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dokumentation zum inventar der militärischen hochbauten der ...

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2. AUSBILDUNGSSTÄTTEN: KASERNENANLAGEN UND WAFFENPLÄTZE<br />

Kaserne Frauenfeld<br />

Situationsplan <strong>der</strong> Gesamtanlage<br />

Kaserne Frauenfeld<br />

Hauptfront von Westen<br />

Kaserne Frauenfeld<br />

Bahnhof<br />

SBB<br />

Haupttrakt<br />

Bahnhofstrasse<br />

Bau I<br />

Bau Il<br />

Halle 2<br />

Halle 3<br />

Parkhaus<br />

Die Kaserne von Frauenfeld gehört zu den Hauptwerken von Johann Joachim Brenner<br />

(1815 – 82), dem bedeutendsten Thurgauer Architekten <strong>der</strong> Jahrhun<strong>der</strong>tmitte. Er schuf in<br />

Frauenfeld mehrere wichtige öffentliche Bauten, so 1847 – 48 die Kantonsschule, 1862 das<br />

Promenadenschulhaus und 1866 – 68 das Regierungsgebäude, ein charakteristisches Werk<br />

des nachsemperschen Klassizismus.<br />

Trotz <strong>der</strong> weitgehenden Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Aussenhülle in den dreissiger Jahren kommt dem<br />

Bau als gemeindeeigener Gesamtkonzeption eine hohe allgemein- und architekturhistorische<br />

Bedeutung zu. Die Doppelreithalle ist wohl schweizweit typologisch einzigartig.<br />

Auf die städtebauliche und städtebaugeschichtliche Bedeutung, die dem Grossbau in Bahnhofnähe<br />

heute noch zukommt, kann nur hingewiesen werden: die Kaserne bildet einen Riegel<br />

zwischen <strong>der</strong> Bahnhofstrasse im Nordwesten und dem Unteren Graben im Südosten, nach<br />

Nordosten schliesst sich <strong>der</strong> Kasernenplatz mit den an<strong>der</strong>en, niedrigeren Gebäuden an. Die<br />

Kaserne dominiert den Platz.<br />

25m<br />

25m<br />

Waffenplatz Bière<br />

Situation aktuell, Ausschnitt<br />

2.4.5. Die Kasernenanlage von Bière (1868 – 1874)<br />

Die militärische Nutzung <strong>der</strong> Allmend in Bière geht auf das Jahr 1822 zurück.<br />

Am 10. Juli 1821 beschloss die Tagsatzung das zweite eidgenössische Lager 1822 in <strong>der</strong> Waadt<br />

durchzuführen und sie beauftragte den Kanton mit <strong>der</strong> Suche nach einem geeigneten Ort für<br />

die Durchführung. Wegen ihrer Weite, ihrer teilweisen Unfruchtbarkeit und <strong>der</strong> zentralen Lage<br />

für die Romandie wurde die Ebene “Champagne” in Bière gewählt. Acht Jahre später, 1830,<br />

fand das “Eidgenössische Lager” erneut in Bière statt. Die Truppen biwakierten wie<strong>der</strong> in<br />

Zelten, aber die Kavallerie und <strong>der</strong> Train bezogen Kantonnemente im Dorf. Die gelungenen<br />

“Lager” von 1822 und 1830 veranlassten die Regierung, in Bière einen Artilleriewaffenplatz<br />

zu schaffen. Schon 1824 hatte die Gemeinde Bière dem Kanton den nördlichen Teil <strong>der</strong> Ebene<br />

und den Hügelzug Chantemerle zur Verfügung gestellt. 1835 wurde eine erste Kaserne im<br />

Westen <strong>der</strong> Ebene gebaut. 1864 räumte die Gemeinde dem Kanton die unentgeltliche Nutzung<br />

<strong>der</strong> Ebene von Bière ein. Ab 1868 wurden erste neue Kasernen gebaut, die 40 Offiziere,<br />

50 Unteroffiziere, 400 Soldaten und 300 Pferde aufnehmen konnten. Im Dezember 1873<br />

schlossen das Eidgenössische Militärdepartement und <strong>der</strong> Staat Waadt einen Vertrag, wonach<br />

<strong>der</strong> Kanton den ganzen Waffenplatz <strong>der</strong> Eidgenossenschaft für 18 Jahre gegen eine Jahresmiete<br />

von 22’000 Franken zur Verfügung stellte. Der Vertrag verlängerte sich jeweils um ein<br />

Jahr. Erst 1913 konnte <strong>der</strong> Waffenplatz durch die Eidgenossenschaft übernommen werden.<br />

Die Bauten <strong>der</strong> Anlage von 1868 – 74, zwei dreigeschossige Mannschafts- und eine gleich hohe<br />

Offizierskaserne, zwei lange zweigeschossige Stalltrakte und die zweigeschossige Vierflügelanlage<br />

des Zeughauses gruppieren sich um den rechteckförmigen Kasernenhof, auf welchem<br />

offenbar die bescheidenen Bauten <strong>der</strong> Kaserne von 1830 standen.<br />

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