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Quartiershäuser - Deutsche Fernsehlotterie

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Das Wort Arbeit stammt u. a. aus dem Mittelhochdeutschen „arebeit“ und<br />

bedeutet Mühe, Beschwernis, Leiden auf der einen Seite, wird aber auch im<br />

neuzeitlicheren Verständnis als eher selbstgewählte, bewusste, schöpferische<br />

Handlung verstanden.<br />

Im Rahmen des KDA-Leuchtturmprojekts „Evaluation der Potenziale in der<br />

Betreuung und Begleitung von Menschen mit Demenz in Haus- und Wohngemeinschaften<br />

durch die Anwendung von Benchmarkingprozessen“ hat<br />

das KDA im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums (BMG) 18 Haus-<br />

und Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz u. a. mit Hilfe von<br />

Dementia Care Mapping (DCM) untersucht. So konnte z. B. festgestellt werden,<br />

dass bei Arbeitstätigkeiten wie Mitarbeit beim Zimmerreinigen, Mahlzeiten<br />

vorbereiten, z. B. Kohl schneiden, Tisch decken, Spülen, Fegen, oder<br />

Tätigkeiten im Garten, z. B. Äpfel aufsammeln, Vogelhaus bauen, und bei<br />

spirituellen Aktivitäten (Gottesdienst) die höchsten Wohnbefindlichkeitswerte<br />

beobachtet werden (siehe dazu auch KDA/KCR 2010, Strunk-Richter/<br />

Sowinski 2011 ).<br />

Das „Ich“ in der Mitte steht damit für das Wunsch- und Wahlrecht jeder<br />

Klientin/jedes Klienten und betont damit einen wesentlichen Aspekt von<br />

Normalität. Ebenso wird deutlich, dass medizinische und pflegerische Leistungen<br />

nur einen Teilaspekt der Lebensqualität darstellen sowie welche Bereiche<br />

im Sinne einer Normalität Beachtung finden müssten.<br />

2.4 Prinzipien im Überblick<br />

Bei der neuen und 5. Generation von Pflegeheimen – den sogenannten<br />

KDA-<strong>Quartiershäuser</strong>n – bilden das Normalitätsprinzip und die 4. Generation,<br />

die KDA-Hausgemeinschaften, das Grundgerüst und werden durch das<br />

Prinzip „Leben in Gemeinschaft“ beschrieben. In der 5. Generation wird<br />

jedoch Normalität weiter gedacht und geht damit über die Schaffung familienähnlicher<br />

Gemeinschaften hinaus. Ein normales Leben schließt dann<br />

eine stärkere Betonung der Privatheit und des Rückzugraumes ein und wird<br />

durch das Prinzip „Leben in Privatheit“ beschrieben. Gerade weil bei einer<br />

starken Akzentuierung des Gemeinschaftsprinzips die Gefahr besteht, den<br />

Aspekt des Rückzugraumes zu vernachlässigen.<br />

Die Menschen leben in Einzelzimmern und haben eigene kleine Küchen –<br />

also einen privaten Rückzugsraum. Angehörige können hier Kaffee kochen,<br />

mitgebrachte Speisen erwärmen oder zubereiten und sie gemeinsam mit<br />

ihrem Familienmitglied zu sich nehmen – wie zuhause. Auch eine eigene<br />

Haustür mit Klingel und Briefkasten führt ebenso zu mehr Privatheit für<br />

die KlientInnen. Zusammen mit der Pantryküche machen sie das frühere „<br />

Bewohnerzimmer“ zu einem Appartement.<br />

Arbeit<br />

„Ich“<br />

Leben in<br />

Privatheit<br />

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