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Quartiershäuser - Deutsche Fernsehlotterie

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Ziel 1: Wertschätzendes<br />

gesellschaftliches<br />

Umfeld<br />

Ziel 2: Tragende<br />

soziale Infrastruktur<br />

Ziel 3: Generationegerechte<br />

räumliche Infrastruktur<br />

Ziel 4: BedarfsgerechteWohnangebote<br />

66<br />

Ein „wertschätzendes gesellschaftliches Umfeld“ (Ziel 1) bildet die Voraussetzung,<br />

dass die BürgerInnen füreinander im Quartier Verantwortung<br />

übernehmen. Wird beispielsweise mit Hilfe der Gemeinwesenarbeit an den<br />

normativen Grundlagen gearbeitet, dann wäre es vielleicht möglich, dass<br />

– wie im Film „Eines Tages“ dargestellt – ein ältere Frau mit Demenz im<br />

Restaurant singend aufsteht und es keinem peinlich sein muss. Damit wäre<br />

es für pflegende Angehörige viel leichter, mit dem Vater oder der Mutter<br />

auszugehen. Vielleicht steigt dann auch die Tendenz, dass pflegende Angehörige<br />

unterstützende Angebote frühzeitig wahrnehmen und nicht warten,<br />

bis die eigenen Kapazitäten fast erschöpft sind.<br />

Eine weitere wesentliche Grundlage für einen längeren Verbleib im Quartier<br />

besteht im Aufbau und der Pflege einer „tragenden sozialen Infrastruktur“<br />

(Ziel 2) bzw. von funktionierenden Sozialbeziehungen. Ein gebündelter,<br />

aber sich derzeit kontinuierlich weiterentwickelnder Ansatz hierfür<br />

liegt mit der Nachbarschaftsarbeit vor, die darauf abzielt, Kontakt- und<br />

Begegnungs¬möglichkeiten zu schaffen, die dann zu sozialen Netzwerken<br />

ausgebaut werden können. Auf dieser Basis sind dann auch nachbarschaftliche<br />

Unterstützung und Hilfe möglich, wie etwa das Erledigen von Einkäufen<br />

oder das Blumengießen bis hin zu fest organisierten Strukturen, in denen<br />

die Leistungen beispielsweise durch einen Verein erbracht werden.<br />

Neben diesen „weichen“ Faktoren bedarf es aber auch physischer Voraussetzungen<br />

in Form einer „generationsgerechten räumlichen Infrastruktur“<br />

(Ziel 3). Von hoher Bedeutung sind hier barrierefreie öffentliche Räume und<br />

Gebäude. Aber es geht beispielsweise auch um die Bereitstellung von Erholungs-<br />

und Freizeitmöglichkeiten im nächsten Umfeld, etwa durch Grünflächen,<br />

Sitzbänke oder vor Ort verfügbare Einkaufsmöglichkeiten, bei denen<br />

zumindest der tägliche Bedarf sichergestellt werden kann. Hier ergeben sich<br />

wiederum Kontaktmöglichkeiten, die für den Aufbau und die Pflege von<br />

Sozialbeziehungen eine wichtige Rolle spielen.<br />

Eine weitere Grundvoraussetzung für einen längeren Verbleib bilden natürlich<br />

auch die „bedarfsgerechten Wohnangebote“ (Ziel 4). Für unterschiedliche<br />

Wohnwünsche im Quartier gilt es, entsprechende Wohnangebote – zum<br />

Beispiel spezielle Wohnformen für Menschen mit Demenz – verfügbar zu<br />

machen. Vor allem normale Wohnungen müssen so gestaltet werden, dass<br />

Menschen mit Mobilitäts-, Sinnes- oder Orientierungseinschränkungen diese<br />

möglichst lange nutzen können. Eine repräsentative Befragung des KDA<br />

(siehe Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung [Hrsg.]<br />

[2011]) hat den besonderen Handlungsbedarf aufgezeigt: Nur fünf Prozent<br />

aller Seniorenhaushalte sind barrierefrei bzw. barrierearm. Es gilt aber auch,<br />

durch den verstärkten Einsatz von Technik – etwa im Rahmen des Ambient<br />

Assisted Living (AAL) – die Wohnungen für Menschen mit Hilfe- und Pflegebedarf<br />

länger bewohnbar zu machen.

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