Julia Wesian - Forschungslabor Gesprochene Sprache ...
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eiden Vergleichsgruppen nur geringfügig zueinander variieren und zu einer<br />
indifferenten Beurteilung tendieren, liegt der GI für die „sexistischen“ Formen bei<br />
den Unter-Vierzig-Jährigen (-40) deutlich näher am Bereich der Zustimmung.<br />
Zusätzlich weisen die Werte der GI in dieser Gruppe die höchste Differenz<br />
zueinander auf, das heißt, die Unter-Vierzig-Jährigen (-40) neigen am ehesten dazu,<br />
die „sexistische“ <strong>Sprache</strong> der geschlechtergerechten vorzuziehen.<br />
Bildung: Insgesamt bewerteten die Proband/inn/en mit einem Schulabschluss der<br />
Sekundarstufe II die „sexistischen“ Formen mit einem GI von 1,6 positiver als die<br />
Proband/inn/en mit einem Schulabschluss der Sekundarstufe I (GI 1,8). Die<br />
geschlechtergerechten Formen wurden mit einem GI von 2,0 in beiden Fällen<br />
negativer bewertet als die „sexistischen“. Da die Differenz der Werte bei der<br />
Sekundarstufe-II-Gruppe höher ausfiel als bei der Sekundarstufe-I-Gruppe, kann<br />
festgehalten werden, dass die Akzeptanz der „sexistischen“ Formen im Vergleich zu<br />
den geschlechtergerechten in dieser Gruppe am höchsten ist.<br />
5.2.2 Akzeptanz von Richtlinien zur Vermeidung sexistischen<br />
Sprachgebrauchs<br />
Nachdem die Proband/inn/en in Frage 2A anzugeben hatten, ob ihnen Richtlinien,<br />
wie z.B. die „Richtlinien zur Vermeidung sexistischen Sprachgebrauchs“, bekannt<br />
waren, ging es in Frage 2B darum, die Relevanz solcher Richtlinien zu beurteilen.<br />
Gesamt: Insgesamt sahen 61,1% der Proband/inn/en in Richtlinien, wie z.B. den<br />
„Richtlinien zur Vermeidung sexistischen Sprachgebrauchs“, sinnvolle Orientierungs-<br />
und Formulierungshilfen für den öffentlichen Sprachgebrauch. Nur 38,9% der<br />
Proband/inn/en lehnten solche Hilfsmittel ab. Somit lässt sich insgesamt eine<br />
positive Einstellung zu ebensolchen Richtlinien verzeichnen. Da der<br />
geschlechtergerechten <strong>Sprache</strong> gegenüber positiv eingestellte Personen solche<br />
Richtlinien vermutlich eher als sinnvoll erachten als solche, die der Thematik<br />
generell negativ gegenüberstehen, weist das Ergebnis dieser Frage auf eine positive<br />
Haltung der Proband/inn/en zur geschlechtergerechten <strong>Sprache</strong> hin. Damit lässt sich<br />
die Hypothese „Die Mehrheit der Bevölkerung steht einer geschlechtergerechten<br />
<strong>Sprache</strong> eher negativ gegenüber“ nicht bestätigen. Vielmehr wird mehrheitlich ein<br />
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