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Postamt - Hohenzollerischer Geschichtsverein eV

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14 HÖH EhMlZ OLLERISCHE HEIMAT Jahrgang 195o<br />

Bei dem Leichenbrand lassen sich deutlich die Reste eines<br />

Erwachsenen und eines Kindes unterscheiden. Ein Teil der<br />

Broncen ist vor der Verbrennung gewaltsam zerbrochen und<br />

zernackt worden.<br />

Funde: 2 offene ovale Broncearmringe mit rundem Querschnitt,<br />

glatten Enden und je 8 Kippen. Ritz- und panzverziert.<br />

Durchmesser 9,8 cm.<br />

Mindestens iu offene ovale Broncearmringe mit D-förmigem<br />

Querschnitt, Stollenenden und uiilenverziei ung. Die willen<br />

sind nicht gepunzt, sondern mit einem dreikantigen Gerät<br />

eingegraben. Mindestens 5 Ringe tragen aut der Innenseite<br />

keuiormige Schlagmarken. Hammerspuren und btaucnwuiste<br />

auf der Innenseite der Ringe zeigen, daß diese ais btangen<br />

gegossen und wohl erst nacn Anbringung der Verzierung in<br />

Ringlorm gebogen wurden. Durchmesser des besterhaltenen<br />

Stuckes 11 cm.<br />

3. Fragmentierter Broncearmring, ähnlich den vorhergehenden,<br />

Querschnitt jedoch nahezu dreieckig. Ais Verzierung<br />

keine Bögen, sondern Winkel.<br />

4. Brucnstücke von Broncearmringen mit rundem bis nahezu<br />

dreieckigem Querschnitt und Hilienverzierung.<br />

5. Broncearmringe mit vierkantigem, an den Enden rundem<br />

bis ovalem (Querschnitt mit Scnragstrichverzierung.<br />

6. Reste von üroncearmringen, vielleicht zu den unter 4.<br />

und 5. aufgezählten gehörig.<br />

7. Reste einer uroncenadel.<br />

8. Flache Broncescheibe mit Rückenöse. Durchm. 2,6 m.<br />

9. Ueber 35 kleine Bronceringe mit rhombischem Querschnitt<br />

und meist gekerbter Außenseite. Zum Teil zusammengeschmolzen.<br />

Durchmesser 1,2 bis 2,2 cm.<br />

10. Bruchstücke von 3 bis 4 verbogenen Broncebändern mit<br />

schräggeschnittenen Enden und randlichen Doppelrillen auf<br />

der Oberseite.<br />

11. Oval zusammengebogenes Bronceband, unverziert. Dm.<br />

1,1 cm.<br />

12. Drei Bruchstücke von vierkantigen, verbogenen Broncebändern.<br />

13. Geringe Reste von punzverzierten Bronceblechen.<br />

14. Wohl zusammengehörige Teile einer Haiskette. 1 flachkugelige<br />

Bernsteinperle mit Brandspuren, seitlich angebohrt,<br />

Dm. 2,5 cm; 2 ungefähr langovale Bemsteinpenen, Lange 1,2<br />

und 1,3 cm; etwa 20 kleine Ringperien aus dunkelblauem<br />

Glas zum Teil zerschmolzen, Dm. etwa 3,5 bis 4 mm; 3 gerillte<br />

Röllchen aus Goldblech, Länge 0,7 bis 1 cm; 1 gerilltes<br />

Rollchen aus Bronceblech und Reste von weitern, Länge 1,5<br />

cm; 1 Fischwirbel, Dm. 1,1 cm.<br />

15. Unkenntliche zerschmolzene Bronce- und Glasreste.<br />

16. Zylinderhaisgefäß. Stark ergänzt. Dunkelschwarzbraun.<br />

Auf der Schulter zwei umlaufende Riefengruppen, darunter<br />

eine dritte, die an vier Stellen girlandenartig gerafft ist.<br />

Unter diesen Stellen je eine Gruppe konzentrischer Halbkreise<br />

aus je vier Riefen. Nicht verbrannt. Höhe 20 cm.<br />

17. Geringe Reste einer zweiten Zylinderhalsurne mit umlaufenden<br />

Kanneluien- und Rillengruppen. Stark verbrannt.<br />

18. Doppelkonischer Becher mit leicht geblähtem, sich nach<br />

oben verjüngendem Hals. Rand schwach ausladend, nach<br />

innen abgeschrägt. Auf der Schulter zwei umlaufende Riefen,<br />

darunter aneinandergereihte flache hängende Bögen.<br />

Schwarzgrau, mäßig feiner Ton. Nicht verbrannt. Höhe<br />

12,2 cm<br />

19. Konische Schale mit horizontal abgewinkeltem Rand.<br />

Schwarzgrau, mäßig feiner Ton.<br />

20. Randstücke von mindetens zwei weiteren Schalen ähnlicher<br />

Form und Größe. Nicb 4 verbrannt.<br />

21. Flach geschweifte Schale mit abgewinkeltem, durch<br />

einen schwachen Wulst abgesetzten Rand. Auf dem Rand<br />

eingeritztes Zickzackband. Auf der Innenseite des Bodens ein<br />

einfacher Kreis, die Quadranten sind mit Riefen gefüllt. Ueber<br />

dem Boden, nach außen von einer Riefe begrenzt, eine Zone<br />

mit unregelmäßigen Einstichen. Schwarzbraun, mäßig feiner<br />

Ton. Nicht verbrannt. Dm 21,4 cm.<br />

22. Geringes Fragment eines dickwandigen, grobtonigen<br />

Gefäßes mit Fingertupfleiste.<br />

23. Kleines Fragment eines Gefäßes (Topf?) mit Einsatzloch<br />

für ehemaligen Henkel.<br />

Gammertinger Stiftungen<br />

Das Protokoll der „Geistl. Rates" zu Konstanz meldet unterm<br />

17. November 1666:<br />

Ihro Hochwürden Herr Vicarius referiert, weichergestalten<br />

von Spethischen etliche 1000 fl für J ahrtage in der Kirche zu<br />

Gammertingen vor diesem seien gestiftet worden. Die Unterpfand<br />

dafür genieße der derzeitige Junker Speth als Inhaber<br />

der Herrschaft Gan lertingen, lasse aber etwan einmal im<br />

Jahr etwas in der Kirchen nachmittags, aber das meiste bei<br />

dem Essen und Trinken halten. Obwohl im zugesprochen<br />

worden, daß er zur Erleichterung seines Gewissens solcher<br />

Stiftung nachlebe, man aber auch wissen möchte, was es für<br />

Stiftungen seien, daß er solche herausgeben solle. Zwar habe<br />

der Junker solches versprochen, doch habe es bis dato nicht<br />

getan. Daher die Frag, was zu tun sei.<br />

Einmütiger Beschluß: Der Geistl. Rat soll ihm schreiben<br />

und einen Monat zu Haltung dieses seines Versprechens und<br />

Edierung der Stiftungen ansetzen, widrigenfalls man mit<br />

Mandaten wider ihn verfahren werde.<br />

Am 9. März 1667 war die Antwort des Junkers Speth eingekommen:<br />

es seien zwar etliche Legata (Stiftungen) gemacht<br />

worden, die er auch jährlich halten lasse, dieselben aber<br />

seien niemals in authentischer Form confirmiert oder aufgesetzt<br />

worden, sondern allein auf Privatzetteln verzeichnet.<br />

Die Güter aber seien mit großer Schuldenlast beladen, daß<br />

die Stiftungen nit nach Inhalt besagter Zettel gehalten werden<br />

oder künftig confirmiert werden könnten.<br />

Beschluß: Man soll solche Antwort des Junkers dem<br />

allhier sich befindlichen Fröle (Fräulein) Spetbin und dem<br />

gewesten Trochtelfingischen Dekano mitteilen, ihren Bericht<br />

aber Herr Dekan des Kapitels um fernere Information überschreiben.<br />

(Weiteres fehlt. Erzbisch. Archiv Freiburg, Ha 213,<br />

S. 115, 184.) Krs.<br />

Innneringen<br />

1374 22. Juni. Ich Hans von Rischach, Ritter, den man nennt<br />

den Flachen, urkuntie, daß icn zu meinem Seeleheil an den<br />

Altar der Kapelle zu Inaringe in dem Dorf, da unser Frowe<br />

gändig und Huswirtin ist, vermachte: 26 T.-it. Korn, Veringer<br />

Meß, halb Vesan und halb Haber, us dem großen Zehnten<br />

der Pfarrei zu Inaringen, die ich zu leihen hab, und der<br />

kilchensatz min ist. Man soll sie jährl. us dem Zehnten dem<br />

genannten Altar und seinem Kaplan richten, und besonders<br />

dazu die Widern ze Inaringen, die derzeit Hainz Gerot baut,<br />

die jährlich gibt 30 ß Hlr, 2 Hähner und l h Vierte) Eier. Die<br />

alles stifte ich dem Altar und dem Kaplan zur Aufbesserung<br />

der Pfründe. Dabei soll Herr Peter der Maiger, Kilchherr<br />

derzeit ze Inaringen und sine Nachkommen sollen diesen<br />

Altar der Kapelle mit einem ehrbaren Priester besetzen, so<br />

wie bisher. Auch soll der Pfarrer zu Inaringen alle Jahr in<br />

der Kirche an der Kanzel uf den Tag der rechten Kylwihe<br />

(Kirchweih) und uf den Tag der Kirchwihe der Kapelle verkünden<br />

dieses. Wenn ich vorgenannter Hans von Rischach<br />

abgang von Todes wegen, das Gott lang spar, so soll der<br />

Kirchherr und Kaplan dahier zu Inaringen die Jahrzeit für<br />

mich und meine Vorfahren auf meinen jährl. Tag begehen<br />

mit Vigil und mit Seelmessen, wie gewöhnlich. Er siegelte<br />

und mit ihm der Kirchherr, Pfaff Peter der Maiger, Kylcherr<br />

ze den ziten ze Inaringen. Geben uf den nechsten Donrstag<br />

vor sant Johannstag ze Sunwenden, do waren von gottes<br />

geburt 1300 jar und darnach in dem vierten und sübenzigosten<br />

Jahre.<br />

lOr. Perg. Das erste Siegel fehlt, nur der Streifen noch<br />

vorhanden. Vom zweiten, spiczovalen Siegel ist die Umschrift<br />

weggebrochen, und nur INARINGEN noch zu erkennen. In<br />

der Mitte ein Dreieckschild, der auf einem Dreiberg einen<br />

Raubvogel (Habicht?) nach herald, links gewandt zeigt. Erzbischöfliches<br />

Archiv Freiburg, Urk. Z 595). Kr<br />

Das Donautal wurde nach Sage und Geschichte seinerzeit<br />

von Schlude in einem sehr ansprechenden Büchlein behandelt,<br />

das u. W. zwei Auflagen erlebte, aber längst nicht mehr zu<br />

haben ist. Findet sich kein Heimatfreund zwischen Tuttlingen<br />

und Sigmaringen oder Scheer, der sich der Neubearbeitung<br />

unterzöge? In ähnlicher Weise sollten auch die<br />

übrigen Täler der Laudiert mit der Fehla und der Starzel<br />

und Eyach volkstümlich und doch wissenschaftlich beschrieben<br />

werden. Wer wagt sich dran? Kr.<br />

Der Affenscnmalzer Jahrtag zu Ringingen 1406 wurde im<br />

Hohz. Jahresheft 1954 (i4) S. l.?l und 135 nach einer Kopie<br />

von 1799 behandelt, während das Original der Stiftung als<br />

verloren galt. Nun hat das Stuttgarter Hauptstaatsarchiv<br />

überraschend festgestellt, daß dieses Original noch wohlbehalten<br />

vorliegt und zwar ; m dortigen Archiv selbst im Bestand<br />

Blaubeuren A 323 Nr. 278. Das zweite Siegel (nämlicn<br />

Kaspars) zeigt den Ring über einem Dreiberg, wohl wie aas<br />

erste seines Vaters Heinrich; das dritte wird die gekreuzten<br />

Ziegenhörner der Elisabeth Unrain enthalten, während die<br />

beiden letzten leider nicht mehr kenntlich sind. Da die Urkunde<br />

nichts mit Ringingen bei Blaubeuren und noch weniger<br />

mit letzterem Kloster zu tun hat, muß die Einreihung<br />

auf einem Irrtum beruhen. Aber wie kam die Urkunde vor<br />

1799 von Ringingen weg? Krs.

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