Quartiershäuser - Deutsche Fernsehlotterie
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gemeinsame Freude am Leben bietet. Wie die Evolutionsforschung zeigt,<br />
ist es von großer Bedeutung, dass Menschen sich die Fähigkeit erhalten, zu<br />
feiern und zu spielen. Feste und Spiele wirken gemeinschaftsfördernd und<br />
gemeinschaftserhaltend (Gebhardt 1987, Maurer 2004) und sprechen Gefühlsebenen<br />
an, die meist positiv besetzt sind und über die Kontakte zu den<br />
KlientInnen hergestellt werden können.<br />
Im Leuchtturmprojekt Demenz (KDA/KCR 2010) konnte in den 18 Haus- und<br />
Wohngemeinschaften immer wieder beobachtet werden, wie der Alltag<br />
quasi wie ein Event, wie ein Fest organisiert wurde. Selbst kleine Dinge („Wir<br />
schnibbeln gemeinsam das Gemüse für die Suppe“) wurden regelrecht zelebriert<br />
und gefeiert. Die Mitarbeitenden werden gezielt, so die Gespräche<br />
mit den Hausleitungen, nach ihrer Fähigkeit, Lebensfreude auszustrahlen,<br />
ausgesucht. Ein typisches Beispiel war die folgende Situation:<br />
Ein Mitarbeitender klingelt an der Haustür und wird freudig begrüßt. Der<br />
Mitarbeitende hat einen neuen Papierkorb mitgebracht. Eine Mitarbeitende<br />
dreht sich zu den KlientInnen und sagt: „Wir haben doch nun endlich<br />
den Papierkorb bekommen, den wir so lange bestellt haben. Das ist doch<br />
schön, da sagen wir nicht nein, nicht wahr Herr Y., auch einen Papierkorb<br />
nimmt man gerne geschenkt.“ Herr Y.: „Da haste Recht, was Praktisches zu<br />
bekommen, ist doch schön, Papierkörbe braucht man, da freut man sich.“<br />
Die Mitarbeitende daraufhin zu einer anderen Klientin: „Frau X., worüber<br />
freuen Sie sich denn?“ Frau X. reagiert darauf und fängt allmählich an zu<br />
erzählen. Nach einer Weile ist die Gruppe in ein emotional lebhaftes und<br />
positives Gespräch über Geschenke, die Jahreszeit, dass Weihnachten vorbei<br />
ist, und das Leben allgemein vertieft. Die Wohlbefindenswerte steigen.<br />
Wie Kitwood beschrieben hat, entsteht Kreativität („creation“), wenn eine<br />
Person mit Demenz ihre Fähigkeiten und sozialen Fertigkeiten anbietet,<br />
selbst aktiv wird, um der Gemeinschaft etwas von sich selbst anzubieten. Sie<br />
stimmt z. B. ein Lied an und fordert zum Mitsingen auf. Damit regt die Person<br />
mit Demenz zu einer von ihr begonnenen gemeinsamen Aktion an. Zur<br />
Umsetzung des Prinzips Leben in Gemeinschaft kann gerade Kreativsein in<br />
den Wohnküchen und Wohnzimmern beitragen und kann in diesem Setting<br />
besonders gut begleitet werden. Auch hierzu ein Beispiel aus dem Projekt<br />
(KDA/KCR 2010):<br />
Eine schwerst demenziell erkrankte Bewohnerin hatte das Bedürfnis, sich<br />
manuell zu betätigen. Obwohl sie ganz in sich zurückgezogen war, konnte<br />
sie mit Hilfe von elastischen Binden wahre Kunstwerke formen, so z. B. eine<br />
Brezel. Als sie gerade etwas Langes, Dünnes aus der Binde zu konstruieren<br />
versuchte, sagte die Mitarbeitende zu einer anderen Bewohnerin mit sehr<br />
sanfter und liebevoller Stimme: „Gucken Sie mal, was Frau X. da kann. Sie<br />
macht das so dünn, wie eine Nudel. Das ist ja ein Ding.“ Darauf schaute die<br />
angesprochene Frau X. beide an und lächelte und schien plötzlich ein anderer<br />
Mensch.<br />
Kreativität<br />
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