Postamt - Hohenzollerischer Geschichtsverein eV
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Chorherren dieser Stiftskirche beim üblichen Gottesdienst<br />
helfen laut der Statuten, und die Pfründe ohne des Lehensherrn<br />
Willen nicht verlassen, bei Strafe der Absetzung. Dazu<br />
stiftet der Ritter: 9 fl. jährl. Zins auf Jörgentag, die laut<br />
Schuldbriefs der Graf Eitelfriedrich von Zollern zu zahlen<br />
hat. Ferner 10 fl. zahlt die Vehingerin zu Stuttgart aus etlichen<br />
Gütern. Ferner 10 Mit. Vesen, 2 Mit. Haber, 1 Mit.<br />
Gerste aus meiner Landgarbe zu Hettingen, 5 Ohm Vorlaß-<br />
Wein gibt jährl. der Schweizer zu Poltringen. Auf diese<br />
Pfründe präsentiert Hans Kaspar v. Bubennofen anmit den<br />
würdigen Meister Hangen S c h ö n s t e in, und bittet um<br />
bischöfliche Bestätigung.<br />
1503 28. September. Der Generalvikar von Konstanz des<br />
Bischofs Hugo bestätigt diese Stiftung. (Pfarramt Hettingen).<br />
Figurendiebstahl. Nachdem letzten Winter die Madonna<br />
aus der Kornbühlkapelle bei Salmendingen von gewissenlosen<br />
Räubern entführt worden, sind jetzt um den 7. Januar<br />
1958 nach einem Einbruch in die Kapelle zu Kalkofen bei<br />
Liggersdorf zwei Statuen St. Josef und Pieta verschwunden,<br />
die in Kunstdenkmäler Bd. II, 201 ff beschrieben und abgebildet<br />
sind. Kr.<br />
Eine Papiermühle Bärental erwähnt die ZOLLERHEIMAT<br />
Nr. 5, Jahrgang 1939, und setzt dabei stillschweigend voraus,<br />
daß es sich um die hohenzollerische Gemeinde Bärental<br />
handle. Doch dem ist nicht so, in unserer Ortschaft Bärental<br />
gab es zu keiner Zeit eine Papiermühle. Dagep^n liegt talaufwärts,<br />
auf der angrenzenden Gemarkung d' "vürtt. Gemeinde<br />
Egesheim, hart an der Gemarkungs^ d Landesgrenze<br />
die Parzelle Bärental, heute auf den meisten Karten<br />
als „Hammer" oder „Pumpstation Bärental" bezeichnet. Nicht<br />
weit von hier vereinen sich die beiden Quell-Bäche<br />
Obere- und Untere Bära zur eigentlichen Bära. Der Ort<br />
Egesheim gehörte zur Oberen Herrschaft Hohenberg, zu Vorder-Oesterreich,<br />
und kam 1805 zu Württemberg. Nach 1700<br />
wurde auf der Parzelle Bärental, Gemeinde Egesheim, eine<br />
Hammerschmiede errichtet, die bis 1822 in Betrieb war. Das<br />
Anwesen wurde von Joseph Anton Frhr. von Ulm zu Erbach<br />
käuflich erworben und eine Papiermühle eingebaut. Ob aus<br />
der Bütte geschöpft wurde oder eine Papiermaschine aufgestellt<br />
war, muß noch erforscht werden. Im Jahre 1836 kam<br />
das Anwesen erneut zum Verkauf. Nunmehr wurde eine<br />
Mahlmühle eingerichtet, die in den kommenden Jahren wiederholt<br />
den Besitzer wechselte. 1886 schlössen sich 17 Gemeinden<br />
zusammen und errichteten auf der Parzelle Bärental<br />
eine Pumpstation. 20 Jahre später kam auch die Mühle zum<br />
Erliegen und wurde von der Heuberg-Wasserversorgung aufgekauft.<br />
— Im Bereiche des heutigen Hohenzollernlandes<br />
sind bis jetzt die Papiermühlen zu Gammertingen, Kaiserin -<br />
gen und Weilheim bei Hechingen nachgewiesen; die Papiermühle<br />
Bärental kann nicht für uns in Anspruch genommen<br />
werden. M. Sch.<br />
BESTELL-SCHEIN<br />
zum Bezug der „Hohenzollerischen Heimat"<br />
Ich/wir bestelle(n) ab sofort zum laufenden Bezug durch<br />
die Post Stück „Hohenzollerische Heimat", Veriags-<br />
postamt Gammertingen, zum halbjährigen Bezugspreis<br />
von 80 Pfennig.<br />
Vor- und Zuname<br />
Genaue Anschrift<br />
Dieser Bestellschein ist bei Neubestellung bezw. Nachbestellungen<br />
der nächsten Poststelle aufzugeben. Um deutliche<br />
Schrift wird gebeten.<br />
HOHENZOLLERISCHE HEIMAT Jahrgang 1958<br />
Kirchenschatz versetzt. Der Geistl. Rat zu Konstanz erlaubte<br />
der Stadt Trochtelfingen am 12. Okt. 1707<br />
den Kirchenschatz zu versetzen, doch soll darauf geachtet<br />
werden, daß genügend Caution gestellt wird. Die Stadt wollte<br />
damit die Kriegsumlagen bezahlen. Krs.<br />
Das Gotteshaus Kircnberg bei Haigerloch ist dem Gotteshaus<br />
Reichenau jährlich 2 Pfund Wachs zu Zinsen schuldig,<br />
aber dieser Zins wurde seit 1513 bis auf Untervogt Sartorius<br />
nicht eingefordert, und dann wurde verhandelt, die veifallenen<br />
Zinsen mit 40 Gulden abzulösen, worauf die 2 Pfund<br />
wiederum weiter zu geben waren. Als aber im Auftrag des<br />
Provinzials des Predigerordens der Prior von Konstanz diese<br />
60 fl zahlen wollte, habe man ihm 80 abverlangt. Man beschloß,<br />
am 29. 12. 1615 die Amtleute sollten versuchen, 70 fl<br />
zu bekommen, andernfalls aber mit den 60 zufrieden sein,<br />
damit man endlich Ruhe bekomme. (Ebda 328).<br />
Zu den freiwilligen Leibeigenen (Hohz. Heimat 1958, 12)<br />
teilt uns ein eifriger Leser unserer Zeitschrift Studienrat<br />
Dr. Rommel-Freudenstadt, mit, daß vielfach Leibeigene ein<br />
Lehen oder andere Vorteile erhielten und verweist auf Theoa.<br />
Knapp, Neue Beiträge zur Rechtsgeschichte des württembergischen<br />
Bauernstandes 1919, S. 128 ff.<br />
Die Christus-Johannes-Gruppe um 1350, die sich heute als<br />
Leihgabe der Pfarrei Grüningen b. Donaueschingen im Diözesan-<br />
bzw. Augustinermuseum in Freiburg befindet, Kam<br />
nach Ausweis der Akten nach Grüningen durch Herrn Pfarrer<br />
Joh. Kohler, einen großen Kunstliebhaber und Maler, der<br />
aus Haigerloch gebürtig, 1867 Pfv. in Dießen, 1868 in Bittelbronn,<br />
1872 in Owingen, 1873 Pfarrer in Klosterwald, 1886<br />
in Stetten b. Haig. war und dann nach einigen badischen<br />
Stellen 1899 Pfarrer in Grüningen wurde, wo er 1901 starb.<br />
Es wäre eine lohnende Aufgabe der hohenzoll. Forscher, Herauszubringen,<br />
wo obige Statue herstammte. Angeblich komme<br />
sie aus Klosterwald. Kr.<br />
Der Reclam-Verlag Stuttgart hat in seinem Kunstführer<br />
durch Bayern einen II. Band „Baden-Württemberg, Pfalz-<br />
Saarland" folgen lassen, der 55 Abbildungen im Text und<br />
64 Bildtafeln enthält. Unter den letzteren finden wir Haigerloch,<br />
Blick auf Schloß und Schloßkirche, Hechingen,<br />
Stiftskirche von Südwesten, und Sigmaringen mit der<br />
Marienkapelle in der Hedinger Kirche Im Gegensi'z zu<br />
Dehio, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, das so<br />
viele Ungenauigkeiten und so viel Falsches in seinem Hohenzollern<br />
betreffenden Teil aufweist, ist Reclams Kunstführer<br />
beispielgebend. Der zuständige Fachmann, Lar~eskonservator<br />
W. Genzmer, hat den hohenzollerischen Teil<br />
bearbeitet. Das gefällige Bändchen in Taschenbüchformat<br />
wird sicherlich viele Freunde finden. M. Sch.<br />
Karl Weller, Württembergische Geschichte, 4. Aufl. vom<br />
Sohn Arnold Weller, 1957, 252 S„ Halbleinen P.80 DM, Silberburg-Verlag<br />
Stuttgart. Wer frühere Auflagen dieser<br />
grundlegende!). Darstellung der württbg. Geschichte kennt,<br />
wird mit Freude diese wesentliche und bis zur Gegenwart<br />
fortgeführte Ausgabe ebenso begrüßen, als wer Wellers<br />
Büchlein erstmals zur Hand nimmt. Der Verfasser iiat bis<br />
zu seinem Tod 1943 in vielen GeschichtswerKen die Vergangenheit<br />
seines Landes in echter Wissenschaftlichkeit erforscht<br />
und dargestellt, hier aber auf knappem Raum eine ausgezeichnete,<br />
jedem verständliche Darstellung der historischen<br />
Entwicklung von der Frühzeit bis zum 2. Weltkrieg gegeben,<br />
die sein Sohn bis zur Gegenwart weiterführte uno auch die<br />
inzwischen gewonnenen neuen Erkenntnisse glücklich einbaute.<br />
Natürlich muß sich diese Geschichte in Anführung der<br />
Einzelheiten auf das Notwendigste beschränken, gibt jedoch<br />
deutlich die allgemeinen Grundzüge, das Wesentliche und<br />
historisch Wirksame. Ansprechend findet der Geschichtsfreund,<br />
daß bis 1806 die alte Bezeichnung Wirtemberg benutzt<br />
wird, die ja damals eine Laune des Königs Friedrich,<br />
der über eine falsche Ableitung (Wirt arr Berg) verärgert<br />
war, leider in Württemberg umänderte. Die Namen der Berge<br />
Twiel und Zollern werden wohl mit Recht als keltisch gedeutet.<br />
Ein Druckfehler dürfte S. 125 stehen geblieben sein,<br />
wo die Herren von Zimmern von Hohen- statt von H< .'renzimmern<br />
abgeleitet werden. Zeittafel, Register und drei<br />
Stammtafeln vervollständigen das empfehlenswerte Buch. Kr.<br />
Zu den Bildern: Die Druckstöcke wurden zur Verfügung<br />
gestellt: Seite 35 und 37 von Herrn Fabrikant Christian Maute<br />
in Bisingen; Seite 39 (oben) von Herrn Schriftleitei *-etzi in<br />
Hechingen; Seite 39 (unten) von H. H. Pfarrer Waldenspul<br />
in Melchingten; Seite 40 (von Herrn Landrat Dr. Speidel in<br />
Hechingen. Besten Dank!