Julia Wesian - Forschungslabor Gesprochene Sprache ...

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05.12.2012 Aufrufe

Diejenigen Proband/inn/en, welche Frage 4B bejaht hatten, benannten folgende Bereiche, in denen nur wenig auf geschlechtergerechten Sprachgebrauch geachtet wird: (Tab. 3) Gesellschaftliche Bereiche, in denen wenig auf geschlechtergerechten Sprachgebrauch geachtet wird Gesamt Frauen Männer -40 40+ 60+ Sek I Sek II Schule 21,1% 26,5% 13% 21,9% 15,8% 33,3% 46,2% 13,6% Beruf 36,8% 38,2% 34,8% 46,9% 21,1% 33,3% 30,8% 38,6% Behörden 24,6% 26,5% 21,7% 18,8% 31,6% 33,3% 46,2% 18,2% Medien 35,1% 29,4% 43,5% 25% 47,4% 50% 15,4% 40,9% Politik 26,3% 32,4% 17,4% 18,8% 31,6% 50% 23,1% 27,3% andere 21,1% 20,6% 21,7% 15,6% 15,8% 66,7% 15,4% 22,7% Anmerkung: entsprechend Tabelle 2 Gesamt: Das Gesamtergebnis fällt auch bei dieser Teilfrage sehr homogen aus. Auch wenn der Sektor Beruf mit 36,8% der Stimmen insgesamt den höchsten Wert erzielte, erlaubt dies nicht die Aussage, dass nach Ansicht der Proband/inn/en insbesondere im beruflichen Sektor nur wenig Rücksicht auf eine geschlechtergerechte Sprache genommen wird. Bei der Betrachtung der Prozentzahlen, welche die anderen vorgegebenen Bereiche erreichten, wird deutlich, dass diese z.T. nur geringfügig weniger Stimmen erhalten haben. Somit hat sich gezeigt, dass sich hinsichtlich der Beobachtung der verminderten Verwendung einer geschlechtergerechter Sprache in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen keine eindeutige Tendenz zu einem der vorgegebenen Bereiche feststellen lässt. Als weitere Bereiche nannten 21,1% der Proband/inn/en: Handwerk, Privat, Arbeiterklasse, Wirtschaft, Kirche sowie Literatur und Lyrik. Geschlecht: Während die Probandinnen insbesondere im Beruf ein geringes Bemühen um eine geschlechtergerechte Sprachverwendung feststellten, taten die Probanden dies in den Medien. 63

Alter: In der Altersklasse der Unter-Vierzig-Jährigen (-40) wurden mit Abstand die geringsten Bemühungen um geschlechtergerechte Sprachmuster im Beruf gesehen. Die Über-Vierzig-Jährigen (40+) nannten diesbezüglich mehrheitlich die Medien. Die Über-Sechzig-Jährigen (60+) legten sich nicht eindeutig auf einen Bereich fest, so dass hier der höchste Wert mit je 50% auf die Bereiche Medien und Politik entfiel. Die übrigen Bereiche waren hier mit jeweils 33,3% der Stimmen zu gleichen Teilen vertreten. Als auffällig erwies sich in dieser Altersklasse erneut die Nutzung der Option, weitere Bereiche zu nennen. Während in den anderen Einzelgruppen nur geringfügig hiervon Gebrauch gemacht wurde, nannte mit 66,7% die überwiegende Mehrheit der Über-Sechzig-Jährigen (60+) zusätzliche Bereiche. Bildung: In der Gruppe der Proband/inn/en, die einen Schulabschluss der Sekundarstufe I besitzen, entfiel der höchste Wert mit je 46,2% der Stimmen auf die Bereiche Behörden und Schule. Damit belegt der Schulbereich hier erstmals nicht eine der hinteren Positionen. In der Sekundarstufe-II-Gruppe hingegen entschieden sich mit 13,6% die wenigsten Proband/inn/en der Gruppe für diesen Bereich. Hier erhielt der Bereich Medien mit 40,9% den größten Zuspruch. In Frage 4C sollten die Proband/inn/en im Gegenzug zu Frage 4B beantworten, ob ihrer Meinung nach in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen besonders stark auf eine Sprachverwendung, die keines der Geschlechter benachteiligt, geachtet wird. Es waren dieselben Kategorien wie in den vorangegangenen Teilen des Fragenkomplexes vorgegeben sowie erneut Mehrfachnennungen und die Angabe weiterer Bereiche zulässig. Gesamt: 82,6% der Proband/inn/en gaben an, in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen den verstärkten Gebrauch geschlechtergerechter Sprachmuster wahrgenommen zu haben, nur 17,4% verneinten dies. Damit bemerkten deutlich mehr Proband/inn/en einen verstärkten Gebrauch derartiger Sprachmuster als einen geringen Gebrauch. 59 59 Vgl. Diagramm 3, S. 57. 64

Alter: In der Altersklasse der Unter-Vierzig-Jährigen (-40) wurden mit Abstand die<br />

geringsten Bemühungen um geschlechtergerechte Sprachmuster im Beruf gesehen.<br />

Die Über-Vierzig-Jährigen (40+) nannten diesbezüglich mehrheitlich die Medien. Die<br />

Über-Sechzig-Jährigen (60+) legten sich nicht eindeutig auf einen Bereich fest, so<br />

dass hier der höchste Wert mit je 50% auf die Bereiche Medien und Politik entfiel.<br />

Die übrigen Bereiche waren hier mit jeweils 33,3% der Stimmen zu gleichen Teilen<br />

vertreten. Als auffällig erwies sich in dieser Altersklasse erneut die Nutzung der<br />

Option, weitere Bereiche zu nennen. Während in den anderen Einzelgruppen nur<br />

geringfügig hiervon Gebrauch gemacht wurde, nannte mit 66,7% die überwiegende<br />

Mehrheit der Über-Sechzig-Jährigen (60+) zusätzliche Bereiche.<br />

Bildung: In der Gruppe der Proband/inn/en, die einen Schulabschluss der<br />

Sekundarstufe I besitzen, entfiel der höchste Wert mit je 46,2% der Stimmen auf<br />

die Bereiche Behörden und Schule. Damit belegt der Schulbereich hier erstmals<br />

nicht eine der hinteren Positionen. In der Sekundarstufe-II-Gruppe hingegen<br />

entschieden sich mit 13,6% die wenigsten Proband/inn/en der Gruppe für diesen<br />

Bereich. Hier erhielt der Bereich Medien mit 40,9% den größten Zuspruch.<br />

In Frage 4C sollten die Proband/inn/en im Gegenzug zu Frage 4B beantworten, ob<br />

ihrer Meinung nach in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen besonders stark<br />

auf eine Sprachverwendung, die keines der Geschlechter benachteiligt, geachtet<br />

wird. Es waren dieselben Kategorien wie in den vorangegangenen Teilen des<br />

Fragenkomplexes vorgegeben sowie erneut Mehrfachnennungen und die Angabe<br />

weiterer Bereiche zulässig.<br />

Gesamt: 82,6% der Proband/inn/en gaben an, in verschiedenen gesellschaftlichen<br />

Bereichen den verstärkten Gebrauch geschlechtergerechter Sprachmuster<br />

wahrgenommen zu haben, nur 17,4% verneinten dies. Damit bemerkten deutlich<br />

mehr Proband/inn/en einen verstärkten Gebrauch derartiger Sprachmuster als einen<br />

geringen Gebrauch. 59<br />

59 Vgl. Diagramm 3, S. 57.<br />

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