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Julia Wesian - Forschungslabor Gesprochene Sprache ...

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wohingegen die völlige Inakzeptabilität dieses Satzes in beiden Gruppen sogar eine<br />

geringfügige Mehrheit erreichte (38,9%/38,0%).<br />

Damit hat sich gezeigt, dass bei den Über-Sechzig-Jährigen die Meinung bezüglich<br />

der Akzeptabilität der Kongrunenz zwischen einem anaphorischen Pronomen und<br />

dem Sexus individueller Referent/inn/en deutlich stärker differiert als bei den Unter-<br />

Vierzig-Jährigen (-40) und Über-Vierzig-Jährigen (40+). Gleichzeitig befürworteten<br />

in dieser Altersklasse deutlich mehr Proband/inn/en die Kongruenz zwischen einem<br />

anaphorischen Pronomen und dem Genus des Bezugssubstantivs als in den<br />

Vergleichsgruppen. Dies ist ein Indiz dafür, dass sich besagter Sprachwandelprozess<br />

bei den Über-Sechzig-Jährigen (60+) noch nicht in dem starken Maße vollzieht wie<br />

in den jüngeren Altersklassen.<br />

Bildung: Hinsichtlich der Bewertung der Kongruenz des anaphorischen Pronomens<br />

mit dem Sexus der Referentin ergaben sich bezogen auf den Bildungsstand der<br />

Proband/inn/en nur minimale Unterschiede. Mit 68,7% der Stimmen in der<br />

Sekundarstufe-II-Gruppe und 71,1% der Stimmen in der Sekundarstufe-I-Gruppe<br />

beurteilte in beiden Bildungsklassen die Mehrheit der Proband/inn/en Beispielsatzatz<br />

j) als „völlig akzeptabel“.<br />

Bei der Auswertung der Ergebnisse für Beispielsatz k) zeigten sich jedoch einige<br />

Unterschiede. Während mit 43,4% der Stimmen die meisten der Proband/inn/en mit<br />

einem Schulabschluss der Sekundarstufe II diesen Satz akzeptierte, lehnte in der<br />

Sekundarstufe-I-Gruppe mit 44,4% der Großteil der Gruppenmitglieder diesen Satz<br />

ab.<br />

Damit zeigte sich, dass die Proband/inn/en der Sekundarstufe-II-Gruppe sowohl die<br />

Kongruenz zwischen anaphorischen Pronomen und dem Sexus individueller<br />

Referent/innen als auch die Kongruenz zwischen anaphorischen Pronomen und dem<br />

Genus des Bezugssubstantivs mehrheitlich akzeptierte, während der Großteil der<br />

Proband/inn/en der Sekundarstufe-I-Gruppe erster Möglichkeit zustimmte, letztere<br />

jedoch bereits als „falsch“ beurteilte.<br />

6.3.2 Akzeptanz des Indefinitpronomens „frau“<br />

Die Bewertungsdimensionen a), b) und c) der Frage 1 thematisierten das von<br />

feministischer Seite eingeführte Indefinitpronomen „frau“. Ob die Verwendung<br />

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