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Quartiershäuser - Deutsche Fernsehlotterie

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dell in der Begleitung von Menschen mit Demenz.<br />

Zurzeit sind circa 70 Prozent der BewohnerInnen in stationären Einrichtungen<br />

psychisch erkrankt, z. B. an einer Demenz (Statistisches Bundesamt<br />

2009). Aber auch für Menschen, die nicht an Demenz erkrankt sind, ist die<br />

Wahlmöglichkeit, sich in einer Gemeinschaft zu befinden oder für sich zu<br />

sein, ein lebensqualitätssteigerndes Element. Einrichtungsleitungen beschreiben<br />

vermehrt, dass der Einzug in eine stationäre Wohnform aufgrund<br />

von Einsamkeit und fragiler sozialer Beziehungen der KlientInnen notwendig<br />

wird.<br />

Internationale Erfahrungen zeigen, so z. B. auf der „25th International Conference<br />

of Alzheimer’s Disease“ im März 2010 in Thessaloniki, dass, egal ob<br />

es sich um niederländische, englische oder französische Projekte handelt,<br />

das Leben in kleinen Gemeinschaften für Menschen mit Demenz als besonders<br />

qualitätsvoll und wirkungsvoll angesehen wird. In allen Konzepten hat<br />

sich „Leben in Gemeinschaft“ als zentrales Prinzip bewährt. Meist findet<br />

sich an zentraler Stelle oder in der Mitte eines Wohnbereiches eine offene<br />

Küche, in der man im Früh- und Spätdienst immer Ansprechpartner, menschliche<br />

Nähe, aber auch Getränke und Speisen findet. Diese Küchen mit den<br />

entsprechenden Mitarbeitenden vermitteln Sicherheit. Nicht umsonst halten<br />

sich Menschen gerne in der Nähe von Nahrungsmitteln, also um den<br />

wärmenden Herd, auf, z. B. die französischen Cantou-Konzepte.<br />

Untersuchungen zeigen, dass wir letztendlich von unserer körperlichen und<br />

seelischen Situation, aber auch genetisch in der Steinzeit stehen geblieben<br />

sind (Bamberger 2006). Insofern ist die Szenerie, dass sich eine Gruppe um<br />

ein wärmendes Feuer zusammenfindet und dort Schutz und Geborgenheit<br />

erlebt, etwas Ur-Menschliches.<br />

4.2 Bedeutung für die KlientInnen<br />

Wie wichtig und wie personenstärkend Leben in Gemeinschaft ist, hat der<br />

englische Psychologe Tom Kitwood (2000/2008) beschrieben. Gerade in Gemeinschaften<br />

lassen sich bestimmte stärkende Element, z. B. bei Leben mit<br />

Demenz, oft besser umsetzen. Dabei handelt es sich um:<br />

��Psychologisches Halten („holding“ nach Kitwood)<br />

��Geben („giving“)<br />

��Zusammenarbeit („collaboration“)<br />

��Feiern („celebration“)<br />

��Kreativität („creation“)<br />

��Zwecklosigkeit und Spiel („play“)<br />

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