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Quartiershäuser - Deutsche Fernsehlotterie

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(KDA/KCR 2010 a, b) konnten wir dies am Beispiel des Tragens von Schmuck<br />

beobachten:<br />

„Ein Beispiel für den unkonventionellen wertschätzenden Umgang der<br />

Mitarbeitenden mit den KlientInnen zeigte sich in einem Wohn-/Pflegeangebot,<br />

in dem es Mode war, möglichst viel Schmuck zu tragen. Die<br />

Mitarbeitenden boten ihren Klientinnen nicht nur die Möglichkeit, sich<br />

zu schminken, sondern sie machten die Bewohnerinnen routinemäßig<br />

jeden Morgen auf das persönliche Schmuckkästchen aufmerksam. Dies<br />

führte dazu, dass die Mieterinnen nach und nach gleichzeitig den ihnen<br />

gehörenden Schmuck trugen und diesen auch untereinander tauschten.<br />

Als wir die Wohngemeinschaft im Rahmen des Projektes besuchten, kamen<br />

wir uns neben den wie Königinnen wirkenden älteren Frauen nackt<br />

und klein vor. Beim Essen schauten uns diese auf unsere Finger und außer<br />

Ehering und Uhr konnten wir nicht mithalten. Zwei Bewohnerinnen<br />

studierten intensiv unsere Hände, guckten dann auf ihre eigenen, mit<br />

Ringen behangenen Finger und richteten sich dann richtig auf, versehen<br />

mit einem Blick, den wir als mitleidig interpretierten.“<br />

Kontrolle über die Nutzung des Appartements als Gestaltungs-, Rückzugs-<br />

und Wohlfühlraum<br />

Hierzu gehört die Kontrolle über die Nahrungsmittel. Dies setzt jedoch eine<br />

Pantry-Küche mit Kühlschrank im Appartement voraus (siehe hierzu Kapitel<br />

6 „Architektonische Implikationen). Wer oft in Hotels übernachtet, kennt<br />

die Situation: Man ist abhängig vom Service anderer. Deshalb wird in manchen<br />

Hotels als besonderer Service ein eigener Wasserkocher und abgepackter<br />

Kaffee und Tee auf dem Zimmer zur Verfügung gestellt. Das Gefühl,<br />

die Kontrolle über Nahrungsmittel zu haben, selbst wenn man nicht darauf<br />

Praxisbeispiel<br />

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