05.12.2012 Aufrufe

Quartiershäuser - Deutsche Fernsehlotterie

Quartiershäuser - Deutsche Fernsehlotterie

Quartiershäuser - Deutsche Fernsehlotterie

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

28<br />

�� durch den Wechsel des Konzeptes „Zimmer als Krankenhaus- oder Hotelzimmer“<br />

zu echten Gestaltungsräumen, Rückzugs- und Wohlfühlräumen<br />

für KlientInnen und ihre Angehörigen, und zwar durch:<br />

� abschließbare Pantryküche<br />

� � Ermöglichen von Gestaltungsräumen für Angehörige<br />

(z. B. gemeinsamer Lieblingssessel des Angehörigen und von<br />

KlientIn, Kuscheldecke des Angehörigen)<br />

Uns erscheint es als großer Wettbewerbsvorteil und es trifft auch eher den<br />

Geschmack jetziger und zukünftiger Kunden, wenn es z. B. in der Selbstdarstellung<br />

nicht mehr heißt „Haus Monika verfügt über 60 Plätze oder Einzelzimmer“,<br />

sondern stattdessen zu lesen ist: „Wir bieten 50 Einzelappartements<br />

in der Größe von … bis … qm und zehn Doppelappartements für<br />

Ehepaare und Freunde, in den Größen von … bis … qm an.“<br />

Wird Privatheit so nach außen dokumentiert, werden die KlientInnen und<br />

Angehörigen dabei unterstützt, ihr Recht auf Selbstbestimmung stärker<br />

wahrzunehmen. Auch bei den Mitarbeitenden wird eine Haltungsänderung<br />

zu beobachten sein, die die KlientInnen aus Sicht der Mitarbeitenden nicht<br />

zum „Objekt der Fürsorge“, sondern zu „eigenständigen Persönlichkeiten“<br />

werden lässt, mit ihren Wünschen und Wahlrechten.<br />

3.2 Bedeutung für die KlientInnen<br />

Pflege- und hilfebedürftig zu werden und zu sein reduziert das Potenzial<br />

der Kontrolle über die eigene Lebenssituation. Je größer die Abhängigkeit,<br />

desto mehr bestimmen in der Realität andere Menschen über die Lebenssituation.<br />

Kontrollverlust tritt dann ein, wenn Ereignisse weder beeinflussbar,<br />

vorhersagbar noch kognitiv kontrollierbar sind. Das Gefühl, hilflos zu<br />

sein, kann so weit gehen, dass vorhandene Kompetenzen der KlientInnen<br />

verschwinden und das Phänomen der „erlernten Hilflosigkeit“ (siehe Seligmann<br />

2000) eintritt. Auch Menschen mit Demenz können zum Teil erkennen,<br />

ob sie Einfluss auf eine Situation nehmen können. Sie spüren, ob eine<br />

Umgebung auf sie abgestimmt ist oder nicht oder ob sie passiv etwas ertragen<br />

müssen. Sie sind stolz, wenn sie zeigen können: Das ist mein Raum,<br />

darin ist alles mir. Ich habe viel.<br />

Deshalb ist es wichtig, durch die Umsetzung des Prinzips „Leben in Privatheit“<br />

diesem potenziellen Kontrollverlust systematisch entgegenzutreten.<br />

Kontrollverluste ergeben sich bezüglich:<br />

��der Zugänglichkeit zu ihrem persönlichen Raum,<br />

��ihrer persönlichen Sachen und dem Gefühl von Eigentum,<br />

��der Nahrungsmittel, sofern sie über eine Pantry-Küche mit Kühlschrank

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!