Julia Wesian - Forschungslabor Gesprochene Sprache ...

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05.12.2012 Aufrufe

Gesamt: Insgesamt erklärten 29,2% der Proband/inn/en, keine Nachteile in einer geschlechtergerechten Sprachverwendung zu sehen. Es äußerten sich somit von Vornherein mehr Proband/inn/en sehr positiv zur Thematik als in Frage 8 sehr negativ. In Frage 8 hatten 18,8% der Proband/inn/en angegeben, generell keine Vorteile in einer geschlechtergerechten Sprachverwendung zu sehen. Von denen, die Nachteile sahen, bemängelten 75,5%, dass die Sprache im Zuge einer Anpassung an eine geschlechtergerechte Sprachverwendung stilistisch unschön werde. 70,6% der Proband/inn/en sahen die Lesbarkeit der Texte als erschwert an. Dass Frauen durch eine geschlechtergerechte Sprachverwendung nur auf ihr Geschlecht reduziert werden, wurde nur von 13,7% und somit der geringsten Anzahl an Proband/inn/en als Nachteil empfunden. Als weitere Nachteile wurden unter anderem aufgeführt, dass geschlechtergerecht formulierte Texte z.T. „übertrieben“ und „lächerlich“ anmuteten, was dem eigentlichen Vorhaben entgegenwirke. Zusätzlich kritisierte eine Probandin, dass die Doppelbezeichnungen in manchen Fällen nicht über den gesamten Text hindurch verwendet würden, „so dass doch wieder Verunsicherung darüber entsteht, wer eigentlich angesprochen ist“. Geschlecht: Während 25,4% der Probanden keine Nachteile in einer geschlechtergerechten Sprachverwendung sahen, waren dies bei den Probandinnen 31,8%. Frauen stehen der Thematik demnach etwas positiver gegenüber als Männer. Geschlechterübergreifend bestand Einigkeit darüber, dass die größten Nachteile einer geschlechtergerechten Sprachverwendung die Auswirkungen auf die Stilistik der Sprache darstellen, gefolgt von einer erschwerten Lesbarkeit ebensolcher Texte. Alter: Bezüglich des Alters der Proband/inn/en lässt sich die Hypothese „Bei jüngeren Menschen ist die Akzeptanz einer geschlechtergerechten Sprache geringer als bei älteren Menschen“ eindeutig bestätigen. Bekundeten 45,5% der Über-Sechzig-Jährigen (60+) ihre positive Einstellung zu einer geschlechtergerechten Sprache, indem sie angaben, keine Nachteile in einer derartigen Sprachverwendung zu sehen, waren es bei den Über-Vierzig-Jährigen (40+) noch 42% und bei den Unter-Vierzig-Jährigen (-40) nur noch 15,3%. Die 77

verbleibenden Mitglieder der einzelnen Gruppen sahen dagegen verschiedene Nachteile: Die Über-Vierzig-Jährigen (40+) und die Über-Sechzig-Jährigen (60+) bemängelten vornehmlich die stilistischen Auswirkungen geschlechtergerechter Sprache. Die Unter-Vierzig-Jährigen (-40) gaben vorwiegend die erschwerte Lesbarkeit als Nachteil an, dicht gefolgt von der Stilistik. Bildung: Es äußerten sich deutlich mehr Proband/inn/en der Sekundarstufe-I- Gruppe positiv zu einer geschlechtergerechten Sprache als Proband/inn/en der Sekundarstufe-II-Gruppe. 51,1% der Sekundarstufe-I-Gruppe gaben gegenüber 19,2% der Vergleichsgruppe an, keine Nachteile in einer geschlechtergerechten Sprachverwendung zu sehen. Insgesamt ist bei der Sekundarstufe-I-Gruppe also eine positivere Einstellung zur Thematik zu verzeichnen. Bei den verbleibenden Proband/inn/en, die Nachteile ausmachen konnten, verteilten sich die häufigsten Antworten in beiden Gruppen auf die Kriterien der Stilistik und der Lesbarkeit. Auf die erschwerte Lesbarkeit von Texten entfielen in der Sekundarstufe-I-Gruppe mit 72,7% die meisten Stimmen, gefolgt von den negativen Auswirkungen auf die Stilistik der Sprache mit 63,6%. In der Vergleichsgruppe verteilten sich die häufigsten Nennungen genau umgekehrt: 78,8% der Stimmen entfielen hier auf den Faktor der Stilistik und 70% auf die Lesbarkeit. 5.2.6 Einschätzung der Bedeutung einer geschlechtergerechten Sprache In Frage 10 galt es, die Bedeutung einer geschlechtergerechten Sprache einzuschätzen. Es standen die Optionen „sehr wichtig“, „eher wichtig“, „eher unwichtig“ und „völlig unwichtig“ zur Auswahl. Zusätzlich bestand die Möglichkeit, Gründe für die gewählte Antwort zu nennen. Gesamt: 47,2% der Proband/inn/en stuften die Bemühungen um eine geschlechtergerechte Sprache als „eher wichtig“ ein. 11,8% gaben sogar an, die Bemühungen als „sehr wichtig“ zu empfinden. Somit stand mit insgesamt 59% mehr als die Hälfte der Proband/inn/en einer geschlechtergerechten Sprachverwendung eher positiv bzw. sehr positiv gegenüber. Die Hypothese „Die Mehrheit der 78

verbleibenden Mitglieder der einzelnen Gruppen sahen dagegen verschiedene<br />

Nachteile:<br />

Die Über-Vierzig-Jährigen (40+) und die Über-Sechzig-Jährigen (60+) bemängelten<br />

vornehmlich die stilistischen Auswirkungen geschlechtergerechter <strong>Sprache</strong>. Die<br />

Unter-Vierzig-Jährigen (-40) gaben vorwiegend die erschwerte Lesbarkeit als<br />

Nachteil an, dicht gefolgt von der Stilistik.<br />

Bildung: Es äußerten sich deutlich mehr Proband/inn/en der Sekundarstufe-I-<br />

Gruppe positiv zu einer geschlechtergerechten <strong>Sprache</strong> als Proband/inn/en der<br />

Sekundarstufe-II-Gruppe. 51,1% der Sekundarstufe-I-Gruppe gaben gegenüber<br />

19,2% der Vergleichsgruppe an, keine Nachteile in einer geschlechtergerechten<br />

Sprachverwendung zu sehen. Insgesamt ist bei der Sekundarstufe-I-Gruppe also<br />

eine positivere Einstellung zur Thematik zu verzeichnen.<br />

Bei den verbleibenden Proband/inn/en, die Nachteile ausmachen konnten, verteilten<br />

sich die häufigsten Antworten in beiden Gruppen auf die Kriterien der Stilistik und<br />

der Lesbarkeit. Auf die erschwerte Lesbarkeit von Texten entfielen in der<br />

Sekundarstufe-I-Gruppe mit 72,7% die meisten Stimmen, gefolgt von den negativen<br />

Auswirkungen auf die Stilistik der <strong>Sprache</strong> mit 63,6%. In der Vergleichsgruppe<br />

verteilten sich die häufigsten Nennungen genau umgekehrt: 78,8% der Stimmen<br />

entfielen hier auf den Faktor der Stilistik und 70% auf die Lesbarkeit.<br />

5.2.6 Einschätzung der Bedeutung einer geschlechtergerechten <strong>Sprache</strong><br />

In Frage 10 galt es, die Bedeutung einer geschlechtergerechten <strong>Sprache</strong><br />

einzuschätzen. Es standen die Optionen „sehr wichtig“, „eher wichtig“, „eher<br />

unwichtig“ und „völlig unwichtig“ zur Auswahl. Zusätzlich bestand die Möglichkeit,<br />

Gründe für die gewählte Antwort zu nennen.<br />

Gesamt: 47,2% der Proband/inn/en stuften die Bemühungen um eine<br />

geschlechtergerechte <strong>Sprache</strong> als „eher wichtig“ ein. 11,8% gaben sogar an, die<br />

Bemühungen als „sehr wichtig“ zu empfinden. Somit stand mit insgesamt 59% mehr<br />

als die Hälfte der Proband/inn/en einer geschlechtergerechten Sprachverwendung<br />

eher positiv bzw. sehr positiv gegenüber. Die Hypothese „Die Mehrheit der<br />

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