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Julia Wesian - Forschungslabor Gesprochene Sprache ...

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Als Fragetypus wählte ich vorwiegend die geschlossene Frage, d.h. eine Frage, zu<br />

deren Beantwortung mehrere vorformulierte Antwortalternativen vorgegeben sind<br />

(s. Kromrey 2006: 375). „Diese sind [im Gegensatz zu offenen Fragen; J.W.]<br />

besonders für die statistische Auswertung geeignet, da die definierten Antworten<br />

leicht kodiert werden können“ (s. Schlobinski 1996: 39). Die dadurch entstehende<br />

Standardisierung wird häufig als Nachteil dieses Fragetypus angeführt.<br />

Geschlossene Fragen „geben dem Befragten [...] keine Möglichkeit, seine<br />

Interpretation der Situation zu explizieren, [...] er muß sich der Kategorisierung des<br />

Forschers unterwerfen“ (s. Schlieben-Lange 1991: 123). Um diesem Nachteil<br />

entgegenzuwirken, sind einige der Fragen als halboffene oder halbgeschlossene<br />

Fragen konzipiert. Dabei werden die aus Sicht der Forscher/innen wichtigsten<br />

Kategorien vorgegeben, zusätzlich wird eine Kategorie „Sonstiges“ oder „Gründe“<br />

offen gehalten (s. Kromrey 2006: 379). Die offene Frage 12, welche keine<br />

Antwortalternativen vorgibt, bietet den Proband/inn/en darüber hinaus die<br />

Gelegenheit, ihnen wichtige Aspekte der Thematik gesondert vorzubringen. Diese<br />

sowie die offenen Kategorien der halboffenen bzw. halbgeschlossenen Fragen sollen<br />

qualitativ ausgewertet werden, um so wenigstens einige individuelle Eindrücke zu<br />

berücksichtigen.<br />

Sofern es die Zielsetzung einer Frage erforderte, wurden die geschlossenen Fragen<br />

komplexer, nämlich als Filter- oder Folgefragen, formuliert. Während Filterfragen<br />

dazu dienen, „während des Interviews bestimmte Untergruppen von Befragten zu<br />

bilden, für die je spezielle Fragen zu stellen sind“ (s. Kromrey 2006: 382), verfolgen<br />

Folgefragen den Zweck, „einzelne Aspekte aus vorhergehenden Antworten genauer<br />

zu erfassen“ (s. Kromrey 2006: 383).<br />

Bei der Formulierung der Fragen war ich bemüht, die Grundsätze der<br />

Frageformulierung und der Fragebogenkonstruktion zu beachten. Demnach sollen<br />

die Fragen so einfach wie möglich formuliert werden, d.h. komplizierte Sätze, lange<br />

Fragen und schwere Sachverhalte sind zu vermeiden. Ebenso ist auf die<br />

Eindeutigkeit der Fragen zu achten, damit für alle Proband/inn/en ein einheitlicher<br />

Bezugsrahmen geschaffen wird (s. Kromrey 2006: 373).<br />

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