Julia Wesian - Forschungslabor Gesprochene Sprache ...
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mehr Probanden derselben Ansicht. Mit 82,4% der Probandinnen und 79,7% der<br />
Probanden sah jedoch ein Großteil der Vertreter beider Geschlechter verschiedene<br />
Vorteile in einer derartigen Sprachverwendung:<br />
67,1% dieser Probandinnen sahen in dem sprachlichen Sichtbarwerden von Frauen<br />
den größten Vorzug einer geschlechtergerechten <strong>Sprache</strong>, gefolgt von der<br />
Eindeutigkeit der Anrede mit 57,1%. Für die entsprechenden Probanden war<br />
dagegen die Eindeutigkeit der Anrede mit 72,3% der Stimmen der bedeutendste<br />
Vorteil. Als ähnlich wichtig empfanden 57,4% das sprachliche Sichtbarwerden von<br />
Frauen. Der geringste Wert entfiel bei beiden Geschlechtern auf das stärkere<br />
Bewusstsein für den Sexismus in der <strong>Sprache</strong>.<br />
Alter: Hinsichtlich des Alters ergab sich bei der Angabe, keine Vorteile in einer<br />
geschlechtergerechten Sprachverwendung zu sehen, der bedeutendste Unterschied.<br />
Während bei den Unter-Vierzig-Jährigen (-40) 19,4% und bei den Über-Vierzig-<br />
Jährigen (40+) 22% dies angaben, waren es bei den Über-Sechzig-Jährigen (60+)<br />
nur 9,1% der Proband/inn/en. Da die Akzeptanz einer geschlechtergerechten<br />
<strong>Sprache</strong> hier nicht proportional zum Alter der Proband/inn/en ansteigt, kann die<br />
Hypothese „Bei jüngeren Menschen ist die Akzeptanz einer geschlechtergerechten<br />
<strong>Sprache</strong> geringer als bei älteren Menschen“ nur dahingehend bestätigt werden, dass<br />
die Akzeptanz bei den ältesten der Proband/inn/en am höchsten ist.<br />
Die gesehenen Vorteile entfielen bei allen Gruppen jeweils fast zu gleichen Teilen<br />
auf die Eindeutigkeit der Anrede sowie auf das sprachliche Sichtbarwerden von<br />
Frauen. Der geringste Wert entfiel bei allen drei Gruppen auf den Vorteil, aufgrund<br />
einer geschlechtergerechten Sprachverwendung ein stärkeres Bewusstsein für den<br />
Sexismus in der <strong>Sprache</strong> zu entwickeln.<br />
Bildung: Bezogen auf den Bildungsstand der Proband/inn/en stellte sich heraus,<br />
dass eine größere Anzahl derer mit einem Schulabschluss der Sekundarstufe I eine<br />
negative Einstellung zu einer geschlechtergerechten <strong>Sprache</strong> haben als in der<br />
Vergleichsgruppe. So gaben 24,4% der Sekundarstufe-I-Proband/inn/en gegenüber<br />
16,2% der Sekundarstufe-II-Proband/inn/en an, keine Vorteile in einer<br />
geschlechtergerechten Sprachverwendung zu sehen.<br />
Als größten Vorteil einer geschlechtergerechten <strong>Sprache</strong> sahen die Proband/inn/en<br />
der Sekundarstufe-I-Gruppe mit 82,4% die Eindeutigkeit der Anrede, gefolgt von<br />
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