Quartiershäuser - Deutsche Fernsehlotterie
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zeitig angesprochen werden. Für die pflegebedürftigen KlientInnen ist es<br />
schwierig, gerade bei Einschränkungen in der Kommunikation, z. B. bei<br />
Hör- und Sehproblemen, wenn die Mitarbeitenden mit mehreren gleichzeitig<br />
kommunizieren. Sehr häufig erlebt man bei der Pflege im Doppelzimmer<br />
den Ausspruch: „Ach Schwester, kommen Sie doch auch mal zu mir, gucken<br />
Sie mal, was hier los ist.“ Die KlientInnen buhlen dann förmlich um die Aufmerksamkeit<br />
der Mitarbeitenden. Besser kommen sie mit einem Face-to-<br />
Face-Kontakt zurecht.<br />
Kontrollnotwendigkeiten überdenken<br />
Ein Argument gegen das Prinzip „Leben in Privatheit“ seitens der Mitarbeitenden<br />
ist die mangelnde Kontrolle: „Dann kriegen wir gar nicht mehr mit,<br />
was die Familien im Appartement veranstalten. Wir müssen doch da immer<br />
wieder rein, die können doch nicht einfach abschließen.“ Faktisch kann<br />
hier eine Entlastung der Mitarbeitenden erfolgen, wenn sie die Situation<br />
auch als Chance wahrnehmen, mehr Autonomie zuzulassen, und damit ihre<br />
Kontrollnotwendigkeit neu justieren. Wird das persönlich zu gestaltende<br />
Appartement von den Angehörigen als eine Art zweite Heimat erlebt, dann<br />
ist die Wahrscheinlichkeit, dass ihre Besuche häufiger werden, größer. Sie<br />
übernehmen dann automatisch Betreuungsaufgaben bei den KlientInnen<br />
und entlasten damit die Mitarbeitenden.<br />
Das Appartement führt auch bei den Mitarbeitenden zu einer persönlichen<br />
Entlastung, da sie in geeigneter Weise die Situation kontrollieren können,<br />
denn sie sind mit den KlientInnen zum Beispiel bei der Unterstützung der<br />
Körperpflege alleine und müssen sich nicht gleichzeitig mit anderen KlientInnen<br />
auseinandersetzen.<br />
3.5 Praktische Umsetzung<br />
Im Folgenden werden für die einzelnen Aspekte des Prinzips „Leben in Privatheit“,<br />
nämlich:<br />
�� Kennzeichnung und Kontrolle über die Zugänglichkeit des Raumes als<br />
Primärterritorium,<br />
�� Raum als unverwechselbarer persönlicher Ausdruck der eigenen Welt<br />
des Menschen,<br />
��Raum als Gestaltungs-, Rückzugs- und Wohlfühlraum,<br />
mögliche Umsetzungstipps beschrieben.