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Quartiershäuser - Deutsche Fernsehlotterie

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wird. Am idealsten wäre, wenn die ehemals persönliche, oft reichhaltige<br />

Welt beim Umzug in das Einzelappartement „mitgenommen“ werden kann.<br />

Dies ist natürlich nur bedingt möglich, da das Appartement gegenüber der<br />

früheren Wohnform erheblich kleiner ist. Zusammen mit den KlientInnen<br />

und den pflegenden Angehörigen kann man sicherlich überlegen, was besonders<br />

bedeutsam für das weitere Leben ist.<br />

�� Damit das Appartement oder der zur Verfügung stehende Raum auch<br />

wirklich zum Lebensraum wird, brauchen KlientInnen und ihre Angehörigen<br />

in der Ausnahmesituation „Einzug in eine stationäre Wohnform“ Unterstützung.<br />

Vielerorts heißt es: „Bei uns können die Menschen natürlich<br />

ihre persönlichen Sachen mitbringen, aber die KlientInnen möchten das<br />

nicht und die Angehörigen bringen nichts mit.“ Dies liegt jedoch häufig<br />

daran, dass die KlientInnen sich in einem emotionalen Ausnahmezustand<br />

befinden, die Angehörigen extreme Schuldgefühle haben und gleichzeitig<br />

am Ende ihrer Kraft sind. In dieser Situation wird die Unterstützung durch<br />

die Mitarbeitenden gebraucht.<br />

��Erarbeiten Sie interne Verfahrensanweisungen, wie Sie mit der Schock-<br />

und Stresssituation, die der Einzug für KlientInnen und ihre Angehörigen<br />

darstellt, umgehen können. Diese schwierige Situation führt meist dazu,<br />

dass die Zimmer sehr unpersönlich wirken. Die KlientInnen sagen, „Nimm<br />

nichts von zu Hause mit, ich bleibe ja hier nur kurz.“ Und die Angehörigen<br />

sind oftmals völlig überfordert und wissen nicht, welche Dinge relevant für<br />

das weitere Leben sein könnten.<br />

��Eine alte Regel aus der Krankenpflege besagt: „Der Patient führt.“ Diese<br />

Regel lässt sich auch auf die Einzugssituation anwenden. Wenn es für KlientInnen<br />

leichter ist, den Einzug in eine stationäre Wohnform für sich selber<br />

erst einmal als vorübergehend zu definieren („Ach, lass die Sachen doch zuhause,<br />

ich komme doch bald wieder“), akzeptieren Sie diesen Zustand und<br />

vermeiden Sie Ausdrücke wie: „Sie bleiben jetzt hier für immer.“ Bedenken<br />

Sie auch, dass ein Einzug in eine neue Wohnform tatsächlich vorübergehend<br />

sein kann, vielleicht erholt sich die Klientin/der Klient in dieser Situation<br />

wieder und kann später zu seinen Kindern ziehen.<br />

1. Achten Sie in solchen Situationen darauf, dass die persönlichen Sachen<br />

erst nach und nach in das Appartement gebracht werden und die Klientin/der<br />

Klient sich allmählich an die neue Situation gewöhnen kann.<br />

2. Ermutigen Sie Angehörige und KlientInnen dazu, die mitunter auch<br />

mit erheblichen Gebrauchsspuren versehenen persönlichen Gegenstände<br />

mitzubringen. Dies ist besonders wichtig, weil die Angehörigen oft<br />

eine große Scham haben, die „ollen Decken, Kissen und zerrupften Puppen<br />

meiner Mutter“ mitzubringen.<br />

Tipps<br />

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