Vortrag - Desy
Vortrag - Desy
Vortrag - Desy
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Allgemeine Relativitätstheorie<br />
Ein konzeptioneller Einblick<br />
Von Jan Kaprolat
� Einleitung<br />
Gliederung<br />
� Übergang SRT -> ART<br />
� Grundlegende Fragestellungen der ART<br />
� Kurzer Einblick: Tensoralgebra<br />
� Einsteinsche Feldgleichungen<br />
Größen und Konzepte<br />
� Einfache Anwendungsbeispiele der ART<br />
� Literaturempfehlungen
Übergang SRT -> ART<br />
- Die ART ist die Verallgemeinerung der SRT<br />
- Während die SRT inertiale Bezugssysteme<br />
beschreibt, beschreibt die ART beschleunigte<br />
Bezugssysteme.<br />
- Die Transformation in der SRT von einem<br />
Inertialsystem IS zu einem anderen IS' ist die<br />
Lorentztransformation
Übergang SRT -> ART<br />
- Lorentztransformation in<br />
Komponentenschreibweise<br />
X' m = Λ m<br />
n xn + a m<br />
=> Die allgemeine Koordinatentransformation, die in der ART Anwendung findet wird mit Hilfe<br />
des Metrischen Tensors definiert. (Später mehr)<br />
- Die Gesetze der SRT werden im Minkowski-, die der ART im Riemanschen Raum definiert
Grundlegende Fragestellungen der<br />
ART<br />
� Was passiert in (zueinander)<br />
beschleunigten Bezugssystemen?<br />
(Äquivalenzprinzip)<br />
� Definition des Kraftbegriffs<br />
Geometrie des Raumes Feld?<br />
� Verhalten der Raumzeit in der Nähe von<br />
großen Massen?
Beschleunigung und freier Fall<br />
� Beobachter in einem mit g nach "oben"<br />
beschleunigten Kasten stellt keinen<br />
Unterschied zur Ruhe auf der Erdoberfläche<br />
fest.<br />
� Beobachter in einem frei fallenden Kasten stellt<br />
keinen Unterschied zur Schwerelosigkeit (fern<br />
ab von großen Massen) fest
Beschleunigung und freier Fall
Äquivalenzprinzip<br />
3 Unterschiedliche Äquivalenzprinzipien<br />
- Schwaches Äquivalenzprinzip<br />
- Einsteinsches Äquivalenzprinzip<br />
- Starkes Äquivalenzprinzip
Schwaches ÄQ<br />
Äquivalenzprinzip<br />
- Äquivalenz von träger und schwerer Masse<br />
- Mit Hilfe einer frei fallenden Masse kann (lokal)<br />
nicht festgestellt werden, ob man sich in einem<br />
beschleunigten BS oder in einem<br />
Gravitationsfeld befindet.<br />
- In der klassischen Physik beobachtet und erst<br />
später zum Prinzip ernannt und verstanden<br />
- Die Bewegungsgleichung enthält keine Masse<br />
=> Schwere Masse: Scheinkonzept
Äquivalenzprinzip<br />
Einsteinsches ÄQ<br />
- Lokal gelten die Gesetzmäßigkeiten der SRT<br />
(Gravitationsfrei)<br />
- Es gibt überhaupt keine Möglichkeit, den<br />
Unterschied von Beschleunigung zu Gravitation<br />
festzustellen (Erweiterung des schwachen ÄQ)<br />
- Beinhaltet NUR die Gravitation<br />
- Größen wie z.B. die Feinstrukturkonstante<br />
müssen in frei fallenden/Gravitationsfreien<br />
Systemen exakt gleich sein
Starkes ÄQ<br />
Äquivalenzprinzip<br />
- Erweiterung des Einsteinschen ÄQ<br />
- Die Energie eines gravitativen Feldes wirkt<br />
ebenfalls gravitativ (E=mc 2 )
Kraft: Geometrie oder Feld?<br />
� Eine Kraft lässt sich nach Newton klassisch<br />
durch eine Feldwirkung beschreiben<br />
� Einstein interpretiert die Kraftwirkung durch<br />
eine Raumzeitkrümmung<br />
� => gravierender Unterschied in der<br />
mathematischen Beschreibung
Kraft: Geometrie oder Feld?<br />
Zwei Teilchen, die auf einer<br />
Kugeloberfläche in parallele<br />
Richtung laufen, treffen sich am<br />
Pol.<br />
=> Dies kann beschrieben werden<br />
durch:<br />
- Kraft<br />
- Krümmung der Oberfläche<br />
Die Raumzeitkrümmung ist eine fundamentale Annahme der<br />
ART!
Verhalten der Raumzeit in der Nähe<br />
von Massen<br />
- Die Raumzeit wird durch Massen gekrümmt<br />
-> Radarechoverzögerung beim Signal Erde <br />
Venus, wenn die Venus in der Nähe der Sonne<br />
ist. (Geodäte)<br />
-> Die gekrümmte Raumzeit ist die die<br />
Beschreibung der "Gravitationskraft" in der ART<br />
(siehe Feldgleichungen)
Raumkrümmung<br />
Schematische Darstellung des Lichtwegs in der<br />
Nähe einer großen, raumzeitkrümmenden<br />
Masse
Gekrümmte Raumzeit<br />
Raumzeitkrümmung durch die Masse der Erde minimal
Gekrümmte Raumzeit<br />
Extremfall: Schwarzes Loch
Kurzer Einblick: Tensoralgebra<br />
- Ein Tensor r-ter Stufe ist eine r-fach indizierte<br />
Größe<br />
- Tensoren werden allgemein über ihr<br />
Transformationsverhalten definiert<br />
- Ein Tensor:<br />
0-ter Stufe -> Skalar<br />
1-ter Stufe -> Vektor<br />
2-ter Stufe -> Matrix<br />
...
Kurzer Einblick: Tensoralgebra<br />
Definition:<br />
- Lateinische Buchstaben in den Indizes von Tensoren<br />
laufen von 1 – 3<br />
- Griechische Buchstaben in den Indizes von<br />
Tensoren laufen von 0 – 3<br />
So beinhaltet der Tensor A i die Komponenten:<br />
A 1 , A 2 , A 3<br />
Der Tensor A ɥ beinhaltet hingegen die Komponenten:<br />
A 0 , A 1 , A 2 , A 3
Kurzer Einblick: Tensoralgebra<br />
Einige Standardberechnungen:<br />
Skalarprodukt<br />
A ɥ * A ɥ = A<br />
Allgemeine Koordinatentransformation<br />
Einsteinsche Summenkonvention:<br />
Über gleiche Indizes wird summiert!
Anspruch an Feldgleichungen<br />
-> Im nichtrelativistischen Grenzfall müssen sie<br />
die Newtonsche Mechanik ergeben<br />
-> Kovariante Formulierungen<br />
Unverändlich unter allgemeinen<br />
Koordinatentransformationen<br />
-> Möglichst einfach formuliert
1.<br />
2.<br />
Der Kern der ART:<br />
Die Feldgleichungen
Größen der Feldgleichungen<br />
T μν ... Energie-Impuls-Tensor<br />
g μν ... Metrischer Tensor<br />
R μν ... Krümmungstensor (Ricci-Tensor)<br />
R ... Krümmungsskalar<br />
u μ ... Vierergeschwindigkeit<br />
τ ... Eigenzeit<br />
Γ μ<br />
νλ<br />
... Christoffelsymbole
T μν<br />
Energie-Impuls-Tensor<br />
- Der Energieimpulstensor beinhaltet alle Anteile<br />
an Energie und Impuls des Systems.<br />
- Stellt den Quellterm in der 1. Feld-GLG. dar.<br />
- Beinhaltet ebenfalls elektromagnetische<br />
Strahlung und andere Energieformen (E=mc 2 )
g μν<br />
- Fundamentale Größe<br />
Metrischer Tensor<br />
- Beinhaltet die Metrik des betrachteten Raumes<br />
- Aus g μν werden diverse Größen abgeleitet<br />
- Wird für eine allgemeine<br />
Koordinatentransformation verwendet
Metrischer Tensor<br />
Wegelemente in verschiedenen<br />
Räumen<br />
(Euklid)<br />
(Minkowski)<br />
(Riemann)<br />
Später ein Beispiel für eine allg. Koordinatentransformation mit<br />
Hilfe des metrischen Tensors (=>Schwarzschild-Metrik)
Γ μ<br />
νλ<br />
Christoffelsymbol<br />
- Führt den metrischen Tensor in die<br />
Bewegungsgleichung mit ein<br />
=> Bahn eines Teilchens im KS mit Gravitation
Newtonscher Grenzfall für die<br />
Bewegungsgleichung<br />
- Der klassische Newtonsche Grenzfall muss sich<br />
aus der Bewegungsgleichung für ein schwaches<br />
gravitatives Feld und kleine Geschwindigkeiten<br />
ergeben<br />
=> Klassischer Fall:
Schwarzschild-Metrik<br />
- Die Schwarzschildmetrik ist eine besondere<br />
Metrik, mit dessen Hilfe eine exakte Lösung der<br />
Feldgleichungen der ART möglich war<br />
-> Annahme: Eine massive Kugel die<br />
– Homogen (außerhalb ist die Dichte 0) ist<br />
– Nicht geladen ist<br />
– Nicht rotiert<br />
– Statisch<br />
– Vakuumlösung allgemein (Masse ist freier<br />
Parameter)
Innere und Äußere Schwarzschild-<br />
Lösung<br />
Äußere Lösung: r > Rs<br />
- Kommt durch die Vakuumlösung<br />
T μν = 0 (Masse ist ein freier Parameter)<br />
- Nur koordinatenabhängige Singularität bei<br />
r = Rs
Innere und Äußere Schwarzschild-<br />
Lösung<br />
Innere Lösung: r < Rs<br />
- Lösung für den armen Beobachter innerhalb von<br />
Rs<br />
- Ein äußerer Beobachter wird nicht feststellen,<br />
dass der innere Beobachter in den<br />
Ereignishorizont eingetreten ist => Kein Signal<br />
nach außen
Schwarzschild-Metrik<br />
- Schwarzschildradius eines schwarzen Loches<br />
folgt aus der Schwarzschild-Metrik (Divergenz<br />
der äußeren Lösung)<br />
- Schwarzschildradius ist Ereignishorizont<br />
- Gilt für nicht rotierende schwarze Löcher<br />
(Für rotierende => Kerr-Metrik)<br />
(Herleitung: Siehe Fließbach Band 5)
Kurzer Ausblick:<br />
Vielen Dank für eure<br />
Aufmerksamkeit<br />
- Die ART beinhaltet viele weitere Lösungen (bis<br />
hin zur Entwicklung des ganzen Universums)<br />
- Vereinheitlichung aller 4 Grundkräfte (3 QFT und<br />
der Gravitation)<br />
Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit
Literatur<br />
- Sean M. Carroll – An introduction to general<br />
Relativity Spacetime and Geometry<br />
(Englisch, interessanter Einblick)<br />
- Fließbach Band 5 – Allgemeine<br />
Relativitätstheorie<br />
(Phänomenologischer Einblick in die ART)