Postamt - Hohenzollerischer Geschichtsverein eV
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16 HOHEN Ol, I, ERISCHE HEIMAT Jahrgang 1958<br />
Heimatschrifttum<br />
Oer Verlag Schnell & Steiner in München hat in seiner Reihe<br />
„Kunstführer" eine sehr sympathisch ansprechende Monographie<br />
über Beuron, die Benediktinerabtei im Donautal,<br />
herausgebracht. Verfasser der Schrift ist Pater Ursmar<br />
Engelmann, Prior und Bibliothekar der Erzabtei Beuron.<br />
Die Monographie berichtet über die wechselvolle, von Heimsuchungen<br />
gefüllte 700-jährige Geschichte des alten Klosters<br />
Beuron von 1077 bis 1802, von der Landschaft, von den Besitzungen,<br />
Gefällen und Gerechtsamen des Klosters, von den<br />
hohen mönchischen Leistungen, von der wissenschaftlichtheologischen<br />
Arbeit der Augustinerchorherren, die z. Zt. der<br />
Aufhebung des Klosters eine Bibliothek mit 20 000 Bänden<br />
aufgebaut hatten, weiter von der Auflösung des Klosters<br />
durch den Reichsdeputationshauptschluß 1802 mit der Säkularisierung<br />
und dem Uebergang der Klosteranlagen in den<br />
Besitz des Fürsten von Hohenzollern-Sigmaringen. Ein besonderer<br />
Abschnitt der Monographie ist der Entwicklung der<br />
im Jahre 1862 mit Hilfe der Fürstin Katharina von Hohenzollern<br />
neu errichteten Beuroner Benediktinerkongregation<br />
gewidmet. Hier erfahren wir von dem klösterlichen Wirken,<br />
aber auch von der vielseitigen wissenschaftlichen Tätigkeit<br />
der Beuroner Kongregation, von der theologischen Hochschule,<br />
von der Bearbeitung des „Schott", von den Arbeiten<br />
des „Vetus-Latina-Instituts", vom Wesen der von Pater Desiderius<br />
Lenz gegründeten Beuroner Kunstschule, von der<br />
Architektur der Beuroner Gnadenkapelle mit dem Gnadenbilde<br />
der Pietä aus dem 15. Jahrhundert. Eingehend ist die<br />
Geschichte der Bauten und der Kirche mit ihren Künstlern<br />
dargestellt. Kurz: die Schrift bietet in gedrängter Fülle all<br />
das, was uns an Beuron geschichtlich, kunstgeschichtlich und<br />
religiös, auch aus der Gegenwartsschau; interessiert. Man<br />
darf dankbar sein für die Monographie, die in vorbildlich<br />
schöner, knapper und klarer Form dem Heimatfreund, und<br />
nicht nur diesem, all das bietet, was er von einer solchen<br />
Monographie über Beuron erwartet. Die Monographie erhält<br />
ihren vollen Wert durch die drucktechnisch vollendeten Bilder,<br />
die ihr in reicher Fülle beigegeben sind. (Preis 4.— DM.)<br />
J. M.<br />
Biographien von hohenzollerischen Heimatforschern standen<br />
schon vor Jahren (noch unter Hebeisen selig) auf dem<br />
Programm des hohenzollerischen <strong>Geschichtsverein</strong>s. Aber nur<br />
die sehr schöne Sebastian Lochers ist im Hohz. Jahresheft<br />
1937 aus der Feder von Franz Keller erschienen. Und<br />
doch verdiente auch der Lehrer Jakob Barth aus Gammertingen<br />
einmal näher behandelt zu werden. Er schrieb<br />
in Ringingen 1865 ff. die Schulchronik, und ließ im Druck<br />
erscheinen: 1.) Geschichte des fürstl. fürstenbergischen Hüttenwerks<br />
Tiergarten, Sigmaringen, Liehner 1858. 2. Hohenzollernsche<br />
Chronik oder Geschichte und Sage der hohenz.<br />
Lande, Sigmaringen bei Tappen 1862 (584 S.). 3.) Anleitung<br />
zur Anlegung von Orts-Chroniken, 1867 bei Tappen-Sigmaringen,<br />
48 S. 4.) Geschichte der Stadt Geislingen 1880 (wohin<br />
er 1869 von Ringingen kam). 5.) Geschichte der Stadt Engen<br />
BESTELL-SCHEIN<br />
zum Bezug der „Hohenzollerischen Heimat"<br />
Ich/wir bestelle(n) ab sofort zum laufenden Bezug durch<br />
die Post Stück „Hohenzollerische Heimat", Verlags-<br />
postamt Gammertingen, zum halbjährigen Bezugspreis<br />
von 80 Pfennig.<br />
Vor- und Zuname<br />
Genaue Anschrift<br />
Dieser Bestellschein ist bei Neubestellung bezw. Nachbestellungen<br />
der nächsten Poststelle aufzugeben. Um deutliche<br />
Schrift wird gebeten.<br />
und der Herrschaft Hewen, Engen 1882. 6.) Vor dreihundert<br />
Jahren. (Aus der Zimmerischen Chronik) Selbstverlag als<br />
Hauptlehrer in Gelsingen, 1888, 151 S., gedruckt von Werner<br />
in Gammertingen. 7.) Geschichte der Stadt Stockach, 412 S.;<br />
Stockach 1894. Die von Thiergarten stammende Frau Barths<br />
scheint ihm durch Krankheit viel Sorgen bereitet zu haben.<br />
Dort war er vor Ringingen angestellt. Als Lehrer hat er noch<br />
Latein gelernt, um die Urkunden lesen zu können. Die Pfarrchronik<br />
von Ringingen enthält noch einiges zu seiner Charakterisierung.<br />
JaKob Barth wurde in Gammertingen am 23. 7.<br />
1825 geboren; er starb in Geisingen bei Donaueschingen im<br />
Jahre 1894.<br />
Der Name Alb für unser heimatlicnes Gebirge wurde in<br />
Jahrg. 1952 S. 46 kurz behandelt. Nun ist 1957 im Verlag des<br />
Schwab. Albvereins darüber ein ganzes tiefgründiges Buch<br />
von Hans Widmann-Tübingen erschienen, auf das hiermit<br />
wirkliche Interessenten hingewiesen seien. Es setzt allerdings<br />
ziemliches Studium voraus, sonst kommt man nicht<br />
mit. Kr.<br />
Hermann Franz: Die Kirchenbücher in Baden<br />
Die Kirchenbücher, also Tauf-, Ehe- und Totenbücher einer<br />
Pfarrei sind wichtige Geschichtsquellen und lassen in ihrer<br />
Vielseitigkeit Einblick zu in das kirchliche und gemeindliche<br />
Zusammenleoen, über die soziale Struktur der Bewohner<br />
usw. Für Baden kam soeben im Verlag G. Braun GmbH.,<br />
Karlsruhe, eine 3. Auflage über die Kirchenbücher heraus,<br />
die Ministerialdirektor i. R. Dr. Hermann Kanz in Karlsruhe<br />
nach fast 45jähriger Beschäftigung mit der ihm ans Herz<br />
gewachsenen Materie bearbeitete. In der umfassenden Einleitung<br />
wird die Entstehung der Kirchenbücher behandelt als<br />
rein kirchliche Einrichtung, die Kircheiibuchführung unter<br />
staatlichem Einfluß, Bekenntniszugehörigkeit der einzelnen<br />
Landesteile, ehemals zu Baden gehörige Orte links des<br />
Rheins, in Württemberg, Hohenzollern. Kirchenbücher der<br />
Altkatholiken, der Freikirchen, der Juden. Militärkirchenbücher<br />
u. a. Dann erst kommt das ausführliche Verzeichnis<br />
der Kirchenbücher in Baden.<br />
Für uns in Hohenzollern sind die Hinweise von Interesse,<br />
wenn hohenzollerische Orte in badische Pfarrei übergreifen<br />
und umgekehrt, oder wo es früher solche Einpfarrungen gab.<br />
Das „Verzeichnis der Kirchenbücher Hohenzollerns" von Dr.<br />
Franz Haug im Sammelj ahrgang 1941—1949 der Hohenzollerischen<br />
Jahreshefte erschien übrigens in Gammertingen,<br />
nicht in Hechmgen, wie es irrtümlich bei Hermann Frey<br />
heibt. Es verdient dankbar vermerkt zu werden, daß zahlreiche<br />
Hinweise unserer Heimatliteratur genannt sind.<br />
N. Maier.<br />
Georg Dehio, Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler<br />
(neu bearbeitet von Ernst Gall<br />
- Westl. Schwaben - Manchen 1956).<br />
Unter dieser Ueberschrift brachte Dr. Schupp in unserer<br />
Zeitschrift Nr. 4, Oktober 1957, eine Richtigstellung bezüglich<br />
des Relie 5 über dem Hauptportal des Schlosses zu Sigmaringen.<br />
Für weitere Beispiele, an Ungenauigkeiten in dem<br />
genannten Werk sei angeführt, daß Hedingen S. 194 mit der<br />
Josephskapelle als selbständiger Ort erscheint, obwohl bereits<br />
S. 191/192 das „ehemalige Franziskanerkloster Hedingen"<br />
und die „Josephskapelle" unter Sigmaringen behandelt<br />
werden. Auch das Schloß :,indich bei Hechingen wird S. 214<br />
als selbständiger Ort aufgeführt. Im Abschnitt „Hechingen,<br />
Umgebung" wird S. 217 Dettingen genannt mit seiner spätgotischen<br />
Muttergottes auf dem nördl. Seitenaltar sowie den<br />
hl. Petrus und Andreas am barocken Hochaltar. Erwähnt<br />
wird ferner das ehemalige Amtshaus des Klosters Muri<br />
(Schweiz), 4flügelig mit Innenhof. Auf Seite 234 im Abschnitt<br />
„Freudenstadt, Umgebung" kommt Dettingen noch einmal<br />
mit kaum verändertem Text! — Solche Irrtüme: dürften in<br />
einer Neuauflage nicht vorkommen; offensichtlich sind „Die<br />
Kunstdenkmäler Hohenzollerns" 1939 und 1948 noch nicht<br />
überall bekannt! M. Sch.<br />
Berichtigung. Es ist ein Irrtum, wenn an dieser Stelle 1957<br />
S. 59 angegeben wurde, die ehem. Burg Schmeien habe<br />
unweit der Mündung des Baches auf der rechten Seite gestanden.<br />
Wie der ausgezeichnete Kenner der Alb. Willy Baur,<br />
in den Albv. Blatt. "934 S. 273 ff. dartat, lag die Burg unmittelbar<br />
nördlich von Unterschmeien auf dem nach Westen<br />
ins Schmeiental vorspringenden Bergrücken. Baur beschreibt<br />
dort auch den Standort des Burgstailes Storz<br />
i n g e n rechts dei Schmeie. Nach H. Rieger in der Festschrift<br />
zum Gauturnfest 1957 in Kaiseringen heißt der Felsen<br />
über dem Bahnhof Kaiseringen und der Ottilienkapelle<br />
(westlich) „Schlößlefelsen", doch sind keine Gebäudespuren<br />
vorhanden.