, regelmäßige<br />
Verlaufsuntersuchungen und gegebenenfalls<br />
stationäre Aufnahmen koordiniert<br />
mit dem Ziel der langfristigen Betreuung.<br />
Hier stehen alle modernen neurophysiologischen<br />
und neuroradiologischen Methoden<br />
und Laboruntersuchungen zur<br />
Verfügung. Es werden regelmäßig auch zur<br />
Qualitätssicherung neurophysiologischer<br />
Methoden Fortbildungsveranstaltungen<br />
durchgeführt. In Zusammenarbeit mit der<br />
Klinik <strong>für</strong> Plastische Chirurgie (Ärztlicher<br />
Direktor Prof. Dr. Th. Schoeller) werden<br />
Muskel- und Nervenbiopsien durchgeführt,<br />
die im Muskellabor (Prof. Dr. A. Bornemann)<br />
des Instituts <strong>für</strong> Hirnforschung (Prof. Dr. R.<br />
Meyermann) der Universität Tübingen oder<br />
in der Neurologischen Universitätsklinik<br />
Halle (Ärztlicher Direktor Prof. Dr. S. Zierz)<br />
begutachtet werden. Mit beiden Instituten<br />
besteht zudem ein reger wissenschaftlicher<br />
Austausch.<br />
Zusammen mit Myopathologen, klinischen<br />
Neurologen und Vertretern aller wichtiger<br />
Nachbardisziplinen finden in monatlichem<br />
Abstand regelmäßig Konferenzen statt, in<br />
denen einzelne (Neu)Diagnosen ausführlich<br />
besprochen und diskutiert werden.
Aus unserer Klinik werden regelmäßig<br />
wissenschaftliche Beiträge publiziert (Poster<br />
auf der DGN, Fachzeitschriften) sowie<br />
Vorträge (z. B. im Rahmen des jährlichen<br />
Medizin-Kongresses, Stuttgart-Messe) und<br />
Fortbildungsveranstaltungen durchgeführt.<br />
Unsere Neurologische Klinik ist Koope-<br />
rationspartner der Klinischen Studie “Herz-<br />
erkrankungen bei Patienten mit mitochondrialen<br />
Erkrankungen Projekt Mito-Herz”<br />
der Abteilung <strong>für</strong> Kardiologie des Robert-<br />
Bosch-Krankenhauses Stuttgart (Ärztlicher<br />
Direktor Prof. Dr. U. Sechtem) und beim<br />
Aufbau eines ALS-Registers in der Region<br />
Schwaben (Prof. Dr. A.C. Ludolph).<br />
Es besteht ein enger Kontakt und regelmäßiger<br />
Austausch mit der seit langem<br />
bestehenden neuropädiatrischen Muskelsprechstunde<br />
(Leitender Oberarzt Dr.<br />
R. Keimer) des Pädiatrischen Zentrums<br />
Olgahospital Stuttgart. Es kann dort<br />
sämtliche Diagnostik, die bei Kindern mit<br />
neuromuskulären Erkrankungen notwendig<br />
ist, durchgeführt werden. Hierzu gehören<br />
neben der klinischen Untersuchung und<br />
Labor- und Stoffwechseldiagnostik auch<br />
die Elektromyografie, die Myosonogra-<br />
fie, die Kernspintomografie sowie die<br />
Durchführung von Nerven- und Muskel-<br />
biopsien. Zusätzlich zu einer evtl. möglichen<br />
medikamentösen Therapie werden alle<br />
physikalischen Behandlungen angeboten<br />
(Krankengymnastik, Ergotherapie, Logo-<br />
pädie). Im Olgahospital steht eine Orthopädische<br />
und Kinderorthopädische Klinik<br />
(Prof. Dr. T. Wirth) <strong>für</strong> rehabilitative und<br />
korrigierende operative Eingriffe sowie<br />
zur Hilfsmittelversorgung zur Verfügung.<br />
Eine genetische Beratung ist bei Dr.<br />
Heilbronner in der Humangenetischen<br />
Abteilung möglich. Ebenso wird ein Schlaflabor<br />
vorgehalten. Kinderpsychologen<br />
(Frau Raab-Schneider), Sozialarbeiter (Frau<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
Dämmrich) und eine Krankenhausschule<br />
(Rektor J. Orts) helfen bei der Integration<br />
muskelkranker Kinder im Alltag.<br />
In der monatlich stattfindenden Muskelkonferenz<br />
werden die Patienten und Befunde<br />
gemeinsam diskutiert.<br />
Verantwortlich <strong>für</strong> den Bericht.<br />
Prof. Dr. med. A. Lindner<br />
Ärztlicher Direktor<br />
_____________________________________<br />
Publikationen<br />
1. Rudnik-Schöneborn S, Schaupp M, Lindner A,<br />
Kress W, Schulze-Bahr E, Zumhagen S, Elbracht<br />
M, Zerres K.<br />
Brugada-like cardiac disease in myotonic<br />
dystrophy type 2: report of two unrelated patients;<br />
Eur J Neurol. 2010.<br />
2. Stober A, Aleo A, Kuhl V, Bornemann A, Walter<br />
MC, Lochmüller H, Lindner A,<br />
Krause S.<br />
Novel missense mutation p.A310P in the GNE<br />
gene in autosomal-recessive hereditary inclusionbody<br />
myopathy/distal myopathy with rimmed<br />
vacuoles in an Italian family; Neuromuscul Disord.<br />
2010; 20:335.<br />
113
Neuromuskuläres Zentrum Thüringen<br />
Neuromuskuläres Zentrum Thüringen<br />
Vorstand:<br />
1. Vorsitzender und Sprecher:<br />
Herr PD Dr. J. Grosskreutz (Jena)<br />
2. Vorsitzende:<br />
Frau Dr. med. A. Thieme (Erfurt)<br />
Herr Dr. med. B. Romeike (Neuropathologie<br />
FSU Jena), Herr Dr. med. A. Kunze (Jena),<br />
Herr Dr. med. A. Lohr (Erfurt)<br />
Neue Mitglieder: Dr. A. Grimm (Jena)<br />
Mit Erhalt des zertifizierten Gütesiegels der<br />
<strong>DGM</strong> und dem Ausbau der engen Zusammenarbeit<br />
engagierter Kliniken mit ihren<br />
Spezialambulanzen ist es <strong>2011</strong> gelungen,<br />
die Forschung und Versorgung neuromuskulär<br />
Erkrankter in Thüringen optimiert<br />
fortzuführen. Mehrere Veranstaltungen <strong>für</strong><br />
Ärztinnen und Patientinnen haben das<br />
Netzwerk im TMZ weiter gestärkt. Auch<br />
konnte unsere Homepage (http://www.<br />
tmz.uniklinikum-jena.de) weiter zur umfangreichen<br />
Informationsquelle <strong>für</strong> Ärzte<br />
und Betroffene mit ihren Angehörigen in<br />
Thüringen aufgebaut werden.<br />
Forschungsaktivitäten:<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> wurden im Forschungszentrum<br />
Lobeda kombinierte Kalzium-Imaging-<br />
und Patch-Clamp-Messungen an<br />
Zellkulturen fortgeführt, um die Rolle des<br />
ER-Mitochondrien-Kalzium-Zyklus in der<br />
selektiven Degeneration von Motoneuronen<br />
zu untersuchen. In Kooperation mit<br />
Partnern in Rom (Italien), Valladolid (Spanien)<br />
und Göttingen stehen hierzu EU-Drittmittel<br />
von NEURON-ERANET <strong>für</strong> 2009-<br />
2012 zur Verfügung.<br />
Die Rolle von endoplasmatischem Retikulum-Stress<br />
und der Proteinfehlfaltung bei<br />
ALS konnte in kultivierten Motoneuronen<br />
näher charakterisiert werden.<br />
ALS- und HSP-Patienten werden mittels<br />
neuer voxel-basierter Analysen der Kern-<br />
114<br />
spintomographie (VBM, DTI, MTI) hinsichtlich<br />
feinstruktureller Hirnfrühveränderungen<br />
in Zusammenarbeit mit der Abteilung <strong>für</strong><br />
Neuroradiologie im Querschnitt und Verlauf<br />
der Erkrankungen untersucht.<br />
Studien zur Analyse verschiedener entscheidender<br />
Faktoren <strong>für</strong> die Lebens- und<br />
Versorgungsqualität von ALS-Patienten<br />
wurden <strong>2011</strong> fortgeführt.<br />
Mittels der elektrophysiologischen Methode<br />
des Threshold Tracking werden weiterhin<br />
HSP-Patienten untersucht, um die<br />
Pathogenese der gehäuft beobachteten<br />
peripheren Neuropathie zu untersuchen.<br />
In der kardiologischen Klinik Jena werden<br />
in Kooperation mit der Ambulanz <strong>für</strong> Motoneuronerkrankungen<br />
Untersuchungen<br />
zum myokardialen Remodelling durch<br />
histologische Untersuchungen der Reexpression<br />
von Tenacin-C bei ALS Patienten<br />
durchgeführt. Im Institut <strong>für</strong> Klinische Chemie<br />
der FSU Jena werden die Molekulare<br />
Genetik der HSP, Mausmodelle <strong>für</strong> die HSP<br />
und neuronal differenzierte adulte Stammzellen<br />
von HSP-Patienten untersucht. Da<strong>für</strong><br />
wurden Drittmittel von der DFG, der Uni<br />
Jena und Tom-Wahlig-Stiftung eingeworben.<br />
Am Institut <strong>für</strong> Physiotherapie des Universitätsklinikum<br />
Jena läuft eine prospektive<br />
Verlaufsstudie zur Evaluierung der Lebensqualität<br />
von Poliopatienten. Weiterhin wird<br />
eine Therapiestudie zur kontinuierlichen<br />
Erfassung von Muskel- und Bewegungsfunktion<br />
zur Einschätzung differenzierter<br />
Therapiemittel durchgeführt. Die Orthopädische<br />
Klinik in Eisenberg ist Mitglied<br />
im „Forschungsnetzwerk Muskuloskelettale<br />
Biomechanik“ (MSB-Net) der Sektion<br />
Grundlagenforschung der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> Orthopädie und Orthopädische<br />
Chirurgie (DGOOC). Weiterhin
ist die Anwendung eines Systems <strong>für</strong> die<br />
klinische Ganganalyse (3D – Bewegungsanalyse)<br />
einer der Arbeitsschwerpunkte.<br />
Fortbildungsveranstaltungen:<br />
Im Rahmen der Patientenakademie im<br />
September <strong>2011</strong> wurde das Thema des<br />
Erwachsenwerdens mit neuromuskulären<br />
Erkrankungen und Therapieoptionen ausführlich<br />
mit Betroffenen und Angehörigen<br />
diskutiert.<br />
25. Jahrestagung der <strong>Deutsche</strong>n, Österreichischen<br />
und Schweizer Vereinigung <strong>für</strong><br />
Kinderorthopädie vom 10.-12.März <strong>2011</strong><br />
im Marienstift Arnstadt. Der Freitag war<br />
insb. der Neuroorthopädie unter dem Tagungspräsidenten<br />
CA Dr. Sebastian Senst<br />
gewidmet<br />
Im Rahmen der neurologischen Fallkonferenz<br />
am 07.12.<strong>2011</strong> wurde von der Abteilung<br />
Neuropädiatrie des Universitätsklinikum<br />
Jena ein Beitrag zur Interdisziplinären<br />
Fallkonferenz des Thüringer Neuromuskulären<br />
Zentrums gemacht.<br />
Am Universitätsklinikum Jena findet weiterhin<br />
jeden 2. Montag im Monat eine Neurologisch-Palliativmedizinische<br />
Fallkonferenz<br />
im Zentrum <strong>für</strong> Palliativmedizin statt.<br />
Regelmäßige Fortbildungsveranstaltungen<br />
zu Themen der Heimbeatmung/ Respiratorentwöhnung<br />
im Säuglings- bis Erwachsenenalter<br />
werden am Zentrum <strong>für</strong> Schlaf-<br />
und Beatmungsmedizin Apolda (zertifiziertes<br />
Zentrum der AG Heimbeatmung<br />
und Respiratorentwöhnung e. V.) durchgeführt.<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
Betreuungsstrukturen<br />
Zentrum <strong>für</strong> Schlaf- und Beatmungsmedizin,<br />
Robert-Koch-Krankenhaus<br />
Apolda<br />
Ambulante und stationäre Diagnostik und<br />
Therapieeinleitung bei Fragen der Atmungsstörung/ventilatorischen<br />
Insuffizienz<br />
wird durch langjährig erfahrenes Personal<br />
mit hoher Sachkompetenz gesichert. In<br />
Zusammenarbeit mit regionalen Pflegediensten,<br />
die langjährige Erfahrungen mit<br />
der Heimbeatmung haben, werden der<br />
weitere Betreuungsbedarf individuell abgestimmt<br />
und erforderliche Schritte inklusive<br />
Abstimmung mit den Kostenträgern<br />
eingeleitet.<br />
Kinderorthopädischen Abteilung,<br />
Marienstift Arnstadt<br />
Es werden regelmäßig Bobathkurse <strong>für</strong><br />
Ärzte, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten<br />
und Logopäden/innen durchgeführt. Durch<br />
die enge Verzahnung der ambulanten<br />
und stationären Behandlung von Kindern,<br />
Jugendlichen und jungen Erwachsenen<br />
mit neuromuskulären Störungen ist eine<br />
langjährige kontinuierliche Betreuung von<br />
Patienten möglich. Stationär erfolgen insbesondere<br />
Multileveleingriffe an Sehnen,<br />
Muskeln und Knochen, um bei mehrfachbehinderten<br />
Patienten in möglichst wenigen<br />
Schritten zum Ziel zu kommen. Bei<br />
gehfähigen Patienten werden regelmäßig<br />
3-D-Ganganalysen zur Therapieevaluation<br />
durchgeführt.<br />
Orthopädische Klinik – Lehrstuhl <strong>für</strong><br />
Orthopädie FSU Jena, Eisenberg<br />
Im Waldkrankenhaus ”Rudolf Elle” wird unter<br />
der Leitung von Lehrstuhlinhaber Prof.<br />
Dr. Venbrocks in enger Zusammenarbeit<br />
mit niedergelassenen Kollegen eine Mus-<br />
115
Neuromuskuläres Zentrum Thüringen<br />
kelsprechstunde angeboten, wobei die<br />
Koordination in der Abteilung Kinderorthopädie<br />
unter Leitung von OA Dr. A. Sachse<br />
und OA Dr. A. Straub erfolgt. Das kurative<br />
Spektrum beinhaltet insbesondere Operationen,<br />
Sehnentransfers, Langzeitbetreuung<br />
von Patienten mit neuromuskulären<br />
und neuropädiatrischen Erkrankungen,<br />
ambulante Diagnostik und <strong>für</strong> ausgewählte<br />
Fälle eine Ganganalyse (Vycon-System).<br />
Bei Erwachsenen mit muskulären und neurologischen<br />
Erkrankungen werden nahezu<br />
sämtliche Operationen und deren Nachbehandlung<br />
durchgeführt, die z.B. mit der<br />
Algos-Klinik oder in Bad Klosterlausnitz<br />
rehabilitativ weitergeführt werden.<br />
Klinik <strong>für</strong> Neurologie,<br />
Helios-Klinikum Erfurt<br />
Die gut etablierte Spezialambulanz <strong>für</strong> neuromuskuläre<br />
Erkrankungen unter OÄ Frau<br />
Thieme bietet auch eine Sozialberatung<br />
durch Frau Feltz an. Die umfassende Versorgung<br />
neuromuskulär Erkrankter in Erfurt<br />
ambulant und stationär ist interdisziplinär<br />
in Zusammenarbeit mit der Abteilung <strong>für</strong><br />
Neuropathologie gesichert.<br />
Sozialpädiatrisches Zentrum der Klinik<br />
<strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin, Erfurt<br />
Am Sozialpädiatrischen Zentrum wird die<br />
Betreuung von Kindern mit neuromuskulären<br />
Erkrankungen durch Herrn Dr. Lohr<br />
gewährleistet. Die Diagnostik erfolgt in enger<br />
Zusammenarbeit mit der Kinderklinik<br />
des HELIOS Klinikums Erfurt, insbesondere<br />
mit der Möglichkeit somnografischer<br />
und kinderkardiologischer Diagnostik, der<br />
Bodyplethysmografie sowie der Ableitung<br />
von Polysomnografien. Eine enge Kooperation<br />
besteht mit dem Institut <strong>für</strong> Pathologie,<br />
der Kinderradiologie und dem Institut<br />
116<br />
<strong>für</strong> Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik<br />
des HELIOS Klinikums sowie<br />
der Praxis <strong>für</strong> Humangenetik Dr. Demuth/<br />
Weidensee, Erfurt. Die kinderorthopädische<br />
Betreuung erfolgt durch regelmäßige<br />
Visiten im SPZ mit Chefarzt Dr. Senst,<br />
Marienstift Arnstadt. Ergänzend erfolgen<br />
monatliche orthopädietechnische und rehabilitationstechnischeHilfsmittelsprechstunden.<br />
Die Sprechstunde am Sozialpädiatrischen<br />
Zentrum ermöglicht eine interdisziplinäre<br />
Zusammenarbeit mit allen am Hause vertretenen<br />
Fachdisziplinen, insbesondere mit<br />
Physiotherapeuten und Ergotherapeuten,<br />
psychologischer Diagnostik und sozialrechtlicher<br />
Beratung.<br />
Institut <strong>für</strong> Pathologie des<br />
Helios-Klinikums Erfurt<br />
Verschiedene enzymhistochemische Nachweisverfahren<br />
zur diagnostischen Abklärung<br />
von metabolischen Myopathien sind<br />
etabliert. Desweiteren erfolgt die Kryokonservierung<br />
und Asservierung von Muskelgewebe<br />
<strong>für</strong> weiterführende elektronenmikroskopische<br />
und molekulargenetische Untersuchungen<br />
außerhalb des Instituts. Es<br />
besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem<br />
Referenzinstitut <strong>für</strong> neuromuskuläre Erkrankungen<br />
Aachen, Herrn Prof. J. Weis.<br />
Klinik <strong>für</strong> Neurologie der FSU Jena<br />
In der Klinik <strong>für</strong> Neurologie der FSU Jena<br />
werden Spezialsprechstunden <strong>für</strong> Muskel-<br />
und Motoneuronerkrankungen angeboten.<br />
Zudem besteht bei Erstdiagnostik,<br />
Therapiebeginn oder Verlaufskontrollen<br />
neuromuskulärer Erkrankungen neben der<br />
stationären Abklärung ein interdisziplinäres<br />
tagesklinisches Setting zur Verfügung.<br />
Unter der Leitung von OA PD Dr. med.
Grosskreutz betreut das Team mit Dr. Ringer,<br />
Dr. Smesny, Dr. Prell, der Studienkoordinatorin<br />
Frau Herzau, Frau Aurich, Frau<br />
Rohr und der Sozialarbeiterin Frau Tautz<br />
Patienten und Angehörige. Patienten mit<br />
Amyotropher Lateralsklerose und anderen<br />
Motoneuronerkrankungen, entzündlichen<br />
Muskelerkankungen, Myopathien oder<br />
myasthenen Syndromen, hereditären Neuropathien,<br />
Muskeldystrophien und myo-<br />
tonen Störungen erhalten spezifische<br />
Therapiekonzepte einschließlich der medikamentösen<br />
Behandlung, supportiven<br />
Maßnahmen und fachgerechten Heil- und<br />
Hilfsmittelversorgungen. Die Anlage transkutaner<br />
Ernährungssonden mit Nachbetreuung<br />
auf der neurologischen Intensivstation,<br />
Polysomnografie und Initiierung<br />
einer nicht-invasiven Heimbeatmung ergänzen<br />
die stationäre Diagnostik.<br />
Klinik <strong>für</strong> Kardiologie, FSU Jena<br />
Als Kooperationspartner steht Prof. Dr.<br />
med. Bernhard Brehm aus der Klinik <strong>für</strong><br />
Kardiologie, Klinik <strong>für</strong> Innere Medizin I zur<br />
Verfügung. Er bietet spezifische kardiale<br />
Diagnostik und Behandlung myokardialer<br />
Beteiligung einschließlich Ergometer-Untersuchungen<br />
<strong>für</strong> neuromuskulär Erkrankte<br />
an.<br />
Klinik <strong>für</strong> Neuropädiatrie/<br />
Sozialpädiatrisches Zentrum Jena<br />
Unter Leitung von Herrn Prof. Dr. Brandl<br />
führt OA Dr. Husain eine Spezialsprechstunde<br />
<strong>für</strong> neuromuskuläre Erkrankungen<br />
bei Kindern und Jugendlichen, die innerhalb<br />
des SPZ dessen umfassende interdisziplinäre<br />
Versorgungsstrukturen nutzt. Es<br />
liegt eine große Erfahrung in der Diagnostik<br />
und Therapie von angeborenen Stoffwechselerkrankungen<br />
mit primärer oder<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
sekundärer Muskelbeteiligung vor. Es besteht<br />
eine enge Zusammenarbeit mit den<br />
Abteilungen Kinderradiologie und Kinderkardiologie,<br />
dem Institut <strong>für</strong> klinische<br />
Chemie und Laboratoriumsdiagnostik, der<br />
Abteilung Neuropathologie sowie Kinderorthopäden.<br />
Neben der ärztlichen, physio- und ergotherapeutischen<br />
sowie sozialmedizinischen<br />
Betreuung besteht eine direkte Kooperation<br />
mit dem Zentrum <strong>für</strong> Humangenetik<br />
mit genetischer Diagnostik und Beratung<br />
<strong>für</strong> Kinder mit neuromuskulären Erkrankungen<br />
und deren Eltern bzw. Geschwister<br />
in einer SPZ-eigenen Sprechstunde.<br />
Zur frühzeitigen Erkennung von Gang- und<br />
Bewegungsmustern werden regelmäßig<br />
Ganganalysen mit dem Zebris-System unter<br />
Leitung von Herrn Geisendorf durchgeführt,<br />
die eine zügige Anpassung der<br />
Hilfsmittel zum Erhalt der autonomen Mobilität<br />
ermöglichen. Desweiteren erfolgen<br />
monatliche gemeinsame Patientenbesprechungen<br />
mit dem Kinderorthopäden OA<br />
Dr. Sachse der FSU Jena.<br />
Abteilung <strong>für</strong> Neuropathologie, Jena<br />
In der Abteilung <strong>für</strong> Neuropathologie des<br />
Universitätsklinikums Jena werden Muskel-<br />
und Nervenbiopsate aus ganz Thüringen<br />
und teils auch aus Sachsen und<br />
Sachsen-Anhalt mit aufwändigen modernen<br />
Methoden untersucht. Darüber hinaus<br />
kommen auch elektronenmikroskopische<br />
Untersuchungen zum Einsatz. Im letzten<br />
Jahr wurden ca. 100 Muskelbiopsien,<br />
über 50 Nervenbiopsien und mehr als 10<br />
Hautbiopsien (meist bei V.a. CADASIL,<br />
einschließlich elektronenmikroskopischen<br />
Untersuchungen) durchgeführt.<br />
117
Neuromuskuläres Zentrum Thüringen<br />
Institut <strong>für</strong> Physiotherapie, Jena<br />
Die erfolgreiche Dispensairesprechstunde<br />
<strong>für</strong> Patienten mit Postpoliosyndrom wird<br />
fortgeführt und bietet ein multimodales<br />
physiotherapeutisches und berufs- und<br />
arbeitsbegleitendes Behandlungskonzept.<br />
Es erfolgt der Aufbau eines stationären<br />
Kompetenzzentrums <strong>für</strong> Polio-Patienten.<br />
Institut <strong>für</strong> Klinische Chemie und<br />
Laboratoriumsmedizin (IKCL), Jena<br />
In den Arbeitsgruppen von Herrn Prof.<br />
Hübner und Herrn Prof. Deufel werden<br />
molekulardiagnostische Untersuchungen<br />
<strong>für</strong> Ursachen der HSP angeboten.<br />
Abteilung <strong>für</strong> Neurologie,<br />
Klinikum Meiningen<br />
Neben einer KV-Ermächtigungs-Sprechstunde<br />
<strong>für</strong> neuromuskulär Erkrankte bietet<br />
die Klinik im DGSM-zertifizierten Schlaflabor<br />
neben der Therapie der obstruktiven<br />
Schlafapnoe Behandlungen komplexer<br />
Atemstörungen wie zentrales SAS, Cheyne-Stoke-Atmung<br />
oder auch chronische<br />
Hypoventilationen bei neuromuskulären<br />
Erkrankungen an.<br />
Praxen <strong>für</strong> Humangenetik in Thüringen<br />
Im Rahmen der differentialdiagnostischen<br />
Bestrebungen zur Klärung neuromuskulärer<br />
Erkrankungen erfolgt in den humangenetischen<br />
Praxen Jena (Dres. Schreyer und<br />
Schulz) und Erfurt (Dres. Demuth und Weidensee)<br />
eine genetische Beratung und Diagnostik.<br />
Bei der genetischen Heterogenität<br />
der Muskel- und Nervenerkrankung bei oft<br />
ähnlichem Phänotyp hat die molekulargenetische<br />
Diagnostik einen wichtigen Stellenwert<br />
eingenommen. Ziel ist es, die rasche<br />
Entwicklung molekularer Kenntnisse<br />
118<br />
bei der Ätiologie der Muskelerkrankungen<br />
mit in die Diagnostik ungeklärter Muskelerkrankungen<br />
einzubringen. Bei zahlreichen<br />
neuromuskulären Erkrankungen können<br />
mittlerweile Mutationen, Deletionen oder<br />
Repeat-Expansionen als kausale Ursache<br />
nachgewiesen werden. Die Anwendung<br />
molekulargenetischer Techniken ermöglicht<br />
eine definitive Diagnosestellung bei Betroffenen.<br />
Ergänzt wird die Diagnostik seit den<br />
letzten Jahren durch neue Möglichkeiten<br />
der genomweiten Suche nach Deletionen<br />
und Duplikationen mittels Array-CGH. Basis<br />
der Diagnostik ist eine ausführliche genetische<br />
Beratung und Untersuchung der<br />
Familien nach den Richtlinien der <strong>Gesellschaft</strong><br />
<strong>für</strong> Humangenetik sowie dem Gen-<br />
diagnostikgesetz. Ratsuchende und Überweisende<br />
werden über die humangenetische<br />
Beratung und Diagnostik durch ein<br />
abschließendes humangenetisches Gutachten<br />
informiert.<br />
Klinik <strong>für</strong> Innere Medizin III,<br />
Rheumatologie<br />
Die Abteilung <strong>für</strong> Rheumatologie der Universitätsklinikums<br />
Jena bietet ambulante<br />
und stationäre Betreuungsmöglichkeiten<br />
<strong>für</strong> Patienten mit entzündlichen Systemerkrankungen<br />
an. Es erfolgt eine komplexe<br />
differentialdiagnostische Abklärung bei<br />
Patienten mit einem Beschwerdebild im<br />
muskuloskelettalen System. Insbesondere<br />
zählen hierzu die Kollagenosen und Vaskulitiden.<br />
Therapiekonzepte werden entsprechend<br />
den üblichen Leitlinien und Empfehlungen<br />
umgesetzt. Die Klinik beteiligt sich<br />
unter anderem aktiv an Projekten der europäischen<br />
Vaskulitisarbeitsgruppe EUVAS.
Selbsthilfeaktivitäten<br />
In Thüringen besteht eine Reihe von<br />
Selbsthilfegruppen. Neben dem ALS-Gesprächskreis<br />
in Gotha und der Elterngruppe<br />
muskelkranke Kinder finden Treffen in<br />
Altenburg, Bad Salzungen, Erfurt, Gotha,<br />
Greiz und Suhl/Meiningen statt. Regionale<br />
Selbsthilfegruppen <strong>für</strong> alle Krankheitsbilder<br />
werden thüringenweit unterstützt, insbesondere<br />
die Betreuung der Selbsthilfegruppe<br />
Polio. Im November 2010 fand ein<br />
Treffen der Selbsthilfegruppe in Jena statt,<br />
bei der neben der Vorstellung der dortigen<br />
Spezialambulanzen Informationen über die<br />
Erkrankungen und Hilfsmittelmöglichkeiten<br />
<strong>für</strong> die Betroffenen weitergegeben wurden.<br />
Neuere diagnostische und<br />
therapeutische Möglichkeiten<br />
Der Muskel- und Nervenultraschall zur erweiterten<br />
Diagnostik bei neuromuskulären<br />
Erkrankungen wurde in der Neuromuskulären<br />
Ambulanz der Uniklinik Jena etabliert.<br />
Laufende Therapiestudien<br />
Die Abteilung Neuropädiatrie der Klinik <strong>für</strong><br />
Kinder- und Jugendmedizin des Universitätsklinikums<br />
Jena beteiligt sich an Therapiestudien<br />
zu Enzymersatztherapien u. a.<br />
bei Patienten mit Morbus Pompe.<br />
In der Neurologie der FSU Jena wurden 25<br />
Patienten in die multizentrische Therapiestudie<br />
zur Wirksamkeit von Dexpramipexol<br />
auf den Verlauf der ALS (EMPOWER) rekrutiert.<br />
Leiter der Prüfung am Zentrum ist<br />
PD Dr. med. Julian Grosskreutz.<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
Publikationen<br />
Sargsyan SA, Blackburn DJ, Barber SC, Grosskreutz<br />
J, De Vos KJ, Monk PN, Shaw PJ. A comparison<br />
of in vitro properties of resting SOD1<br />
transgenic microglia reveals evidence of reduced<br />
neuroprotective function. BMC Neurosci. <strong>2011</strong> Sep<br />
23; 12: 91.<br />
Turner MR, Grosskreutz J, Kassubek J, Abrahams<br />
S, Agosta F, Benatar M, Filippi M, Goldstein LH, van<br />
den Heuvel M, Kalra S, Lulé D, Mohammadi B; first<br />
Neuroimaging Symosium in ALS (NISALS). Towards<br />
a neuroimaging biomarker for amyotrophic lateral<br />
sclerosis. Lancet Neurol. <strong>2011</strong> May; 10(5): 400-3.<br />
Filippi M, Agosta F, Abrahams S, Fazekas F, Grosskreutz<br />
J, Kalra S, Kassubek J, Silani V, Turner MR,<br />
Masdeu JC; European Federation of Neurological<br />
Societies. EFNS guidelines on the use of neuroimaging<br />
in the management of motor neuron diseases.<br />
Eur J Neurol. 2010 Apr; 17(4): 526-e20.<br />
Beetz: Organsiation Tom Wahlig Symposium „Aktuelle<br />
klinische und molekulare Dimensionen der<br />
hereditären spastischen Spinalparalysen (HSP)“ am<br />
18.3.<strong>2011</strong> in Münster.<br />
Synofzik M*, Beetz C*, Bauer C, Bonin M, Sanchez-<br />
Ferrero E, Schmitz-Hübsch T, Wüllner U, Nägele T,<br />
Riess O, Schöls L, Bauer P. Spinocerebellar ataxia<br />
type 15: diagnostic assessment, frequency, and<br />
phenotypic features. J Med Genet <strong>2011</strong>; 48: 407-<br />
412. *equal contribution<br />
Bocker B, Hölig C, Smolenski UC. Orthosis management<br />
in patients after poliomyelitis anterior<br />
acuta. J. Rehabil. Med. Suppl. 49, Summary 54.<br />
119
Neuromuskuläres Zentrum Ulm<br />
Neuromuskuläres Zentrum Ulm<br />
Leiter/Sprecher:<br />
Prof. Dr. Dr.h.c. Frank Lehmann-Horn<br />
Division Neurophysiologie, Universität Ulm<br />
Albert-Einstein-Allee 11, 89081 Ulm<br />
Tel.: +49-731 / 500-23250<br />
Fax: +49-731 / 500-23260<br />
Stellverteter:<br />
Prof. Dr. Albert C. Ludolph<br />
Neurologische Universitätsklinik im RKU<br />
Oberer Eselsberg 45, 89081 Ulm<br />
Tel.: +49-731 / 177-1201<br />
Wissenschaftlicher Sekretär:<br />
PD Dr. Karin Jurkat-Rott<br />
Division Neurophysiologie, Universität Ulm<br />
Albert-Einstein-Allee 11, 89081 Ulm<br />
Tel.: +49-731 / 500-23065<br />
Fax. +49-731 / 500-23260<br />
Das NMZ Ulm besteht seit 19 Jahren<br />
und wurde aktuell von der <strong>DGM</strong> <strong>für</strong> weitere<br />
3 Jahre zertifiziert (www.uni-ulm.de/<br />
med/neuromuskulaeres-zentrum). Es ist<br />
ein fest installiertes Bindeglied in der klinischen<br />
Betreuung (Diagnostik und Therapie)<br />
von Patienten mit neuromuskulären<br />
Erkrankungen sowie der Forschung<br />
zu diesen Krankheitsbildern und verfügt<br />
über mehrere Spezialambulanzen. Hauptschwerpunkte<br />
bilden Erkrankungen der<br />
motorischen Systemdegenerationen (ALS,<br />
SMA), die hereditäre spastische Spinalparalyse<br />
(HSP), Krankheiten des Muskels<br />
(Myotonien, periodische Lähmungen) und<br />
die Anlage zu maligner Hyperthermie. Zu<br />
den Spezialsprechstunden gehört auch die<br />
Palliativ- und die Dysphagie-Sprechstunde.<br />
Die Einrichtung ist Mitglied im European<br />
Consortium of Respiratory Insufficiency.<br />
120<br />
Stationäre Patientenversorgung<br />
Die stationäre Patientenversorgung erfolgt<br />
am RKU (Neurologie, Orthopädie, Anästhesie)<br />
sowie in der Universitätskinderklinik.<br />
Operationen (z. B. bei Kontrakturen oder<br />
Skoliosen) werden an der Orthopädischen<br />
Universitätsklinik durchgeführt. Ein Team<br />
von KrankengymnastInnen nimmt an speziellen<br />
Schulungen teil und verbessert so<br />
die physikalische Behandlung stationärer<br />
neuromuskulärer Patienten.<br />
Ambulante Patientenversorgung<br />
Die Spezialambulanzen der Neurologischen<br />
Universitätsklinik Ulm (Neuromuskuläre<br />
Sprechstunde, Sprechstunde <strong>für</strong> Motoneuronerkrankungen<br />
einschließlich Sprechstunde<br />
<strong>für</strong> hereditäre spastische Spinalparesen,<br />
Palliativsprechstunde), das Sozialpädiatrische<br />
Zentrum (SPZ) des Universitätsklinikums<br />
und der stationäre Bereich<br />
der Neurologischen Universitätsklinik im<br />
RKU sind die ersten Anlaufstellen <strong>für</strong> Patienten<br />
mit neuromuskulären Beschwerdebildern<br />
sowie deren Angehörige. Neben der<br />
klinischen Versorgung von neuromuskulär<br />
erkrankten Patienten, der Beratung der<br />
Betroffenen und deren Angehörigen stehen<br />
die Mitarbeiter der jeweiligen Einrichtungen<br />
auch beratend <strong>für</strong> niedergelassene<br />
Kollegen, die sich mit neuromuskulären Erkrankungen<br />
beschäftigen, zur Verfügung.<br />
Die Orthopädische Universitätsklinik im<br />
RKU hat eine hohe Expertise in Fragestellungen,<br />
welche muskulär bedingte<br />
Deformitäten und Fehlstellungen betreffen.<br />
Weiterhin ist die Orthopädie im Rahmen<br />
einer speziellen Muskelsprechstunde<br />
Hauptansprechpartner zu Korrekturoperationen<br />
und Orthesenversorgungen. Eine<br />
Beatmungssprechstunde <strong>für</strong> überwiegend<br />
invasiv beatmete Patienten ist seit Jahren<br />
Anlaufstelle in der Klinik <strong>für</strong> Anästhesiologie
im RKU. Nicht invasiv beatmete Patienten<br />
und Betroffene mit einer Ernährungssonde<br />
werden im Rahmen der Palliativambulanz<br />
in der Neurologie betreut. Im Sozialpädiatrischen<br />
Zentrum werden Kinder mit neuromuskulären<br />
Fragestellungen vorstellig. Sie<br />
werden entsprechenden diagnostischen<br />
Maßnahmen zugeführt.<br />
Im Rahmen regelmäßiger Konsultationen<br />
besteht eine enge Zusammenarbeit zwischen<br />
den einzelnen Sprechstunden, wobei<br />
elektrophysiologische Unterschungen in<br />
der Neurologischen Universitätsklinik durch<br />
geführt werden.<br />
Spezialsprechstunden<br />
Ambulanz <strong>für</strong> neuromuskuläre<br />
Erkrankungen<br />
Etabliertes Bindeglied zwischen niedergelassenen<br />
Ärzten und dem klinischen Bereich<br />
bleibt die Neuromuskuläre Sprechstunde,<br />
die vornehmlich die Diagnostik, die<br />
Therapiekontrolle, die Nachbetreuung und<br />
auch die Beratung von Patienten, Angehörigen<br />
und (nicht)ärztlichen Kollegen wahrnimmt.<br />
Im Zeitraum Januar–November<br />
<strong>2011</strong> wurden 382 Patienten und Patientinnen<br />
mit neuromuskulären Erkrankungen<br />
betreut. Das Spektrum reicht von Neuropathien,<br />
degenerativen, entzündlichen<br />
und metabolischen Myopathien bis hin zu<br />
Kanalerkrankungen und Überleitungsstörungen<br />
der neuromuskulären Endplatte.<br />
Die neuromuskuläre Sprechstunde wird<br />
von Herrn Prof. Dr. J. Kassubek und Dr.<br />
A. Rosenbohm geleitet. Weitere ärztliche<br />
MitarbeiterInnen sind Dr. R. Gastl, Dr. K.<br />
Kasischke. Im Rahmen einer Kooperation<br />
mit der Arbeitsgruppe von Dr. F. Kerling,<br />
dem Leiter des Ultraschallabors im RKU,<br />
werden standardisierte Ultraschalluntersuchungen<br />
von Muskeln und peripheren Ner-<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
ven bei neuromuskulären Krankheitsbildern<br />
durchgeführt und unter quantitativen und<br />
qualitativen Gesichtspunkten ausgewertet.<br />
Eine enge Zusammenarbeit besteht auch<br />
mit der von Herrn Prof. Dr. J. Kassubek<br />
geleiteten Arbeitsgruppe <strong>für</strong> Bildgebung<br />
hinsichtlich des standardisierten Einsatzes<br />
der Kernspintomographie der Muskulatur.<br />
Ambulanz <strong>für</strong> Motoneuronerkrankungen<br />
In der Ambulanz <strong>für</strong> Motoneuronerkrankungen<br />
wurden <strong>2011</strong> von Januar bis November<br />
360 Motoneuronpatienten versorgt.<br />
Überwiegend werden Patienten mit<br />
Amyotropher Lateralsklerose betreut sowie<br />
Patienten mit Spinalen Muskelatrophien<br />
und anderen Motoneuronerkrankungen.<br />
Neben der Diagnostik, Differenzialdiagnostik<br />
und der langfristigen Betreuung stehen<br />
Beratungen hinsichtlich einer adäquaten<br />
Hilfsmittelversorgung sowie zum Einsatz<br />
von Logopädie, Ergotherapie und Krankengymnastik<br />
im Vordergrund. Die bereits etablierte<br />
und bewährte Kooperation mit der<br />
von PD Dr. S. Süssmuth geleiteten Ambulanz<br />
<strong>für</strong> Schluckstörungen im RKU wurde<br />
weitergeführt, in der insbesondere die Fragen<br />
nach Charakter und Schweregrad einer<br />
Dysphagie und die möglichst optimale<br />
Nahrungsanpassung erörtert werden. Über<br />
die Ambulanz <strong>für</strong> Motoneuronerkrankungen<br />
werden bei Bedarf auch gezielt gesonderte<br />
Termine <strong>für</strong> die einzelnen Beratungen oder<br />
auch Therapiesitzungen in den jeweiligen<br />
Therapiebereichen vermittelt. Gemeinsam<br />
mit Ernährungsberaterinnen werden alle<br />
Fragen zur angepassten oralen und intragastralen<br />
Ernährung über gastrointestinale<br />
Sonden sowohl mit den Patienten als auch<br />
deren Angehörigen detailliert erörtert.<br />
121
Neuromuskuläres Zentrum Ulm<br />
Die im Jahr 2009 begonnene Studie mit<br />
der Substanz TRO19622, die sogenannte<br />
MitoTarget-Studie wurde fortgeführt. Diese<br />
Substanz stabilisiert den Mitochondrienstoffwechsel<br />
und soll dadurch das Absterben<br />
der Mitochondrien verhindern. Die im<br />
Jahr 2010 gestartete Studie zur Untersuchung<br />
von Nogo-A, eines myelinassoziierten<br />
Transmembranproteins, das das Axonwachstum<br />
hemmt, in Muskelbiopsieproben<br />
bei ALS-Patienten wurde abgeschlossen.<br />
Diese Studie diente als Voraussetzung <strong>für</strong><br />
die Prüfung eines Nogo-A-Antikörpers auf<br />
die Krankheitsprogression bei ALS-Patienten,<br />
die Mitte 2012 beginnen wird. Neben<br />
diesen Studien ist die Ambulanz an der so<br />
genannten EMPOWER-Studie, Dexpramipexol<br />
bei ALS-Patienten, beteiligt, zu der<br />
der Patienteneinschluss im Sommer <strong>2011</strong><br />
erfolgte. Diese Substanz wirkt wahrscheinlich<br />
als Mitochondrienmodulator.<br />
Die ALS-Sprechstunde wird von Prof. Dr.<br />
A. C. Ludolph und Prof. Dr. J. Kassubek<br />
geleitet. Ärztliche Mitarbeiter sind Dr. J.<br />
Dorst, S. Endruhn, Dr. M. Rabe, Dr. A. Hübers<br />
und Dr. U. Weiland. Frau Sabine Raubold<br />
und Frau Melanie Mayer sind als Studienassistentinnen<br />
wichtige Stützen der<br />
Ambulanz.<br />
Palliativsprechstunde<br />
Eine in die Motoneuronambulanz integrierte<br />
und fest etablierte Einrichtung ist<br />
die Palliativsprechstunde. Sie ist über das<br />
Neuromuskuläre Zentrum Ulm Mitglied in<br />
der Arbeitsgemeinschaft der deutschen<br />
Heimbeatmungszentren und im Europäischen<br />
Consortium of Respiratory Insufficiency.<br />
In diesem Rahmen findet die<br />
Langzeitversorgung von chronisch ateminsuffizienten<br />
Patienten statt, auch die<br />
Versorgung von Patienten mit einer Ernäh-<br />
122<br />
rungssonde (PEG/PEJ). Viele Patienten<br />
leiden an verschiedenen neuromuskulären<br />
Erkrankungen und kommen aus dem Ulmer<br />
Raum, aber auch von außerhalb der<br />
Region. Ärztlicher Ansprechpartner ist Dr.<br />
J. Dorst.<br />
In der Palliativsprechstunde bilden die invasiv<br />
beatmeten Patienten den Schwerpunkt.<br />
Daneben werden auch nicht-invasive<br />
Beatmungstechniken angewandt<br />
und eine optimale Hilfsmittelversorgung<br />
gewährleistet. Es werden Patienten mit unterschiedlichen<br />
Motoneuronerkrankungen,<br />
dystrophen Myopathien und seltenen Erkrankungen<br />
(z. B. Einschlusskörperchenmyositiden)<br />
betreut.<br />
Die Datenerhebung zur prospektiven Langzeitstudie<br />
zu Determinanten der Entscheidungen<br />
bezüglich lebensverlängernder<br />
Maßnahmen bei ALS-Patienten in fortgeschrittenen<br />
Stadien unter der Leitung von<br />
Prof. Dr. A.C. Ludolph und Dr. Dorotheé<br />
Lulé konnte <strong>2011</strong> abgeschlossen werden.<br />
Aktuell erfolgt die Analyse der Daten. Die<br />
Studie wird in Kooperation mit dem Institut<br />
<strong>für</strong> Medizinische Psychologie der Universität<br />
Tübingen unter Leitung von Prof. Dr.<br />
N. Birbaumer und in zusätzlicher Kooperation<br />
mit der Arbeitsgruppe von Frau Prof.<br />
Dr. A. Kübler an der Universität Würzburg<br />
durchgeführt. In Kooperation mit der Arbeitsgruppe<br />
von Prof. Dr. Wim Robberecht<br />
an der Universität Leuven und der Arbeitsgruppe<br />
von Prof. Dr. L. van den Berg am<br />
Universitair Medisch Centrum Utrecht ist<br />
geplant, dieses Projekt auch im Hinblick<br />
auf einen interkulturellen Vergleich zwischen<br />
Deutschland und Belgien bzw. den<br />
Niederlanden zu bearbeiten. Desweiteren<br />
konnte <strong>2011</strong> in einer Querschnittstudie die<br />
Diskrepanz zwischen Fremd- und Selbsteinschätzung<br />
der Lebensqualität von ALS-
Patienten unter der Leitung von Prof. Dr. A.<br />
C. Ludolph und Dr. Dorotheé Lulé gezeigt<br />
werden.<br />
Den Zusammenhang von Kognition und<br />
Entscheidungen bezüglich Lebensverlängerung-<br />
und -verkürzung bei ALS-Patienten<br />
mit frontotemporaler Demenz (ALS-<br />
FTD) wird in einer aktuellen Studie unter der<br />
Leitung von Prof Dr. A.C. Ludolph und Dr.<br />
D. Lulé in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe<br />
von Prof Dr. M. Otto untersucht. Es<br />
wird die Hypothese geprüft, inwiefern ein<br />
Zusammenhang vom Auftreten kognitiver<br />
Auffälligkeiten bei ALS-FTD-Patienten und<br />
deren Entscheidungen, (eventuell ohne<br />
Rücksicht auf andere) das Leben verlängern<br />
zu wollen besteht.<br />
Zur Erfassung der kortikalen Veränderungen<br />
und Reorganisationsmechansismen im<br />
Verlauf der ALS werden zwei von der <strong>Deutsche</strong>n<br />
Forschungsgemeinschaft (DFG) ge-<br />
förderte fMRT-Studien durchgeführt, die<br />
sich auf die Verarbeitung von Alltagsbewegungen<br />
und auf die von Gefühlen beziehen.<br />
Außerdem wird die Ruhenetzwerkaktivität<br />
des Gehirns (Resting State) des<br />
motorischen und emotionalen Systems<br />
bei den Patienten untersucht. Die beiden<br />
Studien werden unter der Leitung von Prof.<br />
Dr. A. C. Ludolph und Dr. Dorotheé Lulé<br />
sowie Dipl Psych Johanna Heimrath und<br />
bis Ende <strong>2011</strong> von Dipl Psych Dirk Lang<br />
durchgeführt.<br />
In Zusammenarbeit mit dem San Luca<br />
Hospital, Istituto Auxologico Italiano in<br />
Mailand, Italien, findet eine Untersuchung<br />
von kognitiven Funktionen bei der ALS mithilfe<br />
von Motorik-unabhängigen Techniken<br />
wie Brain Computer Interfaces (BCIs) und<br />
Eyetracking statt. Im Rahmen der Studien<br />
sollen Methoden entwickelt werden, die<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
auch im fortgeschrittenen Stadium der<br />
ALS bei der Untersuchung der kognitiven<br />
Fähigkeiten der Patienten Anwendung finden<br />
können.<br />
Zusammen mit der Arbeitsgruppe <strong>für</strong> Bildgebung<br />
der Neurologischen Klinik (Leiter:<br />
Prof. J. Kassubek) finden aktuell mehrere<br />
Studienprojekte zur Phänotypisierung von<br />
Motoneuronerkrankungen statt, diese dienen<br />
der Charakterisierung von Patientenkollektiven<br />
mit Primärer Lateralsklerose,<br />
HSP, Spinobulbärer Muskelatrophie Typ<br />
Kennedy und der Flail Arm-Variante. Hierbei<br />
werden spezielle Protokolle zur Computer-basierten<br />
Analyse von MRT des Gehirns<br />
erhoben. Bezüglich der Konzepte dieser<br />
Studien wird auch auf den Beitrag „Computer-basierte<br />
multiparametrische Magnet-<br />
resonanztomographie-Bildgebung bei ALS<br />
und anderen Motoneuronerkrankungen“<br />
(J. Kassubek) in diesem Buch (S. 150)<br />
verwiesen. Zudem wurden MRT-Analysen<br />
der Body Composition (Körperfett) durchgeführt:<br />
Mit dem hauseigenen Analysesoftwarepaket<br />
Automatic Tissue Labelling<br />
and Analysis Software wurden diese Daten<br />
bzgl. der Körperfettverteilung von subkutanem<br />
und viszeralem Fettgewebeanteil bei<br />
ALS-Patienten ausgewertet. In einer weiteren<br />
Studie wird die kardiale Beteiligung<br />
bei ALS mittels KardioMRT untersucht.<br />
Die in den Untersuchungen zu den Lang-<br />
und Kurzzeiteffekten einer PEG-Anlage er-<br />
hobenen Befunde und die gesammelten<br />
Erfahrungen wurden auch in diesem Jahr<br />
wieder allen Patienten im Rahmen eines<br />
Patiententreffens mitgeteilt.<br />
123
Neuromuskuläres Zentrum Ulm<br />
Genetische Beratung<br />
Die Genetische Beratungsstelle des Instituts<br />
<strong>für</strong> Humangenetik steht den Familien<br />
der im Neuromuskulären Zentrum betreuten<br />
Familien zur Verfügung, soweit dies<br />
gewünscht und benötigt wird. Nach differenzialdiagnostischer<br />
Klärung erfolgt eine<br />
fachlich qualifizierte Genetische Beratung<br />
gemäß Gendiagnostikgesetz (GenDG) vom<br />
31. Juli 2009, §10. In den letzten 5 Jahren<br />
waren es 145 Beratungen (Familien/Ratsuchende)<br />
bei neuromuskulären Erkrankungen.<br />
Deutschlandweite „Rund um die Uhr“<br />
Hotline <strong>für</strong> Maligne Hyperthermie<br />
08221-9600<br />
Für die Anästhesie stellt die Maligne Hyperthermie<br />
(MH) auch heute noch, knapp<br />
50 Jahre nach Erstbeschreibung, ein bedrohliches<br />
Krankheitsbild dar. Die Gefährlichkeit<br />
zeigt sich an der Tatsache, dass in<br />
sämtlichen anästhesiologischen Einrichtungen<br />
das Antidot Dantrolen vorgehalten<br />
wird.<br />
Durch Prävention, Identifikation der Anlageträger,<br />
Aufklärung der Betroffenen und<br />
Schulung von Fachpersonal konnte die<br />
Häufigkeit klinischer Krisen sowie die Letalität<br />
in den letzten Jahren deutlich gesenkt<br />
werden. Diese Maßnahmen liefern damit<br />
einen wesentlichen Beitrag <strong>für</strong> die Patientensicherheit<br />
im Bereich der Anästhesiologie.<br />
Die Deutschlandweite 24 Stunden besetzte<br />
Hotline <strong>für</strong> Maligne Hyperthermie (bisher<br />
Prof. Schulte-Sasse, Heilbronn) diente<br />
seit Jahren sowohl Laien als auch medizinischem<br />
Fachpersonal als Anlaufstelle <strong>für</strong><br />
sämtliche Fragestellungen im Zusammenhang<br />
mit der Malignen Hyperthermie.<br />
Seit 1. Januar <strong>2011</strong> ist die Deutschland-<br />
124<br />
weite MH-Hotline unter der Telefonnummer<br />
08221-9600 über ein ständig besetztes<br />
Mobiltelefon der Neuroanästhesie der Neurochirurgischen<br />
Klinik der Universität Ulm<br />
am BKH Günzburg erreichbar. Es wechseln<br />
sich dort bei der Beantwortung von Fragen<br />
acht speziell geschulte Oberärzte sowie<br />
Chefarzt Dr. Dirk Repkewitz ab. Die MH-<br />
Hotline ist ebenso wie das MH-Labor Teil<br />
des NMZU.<br />
Außerdem werden Fragen zu den Themenkomplexen<br />
Rhabdomyolyse, neuromuskuläre<br />
Erkrankungen, isolierten CK-Wert-<br />
Erhöhungen und dem anästhesiogischen<br />
Vorgehen bei Verdacht auf Maligne Hyperthermie<br />
beantwortet. Fragen gibt es häufig<br />
auch zum Malignen Neuroleptischen Syndrom<br />
und zum Multiorganversagen.<br />
Das MH-Zentrum Ulm-Günzburg unterhält<br />
nicht nur die MH-Hotline, sondern führt<br />
auch ein Register <strong>für</strong> Zwischenfälle und<br />
dokumentiert Anfragen und Beratungen.<br />
Es wird geführt von PD Dr. Werner Klingler,<br />
Neuroanästhesie Günzburg, und PD Karin<br />
Jurkat-Rott, Division of Neurophysiology,<br />
Universität Ulm. Es werden auch die Daten<br />
zu Genetik, Histopathologie und klinischen<br />
Besonderheiten erhoben und ausgewertet.<br />
Das überregionale MH-Zentrum besteht<br />
seit mehr als 15 Jahren. Es ist europaweit<br />
eines der wenigen Labors, in welchen der<br />
diagnostische Kontrakturtest (IVCT), histopathologische<br />
(Prof. Dr. Möller, Universität<br />
Ulm) und genetische Untersuchungen <strong>für</strong><br />
die Anlage zu maligner Hyperthermie und<br />
zu ähnlichen Erkrankungsdispositionen<br />
durchgeführt werden.<br />
In-vitro Zusatzdiagnostik: Muskel- und<br />
Nervenbiopsien<br />
Die Muskelproben werden an der Orthopädischen<br />
Universitätsklinik in Absprache mit
der Neurologie und der Division of Neurophysiology<br />
entnommen. Im Zeitraum Januar-November<br />
<strong>2011</strong> wurden insgesamt 101<br />
Muskelbiopsien durchgeführt. Die In-vitro-<br />
Diagnostik der Anlage zu maligner Hyperthermie<br />
(MH) und bei speziellen Formen<br />
von Myotonien und periodischen Paralysen<br />
erfolgt in der Division of Neurophysiology.<br />
Die histologische MH-Diagnostik findet<br />
in der Neuropathologie statt, die histologische<br />
Diagnostik der Myopathien im Muskellabor<br />
der Neurologischen Universitätsklinik<br />
im RKU durch Dr. A. Rosenbohm, Dr.<br />
K. Kasischke, Prof. Dr. H. Tumani und Frau<br />
H. Mogel. Im Muskellabor werden neben<br />
der Routinehistologie (Strukturmyopathien,<br />
entzündliche Myopathien, d. h. Poly/<br />
Dermatomyositis, Inclusion-Body-Myositis,<br />
mitochondriale Myopathien, Faserdisproportionen,<br />
MAD-Mangel, toxische Myopathien,<br />
Fettstoffwechselstörungen, neuro-<br />
gene Muskelatrophien) immunhistochemische<br />
Färbungen <strong>für</strong> alle derzeit einer<br />
Diagnostik zugänglichen Gliedergürteldystrophien,<br />
kongenitalen Myopathien sowie<br />
Dystrophinopathien durchgeführt. Die immunhistochemischen<br />
Methoden umfassen<br />
weiterhin Lymphozyten- und Oberflächenmarker<br />
<strong>für</strong> entzündliche Myopathien.<br />
Darüber hinausgehend werden aktuell<br />
Western-Blot Verfahren zur Analyse von<br />
Membranproteinen etabliert. Die elektronenmikroskopische<br />
Analyse der Muskulatur<br />
erfolgt in der Neuropathologie (Prof. Dr.<br />
D. Thal).<br />
Datenbanken<br />
Gen- und Patientendatenbank<br />
Die DNA- und Patientendatenbank der Division<br />
of Neurophysiology wuchs auch <strong>2011</strong><br />
beständig, wobei die Finanzierung mit lo-<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
kalen Mitteln erfolgte. Die Patientendatenbank<br />
umfasst mehr als 9.000 Personen mit<br />
dystrophischen und nicht-dystrophischen<br />
Myotonien, periodischen Paralysen und<br />
Anlage zu maligner Hyperthermie. In der<br />
Genbank sind mehr als 8.000 DNA-Proben<br />
asserviert (Ansprechspartner ist Frau<br />
PD Dr. K. Jurkat-Rott, Tel.: 0731 / 500-<br />
23065). Für die Motoneuronerkrankungen/<br />
ALS sind bisher mehr als 2.700 Lymphoblastenkulturen<br />
angelegt. Ansprechpartner<br />
<strong>für</strong> die ALS-Phänotyp-Genbank ist Frau<br />
Kneer (0731 / 1771201). Im Rahmen der<br />
Motoneuronerkrankungen/ALS-Genbank<br />
wurde die bestehende Kooperation mit<br />
anderen Kliniken Deutschlands (München,<br />
Hannover, Berlin, Lübeck) weitergeführt<br />
und ausgebaut.<br />
Molekulargenetische Diagnostik<br />
Myotonien, periodische Paralysen<br />
und maligne Hyperthermie<br />
In der Division of Neurophysiology wird<br />
die molekulare Diagnostik der nicht-dystrophischen<br />
Myotonien (CLCN1, SCN4A),<br />
der periodischen Paralysen (SCN4A,<br />
CACN1AS) und der Anlage zu maligner<br />
Hyperthermie (RYR1) durchgeführt. Die<br />
potenziellen Differentialdiagnosen werden<br />
ebenfalls abgeklärt: episodische Ataxien,<br />
hemiplegische Migräne und Neuromyotonien<br />
(KCNA1, CACN1A1, ATP1A2,<br />
KCNQ2/3). Bisher konnte bei etwa 2.500<br />
Patienten eine krankheitsverursachende<br />
Mutation nachgewiesen werden (je nach<br />
Diagnose bei 20-70%), bzw. bei 1.294<br />
Familienmitgliedern die in der Familie bekannte<br />
Mutation ausgeschlossen werden.<br />
Weitere Klärung ist bei neuen genetischen<br />
Veränderungen nötig, um festzustellen, ob<br />
es sich dabei um krankheitsverursachende<br />
125
Neuromuskulärens Zentrum Ulm<br />
Mutationen oder benigne Polymorphismen<br />
handelt. Dazu werden Familienmitglieder<br />
und ggf. Hunderte von Kontrollen<br />
untersucht. Häufig ist es erforderlich, die<br />
Veränderung in einem Expressionssystem<br />
funktionell zu charakterisieren. Dies kann<br />
sehr schwierig sein, da viele genetische<br />
Veränderungen, die mit einer Aminosäuresubstitution<br />
einhergehen, funktionelle Auswirkungen<br />
haben, die aber nicht unbedingt<br />
krankheitsverursachend sein müssen.<br />
Zusätzlich erfolgen an großen Familien mit<br />
neuen neuromuskulären Syndromen Genom-weite<br />
Kopplungsstudien.<br />
Motoneuronerkrankung/<br />
Amyotrophe Lateralsklerose (ALS)<br />
In der Neurologischen Klinik wird in Kooperation<br />
mit dem Institut <strong>für</strong> Humangenetik<br />
Mutations-Screening <strong>für</strong> Kupfer/Zink SOD-<br />
Mutationen (ALS1), TDP-43-Veränderngen,<br />
VABP-Veränderungen (ALS8) und Untersuchungen<br />
des Dynactin-Gens durchgeführt.<br />
Mit den Instituten <strong>für</strong> Humangenetik in<br />
Aachen, Tübingen und Ulm besteht eine<br />
Kooperation bei der Suche nach weiteren<br />
genetischen Defekten <strong>für</strong> die ALS, der<br />
SMA und der HSP. Hauptsächlich werden<br />
hier familiäre Varianten und Suszeptibilitätskandidaten<br />
untersucht. Die Kooperation<br />
mit der Humangenetik der Universität<br />
Bochum (Dr. L. Arning) mit der Frage nach<br />
Senataxin-Veränderungen (ALS4) wird weitergeführt.<br />
Progressive Muskeldystrophien<br />
Duchenne/Becker und myotone<br />
Dystrophien<br />
Die <strong>für</strong> das Neuromuskuläre Zentrum relevante<br />
DNA-Diagnostik im Institut <strong>für</strong> Humangenetik<br />
umfasst die molekulargenetische<br />
Diagnostik der Muskeldystrophien<br />
126<br />
Duchenne und Becker sowie die myotonen<br />
Dystrophien Typ I und Typ II (http://<br />
www.uni-ulm.de/humangenetik). Pro Jahr<br />
werden 200 bis 250 Patienten mit dieser<br />
klinischen Verdachtsdiagnose molekulargenetisch<br />
untersucht.<br />
Therapiestudien<br />
Klinisch-wissenschaftlicher Schwerpunkt<br />
ist die Durchführung von Therapiestudien<br />
im klinischen Studienzentrum der Neurologie.<br />
In diesem Jahr wurde die Therapiestudie<br />
mit dem Wirkstoff TRO19622<br />
(Mito Target) weitergeführt. Die Studie zur<br />
Bestimmung von Nogo-A in Muskelbiopsieproben<br />
bei ALS-Patienten wurde abgeschlossen.<br />
Eine weitere Studie mit der<br />
Substanz Dexpramipexol hat im Frühsommer<br />
<strong>2011</strong> begonnen. Desweiteren wurden<br />
die Einzelprojekte mit der Frage zur Lebensqualität<br />
in der Terminalphase der ALS,<br />
nach spezifischen serologischen Markern<br />
zur Gewichtsregulation und zur Frage der<br />
Objektivierbarkeit des subkutanen Fettverlustes<br />
durch kernspintomographische Methoden<br />
weitergeführt. Nach wie vor wird in<br />
Kooperation mit der Universität Tübingen<br />
die Studie „Kommunikation durch Selbstkontrolle<br />
der Hirnströme – eine neue Möglichkeit<br />
der Verständigung <strong>für</strong> gelähmte<br />
Patienten“ durchgeführt. Außerdem konnte<br />
in diesem Jahr das ALS-PEG-Register<br />
und das ALS-Register Schwaben erfolgreich<br />
weitergeführt werden.<br />
Translationsforschung zu Kanalopathien<br />
Untersuchungen zu den<br />
periodischen Paralysen:<br />
In der Division of Neurophysiology wurde<br />
herausgefunden, dass Muskelfasern zwei<br />
Zustände einnehmen können, nämlich einen<br />
(Z1), von dem aus sie sich verkürzen<br />
und Kraft entwickeln können, und einen
zweiten (Z2), in dem sie unerregbar und<br />
somit gelähmt sind. Normalerweise befinden<br />
sich alle Muskelfasern im Zustand Z1.<br />
Wenn aber die Kaliumkonzentration im Blut<br />
extrem niedrig ist (
Neuromuskuläres Zentrum Ulm<br />
und zur Publikation vorbereitet. Weiterhin<br />
werden nach wie vor Konduktorinnen <strong>für</strong><br />
Dystrophinopathien mittels der kardialen<br />
MRT untersucht.<br />
In einem zweiten Projekt wird im Rahmen<br />
dieser Kooperation der Nutzen der kardialen<br />
Kernspintomographie zur Evaluation<br />
einer kardialen Beteiligung bei Patienten<br />
mit mitochondrialen Myopathien (MELAS,<br />
MERRF, KSS, etc.) durchgeführt. Erste Ergebnisse<br />
dieser Arbeiten sind bereits ausgewertet<br />
und zur Publikation eingereicht.<br />
Eine neue Kooperation besteht seit dem<br />
Jahr 2010 mit der Klinik <strong>für</strong> Innere Medizin<br />
II der Universität Ulm (PD Dr. Bernhardt,<br />
Prof. Dr. Rottbauer). Diese Zusammenarbeit<br />
hat sich zur Aufgabe gesetzt, eine<br />
kardiale Beteiligung bei Patienten mit entzündlichen<br />
Muskelerkrankungen (Polymyositis,<br />
Dermatomyositis, Inclusion-Body-<br />
Myositis) und bei ALS zu evaluieren.<br />
Natrium-Kernspintomographie<br />
der Muskulatur:<br />
In einer Kooperation zwischen dem DKFZ<br />
Heidelberg und der Division of Neurophysiology<br />
gelang es, die intrazelluläre Natriumkonzentration<br />
im Muskelgewebe in-vivo<br />
nicht-invasiv darzustellen. Dazu wurde die<br />
neuartige 23Natrium-Magnetresonanztomographie<br />
(23Na-MRT) implementiert. Die<br />
Methode ist schwierig und erfordert hohe<br />
Ansprüche an den MR-Tomographen und<br />
das Sequenzdesign. Grund da<strong>für</strong> ist die<br />
Tatsache, dass das 23Na MR-Signal im<br />
Menschen 22.000-fach niedriger ist als das<br />
1H MR-Signal, welches die Grundlage <strong>für</strong><br />
das Standard MRT ist. Zusätzlich weisen<br />
Natriumatome ungünstige Eigenschaften<br />
wie eine extrem kurze T2 Relaxationszeit<br />
im Gewebe auf, so dass das Signal-zu-<br />
Rausch Verhältnis in der Natriumbildgebung<br />
sehr niedrig und die Messdauern<br />
128<br />
dementsprechend lang sind. Durch Entwicklung<br />
einer 3-dimensionalen 23Na MR<br />
Sequenz mit ultrakurzer Echozeit von 0,2<br />
ms wurde es möglich, binnen 10 Minuten<br />
den intrazellulären Natriumgehalt beider<br />
Unterschenkel mit einer Messung zu erfassen.<br />
Damit wurden Patienten mit muskulären<br />
Natrium- und Kalziumkanalopathien<br />
untersucht, da bei diesen Krankheiten eine<br />
reversible Muskellähmung durch Abkühlung<br />
und andere Trigger in-vivo provozierbar<br />
ist.<br />
Es zeigte sich, dass die Lähmung bei<br />
verschiedenen Kanalopathien mit einer<br />
pathologisch erhöhten intrazellulären Natriumakkumulation<br />
einhergeht und dass<br />
die Natriumakkumulation mit bestimmten<br />
Medikamenten verhindert bzw. rückgängig<br />
gemacht werden kann, wodurch auch die<br />
Muskelkraft normalisiert wird. Auch bei der<br />
Duchenneschen Muskeldystrophie waren<br />
der intrazelluläre Gehalt an Natrium und<br />
Wasser pathologisch erhöht. Das Muskelödem<br />
bei Duchenne ist somit hauptsächlich<br />
osmotisch und nicht, wie bisher angenommen,<br />
inflammatorisch bedingt. Zurzeit wird<br />
eine Therapiestudie mit einem Diuretikum<br />
vorbereitet.<br />
Organisation von Kongressen und Fortbildungsveranstaltungen<br />
• 20. Kongress des Wissenschaftlichen<br />
Beirats der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong><br />
Mus-kelkranke e. V. (<strong>DGM</strong>), Ulm/Neu-<br />
Ulm, 30.03.-2.04.<strong>2011</strong>, Kongresspräsident:<br />
Prof. Dr. A.C. Ludolph<br />
• Mitgliederversammlung des NMZ 2010,<br />
nachgeholt am 27.1.<strong>2011</strong><br />
• Mitgliederversammlung des NMZ <strong>2011</strong><br />
am 12.12.<strong>2011</strong><br />
• Muskelkolloquien, organisiert von Frau<br />
PD Dr. Jurkat-Rott<br />
• Muskelkolloquium <strong>2011</strong>/1:
Fall 1: Einseitige Schultergürtelparese –<br />
was tun?<br />
Fall 2: Familiäre distale Myopathie vom<br />
Miyoshi-Typ ohne Dysferlin-Mutation<br />
Fall 3: 25 Jahre Jahre Dystrophin-Gen –<br />
und immer noch Überraschungen<br />
• Muskelkolloquium <strong>2011</strong>/2:<br />
Differentialdiagnose der idiopathischen<br />
und präsymptomatischen CK-Erhöhung<br />
Fall 1: Anoctamin-5 Mutation<br />
Fall 2: Isolierter Coenzym Q Mangel<br />
Fall 3: Multiminicore-Myopathie bei familiärer<br />
CK-Erhöhung und fulminanter<br />
MH-Krise<br />
Preise und Auszeichnungen <strong>für</strong> Mitglieder<br />
des NMZ Ulm<br />
Dr. Dr. D. Lulé erhielt den Mattiacum-Preis<br />
<strong>2011</strong> der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> Neurologie<br />
(DGN) und des Lions Club Wiesbaden<br />
Mattiacum.<br />
Prof. Dr. J. Kassubek wurde der 1. Preis<br />
des Felix-Jerusalem-Preises <strong>für</strong> neuromuskuläre<br />
Erkrankungen <strong>2011</strong> der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e. V.<br />
(<strong>DGM</strong>) verliehen.<br />
Dr. B. Holzherr erhielt den 3. Preis des<br />
Felix-Jerusalem-Preises <strong>für</strong> neuromuskuläre<br />
Erkrankungen <strong>2011</strong> der <strong>DGM</strong> (s. a.<br />
Berichte der <strong>DGM</strong>-Preisträger in diesem<br />
(Buch S. 156)<br />
Prof Dr. Dr.h.c. F. Lehmann-Horn erhielt<br />
<strong>2011</strong> in Orlando/FL den „Research and<br />
Patient Care Award“ der Periodic Paralysis<br />
Association (PPA).<br />
______________________________________<br />
Literatur<br />
Chatelle C, Lugo Z, Noirhomme Q, Sorger B, Lulé<br />
D. Interface cerveau-ordinateur: une aide à la com-<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
munication? Disorders of Consciousness. Laureys<br />
S, CS edt. Springer, <strong>2011</strong><br />
Dibaj P., Steffens H., Zschüntzsch J., Kirchhoff F.,<br />
Schomburg E.D. and Neusch C. In vivo imaging reveals<br />
acute morphological reactions of astrocytes<br />
in a mouse model for ALS. Neurosci Lett. <strong>2011</strong>;<br />
497: 148-51.<br />
Dibaj P, Steffens H, Zschüntzsch J, Nadrigny F,<br />
Schomburg ED, Kirchhoff F, Neusch C. In vivo imaging<br />
reveals distinct inflammatory activity in the<br />
CNS versus PNS in a mouse model for ALS. PLoS<br />
One. <strong>2011</strong>; 6: e17910.<br />
Dorst J, P. Kühnlein, C. Hendrich, J. Kassubek, A.-<br />
D. Sperfeld, A. C. Ludolph: „Patients with elevated<br />
triglyceride and cholesterol serum levels have a<br />
prolonged survival in Amyotrophic Lateral Sclerosis“<br />
Journal of Neurology <strong>2011</strong>; 258: 613-617<br />
Dupuis L, Pradat PF, Ludolph AC, Loeffler JP. Energy<br />
metabolism in amyotrophic lateral sclerosis.<br />
Lancet Neurol <strong>2011</strong>; 10: 75-82<br />
Groome J, Lehmann-Horn F, Holzherr B. Open- and<br />
closed-state fast inactivation in sodium channels:<br />
differential effects of a site-3 anemone toxin. Channels<br />
(Austin). <strong>2011</strong>; 5: 65-78.<br />
Jose T, Gdynia HJ, Mahrholdt H, Vöhringer M, Klingel<br />
K, Kandolf R, Bornemann A, Yilmaz A. CMR<br />
gives clue to „ragged red fibers“ in the heart in a<br />
patient with mitochondrial myopathy. Int J Cardiol.<br />
<strong>2011</strong> May 19; 149(1): e24-7. Epub 2009 Apr 2.<br />
Jurkat-Rott K, Lerche H, Lehmann-Horn F. Muscle<br />
channelopathies - Myotonias and periodic paralyses.<br />
Nervenarzt <strong>2011</strong>; 82: 511-20.<br />
Jurkat-Rott K, Lehmann-Horn F. Hyperkalemic<br />
Periodic Paralysis Type 1. GeneReviews [Internet].<br />
Available from http://www.ncbi.nlm.nih.gov/bookshelf/br.fcgi?book=gene&part=hyper-pp.<br />
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Jurkat-Rott K, Lerche H, Lehmann-Horn F. Muskuläre<br />
Kanalopathien. Myotonien und periodische<br />
Paralysen [Muscle channelopathies. Myotonias and<br />
periodic paralyses]. Nervenarzt. <strong>2011</strong>; 82: 511-20.<br />
129
Neuromuskuläres Zentrum Ulm<br />
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Klingler W, Lehmann-Horn F, Schulte-Sasse U.<br />
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Klingler W, Lehmann-Horn F, Schulte-Sasse U.<br />
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Maligne Hyperthermie. Anästh Intensivmed <strong>2011</strong>;<br />
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Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
131
Neuromuskuläres Zentrum Würzburg<br />
Neuromuskuläres Zentrum Würzburg<br />
Das Neuromuskulären Zentrums (NMZ)<br />
Würzburg führt die auf Krankheitserkennung,<br />
Behandlung und Betreuung von neuromuskulären<br />
Patienten der Region ausgerichteten<br />
Aktivitäten der Neurologischen<br />
Klinik, der Kinderklinik und dem Sozialpädiatrischen<br />
Zentrum „Frühdiagnosezentrum“,<br />
der Orthopädischen Klinik und der<br />
Klinik <strong>für</strong> Anästhesiologie des Universitätsklinikums<br />
Würzburg sowie der Abteilung<br />
<strong>für</strong> Medizinische Genetik des Instituts <strong>für</strong><br />
Humangenetik der Universität zusammen.<br />
Die Mitarbeiterinnen in den Psychosozialen<br />
und Ergotherapeutischen Beratungsstellen<br />
Würzburg des <strong>DGM</strong> Landesverbandes Bayern<br />
e. V. sind häufig die erste Anlaufstelle<br />
<strong>für</strong> die Betroffenen und die Angehörigen.<br />
Seit diesem Jahr ist das NMZ an herausgehobener<br />
Stelle über die Homepage des<br />
Universitätsklinikums erreichbar (http://<br />
www.neuromuskulaeres-zentrum.uk-wuerzburg.de).<br />
Über das Muskuloskelettale<br />
Centrum Würzburg (MCW) (http://www.<br />
mcw.medizin.uni-wuerzburg.de) werden<br />
zusätzlich zum Beratungsangebot der <strong>DGM</strong><br />
spezielle Versorgungs- und Forschungsaspekte<br />
der Auswirkungen von Muskelkrank-<br />
heiten auf das Bewegungssystem bearbeitet.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Information<br />
der Öffentlichkeit über Fragen der<br />
Vorsorge auf dem Hintergrund einer durch<br />
die Alterstruktur zunehmenden Bedeutung<br />
der Osteoporose, Sarkopenie (Muskelschwund<br />
im Alter) und neuromuskulärer<br />
Defizite im Alter. Zur überörtlichen Koordination<br />
finden regelmäßig gemeinsame<br />
Sitzungen der Mitglieder und Mitarbeiterinnen<br />
des Zentrums mit dem Vorsitzenden<br />
des LV, Herrn Dr. R. Janiak, statt.<br />
Im Verlauf des Jahres ist Herr Prof. Dr. Hans-<br />
Michael Straßburg, <strong>für</strong> über zwei Jahrzehnte<br />
Oberarzt der Universitätskinderkli-<br />
nik und in Personalunion Leiter des Frühdi-<br />
132<br />
agnosezentrums, ein weit über die Region<br />
hinaus bekannter Vertreter des Bereiches<br />
Neuropädiatrie, in den Ruhestand getreten.<br />
Herr Prof. Straßburg war von Anbeginn<br />
an ein tragendes Mitglied des NMZ<br />
Würzburg und Initiator vieler gemeinsamer<br />
Aktivitäten. Es ist seinem engagierten Wirken<br />
zu verdanken, dass die Neuropädiatrie<br />
speziell auch hinsichtlich der neuromuskulären<br />
Erkrankungen <strong>für</strong> die jungen Patienten<br />
über das Einzugsgebiet des NMZ<br />
Würzburg hinaus hier eine kompetente Diagnostik<br />
und Betreuung in jeder Hinsicht<br />
erhalten haben. Sein langjähriger Mitarbeiter<br />
Oberarzt Dr. M. Häußler führt diese<br />
anerkannt sehr erfolgreiche Arbeit kommissarisch<br />
fort. Organisatorisch wurde das<br />
Frühdiagnosezentrum/Sozialpädiatrisches<br />
Zentrum zu Beginn des Jahres <strong>2011</strong> in die<br />
Universitäts-Kinderklinik eingegliedert.<br />
In diesem Jahr wurde das NMZ Würzburg<br />
<strong>für</strong> eine neue Fünfjahresperiode von der<br />
<strong>DGM</strong>-Kommission mit einem sehr erfreulichen<br />
Ergebnis evaluiert, so dass die bisherige<br />
erfolgreiche Arbeit fortgesetzt werden<br />
kann.<br />
Psychosoziale und Ergotherapeutische<br />
Beratung <strong>für</strong> Patienten und Angehörige;<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
In diesem Jahr nahmen ca. 180 Betroffene<br />
mit ihren Angehörigen die Beratung der<br />
Mitarbeiterinnen (Brigitte Brauner, Ergotherapie<br />
und Angelika Eiler, Psychosoziale<br />
Beratung) in Anspruch. Etwa die Hälfte dieser<br />
Personen waren bereits aus den Vorjahren<br />
– zum Teil über einen langen Zeitraum<br />
hinweg – bekannt.<br />
Themen der Beratung waren einerseits<br />
Fragen von Neuerkrankten, beispielsweise<br />
zum Umgang mit der Erkrankung, zur
Anpassung des beruflichen und privaten<br />
Lebens an die neue Situation, zum Einsatz<br />
von Hilfsmitteln und zur notwendigen<br />
Umgestaltung des Wohnraums, aber auch<br />
Fragen, die sich aus dem chronisch progredienten<br />
Krankheitsverlauf ergeben.<br />
Dazu gehören beispielsweise die Organisation<br />
von Pflege und Assistenz, die Veränderungen<br />
der Rollen in der Familie, der<br />
Umgang mit den stets wiederkehrenden<br />
Abschieden im Leben durch Verlust von<br />
körperlichen Funktionen oder die Gestaltung<br />
des letzten Lebensabschnitts. Kennzeichnend<br />
<strong>für</strong> die Tätigkeit ist eine enge Ko-<br />
operation zwischen ehrenamtlichen Kontaktpersonen<br />
der <strong>DGM</strong> – Landesverband<br />
Bayern e. V. – und den hauptamlichen Mitarbeiterinnen<br />
am Neuromuskulären Zen-<br />
trum, so dass Fachwissen der Hauptamtlichen<br />
und Erfahrungswissen der Betroffenen<br />
sich ergänzen können. Erfreulicherweise<br />
finden auch junge Menschen, deren<br />
Eltern vor vielen Jahren Kontakt zur <strong>DGM</strong><br />
aufgenommen haben, den Einstieg in das<br />
ehrenamtliche Engagement.<br />
Ein wichtiges Projekt dieses Jahres war die<br />
Erarbeitung neuer Informationsmaterialien<br />
zu den unterschiedlichen Angeboten des<br />
Landesverbandes und den Beratungsstellen<br />
an den Neuromuskulären Zentren in<br />
Bayern.<br />
Auch die Vernetzung mit anderen Diensten<br />
vor Ort ist eine ständige Aufgabe der beiden<br />
Mitarbeiterinnen. Erstmals konnte in<br />
diesem Jahr ein interdisziplinärer Arbeitskreis<br />
von Fachkräften ins Leben gerufen<br />
werden, die mit der Versorgung/Begleitung<br />
von Kindern und Jugendlichen mit<br />
neuromuskulären Erkrankungen befasst<br />
sind. Auch in diesem Arbeitskreis war die<br />
Betroffenen-Perspektive durch einen jungen<br />
Erwachsenen mit spinalen Muskelatrophien<br />
und Vertreterinnen der Elternseite<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
repräsentiert. Zwei Arbeitskreistreffen zu<br />
den Themen „Lebensqualität“ und „Atemstörung<br />
und häusliche Beatmung“ fanden<br />
gute Resonanz und trugen dazu bei, bestehende<br />
Kooperationen auszubauen.<br />
Klinisch-Wissenschaftliche Aktivitäten<br />
Klinische Arbeitsgruppe Motoneuron-Erkrankungen<br />
(Prof. K. Reiners, Priv.-Doz. Dr.<br />
Wessig, Dr. Kraft, Fr. Dr. Seiler, Fr. Brauner,<br />
Fr. Eiler)<br />
Schwerpunkt der Arbeit ist die Beratung<br />
und Versorgung von Patienten und deren<br />
Angehörigen mit systemischen Motoneuron-Erkrankungen,<br />
insbesondere der Amyotrophen<br />
Lateralsklerose. Neben der symptomatischen<br />
Behandlung steht die Erörterung<br />
medizinischer und soziomedizinischer<br />
Folgen im Mittelpunkt der klinischen Betreuung.<br />
Die Beratung orientiert sich an<br />
Standards, die in Zusammenarbeit mit ALS-<br />
Zentren in Deutschland und Europa entwickelt<br />
wurden. Hilfsmittelberatung, Anpassung<br />
von Kommunikationshilfen, Schluckdiagnostik<br />
und -therapie bei Dysphagie<br />
sind wesentlicher Teil der Arbeit der ergotherapeutischen<br />
Abteilung. Bei Atemstörung<br />
erhalten die Patienten über Behandlungsmöglichkeiten<br />
bis hin zur Anpassung<br />
maschineller Abhusthilfen und Heimbeatmungssystemen.<br />
Experimentelle Arbeitsgruppe Motoneuronerkrankungen<br />
(Institut <strong>für</strong> Klinische Neurobiologie: Prof.<br />
Sendtner, Priv.-Doz. Dr. Jablonka, Priv.-<br />
Doz. Dr. Blum, Dr. Drepper; Neurologische<br />
Klinik: Priv.-Doz. Dr. Wessig)<br />
Das Institut beschäftigt sich mit der Etablierung<br />
und Analyse von Zellkultur- und Mausmodellen<br />
<strong>für</strong> Amyotrophe Lateralsklerose<br />
und spinale Muskelatrophie. Neben der<br />
133
Neuromuskuläres Zentrum Würzburg<br />
Identifikation und Charakterisierung neuer<br />
Gendefekte bei Motoneuronerkrankungen<br />
werden die Mechanismen <strong>für</strong> die axonale<br />
Translokation von mRNAs bearbeitet und<br />
gezeigt, dass Störungen dieser Mechanismen<br />
bei Motoneuronerkrankungen eine<br />
wesentliche Rolle spielen. Medikamente,<br />
die zwischenzeitlich <strong>für</strong> die Therapie der<br />
spinalen Muskelatrophie getestet wurden,<br />
wie Valproinsäure, wurden in Zellkultur<br />
und Mausmodellen getestet und relevante<br />
Nebenwirkungen aufgeklärt. Die Rolle verschiedener<br />
Signalwege <strong>für</strong> die Aufrechterhaltung<br />
von Axonen und neuromuskulären<br />
Endplattem wurden weiter charakterisiert.<br />
Gemeinsam mit einem internationalen<br />
Netzwerk, das von B. Traynor am NIH/USA<br />
geführt wurde, wurden weitere Gen-Loci<br />
identifiziert, die mit einer Prädisposition <strong>für</strong><br />
ALS assoziiert sind. In Zusammenarbeit<br />
mit der Neurologischen Klinik wurde eine<br />
DNA-Sammlung von Patienten mit Amyotropher<br />
Lateralsklerose erweitert. Parallel<br />
dazu wurden in Zusammenarbeit mit Priv.-<br />
Doz. Dr. Wessig, Neurologische Klinik, bei<br />
Patienten mit ALS neue Mutationen im C-<br />
Terminus des FUS-Proteins identifiziert.<br />
Laufende Arbeiten sollen die Pathomechanismen<br />
aufklären, die von solchen Mutationen<br />
zu Defekten in der Funktion und Aufrechterhaltung<br />
von Motoneuronen führen.<br />
Arbeiten des Instituts werden durch die<br />
Schilling-Stiftung und die <strong>Deutsche</strong> Forschungsgemeinschaft<br />
über die SFBs 487<br />
und 581 gefördert.<br />
Arbeitsgruppe<br />
Neuromuskuläre Erkrankungen<br />
Prof. Reiners, Fr. Prof. Sommer, Prof. Stoll,<br />
Priv.-Doz. Dr. Wessig, Fr. Priv.-Doz. Dr.<br />
Üçeyler, Dr. Buttmann, Fr. Dr. Doppler)<br />
Die Mitglieder dieser Arbeitsgruppe nehmen<br />
die laufende ärztliche Betreuung von<br />
134<br />
Patienten mit neumuskulären Erkrankungen<br />
und ihren Familien im NMZ wahr. Die<br />
Zusammenarbeit mit den kardiologischen<br />
Kollegen der Medizinischen Universitätsklinik<br />
I bezüglich einer Skelettmuskelbeteiligung<br />
und zur Differenzierung des<br />
Phänotyps bei Patienten mit hereditären<br />
Kardiomyopathien wurde im Rahmen des<br />
Interdisziplinären Forschungs- und Behandlungszentrums<br />
(IFB) Herzinsuffizienz<br />
fortgesetzt, fokussiert auf Patienten mit<br />
Myotoner Dystrophie Typ 1. Die Enzymersatztherapie<br />
bei erwachsenen Patienten<br />
mit Saure-Maltase-Mangel (M. Pompe)<br />
wurde ebenfalls mit den internistischen<br />
Kooperationspartnern fortgeführt. Die<br />
neurologische Klinik ist ein überregionaler<br />
Schwerpunkt <strong>für</strong> die neuromuskuläre Diagnostik<br />
speziell auch mit neurophysiologischen<br />
Untersuchungen sowie Muskel-,<br />
Nerven- und Hautbiopsien, die in unserem<br />
eigenen neuromorphologischen Speziallabor,<br />
ggf. mit Elektronenmikroskopie, analysiert<br />
und befundet werden. Neuropathologische<br />
Demonstrationen der Präparate im<br />
Kontext der klinischen und neurophysiologischen<br />
Befunde finden wöchentlich <strong>für</strong> die<br />
betreuenden Ärzte, Neurologen in der Weiterbildung<br />
wie auch die anderen Mitglieder<br />
der neuromuskulären Arbeitsgruppen statt<br />
und sind auch <strong>für</strong> externe Interessenten<br />
offen. Im laufenden Jahr wurden über 90<br />
diagnostische Muskelbiopsien bearbeitet,<br />
über 60 Suralis-Biopsien und über 300<br />
Hautbiopsien <strong>für</strong> die Diagnostik der Pathologie<br />
epidermaler Nervenfasern (s. a. AG<br />
Morphologie und Schmerz).<br />
Experimentelle Untersuchungen zur Pathogenese<br />
verschiedener neuromuskulärer<br />
Erkrankungen wurden an Krankheitsmodellen<br />
in Kooperation mit verschiedenen<br />
internen und externen Arbeitsgruppen<br />
durchgeführt. Die Bedeutung der Myotubularin-related<br />
Phosphatidylinositol-Phos-
phatasen (mtmr2 und 13) in der Entwicklung<br />
hereditärer Neuropathien wurden im<br />
Modell neurophysiologisch untersucht. In<br />
Zusammenarbeit mit dem Institut <strong>für</strong> Neuropathologie<br />
der Universität Zürich konnte<br />
gezeigt werden, dass das Prion-Protein im<br />
Axon <strong>für</strong> die Myelinerhaltung im peripheren<br />
Nervensystem notwendig ist<br />
Die Arbeitsgruppe Experimentelle<br />
Entwicklungsneurobiologie<br />
(Leiter: Prof. Dr. rer. nat. Martini; Dr. Ip, Dr.<br />
Patzko, Dipl.-Biol. Groh; Dipl.-Biol. Klein)<br />
beschäftigt sich mit der Erforschung der<br />
Pathomechanismen bei erblichen peripheren<br />
Neuropathien unter Zuhilfenahme<br />
natürlicher und künstlicher Mausmutanten.<br />
Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf modulierenden<br />
Mechanismen, wie der Beteiligung<br />
des Immunsystems, und auf der Entwicklung<br />
von Behandlungsstrategien im<br />
Mausmodell. Hierbei wird besonders der<br />
Einfluss der Immunkomponenten auf das<br />
axonale Überleben untersucht (DFG: SFB<br />
581, GHS und andere Förderbereiche).<br />
Die Arbeitsgruppe „Neuroimaging“,<br />
interdisziplinäre Einrichtung der Neurologischen<br />
Klinik (<br />
Prof. Dr. G. Stoll, Prof. Dr. K. Reiners, PD<br />
Dr. C. Wessig), der Abteilung <strong>für</strong> Neuroradiologie<br />
(Prof. Dr. L. Solymosi) und des Instituts<br />
<strong>für</strong> Physik V der Universität Würzburg<br />
(Prof. Dr. P. Jakob) beschäftigt sich mit der<br />
Entwicklung neuer Bildgebungsverfahren<br />
zur Erfassung von Nervenschäden mittels<br />
Magnetresonanztomographie (MRT). Die<br />
MR-Neurographie wird in Würzburg seit<br />
Jahren erfolgreich zur Diagnostik fokaler<br />
Nervenläsionen klinisch eingesetzt. Sie<br />
erlaubt bei axonalen Läsionen Aussagen<br />
zur Prognose z.B. bei Spritzenläsionen des<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
Nervus ischiadicus. Neben der Darstellung<br />
von Nervenläsionen ist das Ziel, auch pathophysiologische<br />
Prozesse in der MRT<br />
möglichst direkt darzustellen. In diesem<br />
Jahr ist es gelungen, eine neue experimentelle<br />
MR-Bildgebungsplattform im Nervensystem,<br />
die 19F/1H MR-Spektroskopie,<br />
aufzubauen und damit Entzündungsprozesse<br />
am peripheren Nerven in-vivo sichtbar<br />
zu machen. Die Methode beruht auf<br />
der intravenösen Applikation von Perfluorocarbon-haltigen<br />
Nanopartikeln als zelluläre<br />
MR-Kontrastmittel, die von Makrophagen<br />
im Blut aufgenommen werden und<br />
bei Entzündungsprozessen im Nervengewebe<br />
mittels 19F-MRT detektiert werden<br />
können. Da Fluor im Organismus in freier<br />
Form nicht vorkommt, erlaubt das 19F/1H-<br />
MRT eine hintergrundfreie Darstellung von<br />
Entzündungsprozessen im Gegensatz zur<br />
artefaktanfälligen Bildgebung mit eisenhaltigen<br />
Nanopartikeln.<br />
Arbeitsgruppe<br />
Morphologie und Schmerz<br />
(Fr. Prof. Sommer, Fr. Dr. Doppler, Dr. Geis,<br />
Dr. Hansen, Fr. Dr. Kramer, Fr. Priv.-Doz. Dr.<br />
Üçeyler)<br />
Im Rahmen des langjährigen Forschungsprojekts<br />
zur Rolle von Zytokinen bei neuropathischen<br />
Schmerzen wurde in Kooperation<br />
mit der Uniklinik Mainz eine<br />
Hochregulation des Zytokins Tumor Nekrose<br />
Faktor (TNF)-alpha bei Patienten mit<br />
komplexem regionalen Schmerzsyndrom<br />
(CRPS) im Vergleich zu Traumapatienten<br />
ohne CRPS gezeigt. In der experimentellen<br />
Schmerzforschung konnte an mehreren<br />
neuen Modellen die Bedeutung von proinflammatorischen<br />
Zytokinen und des Serotoninsystems<br />
<strong>für</strong> die Schmerzmodulation<br />
gezeigt werden. Zudem wurde am Modell<br />
der Vincristin-Neuropathie ein protektiver<br />
135
Neuromuskuläres Zentrum Würzburg<br />
Effekt von Lacosamid gefunden. Durch<br />
Untersuchungen an Suralisbiopsien konnten<br />
wir eine Subgruppe von Patienten mit<br />
ALS identifizieren, die das histologische<br />
Bild einer Vaskulitis aufwiesen, jedoch<br />
nicht auf Immuntherapien ansprachen. U.a.<br />
<strong>für</strong> diese Arbeiten wurden über die <strong>für</strong> die<br />
Routine-Diagnostik angegebenen Zahlen<br />
hinaus weit über 200 Biopsien von Nerven,<br />
Muskeln und Haut bearbeitet. In einer Kooperation<br />
mit universitären Arbeitsgruppen<br />
in Aachen und Ulm wurde bei ALS-Patienten<br />
eine Beteiligung der Hautinnervation<br />
beschrieben. Es wurden mehrere Leitlinien<br />
neu herausgebracht bzw. aktualisiert. Mit<br />
einer internationalen Expertengruppe wurde<br />
eine Leitlinie zur Diagnostik neuropathischer<br />
Schmerzen erstellt. Des Weiteren<br />
wurde <strong>für</strong> die <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong><br />
Neurologie die Leitlinie zur Behandlung der<br />
Immunneuropathien aktualisiert und erstmals<br />
auf S2-Niveau gebracht. Mitglieder<br />
der Arbeitsgruppe waren zudem federführend<br />
an systematischen Reviews und Metaanalysen<br />
zu Ursachen und zur Behandlung<br />
des Fibromyalgie-Syndroms beteiligt.<br />
Ferner wurden die systematischen Untersuchungen<br />
zur Beteiligung des peripheren<br />
Nervensystems bei Patienten mit M. Fabry<br />
fortgeführt.<br />
Humangenetik/Medizinische Genetik<br />
Zum Zentrum Medizinische Genetik Würzburg<br />
gehören das Institut <strong>für</strong> Humangenetik<br />
(Vorstand und Lehrstuhl Prof. Dr. Haaf),<br />
die Abt. <strong>für</strong> Medizinische Genetik (kommissiarische<br />
Leitung Prof. Dr. Grimm) und<br />
die Praxis <strong>für</strong> Humangenetik (Fr. Priv.-Doz.<br />
Dr. Kunstmann). Zusammen mit der Praxis<br />
<strong>für</strong> Humangenetik werden humangenetische<br />
Beratung und Diagnostik angeboten.<br />
Ein Forschungsschwerpunkt ist die Erforschung<br />
der molekulargenetischen Grund-<br />
136<br />
lagen und der populationsgenetischen As-<br />
pekte neuromuskulärer Erkrankungen (Arbeits-gruppe<br />
Molekulare Humangenetik<br />
(Prof. Müller-Reible) und Abt. <strong>für</strong> Medizinische<br />
Genetik (Prof. Grimm, Dr. Kreß).<br />
Im Rahmen dieser Patientenversorgung<br />
wird die molekulargenetische Diagnostik<br />
auf Gen- oder Proteinebene u. a. bei folgenden<br />
neuromuskulären Erkrankungen<br />
durchgeführt:<br />
Muskeldystrophien<br />
• Duchenne/Becker Muskeldystrophie<br />
(Deletionen/Duplikationen und Punktmutationen)<br />
• Emery-Dreifuss Muskeldystrophie (autos.<br />
dom.)<br />
• Emery-Dreifuss Muskeldystrophie (Xchrom.)<br />
• Fazio-skapulo-humerale Muskeldystrophie<br />
(FSHD)<br />
• Okulo-pharyngeale Muskeldystrophie<br />
(OPMD)<br />
• Rigid Spine Muskeldystrophie (SEPN1)<br />
Myotubuläre Myopathien<br />
• MTM1 (X-chromosomal)<br />
• DNM2 (autosomal dominant)<br />
• BIN1 (autosomal rezessiv)<br />
Myofibrilläre Myopathien<br />
• Desmin<br />
• ZASP (Hot spots)<br />
• Myotilin (Hot spot)<br />
• α-B-Crystallin<br />
• Filamin C (Hot spot oder gesamt)<br />
• FHL1<br />
• BAG3*<br />
Strukturmyopathien –<br />
Maligne Hyperthermie<br />
• Central Core Erkrankung (RYR1, Hot spot<br />
oder gesamt)<br />
• Multi-Mini-Core-Erkrankung (SEPN1/RYR1)
• Nemaline Myopathie (ACTA1)<br />
• Maligne Hyperthermie (RYR1, Hot spot<br />
oder gesamt)<br />
Gliedergürtel-Muskeldystrophien<br />
• Typ LGMD 1B (Lamin A/C)<br />
• Typ LGMD 1C (Caveolin3)<br />
• Typ LGMD 2A (Calpain 3)<br />
• Typ LGMD 2B (Dysferlin)<br />
• Typ LGMD 2D (Adhalin, Hot spot)<br />
• Typ LGMD 2G (Telethonin)*<br />
• Typ LGMD 2i (FKRP)<br />
• Typ LGMD 2J (tibiale MD, Titin)<br />
• Typ LGMD 2L (ANO5)*<br />
Myotone Dystrophien<br />
• DM1 (Curschmann-Steinert)<br />
• DM2 (Proximale myotone Myopathie)<br />
Sonstige Myopathien<br />
•Myoadenylatdesaminase-Mangel<br />
(MADA-Mangel)<br />
Spinale Muskelatrophien<br />
• Spinale Muskelatrophien (Typ I, II und III)<br />
• Spino-bulbäre Muskelatrophie<br />
(Typ Kennedy)<br />
(* <strong>für</strong> diese Diagnosen ist das Labor noch<br />
nicht akkrediert, November <strong>2011</strong>)<br />
Universitäts-Kinderklinik mit Frühdiagnosezentrum/Sozialpädiatrisches<br />
Zentrum<br />
Im Verlauf des Jahres ist Herr Prof. Dr. Hans-<br />
Michael Straßburg, über zwei Jahrezehnte<br />
Leiter des Frühdiagnosezentrums, in den<br />
Ruhestand getreten. Sein langjähriger Mitarbeiter,<br />
Oberarzt Dr. M. Häußler, führt diese<br />
erfolgreiche Arbeit kommissarisch fort.<br />
Schon am 26. Mai <strong>2011</strong> wurde der neue<br />
Arbeitskreis „Kinder und Jugendliche mit<br />
neuromuskulären Erkrankungen“ durch<br />
sein Referat über das Thema Lebensqua-<br />
Jahresberichte der Neuromuskulären Zentren<br />
lität von Kindern mit neuromuskulären Erkrankungen<br />
initiiert; über 20 in der Region<br />
mit der Betreuung von <strong>Muskelkranke</strong>n<br />
Kindern, Jugendlichen und Erwachsenenbefasste<br />
Funktionsträger machten diese<br />
erste Veranstaltung zu einem Erfolg. Ein<br />
zweites Treffen am 24.November <strong>2011</strong><br />
hatte das Thema Nichtinvasive Beatmung.<br />
Weitere Treffen sollen themenbezogen<br />
ca.zweimal im Jahr stattfinden und zu einer<br />
besseren Vernetzung der beteiligten Institutionen<br />
führen. Ein wichtiges Anliegen<br />
ist dabei insbesondere die Beteiligung der<br />
Pädagogen z. B. aus den Körperbehinderteneinrichtungen.<br />
Orthopädische Klinik<br />
In der Arbeitsgruppe von Prof. Raab, Orthopädische<br />
Universitätsklinik, König-Ludwig-<br />
Haus, werden Patienten mit Skelett- und<br />
Gelenkveränderungen infolge neuromuskulärer<br />
Erkrankungen in der Klinik und den<br />
betreuten Behinderteneinrichtungen untersucht<br />
und behandelt. Ein Schwerpunkt<br />
stellt die Versorgung von Patienten mit<br />
neuromuskulären Skoliosen, Deformitäten<br />
von Hüft- und Kniegelenk und Fußfehlstellungen<br />
dar. Es erfolgt eine wissenschaftliche<br />
Auswertung vor allem hinsichtlich der<br />
postoperativen Schmerztherapie, der postoperativen<br />
Funktionsverbesserung und<br />
der Verbesserung der Lebensqualität. Die<br />
Ärzte der Orthopädische Klinik sind ferner<br />
führend im Muskuloskelettalen Centrum<br />
Würzburg (MCW) engagiert und tragen wesentlich<br />
zu den Forschungsaktivitäten in<br />
diesem Rahmen bei.<br />
Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Anästhesiologie<br />
Die Maligne-Hyperthermie-Ambulanz (Leiter:<br />
Priv.-Doz. Dr. F. Schuster) betreut als<br />
Beratungs- und Diagnosezentrum über<br />
137
Neuromuskuläres Zentrum Würzburg<br />
1300 Patienten, vorwiegend aus dem süd-<br />
und mitteldeutschen Raum. Ein breites<br />
Spektrum der myopathologischen Diagnostik<br />
wird in Zusammenarbeit mit der<br />
Neurologischen Universitätsklinik, der Universitätskinderklinik<br />
und dem Institut <strong>für</strong><br />
Humangenetik der Universität Würzburg<br />
angeboten. Im Rahmen der Maligne-Hyperthermie-Diagnostik<br />
kommen der In-vitro-Kontrakturtest,<br />
die histologische Un-<br />
tersuchung und die Mutationsanalyse entsprechend<br />
der diagnostischen Richtlinien<br />
der „Europäischen-MH-Gruppe“ zum Einsatz.<br />
Darüber hinaus wird eine individuelle<br />
Beratung angeboten <strong>für</strong> betroffene Patienten,<br />
Familien mit Maligne Hyperthermie-<br />
Veranlagung sowie <strong>für</strong> behandelnde Ärzte,<br />
vor allem Anästhesisten, Allgemeinmediziner<br />
und Neurologen.<br />
Die wissenschaftlichen Aktivitäten im Jahr<br />
<strong>2011</strong> lagen zum einen in der Entwicklung<br />
eines minimal-invasiven metabolischen<br />
Tests zur Diagnose einer Maligne Hyperthermie-Veranlagung<br />
bei disponierten Patienten,<br />
zum anderen in der Untersuchung<br />
von potenziellen Maligne Hyperthermie-<br />
Triggersubstanzen im In-vitro-Kontraktur-<br />
Test.<br />
Weitere Informationen zur „Maligne Hyperthermie“<br />
sind unter http://anaesthesie.<br />
uk-wuerzburg.de/maligne-hyperthermieambulanz.html<br />
abrufbar<br />
138<br />
Zusammengestellt von<br />
Prof. Karlheinz Reiners<br />
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141
Fachaufsätze/Themenbeiträge
Rationale genetische Diagnostik von erblichen<br />
Myopathien – ein Versuch<br />
Die Zahl der erblichen Muskelkrankheiten<br />
hat sich in der letzten Dekade weiter in<br />
distinkte (nur noch) genetisch definierte<br />
Entitäten aufgesplittert. Die Vielfalt ist verwirrend.<br />
Weder klinische Symptomatik<br />
noch Muskelbiopsie sind oftmals eindeutig<br />
genug <strong>für</strong> eine Klassifizierung. Besonders<br />
in den fortgeschrittenen Stadien der<br />
Erkrankung ergibt sich ein fast monomorpher<br />
klinischer Phänotyp. Auch der zelluläre<br />
Phänotyp der Muskelfaser konvergiert<br />
zu einem einheitlichen Erscheinungsbild.<br />
Ja selbst die Immunhistologie, sonst die<br />
schärfste Waffe des Pathologen, unterliegt<br />
scheinbar dieser Konvergenz, da oft nicht<br />
mehr nachzuvollziehen ist, was primär bzw.<br />
sekundär entstanden ist. Für die Strukturmyopathien<br />
erfährt aus ähnlichen Gründen<br />
die Elektronenmikroskopie an einer Muskelbiopsie<br />
verdientermaßen eine Renaissance.<br />
Wegen der therapeutischen Hilflosigkeit<br />
bis vor wenigen Jahren stellte sich und<br />
stellt sich immer noch die Frage nach der<br />
Relevanz der molekulargenetischen Differenzierung<br />
einer Myopathie. Ist sie in jedem<br />
Fall notwendig? Folgende Argumente<br />
mögen hilfreich sein.<br />
Eine Differenzierung ist empfehlenswert,<br />
wenn:<br />
• die Familienplanung davon abhängt.<br />
• es Hinweise <strong>für</strong> eine (lebensgefährliche)<br />
kardiale Beteiligung gibt.<br />
• eine behandlungsbedürftige pulmonale<br />
Insuffizienz zum Handeln zwingt.<br />
• Hinweise <strong>für</strong> skelettäre Folgeschäden in<br />
den Vordergrund rücken.<br />
• Hinweise auf eine Multisystembeteiligung<br />
vorhanden sind.<br />
Trifft dies alles nicht zu, mag die klinische<br />
Themenbeitrag<br />
Einschätzung und die Muskelbiopsie ausreichend<br />
sein – solange nicht doch therapeutische<br />
Konsequenzen dahinter stecken.<br />
Vor allem die in letzter Zeit wachsende<br />
Zahl von klinischen Behandlungsstudien<br />
und die damit verknüpften Patientenregister<br />
machen dann doch die molekulargenetische<br />
Ursachenforschung notwendig,<br />
denn das Auffinden einer Genmutation ist<br />
häufig die „Eintrittstür“ <strong>für</strong> die Aufnahme<br />
in die Studien.<br />
Der Auftrag <strong>für</strong> eine molekulargenetische<br />
Untersuchung unterliegt in Deutschland<br />
den Regelungen des Gendiagnostikgesetzes:<br />
Der Arzt ist verpflichtet, den Patienten vor<br />
einer Blutentnahme über Art und Umfang<br />
der (differenzialdiagnostischen) genetischen<br />
Untersuchungen aufzuklären. Da<strong>für</strong><br />
gibt es im Internet auf den Websites<br />
der analysierenden Labore neben dem<br />
Auftragsformular <strong>für</strong> die angeforderte Diagnostik<br />
in der Regel auch vorformulierte<br />
Aufklärungsbögen, die sich der Arzt vom<br />
Patienten <strong>für</strong> die eigenen Unterlagen unterschreiben<br />
lassen kann (z. B. in Würzburg:<br />
„Aufklärung vor genetischen Analysen gemäß<br />
§9 Gendiagnostikgesetz“). Dem Diagnostik-Auftrag<br />
an das Labor ist aufgrund<br />
der Vorgaben eine unterschriebene Einverständniserklärung<br />
beizufügen. Der Patient<br />
sollte bestimmte Fragen beantworten, die<br />
dem Labor den Umgang mit der DNA-Probe<br />
und den erhobenen Befunden erleichtert<br />
(z. B. Aufbewahrungszeitraum von Probe<br />
und Befund). Dabei wird ihm ein hohes<br />
Maß an Selbstbestimmung eingeräumt.<br />
Die zwingende Einhaltung der gesetzlichen<br />
Vorgaben des Gendiagnostikgesetzes soll<br />
143
Rationale genetische Diagnostik von erblichen Myopathien – ein Versuch<br />
somit den verantwortungsvollen Umgang<br />
mit den erhobenen genetischen Daten<br />
durch Arzt und Labor gewährleisten.<br />
Für eine prädiktive Testung (Analyse vor<br />
dem Auftreten von Krankheitssymptomen)<br />
gelten noch strengere Regeln. Eine genetische<br />
Beratung vor und nach der Analyse<br />
ist vorgeschrieben.<br />
Das Auftragsformular – ebenfalls auf der<br />
Website der Labore zum Herunterladen<br />
– bietet eine Auswahl der angebotenen<br />
Analysen der verschiedensten (genetisch<br />
definierten) Krankheitsbilder und deren<br />
Gene. Eine wohlüberlegte Wahl hält sowohl<br />
den Arbeitsaufwand des Labors als<br />
auch die Analysekosten im Rahmen. Der<br />
Kostenauwand bewegt sich zwischen einigen<br />
Hundert Euro (Southernblot- und<br />
Fragmentanalysen, z. B. <strong>für</strong> FSHD, DM1<br />
und DM2, SMA Typ Kennedy und OPMD)<br />
bis zu mehreren Tausend Euro, falls größere<br />
Gene sequenziert werden müssen<br />
(Punktmutationssuche, z. B. im Dysferlin-<br />
144<br />
Beginn der Erkrankung<br />
spät<br />
Gen, Calpain3-Gen und ANO5-Gen). Die<br />
Normalsituation ist der Einzelauftrag. Für<br />
manche Krankheitsbilder (z. B. Myofibrilläre<br />
Myopathien) macht eine Stufendiagnostik<br />
Sinn.<br />
Das Material <strong>für</strong> die Analyse ist in der Regel<br />
eine 5 – 10 ml EDTA-Vollblutprobe, die<br />
ungekühlt und mit normaler Post an das<br />
Labor zu versenden ist.<br />
Kassenpatienten können über einen Überweisungsschein<br />
(Formblatt 10 mit der<br />
Kennziffer 32010, Abrechnung nicht über<br />
Laborbugets) abgerechnet werden. Wenn<br />
Sie klinische Unterlagen beilegen, steht Ihnen<br />
das Labor gerne beratend <strong>für</strong> die Gen-<br />
Auswahl bei.<br />
Im Folgenden möchten wir Ihnen einen einfachen<br />
Algorithmus vorstellen und zeigen,<br />
wie Sie eine möglichst rationale Auswahl<br />
des/der zu untersuchenden Gens/Gene<br />
treffen können. Die Reihenfolge des Vorgehens<br />
ist beliebig und unterliegt auch den<br />
Gewohnheiten des Arztes. Nach der Be-<br />
Abbildung 1: Altersverteilung von erblichen Muskelkrankheiten, die SMA wurde als differentialdiagnostoisch<br />
wichtigste Neuropathie mit berücksichtigt. Mito = Mitochondriopathien, grau = X-chromosomale Myopathien<br />
früh
antwortung der nachfolgenden 5 Fragen<br />
sollte nur noch eine kleine Teilmenge von<br />
zu untersuchenden Genen übrigbleiben.<br />
1.) Frage nach<br />
dem Familienstammbaum<br />
Gibt es weitere Betroffene in der Verwandtschaft,<br />
wie ist deren Geschlecht in<br />
der Generationenfolge? Ideal wäre eine<br />
Entscheidung <strong>für</strong> einen autosomalen oder<br />
geschlechtsgebundenen Erbgang. Falls<br />
der Patient sich bei Fragen zur Familie<br />
nicht festlegt, würde man an diesem Punkt<br />
keine Vorentscheidung treffen und eher<br />
von einer sporadischen Situation ausgehen.<br />
In den Grafiken sind die autosomal<br />
vererbten Erkrankungen in schwarzer, die<br />
mit geschlechtsgebundenem Erbgang in<br />
blauer Schrift eingetragen.<br />
2.) Frage nach<br />
dem Beginn der Erkrankung<br />
Es gibt klar früh beginnende und spät be-<br />
CK-Wert<br />
niedrig mittel hoch<br />
Abbildung 2: CK-Wert-Verteilung bei erblichen Myopathien<br />
Themenbeitrag<br />
ginnende Myopathien-Muskeldystrophien,<br />
natürlich auch einige mit sehr fließenden<br />
Grenzen (FSHD mit einer congenitalen<br />
Form, desgleichen DM1, seltene späte<br />
Formen der eigentlich kindlichen SMA<br />
usw.). Abbildung 1 gibt einen Überblick.<br />
Zwei größere Teilmengen lassen sich so<br />
schon unterscheiden.<br />
3.) Frage nach dem CK-Wert<br />
Auf diesen einfachen Parameter sollte der<br />
einsendende Arzt nicht verzichten. Natürlich<br />
ist der CK-Wert von einer Reihe von<br />
Randbedingungen abhängig (z. B. der Dauer<br />
der Erkrankung, einer vorausgehenden<br />
Belastung in den letzten Tagen oder auch<br />
von einem Virusinfekt) und deswegen eine<br />
relative Größe. Zur Grobeinteilung genügt<br />
die ungefähre Größenordnung. Sitzt der<br />
Patient allerdings im Rollstuhl und ist nicht<br />
mehr gehfähig, lässt sich der CK-Wert in<br />
der Regel nicht mehr verwerten. Es schälen<br />
sich drei Teilmengen heraus (Abbildung 2):<br />
145
Rationale genetische Diagnostik von erblichen Myopathien – ein Versuch<br />
Eine Gruppe von Myopathien mit blandem<br />
zellulären Phänotyp in der Biopsie und normalem<br />
oder fast normalem CK-Wert.<br />
Dann eine kleine Gruppe von aggressiven<br />
(stark progredienten) Muskeldystrophien<br />
mit dramatisch erhöhten CK-Werten und<br />
dazwischen liegend eine breite Gruppe<br />
von Muskeldystrophien mit eher chronisch<br />
progredientem Verlauf.<br />
4.) Frage nach Zusatzsymptomen<br />
(Tabelle1)<br />
Die Beteiligung von mehreren Organsystemen<br />
(Katarakt, endokrinologische Störungen,<br />
Herz, Stoffwechsel, ZNS) lenkt<br />
sofort die Aufmerksamkeit auf bestimmte<br />
Untergruppen von Myopathien wie DM1/<br />
DM2, die SMA Typ Kennedy, Mitochondriopathien<br />
oder congenitale Myopathien.<br />
Kardiomyopathien und kardiale Reizleitungsstörungen<br />
assoziieren sehr häufig mit<br />
dem Emery-Dreifuss-Syndrom oder Myofibrillären<br />
Myopathien. Gibt es solche Zusatzsymptome,<br />
ist differenzialdiagnostisch<br />
schon eine sehr enge Auswahl getroffen.<br />
5.) Frage nach der Häufigkeit<br />
Auch nach der Beantwortung der vorhergehenden<br />
Fragen mögen immer noch einige<br />
Entitäten (Gene) zur Auswahl stehen. Die<br />
Entscheidung <strong>für</strong> eine Reihenfolge sollte<br />
dann klar von der Häufigkeit der Entität bestimmt<br />
sein (Tabelle 2). Die phänotypisch<br />
schwer von einer Gliedergürtelmuskeldystrophie<br />
zu unterscheidende Beckersche<br />
Muskeldystrophie bei einem männlichen<br />
Patienten ist ungefähr so häufig wie alle<br />
Subtypen der autosomalen Gliedergürtelformen<br />
zusammen!<br />
Dass ein Vorgehen nach dem Algorithmus<br />
zielführend sein kann, zeigen drei einfache<br />
146<br />
Beispiele:<br />
Der dreijährige Junge mit leicht auffälligem<br />
Gangbild, Muskelschmerzen und<br />
CK-Werten von 8000 U/l und mehr wird<br />
unmittelbar einer Dystrophin-Genanalyse<br />
zugeführt. Eine invasive Muskelbiopsie ist<br />
primär nicht notwendig.<br />
Die zwanzigjährige Patientin mit Problemen<br />
beim Treppensteigen und Beginn der<br />
Problematik in der Schulzeit ohne Familienanamnese<br />
und CK-Werten um 6000 U/l<br />
ohne Herzbeteiligung wäre prädestiniert<br />
<strong>für</strong> eine Analyse des Dysferlin-Gens (LG-<br />
MD2B) oder ANO5-Gens (LGMD2L).<br />
Der 40-jährige Patient mit belastungsunabhängigen<br />
Muskelschmerzen seit 10<br />
Jahren, früh verstorbenen Eltern, einem<br />
CK-Wert bei ca. 300-500 U/l und einem<br />
latenten Diabetes wäre einer DM1/DM2-<br />
Analyse zuzuführen (natürlich auch einem<br />
EMG etc.).<br />
In den letzten Jahren deutete sich eine Revolution<br />
der genetischen Analysemethoden<br />
an. An die Stelle der Sanger-Sequenzierung<br />
von Genen, bei der jeder Teilabschnitt<br />
eines Genes in einer Einzelreaktion Nukleotid<br />
<strong>für</strong> Nukleotid sequenziert wird, was bei<br />
großen oder mehreren Genen ein enormer<br />
Arbeits- und Kostenaufwand ist, werden<br />
Methoden der Massensequenzierung (NGS<br />
= next generation sequencing) treten. Viele<br />
Tausende Fragmente einer großen Anzahl<br />
von z. B. muskelspezifischen Genen oder<br />
gar aller kodierenden Gene (Exom) werden<br />
parallel und kostengünstig in einem Ansatz<br />
analysiert. Bildlich gesprochen ist es der<br />
Unterschied zwischen dem Sportangler,<br />
der mit seiner Angelrute jeweils nur einen<br />
Fisch (Gen) fangen kann und dem großen<br />
Fangboot, das große Netze auswirft und<br />
hunderte von Fischen (Genen) auf einmal<br />
fängt.
Wegen der Vielzahl von Veränderungen,<br />
die man bei einer Person mit dem Massenansatz<br />
findet, braucht es gute Filter (Computerprogramme)<br />
und Datenbanken – und<br />
dazu klare klinische Parameter. Die Entscheidungen<br />
fallen möglicherweise nicht<br />
mehr vor sondern nach der Analyse. Die<br />
Spezialisten <strong>für</strong> die Auswertung solcher<br />
Massensequenzierungen brauchen hier<strong>für</strong><br />
Erfahrung und das gute „klinische Gespür“.<br />
Und auch dann wird man auf gute<br />
Algorithmen nicht verzichten können.<br />
W. Kress, G. Meng, T. Grimm<br />
Institut <strong>für</strong> Humangenetik Würzburg<br />
Themenbeitrag<br />
147
Preisträger der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e. V. <strong>2011</strong>
Verleihung der Forschungspreise der <strong>DGM</strong> – im Jahre <strong>2011</strong><br />
Verleihung der Forschungspreise der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e. V. – <strong>DGM</strong> –<br />
im Jahre <strong>2011</strong><br />
In den ungeraden Jahren findet jeweils der<br />
Kongress des Wissenschaftlichen Beirats<br />
der <strong>DGM</strong> statt und in diesen Jahren wird<br />
über den Junior Preis und den Felix-Jerusalem-Preis<br />
hinaus auch der ranghöchste<br />
Preis der <strong>DGM</strong>, der Duchenne-Erb-Preis<br />
vergeben. Dieser Preis, <strong>für</strong> den man sich<br />
nicht bewerben kann, wird im Regelfall an<br />
zwei Preisträger vergeben, einem internationalen<br />
und einem nationalen Preisträger.<br />
Geehrt wird die Lebensleistung auf<br />
dem Gebiet der neuromuskulären Erkrankungen.<br />
Dotiert ist dieser Preis mit 12.500<br />
Euro.<br />
Der diesjährige Duchenne-Erb-Preis<br />
ging an:<br />
Herrn Prof. Dr. John Griffin<br />
Herr Prof. John Griffin ist einer der Pioniere<br />
der systematischen Erforschung der Erkrankungen<br />
der peripheren Nerven. Sein<br />
Name und seine Arbeiten genießen weltweite<br />
Anerkennung, die durch eine Leistung<br />
als akademischer Mentor und wissenschaftlicher<br />
Lehrer noch unterstrichen<br />
werden.<br />
und<br />
Herrn Prof. Dr. Tiemo Grimm<br />
Herr Prof. Grimm hat sich in seiner gesamten<br />
klinischen und wissenschaftlichen<br />
Tätigkeit mit der Genetik neuromuskulärer<br />
Erkrankungen, insbesondere mit populationsgenetischen<br />
Studien bei Duchenne-<br />
und Becker-Muskeldystrophie beschäftigt.<br />
Er hat sich mit den Ergebnissen seiner Forschung<br />
hohes Ansehen national und international<br />
erworben.<br />
Der Junior Preis <strong>für</strong> Neuromuskuläre Erkrankungen<br />
der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e. V.,<br />
gestiftet von der Temmler Pharma GmbH &<br />
Co. KG, dotiert mit 2.500 Euro ging an Frau<br />
Dr. Tina Wenz aus Köln <strong>für</strong> Ihre Arbeit<br />
„Aktivierung des PGC-1α Signalweges als<br />
Therapieansatz <strong>für</strong> mitochondriale Myopathien“<br />
Der Felix-Jerusalem-Preis <strong>für</strong> Neuromuskuläre<br />
Erkrankungen der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e. V.,<br />
gestiftet von der Firma Sanofi-Aventis<br />
Deutschland GmbH wird in drei Preisstufen<br />
vergeben.<br />
Den 1. Preis, dotiert mit 7.500 Euro, erhielt<br />
Professor Dr. med. Jan Kassubek, Ulm <strong>für</strong><br />
seine Arbeit „Computer-basierte multipara-<br />
metrische Magnetresonanztomographie-<br />
Bildgebung bei ALS und anderen Motoneuronerkrankungen“.<br />
Den 2. Preis, dotiert mit 5.000 Euro, erhielten<br />
Dr. Joachim Schessl, Dr. Janbernd<br />
Kirschner, Prof. Rudolf Korinthenberg, Freiburg<br />
<strong>für</strong> die Arbeit „Ciclosporin A zur Behandlung<br />
der Muskeldystrophie Duchenne:<br />
eine randomisierte, doppelblinde, plazebokontrollierte<br />
multizentrische Studie“<br />
Der 3. Preis, dotiert mit 2.500 Euro, ging an<br />
Dr. Boris Holzherr, Ulm <strong>für</strong> die Arbeit<br />
„Ein Schaltmodell des spannungsgesteuerten<br />
Natriumkanals mit Temperaturabhängigkeit<br />
und dessen Aussagen <strong>für</strong> die<br />
Paramyotonie“<br />
Nachfolgend finden Sie Kurzdarstellungen<br />
der Preisträgerarbeiten.<br />
149
Computer-basierte multiparametrische Magnetresonanztomographie-Bildgebung<br />
Computerbasierte multiparametrische Magnetresonanztomographie-Bildgebung<br />
bei ALS und anderen<br />
Motoneuronerkrankungen<br />
Professor Dr. med. Jan Kassubek<br />
Neurologische Klinik,<br />
Universitätsklinikum Ulm in den Universitäts-<br />
und Rehabilitationskliniken Ulm,<br />
Oberer Eselsberg 45<br />
Das Konzept der Computerbasierten multiparametrischenMagnetresonanztomographie<br />
(MRT)-Bildgebung bei ALS und<br />
anderen Motoneuronerkrankungen hat<br />
die Definition der in vivo-Pathoanatomie<br />
einzelner Erkrankungen dieses Spektrums<br />
deutlich voran gebracht (`Computational<br />
Pathoanatomy`). Insbesondere mithilfe der<br />
in den letzten Jahren methodisch deutlich<br />
weiter entwickelten Ganzhirn-basierten<br />
Analyse-Techniken wie der Voxel-basierten<br />
Morphometrie (VBM) oder Diffusionstensorbildgebung<br />
(Diffusion Tensor Imaging,<br />
DTI) konnten Veränderungen der Makro-<br />
und Mikrostruktur der Grauen und Weißen<br />
Substanz detektiert werden. Dies ist von<br />
besonderer Relevanz, da sich die Routineanwendungen<br />
der MRT im klinischen Setting<br />
weiterhin auf den Ausschluss anderer<br />
Ätiologien der klinischen Zeichen und<br />
Symptome im Sinne von MND-Mimics beschränken<br />
muss – wie auch beschrieben in<br />
den „European Federation of Neurological<br />
Societies Guidelines on Neuroimaging of<br />
MND“, welche als Praxishilfe <strong>für</strong> Neurologen<br />
konzipiert wurden <strong>für</strong> den sinnvollen Einsatz<br />
von Neurobildgebungstechniken bei<br />
Patienten mit Motoneuronerkrankungen<br />
(Filippi et al., 2010).<br />
Unsere Ganzhirn-basierten computerisierten<br />
MRT-Studien benutzten methodisch<br />
sowohl volumetrische oder morphometrische<br />
Analysen von T1w 3D- MRT-Daten<br />
sowie Analysen von diffusionsgewich-<br />
150<br />
teter MRT (diffusion-weighted imaging,<br />
DWI) und dessen weiterführende Anwendungen.<br />
Neben ROI-basierter Volumetrie<br />
sind zur strukturellen Bewertung der makroskopischen<br />
Hirnstrukturen insbesondere<br />
morphometrische hypothesenfreie<br />
Techniken wie VBM sinnvoll, d. h. der voxelweise<br />
statistische Vergleich im Sinne<br />
einer parametrischen Analyse der Volumina<br />
Grauer oder Weißer Substanz zwischen<br />
zwei gematchten Gruppen von zerebralen<br />
3D-MRT-Datensätzen auf signifikante lokale<br />
Abweichungen hin (Grosskreutz et<br />
al., 2008). DWI bildet die Diffusivität von<br />
Geweben ab in Abhängigkeit von dessen<br />
lokalen Eigenschaften, und DWI-Sequenzen<br />
kombinieren Gradientenrichtungen,<br />
von denen jede einzelne die Diffusion entlang<br />
ihrer Ausrichtung codiert, so dass die<br />
weiter führende statistische Auswertung<br />
dieser Richtungsinformationen als DTI die<br />
kombinierten Diffusionsrichtungen in jedem<br />
einzelnen Voxel charakterisiert und<br />
die Form des so berechneten Tensors in<br />
Komponentenwerte (fractional anisotropy,<br />
FA) transformiert werden kann (Müller und<br />
Kassubek, 2008; Grosskreutz et al., 2008).<br />
Wie im Folgenden dargestellt wird, hat sich<br />
DTI als robuste non-invasive Technik zur<br />
Darstellung der in vivo-Neuropathologie<br />
der neuronalen Trakte der Weißen Substanz<br />
u. a. <strong>für</strong> Motoneuronerkrankungen<br />
erwiesen.<br />
Unter Anwendung dieser Techniken konnten<br />
wir <strong>für</strong> unterschiedliche Motoneuronerkrankungen,<br />
d. h. sowohl <strong>für</strong> die ALS einschließlich<br />
ihrer Unterform der Primären<br />
Lateralsklerose (PLS) als auch <strong>für</strong> die<br />
Spinobulbäre Muskelatrophie Typ Kennedy<br />
(SBMA) und <strong>für</strong> pure und komplizierte Sub-
typen der Hereditären Spastischen Paraparesen<br />
(HSP) erkrankungstypische Muster<br />
der Schädigung insbesondere der<br />
Weißen Substanz darstellen, welche zuvor<br />
nicht bekannt waren. Es konnte <strong>für</strong> die<br />
ALS gezeigt werden, dass bei Patienten<br />
ohne neuropsychologische Auffälligkeiten<br />
nur geringe kortikale Volumenreduktionen<br />
in motorischen Arealen vorliegen (so wie<br />
auch die hypothesengeleitete ROI-basierte<br />
Untersuchung der Amygdala keine signifikanten<br />
Volumenreduktionen erbrachte,<br />
Pinkhardt et al., 2006), sich jedoch Dichteveränderungen<br />
entlang der Corticospinalen<br />
Tractus auch in den T1w Daten mittels<br />
VBM darstellen lassen (Kassubek et al.,<br />
2005). Hierbei ist die klinische und neuropsychologische<br />
Charakterisierung der Patienten<br />
von großer Wichtigkeit, da die Ergebnisse<br />
der Neuroimaging-Studien durch<br />
die bekannte Assoziation mit den frontotemporalen<br />
Lobärdegenerationen wesent-<br />
lich beeinflusst wird (Grosskreutz et al.,<br />
2008; Unrath and Kassubek, 2007).<br />
Auch <strong>für</strong> die anderen oben genannten<br />
Motoneuronerkrankungen konnten morphometrisch<br />
insbesondere in der Weißen<br />
Substanz charakteristische Veränderungen<br />
gezeigt werden: bei der SBMA stellten sich<br />
ausgedehnte Signalveränderungen dar, die<br />
bislang auf Gruppenniveau mittels objektiver<br />
Analysemethoden nicht erfasst worden<br />
waren (Kassubek et al., 2007). Auch<br />
bei der HSP-Gruppe stellten sich Volumenreduktionen<br />
der Weißen Substanz dar,<br />
die über die vorhandene globale Atrophie<br />
(Kassubek et al., 2006) hinausgingen und<br />
besonders auf das Corpus callosum fokussiert<br />
waren und hier bezüglich quantitativer<br />
Ausdehnung zwischen puren und komplizierten<br />
Subtypen auf Gruppenniveau unterschieden<br />
bei konsistentem Maximum im<br />
Motorsegment III (Kassubek et al., 2007b).<br />
Bei diesen Auswertungen wurde beson-<br />
Preisträger der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e. V. <strong>2011</strong><br />
derer Wert auf die Korrelationsanalysen<br />
zu klinischen (u. a. neuropsychologischen)<br />
Parametern gelegt, um die funktionelle Relevanz<br />
der beobachteten Veränderungen<br />
des Gehirns bei Motoneuronerkrankungen<br />
<strong>für</strong> den klinisch tätigen Arzt zu bewerten,<br />
sowohl <strong>für</strong> die HSP auf die globale (Uttner<br />
et al., 2007) und die regional betonte Volumenreduktion<br />
bezogen (Pinkhardt et al.,<br />
2010) als auch <strong>für</strong> die SBMA (Soukup et<br />
al., 2009).<br />
Ein wesentlicher Fortschritt in der multiparametrischen<br />
Bildgebung konnte durch<br />
DTI-Techniken erzielt werden, da diese<br />
die Mikrostruktur der Weißen Substanz<br />
abbilden können und Ganzhirn-basierte<br />
objektive Analysen auf Gruppen- und individuellem<br />
Niveau unter Verwendung von<br />
Amplituden (FA)- und Richtungsinformation<br />
ermöglichen (Müller et al., 2007), wie es<br />
auch methodisch an Beispielgruppen von<br />
HSP-Patienten mit Corpus callosum-Atrophie<br />
gezeigt werden konnte (Müller et al.,<br />
2007b; Müller et al., 2009).<br />
Für unterschiedliche Motoneuronerkrankungen<br />
(PLS, HSP, SBMA) konnten mittels<br />
DTI auch charakteristische regionale Veränderungen<br />
der Weißen Substanz dargestellt<br />
werden, die den Fokus neben dem<br />
Corticospinalen Tractus und erneut dem<br />
Corpus callosum auch auf weitere extramotorische<br />
Areale richteten (Unrath et al.,<br />
2010). Die multiparametrische Kombination<br />
von DTI mit VBM stellte <strong>für</strong> die ALS<br />
Läsionsmuster dar, die signifikante Korrelationen<br />
mit quantitativen klinischen Parametern<br />
aufwiesen (Müller et al., <strong>2011</strong>).<br />
Zudem wurden auch strukturelle Untersuchungen<br />
z. B. mittels DTI mit funktioneller<br />
MRT kombiniert, da letztere sich als Methode<br />
erwiesen hat, die die funktionellen<br />
Motoneuronerkrankungs-assoziierten Störungen<br />
der regionalen Netzwerke im ZNS<br />
151
Computer-basierte multiparametrische Magnetresonanztomographie-Bildgebung<br />
sowohl im Quer- als auch im Längsschnitt<br />
abbilden kann (hier sei nur auf eine Übersicht<br />
in Lulé et al., 2009 verwiesen). Hierdurch<br />
konnten deutliche Fortschritte im<br />
Verständnis der Korrelation zwischen zerebraler<br />
Morphologie und klinischem Bild<br />
erzielt werden (Lulé et al., 2010). Die genannten<br />
Techniken können ergänzt werden<br />
durch MRT-Anwendungen wie die 1H-MR-<br />
Spektroskopie, die auch im longitudinalen<br />
Design Potential zur Darstellung von Motoneuronerkrankungs-assoziiertenVeränderungen<br />
besitzt (Unrath et al., 2007).<br />
Die vorliegenden Ergebnisse der Arbeiten zu<br />
Ganzhirn-basierten computerisierten MRT-<br />
Analysen bei Motoneuronerkrankungen ha-<br />
ben entscheidend geholfen, die jeweils erkrankungstypische<br />
Pathoanatomie zu definieren<br />
und hierbei insbesondere die Weiße<br />
Substanz entscheidend zu berücksichtigen<br />
(Unrath et al., in press). Es konnte sowohl<br />
<strong>für</strong> die ALS auch auch die anderen genannten<br />
Motoneuronerkrankungen gezeigt<br />
werden, in welchem Ausmaß bei allen diesen<br />
Erkrankungen deutliche ZNS-Veränderungen<br />
über das motorische System hinaus<br />
gehend vorliegen.<br />
Über den Erkenntnisgewinn der Störungen<br />
der neuroanatomischen und funktionellen<br />
Netzwerke hinaus haben die Studienergebnisse<br />
das Ziel näher gebracht, die multiparametrische<br />
MRT mit Verwendung von<br />
Morphometrie, DTI, funktionellem MRT und<br />
evtl. 1H-MR-Spektroskopie als quantitativen<br />
Surrogatmarker zu etablieren. Dieses<br />
Potential dient sowohl zur Untersuchung<br />
des natürlichen Verlaufs von klinisch gut<br />
definierten Patienten mit Motoneuronerkrankungen<br />
als auch zum Einsatz in zukünftigen<br />
Multizenter-Studien zu erkrankungsmodifizierenden/therapeutischen<br />
Strategien (Turner et al., <strong>2011</strong>). Darüber hi-<br />
152<br />
naus hat es uns dem Ziel näher gebracht,<br />
in Zukunft auch auf individueller Basis im<br />
klinischen Setting charakteristische Befundmuster<br />
bei einzelnen Motoneuronerkrankungen<br />
etablieren zu können.<br />
______________________________________<br />
Literatur<br />
1. M. Filippi, F. Agosta, S. Abrahams, F. Fazekas,<br />
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9. J. Kassubek, F. D. Juengling, A. Baumgartner,<br />
A. Unrath, A. C. Ludolph, A.-D. Sperfeld: „Different<br />
regional brain volume loss in pure and<br />
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voxel-based morphometric study“ (Amyotrophic<br />
Lateral Sclerosis 2007b; 8 (6): 328-336)<br />
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Kassubek: „Cognitive performance in pure and<br />
complicated hereditary spastic paraparesis: a<br />
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during spatial normalization by use of tensor<br />
imaging and fiber tracking on a normal brain database“<br />
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14. H.-P. Müller, A. Unrath, A.-D. Sperfeld, A. C. Ludolph,<br />
A. Riecker, J. Kassubek: „Diffusion tensor im-<br />
aging and tractwise fractional anisotropy statistics:<br />
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Preisträger der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e. V. <strong>2011</strong><br />
15. H.-P. Müller, A. Unrath, A. Riecker, E. H. Pinkhardt,<br />
A. C. Ludolph, J. Kassubek: „Inter-subject<br />
variability in the analysis of diffusion tensor<br />
images at the group level: fractional anisotropy<br />
mapping and fiber tracking techniques“ (Magnetic<br />
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16. A. Unrath, H.-P. Müller, A. Riecker, A. C. Ludolph,<br />
A.-D. Sperfeld, J. Kassubek: „Whole<br />
brain-based analysis of regional white matter<br />
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by diffusion tensor imaging” (Human Brain<br />
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17. H.-P. Müller, D. Lulé, A. Unrath, A. C. Ludolph,<br />
A. Riecker, J. Kassubek: “Complementary<br />
image analysis of diffusion tensor imaging and<br />
3-D T1-weighted imaging: white matter analysis<br />
in amyotrophic lateral sclerosis” (Journal of<br />
Neuroimaging <strong>2011</strong>; 21 (1): 24-33<br />
18. D. Lulé, A.C. Ludolph, J. Kassubek: „MRI-based<br />
functional neuroimaging in ALS: an update“<br />
(Amyotrophic Lateral Sclerosis 2009; 10 (5-6):<br />
258-268)<br />
19. D. Lulé, V. Diekmann, H.-P. Müller, J. Kassubek, A.<br />
C. Ludolph, N. Birbaumer: “Neuroimaging of multimodal<br />
sensory stimulation in Amyotrophic Lateral<br />
Sclerosis (ALS)” (Journal of Neurology, Neurosurgery,<br />
and Psychiatry 2010; 81 (8): 899-906)<br />
20. A. Unrath, A. C. Ludolph, J. Kassubek: „Brain<br />
metabolites in definite amyotrophic lateral sclerosis:<br />
a longitudinal proton magnetic resonance<br />
spectroscopy study“ (Journal of Neurology<br />
2007; 254 (8): 1099-1106)<br />
21. A. Unrath, A. C. Ludolph, J. Kassubek: “Alterations<br />
of the corpus callosum as an MRI-based<br />
hallmark of motor neuron diseases” (American<br />
Journal of Neuroradiology; in press)<br />
22. M.R. Turner, J. Grosskreutz, J. Kassubek, S. Abrahams,<br />
F. Agosta, M. Benatar M, Filippi, L.H.<br />
Goldstein, M. van den Heuvel, S. Kalra, D. Lulé,<br />
B. Mohammadi; for the first Neuroimaging Symosium<br />
in ALS (NISALS): “Towards a neuroimaging<br />
biomarker for amyotrophic lateral sclerosis”<br />
(Lancet Neurology <strong>2011</strong>; 10 (5): 400-403)<br />
153
Ein Schaltmodell des spannungsgesteuerten Natriumkanals<br />
Ciclosporin A zur Behandlung der Muskeldystrophie<br />
Duchenne: eine randomisierte, doppelblinde,<br />
plazebo-kontrollierte multizentrische Studie.<br />
Joachim Schessl,<br />
Janbernd Kirschner,<br />
Rudolf Korinthenberg<br />
Im Rahmen des Muskeldystrophie-Netzwerks<br />
(MD-NET), ein vom BMBF geförderter<br />
Forschungsverbund <strong>für</strong> neuromuskuläre<br />
Erkrankungen wurde unter der Leitung der<br />
Klinik Neuropädiatrie und Muskelerkrankungen<br />
am Universitätsklinikum Freiburg<br />
eine multizentrische plazebo-kontrollierte<br />
doppelt-blinde Studie zum Effekt von Ciclosporin<br />
A bei Patienten mit Muskeldystrophie<br />
Duchenne (DMD) durchgeführt.<br />
Die DMD ist eine der schwersten genetischen<br />
Erkrankungen im Kindesalter. Ihre<br />
Inzidenz beträgt 1 zu 7000 Geburten. Der<br />
klinische Verlauf ist charakterisiert durch<br />
einen zunehmenden Verlust der Muskelkraft<br />
bis hin zum Gehverlust im Mittel um<br />
das 10. Lebensjahr. Bei dieser Studie handelt<br />
es sich um die weltweit größte bisher<br />
durchgeführte kontrollierte Studie bei Patienten<br />
mit Muskeldystrophie Duchenne.<br />
An der Studie nahmen an den 11 teilnehmenden<br />
Zentren in Deutschland (Freiburg,<br />
Essen, Mainz, Göttingen, Kiel, München,<br />
Berlin, Dresden, Neuss), Österreich (Wien)<br />
und der Schweiz (Basel) insgesamt 153<br />
gehfähige Patienten teil. Zunächst erhielten<br />
die Patienten über einen Zeitraum von drei<br />
Monaten Ciclosporin A (3,5-4 mg/kg Körpergewicht)<br />
oder Plazebo. Danach wurden<br />
alle Patienten zusätzlich <strong>für</strong> zwölf Monate<br />
mit intermittierendem Kortison (0,75 mg/kg<br />
Körpergewicht Prednison, jeweils 10 Tage<br />
mit anschließender 10-tägiger Pause) behandelt.<br />
77 Patienten erhielten Ciclosporin<br />
A, während 76 Patienten Plazebo bekamen.<br />
154<br />
Die Studie zeigte, dass nach drei Monaten<br />
Therapie mit Ciclosporin A alleine keine<br />
signifikante Verbesserung des primären<br />
Zielkriteriums, d. h. der Muskelkraft (MRC),<br />
gemessen mittels manueller Testung von<br />
32 Muskelgruppen eintrat. Ähnlich verhielt<br />
es sich im weiteren Studienverlauf, wobei<br />
alle Patienten zusätzlich <strong>für</strong> zwölf Monate<br />
intermittierend Kortison erhielten. Ein signifikanter<br />
Unterschied zwischen der Ciclosporin<br />
A-Gruppe und der Plazebo-Gruppe<br />
hinsichtlich der Muskelkraft war nicht erkennbar.<br />
In Einklang mit den Ergebnissen<br />
der Muskelkraft waren auch weitere Parameter<br />
nicht wesentlich signifikant verändert.<br />
So zeigte sich kein Effekt von Ciclosporin<br />
A in der Muskelkraftmessung mittels<br />
Dynamometer, in der krankheitsbezogenen<br />
Lebensqualität, in der Zeit, welche benötigt<br />
wird, um vom Boden aufzustehen und<br />
10 Meter frei zu gehen, bzw. in welchem<br />
Alter diese Funktionen nicht mehr möglich<br />
sind. Die Behandlung mit Ciclosporin<br />
A über 15 Monate wurde jedoch gut und<br />
ohne Nebenwirkungen vertagen. Zusätzlich<br />
konnte diese Studie zeigen, dass die Gabe<br />
von intermittierendem Kortison (0,75 mg/kg<br />
Körpergewicht Prednison, jeweils 10 Tage<br />
mit anschließender 10-tägiger Pause) eine<br />
Stabilisierung der Muskelkraftwerte (MRC)<br />
und zudem eine Verbesserung der Muskelkraftmessung<br />
gemessen mittels Dynamometer<br />
bewirkte. Allerdings haben etliche<br />
Patienten im Zeitraum der Studie die freie<br />
Gehfähigkeit und das selbstständige Aufstehen<br />
vom Boden verloren. Daher müssen<br />
diese Daten, insbesondere im Hinblick<br />
auf fehlende Kontrollstudien sehr vorsichtig<br />
interpretiert werden.<br />
Zusammenfassend ist dies die bisher weltweit<br />
größte plazebo-kontrollierte Studie zur
Muskeldystrophie Duchenne. Auch wenn<br />
in dieser Studie keine Verbesserung der<br />
klinischen Symptomatik, insbesondere der<br />
Muskelkraft, gesehen werden konnte, so<br />
weist sie doch klar auf, dass diese randomisierten<br />
Studien auch bei seltenen Erkrankungen<br />
erfolgreich durchgeführt werden<br />
können. Die erfolgreiche Durchführung der<br />
Studie ist der engagierten Zusammenarbeit<br />
der betroffenen Familien, Selbsthilfegruppen,<br />
Ärzte, Krankengymnasten und vieler<br />
anderer beteiligter Personen zu verdanken.<br />
Ohne die finanzielle und materielle Unterstützung<br />
durch das Bundesministerium <strong>für</strong><br />
Bildung und Forschung (BMBF), die Aktion<br />
Benni & Co, der Novartis Pharma AG und<br />
der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong><br />
e. V. (<strong>DGM</strong>) wäre die Durchführung<br />
der Studie nicht möglich gewesen.<br />
Prüfärzte: Joachim Schessl, Janbernd<br />
Kirschner und Rudolf Korinthenberg (Freiburg),<br />
Ulrike Schara und Florian Stehling<br />
(Essen), Bernd Reiter (Mainz), Ekkehard Wilichowski,<br />
Georg M. Stettner und Elke Hobbiebrunken<br />
(Göttingen), Günther Bernert<br />
und Simone Weiss (Wien), Gert Wiegand<br />
(Kiel), Wolfgang Müller-Felber und Simone<br />
Thiele (München), Ulrike Grieben (Berlin),<br />
Maja von der Hagen (Dresden), Jürg Lütschg<br />
(Basel). In Kooperation mit Claudia<br />
Schmoor und Gabriele Ihorst vom Zentrum<br />
<strong>für</strong> Klinische Studien der Universität Freiburg.<br />
Preisträger der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e. V. <strong>2011</strong><br />
Publikation<br />
Kirschner J, Schessl J, Schara U, Reitter B, Stettner<br />
GM, Hobbiebrunken E, Wilichowski E, Bernert<br />
G, Weiss S, Stehling F, Wiegand G, Müller-Felber W,<br />
Thiele S, Grieben U, von der Hagen M, Lütschg J,<br />
Schmoor C, Ihorst G, Korinthenberg R. Treatment<br />
of Duchenne muscular dystrophy with ciclosporin<br />
A: a randomised, double-blind, placebo-controlled<br />
multicentre trial. Lancet Neurology 2010 Nov; 9(11):<br />
1053-9.<br />
Anschrift der Autoren<br />
J. K. und R. K.:<br />
Klinik II: Neuropädiatrie und Muskelerkrankungen,<br />
Zentrum <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin,<br />
Universitätsklinikum Freiburg<br />
Mathildenstr. 1, 9106 Freiburg<br />
J. S.:<br />
Friedrich-Baur-Institut, Klinik und Poliklinik <strong>für</strong><br />
Neurologie<br />
Ludwig-Maximilians Universität München<br />
Ziemssenstr. 1A, 80336 München<br />
155
Ein Schaltmodell des spannungsgesteuerten Natriumkanals<br />
Ein Schaltmodell des spannungsgesteuerten Natriumkanals<br />
mit Temperaturabhängigkeit und dessen<br />
Aussagen <strong>für</strong> die Paramyotonie<br />
Dr. B Holzherr, Ulm<br />
Im Rahmen dieser Arbeit wurden die<br />
Schalteigenschaften der Wildtypform (WT)<br />
und einer Paramyotonia Congenita (PC)<br />
Mutation des spannungsgesteuerten Natriumkanals<br />
des menschlichen Skelettmuskels<br />
mit Hilfe der Ganz-Zell-Konfiguration<br />
der Patch-Clamp Technik charakterisiert.<br />
PC-Patienten weisen eine Muskelsteifigkeit<br />
in Kälte auf, die durch spontan feuernde<br />
Aktionspotentialsalven bedingt ist<br />
und in eine schlaffe Muskelschwäche<br />
übergeht. Ziel der Arbeit war es, den Einfluss<br />
der Temperatur auf die Schalteigenschaften<br />
des normalen und des mutierten<br />
Kanals zwischen 5 und 30° C zu charakterisieren.<br />
Aus den erhobenen Daten wurde<br />
ein allgemeingültiges Zustandsmodell des<br />
Natriumkanals erstellt. Mit dessen Hilfe<br />
wurden neue Aspekte der ausgeprägten<br />
Temperaturabhängigkeit dieser Krankheit<br />
gefunden.<br />
Mit Hilfe der Patch-Clamp Technik (Fig. 1)<br />
wurden HEK293 Zellen, die WT und Mu-<br />
156<br />
Fig. 1: Ganzzellkonfiguration der Patch-<br />
Clamp Technik. Eine dünne Glaspipette<br />
an der Zelloberfläche mit einer leitenden<br />
Verbindung ins Zellinnere.<br />
tante (R1448H) stabil exprimieren, vermessen.<br />
Die Mutation befindet sich in einer<br />
ladungsreichen Region des Kanals, einem<br />
sogenannten Spannungssensor. Der Natriumkanal<br />
besitzt vier dieser Spannungssensoren,<br />
die <strong>für</strong> die Spannungsabhängigkeit<br />
der Schalteigenschaften eine herausragende<br />
Rolle spielen. Es wurden spezielle<br />
Pulsprotokolle entwickelt, die alle physiologisch<br />
relevanten Schalteigenschaften,<br />
wie z. B. Aktivierung, Inaktivierung, Erholung<br />
aus der Inaktivierung in einem großen<br />
Spannungs- und Temperaturbereich charakterisieren.<br />
Neben den in der Literatur<br />
beschriebenen Effekten dieser Mutation<br />
auf die schnelle Inaktivierung des offenen<br />
Kanals (Fig. 2) wurde eine verstärkte Inaktivierung<br />
aus dem geschlossenen Zustand<br />
gefunden. Im Vergleich zum WT zeigte die<br />
Mutation eine ausgeprägte langsame Inaktivierung,<br />
was hauptsächlich auf eine verlangsamte<br />
Erholung aus der Inaktivierung<br />
zurückzuführen war.<br />
Um detaillierte Informationen über das<br />
Schaltverhalten des Kanals und dessen<br />
Fig. 2: Ganzzellströme durch WT und mutierte Natriumkanäle.<br />
Die Mutation zeigt eine deutlich verlangsamte Inaktivierung.
A<br />
Preisträger der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e. V. <strong>2011</strong><br />
Fig. 3: (A) Schaltmodel des spannungsgesteuerten Natriumkanals: C1-C4 repräsentieren die geschlossenen,<br />
I1-I3 und IT die inaktivierten und O den offen Zustand des Kanals. (B) Gemessene<br />
Stromkurven und die entsprechenden vorhersagen des Modells.<br />
Temperaturabhängigkeit zu gewinnen, wur-<br />
de ein Mehr-Zustands-Modell (Markovmodell)<br />
mit Übergangsraten, die auf der<br />
Ratentheorie von H. Eyring beruhen, entwickelt<br />
(Fig. 3). Das Modell vereinigt mit<br />
Ausnahme der langsamen Inaktivierung<br />
alle Schalteigenschaften des Kanals. So<br />
konnte gezeigt werden, dass die bei der<br />
Mutation vermehrt auftretende Inaktivierung<br />
aus dem geschlossenen Zustand einen<br />
direkten Einfluss auf die Zeitkonstanten<br />
der Inaktivierung aus dem offenen Zustand<br />
hat. Anhand der gewonnenen Modellparameter<br />
konnten Einzelkanaleigenschaften<br />
simuliert und deren Temperaturabhängigkeit<br />
überprüft werden. Die Simulationen<br />
zeigten neben der verlängerten Öffnungszeit<br />
des mutierten Kanals insbesondere<br />
bei Abkühlung (Fig. 4), dass die durch<br />
Einzelkanalmessungen beschriebenen vermehrten<br />
Wiederöffnungen der Mutation<br />
Übergänge zwischen dem geschlossenen<br />
Zustand und dem offenen Kanal und nicht,<br />
wie auf den ersten Blick zu vermuten wäre,<br />
Übergänge zwischen dem inaktivierten Zu-<br />
B<br />
stand und dem offenen Kanal sind. Das<br />
Einbeziehen der Messergebnisse aus dem<br />
Temperaturbereich von 10 – 25°C in das<br />
Modell ermöglichte eine Abschätzung über<br />
die Energiebarrieren der einzelnen Übergänge<br />
des Kanals. Diese Ergebnisse lassen<br />
vermuten, dass die Übergänge vor der<br />
eigentlichen Porenöffnung aus einer Reihe<br />
von chemischen Reaktionen wie z. B.<br />
Lösen und Erstellen von Salz- bzw. Wasserstoffbindungen<br />
dominiert sind. Die Öffnung<br />
der Pore scheint überwiegend eine<br />
157
Ein Schaltmodell des spannungsgesteuerten Natriumkanals<br />
mean open time (ms)<br />
Fig. 4: Mittlere Offenzeit des WT und mutierten Kanals<br />
(Modellsimulation) in Abhängigkeit der Spannung und der<br />
Temperatur.<br />
Fig 5: Aktionspotenzialsimulation einer Skelettmuskelfaser<br />
mit 100% WT Kanälen (gesund), 50:50 WT:R1448H<br />
(heterozygoter Anlageträger) und mit 100% R1448H Kanälen<br />
(homozygoter Anlageträger).<br />
Reorganisation des Kanalproteins zu sein,<br />
die die Freiheitsgrade der Kanalbausteine<br />
einschränkt und das System in eine höhere<br />
Ordnung überführt. Zusätzlich ermöglichte<br />
das verwendete Modell Vorhersagen über<br />
das Kanalverhalten zu machen, das bisher<br />
im Experiment noch nicht untersucht wurde:<br />
1. Die Zeitkonstante der Erholung aus der<br />
Inaktivierung ist unabhängig von der<br />
Tatsache, ob der Kanal aus dem geschlossenen<br />
oder aus dem offenen Zustand<br />
heraus inaktiviert wird.<br />
2. Die Dauer der Verzögerung zu Beginn<br />
der Erholung aus der Inaktivierung zeigt<br />
einen direkten Zusammenhang zur Dauer<br />
des konditionierenden Pulses, der zur<br />
Inaktivierung aus dem geschlossenen<br />
Zustand verwendet wird. Die Verzögerung<br />
erreicht <strong>für</strong> sehr lange Konditionierungs-Pulse<br />
einen Grenzwert, der<br />
dem Wert der Verzögerung zu Beginn<br />
der Erholung aus der Inaktivierung<br />
aus dem offenen Zustand entspricht.<br />
158<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
WT R1448H<br />
10°C<br />
20°C<br />
-150 -100 -50<br />
U (mV)<br />
0 50<br />
3. Sowohl die Inaktivierung des offenen<br />
als auch des geschlossenen Kanals<br />
immobilisiert einen Teil der durch die<br />
Aktivierung verschobenen Spanungssensorladung.<br />
Der zeitliche Verlauf der<br />
Ladungsimmobilisierung entspricht dem<br />
zeitlichen Verlauf der jeweiligen Inaktivierung.<br />
Durch Inaktivierung aus dem<br />
geschlossenen Zustand kann maximal<br />
die gleiche Ladung immobilisiert werden<br />
wie durch Inaktivierung aus dem<br />
offenen Zustand. Trotz eines derzeit<br />
nicht zur Verfügung stehenden Strukturmodells<br />
des Natriumkanals lassen die<br />
Ergebnisse vermuten, dass die Position<br />
des mutierten Spannungssensors einen<br />
entscheidenden Einfluss auf das Verhältnis<br />
zwischen der Inaktivierung aus<br />
dem offenen und aus dem geschlossenen<br />
Zustand hat. Die durch die Mutation<br />
reduzierte positive Ladung könnte<br />
zu einer Verschiebung des Spannungssensors<br />
in Richtung seines aktivierten<br />
Zustandes führen. Diese begünstigt die<br />
Inaktivierung aus dem geschlossenen<br />
und beeinträchtigt die Inaktivierung aus<br />
dem offenen Zustand. Mit Hilfe des Io-<br />
nenkanalmodells konnten bestehende<br />
Aktionspotenzialmodelle bzgl. des Natriumkanals<br />
verfeinert werden und Aktionspotentiale<br />
unter unterschiedlichen<br />
Bedingungen simuliert werden (Fig. 5).<br />
Membranpotential (mV)<br />
25<br />
0<br />
-25<br />
-50<br />
-75<br />
20 25 30 35<br />
t (ms)<br />
Fig. 5<br />
WT<br />
PC heteroz.<br />
PC homoz.
Preisträger der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e. V. <strong>2011</strong><br />
Die verlangsamte Inaktivierung führte<br />
zu einer verlängerten Aktionspotenzialdauer<br />
und zu einem vergrößerten<br />
Kaliumausstrom während des Aktionspotenzials.<br />
Obwohl im direkten Vergleich mit dem<br />
WT keiner der untersuchten Kanalparameter<br />
eine signifikant unterschiedliche<br />
Temperaturabhängigkeit aufwies, zeigte<br />
die Mutante einen im Vergleich zum WT<br />
erhöhten Natriumeinstrom in Kälte. Dies<br />
zeigt, dass die Temperaturabhängigkeit<br />
eines einzelnen Übergangs nicht <strong>für</strong> die<br />
Bewertung der Temperatursensitivität dieser<br />
Krankheit ausreichend ist, sondern das<br />
Zusammenspiel aller entscheidend ist. Der<br />
bei der Mutation durch die verlangsamte<br />
Inaktivierung vergrößerte Natriumeinstrom<br />
und dessen ausgeprägte physiologische<br />
Temperaturabhängigkeit scheint somit die<br />
Grundlage <strong>für</strong> die Pathogenese der PC zu<br />
sein. Unter Normalbedingungen können<br />
die Muskelzellen den vermehrten Natriumeinstrom<br />
kompensieren. Für den in Kälte<br />
vergrößerten Natriumeinstrom gelingt das<br />
nicht mehr und es kommt zur Paramyotonie.<br />
159
Aktivierung des PGC-1α Signalweges als Therapieansatz <strong>für</strong> mitochondriale Myopathien<br />
Aktivierung des PGC-1α Signalweges als Therapieansatz<br />
<strong>für</strong> mitochondriale Myopathien<br />
Dr. Tina Wenz, Institut <strong>für</strong> Genetik, Universität<br />
zu Köln<br />
Mitochondrien sind <strong>für</strong> den Großteil der<br />
zellulären Energieversorgung durch Bereitstellung<br />
von ATP verantwortlich. Defekte in<br />
der mitochondrialen Funktion führen zu einer<br />
ATP-Defizienz, die zu erheblichen Funktionsstörungen<br />
von stark ATP-abhängigen<br />
Geweben wie z. B. dem Skelettmuskel und<br />
damit zu ernsthaften Erkrankungen führen<br />
können. Mitochondriale Dysfunktion kann<br />
durch Mutationen sowohl in der nukleären<br />
als auch der mitochondrialen Genom hervorgerufen<br />
werden. Mit einer Häufigkeit von<br />
1:5000 sind diese mitochondrialen Erkrankungen<br />
die am häufigsten vererbbare neuromuskuläre<br />
Erkrankung (Schaefer et al.,<br />
2008). Behandlung dieser mitochondrialen<br />
Erkrankungen ist oftmals rein symptomatisch<br />
(DiMauro and Schon, 2008).<br />
Die mitochondriale Funktion im Muskel wird<br />
im Wesentlichen durch den Peroxisome<br />
Proliferator-Aktivator-Rezeptor γ (PPARγ)<br />
Koaktivator α (PGC-1α) reguliert (Wenz,<br />
2009). PGC-1α ist ein transkriptionaler Koaktivator,<br />
der mit nukleären Rezeptoren und<br />
Transkriptionsfaktoren interagiert und somit<br />
die Expression der jeweiligen Zielgene<br />
moduliert (Scarpulla, 2008). Die zahlreichen<br />
Genexpressionprogramme, die die mitochondriale<br />
Biogenese und damit die mitochondriale<br />
ATP Produktion im Muskel steuern,<br />
werden von PGC-1α kontrolliert.. Eine<br />
Aktivierung dieses PGC-1α Signalweges<br />
führt zu einer Erhöhung der mitochondriale<br />
Masse und damit zu einer Steigerung der<br />
mitochondriale ATP Ausbeute. In unserer<br />
Arbeit haben wir untersucht, welchen Einfluss<br />
diese PGC-1α Aktivierung auf den<br />
Verlauf einer mitochondrialen Myopathie<br />
hat (Wenz et al., 2008).<br />
160<br />
Für unsere Untersuchungen haben wir ein<br />
Mausmodell benutzt, in dem die mitochondriale<br />
ATP Produktion muskelspezifisch durch<br />
einen konditionalen Knockout von COX10<br />
gestört wird (Diaz et al., 2005). COX10 ist<br />
ein Assemblierungsfaktor der Cytochrom c<br />
Oxidase (COX), eines der Enzyme, die <strong>für</strong><br />
die mitochondrialen ATP-Produktion nötig<br />
sind. COX10 KO Mäuse entwickeln im<br />
Alter eine progressive Myopathie, die mit<br />
Gewichtsverlust und verringerter Muskeltätigkeit<br />
im Alter von 2-3 Monaten verbunden<br />
ist und zu einem verfrühten Tod innerhalb<br />
von 3–5 Monaten führt (Diaz et al., 2005).<br />
Um unsere Fragestellung zu beantworten,<br />
wurde im COX10 KO Hintergrund PGC-1α<br />
muskelspezifisch als Transgen expremiert.<br />
Diese PGC-1α Aktivierung resultierte in<br />
einer drastisch erhöhten Überlebensrate:<br />
Während COX10 KO innerhalb von 5 Monaten<br />
vorzeitig starben, überlebten ca. 50 %<br />
der Tiere mit transgener PGC-1α Expression<br />
12 Monate (Abbildung 1). 3 von 10 Mäusen<br />
hatten sogar eine Lebensspanne von<br />
22 Monaten. Diese symptomatische Verbesserung<br />
zeigte sich ebenfalls in der Muskelfunktion,<br />
welche durch einen Laufbandtest<br />
überprüft wurde. COX10 KO Mäuse<br />
zeigten im Alter von 3 Monaten eine verringerte<br />
Leistung verknüpft mit dem Ansetzen<br />
und Fortschreiten der Myopathie. PGC-1α<br />
x COX10 KO Mäusen zeigten erst im Alter<br />
von 7 Monaten eine Verschlechterung der<br />
Leistung, was einer Verdopplung des asymptomatischen<br />
Zeitraumes gleichkommt.<br />
Auch ist der Verlauf der Myopathie in den<br />
PGC-1α x COX10KO Mäusen langsamer<br />
und weniger progressiv: Diese Mäuse überlebten<br />
noch mehrere Monate nach Einsetzen<br />
der ersten Myopathie-Symptome (~7<br />
Monate), wohingegen COX10 KO Mäuse
% überlebende Tiere<br />
PGC-1α<br />
COX10 KO<br />
3 Monate<br />
PGC-1α<br />
COX10 KO<br />
7 Monate<br />
PGC-1α<br />
COX10 KO<br />
12 Monate<br />
bereits innerhalb weniger Wochen nach<br />
Einsetzen der Erkrankungen (~2-3 Monate)<br />
verstarben (~3-5 Monate) (Abbildung 1).<br />
Mitochondriale Dysfunktion hervorgerufen<br />
durch die COX10 Defizienz ist die treibende<br />
Kraft der Myopathie in dem verwendeten<br />
Mausmodell. Die Aktivität des beeinträchtigten<br />
Enzyms COX beträgt in COX10 KO<br />
Mäusen ~ 20-40 % der Wild-Typ Kontrolle<br />
im Alter von 3 Jahren. Transgene PGC-1α<br />
Überexpression erhöhte die COX Aktivität<br />
zu einem Normalniveau beim 3-Monatszeitpunkt.<br />
Die Verbesserung der COX Aktivität<br />
zeigte sich auch in histologischen Analysen:<br />
Hier konnte die PGC-1α Aktivierung<br />
die Zahl der COX-negativen Muskelfasern<br />
deutlich verringern (Abbildung 2). Westernblot<br />
Analysen zeigten, dass diese Erhöhung<br />
Verleihung der Forschungspreise der <strong>DGM</strong> im Jahre <strong>2011</strong><br />
Monate<br />
PGC-1α<br />
COX10 KO<br />
3 Monate PGC-1α wt<br />
Abbildung 1: Überlebenskurve von Myopathie-Mäusen<br />
mit und ohne PGC-1α-Aktivierung. Das Einsetzen der<br />
Krankheitssymptome ist durch rote Pfeile markiert.<br />
SDH<br />
COX<br />
Abbildung 2: Überlebenskurve von<br />
Myopathie-Mäusen mit und ohne<br />
PGC-1α-Aktivierung. Das Einsetzen<br />
der Krankheitssymptome ist durch<br />
rote Pfeile markiert.<br />
durch eine Erhöhung der mitochondrialen<br />
Masse erzielt wurde. In PGC-1α x COX10<br />
KO Mäusen nimmt nach 7 Monaten die<br />
COX Aktivität pro Muskelprotein progressiv<br />
ab. Diese Abnahme korreliert mit dem<br />
Einsetzen und dem Verlauf der Myopathie.<br />
In Übereinstimmung mit der erhöhten mitochondrialen<br />
Funktion in PGC-1α transgenen<br />
Tieren konnten wir eine signifikante<br />
Erhöhung des muskulären ATP-Niveaus<br />
und damit eine Verbesserung der zellulären<br />
Energieversorgung in PGC-1α x COX10<br />
KO gegenüber COX10 KO Mausen zeigen<br />
(Wenz et al., 2008).<br />
Die Ergebnisse der transgenen PGC-1α Expression<br />
in unserem mitochondrialen Myopathie-Mausmodell<br />
zeigten eindeutig, dass<br />
eine Erhöhung der mitochondriale ATP-<br />
161
Aktivierung des PGC-1α Signalweges als Therapieansatz <strong>für</strong> mitochondriale Myopathien<br />
Synthesekapazität das Einsetzen und den<br />
Verlauf der Erkrankung positiv beeinflussen<br />
kann. In einem weiteren Ansatz wanden wir<br />
uns der Frage zu, ob diese Effekte ebenfalls<br />
durch ein Medikament, welche den<br />
PGC-1α Signalweg induziert, hervorgerufen<br />
werden können (Wenz et al., 2008). Die Aktivität<br />
von PGC-1α wird sowohl durch Modulation<br />
des Proteinniveaus als auch durch<br />
posttranslationale Modifikationen reguliert.<br />
PPARs gehören zu diesen regulierenden<br />
Enzymes, die die Expression von PGC-1α<br />
steuern (Wenz, 2009). PPARs sind aufgrund<br />
ihrer Rolle im Fettstoffwechsel im Fokus der<br />
pharmazeutischen Industrie und mehrere<br />
PPAR Agonisten werden routinemäßig in<br />
der Behandlung von Stoffwechselstörungen<br />
eingesetzt (Wenz, 2009). Einer der PPAR<br />
Agonisten, eine Substanz namens Bezafibrat,<br />
erhöht die mitochondriale Aktivität<br />
in Zellkulturexperimenten, vermutlich über<br />
Aktivierung von PGC-1α über PPAR (Bastin<br />
et al., 2008). Bezafibrat wurde COX10<br />
KO Mausen verabreicht, um zu testen, ob<br />
sich diese Ergebnisse auf einem Gesamtorganismus<br />
übertragen lassen und welchen<br />
Effekt Bezafibrat in vivo auf den Verlauf einer<br />
mitochondrialen Myopathie hat. COX10<br />
KO Mäuse, die mit Bezafibrat behandelt<br />
wurden, lebten signifikant länger als unbehandelte<br />
COX10 KO Mäuse. Behandelte<br />
Tiere zeigten zudem eine Verbesserung im<br />
Laufbandtest. Im Muskelgewebe konnten<br />
wir eine Erhöhung der COX Aktivität um den<br />
Faktor 4 feststellen, was einer 85% Aktivität<br />
der Wildtyp-Kontrollen gleichkommt. Im<br />
Einklang mit diesen Ergebnissen konnten<br />
wir eine Erhöhung des muskulären ATP-<br />
Gehaltes feststellen. Wie im transgenen Ansatz<br />
zeigten Western Blot und histologische<br />
Analysen eine Erhöhung der mitochondrialen<br />
Masse sowie eine Abnahme der COX<br />
Defizienz (Wenz et al., 2008).<br />
Zusammenfassend zeigt unsere Arbeit,<br />
162<br />
dass die Stimulation des PGC-1α-Signalweges<br />
und die damit verbundende Stimulation<br />
der mitochondrialen Aktivität einen<br />
starken therapeutischen Effekt in unserem<br />
Maus-Modell <strong>für</strong> mitochondriale Myopathie<br />
hat. In mitochondrialen Erkrankungen besitzen<br />
die Mitochondrien immer noch eine<br />
Rest-Aktivität. Stimulation dieser Rest-Aktivität<br />
kann möglicherweise die Grundlage<br />
<strong>für</strong> eine Therapieentwicklung sein. Neuste<br />
Forschungsergebnisse belegen diese Hypothese<br />
auch in anderen Mausmodellen<br />
(Viscomi et al., <strong>2011</strong>; Yatsuga and Suomalainen,<br />
<strong>2011</strong>). Die Kontrolle von PGC-1α<br />
sowie PGC-1α regulierenden Enzymen<br />
stellt somit möglicherweise eine neue Behandlungsstrategie<br />
<strong>für</strong> mitochondriale Myopathien<br />
und eventuell auch andere mitochondriale<br />
Erkrankungen dar. Für viele<br />
PGC-1α regulierende Enzymes sind bereits<br />
pharmakologische Agonisten bzw. Aktivatoren<br />
bekannt. Zukünftige Forschung wird<br />
zeigen, inwiefern diese Pharmazeutika in<br />
mitochondrialen Erkrankungen eingesetzt<br />
werden können.<br />
___________________________________<br />
Literatur<br />
Bastin, J., Aubey, F., Rotig, A., Munnich, A., and<br />
Djouadi, F. (2008). Activation of peroxisome proliferator-activated<br />
receptor pathway stimulates the<br />
mitochondrial respiratory chain and can correct deficiencies<br />
in patients‘ cells lacking its components. J<br />
Clin Endocrinol Metab 93, 1433-1441.<br />
Diaz, F., Thomas, C.K., Garcia, S., Hernandez, D.,<br />
and Moraes, C.T. (2005). Mice lacking COX10 in<br />
skeletal muscle recapitulate the phenotype of progressive<br />
mitochondrial myopathies associated with<br />
cytochrome c oxidase deficiency. Hum Mol Genet<br />
14, 2737-2748.
DiMauro, S., and Schon, E.A. (2008). Mitochondrial<br />
disorders in the nervous system. Annu Rev Neurosci<br />
31, 91-123.<br />
Scarpulla, R.C. (2008). Nuclear control of respiratory<br />
chain expression by nuclear respiratory factors and<br />
PGC-1-related coactivator. Ann N Y Acad Sci 1147,<br />
321-334.<br />
Schaefer, A.M., McFarland, R., Blakely, E.L., He,<br />
L., Whittaker, R.G., Taylor, R.W., Chinnery, P.F., and<br />
Turnbull, D.M. (2008). Prevalence of mitochondrial<br />
DNA disease in adults. Ann Neurol 63, 35-39.<br />
Viscomi, C., Bottani, E., Civiletto, G., Cerutti, R.,<br />
Moggio, M., Fagiolari, G., Schon, E.A., Lamperti,<br />
C., and Zeviani, M. (<strong>2011</strong>). In vivo correction of COX<br />
deficiency by activation of the AMPK/PGC-1alpha<br />
axis. Cell Metab 14, 80-90.<br />
Wenz, T. (2009). PGC-1alpha activation as a therapeutic<br />
approach in mitochondrial disease. IUBMB<br />
Life 61, 1051-1062.<br />
Wenz, T., Diaz, F., Spiegelman, B.M., and Moraes,<br />
C.T. (2008). Activation of the PPAR/PGC-1alpha pathway<br />
prevents a bioenergetic deficit and effectively<br />
improves a mitochondrial myopathy phenotype. Cell<br />
Metab 8, 249-256.<br />
Yatsuga, S., and Suomalainen, A. (<strong>2011</strong>). Effect of<br />
bezafibrate treatment on late-onset mitochondrial<br />
myopathy in mice. Hum Mol Genet.<br />
Verleihung der Forschungspreise der <strong>DGM</strong> im Jahre <strong>2011</strong><br />
163
Datenbanken und Forschungsnetze<br />
der <strong>DGM</strong>
Neuromuskuläres Zentrum Ulm:<br />
Patientendatenbank der Division of Neurophysiologie<br />
Ziel der Patientendatenbank (Muscle Dis-<br />
ease Database, MDD) ist die Verbesserung<br />
der Forschungskooperation im Bereich der<br />
neuromuskulären Krankheiten in Deutschland<br />
und lang-fristig auch international. Für<br />
die Erfassung der Patientendaten werden<br />
standardisierte Masken verwendet, wobei<br />
<strong>für</strong> die Erfassung ausschließlich numerische<br />
oder kategorisierbare Datenfelder existieren,<br />
wodurch eine vollständige elektronische<br />
Auswertung ermöglicht wird. Erfasst<br />
werden persönliche Daten, klinische Daten,<br />
Stammbaumdaten, Serumwerte, Be-<br />
funde der neurophysiologischen Diagnostik<br />
(z. B. EMG) sowie morphologische und<br />
molekulargenetische Zusatzbefunde. Aus<br />
Datenschutzgründen können die Eingaben<br />
ausschließlich auf der Festplatte des<br />
Nutzer-PCs abgespeichert werden. Im<br />
Rahmen von Kooperationsprojekten, z. B.<br />
epidemiologischen Fragestellungen, können<br />
die Daten in anonymisierter Form ausgetauscht<br />
werden.<br />
Die mehrjährige Erprobung der früheren,<br />
auf Access basierten Patientendatenbank<br />
ergab, dass manchmal die Zuordung von<br />
Daten zum betreffenden Patienten zu umständlich<br />
war. 2007 wurde deshalb die Patientendatenbank<br />
auf Firebird umgestellt.<br />
Die bisherige Erprobung war fehlerfrei.<br />
Momentan enthält die Patientendatenbank<br />
über 9.500 Datensätze. Durch die<br />
2-Teilung der Datenbank wurde ermöglicht,<br />
dass die Anwendung auf Microsoft.<br />
net läuft. Eine wesentliche Verbesserung<br />
der Datenbank hat sich in der Erstellung<br />
von Befundbriefen ergeben. Der Brief wird<br />
automatisch mit den dazugehörigen Daten<br />
aus der Datenbank erstellt und kann somit<br />
gleich gedruckt werden. Der Vorgang wird<br />
gespeichert, so dass man jederzeit über-<br />
prüfen kann, wer bereits einen Befundbrief<br />
bekommen hat. Das gilt auch <strong>für</strong> jeden<br />
anderen Schriftverkehr, der mit der Datenbank<br />
erstellt wird (Blutanforderungen,<br />
etc.). Eine weitere deutliche Verbesserung<br />
ist die Erstellung von Stammbäumen. Hier<br />
kann ausgewählt werden, ob der Stammbaum<br />
automatisch erstellt wird, dann werden<br />
alle Daten dieser Familie abgefragt<br />
und der Stammbaum mit den passenden<br />
Verwandtschaftsverhältnissen aufgebaut,<br />
oder ob man den Stammbaum manuell<br />
erstellen möchte. Das automatische Erstellen<br />
ist besonders sinnvoll bei größeren<br />
Familien. Die wichtigsten Daten wie Name,<br />
Geb.-Datum und Probennummern erscheinen<br />
zu den jeweiligen Personen. Ebenso<br />
ist es möglich, nach dem automatischen<br />
Erstellen auf manuell „umzuschalten“, um<br />
noch weitere Personen zu ergänzen. Der<br />
Stammbaum wird ebenfalls zu der jeweiligen<br />
Familie abgespeichert. Man hat somit<br />
jederzeit Zugriff auf diesen. Ebenso ist<br />
die Datenbank jetzt „online“, d. h. jeder<br />
der Zugriffsrechte auf die Datenbank hat,<br />
erhält die aktuellste Version. Weitere Änderungen<br />
gab es an den Suchfunktionen und<br />
Verwaltungsmöglichkeiten der Patienten<br />
und Ärzte. So kann man z. B. sofort sehen,<br />
ob bei einer Familie eine Mutation gefunden<br />
worden ist, ob Angehörige getestet<br />
worden sind, und wenn ja, ob diese ebenfalls<br />
Mutationsträger sind oder nicht.<br />
Aktuell wurde die Datenbank zu einer Umfrage<br />
zur Versorgungsforschung verwendet.<br />
Alle Patienten mit einer hyperkaliämischen<br />
periodischen Paralyse und/oder<br />
Paramyotonie und einer bekannten ursächlichen<br />
Mutation wurden mit der Bitte<br />
angeschrieben, einen Fragebogen „Zum<br />
Leben mit der Erkrankung“ auszufüllen. Die<br />
165
Neuromuskuläres Zentrum Ulm: Patientendatenbank der Division of Neurophysiologie<br />
Anonymität wurde gewährleistet. Die zurücksendeten<br />
Fragebögen (mehr als 100)<br />
werden zur Zeit ausgewertet. Über das<br />
Ergebnis wird demnächst im Muskelreport<br />
berichtet werden.<br />
Die Datenbank wurde über die Jahre mit<br />
wechselnder Sponsorenschaft aufgebaut.<br />
Da<strong>für</strong> wird folgenden Einrichtungen gedankt:<br />
<strong>DGM</strong>, Medizinische Fakultät der<br />
Universität Ulm, Röhm Pharma und Else-<br />
Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS).<br />
166
mitoNET – <strong>Deutsche</strong>s Netzwerk <strong>für</strong> mitochondriale<br />
Erkrankungen<br />
www.mitonet.org<br />
www.mitoregister.org<br />
Prof. Dr. Thomas Klopstock, München<br />
Dr. med. Boriana Büchner, München<br />
Prof. Dr. Thomas Meitinger, München<br />
Dr. med. Bert Obermaier-Kusser,<br />
Ludwigshafen<br />
Prof. Dr. Markus Schülke-Gerstenfeld,<br />
Berlin<br />
Mitochondriale Erkrankungen sind eine<br />
große und heterogene Gruppe von Krank-<br />
heiten, die durch mitochondriale Fehlfunktion<br />
charakterisiert sind. Da die Hauptfunktion<br />
der Mitochondrien die Energieversorgung<br />
der Zelle ist, verwendet man den<br />
Begriff traditionell <strong>für</strong> Erkrankungen der<br />
oxidativen Phosphorylierung (OXPHOS),<br />
die Endstrecke der aeroben Energiegewinnung.<br />
Daneben spielen Mitochondrien<br />
eine wesentliche Rolle im Intermediär-Metabolismus,<br />
bei der Apoptose und bei der<br />
Entstehung von Sauerstoff-Radikalen. Auf<br />
veränderte physiologische Bedingungen<br />
reagieren sie durch Anpassung ihrer Zahl,<br />
Größe, Morphologie oder intrazellulären Lokalisation.<br />
Mitochondriale Erkrankungen im<br />
weiteren Sinne umfassen daher alle Erkrankungen<br />
mit Störungen einer der zahlreichen<br />
mitochondrialen Funktionen.<br />
Trotz der großen Fortschritte in der Diagnostik<br />
mitochondrialer Erkrankungen und<br />
der Aufklärung ihrer molekularen Mechanismen<br />
gibt es bislang keine ursächliche<br />
Therapie. Dies ist besonders unbefriedigend,<br />
weil der funktionelle Energiemangel<br />
therapeutisch beeinflussbar erscheint. Das<br />
Fehlen therapeutischer Optionen erscheint<br />
nicht durch prinzipielle biologische Limitationen<br />
bedingt, sondern eher durch „para-<br />
Datenbanken un d Forschungsnetze der <strong>DGM</strong><br />
medizinische“ Hürden. Die Seltenheit und<br />
Heterogenität der Erkrankungen und das<br />
inkomplette diagnostische Armamentarium<br />
tragen zum Fehlen von umfassenden Patientenregistern,<br />
longitudinalen klinischen<br />
Daten und kontrollierten Studien bei.<br />
Das wesentliche Ziel des mitoNET ist der<br />
Aufbau eines deutschlandweiten Netzwerks<br />
aus Klinikern und Grundlagenforschern<br />
zur Verbesserung der medizinischen<br />
Versorgung und Forschung auf dem Gebiet<br />
der mitochondrialen Erkrankungen. Weitere<br />
Ziele in diesem Zusammenhang sind:<br />
Verbesserung der öffentlichen und professionellen<br />
Aufmerksamkeit <strong>für</strong> die mitochondrialen<br />
Erkrankungen; Förderung der<br />
Zusammenarbeit zwischen Grundlagenwissenschaftlern<br />
und Klinikern zur Verstärkung<br />
von Synergie-Effekten, Organisation von interdisziplinären<br />
Aktivitäten und Trainings-<br />
Initiativen.<br />
Acht neurologische und zehn pädiatrische<br />
Kliniken mit besonderer Expertise auf diesem<br />
Gebiet bilden derzeit das horizontale<br />
klinische Netzwerk des mitoNET. Sie sind<br />
zuständig <strong>für</strong> die Rekrutierung der mitochondrialen<br />
Patienten sowie deren umfassende<br />
Phänotypisierung und Speicherung<br />
der Daten in dem da<strong>für</strong> entwickelten webbasierten<br />
mitoREGISTER. Jährliche Kontroll-<br />
Untersuchungen dienen der Erfassung<br />
des Krankheitsverlaufs. Zudem betreibt<br />
das Netzwerk zwei Biobanken: in mitoSA-<br />
MPLE werden bei jeder Patienten-Vorstellung<br />
mittels eines mitoKIT DNA, RNA und<br />
Plasma <strong>für</strong> Untersuchungen von Genom,<br />
Transkriptom und Metabolom gewonnen;<br />
mitoCELL dient der Asservierung von diagnostisch<br />
gewonnenen Fibroblasten und<br />
Myoblasten. Vier Teilprojekte zielen auf eine<br />
167
mitoNET – <strong>Deutsche</strong>s Netzwerk <strong>für</strong> mitochondriale Erkrankungen<br />
Verbesserung des diagnostischen Armamentariums<br />
durch Etablierung neuer Methoden:<br />
mitoPROT – hochsensitive Quantifizierung<br />
mitochondrialer Proteinkomplexe<br />
in einem einzigen 2-D blue native/SDS-<br />
Gel; mitoMORPH – Etablierung eines diagnostischen<br />
Arrays <strong>für</strong> mitochondriale<br />
Morphologie und Dynamik; mitoGENE –<br />
Verbesserung der Diagnostik und der Identifikation<br />
neuer Gene durch next genertion<br />
sequencing; und mitoSYSTEM – probabilistische<br />
Bayessche Netze zur Diagnosefindung.<br />
Zwei Projekte beschäftigen sich mit<br />
in vitro-Untersuchungen neuer Therapien:<br />
mitoFIBRATE – Effekt von Fibraten; und<br />
mitoPROP – Identifikation der Mechanismen<br />
der Akkumulation von mtDNA-Mutationen.<br />
Das mitoNET wird seit Februar 2009 vom<br />
BMBF als eines von bundesweit 16 Netz-<br />
mitoREGISTER visit-Entries<br />
168<br />
Number of Patients in mitoREGISTER=476<br />
New Patients (light-grey), Fo llow-up (grey)<br />
werken zu seltenen Erkrankungen gefördert.<br />
Dank der positiven Evaluation des mitoNET-<br />
Fortsetzungsantrags beginnt <strong>für</strong> das Netzwerk<br />
ab Februar 2012 die zweite Förderphase.<br />
Das klinische Patientenregister:<br />
mitoREGISTER<br />
Das mitoREGISTER hat <strong>für</strong> das mitoNET<br />
eine zentrale Funktion. Durch das horizontale<br />
klinische Netzwerk werden Patienten<br />
in das mitoREGISTER eingeschlossen, bei<br />
denen der Verdacht auf das Vorliegen einer<br />
mitochondrialen Erkrankung besteht, der<br />
auf mindestens einem der folgenden Kriterien<br />
beruht:<br />
• Klinische Evidenz<br />
• Morphologische Evidenz<br />
• Biochemische Evidenz<br />
• Molekulargenetische Evidenz<br />
Abb. 1
Zusätzlich können erwachsene gesunde<br />
Begleitpersonen als Kontrollpersonen rekru-<br />
tiert werden.<br />
Die Teilnahme an dem Patientenregister ist<br />
freiwillig und kostenfrei und beinhaltet einen<br />
ambulanten Termin pro Jahr. Folgende Untersuchungen<br />
werden durchgeführt:<br />
• ausführliche Anamnese und Familien-<br />
anamnese<br />
• ausführliche internistische und neurol<br />
gische Untersuchung<br />
• Sehtest, Lungenfunktionsprüfung, Durch-<br />
führung von zwei neuro-psychologischen<br />
Tests bei erwachsenen Patienten, Lebens-<br />
qualitäts-Fragebogen<br />
• Blutentnahme <strong>für</strong> die molekulargenetische<br />
Untersuchung<br />
Im mitoREGISTER wurden bis jetzt (Stand<br />
November <strong>2011</strong>) insgesamt 540 Patienteneinträge<br />
gespeichert, davon 60 Wiedervorstellungen.<br />
Die aktuelle Entwicklung der<br />
Patienteneinschlüsse im mitoREGISTER so-<br />
wie die entsprechenden Diagnosenerteilungen<br />
sind in Abb. 1 und 2 dargestellt.<br />
Ausführliche Informationen zum Gesamt-<br />
Datenbanken un d Forschungsnetze der <strong>DGM</strong><br />
Abb. 2<br />
projekt, den Teilprojekten und zum horizontalen<br />
klinischen Netzwerk mit entsprechenden<br />
Kontaktadressen und Ansprechpartnern<br />
sind auch unter:<br />
www.mitonet.org zu finden.<br />
Prof. Dr. med. Thomas Klopstock<br />
(Sprecher des mitoNET)<br />
Friedrich-Baur-Institut<br />
Neurologische Klinik und Poliklinik<br />
Ludwig-Maximilians-Universität München<br />
Ziemssenstr. 1, 80336 München<br />
Tel.: +49-89 / 5160-7421<br />
Fax: +49-89 / 5160-7402<br />
E-Mail:<br />
thomas.klopstock@med.uni-muenchen.de<br />
Dr. med. Boriana Büchner<br />
Friedrich-Baur-Institut<br />
Neurologische Klinik und Poliklinik<br />
Ludwig-Maximilians-Universität München<br />
Ziemssenstr. 1, 80336 München<br />
Tel.: +49-89 / 5160-7421<br />
Fax: +49-89 / 5160-7402<br />
E-Mail:<br />
boriana.buechner@med.uni-muenchen.de<br />
169
mitoNET – <strong>Deutsche</strong>s Netzwerk <strong>für</strong> mitochondriale Erkrankungen<br />
Prof. Dr. med. Thomas Meitinger<br />
Institut <strong>für</strong> Humangenetik<br />
Helmholtz Zentrum München<br />
Ingolstädter Landstr. 1, 81765 Neuherberg<br />
Tel.: +49-89 / 3187-3216<br />
Fax: +49-89 / 3187-3297<br />
E-Mail: meitinger@helmholtz-muenchen.de<br />
Dr. med. Bert Obermaier-Kusser<br />
Institut <strong>für</strong> Klinische Chemie und<br />
Molekulare Diagnostik, Klinikum der<br />
Stadt Ludwigshafen am Rhein gGmbH<br />
Bremserstraße79, 67063 Ludwigshafen<br />
Tel.: +49-621 / 503-3552<br />
Fax: +49-621 / 503-3555<br />
E-Mail: bert.obermaier-kusser@<br />
online.de<br />
Prof. Dr. med. Markus Schülke-Gerstenfeld<br />
Klinik <strong>für</strong> Pädiatrie m. S. Neurologie,<br />
Charité<br />
Virchow Klinikum<br />
Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin<br />
Tel.: +49-30 / 4505-66468<br />
Fax: +49-30 / 4505-66920<br />
E-Mail: markus.schuelke@charite.de<br />
170
Das Mito-Team ist eine Gruppe von Betroffenen<br />
und deren Partnern, die es sich seit<br />
2006 zur Aufgabe gemacht haben, innerhalb<br />
der <strong>DGM</strong> Menschen mit mitochon-<br />
drialen Erkrankungen zu unterstützen. Das<br />
Team versteht sich dabei als Brücke zwischen<br />
den Betroffenen, der Forschung/<br />
Medizin und der Politik.<br />
Seit der Gründung des Mito-Teams hat sich<br />
mittlerweile eine stabile Gruppe gebildet,<br />
deren Mitglieder über die ganze Republik<br />
verteilt sind. Fast alle sind auch Kontaktpersonen<br />
<strong>für</strong> die <strong>DGM</strong>. Engagierter Initiator<br />
und treibende Kraft des Teams ist seit jeher<br />
Claus Eisenhardt, der zusammen mit seiner<br />
Frau Gitta in Baden-Württemberg tätig ist<br />
und dort auch den Landesvorsitz der <strong>DGM</strong><br />
inne hat.<br />
Im Süden sind Karin Brosius (Mito-Kinder)<br />
und Birgitta Siedersbeck kompetente Ansprechpartnerinnen<br />
<strong>für</strong> die Belange der mitochondrial<br />
Erkrankten. Im Osten kümmern<br />
sich Uta und Wieland Rödel, im Norden<br />
Bärbel und Carsten Gamroth um die Anliegen<br />
der Mitos. Im Westen ist Schwester<br />
Hedwig Hasselbach aktiv. Weitere Team-<br />
Mitglieder sind Dirk Wilms und seit neuestem<br />
Peter und Brigitte Boldt.<br />
Die vom Mito-Team organisierten und<br />
durchgeführten Veranstaltungen waren<br />
wieder sehr gut besucht und fanden viel<br />
Anklang bei den Teilnehmern. Erwähnenswert<br />
sind der Mito-Fachtag West in Neustadt<br />
a.d. Weinstraße, der am 06.08.<strong>2011</strong><br />
stattfand und die Neuauflage des Aktivwochenendes<br />
in Malchow, welches vom 16.<br />
bis 18. Oktober stattfand und als gemeinsames<br />
Projekt aus Nord und Ost konzipiert<br />
war. Neben den qualitativ sehr hochwertigen<br />
Datenbanken un d Forschungsnetze der <strong>DGM</strong><br />
National und international: Mito-Team auch <strong>2011</strong> aktiv<br />
Diagnosegruppe plant im Rahmen der neuen <strong>DGM</strong>-Strukturen<br />
Fachvorträgen aus den Reihen der Mito-<br />
Experten in Deutschland waren es insbesondere<br />
die übenden Anteile, an denen sich<br />
die Teilnehmer besonders gern erinnern.<br />
Aus den vielen Rückmeldungen lesen wir,<br />
dass eindeutig ein Schwerpunkt auf Veranstaltungen<br />
mit Übungen <strong>für</strong> die Verbesserung<br />
der aktiven Alltagsbewältigung und<br />
Lebensqualität gewünscht wird. Das Mito-<br />
Team wird dies berücksichtigen!<br />
Weiterhin gut gestaltet sich die Zusammenarbeit<br />
mit dem MitoNet, dem Zusammenschluss<br />
der Mito-Forschenden und Kliniker.<br />
Einige unserer Mitglieder des Mito-Teams<br />
sind ebenfalls im MitoNet-Verein organisiert<br />
und somit immer gut informiert über<br />
die neuesten Entwicklungen in Sachen Forschung<br />
und Therapie mitochondrialer Erkrankungen.<br />
Ein Austausch fand in diesem<br />
Jahr im April in Neu-Ulm statt, als anlässlich<br />
des Kongresses des Wissenschaftlichen<br />
Beirates der <strong>DGM</strong> auch das MitoNet seine<br />
Mitgliederversammlung hatte. Ferner waren<br />
auch Mitglieder des Mito-Teams beim Mito-<br />
Net-Kongress in Berlin am 14./15. Juli dabei.<br />
Wichtig ist es uns, eine kritisch reflektierende<br />
Position einzunehmen und darauf<br />
zu achten, dass Patienteninteressen immer<br />
im Vordergrund stehen.<br />
Im Zuge der auf der letzten Delegiertenversammlung<br />
beschlossenen Umstrukturierung<br />
der <strong>DGM</strong> ist auch das Mito-Team in<br />
der glücklichen Lage, eine der Diagnosegruppen<br />
zu sein, die durch die neue Geschäftsordnung<br />
eine gewisse Autonomie<br />
bekommen. Deshalb haben wir uns am<br />
ersten Oktoberwochenende in Hohenroda<br />
zusammengefunden, um unsere Aktivitäten<br />
<strong>für</strong> die nächsten Jahre zu planen. Einer der<br />
Punkte, die laut neuer Geschäftsordnung<br />
171
National und international: Mito-Team auch <strong>2011</strong> aktiv<br />
umgesetzt werden sollen, ist es, dass wir<br />
eine Reihe von Funktionsstellen besetzen<br />
müssen. Diese werden dann durch demokratische<br />
Wahl aus den Reihen aller zu<br />
dieser Diagnosegruppe gehörenden <strong>DGM</strong>-<br />
Mitglieder bestimmt.<br />
Auch international waren wir wieder aktiv.<br />
In diesem Jahr reisten Bärbel und Carsten<br />
Gamroth als unsere Vertreter im März nach<br />
Rom, um die <strong>DGM</strong> dort bei den International<br />
Mito-Patients (IMP) zu vertreten. Hier<br />
gelang es uns, das Thema der nicht-medikamentösen<br />
Therapien auf die Tagesordnung<br />
zu bringen. Solange es keine ursächlich<br />
wirkenden Medikamente gibt, ist es <strong>für</strong><br />
viele Patienten von großer Wichtigkeit, dass<br />
z. B. Physiotherapie, leichte Sporttherapie,<br />
Psychotherapie und andere Verfahren zum<br />
Wohlbefinden entscheidend beitragen können.<br />
Hier sollten in Zusammenarbeit mit der<br />
Ärzteschaft und anderen Heilbehandlern<br />
allgemeine, internationale Standards entwickelt<br />
werden, die einen multimodalen<br />
Therapieansatz verfolgen.<br />
Mitte Oktober wurde dieses wichtige Thema<br />
in Sevilla fortgesetzt. Bei dem von unseren<br />
spanischen Freunden organisierten Treffen<br />
unterstützten uns namhafte Experten aus<br />
den Niederlanden, Spanien und Italien. Die<br />
Förderung der internationalen Vernetzung<br />
von Experten auf dem Gebiet der Therapie<br />
und Rehabilitation mitochondrialer Erkrankungen<br />
wird zukünftig durch die IMP vorangetrieben!<br />
Die Vernetzung mit europaweit agierenden<br />
Patientenorganisationen wie z. B. Eurordis<br />
schreitet ebenfalls voran. Ferner wächst<br />
die Zahl der in IMP organisierten Patientenverbände<br />
vermutlich bald über die Achse<br />
172<br />
USA-Europa hinaus, da auch die australische<br />
AMDF (Australian Mitochondrial Disease<br />
Foundation) Interesse angemeldet<br />
hat. Insgesamt vertritt IMP bereits jetzt ca.<br />
2500 Patienten mit mitochondrialen Erkrankungen<br />
weltweit.<br />
In der Woche vom 18.9. bis 24.9. fand die<br />
„Global Mitochondrial Awareness Week“<br />
statt, eine Woche, die die mitochondrialen<br />
Erkrankungen in den Mittelpunkt rückt<br />
und Aktion und Information miteinander<br />
verbindet. Diese Woche ist hauptsächlich<br />
initiiert von einigen Mito-Patientenorganisa-<br />
tionen, z. B. in den USA, Kanada, England<br />
und Australien (nähere Informationen siehe<br />
www.gmdaw.org). Auch IMP und MitoNet<br />
sind Partner, allerdings noch nicht mit Veranstaltungen.<br />
Dies wird sich im nächsten<br />
Jahr ändern und wir hoffen auf Anregungen<br />
und Unterstützung aus den Reihen der<br />
Betroffenen <strong>für</strong> Veranstaltungen, die man<br />
leicht deutschlandweit oder auch länderüber-<br />
greifend durchführen kann.<br />
Für das Mito-Team<br />
Bärbel und Carsten Gamroth<br />
______________________________________<br />
Anhang<br />
Mito-Team in der<strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong><br />
e. V. <strong>DGM</strong><br />
(Diagnosegruppe Mitochondriale Myopathien)<br />
Kontaktpersonen <strong>für</strong> mitochondriale Erkrankungen<br />
(Mito-Team) in Deutschland<br />
(Stand 26.11.<strong>2011</strong>)
Kontaktpersonen <strong>für</strong> mitochondriale Erkrankungen<br />
(Mito-Team) in Deutschland<br />
(Stand 26.11.<strong>2011</strong>)<br />
Name/Adresse Tel./ Fax E-Mail<br />
Wieland Rödel<br />
Am Schlangenfenn 47<br />
14478 Potsdam<br />
Carsten u. Bärbel Gamroth<br />
Torfgraben 22<br />
23560 Lübeck<br />
Hedwig Hasselbach<br />
Flugplatzstr. 91-99<br />
67435 Neustadt<br />
Dirk Wilms<br />
Hauptstr. 81<br />
72800 Eningen<br />
Claus-Peter Eisenhardt<br />
Neckarwestheimer Str. 6<br />
74348 Lauffen<br />
Karin Brosius<br />
Längsweg 3 a<br />
80939 München<br />
Birgitta Siedersbeck<br />
Franz-Wolter-Str. 60<br />
81925 München<br />
Peter Boldt<br />
Am Waldbach 13<br />
22339 Espelkamp<br />
Datenbanken un d Forschungsnetze der <strong>DGM</strong><br />
Organisator<br />
Fachtag<br />
0331/861221 wieland.roedel@dgm.org Fachtag Ost<br />
0451/8130843 carsten.gamroth@dgm.org<br />
baerbel.gamroth@dgm.org<br />
Fachtag Nord<br />
06327/983-292 hedwig.hasselbach@dgm.org Fachtag West<br />
07121/1373208 dirk.wilms@dgm.org<br />
07133/961750<br />
Fax: 7133/2023911<br />
claus-peter.eisenhardt@dgm.<br />
org<br />
Fachtag Süd<br />
und West<br />
089/3114348 karin.brosius@dgm.org Fachtag Süd<br />
089/99274649 Birgitta.siedersbeck@dgm.org Fachtag Süd<br />
und West<br />
05771/94683 spiritedaway@t-online.de<br />
173
Anhang
Wissenschaftlicher Beirat<br />
der deutschen gesellschaft <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e. V.<br />
(Adressen können über die <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e. V erfragt<br />
werden)<br />
Dr. Angela Abicht, München<br />
Prof. Dr. med. Fuat Aksu, Datteln<br />
PD Dr. Johanna Anneser, München<br />
Prof. Dr. Matthias Bauer, Ludwigshafen<br />
Prof. Dr. Martin Bendszus, Heidelberg<br />
Prof. Dr. Niels Birbaumer, Tübingen<br />
Dr. Angelika Bockelbrink, München<br />
Prof. Dr. Carsten Bönnemann,<br />
Philadelphia PA 19104<br />
Prof. Dr. Gian Domenico Borasio,<br />
München<br />
Dr. Lars Brichta, New York, NY<br />
Prof. Dr. Heinrich Brinkmeier, Langenau<br />
Prof. Dr. med. Helmut Buchner,<br />
Recklinghausen<br />
Prof. Dr. med. J. Bufler, Wasserburg a. Inn<br />
Prof. Dr. Detlef Claus, Darmstadt<br />
PD. Dr. Christoph Clemen, Köln<br />
Dr. med. Anibh Martin Das, Hannover<br />
Prof. Dr. med. Reinhard Dengler, Hannover<br />
Prof. Dr. Marcus Deschauer, Halle<br />
Prof. Dr. med. Thomas Deufel, Jena<br />
Prof. Dr. Andreas Engelhardt, Oldenburg<br />
Prof. Dr. Utz Fischer, Würzburg<br />
Dr. med. Dirk Fischer, Basel<br />
Prof. Dr. med. Raimund Forst, Erlangen<br />
Prof. Dr. Ewald Frick, München<br />
Prof. Dr. Franz Xaver Glocker,<br />
Bad Bellingen<br />
Prof. Dr. Hans Hilmar Goebel, Berlin<br />
Prof. Dr. Ralf Gold, Bochum<br />
Prof. Dr. med. Tiemo Grimm, Würzburg<br />
Prof. Dr. med. Folker Hanefeld, Göttingen<br />
Prof. Dr. Walter F. Haupt, Köln<br />
PD Dr. med. Martin Hecht, Kaufbeuren<br />
Prof. Dr. Dieter Heuß, Erlangen<br />
Prof. Dr. Max J. Hilz, Erlangen<br />
Anhang<br />
Prof. Dr. Reinhard Hohlfeld, München<br />
Dr. Boris Holzherr, Ulm<br />
Dr. med. Rita Horváth, München<br />
Prof. Dr. Harald Jockusch, Freiburg<br />
Priv.-Doz. Dr. Karin Jurkat-Rott, Ulm<br />
Prof. Dr. Jan Kassubek, Ulm<br />
Prof. Uwe-Peter Ketelsen, Denzlingen<br />
Prof. Dr. Reinhard Kiefer, Rotenburg<br />
PD Dr. Janbernd Kirschner, Freiburg<br />
Prof. Dr. Thomas Klopstock, München<br />
Prof. Dr. Rudolf Korinthenberg, Freiburg<br />
Prof. Dr. Klaus Krampfl, Neuötting<br />
Prof. Dr. Erich Kuhn, Heidelberg<br />
Prof. Dr. med. Klaus Kunze, Hamburg 13<br />
Prof. Dr. Gerhard Laier-Groeneveld,<br />
Oberhausen<br />
Prof. Dr. Frank Lehmann-Horn, Ulm<br />
Prof. Dr. med. A. C. Ludolph, Ulm<br />
Prof. Dr. Rudolf Martini, Würzburg<br />
Prof. Dr. Hans-M. Meinck, Heidelberg<br />
Prof. Dr. Arthur Melms, Tübingen<br />
Prof. Dr. Thomas Meyer, Berlin-Buch<br />
Prof. Dr. Thomas Mokrusch, Lingen<br />
Prof. Dr. Wolfgang Müller-Felber, München<br />
Prof. Dr. Clemens Müller-Reible, Würzburg<br />
Prof. Dr. Thomas Naumann, Augsburg<br />
Prof. Dr. Klaus-Armin Nave, Göttingen<br />
Prof. Dr. Bernhard Neundörfer, Erlangen<br />
Prof. Dr. Wilfred Nix, Mainz<br />
Dr. med. Gabriela Oprea, Mainz<br />
Prof. Dr. Dieter Pongratz, Augsburg<br />
PD Dr. Johannes Prudlo, Rostock<br />
Prof. Dr. Stefan Quasthoff, Graz<br />
Prof. Dr. Bernd Rautenstrauß, Nürnberg<br />
Prof. Dr. med. Heinz Reichmann, Dresden<br />
Prof. Carl-Detlef Reimers, Bad Berka<br />
Prof. Dr. Karlheinz Reiners, Würzburg<br />
175
Wissenschaftlicher Beirat<br />
Prof. Dr. Bernd Reitter, Mainz<br />
Prof. Dr. med. Reinhard, Rohkamm Jever<br />
Prof. Dr. Reinhardt Rüdel, Ulm<br />
Prof. Dr. Sabine Rudnik-Schöneborn,<br />
Niederkassel<br />
Prof. Dr. Berthold Schalke, Regensburg<br />
Dr. Joachim Scheßl, München<br />
Dr. Günther Scheuerbrandt, Breitnau<br />
Prof. Dr. Klaus Schimrigk,<br />
Zweibrücken/Pfalz<br />
PD Dr. med. Jens Schmidt, Göttingen<br />
PD Dr. Christiane Schneider-Gold,<br />
Bochum<br />
Prof. Dr. Benedikt Schoser, München<br />
Dr. Bertold Schrank, Wiesbaden<br />
Prof. Dr. Herbert Schreiber, Ulm<br />
Prof. Dr. J.M. Schröder, Aachen<br />
Prof. Dr. Rolf Schröder, Erlangen<br />
Dr. med. Carsten Schröter,<br />
Bad Sooden - Allendorf<br />
Dr. Wilfried Schupp, Herzogenaurach<br />
Dr. med. Jan Senderek, Aachen<br />
Prof. Dr. Michael Sendtner, Würzburg<br />
PD Dr. Anne-Dorte Sperfeld, Ibbenbüren<br />
Dr. rer. nat. Petra Steinacker, Ulm<br />
Prof. Dr. Ulrich Stephani, Kiel<br />
Prof. Dr. Guido Stoll, Würzburg<br />
PD Dr. Björn Tackenberg, Marburg<br />
Prof. Dr. Stefan Vielhaber, Magdeburg<br />
Dr. Maja von der Hagen, Dresden<br />
PD Dr. Arpad von Moers, Berlin<br />
Prof. Dr. Matthias Vorgerd, Bochum<br />
Prof. Dr. med. Armin Wagner, Leipzig<br />
Prof. Dr. Maggie Walter, München<br />
Dr. Marc-André Weber, Heidelberg<br />
Prof. Dr. Joachim Weis, Aachen<br />
Dr. Tina Wenz, Köln<br />
Prof. Dr. med. Horst Wiethölter, Stuttgart<br />
Prof. Dr. med. Ekkehard Wilichowski,<br />
Göttingen<br />
PD Dr. Martin Winterholler, Erlangen<br />
Prof. Dr. Brunhilde Wirth, Bonn<br />
Prof. Dr. Thomas Witt, München<br />
Dr. med. Kurt-H. Wollinsky, Ulm<br />
176<br />
Prof. Dr. Peter Young, Münster<br />
Prof. Dr. med. Klaus Zerres, Aachen<br />
Dr. med. U.K. Zettl, Rostock<br />
Prof. Dr. Stephan Zierz, Halle/Saale
Ehrenmitglieder<br />
der deutschen <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e. V.<br />
(Adressen können über die <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e. V. erfragt<br />
werden<br />
Ehrenvorsitzende des Vorstandes<br />
Dr. jur. Gerhard Schaal, Ludwigsburg<br />
Anne Kreiling, Baunatal<br />
Ehrenvorsitzende des Sprecherrates<br />
Prof. Dr. Dieter Pongratz, Augsburg<br />
Ehrenmitglieder der <strong>DGM</strong><br />
Prof. Dr. Klaus Schimrigk,<br />
Zweibrücken/Pfalz<br />
Prof. Dr. Erich Kuhn, Heidelberg<br />
Prof. Dr. Reinhardt Rüdel, Ulm<br />
Sigismund Freiherr von Elverfeldt,<br />
München<br />
Maria Gräfin zu Toerring, Moorenweis<br />
Prof. Anne-Sophie Mutter, München<br />
Anhang<br />
177
Neuromuskuläre Zentren in der Bundesrepublik Deutschland<br />
Neuromuskuläre Zentren der Bundesrepublik<br />
Deutschland im Auftrag der deutschen <strong>Gesellschaft</strong><br />
<strong>für</strong> Muskskelkranke e. V.<br />
Stand: Januar 2012<br />
Was sind Neuromuskuläre Zentren?<br />
Die Neuromuskulären Zentren im Auftrag<br />
der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong><br />
e. V. bilden ein flächendeckendes<br />
Netz über Deutschland.<br />
Die Verteilung der Neuromuskulären Zentren<br />
ist so gewählt, dass eine wohnortnahe,<br />
qualifizierte Diagnose und Therapie<br />
von Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen<br />
sichergestellt werden kann.<br />
In den Neuromuskulären Zentren arbeiten<br />
spezialisierte Ärzte auf dem Gebiet derneuromuskulären<br />
Erkrankungen, in der Re-<br />
gel Neurologen und Neuropädiater, die in<br />
einer interdisziplinären Zusammenarbeit<br />
mit Kardiologen, Pulmologen, Orthopäden,<br />
Rheumatologen, Krankengymnasten und<br />
Sozialarbeitern die muskelkranken Patienten<br />
betreuen.<br />
178<br />
Wo finde ich ein Zertifiziertes Neuromuskuläres<br />
Zentrum?<br />
Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong><br />
e. V. hat Kriterien <strong>für</strong> ein Gütesiegel erarbeitet.<br />
Das Gütesiegel wurde im Februar<br />
2008 an nachfolgend in alphabetischer<br />
Reihenfolge aufgeführte Neuromuskuläre<br />
Zentren (Bayern Süd, Berlin, ..., Würzburg)<br />
vergeben. Die einzelnen Zentren haben<br />
jedoch zum Teil Sprechstunden an unterschiedlichen<br />
Orten. In der nachfolgenden<br />
Suchliste finden Sie in der ersten Spalte<br />
in alphabetischer Reihenfolge die Orte,<br />
an denen neuromuskuläre Sprechstunden<br />
angeboten werden. In der zugehörigen<br />
zweiten Spalte finden Sie dann den Namen<br />
des entsprechenden Neuromuskulären<br />
Zentrums.<br />
„Zusätzliche Muskelsprechstunden“ finden<br />
Sie im Anschluss an die zertifizierten Zentren:<br />
Anhang S. 220
Stadt Neuromuskuläres Zentrum<br />
Aachen Nordrhein<br />
Aschaffenburg Rhein-Main<br />
Augsburg Bayern Süd<br />
Bad Bellingen Freiburg<br />
Bad Windsheim Bayern-Mitte<br />
Berlin Berlin<br />
Bochum Ruhrgebiet<br />
Bonn Nordrhein<br />
Brandenburg Brandenburg<br />
Bremen Nordwest<br />
Cottbus Brandenburg<br />
Darmstadt Rhein-Main<br />
Datteln Ruhrgebiet<br />
Dresden Dresden<br />
Düsseldorf Nordrhein<br />
Duisburg Ruhrgebiet<br />
Erlangen Bayern-Mitte<br />
Essen Nordrhein<br />
Frankfurt/Main Rhein-Main<br />
Frankfurt/Oder Brandenburg<br />
Freiburg Freiburg<br />
Gießen Marburg – Gießen – Kassel<br />
Göttingen Göttingen<br />
Greifswald Mecklenburg-Vorpommern<br />
Großhansdorf Hamburg<br />
Halle Halle<br />
Hamburg Hamburg<br />
Hannover Hannover<br />
Heidelberg Rhein-Neckar<br />
Herzogenaurach Bayern-Mitte<br />
Höxter Münster/Westfalen<br />
Homburg/Saar Homburg/Saar<br />
Itzehoe Hamburg<br />
Kassel Marburg – Gießen – Kassell<br />
Köln Nordrhein<br />
Leipzig Leipzig<br />
Lemgo Hannover<br />
Ludwigshafen Rhein-Neckar<br />
Magdeburg Magdeburg<br />
Mainz Mainz<br />
Mannheim Rhein-Neckar<br />
Marburg Marburg – Gießen – Kassel<br />
Anhang<br />
Stadt Neuromuskuläres Zentrum<br />
München Bayern Süd<br />
Münster Münster/Westfalen<br />
Neustadt Hamburg<br />
Nürnberg Bayern-Mitte<br />
Oldenburg Nordwest<br />
Potsdam Brandenburg<br />
Regensburg Bayern Süd<br />
Rostock Mecklenburg-Vorpommern<br />
Rotenburg/<br />
Wümme Hamburg<br />
Sande Nordwest<br />
Schleswig Hamburg<br />
Schwarzenbruck Bayern-Mitte<br />
Schwedt Brandenburg<br />
Stuttgart Stuttgart<br />
Treuenbrietzen Brandenburg<br />
Ulm Ulm<br />
Usedom Mecklenburg-Vorpommern<br />
Westerstede Nordwest<br />
Wiesbaden Rhein-Main<br />
Würzburg Würzburg<br />
Wuppertal Nordrhein<br />
Zusätzliche Muskelsprechstunden<br />
Kiel Schleswig-Holstein<br />
Tübingen<br />
Lübeck Schleswig-Holstein<br />
Tübingen<br />
179
Neuromuskuläre Zentren in der Bundesrepublik Deutschland<br />
Bayern-Mitte<br />
Leiter: Prof. Dr. Stefan Schwab<br />
Sprecher: PD Dr. R. Linker<br />
Stellvertreter: Prof. Dr. R. Schröder<br />
Neurologische Klinik und Institut <strong>für</strong><br />
Neuropathologie der Friedrich-Alexander-<br />
Universität Erlangen-Nürnberg<br />
Neuromuskuläre Sprechstunde:<br />
Montag-Donnerstag<br />
Nach telefonischer Voranmeldung<br />
Tel.: 09131 / 853-4455<br />
Verwaltungsangestellte des<br />
Neuromuskulären Zentrums<br />
Frau B. Müller<br />
Tel.: 09131 / 853-6939<br />
Ambulante Krankengymnastik<br />
Frau I. Watzek<br />
Nach telefonischer Vereinbarung<br />
Tel.: 09131 / 853-4161<br />
Psychosoziale Beratung:<br />
Frau S. Werkmeister<br />
Nach telefonischer Vereinbarung<br />
Tel.: 09131 / 853-4512<br />
Klinik mit Poliklinik <strong>für</strong> Kinder<br />
und Jugendliche der Universität<br />
Erlangen-Nürnberg<br />
Neuromuskuläre Sprechstunde:<br />
Nach telefonischer Voranmeldung jeweils<br />
Montag – Donnerstag 8.30 – 2.00 Uhr<br />
Sekretariat:<br />
Tel.: 09131 / 853-3136<br />
Ort: EEG-Abteilung, EG<br />
Verantwortlich: Prof. Dr. R. Trollmann<br />
Entwicklungsneurologische Sprechstunde<br />
Nach telefonischer Voranmeldung jeweils<br />
Montag – Freitag 8.30 – 12.00 Uhr<br />
180<br />
Sekretariat: Tel.: 09131 / 853-3753<br />
Ort: Neuropädiatrie, 2. Stock<br />
Verantwortlich: Prof. Dr. R. Trollmann<br />
Neuromuskuläre Sprechstunde<br />
Nach telefonischer Voranmeldung jeweils<br />
Montag – Donnerstag 8.30 –12.00 Uhr<br />
Sekretariat:, Tel.: 09131 / 853-3136<br />
Ort: EEG-Abteilung, EG<br />
Verantwortlich: Prof. Dr. R. Trollmann<br />
Institut <strong>für</strong> Humangenetik der Universität<br />
Erlangen-Nürnberg<br />
Sprechstunde/Genetische Beratung<br />
Nach telefonischer. Voranmeldung<br />
(Fr. Fischer Tel.: 09131 / 852-2319-2352)<br />
Prof. Andre Reis, Dr. Michael Zenker,<br />
PD Dr. Anita Rauch, Dr. Christian Thiel<br />
Dr. Hoyer, Dr. Zweier, Dr. Hüffmeyer<br />
Orthopädische Klinik der Universität<br />
Erlangen-Nürnberg<br />
Sprechstunde <strong>für</strong> Patienten mit<br />
Neuromuskulären Erkrankungen:<br />
Prof. Dr. med. R. Forst, PD Dr. med. J.<br />
Forst, Frau Dr. med. A. Ingenhorst,<br />
Dr. med. A. Fujak<br />
Montag 8.00– 5.00 Uhr<br />
Nach telefonischer Vereinbarung<br />
Frau Jallad und Frau Passon<br />
Tel.: 09131 / 822-3303<br />
Neurologische Klinik Südklinikum Nürnberg,<br />
Stationäre oder ggf. vorstationäre Diagnostik<br />
und Therapie <strong>für</strong> Patienten mit Neuromuskulären<br />
Erkrankungen mit stationärer<br />
Einweisung<br />
Prof. Dr. F. Erbguth<br />
Privatsprechstunde <strong>für</strong> Patienten mit<br />
neuromuskulären Erkrankungen:<br />
Prof. Dr. F. Erbguth<br />
Termine nach Vereinbarung<br />
Tel.: 0911 / 398-2491<br />
Fax: 0911 / 398-3164
Rummelsberg<br />
Neurologische und Orthopädische Klinik<br />
am Krankenhaus Rummelsberg<br />
Sprechstunde <strong>für</strong> Patienten mit<br />
Neuromuskulären Erkrankungen<br />
Mittwoch und Freitag nach Vereinbarung<br />
CA PD Dr. M. Winterholler<br />
Heimbeatmungssprechstunde<br />
Freitag nach Vereinbarung<br />
Interdisziplinäre Sprechstunde <strong>für</strong><br />
Patienten mit Postpolio-Syndrom<br />
Kontakt und Terminvereinbarung<br />
Postanschrift: Postfach 1162<br />
90588 Schwarzenbruck<br />
Tel.: 09128 / 503437<br />
Fax: 09128 / 503148<br />
E-Mail:<br />
winterholler.martin@rummelsberger.net<br />
Orthopädische Sprechstunde <strong>für</strong> Patienten<br />
mit Neuromuskulären Erkrankungen<br />
Dr. Manolikakis<br />
Mittwoch nach telefonischer Vereinbarung<br />
Sekretariat Fr. Horn<br />
Tel.: 09128 / 503552 oder ambulante<br />
Terminvergabe Tel.: 09128 / 503344<br />
Fachklinik Herzogenaurach<br />
Fragen der Rehabilitation bei neuromuskulären<br />
Erkrankungen<br />
ambulante Physiotherapie (auf Rezept)<br />
ambulante/teilstationäre Rehabilitation<br />
(gesetzl. Kranken- und Rentenversicherung<br />
auf Antrag) stationäre Rehabilitation<br />
(gesetzl. KV und RV) CA Dr. med. W.<br />
Schupp, OA Dr. med. O. Scholz<br />
Sprechstunde:<br />
Terminvergabe nach Vereinbarung<br />
Sekretariat Neurologie<br />
Tel.: 09131 / 83-1035<br />
Anhang<br />
Bad Windsheim<br />
Neurologische Abteilung der<br />
Kiliani-Klinik Bad Windsheim<br />
Siehe www.dr-becker-klinikgesellschaft.de<br />
ambulante Physiotherapie<br />
stationäre/teilstationäre Rehabilitation<br />
Renten- und Krankenversicherungen,<br />
Beihilfe, BG, Privatpatienten, Selbstzahler<br />
CA Dr. med. G. Lehrieder, OA T. Schmidt<br />
E-Mail: thschmidt@kiliani-klinik.dbkg.de<br />
Sprechstunde:<br />
Terminvergabe nach Vereinbarung<br />
Tel.: 09841 / 93-150 (-104, -101)<br />
Bayern Süd<br />
(München, Augsburg, Regensburg)<br />
Leiter: Prof. Dr. W. Müller-Felber<br />
Neuropädiatrie, Von Hauner´sche Klinik <strong>für</strong><br />
Kinder- und Jugendmedizin,<br />
Klinikum der Universität München,<br />
Lindwurmstr. 4, 80337 München<br />
Stellvertreter und Sprecher:<br />
Prof. Dr. B. Schoser, Friedrich-Baur-Institut<br />
Neurologische Klinik, Interdisziplinäres<br />
Zentrum <strong>für</strong> Neuromuskuläre Erkrankungen<br />
des KUM Ziemssenstr. 1a, 80336 München<br />
München<br />
Neurologische Muskelsprechstunden<br />
Prof. Dr. K.-H. Krause, Prof.<br />
Dr. T. Klopstock, Dr. P. Reilich,<br />
M.A., Dr. B. Schlotter-Weigel, Prof. Dr. B.<br />
Schoser, Prof. Dr. M.C. Walter, M. A. und<br />
Mitarbeiter<br />
Friedrich-Baur-Institut Neurologische Klinik<br />
und Poliklinik der LMU München<br />
Labor <strong>für</strong> Molekulare Myologie, Interdisziplinäres<br />
Zentrum <strong>für</strong> Neuromuskuläre<br />
Erkrankungen des KUM<br />
Ziemssenstr. l a, 80336 München<br />
181
Neuromuskuläre Zentren in der Bundesrepublik Deutschland<br />
nach Voranmeldung, Tel.: 089 / 5160-7470<br />
Fax: 089 / 5160-7402, www.baur-institut.de<br />
Dr. M. Hensler, Dr. G. Nübling, Prof. Dr. S.<br />
Lorenzl, Spezialambulanz <strong>für</strong> Motoneuronerkrankungen<br />
(ALS), Neurologische<br />
Klinik, Klinikum Großhadern<br />
Marchioninistr. 15, 81377 München<br />
nach Voranmeldung,<br />
Tel.: 089 / 7095-3681 oder 7095-4929<br />
Prof. Dr. Th. N. Witt, Dr. S. Chrestel, Spezialambulanz<br />
<strong>für</strong> traumatische und nicht<br />
traumatische Erkrankungen peripherer<br />
Nerven, Neurochirurgische Klinik<br />
Klinikum Großhadern der Universität München,<br />
Marchioninistr. 15, 81377 München<br />
nach Voranmeldung, Tel.: 089 / 7095-3540<br />
PD Dr. A. Berthele, Neurologische Klinik<br />
und Poliklinik der TU München,<br />
Klinikum Rechts der Isar,<br />
smaninger Straße 22, 81675 München<br />
Voranmeldung: Tel.: 089 / 4140-4630<br />
oder -4606<br />
Dr. med. Andrea Winkler PhD Motoneuronambulanz<br />
Abteilung <strong>für</strong> Neurologie<br />
Klinikum rechts der Isar der Technischen<br />
Universität München<br />
Ismaninger Strasse 22, 81675 München<br />
Tel: 089 / 41404630<br />
Pädiatrische Muskelsprechstunden<br />
Von Hauner‘sche Klinik <strong>für</strong> Kinder- und<br />
Jugendmedizin, Klinikum der Universität<br />
München, Lindwurmstr. 4, 80337 München,<br />
Prof. Dr. W. Müller-Felber und Mitarbeiter<br />
nach Voranmeldung.:<br />
Tel.: 089 / 5160-7851<br />
Entwicklungsneurologie: Dr. A. Enders<br />
nach Voranmeldung, Tel.: 089 / 5160-2881<br />
Kinderklinik der TU München im Städ-<br />
182<br />
tischen Krankenhaus München-Schwabing,<br />
Kölner Platz 1, 80804 München<br />
Dr. U. Tauer, Dr. C.C. Makowski<br />
nach Voranmeldung, Tel.: 089 / 3068-3488<br />
Orthopädische Sprechstunden<br />
Prof. Dr. B. Heimkes, Klinikum Großhadern<br />
der Universität München,<br />
Anmeldung Tel.: 089 / 7095-3920<br />
Pulmonale Diagnostik<br />
Dr. A. Bockelbrink, Stiftung Pfennigparade,<br />
Barlachstr. 36 b, 80804 München<br />
nach Voranmeldung, Tel.: 089 / 3061-6201<br />
Augsburg<br />
Orthopädische Sprechstunde<br />
Dr. A. Forth Zweite Orthopädische Klinik<br />
der Hessing-Stiftung<br />
Hessingstr. 17, 86199 Augsburg<br />
nach Voranmeldung, Tel.: 0821 / 909-247<br />
Kaufbeuren<br />
Chefarzt PD Dr. Martin Hecht<br />
Dr. Gutermannstr. 2, 87600 Kaufbeuren<br />
Neurologische Klinik des BKH Kaufbeuren<br />
am Klinikum Kaufbeuren<br />
Tel.: 08341 / 422951<br />
E-Mail: neuro@bkh-kaufbeuren.de<br />
Vorstationäre und stationäre Diagnostik<br />
und Therapie, Klin. Neurophysiologie<br />
Biopsien in Kooperation mit dem FBI<br />
Regensburg<br />
Neurologische Sprechstunde<br />
Prof. Dr. B. Schalke, PD Dr. W. Schulte-<br />
Mattler, Myasthenie- und Muskelsprechstunde,<br />
Neurologische Universitätsklinik,<br />
Universitätsstr. 84, 93053 Regensburg<br />
nach Voranmeldung<br />
Tel.: 0941 / 941-3003<br />
Neurogenetische Sprechstunde und<br />
molekulargenetische Diagnostik neurode-
generative Erkrankungen und Hirnfehlbildungen<br />
incl. Untersuchungsplanung unter<br />
Berücksichtigung der klinischen Befunde<br />
bzw. cMRT,<br />
PD Dr. med. Ute Hehr, Zentrum und Institut<br />
<strong>für</strong> Humangenetik, Universitätsklinikum D3<br />
Franz-Josef-Strauss-Allee 11<br />
93053 Regensburg<br />
Voranmeldung und Rücksprache unter<br />
E-Mail: info@humangenetik-regensburg.de<br />
oder Tel.: 0941 / 944 5410<br />
Pädiatrische Sprechstunden<br />
Dr. W Wittmann, Regensburger Kinderzentrum<br />
St. Martin,<br />
Wieshuber Str. 4, 93059 Regensburg<br />
nach Voranmeldung, Tel.: 0941 / 465020<br />
Neuropädiatrische Sprechstunde<br />
Dr. T. Geis, Dr. S. Schilling<br />
Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Kinder- und<br />
Jugendmedizin, Klinik St. Hedwig<br />
Steinmetzstraße 1 – 3, 93049 Regensburg<br />
nach Voranmeldung, Tel.: 0941 / 369-5409<br />
Traunstein<br />
Dr. A. Zellner, Neuropädiatrie, Sozialpädiatrisches<br />
Zentrum, Klinikum Traunstein<br />
Schierghofer Str. 5, 83278 Traunstein<br />
nach Voranmeldung, Tel.: 0861 / 7051560<br />
Wasserburg<br />
Prof. Dr. Johannes Bufler<br />
CA Neurologische Klinik mit Klinischer<br />
Neurophysiologie, Neuroradiologie<br />
KBO-ISK Wasserburg<br />
83512 Wasserburg<br />
Neurologische und neuromuskuläre<br />
Sprechstunde nach Vereinbarung bei<br />
Prof. Dr. J. Bufler<br />
Botox-Sprechstunde nach Vereinbarung<br />
bei OÄ Dr. G. Bachmann<br />
Tel.: 08071 / 71623<br />
Fax: 08071 / 71253<br />
E-Mail: Johannes.Bufler@kbo-isk.de<br />
Berlin<br />
Anhang<br />
<strong>DGM</strong>-Landesgruppe Berlin<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong><br />
Den Vorsitz der Landesgruppe hat Frau<br />
Tatjana Reitzig (tatjana.reitzig@dgm.org)<br />
übernommen.<br />
DRK-Kliniken-Berlin<br />
Pädiatrische Spezialsprechstunde <strong>für</strong><br />
Muskelkrankheiten<br />
Leitung: Chefarzt Priv. Doz. Dr. Arpad von<br />
Moers, DRK Kliniken Westend<br />
Spandauer Damm 130, 14050 Berlin<br />
Internet: http://www.drk-kliniken-berlin.de<br />
Tel.: +49 30 / 3035 4455;<br />
Fax: +49 30 / 3035-4459<br />
E-Mail: a.moers@drk-kliniken-berlin.de<br />
Hochschulambulanz <strong>für</strong><br />
Muskelkrankheiten der Charité<br />
Leitung: Prof. Dr. Simone Spuler<br />
Experimental and Clinical Research Center<br />
Charité Campus Buch<br />
Lindenberger Weg 80, 13125 Berlin<br />
Internet: http://www.muskelforschung.de<br />
Tel.: +49 30 450 540507<br />
Fax: +49 30 450 540907<br />
E-Mail: myologie@charite.de<br />
Institut <strong>für</strong> Neuropathologie der Charité<br />
Myopathologische Diagnostik<br />
Leitung: PD Dr. Werner Stenzel<br />
Charité Campus Virchow-Klinikum<br />
Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin<br />
Internet: www.charite.de/neuropathologie/<br />
Tel.: +49 30 / 450-536042<br />
Fax: +49 30 / 450-536940<br />
E-Mail: werner.stenzel@charite.de<br />
183
Neuromuskuläre Zentren in der Bundesrepublik Deutschland<br />
Neurologische Poliklinik der Charité<br />
Sprechstunde ALS/<br />
Motoneuronerkrankungen:<br />
Leitung: Prof. Dr. Thomas Meyer<br />
Charité Campus Virchow-Klinikum<br />
Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin<br />
Internet: www.als-charite.de<br />
Tel.: +49 30 / 450-560038,<br />
Fax: +49 30 / 450-560938<br />
E-Mail: thomas.meyer@charite.de<br />
Sprechstunde Muskelerkrankungen<br />
Leitung: Dr. Huberta Engelhardt<br />
Charité Campus Mitte, Charitéplatz 1<br />
(Bonhoefferweg 1–4), 10117 Berlin<br />
Sprechstunde:<br />
Montags und Donnerstags: 9.00-15.00 Uhr<br />
Internet: http://neurologie.med-network.<br />
de/patienteninfo/spezialambulanzen/muskel_ccm.html<br />
Tel.: +49 30 / 450-560560<br />
Fax: +49 30 / 450-560960<br />
E-Mail: muskelambulanz@charite.de<br />
Schloßpark-Klinik<br />
Post-Polio Sprechstunde<br />
Leitung: Dr. Manfred Tesch<br />
Abteilung Neurologie<br />
Heubnerweg 2, 14059 Berlin<br />
Tel.: +49-30 / 3264-1152<br />
(Sekreteriat Prof. Lempert)<br />
Fax: +49-30 / 3264-1150<br />
E-Mail:<br />
manfred.tesch@schlosspark-klinik.de<br />
Sozialpädiatrisches Zentrum <strong>für</strong><br />
Chronisch Kranke Kinder<br />
Neuromuskuläre Erkrankungen<br />
Charité Campus Virchow-Klinikum<br />
Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin<br />
bekannte Patienten:<br />
Tel.: +49-30 / 450-566409<br />
184<br />
neue Patienten:<br />
Tel.: +49-30 / 450-566188<br />
Fax: +49-30 / 450-566992<br />
Brandenburg<br />
Leiter: Dr. E. Marg,<br />
Chefarzt der Neurologischen Klinik<br />
Asklepios Fachklinikum Brandenburg in<br />
14772 Brandenburg an der Havel<br />
A.-Saefkow-Allee 2<br />
Tel.: 03381 / 78-2100<br />
Sprecher: Dr. V. Heinsius<br />
OA der Klinik (s. o.)<br />
Tel.: 03381 / 78-2100 oder -1910<br />
Vorsitzender der <strong>DGM</strong>-Landesgruppe<br />
Brandenburg<br />
Herr Heinz Strüwing<br />
Am Grabungsfeld 4<br />
16303 Schwedt/Oder<br />
Tel.: 03332 / 23684 oder<br />
Tel.: 03332 / 521751<br />
Einrichtungen mit Sprechstunden <strong>für</strong><br />
<strong>Muskelkranke</strong> im Land Brandenburg<br />
Raum Stadt Brandenburg a. d. H.<br />
Neuromuskuläre Ambulanz<br />
OA Dr. V. Heinsius<br />
Neurologische Klinik<br />
Asklepios Fachklinikum Brb.<br />
Anton-Saefkow-Allee 2, 14772 Brb.<br />
Anmeldung:<br />
Tel.: 03381 / 78 -1762 oder -1910<br />
Sprechstunden:<br />
Donnerstag, 8.00 – 15.00 Uhr<br />
Neurohistologisches Labor<br />
OA Dr. V. Heinsius (s. o.)<br />
Tel.: 03381 / 78-1762 oder -1910<br />
Rheumatologische Ambulanz
(des Khs. Treuenbrietzen)<br />
Oberärztin Dr. Zeidler /<br />
Herrn Bernoth<br />
„Bürocenter am Jacobsgraben<br />
“Geschwister-Scholl-Straße 36<br />
14776 Brandenburg / H.<br />
Anmeldung unter<br />
Tel.: 03381 / 7937890<br />
Sprechstunde <strong>für</strong> muskelkranke Säuglinge<br />
Kleinkinder und Jugendliche<br />
Chefarzt Dr. med. Kössel<br />
Kinderklinik<br />
Städtisches Klinikum Brandenburg<br />
Hochstr. 29, 14770 Brandenburg a. d. H.<br />
Tel.: 03381 / 41-1800<br />
Sprechstunde <strong>für</strong> Kardiologie<br />
Chefarzt Prof. Dr. med. Oeff<br />
Klinik <strong>für</strong> Kardiologie, Angiologie<br />
Pulmologie<br />
Städtisches Klinikum Brandenburg<br />
Hochstr. 29, 14770 Brandenburg a. d. H.<br />
Tel.: 03381 / 41-1500<br />
Rehabilitation<br />
Dr. Köhler, Chefarzt der Fachklinik Hohenstücken<br />
Brandenburg Neurologisches<br />
Rehabilitationszentrum <strong>für</strong> Kinder und Ju-<br />
gendliche mit neuromuskulären Erkrankungen<br />
Brahmsstr. 38, 14772 Brandenburg a. d. H.<br />
Tel.: 03381 / 79-1118<br />
Raum Cottbus<br />
Sprechstunde <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche<br />
im Rahmen der Regelsprechstunden und<br />
nach Vereinbarung<br />
Frau Dr. med. A. Herpolsheimer, Leiterin<br />
des Sozialpädiatrischen Zentrums Cottbus<br />
(SPZ) Carl-Thiem-Klinikum,<br />
Thiemstr. 111, 03048 Cottbus<br />
Tel.: 0355 / 463159<br />
Orthopädische und humangenetische<br />
Anhang<br />
Facharztbehandlung wird im Rahmen der<br />
Regelsprechstunde vermittelt<br />
Kontaktgruppe „<strong>Muskelkranke</strong> Kinder und<br />
Eltern“, Sozialpädiatrisches Zentrum (SPZ)<br />
„Carl-Thiem-Klinikum“<br />
Thiemstr. 111, 03048 Cottbus<br />
Ansprechpartnerin Frau Arndt<br />
Tel.: 0355 / 463159<br />
Raum Schwedt a. d. Oder<br />
MU Dr. / Univ. Pressburg Vladimir Boldis<br />
Chefarzt der Klinik <strong>für</strong> Kinder und<br />
Jugendliche<br />
ASKLEPIOS Klinikum Uckermark GmbH<br />
Auguststr. 23, 16203 Schwedt<br />
Orthopädische und humangenetische<br />
Facharztbehandlung wird im Rahmen der<br />
Regelsprechstunde vermittelt<br />
Raum Frankfurt / Oder<br />
OA Dipl.-Med. Bernt<br />
Leiter des Sozialpädiatrischen Zentrums<br />
(SPZ) Frankfurt/Oder<br />
Heilbronner Str. 1<br />
15230 Frankfurt / Oder<br />
Tel.: 0335 / 548-4976<br />
Raum Potsdam<br />
Sprechstunden <strong>für</strong> Kinder und<br />
Jugendliche<br />
Dr. med. Dreesmann<br />
Leiterin des Sozialpädiatrischen Zentrums<br />
(SPZ) Potsdam<br />
Klinikum Ernst-von-Bergmann<br />
Charlottenstr. 72, 14469 Potsdam<br />
Tel.: 0331 / 241-5972<br />
Frau Dr. med. K. Schneider<br />
Fachärztin <strong>für</strong> Humangenetik<br />
Charlottenstr. 72 (E. v. Bergmann-Klinikum)<br />
14467 Potsdam<br />
Herr Dr. med. G. Pietsch<br />
Chefarzt der Abteilung <strong>für</strong> Neuroorthopädie<br />
185
Neuromuskuläre Zentren in der Bundesrepublik Deutschland<br />
Oberlinklinik<br />
R.-Breitscheid-Str. 24, 14482 Potsdam<br />
Tel.: 0331 / 763-4690<br />
Treuenbrietzen<br />
Dr. Rainer Krügel<br />
Chefarzt der Klinik <strong>für</strong><br />
Pneumologie und Thoraxchirurgie<br />
Johanniter-Krankenhaus Treuenbrietzen<br />
Johanniterstr. 1, 14929 Treuenbrietzen<br />
Tel.: 033748 / 8-2391<br />
Dresden<br />
Zentrum <strong>für</strong> neuromuskuläre Erkrankungen<br />
Dresden<br />
Medizinische Fakultät „Carl Gustav Carus“<br />
der Technischen Universität Dresden<br />
Leiter: Prof. Dr. med. Heinz Reichmann<br />
Sprecher: OÄ Dr. med. Ulrike Reuner<br />
Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie / DINZ<br />
Fetscherstr. 74, 01307 Dresden<br />
Tel.: 0351 / 458-3565<br />
www.neuro.med.tu-dresden<br />
Sprechstunde <strong>für</strong> neuromuskuläre<br />
Erkrankungen<br />
Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie<br />
OÄ Dr. med. Ulrike Reuner<br />
OA Dr. med. Jochen Schäfer<br />
Dr. rer. medic. Andreas Hermann<br />
Dr. med. Thorsten Schultheiß<br />
Sprechstunde:<br />
Montag: 11.00 – 13.00 Uhr<br />
und 14.00 – 18.00 Uhr<br />
Dienstag und Mittwoch: 09.00 –12.00 Uhr<br />
und nach telefonischer Vereinbarung<br />
Anmeldung: Tel.: 0351 / 458-3876<br />
Sprechstunde <strong>für</strong> neuromuskuläre Erkrankungen<br />
Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Kinder- und Ju-<br />
186<br />
gendmedizin / Abteilung Neuropädiatrie<br />
PD Dr. med. habil. Maja von der Hagen<br />
Dr. Silvia Kinder<br />
Frau Magdalena Prüfer<br />
Dr. med. Martin Smitka<br />
Sprechstunde: Montag: 9.00 – 17.00 Uhr<br />
und nach telefonischer Vereinbarung<br />
Anmeldung über Schwester Annerose<br />
Zetsche Tel.: 0351 / 458-2345<br />
Schlaflabor der Klinik und Poliklinik <strong>für</strong><br />
Kinder- und Jugendmedizin<br />
Frau Dr. med. Katharina Heisch<br />
Tel.: 0351 / 458-3949<br />
Kardiologische Ambulanz der Klinik und<br />
Poliklinik <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin<br />
Frau OÄ Dr. med. Antje Heilmann<br />
Sprechstunde<br />
nach telefonischer Vereinbarung<br />
Tel.: 0351 / 458-4219<br />
Lungenfunktionsdiagnostik der Klinik und<br />
Poliklinik <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin<br />
Tel.: 0351 / 458-2073<br />
Kinderorthopädische Ambulanz der Klinik<br />
und Poliklinik <strong>für</strong> Orthopädie<br />
OA Dr. med. Falk Thielemann<br />
Sprechstunde: Montag 08.00 – 15.00 Uhr<br />
Tel.: 0351 / 458-3840<br />
Skolioseambulanz der Klinik und Poliklinik<br />
<strong>für</strong> Orthopädie, OA Dr. med. Jens Seifert<br />
Sprechstunde: Montag: 08.00 – 15.00 Uhr<br />
Tel.: 0351 / 458-3840<br />
Post-Polio-Spezialambulanz der Klinik und<br />
Poliklinik <strong>für</strong> Orthopädie in Kooperation mit<br />
Herrn ChA Dr. med. Friedemann Steinfeldt<br />
Leitender Chefarzt Johannesbad<br />
Raupennest AG & Co.<br />
Rehefelder Str. 18, 01773 Altenberg<br />
Tel.: 0351 / 458-3840
Tel.: 035056 / 304102<br />
MVZ (Bereich Innere Medizin) am<br />
Universitätsklinikum:<br />
Kardiologische Untersuchung und Beratung<br />
OA Dr. med. Thomas Fritz<br />
Sprechstunde<br />
nach telefonischer Vereinbarung<br />
Tel.: 0351 / 3297<br />
Fax: 0351 / 458 4318<br />
E-Mail: info@mvzdresden.de<br />
www.mvzdresden.de<br />
Medizinische Klinik und Poliklinik III<br />
Bereich Rheumatologie<br />
Prof. Dr. M. Aringer und Mitarbeiter<br />
Sprechstunde<br />
nach telefonischer Vereinbarung<br />
Tel.: 0351 / 458-4422<br />
Interdisziplinäres neurologischinternistisches<br />
Schlaflabor<br />
Dr. med. Simona Langner<br />
(Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Innere Medizin)<br />
Prof. Dr. med. A. Storch und Mitarbeiter<br />
(Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie)<br />
Sprechstunde<br />
nach telefonischer Vereinbarung<br />
Tel.: 0351 / 458-4161<br />
Tel.: 0351 / 458-3876<br />
Institut <strong>für</strong> Klinische Genetik<br />
Humangenetische Beratung<br />
Frau Prof. Dr. med. Sigrid Tinschert<br />
Sprechstunde<br />
nach telefonischer Vereinbarung<br />
Tel.: 0351 / 458-3445<br />
Institut <strong>für</strong> Pathologie /<br />
Abteilung Neuropathologie<br />
Frau PD Dr. med. Kathrin Geiger<br />
Tel.: 0351 / 458-3000<br />
Sozialdienst<br />
Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie<br />
Frau Andrea Kloth<br />
Sprechstunde<br />
nach telefonischer Vereinbarung<br />
Tel.: 0351 / 458-3704<br />
Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Kinder- und<br />
Jugendmedizin<br />
Frau Carola Stamm<br />
Sprechstunde<br />
nach telefonischer Vereinbarung<br />
Tel.: 0351 / 458-3515<br />
Anhang<br />
Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Kinder- und<br />
Jugendmedizin/Brückenprojekt<br />
Tel.: 0351 / 458-2926<br />
E-Mail:<br />
Brueckenprojekt@uniklinikum-dresden.de<br />
Forschungslabor der Klinik <strong>für</strong> Kinder-<br />
und Jugendmedizin<br />
Leiterin: Prof. Dr. Angela Hübner<br />
Tel.: 0351 / 458-2926 (Büro)<br />
Tel.: 0351 / 458–6874 (Labor)<br />
Fax: 0351 / 458-4334<br />
E-Mail:<br />
angela.huebner@mailbox.tu-dresden.de<br />
webseite des MD-NET:<br />
http://www.netzwerk-muskeldystrophie.de/<br />
Forschungslabore der Klinik und Poliklinik<br />
<strong>für</strong> Neurologie<br />
Leiter: Prof. Dr. med. H. Reichmann<br />
Tel.: 0351 / 458-3565<br />
AG Mitochondriale Erkrankungen<br />
Ansprechpartner:<br />
OA Dr. med. Jochen Schäfer<br />
Frau Dr. Sandra Jackson<br />
Tel.: 0351 / 458-4648<br />
E-Mail: mitolab@neuro.med.tu-dresden.de<br />
www.neuro.med.tu-dresden.de/mitolab<br />
Kooperierende Klinik:<br />
Fachkrankenhaus Coswig GmbH<br />
Zentrum <strong>für</strong> Pneumologie, Thorax- und<br />
187
Neuromuskuläre Zentren in der Bundesrepublik Deutschland<br />
Gefäßchirurgie<br />
Neucoswiger Str. 21, 01640 Coswig<br />
Kontakt: Ärztliche Leitung Heimbeatmung<br />
und Intermediate-Care<br />
Ltd. OA Dr. Koschel<br />
Tel.: 03523 / 65233<br />
Sekretariat:<br />
Tel.: 03523 / 65202Fax: 03523 / 65205<br />
Kooperierende Kollegen:<br />
Drs. Ute und Dirk Heinicke,<br />
Oberärztin bzw. ChA, FÄ <strong>für</strong> Kinder- und<br />
Jugendmedizin<br />
Rehabilitationsklinik <strong>für</strong> Kinder, Jugendliche<br />
und junge Erwachsene<br />
Bavaria Klinik Kreischa-Zscheckwitz /<br />
Sachsen<br />
OT Zscheckwitz 1– 3, 01731 Kreischa<br />
Tel.: 035206 / 55-000<br />
Dr. med. Dipl.-Med. Friedmar R. Kreuz,<br />
FA <strong>für</strong> Humangenetk, AiW Psychotherapie<br />
Gemeinschaftspraxis <strong>für</strong> Humangenetik<br />
Dres. Bier, Kreuz, Krüger, Reif<br />
Gutenbergstr. 5, 01307 Dresden<br />
Tel.: 0351 / 4466340<br />
Fax: 0351 / 44663415<br />
E-Mail:<br />
f.kreuz@medizinische-genetik-dresden.de<br />
www.medizinische-genetik-dresden.de<br />
Dr. med. Friedemann Steinfeldt<br />
Facharzt <strong>für</strong> Orthopädie und Unfallchirurgie<br />
spezielle orthopädische Chirurgie<br />
leitender Chefarzt<br />
Johannesbad Raupennest AG & Co.<br />
Rehefelder Str. 18, 01773 Altenberg<br />
188<br />
Freiburg<br />
Leiter: Prof. Dr. R. Korinthenberg und<br />
Sprecher PD Dr. J. Kirschner<br />
Klinik <strong>für</strong> Neuropädiatrie und Muskelerkrankungen<br />
am Zentrum <strong>für</strong> Kinder- und<br />
Jugendmedizin<br />
Universitätsklinikum Freiburg<br />
Mathildenstr. 1, 79106 Freiburg<br />
Muskelsprechstunde <strong>für</strong> Kinder und<br />
Jugendliche<br />
Prof. Korinthenberg, PD Dr. J. Kirschner<br />
Dr. Julia Vry und Mitarbeiter<br />
montags und freitags: 8.30-12.00 Uhr<br />
Zentrum <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin<br />
Mathildenstr. 1, 79106 Freiburg<br />
E-Mail: Muskelzentrum@uniklinik-freiburg.de<br />
Nur nach telefonischer Anmeldung unter<br />
Tel.: 0761 / 270-43520<br />
Muskelsprechstunden <strong>für</strong> Erwachsene<br />
Neurologische Universitätsklinik Freiburg<br />
Breisacherstr. 64, 79106 Freiburg<br />
Prof. Dr. Glocker, Frau Dr. Kaupp<br />
Dr. B. Heimbach<br />
Mittwoch: 13.00-16.00 Uhr<br />
nach Vereinbarung<br />
Tel.: 0761 / 270-53450<br />
Seidel-Klinik Bad Bellingen, Interdisziplinäres<br />
Zentrum <strong>für</strong> Rheumatologie,<br />
Wirbelsäulenleiden und Neuromuskuläre<br />
Erkrankungen<br />
Hebelweg 4, 79415 Bad Bellingen<br />
ÄD Prof. Dr. Glocker, Ltd. OA Dr. Kottlors,<br />
Montag und Donnerstag: 13.00 – 16.00 Uhr<br />
nach Vereinbarung (Überweisung durch<br />
Neurologen oder roter Einweisungsschein<br />
vom Hausarzt zur ambulanten vorstationären<br />
Untersuchung erforderlich)<br />
Tel.: 07635 / 30214
Humangenetische Beratung und molekulargenetische<br />
Untersuchung:<br />
Genetische Beratungsstelle am Institut <strong>für</strong><br />
Humangenetik<br />
Breisacherstr. 33, 79106 Freiburg<br />
Ansprechpartner:<br />
Frau Prof. Dr. Dr. Fischer, Herr Dr. Busche<br />
Frau Dipl.-Soz. Arb. Schenck-Kaiser<br />
Frau Dipl.-Soz. Arb. Walter<br />
Beratungen: nur nach telefonischer Anmeldung<br />
unter Tel.: 0761 / 270-70560.<br />
Ansprechpartner <strong>für</strong> molekulargenetische<br />
Diagnostik: Frau Prof. Dr. Dr. Fischer<br />
Tel.: 0761 / 270-70510<br />
Lungenfunktion, Atemmuskelkraft und<br />
Heimbeatmung: Abteilung Pneumologie<br />
der Medizinischen Universitätsklinik<br />
Kilianstrasse 5, 79106 Freiburg<br />
OA PD Dr. Dreher<br />
Lungenfunktion und Messung der Atemmuskelkraft:<br />
Pneumologische Ambulanz<br />
Tel.: 0761 / 270-37320 oder -37090<br />
Einleitung und Kontrolle von Heimbeatmung<br />
bei neuromuskulären Erkrankungen:<br />
Station Brehmer Tel.: 0761 / 270-37440<br />
Diagnostik von schlafbezogenen Atemstörungen<br />
bei neuromuskulären Erkrankungen:<br />
Schlaflabor<br />
Tel.: 0761 / 270-37110 oder -37070<br />
Entsprechende Untersuchungen bei Kindern<br />
werden auch im Rahmen der Muskelsprechstunde<br />
<strong>für</strong> Kinder und Jugendliche<br />
durchgeführt (s. o.)<br />
Orthopädische Poliklinik und Kindersprechstunde:<br />
Abteilung Orthopädie der<br />
Chirurgischen Universitätsklinik<br />
Hugstetterstr. 55, 79106 Freiburg<br />
Ärztlicher Leiter der Sektion Kinder- und<br />
Schwerbehindertenorthopädie<br />
Anhang<br />
Dr. Schwering und Mitarbeiter.<br />
Kindersprechstunde donnerstags<br />
Nur nach telefonischer Anmeldung unter<br />
Tel.: 0761 / 270-26110<br />
Sozialberatung<br />
Andrea Gumpert<br />
Montagnachmittag u. ganztags am<br />
Donnerstag, Tel.: 0761 / 270-6053<br />
Einsendung von Muskel- und Nervenbiopsaten:<br />
Myologisches Labor, Klinik <strong>für</strong><br />
Neuropädiatrie und Muskelerkrankungen<br />
Zentrum <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin<br />
Mathildenstr. 1, 79106 Freiburg<br />
Herr PD Dr. J. Kirschner<br />
Einsendung von frischem, nichtfixiertem<br />
Material! Geeignetes Versandmaterial und<br />
Informationen zum Versand sollten eingeholt<br />
werden unter der<br />
Tel.: 0761 / 270-44980 (Labor) oder<br />
Tel.: 0761 / 270-43010 (Zentrale)<br />
E-Mail:<br />
Muskelzentrum@uniklinik-freiburg.de<br />
oder Abteilung Neuropathologie,<br />
Breisacher Straße 64, 79106 Freiburg<br />
Herr Dr. S. Doostkam<br />
Tel.: 0761 / 270 -51110 (Sekretariat)<br />
Tel.: 0761 / 270 -51910 (Labor)<br />
E-Mail:<br />
soroush.doostkam@uniklinik-freiburg.de<br />
Ergometrische Funktionsdiagnostik:<br />
Abteilung Rehabilitative und Präventive<br />
Sportmedizin der Medizinischen Universitätsklinik<br />
Hugstetterstr. 55, 79106 Freiburg<br />
Herr PD Dr. Y. O. Schumacher und Vertreter<br />
Termine nach telefonischer Absprache<br />
unter Tel.: 0761 / 270 74730 oder -74600<br />
189
Neuromuskuläre Zentren in der Bundesrepublik Deutschland<br />
Kardiologische Diagnostik<br />
Abteilung <strong>für</strong> Pädiatrische Kardiologie /<br />
Angeborene Herzfehler<br />
montags und donnerstags:<br />
8.00 – 15.30 Uhr oder nach Vereinbarung<br />
Zentrum <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin<br />
Mathildenstr. 1, 79106 Freiburg<br />
Telefonischer Anmeldung unter<br />
Tel.: 0761 / 270-43170<br />
Göttingen<br />
Leiter: Prof. Dr.med. Ekkehard Wilichowski<br />
Abteilung Pädiatrie II mit Schwerpunkt<br />
Neuropädiatrie im Zentrum Kinderheilkunde<br />
und Jugendmedizin<br />
Robert-Koch-Strasse 40, 37075 Göttingen<br />
Tel.: 0551 / 39 22570<br />
Fax: 0551 / 39 6252<br />
E-Mail: EWilich@med.uni-goettingen.de<br />
Sprecher: PD Dr. med. Jens Schmidt<br />
Abteilung Neurologie im Zentrum Neurologische<br />
Medizin<br />
Robert-Koch-Strasse 40, 37075 Göttingen<br />
Tel.: 0551 / 39 8484<br />
Fax: 0551 / 39 4277<br />
E-Mail: j.schmidt@med.uni-goettingen.de<br />
Spezialambulanz <strong>für</strong> Neuromuskuläre<br />
Erkrankungen von Erwachsenen<br />
Dres. Jana Zschüntzsch, Daniel Behme,<br />
Per-Ole Carstens, Karsten Schmidt<br />
Jens Schmidt<br />
Montags und dienstags jeweils<br />
9.00-13.00 Uhr.<br />
Terminvergabe über die Neurologische<br />
Poliklinik:<br />
Tel.: 0551 / 39 8484<br />
Interdisziplinäre Neuromuskuläre Sprechstunde<br />
<strong>für</strong> Kinder und Jugendliche (im<br />
Sozialpädiatrischen Zentrum Göttingen)<br />
190<br />
Prof. Dr. Anna Hell (Kinderorthopädie),<br />
Frau Dr. Elke Hobbiebrunken (Pädiatrie II),<br />
Frau Gudrun Montano u. Mitarbeiterinnen<br />
(Physiotherapie), Frau Michaela Kuske u.<br />
Mitarbeiterin (SPZ: Sozialberatung),<br />
Dr. Lars Klinge (Pädiatrie II), Dr. Dipl.-Psych.<br />
Michael Lingen u. Mitarbeiter (SPZ: Psychologe),<br />
Prof. Dr. Ekkehard Wilichowski<br />
(Pädiatrie II)<br />
Mittwochs 12.15 – 16.00 Uhr,<br />
Donnerstags 8.30 –12.30 Uhr<br />
und nach Terminvereinbarung<br />
Terminvergabe und Anmeldung:<br />
Leitstelle Kinder-Poliklinik (Osteingang 1B4)<br />
Tel.: 0551 / 39-10303 oder 39-13241<br />
Fax: 0551 / 39 13245<br />
E-Mail:<br />
www.spz.humanmedizin-goettingen.de<br />
Kontakt: Prof. Dr. Ekkehard Wilichowski<br />
Tel.: 0551 / 39-22570<br />
Fax: 0551 / 39-6252<br />
Dr. Elke Hobbiebrunken<br />
Tel.: 0551 / 39-13241,<br />
Fax: 0551 / 39-13241<br />
Dr. Lars Klinge<br />
Tel.: 0551 / 39-13241<br />
Fax: 0551 / 39-13241<br />
Dr. Dipl.-Psych. Michael Lingen<br />
Tel.: 0551 / 39 13871<br />
Physiotherapeutin Frau G. Montano<br />
Tel.: 0551 / 39 8429<br />
Sozialpädagogin Frau M. Kuske<br />
Tel.: 0551 / 39 22978<br />
Kinderorthopädische Sprechstunde:<br />
Prof. Dr. Anna Hell, Dr. Julia Grannemann<br />
Mittwochs und Freitags 10.00 – 14.00 Uhr;<br />
Terminvergabe und Anmeldung:<br />
Leitstelle Orthopädie (Osteingang 3B4)<br />
Tel.: 0551 / 39 22775<br />
Fax: 0551 / 39 22651<br />
Email: anna.hell@med.uni-goettingen.de
Kinderkardiologische Sprechstunde:<br />
Dr. Verena Gravenhorst, Prof. Dr. Thomas<br />
Paul<br />
Mittwochs, 12.00 – 14.00 Uhr;<br />
Terminvergabe und Anmeldung: Leitstelle<br />
Pädiatrische Kardiologie (Osteingang 2B4)<br />
Tel.: 055 / 39 22550,<br />
Fax: 0551 / 39 22560,<br />
E-Mail: PEDKARD@med.uni-goettingen.de<br />
Pulmologische Sprechstunde <strong>für</strong><br />
heimbeatmete Patienten:<br />
Prof. Dr. med. Carl-Peter Criée u.<br />
Mitarbeiter, nach Vereinbarung;<br />
Terminvergabe und Anmeldung:<br />
Abteilung Pneumologie, Beatmungsmedizin,<br />
Schlaflabor, Evangelisches Krankenhaus<br />
Göttingen-Wende e. V.<br />
Pappelweg 5, 37120 Bovenden-Lenglern<br />
Tel.: 0551 / 5034 2451<br />
Fax: 0551 / 5034 2452<br />
E-Mail: kontakt@ekweende.de<br />
Einsendung von Muskelbiopsaten <strong>für</strong> die<br />
Kinderklinik: Muskellabor der Abteilung<br />
Pädiatrie II,<br />
Frau Elisabeth Ehbrecht,<br />
Robert-Koch-Straße 40, 37075 Göttingen<br />
Tel.: 0551 / 39 6263, Fax: 0551 / 39 6236<br />
Genetische Beratungsstelle<br />
Prof. Dr. Barbara Zoll<br />
täglich, nach Vereinbarung<br />
Terminvergabe und Anmeldung: Institut<br />
<strong>für</strong> Humangenetik, Heinrich-Düker-Weg 12<br />
37073 Göttingen<br />
Tel.: 0551 / 39 7591, Fax: 0551 / 39 9303<br />
E-Mail: bzoll1@gwdg.de<br />
Halle<br />
Leiter des Zentrums:<br />
Herr Prof. Dr. S. Zierz, Klinik und Poliklinik<br />
<strong>für</strong> Neurologie der Martin-Luther-Universi-<br />
Anhang<br />
tät Halle-Wittenberg<br />
Tel.: 0345 / 557-2858, Fax: 0345 / 557-2860<br />
E-Mail:<br />
sekretariat.neurologie@medizin.uni-halle.de<br />
Sprecher des Muskelzentrums:<br />
Herr Prof. Dr. M. Deschauer, Klinik und<br />
Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie der Martin-Luther-<br />
Universität Halle-Wittenberg<br />
Tel.: 0345 / 557-2740<br />
Fax: 0345 / 557-2767<br />
E-Mail:<br />
marcus.deschauer@medizin.uni-halle.de<br />
Spezialsprechstunden in der Neurologischen<br />
Klinik: Myasthenie und neuromuskuläre<br />
Überleitungsstörungen<br />
ALS und Motoneuronenerkrankungen<br />
Hereditäre Myopathien und Myositiden<br />
Herr Dr. F. Hanisch<br />
Tel.: 0345 / 557-3340<br />
Fax: 0345 / 557-3335<br />
E-Mail: frank.hanisch@medizin.uni-halle.de<br />
Mitochondriopathien<br />
Herr Prof. Dr. M. Deschauer<br />
Tel.: 0345 / 557-3340<br />
Fax: 0345 / 557-3335<br />
E-Mail:<br />
marcus.deschauer@medizin.uni-halle.de<br />
Muskellabor<br />
Untersuchung von Muskelbiopsien und<br />
Blutproben. Bitte Versand-Merkblatt von<br />
der Homepage herunterladen<br />
(www.medizin.uni-halle.de/neuro)<br />
oder telefonisch anfordern.<br />
Arbeitsgruppe Myopathologie:<br />
(Myohistologie, Western-Blot)<br />
Herr Dr. F. Hanisch, Herr Dr. T. Müller, Frau<br />
Prof. Dr. Stoltenburg, Frau Dr. I. Schneider<br />
Frau K. Zietz<br />
Tel.: 0345 / 557-3629, Fax: 0345 / 557-3505<br />
E-Mail: frank.hanisch@medizin.uni-halle.de<br />
191
Neuromuskuläre Zentren in der Bundesrepublik Deutschland<br />
Arbeitsgruppe Biochemie: (Untersuchung<br />
metabolischer Myopathien und Mitochondriopathien)<br />
Frau Dr. A. Hauburger, Frau L. Motlagh,<br />
Frau S. Scholz<br />
Tel.: 0345 / 557-5259<br />
Fax: 0345 / 557-3505<br />
E-Mail:<br />
anja.hauburger@medizin.uni-halle.de<br />
Arbeitsgruppe Molekulargenetik:<br />
(Untersuchung metabolischer Myopathien,<br />
OPMD und Mitochondriopathien)<br />
Herr Prof. Dr. M. Deschauer, Frau Dr. A.<br />
Hauburger, Herr Dr. P. Joshi,<br />
Frau T. Wangemann<br />
Tel.: 0345 / 557-3672<br />
Fax: 0345 / 557-3505<br />
E-Mail:<br />
marcus.deschauer@medizin.uni-halle.de<br />
Neurophysiologisches Labor<br />
Tel.: 0345 / 557-2888<br />
Fax: 0345 / 557-2885<br />
Herr Prof. Dr. M. Deschauer,<br />
Herr PD Dr. M. Kornhuber<br />
E-Mail:<br />
marcus.deschauer@medizin.uni-halle.de<br />
E-Mail:<br />
malte.kornhuber@medizin.uni-halle.de<br />
Beteiligte Kliniken und Institute am Universitätsklinikum<br />
Halle<br />
Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Kinderheilkunde –<br />
Muskelsprechstunde <strong>für</strong> Kinder<br />
Herr Dr. Thomas Müller<br />
Tel.: 0345 / 557-2227<br />
Fax: 0345 / 557-2389<br />
E-Mail:<br />
thomas.mueller2@medizin.uni-halle.de<br />
Institut <strong>für</strong> Humangenetik<br />
Humangenetische Beratung-<br />
Frau DM D. Wand<br />
192<br />
Tel.: 0345 / 557-1382<br />
Fax: 0345 / 557-1434<br />
E-Mail:<br />
dorothea.wand@medizin.uni-halle.de<br />
Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Orthopädie<br />
- Orthopädische Beratung<br />
Frau Dr. S. Lebek<br />
Tel.: 0345 / 557-4870<br />
Fax: 0345 / 557-4874<br />
E-Mail: susanne.lebek@medizin.uni-halle.de<br />
Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Innere Medizin III<br />
- Kardiologische Beratung<br />
Herr Prof. Dr. K. Werdan<br />
Tel.: 0345 / 557-2621<br />
Fax: 0345 / 557-2072<br />
E-Mail: karl.werdan@uk-halle.de<br />
Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Innere Medizin I<br />
- Pulmologische Beratung<br />
Herr Dr. B. Schmidt, Leiter Schwerpunkt<br />
Pneumologie<br />
Tel.. 0345 / 557-3239<br />
Fax: 0345 / 557-2253<br />
E-Mail:<br />
bernd.schmidt@medizin.uni-halle.de<br />
Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Herz- und Thoraxchirurgie<br />
– Kardiochirurgische Beratung<br />
Herr Prof. Dr. E. Silber<br />
Tel.: 0345 / 557-2719<br />
Fax: 0345 / 557-2782<br />
E-Mail: edgar.silber@medizin.uni-halle.de<br />
Krankenhaus Martha-Maria Halle-Dölau<br />
Klinik <strong>für</strong> Innere Medizin II (Pneumologie)<br />
Zentrum <strong>für</strong> Heim- und Langzeitbeatmung<br />
Herr Dr. Schädlich, Leiter des Schlaflabors<br />
Tel.: 0345 / 559-1463<br />
Fax: 0345 / 559-1442<br />
E-Mail: s.schaedlich@marthamaria-halle.de
Krankenhaus St. Elisabeth und<br />
St. Barbara Halle<br />
Sozialpädiatrisches Zentrum<br />
Frau Chefärztin Dr. Fritzsch<br />
Tel. 0345 / 213-5702<br />
E-Mail:<br />
c.fritzsch@krankenhaus-halle-saale.de<br />
Hamburg<br />
Sprecher: Dr. Karl Christian Knop<br />
E-Mail: knop@neurologie-neuer-wall.de<br />
Muskellabor / Abteilung <strong>für</strong> Neurologie, AK<br />
St. Georg, Lohmühlenstrasse 5<br />
20099 Hamburg<br />
Neurologische Gemeinschaftspraxis Neuer<br />
Wall 25, 20354 Hamburg,<br />
Tel.: 040 / 30068760<br />
Allgemeine Muskelsprechstunden<br />
Muskelsprechstunde (Erwachsene)<br />
im Universitätsklinikum Eppendorf<br />
Dr. Tim Magnus (Leiter)<br />
E-Mail: t.magnus@uke.de<br />
Dr. M. Gelderblom<br />
E-Mail: m.gelderblom@uke.de<br />
Dr. Frank Leypoldt<br />
E-Mail: f.leypoldt@uke.de<br />
Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie<br />
Universitätsklinik Hamburg-Eppendorf<br />
Martinistrasse 52, 20246 Hamburg<br />
Tel.: 040 / 74105- 2780<br />
Fax: 040 / 74105- 9367<br />
E-Mail: muskelsprechstunde@uke.de<br />
Muskelsprechstunde (Erwachsene)<br />
in der Asklepios Klinik St. Georg<br />
Dr. Thorsten Rosenkranz<br />
E-Mail: t.rosenkranz@asklepios.com<br />
Abteilung <strong>für</strong> Neurologie,<br />
Lohmühlenstrasse 5, 20099 Hamburg<br />
Tel.: 040 / 181885- 2241<br />
Fax: 040 / 181885-2971<br />
Muskelsprechstunde<br />
(Erwachsene)<br />
in der Asklepios Klinik Barmbek<br />
Prof. Dr. Peter Paul Urban<br />
E-Mail: p.urban@asklepios.com<br />
Abteilung <strong>für</strong> Neurologie<br />
Rübenkamp 148, 22291 Hamburg<br />
Tel.: 040 / 181882- 3840<br />
Anhang<br />
Muskelsprechstunde Neurologie Neuer Wall<br />
Dr. Karl Christian Knop<br />
E-Mail: knop@neurologie-neuer-wall.de<br />
Neurologische Gemeinschaftspraxis<br />
Neuer Wall 25, 20354 Hamburg<br />
Tel.: 040 / 30068760, Fax: 040 / 351834<br />
Kindermuskelsprechstunde,<br />
Universitätsklinikum Eppendorf<br />
Dr. Jessica Johannsen<br />
E-Mail: j.johannsen@uke.uni-hamburg.de<br />
Neuropädiatrie, Kinderklinik,<br />
Martinistrasse 52, 20246 Hamburg<br />
Tel.: 040 / 74105- 5512<br />
Kindermuskelsprechstunde, Altonaer Kinderkrankenhaus<br />
(116b Institutsambulanz)<br />
Dr. Grischa Lischetzki<br />
E-Mail:<br />
grischa.lischetzki@kinderkrankenhaus.net<br />
Neuropädiatrie, Altonaer Kinderkrankenhaus,<br />
Bleickenallee 38, 22763 Hamburg<br />
Tel.: 040 / 88908-701<br />
Muskel- und Nervenhistologie<br />
Muskellabor der Abteilung <strong>für</strong> Neurologie,<br />
Asklepios Klinik St. Georg<br />
Dr. Karl Christian Knop<br />
E-Mail: knop@neurologie-neuer-wall.de<br />
Dr. Thorsten Rosenkranz<br />
E-Mail: t.rosenkranz@asklepios.com<br />
Dr. Frank Trostdorf<br />
193
Neuromuskuläre Zentren in der Bundesrepublik Deutschland<br />
E-Mail: f.trostdorf@asklepios.com<br />
Lohmühlenstrasse 5, 20099 Hamburg<br />
Probenannahme<br />
Tel.: 040 / 181885- 2241,<br />
Fax: 040 / 181885-2971<br />
Institut <strong>für</strong> Neuropathologie, Universitätsklinikum<br />
Eppendorf<br />
Prof. Dr. Markus Glatzel,<br />
E-Mail: m.glatzel@uke.uni-hamburg.de<br />
Prof. Dr. Christian Hagel<br />
E-Mail: hagel@uke.uni-hamburg.de<br />
Dr. Jakob Matschke<br />
E-Mail: matschke@uke.uni-hamburg.de<br />
Dr. Christian Bernreuther<br />
E-Mail: c.bernreuther@uke.uni-hamburg.de<br />
Neuropathologie, UKE<br />
Martinistrasse 52, 20246 Hamburg<br />
Tel:. 040 / 741205- 2218<br />
Probenannahme: 040 / 74105- 3147<br />
Weitere medizinische Einrichtungen<br />
Kinderklinik, Universitätsklinikum<br />
Eppendorf<br />
Dr. Chris Mühlhausen<br />
E-Mail: muehlhausen@uke.uni-hamburg.de<br />
Kinderklinik, Sprechstunde Stoffwechselstörungen,<br />
UKE<br />
Martinistrasse 52, 20246 Hamburg<br />
Tel.: 040 / 74105-2710.<br />
Stoffwechsellabor: 040 / 74105-3737<br />
Myasthenie-Sprechstunden<br />
Dr. Günther Thayssen<br />
E-Mail: gth@uke.uni-hamburg.de<br />
UKE, Neurologische Klinik,<br />
Martinistrasse 52, 20246 Hamburg<br />
Tel.: 040 / 741053- 2780<br />
Dr. Reinhard Lange<br />
E-Mail: r.lange@asklepios.com<br />
AK St. Georg, Neurologie, Lohmühlen-<br />
194<br />
strasse 5, 20099 Hamburg<br />
Tel.: 040 / 181885- 2241<br />
Atemtherapie, Heimbeatmung, Respiratorversorgung<br />
und konservative Kardiologie<br />
Dr. Martin Bachmann<br />
E-Mail: ma.bachmann@asklepios.com<br />
Beatmungszentrum im Thoraxzentrum<br />
Asklepios Klinik Harburg, Eißendorfer<br />
Pferdeweg 52, 21075 Hamburg<br />
Tel.: 040 / 181886 - 2155 (- 2154)<br />
(KV Ermächtigung auf Zuweisung durch<br />
Pneumologen, Neurologen)<br />
Prof. Dr. Heinrich Becker<br />
E-Mail: he.becker@asklepios.com<br />
2. medizinische Abteilung / Weaningzentrum,<br />
Asklepios Klinik Barmbek<br />
Rübenkamp 148, 22291 Hamburg<br />
Tel.: 040 / 181882- 4801. (KV Ermächtigung<br />
auf Zuweisung durch Pneumologen)<br />
Dr. B. Schucher<br />
E-Mail: b.schucher@kh-grosshansdorf.de<br />
Zentrum <strong>für</strong> Pneumologie und Thoraxchirurgie,<br />
Wöhrendamm 80, 22927 Großhansdorf<br />
Tel.: 04102 / 601-(0) 37<br />
Dr. Benjamin Grolle<br />
E-Mail:<br />
Benjamin.Grolle@Kinderkrankenhaus.net<br />
Altonaer Kinderkrankenhaus,<br />
Pulmologie und Schlafmedizin<br />
Bleickenallee 38, 22763 Hamburg<br />
Tel.: 040 / 88908-701<br />
Orthopädie und Kinder-Orthopädie:<br />
Prof. Dr. Ralf Stücker und Mitarbeiter,<br />
E-Mail: stuecker@akkev.net<br />
Altonaer Kinderkrankenhaus, Abteilung <strong>für</strong><br />
Orthopädie<br />
Bleickenallee 38, 22763 Hamburg,<br />
Tel.: 040 / 88908- 382
Herr Dr. U. Korn<br />
E-Mail: dr.korn@orthopaediecentrum.de<br />
Orthopädicentrum, Dr. Buchholz & Partner,<br />
Waitzstraße 4, 22607 Hamburg<br />
Tel.: 040 / 89900899<br />
Herr Dr. Gerald Eggers-Stroeder<br />
E-Mail: eggers-stroeder@gmx.de<br />
Herr Dr. Bernd Schäfer<br />
E-Mail: dr.bernd.schaefer@t-online.de<br />
Orthopaedicum Hamburg, Praxis <strong>für</strong> Orthopädie<br />
und Kinderorthopädie<br />
Mönckebergstr. 18 20095 Hamburg<br />
Tel.: 040 / 327605<br />
Rheumatologie<br />
Prof. Dr. Jürgen Wollenhaupt<br />
E-Mail: jwollenhaupt@schoen-kliniken.de<br />
Klinikum Eilbek, Abteilung <strong>für</strong> Rheumatologie<br />
und klinische Immunologie<br />
Friedrichsberger Straße 60<br />
22081 Hamburg<br />
Tel.: 040 / 2092- 1352 (-1353)<br />
Humangenetische Beratung<br />
Prof. Dr. Andreas Gal<br />
E-Mail: gal@uke.uni-hamburg.de<br />
Institut <strong>für</strong> Humangenetik,<br />
Universitätsklinikum Eppendorf,<br />
Martinistrasse 52, 20246 Hamburg<br />
Tel.: 040 / 74105- 2120<br />
Frau Dr. Usha Peters<br />
E-Mail: upeters@praenatalzentrum.de<br />
Frau Dr. Saskia Kleier<br />
E-Mail: kleier@praenatalzentrum.de<br />
Frau Dr. Rita Woitschach<br />
E-Mail: rwoitschach@praenatalzentrum.de<br />
Pränatalzentrum Hamburg und Human-genetik<br />
im Gynaekologicum<br />
Altonaer Straße 61, 20357 Hamburg<br />
Tel.: 040 / 432926 -0<br />
Anhang<br />
Physiotherapie <strong>für</strong> Erwachsene und<br />
Schluckdiagnostik<br />
Dr. Thomas van de Weyer<br />
E-Mail: t.vandeweyer@buk-hamburg.de<br />
Zentrum <strong>für</strong> Rehabilitationsmedizin,<br />
Berufs-genossenschaftliches Unfallkrankenhaus<br />
Boberg<br />
Bergedorfer Str. 10, 21033 Hamburg<br />
Tel.: 040 / 7306-2811<br />
Physiotherapie <strong>für</strong> Erwachsene mit Muskelerkrankungen<br />
Frau Anna-Lena Lazardzig & Frau Sarah-<br />
Lena Anderson,<br />
E-Mail: mail@physiotherapiepunkt.com<br />
Physiotherapiepunkt Eimsbüttel, Osterstrasse<br />
36-38, 20259 Hamburg,<br />
Tel.: 040 / 38670703<br />
www.physiotherapiepunkt.com<br />
Physiotherapie <strong>für</strong> Kinder mit Muskelerkrankungen<br />
& Hilfsmittelberatung<br />
Frau Marion Milius<br />
E-Mail TTB.physio@yahoo.de<br />
TherapeutenTeam Blankenese, Blankeneser<br />
Landstr. 51-53, 22587 Hamburg<br />
Tel.: 040 / 70705792<br />
Weitere Adressen unter<br />
www.kinderphysiotherapie-hamburg.de<br />
Sozialberatung Frau Renate Kubentz<br />
Tel.: 0152 / 02 75 70 55,<br />
E-Mail: buero@renate-kubentz.de<br />
Beratung: Freitag 9.00 – 12.00 Uhr<br />
oder nach Vereinbarung.<br />
Hilfsmittelberatung<br />
Beratungszentrum <strong>für</strong> Technische Hilfen<br />
und Wohnraumanpassung<br />
(Barrierefrei Leben e. V.)<br />
Richardstraße 45, 22081 Hamburg<br />
Tel.: 040 / 2999560<br />
195
Neuromuskuläre Zentren in der Bundesrepublik Deutschland<br />
Palliative Betreuung und Pflege<br />
Frau Corinna Woisin<br />
E-Mail:<br />
hospiz-zentrum.hamburg@malteser.org<br />
Malteser Hilfsdienst e. V.<br />
Hospizzentrum Bruder Gerhard<br />
Halenreihe 5, 22359 Hamburg- Volksdorf<br />
Tel.: 040 / 60685116,<br />
www.malteser-hamburg.de/ueber-uns/<br />
hospiz-zentrum<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong><br />
e. V. (<strong>DGM</strong>), Landesverband Hamburg<br />
Regina Raulfs<br />
Tel.: 040 / 78896748<br />
E-Mail: regina.raulfs@dgm.org<br />
Herta Meier, Tel. 04108 / 78 81<br />
E-Mail: herta.meier@dgm.org<br />
Adrian Lange<br />
E-Mail: adrian.lange@dgm.org<br />
www.dgm.org/Landesverbände<br />
Assoziierte Kliniken<br />
Prof. Dr. Hans-Christian Hansen<br />
E-Mail: hc.hansen@fek.de<br />
Klinik <strong>für</strong> Neurologie und Psychiatrie &<br />
Muskelsprechstunde, Friedrich-Ebert-Krankenhaus,<br />
Friesen-Str. 11, 24534 Neumünster,<br />
Schleswig-Holstein.<br />
Anmeldung unter Tel.: 04321 / 4052071<br />
Termin nach Vereinbarung<br />
Prof. Dr. Andreas Thie<br />
E-Mail: a.thie@kh-itzehoe.de<br />
Dr. Martin von Ekesparre<br />
E-Mail m.vonEkesparre@KH-Itzehoe.de<br />
Klinik <strong>für</strong> Neurologie & Muskelsprechstunde,<br />
Klinikum Itzehoe, Robert-Koch-Str. 2<br />
25524 Itzehoe, Schleswig-Holstein Anmeldung<br />
unter Tel.: 04821 / 7725101<br />
Termin nach Vereinbarung<br />
Prof. Dr. Karsten Schepelmann<br />
E-Mail: karsten.schepelmann@damp.de<br />
196<br />
Neurologische Klinik, Schlei-Klinikum<br />
Schleswig MLK, Lutherstraße 22, 24837<br />
Schleswig, Schleswig-Holstein<br />
Tel.: 04621 / 812-1551<br />
& Neurologische Abteilung, Ostseeklinik<br />
Damp, Seu-te-Deern-Ring 20, 24351 Ostseebad<br />
Damp.<br />
Tel.: 04352 / 80 6001<br />
Dr. Jahnke<br />
E-Mail: ujahnke@schoen-kliniken.de<br />
Klinik <strong>für</strong> Neurologie, Klinikum Neustadt<br />
Am Kiebitzberg 10, 23730 Neustadt<br />
Schleswig-Holstein, Tel. 04561 / 541041<br />
Prof. Dr. Henning Stolze<br />
PD Dr. Jörn Schattschneider<br />
E-Mail: neurologie@diako.de<br />
Klinik <strong>für</strong> Neurologie<br />
Diakonissenkrankenhaus Flensburg<br />
Knuthstr. 1, 24939 Flensburg<br />
Neuromuskuläre Ambulanz:<br />
Dienstag 12:00-14.00 Uhr<br />
Mittwoch 9.00-14.00 Uhr<br />
Freitag 9.00–12.00 Uhr<br />
Anmeldung über das Sekretariat<br />
unter Leitung von Frau Berger<br />
Tel.: 0461 / 8122401<br />
Prof. Dr. Reinhard Kiefer<br />
E-Mail: kiefer@diako-online.de<br />
Neurologische Klinik, Diakoniekrankenhaus<br />
Rotenburg, Elise-Averdieck-Str. 17<br />
27356 Rotenburg/ Wümme, Niedersachsen<br />
Tel.: 04261 / 77-2218<br />
Hannover (Lemgo)<br />
Leiter: Prof. Dr. R. Dengler, Neurologische<br />
Klinik mit Klinischer Neurophysiologie der<br />
Medizinischen Hochschule Hannover,<br />
Carl-Neuberg-Str. 1, 30625 Hannover
Sprecherin: Prof. Dr. S. Petri, Neurologische<br />
Klinik mit Klinischer Neurophysiologie<br />
der Medizinischen Hochschule<br />
Hannover<br />
Neurologische Muskelsprechstunden<br />
Prof. Dr. R. Dengler, Neurologische Klinik<br />
mit Klinischer Neurophysiologie der Medizinischen<br />
Hochschule Hannover<br />
Carl-Neuberg-Str. 1, 30625 Hannover<br />
Tel.: 0511/532-2392 (A. Schmidt)<br />
Fax: 0511/ 532-3115<br />
E-Mail: Dengler.Reinhard@MH-Hannover.de<br />
ALS-Ambulanz: Prof. Dr. S. Petri<br />
Tel.: 0511/432-2392, Fax: 0511/532-3115<br />
E-Mail: Petri.Susanne@MH-Hannover.de<br />
Muskelsprechstunde<br />
Prof. Dr. A. Windhagen<br />
Tel.: 0511/532-3122<br />
E-Mail: Windhagen.Anja@MH-Hannover.de<br />
Post-Polio-Ambulanz<br />
Prof. Dr. S. Petri, Tel.: 0511 / 532-3122<br />
E-Mail: Petri.Susanne@MH-Hannover.de<br />
Pädiatrische Muskelsprechstunde<br />
OA Dr. H. Hartmann, Neuropädiatrische<br />
Ambulanz, MHH, 30623 Hannover<br />
Tel.: 0511 / 532-3247<br />
E-Mail: Hartmann.Hans@MH-Hannover.de<br />
Kinderkrankenhaus auf der Bult<br />
Janusz-Korczak-Allee 8, 30173 Hannover<br />
Prof. Dr. H.-J. Christen<br />
Tel.: 0511 / 8115-330<br />
Sozialpädiatrisches Zentrum (SPZ)<br />
Hannover, Kinderkrankenhaus auf der Bult<br />
Janusz-Korizak-Allee 8, 30173 Hannover<br />
Dr. Voss, Dr. M. Schulz<br />
Tel.: 0511 / 8115-740<br />
Sozialberatung<br />
Katharina Bründel<br />
Mi. von 13.00–15.00 Uhr<br />
Tel.: 0511 / 532-8333<br />
Fax: 0511 / 532-3123<br />
E-Mail: katharina.bruendel@dgm.org<br />
Anhang<br />
In Kooperation mit<br />
Neuropathologie:<br />
Dr. A. Brandis (Prof. Kreipe)<br />
Tel.: 0511 / 532-4551<br />
Kardiologische Klinik:<br />
PD Dr. G.P. Meyer (Dr. Schieffer)<br />
Tel.: 0511 / 532-3530<br />
Orthopädische Klinik:<br />
Prof. Dr. H. Windhagen<br />
Tel.: 0511 / 532-3540<br />
Pneumologische Klinik:<br />
Dr. Hoffmann-Castendiek (Prof. Dr. Welte)<br />
Tel.: 0511 / 532-3530<br />
Klinik <strong>für</strong> Immunologie und Rheumatologie:<br />
Prof. Dr. R. E. Schmidt<br />
Tel.: 0511 / 532-2190<br />
Abteilung Humangenetik:<br />
Prof. Dr. J. Schmidtke<br />
Tel.: 0511 / 532/6538<br />
Abteilung Physikalische Med. u. Rehab:<br />
Prof. Dr. Gutenbrunner<br />
Tel.: 0511 / 532-4101<br />
Pneumologische Klinik,<br />
Oststadtkrankenhaus:<br />
Prof. Dr. B. Schönhofer<br />
Tel.: 0511 / 906-3347<br />
Lemgo<br />
Neurologische Klinik,<br />
Klinikum Lippe Lemgo GmbH<br />
Rintelner Str. 85, 32657 Lemgo,<br />
Prof. Dr. P. Vieregge, nach Voranmeldung,<br />
Tel.: 05261 / 26-4176<br />
197
Neuromuskuläre Zentren in der Bundesrepublik Deutschland<br />
Homburg/Saar<br />
Leiter: Prof. Dr. K. Faßbender, Neurologische<br />
Universitätsklinik der Universität des<br />
Saarlandes, 66421 Homburg/Saar<br />
Sprecher: Prof. Dr. U. Dillmann, Neurologische<br />
Klinik, Universitätskliniken des<br />
Saarlandes<br />
Kirrberger Str., 66421 Homburg/Saar<br />
Tel.: 06841 / 162-4115<br />
Fax: 06841 / 162-4122<br />
Muskelsprechstunde<br />
OA Prof. Dr. U. Dillmann, Dr. Bürmann,<br />
Dr. Mendling<br />
Di., Mi. und Do. von 10.00 – 13.00 Uhr<br />
nach Voranmeldung, Tel.: 06841 / 1624138<br />
ALS-Sprechstunde<br />
Prof. Dr. U. Dillmann, Dr. Keller<br />
nach Voranmeldung, Tel.: 06841 / 1624138<br />
Sprechstunde <strong>für</strong> CIDP, GBS oder<br />
Myasthenia gravis<br />
Dr. Bürmann, Dr. Mendling, Dr. Gerum<br />
Tel.: 06841 / 162-4138<br />
Sozialberatung parallel zur Muskelsprechstunde<br />
Katharina Wollny Tel.: 06841 / 1624138<br />
E-Mail: katharina.wollny@dgm.org<br />
in Kooperation mit<br />
Universitätsaugenklinik<br />
OÄ PD Dr. B. Käsmann-Kellner<br />
nach Voranmeldung, Tel.: 06841 / 1622312<br />
Institut <strong>für</strong> Humangenetik der Universität:<br />
Prof. Dr. W. Henn, nach Voranmeldung<br />
Tel.: 06841 / 1626605<br />
Universitätsklinik <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin:<br />
Dr. G. Kutschke<br />
nach Voranmeldung, Tel.: 06841/1628343<br />
198<br />
Medizinische Universitätsklinik III<br />
Kardiologie:<br />
Dr. M. Kindermann, nach Voranmeldung<br />
Tel.: 06841 / 1623300<br />
Orthopädische Universitätsklinik:<br />
Dr. J. Jung, nach Voranmeldung<br />
Tel.: 06841 / 1624506<br />
Abteilung <strong>für</strong> Neuropathologie:<br />
aktuell unbesetzt<br />
Tel.: 06841 / 1623865 oder-1623863<br />
Medizinische Universitätsklinik V<br />
Pulmologie:<br />
Prof. Dr. G. W. Sybrecht, Dr. Gröschel<br />
nach Voranmeldung, Tel.: 06841 / 1623605<br />
Leipzig<br />
Leiter/Sprecher: OÄ Dr. Petra Baum, Klinik<br />
und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie, Universitätsklinikum<br />
Leipzig AöR<br />
Liebigstr. 20, 04103 Leipzig<br />
Tel.: 0341 / 9724248, Fax: 0341 / 9724219<br />
E-Mail: petra.baum@medizin.uni-leipzig.de<br />
Stellv. Sprecher: Dr. Peter Günther<br />
Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie<br />
Universitätsklinikum Leipzig AöR<br />
Liebigstr. 20, 04103 Leipzig<br />
Tel.: 0341 / 9724310, Fax: 0341 / 9724219<br />
E-Mail:<br />
peter.guenther@medizin.uni-leipzig.de<br />
Muskelsprechstunde <strong>für</strong> Erwachsene<br />
OÄ Dr. Petra Baum, Tel. 0341 / 9724302<br />
Pädiatrische Muskelsprechstunde<br />
Prof. Dr. Andreas Merkenschlager<br />
Neuropädiatrische Abteilung, Klinik und<br />
Poliklinik <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin<br />
Universitätsklinikum Leipzig<br />
Liebigstr. 20a, 04103 Leipzig
Tel.: 0341 / 9726321<br />
Myopathologie<br />
Prof. Dr. Wittekind, Komm. Leiter<br />
Selbst. Abteilung <strong>für</strong> Neuropathologie<br />
Universitätsklinikum Leipzig<br />
Liebigstr. 26, 04103 Leipzig<br />
Tel.: 0341 / 9715000, Fax: 0341 / 9715009<br />
Genetische Beratung und molekulargenetische<br />
Diagnostik<br />
Prof. Eberhard Passarge, Komm. Leiter<br />
Institut <strong>für</strong> Humangenetik<br />
Universität Leipzig<br />
Philipp-Rosenthal-Str. 55, 04103 Leipzig<br />
Tel.: 0341 / 9723800<br />
Soziale Betreuung<br />
<strong>für</strong> Neurologie und <strong>für</strong> pädiatrische Altersgruppen:<br />
Frau Keller Tel.: 0341 / 9726206<br />
Magdeburg<br />
Neuromuskuläres Zentrum Magdeburg<br />
Leiter: Prof. Dr. med. Helmut Feistner<br />
Adressen und Sprechstunden<br />
Muskelzentrum Magdeburg an der Klinik<br />
<strong>für</strong> Neurologie<br />
Leiter des Muskelzentrums:<br />
Prof. Dr. med. Helmut Feistner, Oberarzt<br />
der Klinik und Leiter des EMG-Labors<br />
Sprecher:<br />
Prof. Dr.med. Stefan Vielhaber, Ltd. Oberarzt,<br />
Leiter der Muskelambulanz und des<br />
Stoffwechsellabors<br />
Universitätsklinikum Otto-von-Guericke<br />
Klinik <strong>für</strong> Neurologie Leipziger Str. 44<br />
(Haus 60B) 39120 Magdeburg<br />
Tel.: 0391 / 67-15031 (Poliklinik)<br />
-13484 (MVZ), Fax: 0391 / 67-21684<br />
E-Mail: stefan.vielhaber@med.ovgu.de<br />
Anhang<br />
ALS und andere Motoneuronerkrankungen<br />
Prof. Dr. Vielhaber und Mitarbeiter<br />
Montag bis Freitag<br />
Tel.: 0391 / 67-15001 (Poliklinik)<br />
Fax: 0391 / 67-21684<br />
Allgemeine Muskelsprechstunde und<br />
EMG-Untersuchung<br />
Prof. Dr. Vielhaber, Prof. Feistner, Fr. Dr.<br />
Stephanik, Fr. Dr. Bock /MVZ<br />
Montag und Dienstag, nach telefonischer<br />
Vereinbarung<br />
Tel.: 0391 / 67-13484 (MVZ)<br />
-15031 (Poliklinik), -15022 (EMG)<br />
Pädiatrische Muskelsprechstunde und<br />
Myosonographie in Zusammenarbeit mit<br />
der Kinderklinik und dem radiologischem<br />
Zentrum<br />
Prof. Dr. Vielhaber, Prof. Dr. Mohnike, PD<br />
Dr. von Rohden, Prof. Feistner<br />
Nach Terminvereinbarung<br />
Tel.: 0391 / 67-15001 (Prof. Vielhaber)<br />
Myasthenie-Sprechstunde und<br />
chronisches Müdigkeitssyndrom<br />
Frau Dr. Bock, Fachärztin<br />
Tel.: 0391 / 67-13484 (MVZ)<br />
Muskel-MRT, Protonen-MR-Spektroskopie<br />
Energiestoffwechseluntersuchungen<br />
Prof. Dr. Vielhaber, PD Dr. Gellerich<br />
Tel.: 0391 / 67-15001<br />
(Koordination: Prof. Dr. Vielhaber)<br />
Orthopädische Spezialsprechstunde<br />
PD. Dr. J. Franke und Mitarbeiter<br />
Tel.: 0391 / 67-14050<br />
(Klinik <strong>für</strong> Orthopädie)<br />
Molekulargenetisches Labor<br />
Institut <strong>für</strong> Humangenetik<br />
Prof. Zenker, Dr. S. Jakubiczka<br />
199
Neuromuskuläre Zentren in der Bundesrepublik Deutschland<br />
Tel.: 0391 / 67-15343, 67-15063<br />
Genetische Beratungsstelle<br />
Institut <strong>für</strong> Humangenetik<br />
Prof. Zenker, Frau Dr. P. Muschke<br />
Tel: 0391 / 67-17230<br />
Sozialdienst des Uniklinikums und<br />
Hilfsmittelversorgung<br />
Frau Hollstein, Tel.: 0391 / 67-15746<br />
Ernährungsberatung<br />
Terminvereinbarung über das Klinik-<br />
sekretariat Tel.: 0391 / 67-15001<br />
Mainz<br />
Leiter/Sprecher:<br />
Prof. Dr. Wilfried Nix, Ltd. Oberarzt Klinik<br />
und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie, Universitätsmedizin,<br />
Langenbeckstr. 1, 55131 Mainz<br />
Sprechstunden der Klinik <strong>für</strong> Neurologie<br />
Ambulanz <strong>für</strong> Muskelerkrankungen und<br />
Spezialambulanzen: Prof. Dr. Wilfred Nix<br />
Dr. Thomas Wilhelm-Schwenkmezge<br />
Anmeldung Tel.: 06131 / 17-5486<br />
E-Mail: nix@uni-mainz.de<br />
Rat suchenden Personen wird ein Frage-<br />
bogen zugeschickt. Darin sind die Beschwerden<br />
zu benennen sowie die bisherige<br />
Diagnostik. Weiter sind ärztliche Vorbefunde<br />
beizulegen. Mit diesen Informationen<br />
kann ein Besuch gut geplant und zeitnah<br />
vorbereitet werden.<br />
Sprechstunde der neuromuskulären Ambu-<br />
lanz des Zentrums <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin<br />
Universitätsmedizin, Langenbeckstr. 1<br />
55131 Mainz. Prof. Dr. Bernd Reitter<br />
Anmeldung Tel.: 06131 / 17-2104<br />
200<br />
Die humangenetische Sprechstunde (Herr<br />
Prof. Dr. Oliver Bartsch) erfolgt seit dem<br />
1.1.<strong>2011</strong> ausschließlich über das Medizinische<br />
Versorgungszentrum (MVZ) der<br />
Universitätsmedizin Mainz, das eine 100prozentige<br />
Tochter der Universitätsmedizin<br />
Mainz, Körperschaft des öffentlichen<br />
Rechts ist. Fachgebiet Humangenetik im<br />
Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ)<br />
der Universitätsmedizin Mainz<br />
Gebäude 601, 4. Stock, Langenbeckstr. 1<br />
55131 Mainz, Prof. Dr. Oliver Bartsch<br />
und Dr. Julia Schröder<br />
Anmeldung Tel.: 06131 / 17-3871<br />
Klinik <strong>für</strong> Anästhesiologie, Labor Maligne<br />
Hyperthermie, Universitätsmedizin<br />
Langenbeckstr. 1, 55131 Mainz<br />
Frau Dr. Irene Tzanova<br />
Anmeldung Tel.: 06131 / 17-6568<br />
Frau Dr. Tzanova ist über die Zentrale der<br />
Universitätsmedizin oder über Funk zu er-<br />
reichen Tel.: 06131 / 171 - Funk 1946496<br />
Institut <strong>für</strong> Neuropathologie<br />
Universitätsmedizin<br />
Langenbeckstr. 1, 55131 Mainz<br />
OD Dr. Harald von Pain<br />
Tel.: 06131 / 17-6718<br />
Katholisches Klinikum Mainz<br />
Klinik <strong>für</strong> Pneumologie, Beatmungs- und<br />
Schlafmedizin, Dr. Budan<br />
Anmeldung Tel.: 06131/147388<br />
Villa Metabolica<br />
55131 Mainz, Langenbeckstr. 2<br />
Anmeldung Tel.: 06131 / 17-5754<br />
Marburg-Gießen-Kassel<br />
PD Dr. med. B. Tackenberg, Neurologische<br />
Klinik PD Dr. med. B. Tackenberg, Neuro-
logische Klinik Universitätsklinikum Gießen<br />
und Marburg GmbH Standort Marburg<br />
Rudolf-Bultmann-Str. 8, 35033 Marburg<br />
Tel.: 06421 / 586-5193<br />
Fax: 06421 / 586-5164<br />
E-Mail: tackenbb@staff.uni-marburg.de<br />
Neurologische Muskelsprechstunden<br />
PD Dr. B. Tackenberg<br />
Universitätsklinikum Gießen und Marburg<br />
GmbH Standort Marburg<br />
Rudolf-Bultmann-Str. 8, 35033 Marburg<br />
Sprechstunde Do. 9:00 – 12:00 Uhr<br />
nach Vereinbarung, Tel.: 06421 / 586-5205<br />
PD Dr. H. Krämer, Dr. M. Tschernatsch<br />
Neurologische Klinik, Universitätsklinikum<br />
Gießen und Marburg GmbH<br />
Standort Gießen,<br />
Am Steg 14, 35392 Gießen<br />
Sprechstunde Mo., Mi. 8:00 – 13:00 Uhr<br />
nach Vereinbarung, Tel.: 0641 / 9945317<br />
Prof. Dr. A. Ferbert, OA J. Forster<br />
Neurologische Klinik, Klinikum Kassel<br />
Mönchebergstr. 41-43, 34125 Kassel<br />
Sprechstunden Mo., Mi., Fr.:<br />
9.30 – 12.00 Uhr nach Vereinbarung,<br />
Tel.: 0561 / 9803400<br />
Pädiatrische Muskelsprechstunden<br />
PD Dr. B. Wilken, Dr. G. Schreiber<br />
Neuropädiatrie mit Sozialpädiatrischem<br />
Zentrum, Klinikum Kassel<br />
Mönchebergstr. 41– 43, 34125 Kassel<br />
Tel.: 0561 / 9803096<br />
Prof. Dr. B. Neubauer, PD Dr. A. Hahn<br />
Abteilung Neuropädiatrie und Sozialpädiatrie,<br />
Universitätsklinikum Gießen und<br />
Marburg GmbH, Standort Gießen<br />
Feulgenstr. 12, 35392 Gießen<br />
Sprechstunde Mo.– Fr. 9.00–12.00 Uhr<br />
nach Vereinbarung, Tel.: 0641 / 9943481<br />
Anhang<br />
Humangenetik<br />
Prof. Dr. M. Koch, Zentrum <strong>für</strong> Humangenetik,<br />
Universitätsklinikum Gießen und<br />
Marburg GmbH, Standort Marburg<br />
Bahnhofstr. 7, 35033 Marburg<br />
Tel.: 06421 / 2866269<br />
Prof. Dr. U. Müller<br />
Institut <strong>für</strong> Humangenetik, Universitäts-<br />
klinikum Gießen und Marburg GmbH<br />
Standort Gießen<br />
Schlangenzahl 14, 35392 Gießen<br />
Tel.: 0641 / 9941600<br />
Neuropathologie<br />
Prof. Dr. A. Pagenstecher, Abteilung <strong>für</strong><br />
Neuropathologie, Universitätsklinikum<br />
Gießen und Marburg GmbH, Standort<br />
Marburg, Baldingerstr., 35043 Marburg<br />
Tel.: 06421 / 2862282<br />
Prof. Dr. T. Acker, Dr. A. Schänzer<br />
Institut <strong>für</strong> Neuropathologie<br />
Universitätsklinikum Gießen und Marburg<br />
GmbH Standort Gießen<br />
Arndtstr. 16, 35392 Gießen<br />
Tel.: 0641 / 99 41181<br />
Prof. Dr. Dr. G. F. Walter<br />
Institut <strong>für</strong> Pathologie – Department<br />
Neuropathologie, Klinikum Kassel GmbH<br />
Mönchebergstr. 41– 43, 34125 Kassel<br />
Tel.: 0561 / 980-4001<br />
Mecklenburg-Vorpommern –<br />
Bereich Vorpommern<br />
(Rostock, Greifswald)<br />
Leiter: Prof. Dr. R. Benecke<br />
Klinik <strong>für</strong> Neurologie und Poliklinik<br />
Gehlsheimer Str. 20, 18157 Rostock<br />
Tel.: 0381 / 494-9511<br />
Fax: 0381 / 494-9512<br />
E-Mail: reiner.benecke@med.uni-rostock.de<br />
201
Neuromuskuläre Zentren in der Bundesrepublik Deutschland<br />
Rostock<br />
Leiter <strong>für</strong> Rostock: Prof. Dr. R. Benecke<br />
Klinik <strong>für</strong> Neurologie und Poliklinik<br />
Gehlsheimer Str. 20,18157 Rostock<br />
Tel.: 0381 / 494-9511 (Frau A. Specht)<br />
Fax: 0381 / 494-9512<br />
E-Mail: reiner.benecke@med.uni-rostock.de<br />
Komm. Sprecher <strong>für</strong> Rostock:<br />
PD Dr. med. J. Prudlo, Klinik <strong>für</strong> Neurologie<br />
und Poliklinik, 18147 Rostock<br />
Gehlsheimer Str. 20, 18147 Rostock<br />
Tel.: 0381 / 494-9607<br />
Sekretariat Frau Donath<br />
Tel.: 0381 / 494-4742,<br />
Fax: 0381 / 494-4759<br />
E-Mail:<br />
johannes.prudlo@med.uni-rostock.de<br />
Ambulanz <strong>für</strong> ALS- und andere<br />
Motoneuronerkrankungen<br />
Neurologische Poliklinik<br />
Gehlsheimer Str. 20, 18147 Rostock,<br />
Ansprechpartner OA PD Dr. J. Prudlo<br />
Anmeldung bei Sr. Sylvia<br />
Tel.: 0381-494-5276, Fax: 0381-494-9798<br />
E-Mail:<br />
johannes.prudlo@med.uni-rostock.de<br />
Neurogenetische Sprechstunde<br />
Neurologische Poliklinik<br />
Gehlsheimer Str. 20, 18147 Rostock<br />
Ansprechpartner OA PD Dr. Ch. Kamm<br />
Dr. A. Dudesek, Anmeldung bei Sr. Sylvia<br />
Tel.: 0381 / 494-5276, Fax: 0381 / 494-9798<br />
E-Mail:<br />
christoph.kamm@med.uni-rostock.de<br />
ales.dudesek@med.uni-rostock.de<br />
Neuroimmunologische Ambulanz<br />
Neurologische Poliklinik,<br />
Gehlsheimer Str. 20, 18147 Rostock<br />
Ansprechpartner Prof. Dr. U. K. Zettl, Dr. A.<br />
Winkelmann; Anmeldung bei Sr. Christa<br />
202<br />
Tel.: 0381 / 494-5276, Fax: 0381 / 494-9798<br />
E-Mail: uwe.zettl@med.uni-rostock.de,<br />
alexander.winkelmann@med.uni-rostock.de<br />
Klinik <strong>für</strong> Psychiatrie, Neurologie, Psychosomatik<br />
und Psychotherapie im Kindes-<br />
und Jugendalter<br />
Ansprechpartner: Prof. Dr. F. Häßler, OA PD<br />
Dr. J. Buchmann<br />
Gehlsheimer Str. 20, 18147 Rostock,<br />
Tel.: 0381 / 494-9520,Fax: 0381 / 494-9522<br />
E-Mail: frank.haessler@med.uni-rostock.de<br />
johannes.buchmann@med.uni-rostock.de<br />
Kinder- und Jugendklinik<br />
Bereich Neuropädiatrie,<br />
Ernst-Heydemann-Str. 8, 18057 Rostock<br />
Ansprechpartner Komm. Direktorin Prof.<br />
Dr. med. Marianne Wigger,<br />
OA PD Dr. med. Jonas Denecke<br />
Tel.: 0381 / 494-70 11<br />
E-Mail:<br />
marianne.wigger@med.uni-rostock.de<br />
jonas.denecke@uni-rostock.de<br />
Abteilung Pneumologie und internistische<br />
Intensivmedizin, Zentrum <strong>für</strong> Innere<br />
Medizin<br />
Ernst-Heydemann-Str. 6, 18057 Rostock<br />
Ansprechpartner: Prof. Dr. med. J. Ch.<br />
Virchow, FRCP, FCCP, FAAAAI<br />
Tel.: 0381 / 494-74 60,<br />
Fax: 0381 / 494-73 92<br />
j.c.virchow@med.uni-rostock.de<br />
Ltd. OÄ Dr. A. Bier<br />
Tel.: 0381 / 494-74 70<br />
E-Mail: andrea.bier@med.uni-rostock.de<br />
OA PD Dr. med. P. Julius<br />
Tel.: 0381 / 494-74 74<br />
peter.julius@med.uni-rostock.de<br />
OA PD Dr. med. Marek Lommatzsch<br />
Tel.: 0381 / 494-74 67<br />
E-Mail: marek.lommatzsch@gmx.de
Institut <strong>für</strong> Medizinische Genetik<br />
Ansprechpartner:<br />
Prof. Dr. med. Peter Meyer<br />
Tel.: 0381-494-70 84<br />
E-Mail: pm@uni.de<br />
Unfallchirurgische Klinik und Poliklinik<br />
(Muskel-/Nervenentnahme)<br />
18057 Rostock, Schillingallee 35<br />
Ansprechpartner: Prof. Dr. Mittlmeier / OÄ<br />
Dr. A. Wichelhaus<br />
Tel.: 0381 / 494-6054, Fax: 0381 / 494-6002<br />
E-Mail:<br />
alice.wichelhaus@med.uni-rostock.de<br />
Vorpommern<br />
Leiter/Sprecher: Prof. Dr. Ulf Schminke<br />
Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie, Universitätsklinikum<br />
der Ernst-Moritz-Arndt-Universität<br />
Greifswald<br />
Ferdinand-Sauerbruch-Str.<br />
17475 Greifswald<br />
Tel.: 03834 / 866819 Fax: 03834 / 866806<br />
E-Mail: Ulf.Schminke@uni-greifswald.de<br />
Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie der-<br />
Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald<br />
Ferdinand-Sauerbruch-Str.<br />
17487 Greifswald,<br />
Tel.: 03834 / 866832 (nach Vereinbarung)<br />
Zentrum <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin<br />
Ferdinand-Sauerbruch-Str.<br />
17475 Greifswald, Prof. Dr. H. Lauffer,<br />
Tel.: 03834 / 86-6337, OÄ Dr. Ch. Burtzlaff<br />
Tel.: 03834/86-6363, Fax: 03834/86-7359<br />
Klinik <strong>für</strong> Kinderchirurgie<br />
Ferdinand-Sauerbruch-Str.<br />
17487 Greifswald, Prof. Dr. W. Barthlen,<br />
Tel.: 03834 / 86-7025, Fax: 03834 / 86-7038<br />
Anhang<br />
Klinik <strong>für</strong> Orthopädie<br />
Ferdinand-Sauerbruch-Str. (Bettenhaus)<br />
17487 Greifswald, Prof. Dr. H. Merk<br />
Tel.: 03834 / 86-7051, Fax: 03834 / 86-7052<br />
Klinik <strong>für</strong> Neurochirurgie<br />
Ferdinand-Sauerbruchstr.<br />
17487 Greifswald, Dr. W. Kleist<br />
Tel.: 03834 / 86-6159, Fax: 03834 / 86-6164<br />
Institut <strong>für</strong> Pathologie<br />
Abteilung Neuropathologie<br />
F.-Loeffler-Str. 23e, 17487 Greifswald<br />
PD Dr. S. Vogelgesang<br />
Tel.: 03834 / 86-5716<br />
Fax: 03834 / 86-5704<br />
Zentrum <strong>für</strong> Zahn-, Mund- und<br />
Kieferheilkunde<br />
Rotgerberstr. 8, 17487 Greifswald<br />
Prof. Dr. G. Meyer, Prof. Dr. W. Sümnig<br />
Tel.: 03834 / 86-7166-68<br />
Fax: 03834 / 86-7171<br />
Institut <strong>für</strong> Humangenetik<br />
Fleischmannstr 42 – 44, 17475 Greifswald<br />
Prof. Dr. U. Felbor.<br />
Tel.: 03834 / 865371, Fax: 03834 / 865369<br />
Sozialpädiatrisches Zentrum Greifswald<br />
Makarenkostr. 8, 17491 Greifswald<br />
Dr. P. Müller<br />
Tel.: 03834 / 875227, Fax: 03834 / 875111<br />
Institut <strong>für</strong> Pathophysiologie<br />
Greifswalder Str. 11c, 17495 Karlsburg<br />
Prof. Dr. H. Brinkmeier<br />
Tel.: 03834 / 86-19319<br />
Neurologisches Rehabilitationszentrum<br />
BDH-Klinik Greifswald Prof. Dr. T. Platz<br />
Karl-Liebknecht-Ring 26 a<br />
17491 Greifswald,<br />
Tel.: 03834 / 871-0, Fax 03834 / 871-102<br />
203
Neuromuskuläre Zentren in der Bundesrepublik Deutschland<br />
Dünenwaldklinik Insel Usedom<br />
Fachklinik <strong>für</strong> kardiologische, pneumologischeund<br />
orthopädische Rehabilitation<br />
Klinik <strong>für</strong> Anschlussrehabilitation/AHB<br />
Dünenstr.1, 17449 Seebad Trassenheide<br />
CA Dr. H. Seidlein<br />
Tel.: 038371 / 70211, Fax: 038371 / 70199<br />
Münster / Westfalen Osnabrück<br />
Münster/Westfalen (Höxter)<br />
Sprecher: Prof. Dr. E. B. Ringelstein, Direktor<br />
der Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie,<br />
Westfälische Wilhelms-Universität Münster<br />
Albert-Schweitzer-Str. 33, 48129 Münster-<br />
Tel.: 0251 / 83-48172, Fax: 0251 / 83-48199<br />
Stellvertretender Sprecher:<br />
Prof. Dr. B. Dworniczak,<br />
Institut <strong>für</strong> Humangenetik der WWU<br />
Vesaliusweg 12-14, 48129 Münster<br />
Tel.: 0251 / 83-55430, Fax: 0251 / 83-56995<br />
Koordinator: Prof. Dr. P. Young, Direktor<br />
der Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie<br />
Westfälische Wilhelms-Universität Münster<br />
Albert-Schweitzer-Str. 33, 48129 Münster<br />
Tel.: 0251 / 83-48331, Fax: 0251 / 83-45059<br />
E-Mail: young@uni-muenster.de<br />
Universitätsklinikum Münster Klinik und<br />
Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie<br />
(Direktor: Prof. Dr. Ringelstein)<br />
Albert-Schweitzer-Str. 33, 48149 Münster<br />
Neuromuskuläre und Neurogenetische<br />
Sprechstunde <strong>für</strong> Erwachsene, Prof. Dr. P.<br />
Young, Sprechzeiten nach Vereinbarung<br />
Tel.: 0251 / 83-48016, Fax: 0251 / 83-48181<br />
204<br />
Labor <strong>für</strong> Neurologische Molekular-<br />
diagnostik, Prof. Dr. P. Young<br />
Tel.: 0251 / 83-48178, Fax: 0251 / 83-48181<br />
Sektion Schlafmedizin<br />
(mit nicht-invasiver Heimbeatmung)<br />
Prof. Dr. P. Young<br />
Tel.: 0251 / 83-48337, Fax: 0251 / 83-48336<br />
Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Kinderheilkunde<br />
(Direktor: Prof. Dr. Harms), Bereich Neuropädiatrie<br />
(Leiter: Prof. Dr. Kurlemann)<br />
Albert-Schweitzer-Str. 33, 48149 Münster<br />
Pädiatrische Muskelsprechstunde<br />
Prof. Dr. Kurlemann, Dr. Fiedler<br />
Sprechzeiten: Mo. – Fr. 8.15 – 12.30 Uhr<br />
Terminvereinbarung:<br />
Tel.: 0251 / 83-47774 Fax: 0251 / 83-47765<br />
Medizinische Klinik und Poliklinik –<br />
Innere Medizin C, Kardiologie<br />
(Direktor/Kommissarische Leitung: Prof.<br />
Dr. L.Eckardt und Prof. Dr. H. Reinicke)<br />
Albert-Schweitzer-Str. 33, 48149 Münster,<br />
Kardiologische Sprechstunde <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong>,<br />
Sprechzeiten nach Vereinbarung<br />
Tel.: 0251 / 83-47622, Fax: 0251/83-47621<br />
Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurochirurgie<br />
(Direktor: Prof. Dr. Stummer)<br />
Albert-Schweitzer-Str. 33, 48149 Münster<br />
Sprechzeiten nach Vereinbarung<br />
Tel.: 0251 / 83-48005, -48006<br />
Fax: 0251 / 83-47479<br />
Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Allgemeine<br />
Orthopädie<br />
(Direktor: Prof. Dr. Gosheger)<br />
Albert-Schweitzer-Str. 33, 48149 Münster<br />
Neuroorthopädische Sprechstunde<br />
Sprechzeiten nach Vereinbarung<br />
Tel.: 0251 / 83-47950, -48010<br />
Fax: 0251 / 83- 47989
Institut <strong>für</strong> Neuropathologie<br />
(Direktor: Prof. Dr. Paulus)<br />
Domagkstr. 19, 48149 Münster<br />
Tel.: 0251 / 83-56967, Fax: 0251 / 83-56971<br />
Institut <strong>für</strong> Humangenetik<br />
(Direktor: Prof. Dr. Wieacker)<br />
Vesaliusweg 12 – 14, 48149 Münster<br />
Humangenetische Beratung, Sprechzeiten<br />
nach Vereinbarung,<br />
Tel.: 0251 / 83-55424, Fax: 0251 / 83-56995<br />
Molekulargenetische Diagnostik<br />
Prof. Dr. Dworniczak,<br />
Tel.: 0251 / 83-55430, Fax: 0251 / 83-56995<br />
Klinikum Osnabrück<br />
Ansprechpartnerin Frau Lindinger<br />
Ambulanzsekretariat Neurologische Klinik<br />
des Klinikum Osnabrück GmbH<br />
Tel.: 0541 / 405-6555<br />
Weserbergland-Klinik Höxter<br />
Grüne Mühle 90, 37669 Höxter<br />
Tel.: 05271 / 98-0, Fax: 05271 / 98-4444<br />
Abteilung <strong>für</strong> Physikalische Therapie<br />
(Ltd. Arzt Dr. Diercks)<br />
Tel.: 05271 / 98-2320, Fax: 05271 / 98-2393<br />
Abteilung <strong>für</strong> Orthopädie<br />
(CA Dr. Heinze),<br />
Tel.: 05271/98-2360, Fax: 05271/98-2319<br />
Abteilung <strong>für</strong> Neurologie<br />
(CA Dr. Dechant)<br />
Tel.: 05271 / 98-2330, Fax: 05271 / 98-2390<br />
Nordrhein<br />
(Aachen, Bonn Düsseldorf, Essen,<br />
Köln Wuppertal)<br />
Leiter/Sprecher: Prof. Dr. W. F. Haupt<br />
Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie der<br />
Universität zu Köln<br />
Joseph-Stelzmann-Str. 9, 50937 Köln<br />
Tel.: 0221 / 478-4007<br />
Stellvertreter: Prof. Dr. K. Zerres<br />
Institut <strong>für</strong> Humangenetik, Universitäts-<br />
klinikum der RWTH,<br />
Pauwelsstr. 30, 52057 Aachen<br />
Anhang<br />
Aachen<br />
Kontakt <strong>für</strong> Erwachsene<br />
Universitätsklinikum RWTH Aachen, Klinik<br />
<strong>für</strong> Neurologie Neuromuskuläre Ambulanz<br />
Pauwelsstr. 30, 52057 Aachen,<br />
PD Dr. Kristl Claeys<br />
Tel.: 0241 / 8089605<br />
Mo.– Do. 9.00 –14.00 Uhr<br />
Fax: 0241 / 803389605<br />
E-Mail: kclaeys@ukaachen.de<br />
Kontakt <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche<br />
(bis zum 17. Lebensjahr)<br />
Universitätsklinikum RWTH Aachen<br />
Klinik <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin<br />
Neuropädiatrische Ambulanz<br />
Pauwelsstr. 30, 52074 Aachen,<br />
Prof. Dr. M. Häusler<br />
Tel.: 0241 / 8088773, Fax: 0241 / 8082484<br />
Humangenetische Sprechstunde<br />
Prof. Dr. Klaus Zerres<br />
E-Mail: kzerres@ukaachen.de<br />
Prof. Dr. Sabine Rudnik-Schöneborn<br />
E-Mail: srudnikschoeneborn@ukaachen.de<br />
Institut <strong>für</strong> Humangenetik<br />
Universitätsklinikum der RWTH<br />
Pauwelsstr. 30, 52074 Aachen<br />
Tel: 0241 / 8080178<br />
Fax: 0241 / 8082580<br />
Institut <strong>für</strong> Neuropathologie<br />
Universitätsklinikum der RWTH Aachen<br />
Direktor: Prof. Dr. J. Weis<br />
205
Neuromuskuläre Zentren in der Bundesrepublik Deutschland<br />
Pauwelsstr. 30, 52074 Aachen<br />
Tel.: 0241 / 8089428, Fax: 0 241v8082416<br />
E-Mail: neuropathologie@ukaachen.de<br />
http://www.neuropathologie.ukaachen.de<br />
Bonn<br />
Prof. Dr. T. Klockgether<br />
Direktor der Klinik und Poliklinik <strong>für</strong><br />
Neurologie Rheinische Friedrich-Wilhelms-<br />
Universität<br />
Sigmund-Freud-Str. 25, 53105 Bonn<br />
Allgemeine Sprechstunde <strong>für</strong> Muskelerkrankungen:<br />
PD Dr. C. Kornblum, Dr. J. Reimann<br />
Dr. D. Anhuf, Th. Dold, S. Laaß<br />
Tel.: 0228 / 287-15714 (9.00-12.00 Uhr)<br />
E-Mail:<br />
cornelia.kornblum@ukb.uni-bonn.de<br />
Spezialambulanz <strong>für</strong> Mitochondriale<br />
Erkrankungen und Myotone Dystrophien<br />
PD Dr. C. Kornblum<br />
Tel.: 0228 / 287-15714 (9.00–12.00 Uhr)<br />
E-Mail:<br />
cornelia.kornblum@ukb.uni-bonn.de<br />
Spezialambulanz <strong>für</strong> Amyotrophe Lateralsklerose<br />
(ALS) und andere Motoneuronerkrankungen<br />
OA Prof. Dr. M.T. Heneka, Dr. D. Kurzwelly<br />
Tel.: 0228 / 287-15714 (9.00–12.00 Uhr),<br />
Tel.: 0228 / 13091 (13.00–15.00 Uhr)<br />
Muskellabor<br />
Organisatorische Leitung: PD Dr. C.<br />
Kornblum, Ärztliche Mitarbeiter: Dr. J. Reimann,<br />
Dr. D. Anhuf, Th. Dold, S. Laaß, TA:<br />
K. Kappes-Horn, K. Tolksdorf, M. Stepien-<br />
Mering, Tel.: 0228 / 287-16391<br />
Düsseldorf<br />
Prof. Dr. H.-P. Hartung,<br />
Direktor der Neurologischen Klinik<br />
Ansprechpartner: OA Prof. Dr. S. Jander<br />
206<br />
OA Prof. Dr. B. Kieseier, Dr. H. Lehmann,<br />
R. Fröhlich<br />
Anmeldung <strong>für</strong> die Spezialambulanzen<br />
Tel.: 0211 / 811-7887<br />
Fax: 0211 / 811-6282<br />
http://www.neurologie.uni-duesseldorf.de<br />
Pädiatrische Muskelsprechstunde<br />
Prof. Dr. Ertan Mayatepek<br />
Klinik <strong>für</strong> allgemeine Pädiatrie der Univ.<br />
Düsseldorf<br />
Moorenstr. 5, 40225 Düsseldorf<br />
Voranmeldung Tel.: 0211 / 8117640<br />
Institut <strong>für</strong> Neuropathologie, Universitätsklinikum<br />
Düsseldorf<br />
Direktor: Prof. Dr. Guido Reifenberger<br />
Ansprechpartnerin:<br />
PD Dr. Eva Neuen-Jacob<br />
Tel.: 0211 / 81-18662<br />
Fax: 0211 / 81-17804<br />
E-Mail:<br />
Neuen-Jacob@med.uni-duesseldorf.de<br />
Essen<br />
Neurologische Universitätsklinik Essen<br />
Direktor: Prof. Dr. H.C. Diener F.A.H.A.<br />
Hufelandstr. 55, 45122 Essen<br />
Neuromuskuläre Sprechstunde<br />
OÄ Dr. S. Koeppen<br />
Tel.: 0201 / 723-2804 (-2730 Sekretariat)<br />
Fax: 0201 / 723-5176<br />
Muskelsprechstunde <strong>für</strong> Kinder und<br />
Jugendliche<br />
Sozialpädiatrisches Zentrum<br />
Leit. Ärztin PD Dr. U. Schara, Zentrum<br />
<strong>für</strong> Kinderheilkunde und Jugendmedizin,<br />
Universitätsklinikum Essen<br />
Hufelandstr. 55, 45122 Essen<br />
Mo. – Do. nach Voranmeldung<br />
Tel.: 0201 / 723-2176<br />
Fax: 0201 / 723-2333
Köln<br />
Neurologische Muskelsprechstunde<br />
Prof. Dr. W.F. Haupt<br />
Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Neurologie der Univ.<br />
zu Köln, Direktor: Prof. Dr. G. R. Fink<br />
Joseph-Stelzmann-Str. 9, 50937 Köln<br />
Di. 9.00-13.00 Uhr nach Voranmeldung<br />
Tel.: 0221 / 478-4015<br />
Pädiatrische Muskelsprechstunde<br />
OA Dr. P. -Herkenrath, PD Dr. J.-C. von Kleist-<br />
Retzow, Universitätskinderklinik Köln Joseph-<br />
Stelzmann-Str. 9, 50924 Köln<br />
Tel.: 0221 / 478-5900<br />
Sozialberatung<br />
Veronika Wiesner (nur Eltern-Beratung)<br />
Di. 9.00-14.00 Uhr und Do. 10.00-13.00 Uhr<br />
Tel.: 0221 / 478-3724<br />
Humangenetische Sprechstunde<br />
Institut <strong>für</strong> Humangenetik der Universität<br />
Köln, Kerpener Str. 34, 50931 Köln<br />
Direktorin: Prof. Dr. B. Wirth<br />
Tel.: 0221 / 47886464<br />
Fax: 0221 / 478-86465<br />
E-Mail: Brunhilde.Wirth@uk-koeln.de<br />
Dr. Raoul Heller, Tel.: 0221 / 47886832<br />
E-Mail: Raoul.Heller@uk-koeln.de<br />
Dr. Anne Baasner, Tel.: 0221 / 47886826<br />
E-Mail: Anne.Baasner@uk-koeln.de<br />
Dr. Jutta Becker, Tel.: 0221 / 47886835<br />
E-Mail: Jutta.Becker@uk-koeln.de<br />
Dr. Eric Hahnen, Tel.: 0221 / 47886825<br />
E-Mail: Eric.Hahnen@uk-koeln.de<br />
Dr. Julia Schreml, Tel.: 0221 / 47886612<br />
E-Mail: Julia.Schreml@uk-koeln.de<br />
Abteilung <strong>für</strong> Neuropathologie<br />
Klinikum der Universität zu Köln<br />
Direktorin: Prof. Dr. M. Deckert<br />
Ansprechpartnerin: Dr. A. Brunn<br />
Tel.: 0221 / 478-97249,<br />
Fax: 0221 / 478-7237<br />
E-Mail: anna.brunn@uni-koeln.de<br />
Anhang<br />
Wuppertal<br />
Neuromuskuläre Sprechstunde<br />
Klinik <strong>für</strong> Neurologie und klinische Neuro-<br />
physiologie, HELIOS Klinikum Wuppertal<br />
Univer- sitätsklinikum Witten/Herdecke<br />
Heusnerstr. 40, 42283 Wuppertal<br />
Direktor: Prof. Dr. S. Isenmann<br />
Ansprechpartner: Prof. Dr. C.-A. Haensch<br />
Tel.: 0202 / 896-2913, Fax: 0202 / 896-1788<br />
E-Mail:<br />
carl-albrecht.haensch@helios-kliniken.de<br />
Terminvereinbarung: Tel.: 0202 / 896-2641<br />
(Fr. Jandt-Scheler)<br />
Kooperierende Kliniken und Institute<br />
Klinik <strong>für</strong> Kinderheilkunde, HELIOS Klinikum,<br />
Heusnerstr. 40, 42283 Wuppertal<br />
Ansprechpartner: Prof. Dr. Stefan Wirth<br />
Tel.: 0202 / 896-3833<br />
Fax: 0202 / 896-3834<br />
Institut <strong>für</strong> Neuropathologie der Heinrich-<br />
Heine-Universität Düsseldorf<br />
Moorenstr. 5, 40225 Düsseldorf<br />
Ansprechpartnerin: PD Dr. Eva Neuen-Jacob<br />
Tel.: 0211 / 8118662<br />
E-Mail: neuen-jacob@med.uni-duesseldorf.de<br />
Medizinische Klinik/<br />
Abteilung Rheumatologie<br />
St. Josef Krankenhaus Wuppertal<br />
Bergstr. 6–12, 42105 Wuppertal<br />
Ansprechpartner: PD Dr. Helmut E. Stierle<br />
Tel.: 0202 / 485-2201, Fax: 0202 / 485-2209<br />
E-Mail: sekretariat.irh@sjzw.de<br />
Institut <strong>für</strong> Pränatale Medizin<br />
und Humangenetik Wuppertal<br />
Wall 32–34, 42103 Wuppertal<br />
Ansprechpartnerin: Dr. Eva-Christina Prott<br />
Tel.: 0202 / 4595959, Fax: 0202 / 4595960<br />
207
Neuromuskuläre Zentren in der Bundesrepublik Deutschland<br />
HELIOS Schlaflabor Wuppertal<br />
Heusnerstr. 40, 42283 Wuppertal<br />
Ansprechpartner: PD Dr. C.-A. Haensch<br />
E-Mail:<br />
carl-albrecht.haensch@helios-kliniken.de<br />
Nordwest<br />
(Bremen, Oldenburg, Rotenburg/<br />
Wümme, Sande, Westerstede)<br />
Leiter/Sprecher: Prof. Dr. A. Engelhardt CA<br />
der Neurologischen Klinik, Evangelisches<br />
Krankenhaus Oldenburg, Steinweg 13-17<br />
26122 Oldenburg, Tel: 0441 / 236-414<br />
Bremen<br />
Prof. Dr. Andreas Kastrup,<br />
Direktor der Neurologischen Klinik<br />
Klinikum Bremen-Ost gGmbH<br />
Züricher Str. 40, 28235 Bremen<br />
Sekretariat: Tel.: 0421 / 408-2285<br />
Fax: 0421 / 408-2354<br />
Dr. Andreas Schröter, Neurologische Tagesklinik,<br />
Klinikum Bremen-Ost gGmbH<br />
Züricher Str. 40, 28235 Bremen<br />
Sekretariat: Tel.: 0421 / 408-2285<br />
Fax: 0421 / 408-2354<br />
Prof. Dr. Svenja Happe, Chefärztin<br />
Institut <strong>für</strong> Klinische Neurophysiologie<br />
Klinikum Bremen Ost, Lehrkrankenhaus<br />
der Universität Göttingen<br />
Züricher Str. 40, 28325 Bremen<br />
Tel.: 0421 / 408-2370, Fax: 0421 / 408-2375<br />
E-mail:<br />
neurophysiologie@klinikum-bremen-ost.de<br />
Rehazentrum Friedehorst: PD Dr. M.<br />
Spranger, Ltd. Arzt des Neurologischen<br />
Rehazentrums Friedehorst<br />
208<br />
Rotdornallee 64, 28717 Bremen<br />
Tel.: 0421 / 6381-501<br />
E-mail: spranger.nrz@friedehorst.de<br />
Sozialpädiatisches Zentrum, Dr. Ursula<br />
Haun-Jünger, Kinderzentrum, Klinikum<br />
Bremen Mitte<br />
Friedrich-Karl-Str. 55, 28205 Bremen<br />
Tel.: 0421 / 4972233<br />
Dr. med. Jörg Müsebeck,<br />
Zentrum <strong>für</strong> Humangenetik und Genetische<br />
Beratung<br />
Leobener Str., ZHG, 28359 Bremen<br />
Tel.: 0421 / 21861515<br />
E-mail: joerg.muesebeck@uni-bremen.de<br />
Prof. Dr. Markus Bergmann, CA der Neuropathologie,<br />
Klinikum Bremen Mitte<br />
St.-Jürgen-Str. 1, 2877 Bremen<br />
Tel.: 0421 / 4972561<br />
Fax: 0421 / 4972568<br />
E-mail: markus.bergmann@klinikum-bremen-mitte.de<br />
Oldenburg<br />
Prof. Dr. Andreas Engelhardt,<br />
CA der Neurologischen Klinik,<br />
Evangelisches Krankenhaus Oldenburg<br />
Steinweg 13-17, 26122 Oldenburg<br />
Tel.: 0441/ 236-414<br />
Fax: 0441/ 236-650<br />
E-mail: andreas.engelhardt@evangelischeskrankenhaus.de<br />
Neuropädiatrie: Prof. Dr. Ch. Korenke<br />
CA der Abteilung <strong>für</strong> Neuropädiatrie<br />
Klinikum Oldenburg gGmbH<br />
Zentrum <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin<br />
Elisabeth-Kinderkrankenhaus,<br />
Rahel-Straus-Str. 10, 26133 Oldenburg<br />
Tel.: 0441/ 403-2017, Fax: 0441/ 403-2112<br />
E-mail:<br />
neuropaediatrie@klinikum-oldenburg.de
Dr. M. Wagner, Sozialpädiatrisches<br />
Zentrum Oldenburg<br />
Cloppenburger Str. 361, 26133 Oldenburg<br />
Tel.: 0441/ 969670<br />
Dr. P. Steuernagel<br />
Humangenetik und Genetische Beratung<br />
Klinikum Oldenburg,<br />
Rahel-Straus-Str. 10, 26133 Oldenburg<br />
Tel.: 0441/ 403-2764<br />
E-mail:<br />
humangenetik@klinikum-oldenburg.de<br />
Dr. N. Eilers,<br />
CA der Neurologischen Abteilung<br />
Rehabilitationszentrum Oldenburg,<br />
Brandenburger Str. 31, 26133 Oldenburg<br />
Anfragen zur Reha-Behandlung: Dr. Eilers<br />
Tel.: 0441/ 4052454<br />
<strong>DGM</strong> Sozialberatungsstelle<br />
Neuromuskuläres Zentrum Nordwest<br />
Susann Hylla,<br />
Marienstr. 11, 26121 Oldenburg,<br />
Sprechstunde: Di. 8.00-13.00 Uhr,<br />
Tel.: 0441/ 236-649, Fax: 0441/ 236-650<br />
E-mail: susann.hylla@dgm.org<br />
Rotenburg (Wümme)<br />
Prof. Dr. R.Kiefer<br />
CA der Neurologischen Klinik<br />
Diakoniekrankenhaus,<br />
Elise-Averdiek-Str. 17, 27283 Rotenburg<br />
Neuromuskuläre Sprechstunde<br />
Tel.: 04261/ 772218<br />
Fax: 04261/ 772533<br />
E-Mail: kiefer@diako-online.de<br />
Sande<br />
Prof. Dr. med. P. Kermer<br />
Chefarzt der Neurologischen Klinik<br />
Nordwest-Krankenhaus Sanderbusch<br />
Hauptstr., 26452 Sande<br />
Tel.: 04422/ 80-1401, Fax: 04422/ 80-1430<br />
E-mail: neurologie@sanderbusch.de<br />
Westerstede<br />
Prof. Dr. Sylvia Kotterba<br />
CÄ der Neurologischen Klinik<br />
Ammerland-Klinik,<br />
Lange Str. 38, 26655 Westerstede<br />
Anmeldung Tel.: 04488 / 50-3370<br />
E-Mail:<br />
syliva.kotterba@ammerland-klinik.de<br />
Anhang<br />
Rhein-Main<br />
(Aschaffenburg, Darmstadt, Frankfurt,<br />
Wiesbaden)<br />
Leiter/Sprecher: Prof. Dr. D. Claus<br />
Klinikum Darmstadt, Klinik <strong>für</strong> Neurologie<br />
Klinische Neurophysiologie,<br />
Heidelberger Landstr. 379,<br />
64297 Darmstadt<br />
Tel.: 06151 / 107 4501<br />
Fax: 06151 / 107 4599<br />
E-Mail: d.claus@t-online.de<br />
Aschaffenburg<br />
OA Dr. K. Isenhardt<br />
Neurologische Klinik, Klinikum Aschaffenburg<br />
Am Hasenkopf, 63739 Aschaffenburg<br />
E-Mail:<br />
klaus.isenhardt@klinikum-aschaffenburg.de<br />
Darmstadt<br />
Klinikum Darmstadt, Klinik <strong>für</strong> Neurologie<br />
Klinische Neurophysiologie<br />
64297 Darmstadt,<br />
Heidelberger Landstr. 379<br />
Tel.: 06151 / 107-4501<br />
Fax: 06151 / 107-4599<br />
Ansprechpartner: Prof. Dr. D. Claus<br />
Sprechzeiten:<br />
Do. und Fr. von 11.00 –13.00 Uhr<br />
209
Neuromuskuläre Zentren in der Bundesrepublik Deutschland<br />
Ernährungsberatung<br />
Brigitte SöderTel.: 06151 / 107 4555<br />
Kardiologie, Klinikum Darmstadt<br />
Medizinische Klinik 1<br />
Grafenstr. 9, 64283 Darmstadt<br />
Dr. K. H. Tischer<br />
Tel.: 06151 / 107 6425<br />
Sprechstunde nach Vereinbarung<br />
E-Mail:<br />
karl-heinz.tischer@klinikum-darmstadt.de<br />
Sportmedizin, Fahrrad-Spiroergometrie<br />
Laktat-Test<br />
Klinikum Darmstadt, Medizinische Klinik 1<br />
Grafenstr. 9, 64283 Darmstadt<br />
Dr. K. H. Tischer<br />
Tel.: 06151 / 107-6425<br />
Sprechstunde nach Vereinbarung<br />
E-Mail:<br />
karl-heinz.tischer@klinikum-darmstadt.de<br />
Frankfurt<br />
Neurologische Klinik, JW Goethe Universität<br />
Frankfurt<br />
Th.-Stern-Kai 7, 60590 Frankfurt<br />
Tel.: 069 6301-6395, Fax: 069-6301 / 6842<br />
Ansprechpartner: Prof. Dr. U. Ziemann<br />
E-Mail: u.ziemann@em.uni-frankfurt.de<br />
Dr. F. Trostdorf<br />
E-Mail: f.trostdorf@em.uni-frankfurt.de<br />
Sprechzeiten: Mo. – Fr. 9.00 – 16.00 Uhr<br />
Anmeldung:<br />
Tel.: 069 / 6301-7468 oder -7464<br />
Neuropathologie<br />
Neurologisches Institut der Universität<br />
Frankfurt (Edinger-Institut)<br />
60528 Frankfurt, Heinrich-Hoffmann-Str. 7<br />
Tel.: 069 / 6301-84168<br />
Fax: 069 / 84150<br />
www.kgu.de/ni<br />
E- Mail: karl-heinz.plate@kgu.de,<br />
dominique-suzanne.tews@kgu.de<br />
210<br />
michel.mittelbronn@kgu.de<br />
klaus.mueller2@kgu.de<br />
patrick.harter@kgu.de<br />
Ansprechpartner: Prof. Dr. K.H. Plate,<br />
Prof. Dr. Michel Mittelbronn, PD Dr. D. S.<br />
Tews PD Dr. K. Müller, Dr. Patrick Harter<br />
Sprechzeiten:<br />
Montag – Freitag 9.00 –15.00 Uhr<br />
Neuropädiatrie: Abteilung Neuropädiatrie<br />
Zentrum Für Kinderheilkunde und Jugendmedizin,<br />
Klinik I, J.W. Goethe Univ.<br />
Frankfurt, PD Dr. Kieslich<br />
Theodor-Stern-Kai 7, 60590 Frankfurt<br />
Tel.: 069 / 6301-5560/5725<br />
Fax: 069 / 6301-5765<br />
E-Mail: matthias.kieslich@kgu.de<br />
www.zkikgu.de/neurologie.htm<br />
Sprechzeiten: nach Vereinbarung<br />
Tel.: 069 / 6301 / 5560/5725<br />
Spezialitäten: Neurometabolisches Labor<br />
Rheumatologie<br />
Prof. Dr. H. Burkhardt, Institut <strong>für</strong> Rheumatologie,<br />
Med. Klinik III der Univ. Frankfurt<br />
Theodor-Stern-Kai 7, 60590 Frankfurt<br />
E-Mail: harald.burkhardt@kgu.de,<br />
h.burkhardt@zafes.de<br />
Fax: 069 / 6301-5929<br />
Sprechzeiten: Rheumaambulanz<br />
Mo. – Fr. 8.00 – 13.00 Uhr<br />
Kontakt des Rheumazentrums:<br />
Tel.: 069 / 6705-390, Fax: 069 / 6705-393<br />
Geschäftsstelle des Rheumazentrums<br />
Rhein-Main, Frankfurt, Schlangenbad,<br />
Wiesbaden Orthopädische Univ.-Klinik,<br />
Friedrichsheim, Tel.: 069 / 6705-390<br />
Orthopädie<br />
Orthopädische Universitätsklinik Friedrichsheim<br />
Marienburgstr. 2, 60528 Frankfurt<br />
Tel.: 069 / 6705-388, -408<br />
Fax: 069 / 6705-280
E-Mail: f.geiger@friedrichsheim.de<br />
Ansprechpartner: Dr. F. Geiger, OA Abt.<br />
Wirbelsäulenchirurgie Sprechzeiten:<br />
Di. 8.00 –16.00 Uhr<br />
Wirbelsäule 14.00 –15.00 Uhr<br />
Humangenetik<br />
Prof. Dr. R. König, Institut <strong>für</strong> Humangenetik<br />
der Univ. Frankfurt<br />
Theodor-Stern-Kai 7, 60590 Frankfurt Tel.:<br />
069 / 6301-5603, Fax 069 / 6301-6002 E-<br />
Mail: r.koenig@em.uni-frankfurt.de<br />
Sprechzeiten: Humangenetische Poliklinik,<br />
Mo.-Fr. 9.00 –15.00 Uhr nach Vereinbarung<br />
Dr. Gudrun Schmidt, Dr. Ehresmann Eifelstr.<br />
61, 60529 Frankfurt am Main<br />
Tel.: 069 / 355137, Fax: 069 / 350493<br />
E-Mail:<br />
kinderarztpraxis.schwanheim@gmx.de,<br />
tamaraehresmann@web.de<br />
Wiesbaden<br />
Neurologie<br />
<strong>Deutsche</strong> Klinik <strong>für</strong> Diagnostik<br />
65191 Wiesbaden, Aukammallee 33<br />
Tel.: 0611 / 577-431, Fax: 0611 / 577-311<br />
Ansprechpartner:<br />
E-Mail: Dr.B.Schrank schrank.neuro@<br />
dkd-wiesbaden.de<br />
Sprechstunde nur nach Vereinbarung<br />
Mo.– Do. 8.00 –13.00 Uhr und<br />
14.00 – 17.00 Uhr, Fr. 8.00 – 13.00 Uhr<br />
Neuropädiatrie<br />
<strong>Deutsche</strong> Klinik <strong>für</strong> Diagnostik, Fachbereich<br />
Kinder- und Jugendmedizin<br />
Aukammallee 33, 65191 Wiesbaden<br />
Dr. J. Seeger,<br />
Tel.: 0611 / 577254, Fax: 0611 / 577557<br />
E-Mail: seeger.paed@dkd-wiesbaden.de<br />
Sprechzeiten: Mo.-Do. 8.00 –17.00 Uhr,<br />
Fr. 8.00 – 14.00 Uhr<br />
Anhang<br />
Rhein-Neckar<br />
(Heidelberg, Mannheim, Ludwigshafen,<br />
Karlsruhe)<br />
Leiter/Sprecher: Dr. Christian Blahak<br />
Neurologische Klinik,<br />
Universitätsmedizin Mannheim, Theodor-<br />
Kutzer-Ufer 1 – 3, 68167 Mannheim<br />
und: Dr. Joachim Wolf<br />
Neurologische Klinik, Klinikum der Stadt<br />
Ludwigshafen a. R. GmbH<br />
Bremserstr. 79, 67063 Ludwigshafen<br />
Heidelberg<br />
Muskelsprechstunde der Neurologischen<br />
Klinik Universitätsklinik Heidelberg<br />
Prof. Dr. H.-M. Meinck<br />
Im Neuenheimer Feld 400<br />
69120 Heidelberg<br />
Di. 9.00-13.00 Uhr, nach Voranmeldung<br />
Tel.: 06221 / 56-7510<br />
Muskelsprechstunde der Abteilung <strong>für</strong><br />
Pädiatrische Neurologie<br />
Zentrum <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin<br />
der Universitätsklinik Heidelberg<br />
Dr. Cornelia Bußmann, Im Neuenheimer<br />
Feld 153, 69120 Heidelberg<br />
Do. 13.00 –16.00 Uhr und weitere Termine<br />
nach Voranmeldung Tel.: 06221 / 56-2337<br />
E-Mail: Cornelia.Bussmann@med.uni-heidelberg.de<br />
Mannheim<br />
Neuromuskuläre Sprechstunde der Neurologischen<br />
Klinik, Universitätsmedizin<br />
Mannheim<br />
Dr. C. Blahak, Prof. Dr. M. G. Hennerici<br />
Theodor-Kutzer-Ufer 1 – 3<br />
68167 Mannheim<br />
Di. 9.00-16.00 Uhr, Fr. 9.00-13.00 Uhr und<br />
weitere Termine nach Voranmeldung<br />
Tel.: 0621 / 383-2442<br />
211
Neuromuskuläre Zentren in der Bundesrepublik Deutschland<br />
Ludwigshafen<br />
Muskelsprechstunde der Neurologischen<br />
Klinik<br />
Klinikum der Stadt Ludwigshafen a. R.<br />
GmbH<br />
Dr. J. Wolf, Prof. Dr. A. Grau<br />
Bremserstr. 79, 67063 Ludwigshafen<br />
Mi. 10.00 – 14.00 Uhr und<br />
Fr. 10.00 – 12.00 Uhr nach Voranmeldung<br />
Tel.: 0621 / 503-4207<br />
Karlsruhe<br />
Neuromuskuläre Sprechstunde der Neurologischen<br />
Klinik, Städtisches Klinikum<br />
Karlsruhe<br />
Dr. T. Rösel, Dr. J. Schneider, Prof. Dr. G.<br />
Gahn, Moltkestr. 90, 76133 Karlsruhe<br />
Di. u. Mi. 9.15-11.30 Uhr<br />
nach Voranmeldung, Tel.: 0721 / 974-3610<br />
Sozialberatung <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong><br />
Fr. Reiß, Di. nachmittags und Fr., Zimmer 1<br />
der Muskelambulanz (Neurologische Klinik,<br />
Haus 13, Ebene 3, Theodor-Kutzer-Ufer 1-<br />
3, 68167 Mannheim), Terminvereinbarung<br />
unter Tel.: 0621 / 383-2918<br />
E-Mail: christina.reiss@umm.de<br />
Ruhrgebiet<br />
(Bochum, Datteln, Duisburg)<br />
Leiter/Sprecher: Prof. Dr. M. Vorgerd, OA<br />
Neurologische Klinik Berufsgenossenschaftliches<br />
Universitätsklinikum Bergmannsheil<br />
GmbH der Ruhr-Universität<br />
Bochum<br />
Tel.: 0234 / 302-6812, Fax: 0234 / 302-6888<br />
Sprechstunden <strong>für</strong> erwachsene Patienten<br />
mit neuromuskulären Erkrankungen<br />
Neurologische Klinik und Poliklinik der<br />
Ruhr-Universität Bochum, Kliniken Berg-<br />
212<br />
mannsheil, (Prof. Dr. M. Tegenthoff)<br />
Bürkle-de-la-Camp-Platz 1<br />
44789 Bochum<br />
Leitung: Prof. Dr. M. Vorgerd<br />
weitere Ansprechpartner: Dr. R. Kley<br />
Dr. A. Güttsches, Dr. T. Grehl<br />
Tel.: 0234 / 3026812<br />
Fax: 0234 / 3026888<br />
www.bergmannsheil.de/muskelzentrum<br />
Neurologische Klinik der Ruhr-Universit<br />
Bochum<br />
St. Josef-Hospital (Prof. Dr. R. Gold)<br />
Gudrunstaße 56, 44791 Bochum<br />
Ansprechpartner: PD Dr. C. Schneider-<br />
Gold, Dr. S. Otto<br />
Tel.: 0234 / 509 2420, Fax: 0234 / 509 2414<br />
http://www.ruhr-uni-bochum.de/sjh/neuro/<br />
Sprechzeiten : Mo. 9.00 – 12.00 Uhr<br />
Mi. u. Do. 12.30 – 16.30 Uhr<br />
Neurologische Klinik<br />
Ev. u. Joh. Klinikum Niederrhein Duisburg<br />
(Priv.-Doz. Dr. H. Grehl)<br />
Akademisches Lehrkrankenhaus der<br />
Universität Düsseldorf<br />
Fahrnerstr. 133-135, 47169 Duisburg<br />
Ansprechpartner: Priv.-Doz. Dr. H. Grehl<br />
Tel.: 0203 / 508-1260,<br />
Fax: 0203 / 508-1263<br />
http://www.ejk.de/bt1/nr/index.html<br />
Sprechstunde <strong>für</strong> Kinder und Jugendliche<br />
mit neuromuskulären Erkrankungen<br />
(Muskelsprechstunde)<br />
Klinik <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin der<br />
Ruhr-Universität Bochum<br />
im St. Josef-Hospital (Prof. Dr. E. Hamelmann),<br />
Abteilung Neuropädiatrie<br />
(Prof. Dr. T. Lücke)<br />
Alexandrinenstraße 5, 44791 Bochum<br />
Ansprechpartner: Dr. C. Köhler<br />
Dr. Ch. Thiels, Prof. Dr. T. Lücke<br />
Tel.: 0234 / 509-2631
Fax: 0234 / 509-2812<br />
www.kinderklinik-bochum.de<br />
Zentrum <strong>für</strong> Neuropädiatrie<br />
Entwicklungsneurologie und Sozialpädiatrie<br />
der Universität Witten/Herdecke<br />
Vestische Kinder- und Jugendklinik<br />
(Prof. Dr. F. Aksu)<br />
Postfach 1351, 45704 Datteln<br />
Ansprechpartner: Prof. Dr. Aksu<br />
Tel.: 02363 / 975.230<br />
Terminabsprache<br />
Tel.: 02363 / 975-233<br />
Fax: 02363 / 975-393<br />
http://www.kinderklinik-datteln.de/leist_<br />
zentrumneuro.htm<br />
Sprechstunde <strong>für</strong> Amyotrophe Lateralsklerose<br />
(ALS) und andere Motoneuronerkrankungen<br />
(Studienzentrum)<br />
Neurologische Klinik und Poliklinik der<br />
Ruhr-Universität Bochum<br />
Kliniken Bergmannsheil<br />
(Prof. Dr. M. Tegenthoff)<br />
Bürkle-de-la-Camp-Platz 1, 44789 Bochum<br />
Leitung: Dr. T. Grehl<br />
Weitere Ansprechpartner:<br />
Frau N. Roshan-Ghiasi, Dr. J. Schüning<br />
A. Metzner (Study Nurse)<br />
Tel.: 0234 / 302-6812, Fax: 0234 / 302-6888<br />
www.bergmannsheil.de/ALS<br />
Sprechstunde <strong>für</strong> Hereditäre Spastische<br />
Paraplegie (HSP) und andere Motoneuronerkrankungen<br />
Neurologische Klinik der Ruhr-Universität<br />
Bochum<br />
St. Josef-Hospital (Prof. Dr. R. Gold)<br />
Gudrunstaße 56, 44791 Bochum<br />
Ansprechpartner: Dr. S. Otto<br />
Tel.: 0234 /509-2420, Fax: 0234 /509-2414<br />
http://www.ruhr-uni-bochum.de/sjh/neuro/<br />
Humangenetik<br />
(Beratung, Diagnostik, Forschung):<br />
Anhang<br />
Humangenetik Ruhr-Universität Bochum<br />
(Prof. Dr. J.T. Epplen)<br />
Universitätsstraße 150, 44801 Bochum<br />
Ansprechpartner: Dr. rer. nat. G. Dekomien<br />
Tel.: 0234 / 322-5764<br />
Beratungstermin-Vereinbarung:<br />
Tel.: 0234 /322-3839, Fax: 0234 /321-4196<br />
www.rub.de/mhg/<br />
Neuromuskuläres Labor des Muskel-<br />
zentrums Ruhrgebiet<br />
Haus X.243, Kliniken Bergmannsheil<br />
Bürkle-de-la-Camp-Platz 1, 44789 Bochum<br />
Ansprechpartner:<br />
Prof. Dr. M. Vorgerd, Frau D. Kittel (MTA),<br />
Frau A. Schreiner (MTA)<br />
Tel.: 0234 / 302-4774<br />
Fax: 0234 / 302-4775<br />
Stuttgart<br />
Leiter/Sprecher:<br />
Prof. Dr. A. Lindner, Ärztl. Direktor der<br />
Klinik <strong>für</strong> Neurologie<br />
Marienhospital Stuttgart<br />
Böheimstr. 37, 70199 Stuttgart<br />
Tel.: 0711 / 6489-2481<br />
Fax: 0711 / 6489-2482<br />
E-Mail: AlfredLindner@vinzenz.de<br />
Stellvertreter: Dr. K. Demuth, ltd. Oberarzt<br />
Tel.: 0711 / 6489-2483;<br />
Fax: 0711 / 6489-2482<br />
E-Mail: KlausDemuth@vinzenz.de<br />
Aktuelle Informationen auf der Homepage<br />
www.vinzenz.de<br />
Muskelambulanz<br />
(Sprechstunde <strong>für</strong> neuromuskuläre Erkrankungen):<br />
Prof. Dr. A. Lindner<br />
Tel.: 0711 / 6489-2481<br />
Fax: 0711 / 6489-2475<br />
213
Neuromuskuläre Zentren in der Bundesrepublik Deutschland<br />
E-Mail: AlfredLindner@vinzenz.de<br />
OA Dr. K. Demuth<br />
Tel.: 0711 / 6489-2483<br />
Fax: 0711 / 6489-2482<br />
E-Mail: KlausDemuth@vinzenz.de<br />
OA Dr. M. Baumgärtner<br />
Tel.: 0711 / 6489-2483<br />
Fax: 0711 / 6489-2482<br />
E-Mail: MarkusBaumgaertner@vinzenz.de<br />
OA Dr. V. Kuhl<br />
Tel.: 0711 / 6489-2483<br />
Fax: 0711 / 6489-2482<br />
E-Mail: ValerioKuhl@vinzenz.de<br />
OA Dr. N. Reichert<br />
Tel.: 0711 / 6489-2483<br />
Fax: 0711 / 6489-2482<br />
E-Mail: NorbertReichert@vinzenz.de<br />
Neurophysiologisches Labor<br />
Leiter: OA Dr. K. Demuth<br />
Tel. 0711 / 6489-2489<br />
Fax: 0711 / 6489-2482<br />
E-mail: KlausDemuth@vinzenz.de<br />
Elektrophysiologische Diagnostik:<br />
OA Dr. K. Demuth<br />
Tel.: 0711 / 6489-2491<br />
Fax: 0711 / 6489-2482<br />
OA Dr. M. Baumgärtner<br />
Tel.: 0711 / 6489-2483<br />
Fax: 0711 / 6489-2482<br />
OA Dr. V. Kuhl<br />
Tel: 0711 / 6489-2483<br />
Fax: 0711 / 6489-2482<br />
OA Dr. N. Reichert<br />
Tel.: 0711 / 6489-2483<br />
Fax: 0711 / 6489-2482<br />
Facharzt Dr. M. Schaupp<br />
Tel.: 0711 / 6489-2483<br />
Fax: 0711 / 6489-2482<br />
Muskelsonographie: OA Dr. Demuth<br />
Tel.: 0711 / 6489-2491<br />
214<br />
Pädiatrische Muskelsprechstunde<br />
(nach Voranmeldung)<br />
Lt. OA Dr. R. Keimer (Neuropädiatrie)<br />
Klinikum Stuttgart, Pädiatrisches Zentrum<br />
Olgahospital<br />
Bismarckstr. 8, 70176 Stuttgart<br />
Tel.: 0711 / 27872720<br />
Fax: 0711 / 27872719<br />
E-Mail: r.keimer@klinikum-stuttgart.de<br />
Beteiligte Kliniken und Institute<br />
am Marienhospital Stuttgart<br />
Endokrinologische Beratung<br />
Frau Prof. Dr. M. Kellerer, Klinik <strong>für</strong><br />
Innere Medizin I, Marienhospital Stuttgart<br />
Böheimstr. 37, 70199 Stuttgart<br />
Tel.: 0711 / 6489-2102<br />
Fax: 0711 / 6489-2119<br />
E-Mail: monikakellerer@vinzenz.de<br />
Kardiologische Beratung<br />
Dr. M. Theisen u. Dr. H. Tröster, Klinik <strong>für</strong><br />
Innere Medizin I, Marienhospital Stuttgart<br />
Böheimstr. 37, 70199 Stuttgart<br />
Tel.: 0711 / 6489-2127<br />
Fax: 0711 / 6489-2147<br />
E-Mail: manfredtheisen@vinzenz.de<br />
oder herberttroester@vinzenz.de<br />
Lungendiagnostik, Beatmung und<br />
Schlaflabor<br />
Klinik <strong>für</strong> Innere Medizin II, Marienhospital<br />
Stuttgart, Böheimstr. 37, 70199 Stuttgart<br />
Dr. S. Reinecke, Dr. U. Wellhäußer<br />
Schwerpunkt Pneumologie, Schlafmedizin<br />
Leitender Arzt: Dr. med. J. Glockner<br />
Tel.: 0711 / 6489-8125<br />
Fax: 0711 / 6489-8122<br />
E-Mail: InnereVeronika@vinzenz.de<br />
Schwerpunkt Rheumatologie<br />
klinische Immunologie: Klinik <strong>für</strong> Innere<br />
Medizin II, Marienhospital Stuttgart<br />
Böheimstr. 37, 70199 Stuttgart
Dr. S. Reinecke, Dr. U. Wellhäußer<br />
Leiter: OA Dr. S. Heitmann<br />
Tel.: 0711 / 6489-8146<br />
Fax: 0711 / 6489-8122<br />
E-Mail: Rheumatologie@vinzenz.de<br />
Hals-Nasen-Ohren-Klinik,<br />
Marienhospital Stuttgart<br />
Böheimstr. 37, 70199 Stuttgart<br />
Prof. Dr. Dr. H. Steinhart<br />
Tel.: 0711 / 6489-2508Fax: 0711 / 6489-<br />
2582<br />
E-Mail: HNO@vinzenz.de<br />
Abteilung <strong>für</strong> Phoniatrie, Pädaudiologie<br />
Schluckstörungen und Logopädie<br />
Marienhospital Stuttgart<br />
Böheimstr. 37, 70199 Stuttgart<br />
Ärztlicher Leiter: Andreas Seimer<br />
Tel.: 0711 / 6489-2509<br />
Fax: 0711 / 64 89-32 23<br />
E-Mail: HNO@vinzenz.de<br />
Abteilung <strong>für</strong> Logopädie<br />
Marienhospital Stuttgart<br />
Böheimstr. 37, 70199 Stuttgart<br />
Leitung: Andrea Jung<br />
Tel.: 0711 / 6489-2555<br />
Fax: 0711 / 64 89-3223<br />
E-Mail: HNO@vinzenz.de<br />
Beteiligte Kliniken und Institute<br />
außerhalb des Marienhospitals<br />
Institut <strong>für</strong> Pathologie und Neuropathologie<br />
der Universität Tübingen<br />
Direktor: Prof. Dr. R. Meyermann<br />
Calwerstr. 3, 72076 Tübingen<br />
Muskellabor: Frau Prof. Dr. A. Bornemann<br />
Tel.: 07071 / 29-80162<br />
Fax: 07071 / 29-4846<br />
E-Mail:<br />
antje.bornemann@med.uni-tuebingen.de<br />
Anhang<br />
Genetische Beratung<br />
Dr. H. Heilbronner, Klinikum Stuttgart Olgahospital,<br />
Bismarckstr. 8, 70176 Stuttgart<br />
Tel.: 0711 / 2787-4001<br />
Fax: 0711 / 2787-4000<br />
E-Mail: h.heilbronner@klinikum-stuttgart.de<br />
Orthopädische- und Kinder-Orthopädische<br />
Beratung<br />
Prof. Dr. T. Wirth, Orthopädische Klinik<br />
Klinikum Stuttgart, Olgahospital<br />
Bismarckstr. 8, 70176 Stuttgart<br />
Tel.: 0711 / 2787-3001<br />
Fax: 0711 / 2787-3820<br />
E-Mail: t.wirth@klinikum-stuttgart.de<br />
Muskellabor der Neurologischen Klinik<br />
und Poliklinik der Martin-Luther-Univer-<br />
sität Halle-Wittenberg<br />
Direktor: Prof. Dr. S. Zierz,<br />
Ernst-Grube-Str. 40, 06097 Halle/S<br />
Tel.: 0345 / 557-2858<br />
Fax: 0345 / 557-2860<br />
E-Mail: sekretariat.neurologie@medizin.<br />
uni-halle.de<br />
www.medizin.uni-halle.de/neuro<br />
Muskellabor<br />
Tel.: 0345 / 557-3628<br />
Fax: 0345 / 557-3505<br />
Thüringen<br />
(Apolda, Arnstadt, Eisenberg, Erfurt,<br />
Jena, Sülzhayn)<br />
Leiter/Sprecher: PD Dr. Julian Großkreutz<br />
Universitätsklinikum Jena<br />
Erlanger Allee 101, 07747 Jena<br />
Tel.: 03641 / 9-323426<br />
Fax: 03641 / 9-323422<br />
E-Mail:<br />
Julian.grosskreutz@med.uni-jena.de<br />
215
Neuromuskuläre Zentren in der Bundesrepublik Deutschland<br />
Apolda<br />
Sprechstunde bei Störungen der Atmung<br />
und des Schlafs <strong>für</strong> Erwachsene und<br />
Kinder: Dr. A. Kemper, Zentrum <strong>für</strong> Schlaf-<br />
und Beatmungsmedizin<br />
Robert-Koch-Krankenhaus GmbH<br />
Jenaer Str. 66, 99510 Apolda<br />
Mi. 13.00–15.00 Uhr u. nach Vereinbarung<br />
Tel.: 03644 / 571711, Fax: 03644 / 571602<br />
Arnstadt<br />
Kinderorthopädische Sprechstunde<br />
Chefarzt Dr. Senst, Kinderorthopädische<br />
Abteilung des Marienstiftes Arnstadt<br />
Wachsenburgallee 12, 99310 Arnstadt<br />
Tel.: 03628 / 720480, Fax 03628 / 720402<br />
Eisenberg<br />
Orthopädische Sprechstunde <strong>für</strong> Kinder<br />
und Erwachsene, Prof. Dr. Venbrocks<br />
OA Dr. Sachse, OA Dr. Straub<br />
Waldkrankenhaus „Rudolf Elle“ Eisenberg<br />
Klosterlausnitzer Str. 81, 07607 Eisenberg<br />
Tel.: 036691 / 81601<br />
Erfurt<br />
Muskelsprechstunde Erwachsene<br />
Dr. A. Thieme, Klinik <strong>für</strong> Neurologie<br />
Helios-Klinikum Erfurt GmbH<br />
Nordhäuser Str. 74, 99089 Erfurt<br />
Tel.: 0361 / 781-2131 oder -6473<br />
Fax: 0361 / 781-2132<br />
Muskelsprechstunde Kinder<br />
Sozialpädiatrisches Zentrum des HELIOS-<br />
Klinikum Erfurt GmbH<br />
Nordhäuser Str. 74 99089 Erfurt<br />
Tel.: 0361 / 781-3845,<br />
Fax: 0361 / 781-3832<br />
Sozialberatung<br />
Frau Feltz, Sozialdienst, Klinik <strong>für</strong> Neurologie,<br />
HELIOS-Klinikum Erfurt GmbH<br />
Nordhäuserstr. 74, 99089 Erfurt<br />
216<br />
Tel.: 0361/ 781-3175<br />
Fax: 0361 / 781-3176<br />
E-Mail: andrea.feltz@helios-kliniken.de<br />
Humangenetische Beratung<br />
Gemeinschaftspraxis Drs. Demuth & Weidensee,<br />
Johannesstr. 147, 99084 Erfurt<br />
Tel.: 0361 / 598190<br />
Institut <strong>für</strong> Pathologie am HELIOS-<br />
Klinikum Erfurt GmbH<br />
Dr. Michael Brodhun<br />
Nordhäuser Str. 74, 99089 Erfurt<br />
Tel.: 0361 / 7812761, Fax: 0361 / 7812760<br />
Jena<br />
Neuromuskuläre Ambulanz / Motoneuronerkrankungen<br />
PD Dr. Julian Grosskreutz, Dr. Uta Smesny<br />
Dr. Tino Prell, Dr. Thomas Ringer,<br />
Klinik <strong>für</strong> Neurologie, Universitätsklinikum<br />
Jena, Erlanger Allee 101, 07747 Jena<br />
E-Mail:<br />
julian.grosskreutz@med.uni-jena.de<br />
Fax: 03641-932-3422<br />
Termine: Tel.: 03641 / 932-3450<br />
Neuromuskuläre Sprechstunde und Genetische<br />
Beratung Kinder und Jugendliche<br />
Prof. Dr. U. Brandl, Dr. R. Husain<br />
Abteilung <strong>für</strong> Neuropädiatrie/SPZ<br />
Klinik <strong>für</strong> Kinder- und Jugendmedizin<br />
Universitätsklinikum Jena<br />
Kochstr. 2, 07745 Jena<br />
Tel.: 03641 / 938263, 938427<br />
Fax: 03641 / 938205<br />
E-Mail: ralf.husain@med.uni-jena.de<br />
Genetische Beratung<br />
MVZ Jena Frau Dr. Schreyer Medizinisches<br />
Versorgungszentrum <strong>für</strong> ambulante Medizin<br />
– Uniklinikum Jena gGmbH<br />
Carl-Zeiß-Platz 8, 07743 Jena<br />
Tel.: 03641 / 934924
Abteilung <strong>für</strong> Neuropathologie am UKJ<br />
PD Dr. Bernd F. M. Romeike<br />
Erlanger Allee 101, 07747 Jena<br />
Tel.: 03641 / 9-324751<br />
Fax: 03641 / 9-324752<br />
E-Mail: neuropathologie@med.uni-jena.de<br />
Sprechstunde <strong>für</strong> Schlaf- und Beatmungsmedizin<br />
Prof. Dr. M. Schwab, Dr. S. Rupprecht<br />
Klinik <strong>für</strong> Neurologie, Universitätsklinikum<br />
Jena, Erlanger Allee 101, 07747 Jena<br />
Fr. 13.00 – 15.00 Uhr<br />
Fax: 03641 / 932-3452<br />
Termine per Tel.: 03641 / 932-3450<br />
Spezielle konsiliarische Laboruntersuchungen<br />
Prof. Dr. T. Deufel, Prof. Ch. Hübner<br />
Institut <strong>für</strong> klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik<br />
der FSU Jena<br />
Erlanger Allee 101, 07747 Jena<br />
Tel.: 03641 / 932-5050<br />
Dispensaire Neuromuskuläre u. Ambulante<br />
Physiotherapeutische Betreuung,<br />
Dr. Bocker, Institut <strong>für</strong> Physiotherapie<br />
Klinikum der FSU Jena<br />
Erlanger Allee 101, 07747 Jena<br />
Tel: 03641 / 937837<br />
Sozialberatung<br />
Fr. Tautz, Klinik <strong>für</strong> Neurologie<br />
Uniklinikum der FSU Jena<br />
Erlanger Allee 101, 07747 Jena<br />
Tel.: 03641 / 9320291<br />
Sülzhayn<br />
Rehabilitationszentrum<br />
Dipl. med. G. Czieschnek<br />
KMG Rehabilitationszentrum<br />
Dr.-Kremser-Str. 42, 99755 Sülzhayn<br />
Tel.: 036332-80<br />
Suhl<br />
Praxis <strong>für</strong> Humangenetik Suhl<br />
Frau Dr. Mitulla, Dörrenbachstr. 22 a<br />
98528 Suhl, Tel.: 03681 / 452979-0<br />
Ulm<br />
Anhang<br />
Leiter/Sprecher: Prof. Dr. Dr. h.c. F. Lehmann-Horn,<br />
Institut <strong>für</strong> Neurophysiologie<br />
(M25/3102)<br />
Albert-Einstein-Allee 11, 89081 Ulm<br />
Tel.: 0731 / 500-23251<br />
Fax: 0731 / 500-23260<br />
E-Mail: frank.lehmann-horn@uni-ulm.de<br />
Stellvertreter: Prof. Dr. A.C. Ludolph<br />
Neurologische Universitätsklinik im Rehabilitationskrankenhaus<br />
Ulm<br />
(RKU), Oberer Eselsberg 45, 89081 Ulm<br />
Tel.: 0731 / 500-23251<br />
oder 0731 / 177 1201<br />
Wissenschaftlicher Sekretär sowie Myotonien,<br />
periodische Paralysen, kongenitale<br />
Myopathien<br />
PD Dr. Karin Jurkatt-Rott, Institut <strong>für</strong> Neurophysiologie<br />
(M25/3104),<br />
Albert-Einstein-Allee 11, 89081 Ulm<br />
Tel.: 0731 / 500-23065<br />
Fax: 0731 / 500-23260<br />
E-Mail: karin.jurkatt-rott@uni-ulm.de<br />
Neuromuskuläre Sprechstunde und<br />
Muskellabor im RKU<br />
Ansprechpartner: Dr. A. Rosenbohm, Dr. R.<br />
Gastl, Dr. K. Kasischke, Prof. Dr. H. Tumani<br />
Frau Mogel<br />
Tel.: 0731 / 500-50981<br />
oder 0731 / 177-5220<br />
217
Neuromuskuläre Zentren in der Bundesrepublik Deutschland<br />
Elektrodiagnostik im RKU<br />
Dr. A. Rosenbohm<br />
Tel.: 0731 / 177-5216<br />
oder 0731 / 177-1571<br />
Sozialpädiatrisches Zentrum (SPZ) Ulm<br />
Prof. Dr. Harald Bode<br />
Eythstr. 24, 89075 Ulm<br />
Tel.: 0731 / 500-57009<br />
Genetische Beratung<br />
Prof. Dr. Christian Kubisch, Institut <strong>für</strong><br />
Humangenetik<br />
Parkstr. 11, 89073 Ulm<br />
Tel.: 0731 / 500-65410<br />
Fax: 0731 / 500-65412<br />
Sprechstunde <strong>für</strong> Motoneuronenerkrankungen<br />
(ALS, HSP) im RKU<br />
Dr. J. Dorst, Frau S. Endruhn, Dr. M. Rabe<br />
Dr. A. Hübers, Dr. U. Weiland<br />
Tel.: 0731 / 500-63003<br />
Sprechstunde <strong>für</strong> invaisv beatmete<br />
Patienten im RKU<br />
Dr. P.M. Geiger, Dr. K.H. Wollinsky<br />
Klinik <strong>für</strong> Anästhesiologie, Intensivmedizin<br />
und Schmerztherapie,<br />
Tel.: 0731 / 177-1304<br />
Palliativsprechstunde inkl. nicht-invasive<br />
Beatmung im RKU: Dr. J. Dorst<br />
24-Stunden-Hotline Maligne Hyperthermie<br />
Tel.: 08221 / 9600: PD W. Klingler, PD K.<br />
Jurkatt-Rott (Tel.: 0731 / 500-23251)<br />
Ambulanz <strong>für</strong> Schluckstörungen im RKU<br />
PD Dr. S. Süssmuth,<br />
Tel.: 0731 / 177-1206<br />
Orthopädische Universitätsklinik im RKU<br />
Prof. Dr. H. Reichel<br />
Tel.: 0731 / 177-1040<br />
218<br />
Sport- und Rehabilitationsmedizin<br />
Prof. Dr. J.M. Steinacker<br />
Tel.: 0731 / 500-45301<br />
Abteilung <strong>für</strong> Logopädie im RKU<br />
B. Lindner-Pfleghar<br />
Tel.: 0731 / 177-5580<br />
Muskelsprechstunde Sigmaringen<br />
PD Dr. Oliver Neuhaus, Chefarzt<br />
Klinik <strong>für</strong> Neurologie, Kliniken Landkreis<br />
Sigmaringen GmbH<br />
Hohenzollernstr. 40, 72488 Sigmaringen<br />
Tel.: 07571 / 100-2483<br />
Fax: 07571 / 100-2836<br />
Muskelsprechstunde Singen<br />
EMSA-Zentrum <strong>für</strong> Neurologie, Psychiatrie<br />
und Neuroradiologie<br />
Freiheitstr. 23, 78224 Singen<br />
Di. 14.00-16.30 Uhr nach Voranmeldung<br />
(Termine außerhalb d. Sprechstunde bei<br />
Bedarf möglich)<br />
Ansprechpartner: PD Dr. C. Neusch<br />
Tel.: 07731 / 959910 oder -959937<br />
(Anmeldung),<br />
Fax: 07731 / 959939<br />
E-Mail: info@emsa-singen.de<br />
Würzburg<br />
Leiter/Sprecher: Prof. Dr. K. Reiners<br />
Neurolog. Klinik des Universitätsklinikums<br />
Würzburg<br />
Josef-Schneider-Str. 11, 97080 Würzburg<br />
Prof. Dr. T. Grimm, Abteilung <strong>für</strong> Medizinische<br />
Genetik des Instituts <strong>für</strong> Humangenetik<br />
der Universität Würzburg<br />
Am Hubland, 97074 Würzburg
Psychosoziale Beratung<br />
A. Eiler (Dipl.-Sozialpäd. FH)<br />
Tel.: 0931 / 84074<br />
E-Mail: eiler@dgm-bayern.de<br />
Ergotherapeutische Beratung<br />
B. Brauner<br />
(Ergotherapeutin, Feldenkraispädagogin)<br />
Tel.: 0931 / 201-22686,<br />
E-Mail: brauner@dgm-bayern.de<br />
Sekretariat: K. Grimm<br />
Tel.: 0931 / 201-23499<br />
Spezialambulanz <strong>für</strong> neuromuskuläre<br />
Erkrankungen in der Neurologischen Klinik<br />
Josef-Schneider-Str. 11<br />
Prof. Dr. Toyka, Prof. Dr. Reiners, Prof. Dr.<br />
Stoll, Prof. Dr. Sommer, PD Dr. Wessig,<br />
OA Dr. Buttmann<br />
Anmeldung über Neurologische Poliklinik<br />
Tel.: 0931 / 201-23768<br />
www.klinik.uni-wuerzburg.de/neurologie<br />
Spezialambulanz <strong>für</strong> Patienten mit neuropathischen<br />
Schmerzen in der Neurologischen<br />
Klinik<br />
Josef-Schneider-Str. 11<br />
Prof. Dr. Sommer, Priv.-Doz. Dr. Üeyler,<br />
Dr. Geis, Anmeldung über Neurologische<br />
Poliklinik<br />
Tel.: 0931 / 201-23768<br />
www.klinik.uni-wuerzburg.de/neurologie<br />
Pädiatrische Muskelsprechstunden<br />
Kinderklinik des Universitätsklinikums<br />
Würzburg, Frühdiagnose-Zentrum/Sozialpädiatrisches<br />
Zentrum<br />
Josef-Schneider-Str. 2, 97080 Würzburg<br />
Nach Voranmeldung<br />
Tel.: 0931 / 201-27510<br />
Fax: 0931 / 201-27858<br />
E-Mail: spz@kinderklinik.uni-wuerzburg.de<br />
Anhang<br />
Orthopädische Muskelsprechstunde<br />
Prof. Dr. Raab und Mitarbeiter, König-Ludwig-Haus,<br />
Orthopädische Universitätsklinik<br />
Brettreichstr. 11, 97074 Würzburg<br />
Anmeldung: Tel.: 0931 / 803-1500<br />
E Mail: p-raab.klh@uni-wuerzburg.de<br />
Maligne Hyperthermie-Ambulanz<br />
PD Dr. F. Schuster, Dr. S. Johannsen,<br />
Klinik und Poliklinik <strong>für</strong> Anästhesiologie,<br />
ZOM<br />
Oberdürrbacher Str. 6, 97080 Würzburg<br />
Anmeldung und Auskünfte:<br />
Tel.: 0931 / 201-30015 (Sekretariat)<br />
Tel.: 0931 / 201-30735 (Labor) oder<br />
Fax: 0931 / 201-30039<br />
www.anaesthesie.uni-wuerzburg.de<br />
E-Mail: AN_MHklinik.uni-wuerzburg.de<br />
Genetische Beratung<br />
Prof. Dr. T. Grimm und Mitarbeiter, Abteilung<br />
<strong>für</strong> Medizinische Genetik im Institut <strong>für</strong><br />
Humangenetik der Universität Würzburg<br />
(Zentrum Medizinische Genetik Würzburg)<br />
Biozentrum<br />
Am Hubland, 97074 Würzburg, Anmeldung<br />
Tel.: 0931-31-84075, Fax: 0931-31-84434<br />
Email:<br />
tgrimm@biozentrum.uni-wuerzburg.de<br />
www.biozentrum.uni-wuerzburg.de/humangenetics/deutschlHumangen.html<br />
PD Dr. Erdmute Kunstmann, Praxis <strong>für</strong><br />
Humangenetik im Zentrum Medizinische<br />
Genetik Würzburg<br />
Theodor-Boveri-Weg 11, 97074 Würzburg<br />
Anmeldung<br />
Tel.: 0931 / 45265858<br />
Fax: 0931 / 45265859<br />
E-Mail:<br />
kunstmann@biozentrum.uni-wuerzburg.de<br />
219
Neuromuskuläre Zentren in der Bundesrepublik Deutschland<br />
Zusätzliche Neuromuskuläre Sprechstunden<br />
Schleswig-Holstein (Kiel, Lübeck)<br />
Kiel<br />
Muskelsprechstunde <strong>für</strong> Erwachsene<br />
OA PD Dr. Jan Raethjen, Prof. Dr. G.<br />
Deuschl, Klinik <strong>für</strong> Neurologie, Universitätsklinikum<br />
Schleswig-Holstein, Campus Kiel,<br />
Schittenhelmstr. 10, 24105 Kiel<br />
Tel.: 0431 / 597-8550<br />
Fax: 0431 / 597-8502, Di. ab 13.00 Uhr<br />
Terminvereinbarung unter<br />
Tel.: 0431 / 597-8529<br />
Muskelsprechstunde <strong>für</strong> Kinder<br />
Dr. G. Wiegand, OA Dr. A. van Baalen, Prof.<br />
Dr. U. Stephani, Klinik <strong>für</strong> Neuropädiatrie,<br />
Universitätsklinikum, Schleswig-Holstein,<br />
Campus Kiel, Schwanenweg 20<br />
24105 Kiel, Voranmeldung:<br />
Tel.: 0431 / 597-1768<br />
Sozialberatung<br />
J. Bieber, Klinik <strong>für</strong> Neuropädiatrie,<br />
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein<br />
Campus Kiel<br />
Schwanenweg 20, 24105 Kiel<br />
Tel.: 0431 / 597-1670<br />
Lübeck<br />
Muskelsprechstunde <strong>für</strong> Erwachsene<br />
Prof. Dr. A. Moser, Klinik <strong>für</strong> Neurologie<br />
Universitätsklinikum Schleswig-Holstein<br />
Campus Lübeck<br />
Ratzeburger Allee 160, 23538 Lübeck,<br />
Anmeldung bei Frau Haase,<br />
Tel.: 0451 / 500-2928<br />
Muskelsprechstunde <strong>für</strong> Kinder<br />
OA Prof. Dr. J. Sperner, Klinik <strong>für</strong> Kinder-<br />
und Jugendmedizin, Universitätsklinikum<br />
Schleswig-Holstein, Campus Lübeck,<br />
220<br />
Ratzeburger Allee 160, 23538 Lübeck<br />
Tel.: 0451 / 500-2569<br />
Tübingen<br />
Klinik <strong>für</strong> Neurologie des Universitäts-<br />
klinikums Tübingen<br />
Hoppe-Seyler-Str. 3, 72076 Tübingen<br />
Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. H. Lerche<br />
E-Mail: holger.lerche@uni-tuebingen.de<br />
Sekretariat: A. Schmid,<br />
Tel.: 07071 / 29-80442,<br />
Fax: 07071 / 29-4488<br />
E-Mail:<br />
Annette.schmid@med.uni-tuebingen.de<br />
Muskelsprechstunde<br />
Dr. B. Kieninger, PD Dr. T. Schmidt-Wilcke,<br />
Tel.: 07071 / 29-86508, Fax: 07071 / 29-4488<br />
E-Mail:<br />
barbara.kieninger@uni-tuebingen.de<br />
Physiotherapie / Hilfsmittelversorgung<br />
Medizinisches Therapie- & Rehazentrum<br />
Frau B. Braun<br />
E-Mail: bettina.braun@med.uni-tuebingen.de<br />
Tel. 07071 / 29-87343<br />
Frau G. Rometsch<br />
E-Mail:<br />
gabi.rometsch@med.uni-tuebingen.de<br />
Tel. 07071 / 29-81 284<br />
Psychosoziales Team<br />
Frau A. Orians<br />
E-Mail:<br />
angelika.orians@med.uni-tuebingen.de<br />
Tel.: 07071 / 29-85077<br />
Weitere Ansprechpartner<br />
Maskenbeatmung / Pulmonologie: Medizinische<br />
Klinik Abteilung II, Station 85<br />
Otfried-Müller-Str. 10, 72076 Tübingen
Tel.: 07071 / 29-82770<br />
Ansprechpartner: OA Dr. J. Hetzel<br />
Tel.: 07071 / 29-82799<br />
E-Mail: juergen.hetzel@uni-tuebingen.de<br />
Kardiologie<br />
Neurologische Intensivstation 44<br />
(Stroke Unit)<br />
Hoppe-Seyler-Str. 3, 72076 Tübingen<br />
Ansprechpartner: OA Dr. J. Erharhaghen<br />
Facharzt <strong>für</strong> Kardiologie<br />
Tel.: 07071 / 29-84074<br />
E-Mail: j.erharhaghen@uni-tuebingen.de<br />
Orthopädie<br />
Bereich Wirbelsäulenchirurgie<br />
Orthopädische Klinik,<br />
Hoppe-Seyler-Str. 3,72076 Tübingen<br />
Tel.: 07071 / 29-86033 oder -86611<br />
Fax: 07071 / 29-4091<br />
Ansprechpartner: OA Dr. C. Leichtle<br />
Tel.: 07071 / 29-85599<br />
E-Mail:<br />
carmen.leichtle@med.uni-tuebingen.de<br />
Neuropathologie / Auswertung<br />
Muskelbiopsien<br />
Institut <strong>für</strong> Hirnforschung<br />
Calwerstr. 3, 72076 Tübingen<br />
Tel.: 07071 / 29-82283<br />
Fax: 07071 / 29-4846<br />
Ansprechpartner: Prof. Dr. A. Bornemann<br />
Tel.: 07071 / 29-801 62<br />
E-Mail: antje.bornemann@uni-tuebingen.de<br />
Genetische Beratung<br />
Institut <strong>für</strong> Humangenetik<br />
Calwerstr. 7, 72076 Tübingen<br />
Tel.: 07071 / 29-72288<br />
Fax: 07071 / 29-5171<br />
Ansprechpartner: Prof. Dr. O. Rieß<br />
Tel.: 07071 / 29-76458<br />
E-Mail: olaf.riess@med.uni-tuebingen.de<br />
Dr. Peter Bauer<br />
Anhang<br />
Tel.: 07071 / 29-77692<br />
E-Mail: peter.bauer©med.uni-tuebingen.de<br />
CeGaT Center for Genomics and<br />
Transcriptomics<br />
Paul-Ehrlich-Str. 17, 72076 Tübingen<br />
Tel.: 07071 / 5654400<br />
Fax: 07071 / 5654422<br />
Ansprechpartner: Dr. Dr. S. Biskup<br />
Tel.: 07071 / 29-72286<br />
E-Mail: saskia.biskup@uni-tuebingen.de<br />
Muskel-/Nervenbiopsien<br />
Klinik <strong>für</strong> Neurochirurgie<br />
Hoppe-Seyler-Str. 3, 72076 Tübingen,<br />
Tel.: 07071 / 29-86619, Fax 07071 / 29-5245<br />
Ansprechpartner: Prof. Dr. M. Morgalla<br />
Tel.: 07071 / 29-85848<br />
E-Mail: matthias.morgalla@uni-tuebingen.de<br />
Rheumatologie<br />
Medizinische Klinik Abteilung II<br />
Otfried-Müller-Str. 10, 72076 Tübingen<br />
Tel.: 07071 / 29-82770<br />
Ansprechpartner: Prof. Dr. I. Kötter,<br />
Tel.: 07071 / 29-85138<br />
E-Mail: ina.koetter@uni-tuebingen.de<br />
______________________________________<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong> <strong>Muskelkranke</strong> e. V.<br />
– Bundesgeschäftsstelle –<br />
<strong>DGM</strong> Sozialberatung –<br />
<strong>DGM</strong> Medizin Referat –<br />
<strong>DGM</strong> Hilfsmittelberatung<br />
Im Moos 4, 79112 Freiburg<br />
Tel.: 07665 / 9447-0, Fax: 07665 / 9447-20<br />
E-Mail: info@dgm.org, www.dgm.org<br />
Datenbanken und Forschungsnetze der <strong>DGM</strong><br />
MD-NET Muskeldystrophie-Netzwerk:<br />
www.md-net.org<br />
Muscle-Tissue-Culture-Collection:<br />
www.baur-institut.de<br />
MITO NET -Netzwerk <strong>für</strong> mitochondriale Medizin:<br />
www.mitonet.org<br />
221
Neuromuskuläre Erkrankungen<br />
Neuromuskuläre Erkrankungen<br />
Molekulargenetische Diagnostik und Datenbanken<br />
T. Grimm 1 , W. Kreß 1 , C.R. Müller 2 , S. Rudnik-Schöneborn<br />
3 , K. Zerres 3<br />
1 Abt. <strong>für</strong> Medizinische Genetik im Institut<br />
<strong>für</strong> Humangenetik der Universität Würzburg.<br />
2 Institut <strong>für</strong> Humangenetik der Universität<br />
Würzburg. 3 Institut <strong>für</strong> Humangenetik<br />
der RWTH Aachen<br />
Die Liste der molekular identifizierten oder<br />
genetisch kartierten neuromuskulären<br />
Krankheiten ist seit dem Erscheinen des<br />
ersten <strong>Jahrbuch</strong>es im Jahre 1996 ein fester<br />
Bestandteil <strong>für</strong> die Leser geworden. Ein<br />
Vergleich der Eintragungen in den früheren<br />
Jahren zeigt beispielhaft den enormen<br />
Wissenszuwachs. Es war <strong>für</strong> die Autoren<br />
eine jährlich wiederkehrende, oft nicht<br />
ganz einfache Aufgabe, die Entwicklungen<br />
aktuell zu berücksichtigen, da sich durch<br />
die rasche Zunahme des Wissens die<br />
Zuordnungen einzelner Krankheitsbilder<br />
verändert haben. Bei zahlreichen Krankheitsbildern<br />
haben genetische Klassifikationen<br />
die historisch begründeten, klinisch<br />
orientierten Einteilungen ersetzt, teilweise<br />
führte dies zur Notwendigkeit, Gene bzw.<br />
Krankheiten mehrfach aufzulisten. In anderen<br />
Fällen wurden die klinischen Entitäten<br />
bewusst erhalten. Die Entwicklung einer<br />
allgemein akzeptierten Einteilung kann<br />
erst Ergebnis eines langjährigen Diskussionsprozesses<br />
sein, der noch nicht abgeschlossen<br />
ist und sich über viele Jahre<br />
erstrecken wird. Da inzwischen die Verfügbarkeit<br />
aktueller Datenbanken sehr einfach<br />
geworden ist, haben wir uns wie im letzten<br />
<strong>Jahrbuch</strong> entschlossen, auf die tabellarische<br />
Darstellung zu verzichten. Die Arbeit<br />
mit elektronischen Informationssystemen<br />
ist heute <strong>für</strong> viele klinisch tätige Ärzte Alltag<br />
geworden, so dass dieser Weg sinnvoll<br />
ist.<br />
222<br />
Gendiagnostik<br />
Für eine große Zahl von hereditären neuromuskulären<br />
Erkrankungen sind die<br />
kausalen Gene identifiziert worden. Der<br />
Nachweis einer spezifischen genetischen<br />
Veränderung (Mutation) sichert in aller Regel<br />
die Diagnose. Eine weitergehende invasive<br />
klinische Diagnostik ist dann oft nicht<br />
mehr erforderlich. Mit gewissen Einschränkungen<br />
erlaubt der Nachweis der Mutation<br />
auch prognostische Angaben, wie bei<br />
der Muskeldystrophie Duchenne/Becker<br />
und bei den Trinukleotidrepeatkrankheiten,<br />
z. B. der myotonen Dystrophie Typ 1. In zahl-<br />
reichen Fällen können nur häufig vorkommende<br />
Mutationen routinemäßig nachgewiesen<br />
werden, die Detektion individueller<br />
Punktmutationen ist bei großen Genen<br />
(z. B. Nebulin-Gen), bei komplexen genetischen<br />
Regionen (z. B. SMN-Gene) und<br />
bei mehreren in Frage kommenden Genen<br />
(genetische Heterogenie, z. B. Charcot-<br />
Marie-Tooth-Neuropathien oder Gliedergürtelmuskeldystrophien)<br />
nach wie vor<br />
aufwändig und teuer.<br />
Bei vielen Krankheitsbildern kann die molekulargenetische<br />
Diagnostik heute bereits<br />
am Anfang der diagnostischen Abklärung<br />
eingesetzt werden. Nach dem Mutationsnachweis<br />
ist dann oft eine Muskelbiopsie<br />
oder detaillierte elektrophysiologische Untersuchung<br />
nicht mehr notwendig. In Fällen<br />
genetischer Heterogenie (gleicher Phänotyp<br />
verursacht durch unterschiedliche<br />
Gene) kann sogar nur der eindeutige Nachweis<br />
einer Mutation die exakte Diagnose sichern,<br />
der Ausschluss einer Mutation hilft<br />
in diesen Fällen nicht weiter. In einer größer<br />
werdenden Gruppe von Muskelkrankheiten<br />
(z. B. den Gliedergürtelmuskeldystrophien)<br />
wird die Diagnosestellung durch immunhistochemische<br />
Färbungen der Muskelbiop-
sie unterstützt, die gezielte Mutationssuche<br />
ist die endgültige Bestätigung.<br />
Allerdings soll hier einem weit verbreiteten<br />
Irrtum entgegengetreten werden. Die molekulargenetische<br />
Diagnostik kann und soll<br />
die klinische (nicht-invasive) Untersuchung<br />
des Patienten nicht ersetzen. Einsendungen<br />
mit einem globalen diagnostischen<br />
„Suchauftrag“, z. B. der gleichzeitigen genetischen<br />
Abklärung einer Muskeldystrophie,<br />
myotonen Dystrophie und spinalen<br />
Muskelatrophie sind in der Regel wenig<br />
sinnvoll.<br />
Bei den Stoffwechselkrankheiten hat die<br />
klassische biochemische Analyse Vortritt<br />
und die Molekulargenetik dient der Bestätigung<br />
und Vorbereitung einer Pränataldiagnostik.<br />
Ab dem 1. Februar 2010 gilt in Deutschland<br />
ein neues Gesetz über genetische<br />
Untersuchungen beim Menschen (Gendiagnostikgesetz,<br />
GenDG), das der informationellen<br />
Selbstbestimmung großes Gewicht<br />
beimisst und detaillierte Regelungen<br />
zur Aufklärung und Einwilligung vor einer<br />
genetischen Untersuchung getroffen hat.<br />
Grundsätzlich muss man bei molekulargenetischen<br />
Untersuchungen zwischen differenzialdiagnostischer<br />
Anwendung (Patient<br />
krank) und der Abklärung von Risikopersonen<br />
(Patient noch gesund) in Familien<br />
mit bekanntem Gendefekt unterscheiden<br />
(prädiktive Diagnostik).<br />
Eine Aufklärung der Patienten über die Untersuchung<br />
(§9 GenDG) und eine schriftliche<br />
Einwilligungserklärung (§8 GenDG)<br />
ist in jedem Falle erforderlich. Nach einer<br />
(differenzial) diagnostischen Untersuchung<br />
soll dem Patienten eine genetische Beratung<br />
angeboten werden (§10 GenDG).<br />
Da die Diagnosestellung einer genetisch<br />
bedingten Krankheit in vielen Fällen Be-<br />
Anhang<br />
deutung <strong>für</strong> weitere Familienangehörige<br />
hat, sollte dieser Aspekt bei der Abklärung<br />
einer klinischen Symptomatik immer Berücksichtigung<br />
finden.<br />
Ist der genetische Test eine präsymptomatische<br />
(prädiktive) Analyse, so muss vor<br />
der Diagnostik eine humangenetische Beratung<br />
durchgeführt werden (§10 GenDG).<br />
Auch bei einer pränatalen Diagnostik ist<br />
eine vorangehende humangenetischen<br />
Beratung erforderlich (§15 GenDG). Die<br />
Ergebnisse von prädiktiver oder pränataler<br />
Diagnostik dürfen nur im Rahmen einer humangenetische<br />
Beratung mitgeteilt werden<br />
(§10 GenDG).<br />
Datenbanken<br />
Die große Heterogenie vieler neuromuskulärer<br />
Krankheitsbilder macht es zunehmend<br />
unmöglich, klinische Entitäten ausschließlich<br />
nach einer genetisch orientierten Kategorisierung<br />
zu beschreiben. Viele klinische<br />
Phänotypen können durch unterschiedliche<br />
Gene verursacht werden (z. B. bei<br />
den Charcot-Marie-Tooth-Neuropathien),<br />
aber auch Mutationen in einem einzelnen<br />
Gen können zu unterschiedlichen Krankheitsbildern<br />
führen (z. B. im Lamin-A/C-<br />
Gen). Die Konsequenz aus dieser zunehmenden<br />
Komplexität ist die Benutzung von<br />
Online-Datenbanken, die es ermöglichen,<br />
auch schwierige Strukturen übersichtlich<br />
darzustellen.<br />
Datenbanken können helfen, Informationen<br />
z. B. bei folgenden Fragestellungen<br />
zu finden:<br />
1. Welche genetische Veränderung kann<br />
bei einem bestimmten klinischen Krankheitsbild<br />
vorliegen?<br />
2. Welcher Erbgang wird beschrieben?<br />
223
Neuromuskuläre Erkrankungen<br />
3. Welche wichtige Fachliteratur gibt es zu<br />
diesem Krankheitsbild?<br />
4. Wer führt genetische Beratungen in Deu-<br />
tschland durch?<br />
5. Wer ist <strong>für</strong> eine spezielle molekulargenetische<br />
Diagnostik zuständig?<br />
6. Welche Spezialambulanzen gibt es?<br />
7. Welche Selbsthilfegruppen gibt es?<br />
Im Folgenden werden wichtige Datenbanken<br />
kurz vorgestellt, die die Arbeit im<br />
klinischen Alltag, in der Routinediagnostik,<br />
aber auch in der Forschung erleichtern<br />
können:<br />
1. OMIM (Online Mendelian Inheritance<br />
in Man)<br />
Die Datenbank MIM (Mendelian Inheritance<br />
in Man) wurde 1966 von dem amerikanischen<br />
Humangenetiker Victor McKusick<br />
als Katalog erblicher Krankheitsbilder<br />
gegründet. Sie ist inzwischen über das Internet<br />
zugänglich (OMIM; http://www.ncbi.<br />
nlm.nih.gov/sites/entrez?db=omim) und<br />
enthält Kurzinformationen mit den wichtigsten<br />
Literaturangaben zu allen erblichen<br />
Krankheitsbildern und Genen. Diese Datenbank<br />
wird täglich aktualisiert. Derzeit<br />
(November <strong>2011</strong>) enthält diese Datenbank<br />
20957 Einträge, wobei jede Krankheit bzw.<br />
jedes Gen eine Nummer erhalten hat. Folgende<br />
Systematik wird dabei eingehalten:<br />
Ein Stern (*) vor einer Nummer bezeichnet<br />
ein Gen mit bekannter Sequenz (13721<br />
Einträge).<br />
Ein Pluszeichen (+) vor einer Nummer bezieht<br />
sich auf ein Gen mit bekannter Sequenz<br />
und einem dazu gehörigen Phänotyp<br />
(180 Einträge).<br />
Ein Doppelkreuz (#) vor einer Nummer<br />
beschreibt eine klinische Entität (Phänotyp)<br />
(3330 Einträge). Da Phänotypen durch<br />
Mutationen in unterschiedlichen Genen<br />
224<br />
hervorgerufen werden können, wird bei<br />
OMIM bei diesen Einträgen auf diese Gene<br />
verwiesen, die in der Regel eine Nummer<br />
mit einem Stern (*) haben.<br />
Ein Prozentzeichen (%) bezeichnet einen<br />
Phänotyp mit einem gesicherten monogenen<br />
Erbgang aber noch unbekannter<br />
Gensequenz (1793 Einträge).<br />
Kein Symbol vor der Nummer bezeichnet<br />
in der Regel Phänotypen, bei denen ein<br />
monogener Erbgang vermutet wird (1933<br />
Einträge).<br />
Die erste Ziffer der Nummer erlaubt eine<br />
Aussage über den Erbgang:<br />
• Autosomal dominanter Erbgang (Datensatz<br />
vor dem 15.05.1994 eingerichtet)<br />
• Autosomal rezessiver Erbgang (Datensatz<br />
vor dem 15.05.1994 eingerichtet)<br />
• X-chromosomaler Erbgang<br />
• Y-chromosomaler Erbgang<br />
• Mitochondriale Vererbung<br />
• Autosomaler Erbgang (Datensatz nach<br />
dem 15.05.1994 eingerichtet)<br />
2. Orphanet<br />
Eine sehr gute Datenbank <strong>für</strong> seltene<br />
Krankheiten und seltene Medikamente liefert<br />
Orphanet (http://www.orpha.net/). Es<br />
ist das Ziel von Orphanet, Diagnose und<br />
Behandlung seltener Krankheiten zu verbessern.<br />
Diese Datenbank enthält Informationen<br />
zu genetischen Beratungsstellen,<br />
Labors, Spezialambulanzen sowie Selbsthilfegruppen.<br />
Bisher sind in Orphanet<br />
(November <strong>2011</strong>) 5924 Krankheiten, 4942<br />
Expertenzentren, 5424 Labors und 15019<br />
Fachleute in Europa erfasst worden.<br />
Sie wird in mehreren Sprachen (wie z. B.<br />
Englisch, Französisch, Deutsch) parallel<br />
geführt und enthält Hinweise zu den einzelnen<br />
Krankheiten, die einerseits alphabetisch,<br />
anderseits auch aufgrund von<br />
Symptomen gesucht werden können. Des-
weiteren enthält die Datenbank eine Enzyklopädie<br />
<strong>für</strong> Patienten und <strong>für</strong> Fachleute.<br />
Ausgehend von einer Erkrankung kann<br />
nach Diagnostiklaboren, Forschungslaboren<br />
Spezialambulanzen und Selbsthilfebüros<br />
in der Datenbank gesucht werden.<br />
Orphanet ist vor über 10 Jahren in Frankreich<br />
gegründet worden. Fördermittel erhält<br />
Orphanet-Deutschland von der EU.<br />
Wie jede Datenbank hat Orphanet ihre<br />
Grenzen in der nicht vollständigen Erfassung<br />
von Daten. Im Internet hat jedoch<br />
jeder die Möglichkeit, sich mit seinen Spezialleistungen<br />
(z. B. genetische Beratung,<br />
Labordiagnostik, Spezialambulanzen usw.)<br />
in diese Datenbank eintragen zu lassen, so<br />
dass er sich in der folgenden Auflage des<br />
Handbuchs gedruckt wiederfinden wird.<br />
3. Gene Table of Neuromuscular<br />
Disorders<br />
Eine gute Übersicht über alle genetisch<br />
bedingten neuromuskulären Erkrankungen<br />
liefert die Datenbank „Gene Table“ der<br />
Zeitschrift Neuromuscular Disorders, die<br />
von der World Muscle Society (WMS) heraus<br />
gegeben wird. Seit 1991 wird in der<br />
Zeitschrift eine Tabelle der Gene neuromuskulärer<br />
Erkrankungen abgedruckt (in<br />
der Regel im Januar-Heft). Aufgrund der<br />
Komplexität dieser Daten erscheint diese<br />
Tabelle inzwischen auch als Datenbank im<br />
Internet (http://www.musclegenetable.org).<br />
Der große Vorteil dieser Datenbank ist,<br />
dass in der elektronischen Version Querverbindungen<br />
zu anderen Datenbanken<br />
bestehen (z. B. der Leiden Muscular Dystrophy<br />
- Datenbank über erbliche Muskelerkrankungen,<br />
einschließlich der Informationen<br />
zu Genen und deren Mutationen;<br />
OMIM = Online Mendelian Inheritance of<br />
Man – siehe oben; NCBI = Datenbank aller<br />
Gene und Gensequenzen).<br />
Anhang<br />
Die Datensätze können nach dem englischen<br />
Krankheitsnamen, nach dem jeweiligen<br />
Gen oder Genprodukt sortiert werden.<br />
Zusätzlich besteht eine Suchfunktion, die<br />
es erlaubt, jedes Wort in der Datenbank zu<br />
suchen. Jeder Eintrag einer Krankheit zeigt<br />
Quervernetzungen, so dass <strong>für</strong> jede Krankheit<br />
die wichtigste Literatur in MEDLINE<br />
bzw. PUBMED gefunden werden kann.<br />
4. Leiden Muscular Dystrophy<br />
Datenbank („pages“)<br />
Diese Datenbank (http://www.dmd.nl/)<br />
wird von der Humangenetik an der Universität<br />
Leiden / Holland gepflegt. Sie liefert<br />
viele hilfreiche Informationen speziell <strong>für</strong><br />
Wissenschaftler, die auf dem Gebiet der<br />
Muskeldystrophien und Myopathien forschen<br />
und Diagnostik durchführen.<br />
5. <strong>Deutsche</strong> <strong>Gesellschaft</strong> <strong>für</strong><br />
Humangenetik e. V. (GfH e. V.)<br />
Die Homepage der GfH e. V. (http://www.<br />
gfhev.de/) enthält eine Liste der humangenetischen<br />
Beratungsstellen, in der auch<br />
mit einer Suchfunktion z. B. nach Personen<br />
oder Regionen gesucht werden kann. Eine<br />
entsprechende Datenbank findet sich auch<br />
auf den Seiten des Berufsverbandes <strong>Deutsche</strong>r<br />
Humangenetiker e. V. (BVDH e. V.;<br />
http://www.bvdh.de/). Dort ist auch eine<br />
Datenbank von humangenetischen Einrichtungen<br />
im deutschen Sprachraum zu<br />
finden, die eine molekulargenetische Diagnostik<br />
anbieten (HGQN).<br />
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Notizen<br />
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Notizen<br />
227
Notizen<br />
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ISBN 978-3-9814975-0-2<br />
ISSN 1869-991X<br />
www.dgm.org